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Pro und Contra Boykott von MarkenDie Macht der Konsument*innen

Nina Apin
Belinda Grasnick
Kommentar von Nina Apin und Belinda Grasnick

Die Paradise Papers zeigen, wie Konzerne Steueroasen nutzen. Kann man jetzt noch Nike-Schuhe oder iPhones kaufen?

Hunderte Menschen warten auf die Eröffnung eines neuen Apple-Stores Foto: dpa

Ja

D urch fiktive Lizenzzahlungen die Gewinne kleinrechnen, Geschäftssitze auf die Steuerparadiesinsel Jersey verlagern: Wenn man liest, was die Paradise Papers zutage gefördert haben – nämlich wie aggressiv Weltkonzerne wie Nike oder Apple Steuervermeidung betreiben –, dann fühlt man sich als steuerzahlender Bürger sehr, sehr hilflos. Und wütend. Am liebsten würde man diese Betrüger bestrafen, die am unteren Ende ihrer Wertschöpfungskette Arbeitnehmer und natürliche Ressourcen ausbeuten und am oberen Ende ihre satten Gewinne vor den Steuerbehörden verstecken: keine überteuerten Turnschuhe mehr kaufen. Und dann eben auch kein schickes iPhone mehr.

Doch hat man diese Wahl als Verbraucher wirklich? Leben wir wirklich in einer Konsumentendemokratie – oder ist der gute Konsum nicht eher eine Mutmachgeschichte, mit der sich Verbraucher die Tatsache schönreden, dass es kein Entrinnen gibt aus dem real existierenden globalen Kapitalismus? Wer statt Nikes Adidas-Schuhe kauft, begünstigt den nächsten Steuerbetrüger; auch Adidas taucht in den Paradise Papers auf. Und wer garantiert, dass andere Mobilfunkhersteller nicht auch ihre Gewinne verstecken? Es ist gar nicht so einfach, die Richtigen zu bestrafen.

Außerdem wird ein Konsumentenaufstand wenig bringen. Megamarktmächte wie Apple oder Nike können es locker verschmerzen, einige Tausend Käufer durch einen Shitstorm zu verlieren. Irgendwann wird der Glanz der Marke wieder größer sein als die Empörung.

Was Firmen, die systematisch ganze Volkswirtschaften schädigen, wirklich trifft, ist hartes und abgestimmtes politisches Handeln. Die Steueroasen müssen geschlossen werden, erst in Europa, dann auf der ganzen Welt. Erst wenn diese Oasen ausgetrocknet sind, zwingt das Konzerne, sich von der Strategie des Betrugs abzuwenden. Steuerflucht ist ein globales Problem, das politisch gelöst werden muss – und nicht auf die lokale Verantwortung Einzelner abgewälzt werden darf. (Nina Apin)

***

Nein

Die durch die Paradise Papers aufgedeckten Steuersparstrategien sind zum größten Teil legal. Sie verstoßen meist gegen kein Gesetz – und daran wird sich wahrscheinlich auch so schnell nichts ändern. Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es zwar einen Standard, wie Konzerne besteuert werden sollen, die ihre Gewinne über Grenzen verschieben. Dass das in der Praxis aber nicht funktioniert, zeigen die immer wieder auftauchenden Steuerparadies-Leaks. Selbst innerhalb der EU lassen sich einige Lücken nicht schließen.

Unternehmen machen Milliardengewinne, und beim Staat kommt nichts davon an. Das bedeutet letztlich: weniger Geld für Infrastruktur, Bildung und Sozialausgaben. Natürlich sollte es Aufgabe der Staaten sein, ihre eigene Steuern einzutreiben. Wenn das aber nicht klappt, weil es zu viele Schlupflöcher gibt, muss der einzelne Verbraucher leider nachhelfen. Ein Unternehmen, das aktiv Steuern vermeidet, ist nicht unterstützenswert – egal, wie schick die Sportschuhe oder das neue Smartphone sind. Das gilt erst recht, wenn es sich bei den Produkten um Prestigeobjekte handelt, die besonders viel kosten.

