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Nazi-Glocken und NS-Kirchenbauten„Oh du fröhliche“?

Mehr als tausend Kirchen wurden in der Nazizeit errichtet und umgestaltet. Die Symbole sind geblieben. Wie umgehen mit dem Erbe?

Ein Wehrmachtsoldat faltet die Hände, eine deutsche Mutter geht auf die Knie: das Relief der Kanzel der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin Foto: Rolf Zöllner

Strasburg/Berlin taz | Der erste Eindruck ist angenehm. Der gewaltige Triumphbogen in Terrakotta, davor ein wolkenhelles Gewölbe mit zarten Rippen über einem Saal, der an einen Filmpalast erinnert. Der Boden neigt sich dem Gekreuzigten am Altar zu, bequeme Bänke und nirgends Kellergeruch, kurzum: eine Kirche mit Charisma. „Toller Raum, diese Brauntöne und dann noch die Akustik.“ Klaus Wirbel fasst noch einmal zusammen, was ihm vor fünfzig Jahren durch den Kopf ging, als er die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf zum ersten Mal betrat.

Doch hat man den Triumphbogen erreicht, predigen die gebrannten Platten eine Religion, die schaudern lässt. Lutherrosen, Christuskreuze und Abendmahlskelche wechseln sich ab mit Eisernen Kreuzen, Reichsadlern und den sehr entschlossen Gesichtern nordischer Männer. Dazwischen Kacheln, deren Medaillons leer sind. „Da waren die Hakenkreuze drin“, sagt Klaus Wirbel. In anderen Kacheln prangte das Zeichen der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSU.

Elf Meter hoch spannt sich der Bogen und erzählt von Christi Blut und germanischem Boden, 800 gebrannte Reliefs, 36 wiederkehrende Motive, eine Botschaft: Das Evangelium hat in der Auferstehung des deutschen Volkes unter Adolf Hitler seine Erfüllung gefunden.

Und der Bogen ist nur die Ouvertüre. An der Kanzel steht Horst Wessel, den Arm um einen Hitlerjungen gelegt, und lauscht den Worten Jesu. Ein Wehrmachtssoldat faltet die Hände, eine deutsche Mutter ist auf die Knie gegangen. Und auf dem Altar hat sich der Gekreuzigte in einen muskelbepackten Arier verwandelt. Für Leni Riefenstahl eine Augenweide, aber für evangelische Christen? Wendet man sich um, wird man von einer Orgel erschlagen, die sich wie eine aufgehende Sonne erhebt. „Bevor die Orgel hier eingebaut wurde, hat sie 1935 auf dem Reichsparteitag in Nürnberg gespielt“, hört man Klaus Wirbel reden. Das war der Parteitag, auf dem die „Rassengesetze“ beschlossen wurden, die Juden vollkommen entrechteten. Hitler selbst hatte eine Orgel gefordert. Und diese Orgel spielt demnächst „O du fröhliche“?

Bevor die Orgel hier eingebaut wurde, hat sie 1935 auf dem Reichsparteitag in Nürnberg gespielt

Klaus Wirbel, Kirchenexperte

Wer jetzt hinauswill, dem streckt sich im Vorraum ein Hindenburg-Gesicht wie eine Fratze entgegen, der Luther gegenüber kam erst nachträglich hinein. „Früher war da Hitler zu sehen.“ Fehlt nur noch, dass jetzt eine Hakenkreuzglocke bimmelt. „Die haben wir nicht“, sagt Wirbel, ein Kaufmann, der sein Leben lang bei der Bahn arbeitete. Es gab eine, allerdings wurde sie 1942 mit dem gesamten Geläut eingeschmolzen.

Eine Glocke aus dem Dörfchen Herxheim in der Pfalz erregte im vorigen Jahr Aufsehen, als bekannt wurde, dass darauf ein Hakenkreuz prangt. Soll man sie abhängen? Soll sie weiterläuten? Die Kirchengemeinde beratschlagte, der Bürgermeister redete sich um sein Amt, die Landeskirche schaltete sich ein, ebenso der Zentralrat der Juden. Die „Hitler-Glocke“ blieb hängen, in Zukunft aber soll sie schweigen.

„Es gibt Pastoren, die sich weigern, hier zu predigen“, sagt Klaus Wirbel Foto: Rolf Zöllner

Eine Glocke kann man abhängen. Aber eine Kirche? Soll man sie verrammeln? „Es gibt Pastoren, die weigern sich, hier zu predigen“, berichtet Wirbel. Der Bischof, so ist zu vernehmen, ist auch nicht erpicht, die Kirche zu betreten, und ein Gottesmann träumte davon, sie in die Luft zu jagen. Für den Kirchenhistoriker Hans Prolingheuer, der 2002 die Kirche und ihre Geschichte in einem Buch zu „Kirche und Kunst unterm Hakenkreuz“ beleuchtete, ist sie das erste „nationalsozialistische Gesamtkirchenkunstwerk“ und ein „protestantisches Schandmal“. Ein Schandmal, das sich nach jahrelanger Restaurierung in gutem Zustand präsentiert und unter Denkmalsschutz steht.

„In dem denkwürdigen Jahr 1933, dem ersten Jahr der Volkskanzlerschaft Adolf Hitlers, dem Jahr des gewaltigen Aufbruchs der deutschen Nation zu neuem nationalen Leben, legen wir heute, am 22. Oktober 1933, den Grundstein zu einer neuen Kirche“, steht in der Urkunde, die in einer Kapsel vermauert wird. Klaus Wirbel steht auf der Empore, hat die Chronik ausgebreitet. Beim Richtfest hat der Kreisleiter der „Deutschen Christen“ angesichts des Rohbaus eine Vision: Das Reich Gottes müsse in das Dritte Reich hineingebaut werden, dann werde Deutschland unüberwindlich sein. Zunächst aber baut sich die NS-Ideologie in die evangelische Kirche ein. Die neue „Glaubensbewegung Deutsche Christen“ (DC) fühlt sich der Rassenlehre verpflichtet, lehnt das Alte Testament ab, predigt einen „bejahenden artgemäßen Christusglauben“ und baut an einer Reichskirche für „arische“ Christen.

