piwik no script img

Linke versus LinkeSahra, Oskar und Jean-Luc

Wagenknechts Leute planen den politischen Jahresauftakt und laden EU-Kritiker Mélenchon ein. Die Parteichefs und Gysi aber nicht. Schon regt sich Kritik.

Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine haben eigene Vorstellungen, wie es mit der Linken weitergehen soll Foto: dpa

BERLIN taz | Das zweite Januarwochenende ist der Linkspartei heilig. Am Sonntagvormittag geht’s traditionell zur Liebknecht-Luxemburg-Demo in Berlin zum Gedenken an die beiden Kommunistenführer. Am Nachmittag startet im Kino Kosmos der politische Jahresauftakt mit Künstlern und Parteipromis.

Verantwortlich für die Ausrichtung der Veranstaltung ist traditionell Diether Dehm, enger Vertrauter von Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine. Seine jüngsten Planungen aber haben in der Fraktion für heftige Diskussionen gesorgt. Nicht nur weil Dehm die Gästeliste ganz auf die Bedürfnisse des Ehepaars Lafontaine/Wagenknecht ausgerichtet hat, unter anderem mit einer Einladung an den französischen Linkspopulisten und EU-Kritiker Jean-Luc Mélenchon. Sondern auch, weil die Fraktion bisher gar nicht gefragt wurde, den 25.000 Euro teuren Jahresauftakt aber bezahlen soll.

„Es spricht Bände, dass eine so einseitige Veranstaltung über die Fraktion finanziert werden soll“, kritisiert Sabine Leidig, Mitglied des Fraktionsvorstands der Linken. Für besonders pikant hält sie es, dass weder die eigenen Parteichefs noch Gregor Gysi, Präsident der Europäischen Linken, auf der Gästeliste stehen. „So eine Veranstaltung kann man machen, wenn sie die Vielfalt der gesellschaftlichen Linken widerspiegelt und entsprechende Gäste eingeladen werden.“ Mélenchon steht für eine Stärkung des nationalstaatlichen Prinzips und setzt auf einen „solidarischen Protektionismus“ .

Startschuss für Sammlungsbewegung?

Kritiker_innen vermuten, dass Lafontaine und seine Ehefrau Wagenknecht die Veranstaltung auch als Auftakt für die von Lafontaine ins Spiel gebrachte neue Sammlungsbewegung der Linken nutzen möchten. Angesichts der gescheiterten Jamaika-Sondierungen und möglicher Neuwahlen würde der politische Jahresauftakt aber nun öffentlich auch als Wahlkampfauftakt wahrgenommen.

Leidig hatte das Thema daher auf der Fraktionssitzung am Montag angesprochen. Es war auf der Tagesordnung unter dem Punkt „Sonstiges“ vermerkt. Wagenknechts Kovorsitzender Dietmar Bartsch war offenbar auch nicht eingeweiht und reagierte nach Aussagen von Beobachtern „nervös“. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken, Jan Korte, winkt ab: Es sei doch noch gar nichts beschlossen worden.

In einer Mail an die niedersächsischen Kreisverbände, welche der taz vorliegt, teilt Dehms Büro jedoch bereits vor einigen Tagen mit: „Diether ist es gelungen, neben Sahra, Dietmar und Oskar auch Nina Hagen, den bekannten Kinderliedermacher Gerhard Schöne , Matthias Platzeck und Jean-Luc Mélenchon zu gewinnen.“ Naturgemäß werde der Ansturm auf die Karten enorm sein, „aber für unsere niedersächsischen Genossen wollen wir ein Kontingent zurückhalten und bitten schnell darum, in Euren Kreisverbänden zu fragen, wer an diesem Sonntag nach Berlin fahren will.“

Genossen, die nun bereits Karten vorbestellt haben, könnten jedoch enttäuscht werden. Das Thema soll in der Fraktionssitzung am 11. Dezember erneut thematisiert werden. Gut möglich, dass die Fraktion die Veranstaltung dann ganz absagt. Leidig ist jedenfalls dafür. Sie hält es für fragwürdig, diese bisher auf Kosten der Europäischen Linken ausgerichtete Veranstaltung gegen alle demokratischen Gepflogenheiten der Fraktion unterzujubeln. „Ich werde massiv dafür eintreten, dass das so nicht stattfindet.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

