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Syrisches Folteropfer über Prozess„Es war wie in Schwerelosigkeit“

Wassim Mukdad sagte am 19. August in Koblenz gegen seinen mutmaßlichen Folterer im syrischen Gefängnis aus. Er ist Zeuge dieses bisher einmaligen Prozesses.

Wassim Mukdad nach seiner Aussage am Rhein Foto: Bernd Hartung
Sabine am Orde
Interview von Sabine am Orde

taz am wochenende: Herr Mukdad, Sie haben gerade in dem Prozess gegen den Verantwortlichen des syrischen Geheimdiensts Anwar R. ausgesagt, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Koblenz vor Gericht steht. Wie geht es Ihnen?

Wassim Mukdad: Mir geht es richtig gut, ich fühle mich erleichtert.

Anwar R. soll in Syrien für die Folter an mindestens 4.000 Menschen mitverantwortlich sein, manche sind an den Folgen gestorben. Sie gehören zu den Überlebenden. Wie kamen Sie nach al-Khatib – in das Gefängnis, das Anwar R. unterstellt war?

Ich war am 30. September 2011 mit zwei Freunden in Duma in der Nähe von Damaskus auf der Suche nach einer Demonstration. Die gab es dort jeden Freitag. Aber an diesen Tag waren Hunderte, wenn nicht Tausende Sicherheitsleute auf der Straße, um Demonstrationen zu verhindern. Einige von ihnen haben uns festgenommen, nur weil wir auf der Straße waren. Uns wurden unsere T-Shirts über den Kopf gezogen, wir wurden getreten und geschlagen, mir wurde mit einem Gewehr eine Rippe gebrochen. Im Bus, der uns ins Gefängnis bringen sollte, hat man uns die Haare angezündet und sie dann ausgepinkelt. So kam ich in al-Khatib an.

Was hat man Ihnen vorgeworfen?

Es gab gar keinen Vorwurf. Plötzlich hast du keine Rechte mehr. Ich war fünf Tage in al-Khatib, dann wurde ich in ein anderes Gefängnis gebracht. Nach 17 Tagen wurde ich freigelassen.

Was genau ist in al-Khatib passiert?

Die Zellen waren sehr klein, wir waren mit neun oder zehn Personen in einem Raum, der vielleicht sechs Quadratmeter groß war. Wir konnten nicht gleichzeitig schlafen, der Platz reichte nicht. Das Essen war nicht ausreichend. Manchmal gab es nur eine Kartoffel und ein Stück Brot oder sechs oder sieben Oliven. Im zweiten Gefängnis war es noch viel schlimmer. Ich musste mehrere Nächte stehen. Ich habe in den 17 Tagen dort 17 Kilo abgenommen. Medizinische Versorgung gab es nicht. Ich hatte ja die gebrochene Rippe und später eine Augenentzündung, das wurde ignoriert.

Im Interview: Wassim Mukdad

Der Zeuge: Wassim Mukdad, 35, ist Musiker und Arzt; er unterstützte die Revolution in Syrien. Dreimal saß er in einem Gefängnis des Assad-Regimes und wurde gefoltert. 2014 verließ er das Land und floh nach Deutschland. Am Mittwoch sagte Mukdad vor dem ­Oberlandesgericht Koblenz im Al-Khatib-Prozess aus.

Der Al-Khatib-Prozess: Seit April müssen sich vor dem Oberlandesgericht Koblenz zwei Syrer wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten. Anwar R., der Haupt­angeklagte, soll beim syrischen Geheimdienst in der Abteilung 251 die Unterabteilung Ermittlungen geleitet haben, der das berüchtigte Gefängnis al-Khatib in Damaskus unterstellt war. Die Bundesanwaltschaft wirft Anwar R. Mittäterschaft zu 58-fachen Mord und Folter in mindestens 4.000 Fällen vor. In seiner Einlassung räumt R. ein, dass er Wassim Mukdad verhört hat.

Was passierte bei den Vernehmungen?

In al-Khatib wurde ich drei Mal vernommen. Ich musste mich mit verbundenen Augen auf den Bauch legen und die Knie anwinkeln. Wenn dem Verhörer die Antworten nicht gefielen, habe ich Schläge auf die Fußsohlen gekriegt, auch auf die Fersen und die Unter- und Oberschenkel. Ich glaube, mit einem Kabel und einem Plastikschlauch. Sie wussten genau, wie sie maximalen Schmerz verursachen. Ich habe versucht, meine Aussage zu variieren oder Dinge zu berichten, die schon bekannt waren. Aber das war schwierig. Außerdem durften wir die ganze Zeit keinen Kontakt zur Außenwelt haben.