Künstler verarbeiten für Mariendorf deutsche Eichen und deutsche Erde zur neuen deutschen Kirchenkunst. Am 22. Dezember 1935 wird der Bau geweiht. Erstaunlich, dass die Posaunen vom Turm aus „Tochter Zion, freue dich“ spielen, ein Adventslied, das wegen seiner jüdischen Anklänge mit der „Entjudung“ der Kirchenmusik bald aus den Liederbüchern verschwindet. „Tochter Zion“ war 1935 noch möglich. Nicht alles war so eindeutig, wie es heute scheint, ist Klaus Wirbel überzeugt. Die Gemeinde war nicht völlig von deutschen Christen erobert, glaubt er. Trotzdem schließen die Protokolle des Gemeindekirchenrats stets mit „Heil Hitler!“.

Manches, was Wirbel sagt, klingt nach Rechtfertigung, wie er in so einer Kirche singen und beten kann. Wirbel führt prominenten Beistand an. „Für mich ist wichtig, dass Jochen Klepper hier war.“ Der Theologe, Journalist und Schriftsteller war mit einem der Gemeindepfarrer befreundet, erzählt Wirbel. Im Dezember 1938 geht Klepper mit seiner Frau Johanna in die Kirche, wo der Pfarrer Kleppers Frau, nach den Rassegesetzen eine „Volljüdin“, tauft und das Paar kirchlich traut – Amtshandlungen, die längst nicht mehr jeder Pastor an „Mischehen“ vollzieht.

Offensichtlich findet Klepper im Umfeld der Blut-und-Boden-Kirche Halt, jedenfalls eine Zeit lang. In Erwartung von Zwangsscheidung und Deportation nehmen sich Jochen und Johanna Klepper und deren Tochter in der Nacht zum 11. Dezember 1942 das Leben. Klepper hinterlässt Romane, Tagebücher, Manuskripte und die Liedersammlung „Kyrie“. Zwölf Lieder daraus finden sich heute im evangelischen Gesangbuch, Kleppers berühmtestes ist „Die Nacht ist vorgedrungen“, ein Lied für den Advent.

Und noch etwas ist Wirbel wichtig: Neben dem Altar ragt ein Nagelkreuz aus der Kathedrale von Coventry, die im November 1940 von der deutschen Luftwaffe zerstört wurde. Das Kreuz, inzwischen weltweit verbreitet und Symbol für Frieden und Versöhnung, mag wie ein Gegengift wirken. Wichtiger aber sind die Tafeln, die erklären, was es mit der Kirche auf sich hat. Einmal ist bei Wirbel so etwas wie Erleichterung her­auszuhören. „Es gab Sorgen, dass das ein Pilgerort für Neonazis wird. Dazu ist die Kirche aber wohl zu unbedeutend.“

Es ist ja ungewöhnlich, dass ein Sieger zu sehen ist. Im Altarraum sieht man sonst eher den Gekreuzigten

Manfred Hojczyk, Pfarrer, über den nordischen Christus in der Strasburger Marienkirche

Die Martin-Luther-Gedächtniskirche ist keineswegs ein Einzelstück. Mehr als tausend Kirchen und Gemeindehäuser wurden zwischen 1933 und 1944 errichtet, umgestaltet, erneuert. Großzügig förderte das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung die Sakralbauten und vermittelte Aufträge an damals untadelige Künstler, Günther Martin etwa. Über dessen Großplastiken bemerkte ein Kritiker, dass sie aussehen „wie Vertreter eines Willens zum Endgültigen“.

Im Städtchen Strasburg in der Uckermark lässt sich das überprüfen. Pfarrer Hojczyk hat die Marienkirche aufgeschlossen und steht vor einem 2,70 Meter hohen Christus, der normal Sterbliche sofort zu Zwergen werden lässt. Die erhobenen Hände verstärken das noch. Mit der rechten leistet er einen Schwur und mit der linken? „Einen Hitlergruß? Nein, also…“ Manfred Hojczyk ist kurzzeitig entgeistert, so unglaublich erscheint ihm, was er gerade gehört hat. Dass der „Auferstehende“ von Günther Martin ein überragendes Zeugnis der NS-Kirchenkunst darstellt, weiß Hojczyk natürlich. Solche ernsten Gesichter finden sich in jener Zeit oft auf Werbeplakaten für die Waffen-SS. Aber einen, zumindest angedeuteten Hitlergruß, wie manche Historiker behaupten?

Kaum Zeit für den nordischen Heiland

Hojczyk, seit zehn Jahren Pfarrer in Strasburg, ist ein freundlicher Arbeiter in Gottes Weinberg, Herr über sieben Kirchen, Prediger, Sachwalter über eine Vielzahl von Aufgaben: Seniorennachmittage, Kindergarten, Posaunenchor, Bibelkreis, dazu Fürsprecher einer Flüchtlingsfamilie aus dem Iran. Allzu viel Zeit hat Hojczyk noch nicht gehabt für den nordischen Heiland. „Die Pastoren waren Leute der Bekennenden Kirche“, behauptet Hojczyk. Die Bekennende Kirche war eine Gegenbewegung zu den Deutschen Christen, die gegen die Gleichschaltung der evangelischen Kirche kämpfte und in einem 1934 formulierten Bekenntnis Hitlers Totalitätsanspruch zurückwies. Warum aber ausgerechnet Strasburg kunstpolitisch so privilegiert wurde? Hojczyk, in Strickpullover und Mantel gehüllt, zuckt mit den Schultern.