81 Kommentare

 / 
  • In Anbetracht der Tatsache, dass der Einfluss der Linken (nicht nur der Partei Die Linke) auf gesellschaftspolitische Diskussion stetig geringer wird, sollte dringend die Reißleine gezogen werden von denjenigen, die nicht als professionelle Linkenbekämpfer agieren. Gemeint sind die freien Geister, die nichts mit den konservativen bürgerlichen Parteien zu tun haben und auch nicht den Mainstreammedien verpflichtet sind oder in den hippen Großstadtvierteln die traditionellen Grundsätze linker Politik in den Müll treten und sich um die Nöte des Prekariats einen Dreck kümmern wollen. Das würde nämlich bedeutetn, auch Positionen vertreten zu müssen, wo man nicht automatisch bei den vermeintlich Guten ist. Zumal dann, wenn die vermeintlich Guten keine Gelegenheit auslassen, sich selbst zu vergötzen, um andere Positionen zu desavouieren. Beispiel: Wagenknecht und ihre Binsenweisheit, dass es keinen unbegrenzten Zugang geben kann, der dann als "nationaler Sozialismus" verteufelt wurde. Das ist finsterste Propaganda und Verleumdung. Fakes wäre eine zu harmlose Bezeichnung.

    • @Rolf B.:

      „... sich um die Nöte des Prekariats einen Dreck kümmern wollen. Das würde nämlich bedeutetn, auch Positionen vertreten zu müssen, wo man nicht automatisch bei den vermeintlich Guten ist.“

       

      „Vermeintlich Gute“: Ist das der Neusprech für „Gutmensch“?

  • Bei allem Respekt für die Arbeit und das Durchhaltevermögen von Kipping und KonsortInnen: Wenn sich die antinationalen und antiauthoritären Damen und Herren in der Linkspartei weiterhin vom aristokratischen Duo Lafontaine/Wagenknecht am Nasenring durch die Manege zerren lassen, muß man ihnen Masochismus bis Selbstaufgabe unterstellen und jede Hoffnung auf eine parlamentarische Vertretung linksliberal progressiver Kräfte fallen lassen.

    Bei den Grünen konnte man gut beobachten, was übrigbleibt, wenn Realos erst mit der Transformation einer Partei fertig sind: Dosenpfand und Angriffskrieg.

    Eine Linke, die den nationalen Schulterschluß sucht, ist keine. Eine zweite (keynesianisch-) sozialdemokratische Partei im BT braucht kein Mensch.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Walter Sobchak:

      Zwei Fragen:

       

      Erstens worin besteht beim von Ihnen als aristokratisches Duo ausgemachten Ehepaar La/Wa das Aristokratische?

       

      Zweitens: wieso ist die Suche nach einem nationalen Schulterschluss für Sie ein Grund, der Linken das Linke zu entziehen?

       

      Was Ihre Bewertung der Grünen angeht, sehe ich auch nach deren Metamorphose durchaus noch mehr als nur "Dosenpfand und Angriffskrieg". Allen berechtigten Gründen, von den Grünen enttäuscht zu sein zum Trotz.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ja nu, das "aristokratisch" bezog sich auf den Führungsstil, also die Selbstverständlichkeit, mit der sich Wagenknecht gekrön... äh: re-nominiert hat und ihr Gatte aus dem Off immer dann reingrätscht, wenn er fürchtet, es könnte eine Diskussion entstehen.

         

        Links und national ist für mich ein ähnlicher Widerspruch wie "Protektionismus" und "solidarisch". In beiden Fällen lauert der Feind irgendwo da draußen. So hinterfragt man nicht das Spiel. Man spielt mit und beschuldigt andere SpielerInnen.

         

        Und - der Deutlichkeit halber: die Grünen rufen bei mir keine Enttäuschung hervor, sondern Verachtung. Mal davon abgesehen, daß mir der Begriff etwas zu naturalistisch scheint: Welche Utopien konnten die denn Ihrer Meinung nach vor der "Metamorphose" retten?