Bewusster Konsum kann am Ende viel mehr erreichen als strengere Gesetze. Denn oft genug finden sich gerade für global agierende Konzerne Lücken in der jeweiligen Steuergesetzgebung. Brechen aber die Umsätze ein, dann ist das ein echtes Problem für die Unternehmen – und bewirkt womöglich ein Umdenken.

Wem das als Grund noch nicht reicht, der schaue sich die Verhältnisse an, unter denen viele multinationale Unternehmen produzieren. Oft genug sind sie geprägt von Armut, Kinderarbeit und Umweltzerstörung.

Kann man also noch Produkte von Konzernen kaufen, die ihre Umsätze um jeden Preis vergrößern wollen? Die Steuern zwar legal, aber völlig unstatthaft vermeiden? Die die Kosten bei der Herstellung immer weiter drücken? Irgendwann muss es doch einen Punkt geben, an dem die Verbraucher kein Auge mehr zu drücken. (Belinda Grasnick)

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Nina Apin
Redakteurin Meinung
Jahrgang 1974, geboren in Wasserburg am Inn, schreibt seit 2005 für die taz über Kultur- und Gesellschaftsthemen. Von 2016 bis 2021 leitete sie das Meinungsressort der taz. 2020 erschien ihr Buch "Der ganz normale Missbrauch. Wie sich sexuelle Gewalt gegen Kinder bekämpfen lässt" im CH.Links Verlag.
Belinda Grasnick
Journalistin
Jahrgang 1989. War von 2016 bis 2019 bei der taz und als Nachrichtenchefin, Chefin vom Dienst und Redakteurin für taz.de sowie als Redakteurin für besondere Aufgaben tätig. Ist inzwischen Reporterin bei den Krautreportern.
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32 Kommentare

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  • In welcher "Matrix" wir gehalten werden, zeigt sehr schön der Koll. Prof. Mausfeld in seinem Vortrag "Warum schweigen die Lämmer".

    Gott bewahre uns vor der Abschaffung des Soli.

  • Auch mein klares Nein. Was die Politik nicht in Gesetze zu gießen vermag, sollte dahingehend nicht auf den Konsumenten verschoben werden. Denn darauf ist selten Verlass und nur Regeln respektive Gesetze bringen die nötige Kontinuität. Der Druck muss auf Politik und Legislative ausgeübt werden.

    • @lions:

      Äh, natürlich Ja. War ne lange Nacht.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    In dieser Wegwerfgesellschaft kann mensch ja auch mal was Gebrauchtes kaufen. Zumindest bei den Smartphones ist das sehr einfach. Auch im Second-Hand- oder Umsonstladen findet sich was zum Anziehen, aber dafür muss es sowas auch geben. In einem Leipziger Projekt, dass ich über Jahre als Tontechniker mit aufgebaut habe, gibt es so einen Umsonstladen und er wird von den verschiedensten Menschen frequentiert.

     

    Das ist keine Lösung für das Problem in der Produktionssphäre, dafür bedarf es mindestens scharfer gesetzlicher Regulierungen und einer Reform des Geldsystems, ohne Keystroke-Privileg.

    Zumindest aber erzeugt mensch so nicht noch mehr Nachfrage.

  • "Wer statt Nikes Adidas-Schuhe kauft, begünstigt den nächsten Steuerbetrüger"

    - wie wärs einfach mit "ganz normalen" Schuhen, ohne irgend ein Markenlabel. Soll's auch noch geben. Und sich überlegen, ob's unbedingt ein apple-phone sein muss. Auch Marken-Verweigerung kann zum Trend taugen.

  • Ganz klar. Die macht liegt beim Consumer. Anstatt die blöden Apples zu kaufen einfach mal ein afrikanisches Phone kaufen (onyx). Bringt zwar hier keine wesentliche steuereinahme, hilft aber der afrikanischen Wirtschaft. Zum tippen von Kommentaren reicht dies vollkommen.