Pfarrer Manfred Hojczyk: „Ich bin gegen Bilderstürmerei“ Foto: Rolf Zöllner

Curt Steinberg, NSDAP-Genosse und Architekt zahlreicher Kirchen, darunter der Martin-Luther-Gedächtniskirche, bekam 1935 den Auftrag, St. Marien in Strasburg dem Geiste der Zeit anzupassen, gefördert mit Mitteln des preußischen Ministerium für Volksbildung. Neben einem Kirchenmaler beschäftigt er den Berliner Bildhauer Günther Martin, ebenfalls Parteigenosse und rühriger Leiter der Ateliergemeinschaft Klosterstraße in Berlin. Martin, Jahrgang 1896, schuf nicht nur eine Skulptur, sondern auch eine Kanzel, ganz ähnlich der in Berlin-Mariendorf. Aber die deutsche Volksgemeinschaft ist in die Sakristei abgeschoben. Die Holztafeln stehen verstreut, der Sämann, der Arbeiter, der Pfarrer. Die Kanzel wird nie aufgebaut, der nordische Christus aber kommt 1938 auf den Altar. „Es ist ja ungewöhnlich, dass ein Sieger zu sehen ist“, sagt Hojczyk. „Im Altarraum sieht man sonst eher den Gekreuzigten.“

Die Zeit der Herrenmenschen war 1945 vorbei. „Die Gemeinde hat sich entschieden, ihn wegzunehmen.“ Wann genau? Hojczyk winkt ab. Man müsste im Archiv suchen. Irgendwann jedenfalls hat die Gemeinde ihren Heros unter den Gefallenen­tafeln diverser Kriege mit Eichenlaub und Eisernen Kreuzen versteckt. So steht er da, schwört und grüßt die leeren Bänke.

Was mit ihm werden soll? „Ich bin gegen Bilderstürmerei“, sagt Hojczyk vorsichtig. Gelegentlich sei der Auferstandene schon Thema gewesen, „nicht in der Gemeinde, aber im Gemeindekirchenrat.“ Wäre es nicht sinnvoll, zumindest eine Tafel aufzustellen, die dieses Kunstwerk einordnet, so wie in Berlin? „Ich habe nicht viel, was ich draufschreiben könnte.“ Hojczyks Stimme verhallt unter dem mächtigen Gewölbe. Vielleicht gibt es ja Unterstützung bei der Landeskirche? Ja, vielleicht, murmelt Hojczyk. Seine Nordkirche ist ein geografisches Ungetüm mit der Zentrale in Kiel, vier Autostunden von hier. Man kann sich mit diesem „artgemäßen“ Christus schon ziemlich verlassen vorkommen.

Immerhin hat die evangelische Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (EKBO) ein Heft „Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit“ herausgegeben. Auf dreißig Seiten sind Grundsätze zusammengefasst, wie mit dem kulturellen Erbe, insbesondere dem der beiden deutschen Diktaturen, umgegangen werden soll. Es geht um pädagogische Konzepte, ehrenamtliches Engagement und letztlich darum, wie Hakenkreuzglocken, arische Christus-Figuren und völkische Kanzelreliefs in die Erinnerungsarbeit einbezogen werden.

Für die Martin-Luther-Gedächtniskirche soll es nach mehreren gescheiterten Versuchen ein tragfähiges Konzept geben. Marion Gardei, in der EKBO Beauftragte für die Erinnerungskultur, ist Mitverfasserin der kleinen Broschüre. Ihr schwebt ein Lern- und Gedenkort vor, ein Raum, der für Ausstellungen und Veranstaltungen über Kirche im Nationalsozialismus genutzt wird und die NS-Kunst entsprechend einbezieht. Das Bauwerk bietet eine „große pädagogische Chance“.

Ein Leuchter als Eisernes Kreuz im Vorraum der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf Foto: Rolf Zöllner

Erinnerungsorte schaffen

Doch es gibt nicht nur die repräsentative NS-Kirchenkunst. In Dorf- und Stadtkirchen fanden und finden sich versteckte Zeugnisse, mal ein Hakenkreuz zwischen Bauernmalerei an der Kirchendecke, mal ein Hakenkreuz auf der Wetterfahne, dann Führerkult auf Glocke, Hitler-Eichen vor der Kirche. Die Kehrseite gibt es auch. So wurde auf Kanzeln und Altären der alttestamentliche Gottesname JHWH übermalt, „Entjudung“ mittels Farbe und Pinsel. Solche Belege protestantischen Furors können immer auch Anlass sein, kleine Erinnerungsorte zu schaffen, ist Gardei überzeugt.

Manches läuft schon vorbildlich. Als im vorigen Jahr öffentlich wurde, dass in der kleinen Wichernkirche in Berlin-Spandau eine Glocke mit Hakenkreuz läutet, hat die Gemeinde schnell reagiert. Was für manche ein offenes Geheimnis darstellte, war für andere einen Schock. Seitdem ich weiß, was es mit der Glocke auf sich hat, ertrage ich ihr Läuten nicht mehr, hat eine Frau auf der Gemeindeversammlung bekannt. Im Dezember 2017 wurde die Glocke gegen eine neue ausgetauscht. Derzeit steht die alte im Keller eines Gemeindehauses, das Hakenkreuz, Kantenlänge 8,5 Zentimeter, wurde nach dem Guss hineingeschnitten. Eine Arbeitsgruppe hat das Gemeindearchiv durchforstet, ein Historiker arbeitet die Geschichte der Glocke auf. 2019 soll sie als Dauerleihgabe im stadtgeschichtlichen Museum Spandau ausgestellt werden, schweigend, aber nicht wortlos. Was will man mehr?