        • @Walter Sobchak:

          Zu Warenströmen muss man also freundlich sein?

    • @Walter Sobchak:

      Kipping und Riexinger werden doch sowieso längerfristig DIE LINKE verlassen und bei der SPD unterschlüpfen wie das ehemalige PDS-Zugpferd Angela Marquardt.

      • @Khaled Chaabouté:

        Riexinger würde ich diesen Schritt geradezu anraten.

    • @Walter Sobchak:

      Antinational und antiautoritär klingt natürlich besser als neoliberal unterwandert.

      • @El-ahrairah:

        Wenn Sie alles, was Ihnen zu modern und zu liberal erscheint, neoliberal schimpfen, sitzen Sie einem semantischen Irrtum auf.

        • @Walter Sobchak:

          Der semantische Irrtum ist die Gleichsetzung kultureller Progressivität und Moderne mit der politischen Position "Liberal", die den Gesellschaftsentwurf von Eigentümerherrschaft und Marktradikalität vertritt, mittlerweile auch seit 200 Jahren und seit dem Manchesterkapitalismus. Wenn Sie das "modern" finden leben Sie vielleicht geistig noch im Feudalismus.

      • @El-ahrairah:

        Überhaupt, die janzen No-Borders in der Linkspartei, alles Neoliberale!

        • @Rudolf Fissner:

          Ja, nicht? Oder gibt es eine andere rationale Erklärung für dieses soziokulturelle Phänomen?

          • @El-ahrairah:

            Ich empfehle Ihnen zur intellektuellen Bereicherung ein wenig Deduktion und den Film "Ein König in New York" von Charlie Chaplin.

            • @KnorkeM:

              Filmtips immer gerne. Nur wie passt Chaplins Kritik an McCarthies Kommunistenhatz hier rein? Oder sehen Sie in der Kampagne der Grünliberalen gegen die Linkspartei eine Parallele? Ich kann mich manchmal auch dem Eindruck nicht erwehren...

  • Mélenchon und Chantal Mouffe sind konservative Spießer.

     

    Ne Arbeiterkämpfe grenzüberschreitend gemeinsam führen.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...Frau Lehmann, zu dieser Veranstaltung sind ALLE Parteimitglieder der Partei Die Linke eingeladen.

    Weshalb sollen Herr Gysi, oder andere Parteimitglieder, extra eingeladen werden?! http://www.die-linke-berlin.de/nc/politik/termine/detail/zurueck/termine/artikel/politischer-jahresauftakt-1/

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @81331 (Profil gelöscht):

      Ihr Link ist von 2012.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        ...da war ich mal wieder zu schnell ; )

        • @81331 (Profil gelöscht):

          "...da war ich mal wieder zu schnell ; )" - scheinbar ein Grundproblem vieler Foristen.

          • @Hans aus Jena:

            Das kam jetz aber spät!

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Wie soll jemand die Linke noch ernst nehmen und wählen, wenn zwei gegensätzliche Strömungen da unter einen Hut gebracht werden sollen?

     

    „Solidarischer Protektionismus“ heißt Renationalisierung der Debatte und diese Idee ist politisch schwer naiv. Das setzt doch wieder voraus, dass überall auch Linke regieren und niemand ausschert und nationale Interessen vertritt. Das ist aber bei einem Protektionismus halt der Fall und so wird der Konflikt dann auf einer verschwörungsideologisch anmutenden Ebene geführt, anstatt den Widerspruch im eigenen Weltbild und eigenen Handeln anzuerkennen.

    Lafontaine in Ramstein, ab Minute vier: https://www.youtube.com/watch?v=szsiIkQ6kms

    Kritik an der Veranstaltung: http://www.krieg-beginnt-hier.de/attachments/article/108/Kritik%20Stopp%20Ramstein%202017%20Kbh%20Endfassung.pdf

     

    Auf der anderen Seite eine progressive proeuropäische Linke, der es um eine Reform der EU geht, bei der die Nationalstaaten unwichtiger werden. Also das genaue Gegenteil zur Protektionismusvariante.