    Alle mitmachen bitte

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Demokrat:

      Stimmt, Onyx verlagert die Produktion von China nach Südafrika, dort ist die Produktion noch billiger und einfacher als in China mittlerweile geworden. Können Sie denn bestätigen, dass dort wenigstens auch angemessene Löhne bezahlt werden, keine Kinderarbeit stattfindet und die Gewinne auch tatsächlich in Südafrika versteuert werden und somit der dortigen Bevölkerung zugutekommen oder gibt es auch eine Holding in den Niederlanden? Oder habe ich erneut nur die Wahl zwischen Pest und Cholera!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Kann ich leider nicht bestätigen.

        Aber Südafrika ist ja ein Rechtsstaat. Und die regierende ANC wird sicherlich keine ungerechten Löhne oder Kinderarbeit zulassen. Dort sind ja nicht mehr die alten weissen Männer am politischen Drücker.

  • Klar sind wir als Einzelne so klein, dass unser aktiver oder passiver Protest der von bakteriengrossen Winzlingen ist. Zumindest im Vergleich zu den Riesenmultis.

    Aber es fühlt sich so gut an. Kann ich aus Erfahrung sagen. Kaufe seit langen nichts von Nestle oder Ikea und noch von so ein paar Anderen 'Big Brothers'. Immerhin, wenn mit mir noch mehrere Konsumenten-Bakterien zusammenkommen, dann kann bei den Großen schon mal ein Schnupfen, Kopfschmerzen oder gar eine Lungenentzündung auftreten.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @chinamen:

      Na ja, bei der "Krötenwanderung" war dies ja schon mal ein interessanter Ansatz von attac, dem auch ich gefolgt bin. Doch die Bankenwelt hat sich dadurch leider nicht verändert! Waren wohl zu wenig Bakterien!

  • Natürlich braucht es Gesetze. Aber was den individuellen Konsum angeht, so staune ich doch immer wieder, wie feige doch viele Leute sind, die denken, sie wären sofort zum Außenseitertum verdammt, wenn sie keine Markenklamotten tragen. Klar, man wird sanktioniert. Aber sollte man da nicht drüberstehen? Also wenn man da schon einknickt, wie verhalten sich diese Leute dann, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht? Ich meide solche Zeitgenossen, wenn es irgendwie geht. Mitläufertum und Feigheit ...

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Paulie:

      Woher wissen Sie denn, dass die No Name Klamotten politisch, ökologisch und sozial korrekt hergestellt wurden und das Unternehmen korrekt handelt? Kaufen Sie nur Kleidung aus Biobaumwolle und fairtrade Produktion? Da ist ja die Auswahl nicht gerade groß und teuer ist es auch!

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Ich behaupte nicht, der allwissende Konsument zu sein. Aber ich informiere mich und treffe dann Konsumentscheidungen, die ich mit meinem Gewissen (und meinem Geldbeutel) vereinbaren kann. Ich laufe nicht jedem Trend hinterher.

      • @2097 (Profil gelöscht):

        ... und dann auch noch lange haltbar.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Stimmt, nur dann ist es auch wirklich ökologisch. ;-)

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Vorbildlich! Bei den nächsten G20 Protesten werden also von den europäisch angereisten Antikapitalisten keine Selfies mehr mit dem iphone geschossen und mit Nike Turnschuhen wird auch nicht mehr randaliert. Und die schicke Calvin Klein Kleidung wird auch abgelegt. Und Yanis Varoufakis trägt auch keine Nike Turnschuhe mehr und nutzt nun ein No Name Smartphone! Ach ja, Antikapitalismus ist in der Theorie wirklich klasse, aber in der Realität klappt es nicht so richtig! Marken sind ja so sexy, auch für nicht allzu wenige angeblich linke Zeitgenossen! Ob Karl Marx heute sein Kapital wohl auf einem MacBook geschrieben hätte?