Vielleicht, dass der Blick sich schärft. NS-Einflüsse finden sich nicht nur in Kirchen. 1941 erscheint zum ersten Mal „Schild des Glaubens“, ein biblisches Lesebuch für Kinder. Jörg Erb, Lehrer und seit 1933 in der NSDAP, stellt das Buch zusammen, die Grafikerin Paula Jordan steuert die Illustrationen bei. Da wandert Jesus mit rasiertem Kinn, halblangem glatten Haar und nordischem Gesicht durch das Heilige Land, die Jünger bilden die Volksgemeinschaft, die Kinder wirken wie Jungvolk. Einzig die Pharisäer, die Jesus nach dem Leben trachten, sind Juden, so wie sie der Stürmer beschreibt – verschlagen, hochmütig und hinterhältig. Jordan hat ganz im Stile ihrer Zeit gezeichnet – rassisch einwandfrei.

Die richtige Karriere beginnt für das Lesebuch aber erst nach dem Krieg. Das Buch ist nicht nur in der Bundesrepublik ein Bestseller, auch in der DDR, wo es das maßgebliche Buch für die evangelische Christenlehre wird. Die Zeichnungen von Paula Jordan prägen so die biblische Vorstellungswelt ganzer Generationen von Kindern. Erst 1993 erscheint die letzte Ausgabe, es ist die sechzigste. Insgesamt werden 1,6 Millionen Exemplare verkauft.

Zeichnungen von Paula Jordan finden sich heute noch in Kinderbibeln. Populär ist ihre Weihnachtskrippe im Holzrahmen und auf Transparentpapier. Derzeit dürfte sie wieder in vielen Wohnzimmern Besinnlichkeit verbreiten. In Berlin-Mitte, in der Missionsbuchhandlung unweit des Alexanderplatzes, erleuchtet ein Exemplar das Schaufenster. Maria, Josef und das Jesuskind – eine deutsche Familie unter einem nordischen Engel, evangelisches Traditionsgut für 34,90 Euro. Vorsichtig hebt die Buchhändlerin die Krippe aus der Auslage, klappt sie auf und betrachtet lange die Szenerie. Nach einer Weile sagt sie, mehr zu sich selbst: „Wie vor achtzig Jahren.“ Und es klingt gar nicht erschrocken, sondern beseelt.

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41 Kommentare

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  • In der Humboldtuni gibt es ein Fenster mit Lenin. Auch nicht schön. Aber alles ganz harmlos. Selbst wenn sich irgendwo das Relief versteckt, auf der Kanzel lebt es nicht.

  • Spannender Artikel, danke Herr Gerlach!

    In der evangelischen Christenheit sind ja nicht nur die Symbole geblieben. Die Einstellungen sind geblieben. Schauen wir hier, was so alles in Ev. Akademien getrieben wird.



    www.welt.de/politi...ischen-Kirche.html

    • @Günter:

      Die BDS hier als Beleg für eine antisemitische oder rechte Grundeinstellung aus dem Hut zu zaubern, ist wenig effektiv.

      BDS wird offen z. B. von den Linken unterstützt.

      Mit dem Beispiel könnten Sie auch quasi das Gegenteil belegen.

  • Der letzte Satz dieses Artikels ist eine unglaubliche Frechheit! Was will uns der Journalist damit sagen?

  • Seit wann wird oder wurde die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt mit NSU abgekürzt?

  • Irgendwie muss ich da immer an den Wiederaufbau des Turms der Potsdamer Garnisonskirche denken. Dem Symbol für das Wiedererstarken der preußisch-deutscher Militärherrlichkeit.

    • @Rolf B.:

      .... der preußisch deutschen ...

  • Ein Frage bleibt für mich offen: Es ist im Artikel nur von protestantischen Kirchen und überhaupt nur von der evangelischen Kirche die Rede. Waren bei den mehr als 1000 Kirchen keine katholischen dabei? Konnten sich die Katholiken besser von dieser Art Einvernahme durch die Nazis fern halten?



    Wer weiß etwas dazu?

    • @jlMG:

      Kausalitäten

      Zitat von @JLMG: „Konnten sich die Katholiken besser von dieser Art Einvernahme durch die Nazis fern halten?“

      Die überwiegende Mehrzahl der hohen Nazi-Führer einschl. Hitler selbst waren gläubige Katholiken bis zum letzten Atemzug. Niemand von ihnen wurde je exkommuniziert. Zwischen katholischem Antijudaimus als Wesenskern der Vatikanischen Weltanschauung und modernem Rassen-Antisemitismus als dessen moderner Ausprägung besteht eine evidente doktrinale Kausalität. "Als Ende des 19. Jahrhunderts die modernen antisemitischen Bewegungen entstanden, gehörte die katholische Kirche, die ständig vor einer wachsenden jüdischen Gefahr warnte, zu den bedeutendsten Akteuren." (David I. Kertzer, Die Päpste gegen die Juden, Berlin 2004) Alle Elemente der modernen Judenverhetzung seien "von der katholischen Kirche nicht nur geduldet, sondern auch von ihren offiziellen und inoffiziellen Organen aktiv vertreten" worden ... "Der Übergang von den mittelalterlichen Vorurteilen gegen die Juden zur modernen politischen antisemitischen Bewegung, der sich innerhalb weniger Jahrzehnte vor dem Holocaust vollzog, hatte in der katholischen Kirche einen seiner wichtigsten Architekten." (ebd.)

      Wenn also die Frage nach einer „Vereinnahmung“ im Verhältnis zwischen den Hakenkreuzlern und dem Katholizismus gestellt wird, so scheint als Antwort mithin evident: Die Hakenkreuzler haben die katholische Kirche als Institution nicht „vereinnahmt“, sondern wurden von ihrer Doktrin prägend inspiriert. An der Spitze der prodeutschen Marionetten-Regime wie in der Slowakei, Kroatien und Vichy-Frankreich standen daher auch ausnahmslos Katholiken.