    Gegenüber der Macht der Banken und multinationalen Konzerne ist der Nationalstaat zu klein, dafür braucht es die EU. Für die Lösung der kleinen Probleme vor Ort ist der Nationalstaat zu groß. Das passiert jetzt schon in den Kommunen und Regionen / Bundesländern.

     

    Zwei einzelne Parteien mit klarem Profil würden wohl insgesamt mehr Stimmen holen, als dieser zusammengewürfelte Haufen.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      Was für eine kanalisierte Denkweise. "Solidarischer Protektionismus" heißt erstmal den Primat der Politik über die Ökonomie wiederzugewinnen. Es ist nirgendwo gesagt, dass diese Politik eine Nationalstaatliche sein muss - vgl. Freihandelsabkommen oder Sonderwirtschaftszonen.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Das 'Primat der Politik über die Ökonomie wiederzugewinnen' ist doch genau das, was eine progressive Pro-Europa-Politik zu schaffen versucht.

        Dazu sind Nationalstaaten zu klein und nicht mächtig genug. Woher soll denn die Kraft kommen zur Solidarität, wenn der Protektionismus verkündet wird? Schäuble hat doch auch als Finanzminister nichts anderes als Protektionismus betrieben, eben nur nicht solidarisch. Es ist eine Frage der politischen Kultur, wie sich demokratische Entscheidungsprozesse entwickeln. Dazu gehört auch die Frage der nationalen Identität und auf dieser identitätspolitischen Pfeife spielt Lafontain mit seiner Rede in Ramstein ein Lied: '„...hinter der angeblichen Regierung steht

        eine unsichtbare Regierung,...die die Geschicke dieser Welt bestimmt"'

        Was nützt es gute Vorsätze zu haben, wenn man mit der einen Hand aufbaut, was man mit der anderen niederzureißen versucht? Warum behaupten Sie, dass eine europäische Wirtschaftsordnung neoliberal sein müsse? Und leider auch keine Aussage zu Lafontaines Nähe zur Verschwörungsideologie.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          Das sind wilde Verschwörungstheorie. Wenn aus allgemeinen Aussagen plötzlich Bezüge hergestellt werden die nicht ansatzweise mitklingen.

           

          Aber kannst du auch die "progressive Pro-Europa-Politik" verordnen?

          EU Politik heißt in erster Linie Neoliberale Finanzkonzepte durchsetzen. Gerade die letzten 20 Jahren haben in dieser Hinsicht wenig progressives gezeigt.

           

          Wobei es aber auch sehr geschickt war, die Neoliberalen Wünsche des offenen Marktes mit denen der offenen Grenzen zu verbinden, was für manche vielleicht progressiv klingt, aber letztlich nur dem Markt dient.

           

          Die Aussage von Lafontaine bezieht natürlich auf die politische Kraft Multinationaler Konzerne und der Finanzindustrie. Wenn du diese nicht siehst, dann ist jede Debatte natürlich hoffnungslos.

           

          Denn natürlich muss eine europäische Wirtschaftsordnung nicht neoliberal sein. Das ist genau das wovon Wagenknecht in ihren Büchern schreibt und worum es ihr geht. Aber um dagegen anzukämpfen muss man das ja auch thematisieren. Wenn das aber dann aus einer Ecke verunglimpgt wird, wo man dachte sie kämpfen gemeinsam gegen Kapitalinteressen dann wundert man sich schon.

  • Die Grünen sind gerade aufs Beschämendste in der Flüchtlingsfrage eingeknickt und die immergleichen Linkenhasser geilen sich nach wie vor mit Schaum vorm Mund an ein paar nicht ganz astreinen Äußerungen von Wagenknecht und Lafontaine auf…

     

    Das war übrigens kein Ausrutscher von Göring-Eckardt und Özdemir in einer schwachen Stunde nach viel Verhandlungsstress, sondern entspricht voll und ganz grüner Praxis und auch der Linie anderer Grüner wie Boris Palmer.