Wusste Ihre Familie, wussten Ihre Freunde denn, wo Sie sind?

Nein, das wusste keiner. Ich selbst wusste erst auch nicht, wo ich war. Es war wie in einer Schwerelosigkeit. Niemand wusste, was passiert. Vielleicht werde ich morgen freigelassen, vielleicht sterbe ich.

Was haben Sie befürchtet, was passieren könnte?

Leider alles Mögliche. Es gibt ja Berichte von sexueller Gewalt, viele Leute wurden ermordet. Das hätte mir auch passieren können. Außerdem hatte ich Angst um meine Hände.

Warum?

Ich bin Musiker, aber das habe ich die ganze Zeit nicht gesagt, sondern nur von meinem Medizinstudium gesprochen, damit sie nicht extra auf meine Hände schlagen. Ich dachte: Sollen sie mir die Füße zerschlagen. Aber nicht die Hände, dann kann ich keine Musik mehr machen. Bei den Verhören habe ich meine Hände unter die Brust gelegt. Erst, um meine Rippen zu schützen, dann, um meine Hände vor den Schlägen zu verstecken.

Warum sind Sie misshandelt worden?

Das war systematische Folter, andere Inhaftierte haben Ähnliches erlebt. Ich glaube, dass es um Strafe ging, weil wir uns getraut haben, gegen Bashar al-Assad etwas zu sagen. Das Regime hat auf die Proteste für Freiheit, Demokratie, Pluralismus und Zivilgesellschaft gleich mit großer Gewalt reagiert. Das sollte Angst verursachen und das Land unter Kontrolle halten.

„Ich mache mir Sorgen, aber der Prozess ist wichtiger“ Foto: Bernd Hartung

Leiden Sie noch an diesen Erlebnissen – körperlich, psychisch?

Meine kaputten Rippen sind die einzige körperliche Nachwirkung. Aber psychisch, ja. Das ist eine schlechte Erfahrung. Und es ist ja mehrmals passiert. Ich wurde insgesamt dreimal vom Regime inhaftiert und einmal hat al-Nusra mich gekidnappt. Deshalb habe ich Syrien 2016 verlassen.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Sie sind Musiker, Sie spielen Oud, die arabische Laute. Sie haben in Deutschland etwa für das Gorki-Theater und die Komische Oper in Berlin gearbeitet. Was bedeutet Ihre Erfahrung in al-Khatib für Ihre Arbeit, Ihre Musik?

Musik benutzt Dissonanz und Konsonanz als Ausdrucksmittel. Ich glaube, dass diese schwierigen Erfahrungen in die Dissonanzen mit einfließen, wenn ich sie spiele. Aber glücklicherweise gibt es nicht nur das. Gerade allerdings arbeite ich an einem Stück, dass auch das Thema Folter aufnimmt.

Welches?

„Reich des Todes“, ein neues Stück am Hamburger Schauspielhaus. Es geht um den Krieg der USA im Irak und Folterfälle in Abu Ghraib. Ich bin Teil des fünfköpfigen Musikerensembles. Ich freue mich, diese Erfahrungen nicht nur in diesem Prozess aufzuarbeiten, sondern gleichzeitig auch künstlerisch. Nur juristisch wäre vielleicht zu hart für mich. Musik war immer Teil meiner Selbstheilung. Dass ich das mit Hilfe anderer auf die Bühne bringen kann, hilft mir selbst, diese Wunden zu heilen. Und dass ich anderen davon erzählen kann, hilft auch. Folter darf nicht akzeptiert werden. Das sagen wir vor Gericht und auch auf der Bühne.

„Das war systematische Folter“ Foto: Bernd Hartung

In Gerichtssaal saß der Hauptangeklagte Anwar R. bei Ihrer Aussage schräg hinter Ihnen. Wie ist das, ihn heute so zu sehen?