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Marken sind ja sowas von sexy! Die meisten männer kennen noch nicht einmal die Unterwäschenmarke ihrer Frau. Daher sind nicht Marken an sich sexy sondern einzig und allein Phallus- & Statussymbole.

    • @2097 (Profil gelöscht):

      > Ob Karl Marx heute sein Kapital wohl auf einem MacBook geschrieben hätte?

       

      Bestimmt - wenn Engels es bezahlt hätte. Und das hätte er.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Marzipan:

        Ja, Engels war nicht knauserig! ;-)

    • @2097 (Profil gelöscht):

      Ich gebe mir schon etwas Mühe bei der Auswahl der Produkte, die ich kaufe.

       

      Viele Firmen leisten sich teure PR-Agenturen, um ihr Image aufzupolieren.

       

      Wenn sie merken, dass sie durch ihr Verhalten alles zunichte machen, werden sie ihr Verhalten schon ändern.

       

      Dazu wäre es allerdings auch sehr hilfreich, wenn die Medien dabei mitziehen und die Angelegenheit am köcheln halten würden.

       

      Ich bin übrigends auch davon überzeugt, dass die großen US-Konzerne genügend Einfluss haben, um diesen furchbaren Präsidenten wieder los zu werden oder zumindest in die Schranken zu weisen.

       

      Wenn es um ihren Umsatz und Gewinn geht, können die sehr einfallsreich werden

      • @Erich Lerch:

        > Wenn sie merken, dass sie durch ihr Verhalten alles zunichte machen, werden sie ihr Verhalten schon ändern.

         

        Sie (und auch Daniel Neuburg) gehen in ihrer Argumentation von rational entscheidenden Käufern aus.

         

        Das Dumme ist: So funktionieren Marken gerade nicht. Sie funktionieren dadurch, dass der Käufer von Markenware sich aus irrationalen Gründen für ein Produkt entscheidet, die in seiner eigenen Person liegen und kaum oder gar nicht in der Ware, an der die Marke "klebt" (dass die Kaufentscheidung dennoch gern vom Käufer rationalisiert wird, ändert nichts daran).

         

        Da Käufer mit der Marke einen emotionalen Mehrwert zusätzlich zur Ware erwerben, den sie auch zu bezahlen bereit sind, wissen die Markenhersteller ...

         

        (ein sehr treffendes Wort übrigens, das unabsichtlich ausdrückt, wie viel mehr es hier um die Herstellung des Markenimages geht als um die Herstellung des materiellen Produktes)

         

        ... dass sie durch ihr Verhalten keineswegs alles zunichte machen - es sei denn, dieses Verhalten stünde in einem elementaren Widerspruch zum Markenkern.

        Was ich aber bei Marken wie z. B. Apple oder Nike, die sich ja klar an erfolgsorientierte Besserverdiener wenden (oder vielmehr an Menschen, die sich so sehen möchten), nicht glaube.

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Marzipan:

          Stimmt, der Großteil der Konsumenten handelt überwiegend nicht rational. Ein geringer Teil, der bspw. im Bioladen einkaufen geht, sich womöglich vegan ernährt und ökologisch und fairtrade kleidet usw. handelt dann schon rationaler als Konsument. Ist allerdings eine Minderheit.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @Erich Lerch:

        Stimmt schon, ein etwas umsichtiger Umgang ist sinnvoll. Allerdings ist es auch nicht immer ganz so einfach. Ich habe damals, als Riester noch favorisiert wurde, auch von der Finanztest, meine Altersvorsorge ökologisch und ethisch korrekt abgeschlossen. Ich wollte nicht, dass meine bescheidenden Riester-Rücklagen auch in die Rüstungsindustrie fließen usw. Ich musste allerdings feststellen, dass es nur zwei Produkte gibt, die sozial ökologisch einwandfrei sind.