     

    Klar, dass manche lieber Kipping und Riexinger an der Spitze der Linken sähen: Kipping redet dem taz-Mainstream nach dem Maul, hat aber in der Realpolitik nichts bewirkt und es auch gar nicht erst versucht. Bestes Beispiel war die hohle Publicity-Aktion mit Inge Hannemann (der JobCenter-Mitarbeiterin, die eigentlich Journalistin war und Hartz-Sanktionen eigentlich nicht so dufte findet) bei der am Ende außer viel warmer Luft nichts herumkam außer einem taz-Pantherpreis. Und Riexinger als DGB-Funktionär war ja eh nix anderes als ein Abnicker jedweder neoliberalen Sauerei.

    • @Khaled Chaabouté:

      Es macht einen Unterschied, scheiss Kompromisse einzugehen oder, wie in der Linkspartei, ohne Zwang sich von der AfD treiben zu lassen, nur weil einem die Wähler dorthin verschwinden.

      • 4G
        41069 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Wenn d so wäre...

        Treiben lassen soch demnach alle Parteien, insbesondere die Grünen haben in den Sondierungsrunden versagt. Obergrenze plus Rahmen.

        Verwerflich.

        • @41069 (Profil gelöscht):

          La&Sa nennen, ohne Sondierungen, nicht einmal mit der eigenen Partei, nicht einmal eine Obergrenze für Ihre Borders Yes Politik.

  • „solidarischen Protektionismus“ & Grenzen dicht für Flüchtlinge.

    Ist das nun Die Ossi-Version von „Germany first“?

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Solidarischer Protektionismus richtet sich gegen Lohn-Sozial und-Umweltdumping. Produkte, die gewissen Standards nicht entsprechen sollen nicht mehr eingeführt werden. Damit sollen Multis daran gehindert werden, woanders billig zu produzieren, ohne die entsprechenden Standards zu beachten, das ist sozusagen obligatorischer fair trade. Lesen Sie mal das Programm Avenir en commun de la France Insoumise, wenn Ihr Französisch dazu reicht.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @82236 (Profil gelöscht):

        Nationalbolschewismus war schon immer out.

        Und (im Nazijargon) gegen Fremdarbeiter zu schwandronnieren, wie Lafo oder dezidiert gegen die EU zu sein, wie Jean-Luc, ist das gegenteil einer solidarischen internationalen Linken.

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @60440 (Profil gelöscht):

          Naja Kreibig Sie als Bewunderer des nationalkatholischen Mariano Rajoy sollten lieber in Ihrer franquistischen Ecke bleiben und nicht von linkem Internationalismus schwadronieren. Wie war's denn am 20. November im Valle de los Caidos? Haben Sie ein paar Erinnerungsfotos gemacht?

    • @Rudolf Fissner:

      Nein, niemand bei den Linken fordert das.

       

      Solidarisch heißt, dass wir dafür sorgen, dass die Menschen nicht fliehen müssen. Und wir die Länder nicht ausbluten in dem die starken und gebildeten von dort weg gehen.

       

      Heute las ich in London leben mehr sudanesische Ärzte als im Sudan. Das zeigt doch wie absurd die Vorstellung ist alle Menschen die wolen sollen kommen. Und die, die dort bleiben verhungern oder sterben ohne Krankenversorgung.

      • 6G
        60440 (Profil gelöscht)
        @Struppi:

        Aber BEVOR alles Friede, Freude, Eierkuchen ist in den vielen Ländern, in denen Krieg, Verteibung und Not herrrschen, kümmern wir uns schon um die von dort kommeneden Flüchtlinge, gell ?

        Und wir halten ihnen bestimmt nicht vor, dass ihr Platz doch besser dort sei, von wo sie gerade geflohen sind.

        So ein bisschen dürfen die Menschen auch selbst entscheiden, wo sie leben möchten, denke ich mal ...

        • 8G
          82236 (Profil gelöscht)
          @60440 (Profil gelöscht):

          Klar, die globalliberalen Ausbeutungsstrukturen festschreiben, mehr Waffen in Krisengebiete verkaufen, um so billige Arbeitskräfte nach Deutschland zu locken, .