Ich weiß nicht, ob er mein Vernehmer war, ich konnte ihn damals ja nicht sehen. Heute haben sich unsere Blicke gekreuzt; ich habe ihn gegrüßt. Ich habe ja keinen Hass auf ihn, aber ich habe ein Recht. Er hat gegen meine Menschenrechte verstoßen und deshalb bin ich nun Nebenkläger. Er ist ein Täter und dafür soll er bestraft werden. Zum ersten Mal habe ich ihn bei der Prozesseröffnung im April gesehen, das war nicht leicht. Zum ersten Mal hatte die Gewalt, die mir angetan wurde, eine Verkörperung.

Warum ist Ihnen dieser Prozess so wichtig?

Es ist ein Pilotprozess, ein erster Schritt auf einem langen Weg für Gerechtigkeit für Opfer, für Verstorbene, für die, die schon entlassen wurden, und die, die immer noch im Gefängnis sind. Es ist ein Prozess, der diesen Menschen ihre Würde zurückgeben soll.

Im Prozess wird immer wieder deutlich, dass Zeugen Angst haben – um sich selbst, um ihre Familie in Syrien. Haben Sie keine Angst?

Ja, ich mache mir auch Sorgen. Aber dieser Prozess ist mir wichtiger. Dieser Prozess ist ein Signal. So viele haben Angst, von ihren Erfahrungen zu berichten. Ich muss auch ihre Stimme sein.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie ausgesagt haben?

Das war Zufall. Ich war beim Grillen in Kreuzberg, im Görlitzer Park. Und da war eine Frau aus Syrien, die ich damals nicht kannte. Sie erzählte mir, dass sie beim ECCHR arbeitet, dem European Center for Constitutional and Human Rights. Und dass sie an mehreren rechtlichen Interventionen gegen Folter in Syrien arbeitet, die größte betreffe al-Khatib. Ich sagte: Ich war 2011 in al-Khatib. Und als sie fragte, ob ich aussagen würde, sagte ich sofort Ja.

In seiner Einlassung, die Anwar R. hat verlesen lassen, bestreitet er alle Anklagepunkte. Folter habe es in seinem Bereich nicht gegeben und ohnehin sei er entmachtet worden. Wie war es für Sie, als Sie davon erfahren haben?

Ich habe davon erst heute gehört, vor meiner Aussage bin ich von meinen Anwälten nur sehr grob über das Verfahren informiert worden, damit ich nicht beeinflusst werde. Erst heute nach meiner Aussage haben Sie mir das erzählt. Und ich muss sagen: Sein Präsident Bashar al-Assad hat dasselbe gesagt: Dass es keine Folter gibt. Aber sie lügen.

Anwar R. hat dem Assad-Regime lange gedient, ist dann aber desertiert und hat mit der Opposition zusammengearbeitet. Beeinflusst das Ihren Blick auf ihn?

Kaum. Wenn man ein Verbrechen begeht, muss man dafür bezahlen. Egal was danach passiert. Das löscht ja nicht die Verantwortung und die Schuld.

Wäre er nicht desertiert, wäre er nicht geflohen, stünde er wohl heute nicht in Deutschland vor Gericht.

Das könnte sein und das ist problematisch. Aber Russland und China blockieren alle anderen Möglichkeiten im Weltsicherheitsrat. Deshalb ist der Prozess hier notwendig und richtig. Es ist, wie gesagt, der erste, aber hoffentlich nicht der letzte Prozess. Das ist mir sehr, sehr wichtig. Wir reden ja nicht nur über die Vergangenheit. Während wir hier reden, werden in Syrien Menschen gefoltert. Jetzt, in diesem Moment.

Sie flohen 2014 aus Syrien und sind über die Türkei und Griechenland nach Deutschland gekommen. Es ist nicht Ihr erster Aufenthalt in Deutschland.

Das stimmt, ich bin in Leipzig geboren, mein Vater hat hier seinen Doktor in Landwirtschaft gemacht. Elf Monate vor dem Mauerfall sind meine Eltern mit mir und meinem Bruder zurück nach Syrien geflogen. Ich bin als Flüchtling in mein Geburtsland zurückgekehrt.

Wünschen Sie sich, irgendwann nach Syrien zurückzukehren?

Ja, das ist ein Wunsch. Aber dafür müsste die Diktatur verschwinden, auf jeden Fall. Und es müsste die Möglichkeit für die Gesellschaft geben, sich auszudrücken. Und ich als Künstler brauche einen Freiheitsraum, in dem ich mich bewegen kann. Wenn es den nicht gibt, habe ich dort keinen Platz.