      • @Reinhardt Gutsche:

        Der Satz „Die überwiegende Mehrzahl der hohen Nazi-Führer einschl. Hitler selbst waren gläubige Katholiken bis zum letzten Atemzug„ ist ähnlich hirnrissig wie die Behauptung, alle Nationalsozialisten seien Sozialisten gewesen.

      • @Reinhardt Gutsche:

        Das ist allerdings allergröbste Geschichtsklitterung, bzw. eine blanke Lüge. Die katholische Zentrumspartei war eine der tragenden Stützen der Weimarer Republik, und es war Katholiken bei Strafe der Exkommunikation verboten, NSDAP zu wählen. Das hat sich auch deutlich in den Wahlergebnissen widergespielget. In den protestantisch-bürgerlichen Gebieten hatte die NSDAP 40-70% der Stimmen, in den soziologisch vergleichbaren katholischen 10-30%.

        Dass die katholische Kirche nach der Machtergreifung sehr schnell den Schwanz eingezogen hat (Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz gegen das Versprechen, in Ruhe gelassen zu werden) steht auf einem anderen Blatt. Unterstützt hat die katholische Kirche von der Basis bis zur Spitze aber nicht. Deshalb haben die Amerikaner bei ihrem Einmarsch in Westdeutschland auch häufig für die ersten Wochen die Priester zu Bürgermeistern ernannt, weil sie wussten, dass sie hier auf eine intakte nicht Naziverseuchte Sozialstruktur zurückgreifen konnten.

        • @Breitmaulfrosch:

          Auf demselben Blatt

          Zitat von @ breitmaulfrosch: „Dass die katholische Kirche nach der Machtergreifung sehr schnell den Schwanz eingezogen hat (Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz gegen das Versprechen, in Ruhe gelassen zu werden) steht auf einem anderen Blatt.“

          Nein, das steht nicht auf einem anderen, sondern auf demselben Blatt, nämlich auf demjenigen, welches die passive und aktive, indirekte und direkte Mitschuld des religiösen und politischen ultramontanen Katholizismus' am europaweiten Aufstieg der Hakenkreuzler und ihrer Adepten mit ihrem militanten Rassenantisemitismus und dessen Apotheose von Auschwitz historiographisch plausibel verzeichnet.

        • @Breitmaulfrosch:

          Geschichtsklitterungen

          Zitat von @breitmaulfrosch: „Das ist allerdings allergröbste Geschichtsklitterung, bzw. eine blanke Lüge.“

          Ihre schwere Anschuldigung der Geschichtsklitterung wurde an deren eigentlichen Adressaten David Israel Kertzer weitergereicht, den bekannten jüdisch-amerikanischen Sozialwissenschaftler und Anthropologen und Professor an der Brown University in Providence, Rhode Island, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und Pulitzer-Preisträger. ("Die Päpste gegen die Juden – Der Vatikan und die Entstehung des modernen Antisemitismus", Propyläen Verlag, Berlin/München 2001, 447 S., ISBN 978-3-549-07147-2; Der erste Stellvertreter – Papst Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus, Theiss Verlag, Darmstadt 2016, 607 S. ISBN 978-3-8062-3382-7)



          s. auch vivo.brown.edu/display/dkertzer)

          Wir sehen Ihrer wissenschaftlich-kritischen Rezension beider Bücher von Prof. Ketzer mit wohlwollender Spannung und großem Interesse entgegen.

        • @Breitmaulfrosch:

          Katholizismus und die Hakenkreuzler

          Zitat von @BREITMAULFROSCH: „.es war Katholiken bei Strafe der Exkommunikation verboten, NSDAP zu wählen.“

          Nu mach‘s mal halb lang, würde mein Großvater sagen. Ein solches Verbot, für das es keine Belege gibt, hätte die Verletzung des Wahlgeheimnisses zur Voraussetzung gehabt und damit eines Essentials der modernen Demokratie. Es hätte schlicht gegen die Weimarer Verfassung verstoßen. Gemeint ist hier offenbar die Unvereinbarkeitserklärung von Christentum und sog. Nationalsozialismus der Fuldaer Bischofskonferenz von 1932, die eine Mitgliedschaft von Katholiken in der NSDAP oder ihren Organisationen für „unzulässig“ erklärte. Das ist nicht dasselbe. Sie war allerdings sehr allgemein gehalten und v. a. von der Sorge um die kulturpolitische Sonderstellung der katholischen Kirche im Reich genährt, die sie durch den verkündeten ideologischen Absolutismus der Hakenkreuzler bedroht sahen. Deren militanter Rassenantisemitismus spielte da keine Rolle. Und nur darum ging es hier. Wenn die Priester angehalten wurden, „aktiven Nationalsozialisten unter bestimmten Voraussetzungen die Sakramente zu verweigern“, bedeutete dies allerdings nicht automatisch eine formelle Exkommunikation. (vgl. Prof. Brechenmacher, Potsdam)

          Nach Hitlers Regierungserklärung vom März 1933 mit der Zusicherung, die tradierten parallelgesellschaftlichen Privilegien der katholischen Kirche nicht anzutasten, wich deren anfängliche Distanz zur neuen Macht einer deutlichen Anbiederung und mündete im Konkordat, dem ersten völkerrechtlichen Vertrag des neuen Regimes mit beträchtlichem außenpolitischen Prestigegewinn. Es hatte eine Begeisterungswelle enthusiastischer Zustimmung und eine Flut von Treuekundgebungen und Bekenntnissen zu Hitler zur Folge, allen voran der berüchtigte Freisinger Kardinal Faulhaber: „Was die alten Parteien und Parlamente in 60 Jahren nicht fertigbrachten, hat Ihr staatsmännischer Weitblick in sechs Monaten weltgeschichtlich verwirklicht."