          "So ein bisschen dürfen die Menschen auch selbst entscheiden, wo sie leben möchten, denke ich mal .." Dieser Satz zeigt ganz deutlich, dass Sie in Ihrer ideologischen Verwirrung und Verirrung Flüchtlinge mit Erasmusstudenten verwechseln, denn Flüchtlinge und schon gar nicht Vertriebene entscheiden eben nicht selber, ihre Heimat zu verlassen und sich in Libyen versklaven zu lassen und in Deutschland als Lohnsklaven zu arbeiten, die den von Altersarmut bedrohten deutschen Rentnern für wenig Geld den Arsch abwischen müssen, worauf Sie wohl auch später für sich selber hoffen...

          Und ihr Buddy Macron hat bei der Eröffnung der Winterkampagne der "Resto de Coeurs" gesagt, dass er nicht allen Papiere geben könne, die keine haben. Im Klartext: Grenzen dicht und keine Flüchtlinge rein. Die Realität ist die Wahrheit und nicht irgendwelche jupiterische Sonntagsreden, die einigen Schöndenkern hier einen Orgasmus bescheren.

          • @82236 (Profil gelöscht):

            Der Reichtum in Deutschland auf Basis globaler Ausbeutung soll also eingedampft werden und es kommt zu einer Umverteilung von Nord nach Süd? Schön wäre es, aber wer’s glaubt wird selig. Wem schon ein paar Flüchtlinge zuviel sind für den heimischen Eintopf, der wird auch nicht globale Ausbeutungsstrukturen angehen. Da wird nur trocken Brot verteilt.

            • 8G
              82236 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Wer sagt denn, dass die Kassiererin von Lidl, der Zeitarbeiter bei VW oder der Aufstocker in der Bar die Verlierer bei der globalen Umverteilung sein werden. Vielleicht werden es ja Monsanto/Bayer, Goldman-Sachs, Amazon, Mc Donalds und alle anderen Globalausbeuter sein. Denn irgendwann muss man diesen universalkapitalistischen Ausbeutern, Umweltzerstörern und Syeuerhinterziehernmal den Arsch bis zum Hals aufreissen, oder ?

              • @82236 (Profil gelöscht):

                Ebend, keiner sagt es. Nur wo nichts verteilt wird, da wird einem auch nichts genommen.

                 

                Man kann nicht, ohne Aldi zu zerschlagen, die Milliarden der Aldi Brüder in den Süden schaffen.

                 

                Der solidarische Protektionismus ist für die sog. III Welt nicht mehr als ein verlogener Ablasshandel.

                • 8G
                  82236 (Profil gelöscht)
                  @Rudolf Fissner:

                  Genau darum geht es ja...die Oligarchie zerschlagen.

                   

                  Der solidarische Protektionismus ist nicht verlogen, wenn das Geld sinnvoll in der sog. III. Welt investiert wird. Siehe das Solarenergieprogramm für Afrika.

                  • @82236 (Profil gelöscht):

                    Wo ein Lidl, Aldi ... zerschlagen wird, da gb es auch keine „Kassiererin von Lidl“ mehr.

                    • @Rudolf Fissner:

                      Aldi und Lidl werden nicht zerschlagen, aber die Eigentümerherrschaft über selbige.

        • @60440 (Profil gelöscht):

          Die Menschen sollten in dem Maße selbst entscheiden, wo sie leben möchten, wie sie entscheiden können, wo sie arbeiten und wieviel sie dort verdienen, d.h. in dem Maße wie das Kapital demokratisiert wird. In der Zwischenzeit spricht nichts gegen Nothilfe, wie großzügige Bildungsprogramme, zu bezahlen von jenen Globalisierungsgewinnern, die die chaotischen und menschenunwürdigen Zustände in den Herkunftsländern erst verursacht haben.

      • @Struppi:

        Dann ist es also so etwas wie ein antikapitalistischer Schutzwall?

         

        Wie hoch soll den die Mauer werden?

        Welche Nationen und Produkte dürfen dann nicht mehr durch?