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40 Kommentare

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  • Jedesmal wenn ich von Folter höre wird mir schlecht, ich wünsche dass das alles Fiktion ist und werde durch die Realität aus der Wunschwelt zurückgeholt. Es ist einfach nur bestialisch. Der Prozess ist goldrichtig. Es muss abgerechnet werden. Das ist kein so schon verwerflicher Kollateralschaden eines Krieges, Folter geht viel weiter, sehr viel mehr zu weit. Die Schilderung ist schon zu brutal, ich kenne dann noch die Schilderungen über Vergewaltigungen und es wird mir nur noch schlecht. Es darf daher keine Amnestie gegen Frieden oder so einen faulen Kompromiss geben, egal wo auf der Welt. Ich erinnere mich an viele Kriege bei denen nachher die Folterknechte frei herumliefen. Ich sehe kein Problem damit, selbst einem Hundertjährigen den Prozess zu machen.

  • Es ist einfach nur erschreckend, dass unter diesem Interview kaum zur Situation der Menschen in Syrien diskutiert wird, sondern nur wieder off topic über Pro und Contra israelische Politik gestritten wird. Könnt Ihr nicht einfach mal den Opfern in und aus Syrien wenn schon nicht Anteilnahme, dann wenigstens Respekt zeigen?

    • @Hans aus Jena:

      Das stimmt, das ist erschreckend. Mich persönlich erschreckt aber auch, angesichts der krassen Verbrechen, die in Syrien verübt werden, die völlige Abwesenheit der an anderer Stelle sofort anspringenden Empörungsmaschinerie, die Sanktionen, Boykott, Unterstützung der Opposition etc. fordert.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @dites-mois:

        Boykott bringt ja wohl nichts, wenn Russland und Türkei dort Krieg führen.



        Es würde mir schon reichen, wenn die deutsche Staatsanwaltschaft die Täter und Mitläufer des Assad Regimes, die hier noch frei rumlaufen, verfolgt, in den Knast steckt und die Mitläufer zurückschickt. Das wäre sicher im Sinne der vielen Opfer, die hierher geflüchtet sind.

        Das ist vergleichbar mit der Situation der Wende, die Täter sind in den Westen und wurden dort nie mit Berufsverbot belegt, wie es in den neuen Bundesländern erfolgte.

    • @Hans aus Jena:

      Sie haben ja recht.

      Mir fiel nur auf, dass es kaum Kommentare zu diesem Interview gab.

      Und ich mutmaße warum.

      Und das brachte dann das Ganze wohl ins Rollen.

      • @Jim Hawkins:

        Sie scheinen es immer noch nicht begriffen zu haben: es gibt viele gründe dafür, keinen kommentar zu schreiben. auch gute gründe.



        und deshalb war Ihr versuch, das zu 'politisieren' unangemessen.

      • @Jim Hawkins:

        Danke, Ihnen nehme ich die Anteilnahme ja auch ab ;-).

      • @Jim Hawkins:

        Ohne das Hinundher nach Ihrem Eingangspost sähe es hier tatsächlich recht trübe aus. Ist aber seit Jahren so bei taz-Artikeln, deren Thema nicht den Westen als Schuldigen erkennen lässt. - Mal 'ne ganz allgemeine Überlegung, nicht direkt an Sie gerichtet: Ich kann ja künftig in solchen Fällen das, was eigentlich selbverständlich sein sollte, noch in Textform fassen und posten, dass es mir für die Betroffenen leid tut und ich sehr für politische Verbesserungen bin. Ob das irgendetwas ändert oder irgendjemanden interessiert? Wenn ja, was war bisher ohne meine Posts anders? Ich bin momentan etwas ratlos.

        • @Ewald der Etrusker:

          Das bin ich auch.

          Vielleicht sollte man sich in solchen Fällen, vor allem wenn wie hier Betroffene zu Wort kommen auf humanistische Kommentare beschränken.

          Es ist allerdings ja auch nicht so, dass wir das außen vor gelassen hätten.

          Aber einen Königsweg scheint es da wohl nicht zu geben.

          • @Jim Hawkins:

            oder auf einfach nur lesen und zur kenntnis nehmen, dass es für gefoltert-werden keiner besonderen tat bedarf - und das nicht nur in syrien.



            folter macht den leserin hilflos.