        Bei Markenprodukten ist es doch noch schwieriger. Wer sagt mir denn, dass Samsung nicht genauso Steuern einspart wie Apple. Welche Fluggesellschaft soll ich noch nehmen (Mit welcher Fluggesellschaft sind die G20 Protestierer aus Spanien eigentlich angereist?). Ach ja, am besten ich fahre nur noch Bahn, ist ökologischer.

        Dann kommt allerdings auch nur noch der Bioladen in die Tüte. Stimmt, die zahlen nicht mal Tariflohn ihren Angestellten. Und beziehen oftmals nicht ausreichend regionale Produkte.

        Und Kleidung? Nur noch Biobaumwolle und faire Löhne. Sehr aufwendig, hier als Konsument noch durchzusteigen. Das wird keine Massenbewegung werden nach meiner nüchternen Einschätzung! Weil das Ganze mittlerweile eine Komplexität erreicht, bei denen viele schon vorzeitig aussteigen.

        Auf Apple und Nike zu verzichten ist natürlich einfacher. Doch wie gesagt, ob die anderen Markenhersteller oder No Name Hersteller steuerlich sozialer handeln, bleibt zu bezweifeln!

  • Äh? Man konnte auch bisher keine Nike-Schuhe oder I-Phones kaufen. Wir wissen längst, dass der überwiegende Teil der kapitalistischen Akteure ethisch indiskutabel handelt. Es ist den meisten nur egal, das wird sich auch jetzt nicht ändern.

  • „Kann man jetzt noch Nike-Schuhe oder iPhones kaufen?“

     

    Aber sicher doch! Wer erst Beweise braucht, um eine Moral zu entwickeln, dem helfen die Paradise Papers auch nicht beim Neinsagen. Der kann auf alle Fälle können. Weil er nämlich wollen darf.

     

    Unmoralisches Einkaufen wird nicht bestraft nach StGB. Es wird vielmehr belohnt nach allen Regeln der internationalen Märkte. Und eine Moral, die von außen kommt, bereitet einem niemals schlaflose Nächte, so lange sie nicht ernsthaft droht. Es ist also völlig egal, ob man – von anderen oder von sich selbst – erwischt wird beim Mi(s)tmachen. „Schad' nix!“, kann man sich sagen – und alle Vorteile abgreifen, die einem Arschloch hierzulande zustehen als Schmerzensgeld für einst erlittene Kränkungen aller Art. Auch für die eher einseitig gefühlten übrigens.

  • Alle Parteien boykottieren!

    ...

  • Importzölle!

  • Konsumenten könnten durchaus eine Veränderung bewirken. Dazu müssten aber alle mitmachen, was jedoch niemals passieren wird.

     

    Genau wie in den Religionen ist es auch im Kapitalismus: Es wird genug Horden geben, die der großen Stimme hinterher rennen ohne zu fragen.

     

    Am besten jetzt wieder zu sehen zur Markteinführung des iphone X.

    Gezielte Werbung lässt massenweise Gehirne schrumpfen, Kredite werden aufgenommen für:

    nix!

    Und wenn in 6 Monaten ein iphone Y rauskommt, das gleiche Spiel.

     

    das kann man auf alle anderen Marken gleichermaßen übertragen.

    Oder andersrum:

     

    Unsere Gesellschaft ist heutzutage gespalten in "Hip" oder "Billig", der Rest ist diffuses Grau.

  • 4G
    4225 (Profil gelöscht)

    Wer am unteren Ende der Wertschöpfungskette steht, kauft sowieso keine überteuerten Turnschuhe und keine schicken iPhones. Die Macher und Leser dieser Zeitung sind im Zweifel selbst Profiteure der "Gewinnverschiebungen". Wenn in Osteueropa, wo Vorbeiten für deutsche Produkte erfolgen, nur ein Vietel der deutschen Löhne gezahlt werden, ist das nichts anderes als Gewinnverschiebung.