         

        Und darf Die AfD diese wirklich gute Begründung klauen?

        • @Rudolf Fissner:

          Wenn die Menschen nicht fliehen müssen, dann ist es ein "Schutzwall"?

          Was ist das für eine bescheuerte Verdrehung meiner Aussagen?

           

          Und du möchtest also die Menschen aus der Heimat verteiben? Welche Nationen sollen noch zerstört werden? Wieviele Kriege sollen noch angezettelt werden, damit mehr Menschen fliehen dürfen? Welche bösen nationalen Wirtschaften möchtest du noch ausbeuten?

           

          Ich finde die AFD menschlicher als deine Argumentation.

          • @Struppi:

            Wenn die Menschen nicht fliehen müssen, warum wollen dann La&Sa die Grenzen dicht haben?

            • @Rudolf Fissner:

              Hä?

               

              Die (meisten) Menschen wollen jetzt fliehen, u.a. weil unsere Politik nichts dafür tut das sich die Situation dort ändert. Oder indem unsere Politik Konflikte schürt und Kriege unterstützt.

               

              Das "La&Sa" die "Grenzen dicht" haben wollen ist deine Fantasie. Du scheinst wirklich die Parolen der AFD so verinnerlicht zu haben, dass du nicht mehr in der Lage bist etwas anderes zu verstehen.

               

              Wie gesagt meiner Meinung ist das was du vertrittst schlimmer als das was die AFD will. Flucht zu idealisieren ist unmenschlich.

               

              Darüber hinaus aber noch die einzige Möglichkeit wie den Menschen wirklich geholfen wird zu diffamieren, setzt da noch einen drauf.

               

              Sehr unangenhme Einstellung.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Am Ende des Spektrums schließt sich der Kreis. :)

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist die Antiversion von "soviel Markt wie möglich, soviel Staat wie nötig".

  • Wagenknecht- und Lafontaine-Bashing gehört ja hier zum guten Ton. Ich halte nichts von Verschwörungstheorien. Aber die immer gleichen Lügen insbesondere gegen S.W. wirft die Frage auf, in wessen Interesse die VerleumderInnen agieren.

    • @Rolf B.: http://www.sahra-wagenknecht.de/ Im Original liest's sichs besser ;)
      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Bandari:

        ...und wo liegt jetzt das Problem?

  • Links darf es nur noch den Internationalismus der Konzerne geben, das globale Recht des Stärkeren. Der Staat als Instrument der politischen Partizipation des auszubeutenden Pöbels muss überall abgetötet werden. Shareholder aller Länder, vereinigt Euch! Die nützlichen Idioten bringen die Linke auf Kurs bzw. schaffen sie für uns ab.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @BUBU:

      Genau so isses!

    • @BUBU:

      Und was ist die Alternative von Rechts? Hoppla, genau dasselbe! Nur mit Hasserlaubnis. Gute Aussichten für Shareholder...

  • Diese Frau Leidig möchte nach acht Jahren im Bundestag endlich etwas Bekanntheit erlangen.

    Man sollte ihr schonend beibringen, dass Jean-Luc Mélenchon 20 Prozent erreichte - viermal soviel wie Frau Leidig in ihrem Wahlkreis.

    • @Linksman:

      Wenn in der Linkspartei so gedacht wird über Redebeiträge, dann spricht das Bände. Nicht mehr das Argument zählt sondern „Macht“.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        ...ja, im Gegensatz zu anderen Parteien, wird in der Partei Die Linke noch gedacht.

  • ...an welches Paar erinnert mich das Vorgehen von Wagenknecht und Lafontaine bloß? Der Name der Dame fängt mit P an und hört mit etry auf.... Auf eine nationalchauvinistische Linke Neupartei mit strahlenden 'Führungspersonen' kann ich getrost verzichten....

    • 6G
      60440 (Profil gelöscht)
      @Philippe Ressing:

      Fehlt nur noch, dass die liebe Sahra nach der Einladung von Gauland, doch bitte der AfD beizutreten nun noch eine von diesen Blauen bekommt ...