            • @christine rölke-sommer:

              Sie erwarten anscheinend, dass jeder Ihre Gedanken lesen kann. Aus Ihren Postings jedenfalls geht das, was sie jetzt schreiben, nicht hervor. Soviel zum Thema "einfach nur lesen" - das haben wir bereits. Ein bisschen mehr Info wäre hilfreich, statt dass Sie Andersmeinende nur als Schlaumeierchen abqualifizieren, was natürlich, wie ich zugeben muss, einfacher ist.

          • @Jim Hawkins:

            Allerdings. Postings von zwei oder drei Leuten können das Schweigen von ?-zig anderen wohl kaum kaschieren...

    • @Hans aus Jena:

      Ist ja richtig. Wir haben uns da einfach nur verrannt. Es mangelt halt noch etwas am Multitasking, das hat mit Mangel an Mitgefühl gar nicht unbedingt zu tun...

  • Was? Folterknäste, Fassbomben, Vertreibung, Massenmord? Wer? Syrien, Assad?



    Wie, Russland bombardiert systematisch Zivilisten und Krankenhäuser? Hä, Iran überzieht die ganze Region mit Terror?



    Pffft . . wen interessierts . . da bleibt das Forum hier ganz verwaist . . das sind die falschen Täter.



    Eine Millionstel Dosis solchen Unrechts reicht sofort, wenn der Täter anders heißt, dann ist hier aber was los!

    • @dites-mois:

      Absolut. Bei einer Demo vor der russischen Botschaft waren nur Syrer, und vielleicht 30 Deutsche. -



      Bei der Demo gegen Erdogan in Syrien waren Tausende.

      Was sagt uns das.

      • @Berrybell:

        Auf der Demo zur russischen Botschaft in HH waren nach meiner Erinnerung etwa ein Dutzend Nichtsyrer. Das war, als das hemmungslose Putinbombardement über Aleppo hereinbrach. Hat kaum jemanden vom Sofa auf die Straße getrieben.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Mich. Ich habe Menschen kennen gelernt, die daran zerbrochen sind. Und die Täter laufen frei herum, partizipieren noch vom Vermögen, dass sie Beiseite geschafft haben.

  • Ich wünsche Wassim Mukdad viel Kraft, dass er das alles gut übersteht und dass seine seelischen Wunden absehbar heilen werden.

    Ich habe mich ja erst gewundert, dass hier noch nichts steht, aber dann fiel mir ein, ach ja, es geht gegen Russland und China. Wen juckt da Folter?

    • @Jim Hawkins:

      was täten Sie eigentlich schreiben, ginge es um folter in israelischen knästen?

      • @christine rölke-sommer:

        Dass ich Folter als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteile.

        Egal, wo sie stattfindet.

        Aber: Ginge es hier um Folter in israelischen Gefängnissen, dann würde das Forum glühen.

        Das war eigentlich mein Punkt.

        • @Jim Hawkins:

          "ginge es"

          Wen meinen Sie damit. Welche politischen Gruppen bezichtigen Sie des unzureichenden Protestes gg. Folter in Syrien und der übereifrigen Kritik Israels.

          "Es" ist nur ein schwurbeliges Füllwort mit dem niemand etwas anfangen kann. Werden Sie doch bitte konkret.

          • @Rudolf Fissner:

            Keine Lust unter diesem ernsten und aussagekräftigen Interview auf Ihre Wortklaubereien einzugehen.

            • @Jim Hawkins:

              Ich betreibe keine Wortklaubereien, ich würde nur gerne wissen, bei welchen politischen Gruppen Sie Positionierungen gegen Folter in Syrien vermissen.

              "würde das Forum glühen" also einfach mal ein unspezifischer Rundumschlag gegen alle taz-Kommentator wird es doch wohl nicht gewesen sein? Soll die Welt daraufhin nun irgendwelche Analysen von taz-Kommentaren betreiben, damit sich daraus irgend ein Sinn ergibt?



              Da bleibt doch allenfalls hängen, dass das taz-Forum irgendwie antiisraelisch ist. Was auch wieder supergrottig falsch ist.

              Und warum nehmen Sie die Putin-freundliche Pseudolinke bei Kritiken an mangelnder Kritik bei Menschenrechtsverletzungen da raus? taz.de/!5702617/#bb_message_3998119

        • @Jim Hawkins:

          und das erlaubt mal eben so nen rundumschlag?



          motek, dazu ist mir das thema zu ernst.