          • @Reinhardt Gutsche:

            anschließe mich.

            Alles das hat ja auch - & das bis heute -



            Einen Namen. Newahr.

            “Der Apostolische Nuntius im Deutschen Reich, Eugenio Pacelli (der spätere Papst Pius XII.), konnte auf Länderebene Konkordate mit Bayern (1924), Preußen (1929) und Baden (1932) schließen. Auf der Reichsebene scheiterten die Verhandlungen jedoch aus verschiedenen Gründen: Mit den instabilen Reichsregierungen der Weimarer Republik waren einerseits nur schwer längere Verhandlungen zu führen, andererseits weigerten sich alle Regierungen konstant, in der Frage der Konfessionsschulen, des Religionsunterrichts, der Anerkennung ausschließlich kirchlicher Trauungen „in Fällen sittlichen Notstandes“ und der finanziellen Leistungen des Staates an die Kirche nach Artikel 138 der WRV den Forderungen der Kurie entgegenzukommen.…“



            &Däh!



            “…Die zweite Verhandlungsrunde erarbeitete bis zum 1. Juli den später dann auch beschlossenen Vertragstext. Die deutschen Bischöfe rieten Pacelli zur Annahme, da sie vermutlich fürchteten, die deutschen Katholiken und die katholischen Verbände könnten bei einem Scheitern des Konkordatsabschlusses noch härteren Repressionen unterliegen.…“



            Noch am selben Tag hob Hitler in einer Verordnung[5] alle Zwangsmaßnahmen gegen katholische Organisationen und Geistliche auf und bestätigte so die Hoffnungen, die die katholische Seite in das Konkordat gesetzt hatte.

            Am 20. Juli wurde das Reichskonkordat im Vatikan feierlich durch Pacelli und von Papen unterzeichnet, die Ratifizierung durch das Deutsche Reich erfolgte am 10. September 1933.…“



            Durch den Konkordatsabschluss mit dem Heiligen Stuhl war es den Nationalsozialisten gelungen, viele ihrer Kritiker aus dem politischen Katholizismus vorläufig ruhigzustellen und das verbreitete Misstrauen von Teilen der katholischen Bevölkerung gegen den von ihnen als unchristlich und kirchenfeindlich angesehenen Nationalsozialismus abzuschwächen.



            …ff

            de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat

            • @Lowandorder:

              ff

              “…Gleichzeitig war es dem Heiligen Stuhl gelungen, die noch junge staatliche Souveränität des Vatikans durch internationale Anerkennung auf Staatsebene zu stärken und die Forderungen der Kurie, die von den Regierungen der Weimarer Republik stets zurückgewiesen worden waren, durchzusetzen.

              Aus dem Lager überzeugter Nationalsozialisten gab es schon kurz nach Konkordatsabschluss nicht wenige Stimmen, die in dem Vertrag ein inakzeptables Zugeständnis der Regierungsseite erblickten und in den Folgejahren massiv die einseitige Aufkündigung durch den Staat einforderten, so z. B. Joseph Roth (1897–1941) aus dem Reichskirchenministerium.[9] Ihre Strategie wäre möglicherweise ans Ziel gelangt, wenn Hitler nicht seit Kriegsbeginn offene Auseinandersetzungen mit der Kirche hätte vermeiden wollen.



              ....



              Die katholischen Verbände erhielten durch das Konkordat eine Atempause, da die Repressionen ihnen gegenüber tatsächlich kurzfristig abflauten. Auch wenn der Kampf der Nationalsozialisten gegen den Verbandskatholizismus schon wenige Wochen nach dem Konkordatsabschluss wieder aufgenommen wurde, schützen die Vereinbarungen des Artikel 31 die Verbände jedoch insofern, als sie zwar durch Druck des Regimes beständig in ihrer Mitgliederzahl schrumpften, jedoch bis zum Ende des Regimes einer vollkommenen Gleichschaltung entgingen und organisatorisch Reste von Eigenständigkeit bewahren konnten. Voraussetzung für die Weiterexistenz war freilich die politische Enthaltsamkeit der Verbände. Tatsächlich zogen sich etwa die großen sozialen Organisationen verstärkt in den Binnenraum der Kirche zurück. Nicht unter das Konkordat fielen die offiziell überkonfessionellen, aber katholisch geprägten Christlichen Gewerkschaften, die dann auch im Frühjahr 1933 aufgelöst wurden.…“

              ff

              • @Lowandorder:

                ff

                “…Das Abrücken des Vatikans vom politischen Katholizismus führte noch vor der Unterzeichnung des Konkordats zum Ende der katholischen Parteien Zentrum und BVP. Das zusätzliche Verbot für den Klerus, sich in Parteien zu engagieren (Artikel 32), nahm dem politischen Katholizismus auch diese letzte Möglichkeit, sich zu äußern. Jedoch schützte es die Pfarrer und Geistlichen vor einer Mitarbeit in der NSDAP und wirkte auch hier als Mittel, der Gleichschaltung der Katholischen Kirche zu entgehen, eine Folge, die das NS-Regime sicher so nicht beabsichtigt hatte.[11]



