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Aktenzeichen 518-39/05

Die Tat: Am 7. Februar um kurz vor 21 Uhr wurde die Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü an einer Bushaltestelle in der Nähe ihrer Wohnung in Berlin-Tempelhof ermordet. Drei Schüsse trafen sie in den Kopf. Die 23-Jährige, die einen fünfjährigen Sohn hinterließ, war sofort tot.

Die Angeklagten: Seit zwei Wochen stehen drei von fünf Brüdern der Toten vor Gericht. Sie sind des gemeinsamen Mordes angeklagt. Mutlu Sürücü, 26, soll dabei laut Staatsanwaltschaft die Waffe besorgt, Alpaslan Sürücü, 25, Schmiere gestanden und der Jüngste, Ayhan Sürücü, 19, seine Schwester erschossen haben – weil deren Lebensstil die Familienehre verletzt habe. Am ersten Prozesstag vor zwei Wochen hat Ayhan die gesamte Schuld auf sich genommen. Mutlu und Alpaslan bestreiten eine Beteiligung an der Tat.

Das Strafmaß: Weil Ayhan im juristischen Sinne noch als Heranwachsender gilt, kann er nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden. In diesem Fall beträgt die Höchststrafe zehn Jahre Haft. Bei Erwachsenen steht auf Mord „lebenslänglich“. SAM

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