          • @christine rölke-sommer:

            Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was Sie von mir wollen.

            Wie gesagt, sind die Menschenrechte universell und gelten also in Syrien genauso wie in Oberfranken.

            Wenn ich Berichte oder Interviews lese, bei denen es um Folterungen geht, finde ich das jedes Mal aufwühlend und schrecklich.

            Hier hingegen ist die Zahl derer, die das erschüttert, übersichtlich.

            Anscheinend kommt es eben darauf an, wer wo und von wem gefoltert wird.

            Das war mein Punkt.

      • @christine rölke-sommer:

        Mit Verlaub, aber dss ist politisches Niveau wie auf einer Q-Demo. Israelische mit syrischer Gefängnisrealität ist wie Schnupfen mit Lungenkrebs vergleichen und eine entsetzliche Ignoranz gegenüber dem Blutbad, das das Assadregime in und außerhalb von Knästen anrichtet.

      • @christine rölke-sommer:

        Interessanter ist, was Ihnen zu Folter in Syrien als erstes zu schreiben einfällt. Q.e.d., Hawkins hat leider direkt ins Schwarze getroffen...

        • @Ewald der Etrusker:

          ach Sie schlaumeierchen - wußten Sie eigentlich, dass in syrischen knästen auch 'schland mitgefoltert hat?

          • @christine rölke-sommer:

            Stand mal in der Zeitung. Ändert das was an Ihrer ersten Äußerung auf dieser Seite?

            • @Ewald der Etrusker:

              und? was haben Sie mit dem angefangen, was da mal inne zeitung stand?



              und heute - was fällt Ihnen heute dazu ein, dass mann auf der innenministerkonferenz angefangen hat, über abschiebung nach Syrien zu diskutieren?

              • @christine rölke-sommer:

                Ich habe mich gefragt, warum Deutsche in Syrien foltern und nicht in D. Naheliegende Antwort: Weil Syrien eine Regierung hat, die Folter in ihrem Land duldet und selbst praktiziert. Interessiert aber nicht so viele, wahrscheinlich weil Syrien nicht zum Westen, der an allem schuld ist, zählt.

                • @Ewald der Etrusker:

                  nun... mich interessiert so was. mer sollte schließlich wissen, was da, wo wer hin abgeschoben werden soll, droht.



                  -



                  zu dem @jim h. seinem nachklapp fiel mir im ersten schreck nix besseres ein. schließlich ist er einer von denen, die sich darüber beschweren, dass es immer nur gegen israel geht - wo btw auch gefoltert wurde+wird.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Klar ist die eine Folter nicht besser als die andere. Foltert Israel, ist die Kommentarspalte schnell voll. Bei Syrien, na ja, Sie sehen ja, wie viel da zum Artikelthema geschrieben wird, da kann ich JH schon verstehen. Immerhin besteht für Israel immer wieder die Chance, dass die nächste Wahl Verbesserungen bringt und dass NGOs durch ihre Öffentlichkeitsarbeit ebensolche erzwingen. In Syrien undenkbar, dieses Regime kann sich ohne Einschüchterung nicht halten.

                    • @Ewald der Etrusker:

                      Ihr erklärungsversuch macht den nachklapp auch nicht gescheiter.

                      • @christine rölke-sommer:

                        Der sprach für sich, wieso sollte ich den gescheiter machen...

                        • @Ewald der Etrusker:

                          eben, dessen saublödheit sprach für sich.

                          • @christine rölke-sommer:

                            Ich habe in Ihren obigen Äußerungen keinen einzigen Kommentar zu den Inhalten aus dem Artikel gelesen - außer einem wolkigen „... dazu ist mir das Thema zu ernst“. Da kann ich es schon verstehen, dass andere Leser die Augenbrauen hochziehen, wenn Ihr erster Kommentar „Und was ist mit Israel?“ lautet (sorry wenn letzteres Zitat nicht 100%-identisch wiedergegeben ist und ja, Israel ist auch kein Weisenknabe - um Ihnen den Wind aus den Segeln zu nehmen).

                            • @TerryX:

                              dann lesen Sie sehr selektiv.



                              is aber wursacht. ich muß auch vor Ihnen nicht ausbreiten, was+seit wann ich mit überlebenden von folter zu tun hatte.

                          • @christine rölke-sommer:

                            Ich hab die vielen Kommentare zu dem Interview bloß übersehen und Sie haben recht. Alles gut.