                Erst als die Nationalsozialisten immer mehr Teile der Konkordatsvereinbarungen brachen oder schlicht ignorierten, kam es im deutschen Episkopat zu offener Kritik. Zuvor hatten die Bischöfe weitgehend geschwiegen und auf Interventionen zugunsten bedrohter katholischer Verbände und Tageszeitungen verzichtet, vielfach mit der Begründung, die Lage der Katholiken nicht noch durch öffentliche Gegnerschaft der Bischöfe zu Hitler zu verschlimmern. Es gab aber auch Oberhirten wie den Freiburger Erzbischof Gröber, die mit der nationalsozialistischen Politik sympathisierten und von daher die Repressionen gegen katholische Vereine und Tageszeitungen lediglich für „Auswüchse untergeordneter Parteistellen“ hielten. Seit Ende 1935 gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen Teilen der katholischen Kirche und der Regierung Hitler um das Schulwesen, die Orden und die Verfolgung Geistlicher in den Devisen- und Sittlichkeitsprozessen. Die Kritik an der NS-Kirchenpolitik gipfelte schließlich in der Enzyklika Mit brennender Sorge (1937) von Papst Pius XI. Darin warf Pius den Nationalsozialisten vor, dass „Vertragsumdeutung, die Vertragsumgehung, die Vertragsaushöhlung, schließlich die mehr oder minder öffentliche Vertragsverletzung zum ungeschriebenen Gesetz des Handelns gemacht wurden“. Der Protest blieb allerdings weitgehend wirkungslos.…“

                ff kl. Hinweis;)

                • @Lowandorder:

                  Ja zum Schluß - für hück & jetzt!

                  Kleiner zarter Hinweis -

                  Fortdauer des Vertrags nach 1945



                  Das Konkordatsurteil des Bundesverfassungsgerichts



                  Praktische Folgen des Konkordats

                  Bitte dort - s.o. - selbst lesen - öh am besten im Sitzen.;)(



                  (die Literaturauswahl ist ziemlich dufte



                  & dieser feine Herr Drahtzieher et al.



                  de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII.



                  &



                  Die erwähnte - Schwarze Rattenlinie -

                  Sollten grad im Blick gehalten werden.



                  &



                  Gern&Dannichfür…servíce.

      • @Reinhardt Gutsche:

        Hitler und Konsorten waren _gläubige_ Katholiken?! Sehr steile These...

        • @Saile:

          Der antisemitische Begriff vom „jüdischen Bolschewischmus“ wird von Rechtsextremen u.a. deswegen verwendet weil die Partei der Bolschewki vor allem aus Juden bestehen solle und Lenn selber ein Jude wäre. de.wikipedia.org/w...cher_Bolschewismus

          Die Masche scheint auch anderswo beliebt zu sein.

      • @Reinhardt Gutsche:

        www.zukunft-brauch...-im-dritten-reich/

        Ich weiß nicht, wie und weshalb man die beiden Kirchen in ihrer Verantwortung während, vor und nach der Herrschaft der NSDAP gegeneinander aufrechnen kann und soll. Die evangelische Kirche ist auf jeden Fall mit im Boot.

      • @Reinhardt Gutsche:

        Tja - das Hakenkreuz am Koppelschloß.



        Abfeilen reichte anschließend nicht.



        Du sahst’s von innen & …“Gott mit uns“

        “Wehrmacht bis 1945



        Die Wehrmacht trug das Koppelschloss nach preußischem Muster mit dem Hakenkreuzadler, abweichend mit halbem Kranz aus Eichenlaub und Umschrift GOTT MIT UNS (Luftwaffe und Marine abweichend). …“



        de.wikipedia.org/wiki/Koppelschloss

        & btw



        Die - Schwarze Rattenlinie - Remember.



        Mal von den vielen die „erstaunte“ FAZ



        www.faz.net/aktuel...inie-13580277.html



        & Das Tischfeuerwerk der Wahrheit



        www.spiegel.de/ein...hen-a-1233489.html

        Soweit mal. Newahr.



        Mehr könnte verunsichern.



        Normal.

        • @Lowandorder:

          @REINHARDT GUTSCHE und @LOWANDORER;

          danke für die Ergänzungen, Klarstellungen und vor allem die Links.



          Sehr erhellend und eine gute Ergänzung zum Thema des Artikels.

          • @jlMG:

            Mit Kid Shelleen/Tim Strawn alias -;) Lee Marvin - ;))

            “Bhoom D…ar‘auf Nehmen wir einen!“

            D…enn “Hängen sollst du in Wyoming“

            (unterm——nochens —Liggers -



            Bin - klar - das Pferd!;))

  • Mutatis mutandis

    Zitat: „Auf dreißig Seiten sind Grundsätze zusammengefasst, wie mit dem kulturellen Erbe, insbesondere dem der beiden deutschen Diktaturen, umgegangen werden soll. Es geht um pädagogische Konzepte, ehrenamtliches Engagement und letztlich darum, wie Hakenkreuzglocken, arische Christus-Figuren und völkische Kanzelreliefs in die Erinnerungsarbeit einbezogen werden.“

    Leider bleibt offen, welche äquivalente kirchenarchitektonische Arabesken zu „Hakenkreuzglocken, arische Christus-Figuren und völkische Kanzelreliefs“ in welchen Kirchen der anderen „der beiden deutschen Diktaturen“ zu finden sind.

    A propos „Zwei deutsche Diktaturen“: Im Jahr der 100. Wiederkehr des Beendigung des 1. Weltkrieges sollte man schon bis drei zählen können...

    • @Reinhardt Gutsche:

      Ha noi. Bitte - Hillich Tach - Ohwie lach'

      Also nich überfordern. Gellewelle.



      &



      anschließe mich.

  • Spannender Text, dachte ich, bis ich den letzten Satz las:



    "Nach einer Weile sagt sie, mehr zu sich selbst: „Wie vor achtzig Jahren.“ Und es klingt gar nicht erschrocken, sondern beseelt."



    Was wollen Sie, Herr Gerlach, uns damit sagen? Dass die Buchhändlerin eine Neo-Nationalsozialistin ist, die dem dritten Reich nachtrauert? Ein durch kein Faktum zu belegender Eindruck (der allerdings auch unwiderlegbar ist) als letzter Satz, der in Erinnerung bleibt? Ehrlich gesagt finde ich das ungeheuerlich.

    Ich hoffe sehr, ich habe das falsch verstanden und bitte in dem Fall um Aufklärung.