      • @60440 (Profil gelöscht):

        *Gähn*

  • "Sammlungsbewegung der Linken"

     

    Warum nicht? Die Noborder-Linke ist zumindest dann nicht wählbar, wenn man dem "wir retten die Welt und es dürfen alle kommen und die Reichen bezahlen alles" skeptisch gegenübersteht. Dann ist auf der linken Seite des politischen Spektrums eine Lücke.

    • @A. Müllermilch:

      Öhm ... 90% der Linksparteiler sind No-Border Linke. Oder etwa nicht?

      • @Rudolf Fissner:

        Da bin ich nicht so sicher. Vielleicht sollte man mal die Mitglieder befragen. Wäre bei den Grün*innen sicher auch interessant.

      • @Rudolf Fissner:

        NoBorder beim Herrschaftsrecht über Wohnraum und Produktionsmittel, genau!

  • Wenn Nina Hagen kommt, ist doch alles gut. Die anderen können ja auch mal bei den Grünen vorbeischauen, wenn ihnen das lieber ist.

  • ...und vielleicht schauen die blauen ja auch vorbei gelle!dann brauchen wagenknecht und petry nicht bei maischberger anheuern!

  • Frau Lehmann ist es wieder mal gelungen, in einer Phase bundesdeutschen Totalversagens der selbsternannten politischen Mitte, bei den Linken ein ungelegtes Ei zu finden. Bravo!

    • @Rainer B.:

      Wohl war!

    • @Rainer B.:

      Ich denke Wagenknecht wollte in dieser heißen Phase der Sondierungsgespräche und des Neuwahlkampfs der Linksfraktion gerade solch ein Ei unterjubeln ohne das Widersprüche kommen. Ihr Timing.

      • @Rudolf Fissner:

        Wenn bei Ihnen schon ein Satz mit „ich denke“ anfängt, kann man sicher sein, dass danach nur polemische Unterstellungen und Vermutungen kommen.

        • @Rainer B.:

          Nun ja, dann meine ich halt nur, dass Wagenknecht es vergeigt hat und nicht Frau Lehmann die lediglich darüber berichtet.

      • @Rudolf Fissner:

        Im Artikel steht etzwas von "traditionell", d.h. diese Veranstaltungen finden regelmäßig statt. Und das eine vermutlich Linke meint eine linke Ausrichutng einer Veranstaltung der Linken ist zu kritisieren ist reichlich seltsam. Vermutlich ist das "Ei" die Abgeordnete.

    • 3G
      38071 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Dem ist nichts hinzuzufügen[++]

      • 4G
        41069 (Profil gelöscht)
        @38071 (Profil gelöscht):

        Klasse!

  • Miss "Gastrecht verwirkt" legt nach und scharrt ihre Getreuen.

    Wehret den Anfängen. Wählt DKP!

    • @KnorkeM:

      ha ha ha

    • @KnorkeM:

      Knorke - ;)

       

      Beton - kommt drauf an -

      Was man draus macht - woll!

      Auch wieder wahr.

    • @KnorkeM:

      Nein, MLPD!

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @Wurstprofessor:

        Hammer hier noch eine nicht erwähnte Splitterpartei?

        Liebe Linke, ich stimme in vielem nicht mit Euch überein. Dennoch: Eine handlungsfähige Linke ist wichtig. Wichtig als Korrektiv. Wichtig als (Droh-)Potenzial gegenüber dem Kapital. Wichtig als Wahlalternative. Und vor allem wichtiger als alle Einzelmeinungen. In der Politik entscheidet der grundsätzliche Wille zur Macht und nicht der Wille zur Rechthaberei.

        Diese Kleinkleinzankereien hier sind einer Rosa Luxemburg nicht würdig. Die LINKE wird als politische Kraft gebraucht, die auf einem linken Grundkonsens beruht und nicht auf einer Sandkastenbalgerei, wer denn das schönste Förmchen hat.

         

        Btw., und das ist jetzt eine Frage des medialen Erfolgs : Eine Partei braucht für die Masse der Wähler ein oder mehrere Gesichter, am besten gut aussehende.