  • Es fällt mir grade schwer zu glauben, dass eine Kirche, die ihre innere Verfasstheit und Struktur auf einen 3.000 Jahre alten „Zeitgeist“ gründet, sich jemals wirklich verabschieden wird von der Ideologie des Blutes und des Boden.

    Man lasse sich das nur mal auf der Zunge zergehen: Da opfert ein gewalttätiger Gott nicht nur die Anhänger fremder Götter bedenkenlos einem einsam entworfenen und beschlossenen Plan. Er lässt auch den eigenen Sohn brutal meucheln, ohne dessen geistig vergewaltigte Mutter auch nur in seine Entscheidung einzubinden. Dieses offensichtlich unsinnigen Opfers aber wird bis heute alljährlich im Rahmen des höchsten Feiertages der Religion begangen von den unkritischen Anhängern dieses in ihren Augen perfekten Patriarchen. Und das, obwohl allgemein bekannt ist, dass das Ursprungs-Volk besagten Gottvaters sich selbst als das bezeichnet, das mit Gott streitet. Was soll man da schon groß erwarten?

    Wer seine Privilegien mit so viel Unvernunft begründet, der wird die „Entnazizierung“ seiner geistigen Heimat vermutlich mit ähnlichem „Furor“ und ähnlicher Erfolg betreiben, wie seine Vorgänger ihre „Entjudung“ betrieben haben. Es ist ja nicht umsonst von Über-Zeugung eine Rede.

  • Vorweg - ungläubisch liebe ich viele Kirchen.



    Das Licht - der Raum - der Klang. Liggers.

    Ha no. Das ja - aus so vielen Gründen. But.



    Mal - hart formuliert. Machtbauten. That’s it.



    &



    “Da wuchert - Wie schon immer & ewig. Newahr.



    Was zusammen gehört - Aber nie nich jemand braucht! Gelle.



    Aber. Dabei - Immer&ewig auch - 'Haltet den Dieb' - schreien! Woll.“

    Normal.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Geht mir auch so.

      Ich bin zwar im Sturm und Drang aus der Kirche ausgetreten, gehe ich aber ins Ulmer Münster, trete ich sofort wieder ein.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Nicht doch!

        Bei unserer Differenziertheit können wir doch zwischen einem Bauwerk und der blutgetränkten Historie einer Ideologie unterscheiden - oder?

        Ich hatte mal in der sogenannten Hauptstadt der Liebe ein Erlebnis, als ich vom Regen durchtränkt mich in Notre Dame unterstellte und dabei genauso klein fühlte, wie es von den Kirchenfuzzys beabsichtigt war.

        Den Weihrauch habe ich gierig in mich aufgesogen und mit einem "Merci" bei den ersten Sonnenstrahlen das Weite gesucht ...

      • @88181 (Profil gelöscht):

        & Zisch zum 2. Seiteneinwurf - Mailtütenfrisch;)

        "Insulaner







        Ulmer Münster? Ja, gern, aber nur auf die Aussichtsplattform



        nach 768 Stufen. Und dann bei Föhn die Alpen sehn.



        Da ist die Versuchung groß, gläubisch zu werden.







        Wird übrigens evangelisch bewirtschaftet,



        was ich beim ersten Besuch bemerkte.



        Für mich war bis dahin alles südlich der Mainlinie katholisch.;))

        kurz - Rein tonn katolsch warrn.



        Liggers & Normal.

        unterm-----auch klar---



        I was born under a wandering star;)



        www.youtube.com/watch?v=6c-e9a07cLg

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Liggers. Lübeck hat mich da auf ewig verdorben!;)) & die Musik spuilt dortau.

        unterm—- &btw Zum Niederknien: die



        Der Isenheimer Altar. (Immer!! - btw!)



        Dagegen kannste mit Verlaub - Andy & Cie. - inne Pfeife rauchen.



        Unvergessen das ungläubig-fasziniert überraschte strahlende Gesicht meines jüngsten Pöks & seine klug-wissende anschließende - bis heute gehütete Kartenauswahl. Guter Zeichner.;)

        (Einst “Unter den Linden“ -;) - Das heutige Museum leider mißglückt;(

        • 6G
          61321 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          .



          Andy ist lediglich zu früh gestorben. Wenn der beizeiten drauf gekommen wäre, dass man mit Altar-Replikaten einen Haufen Kohle machen kann......au weia...

          • @61321 (Profil gelöscht):

            Liggers. Alter Schlauberger.

            Schonn. Aber - Geld is halt nich alles.



            & Vor allem. That‘s the point:

            Matthias - Pop-Art-Unikat middle age!;)



            Ha noi. Daß sie den nicht exkommuniziert haben - als mindestes - verwundert schon sehr.



            &



            Mal mit Lester Bowie via Clifford Brown zu heutigen Klonen gesprochen:



            “Heute so wie Matthias Grünewald - ist keine Kunst. Aber damals!“



            & taste the smell -;)



            Letztlich - unerreicht.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Ein weißer Fleck der Schande in meiner Biographie: wohne dicht dran und war dennoch nie dort. Aber in 2019, endlich!!

              • @61321 (Profil gelöscht):

                & Vergessen Sie den Pullover nicht;)

        • @Lowandorder:

          Sorry - I forgot - Halle/Saale. Newahr.;)



          Meine frühkindliche Prägung*

          Die Markt(doppel)kirche -;)



          c1.staticflickr.co...2_3bbf9f3b93_b.jpg

          *Derart - daß ich vier/fünf Jahre nach der Wende - aus der Lamäng - a Fotto -



          Genau diese Feininger-Perspektive reproduzierte.

          (Feininger war mir via “Humor um uns“ - schon als Kind einer meiner Lieblingskarikaturisten;)



          de.wikipedia.org/wiki/Lyonel_Feininger



          (Quel homme.;)