piwik no script img

Ministerin droht mit Absage

EINREiSeSTOPP Sollte ihre Referentin nicht einreisendürfen, will Justizministerin USA-Reise abblasen

Angesichts des von US-Präsident Donald Trump verfügten Einreisestopps droht Niedersachsens Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz (Grüne) mit der Absage einer geplanten USA-Reise, sollte ihre Referentin nicht ins Land gelassen werden. Die Mitarbeiterin hat die doppelte Staatsbürgerschaft und daher auch die Nationalität eines der sieben Länder, die von dem Einreisestopp betroffen sind.

„Die Reise ist mir inhaltlich sehr wichtig, sie wurde aufwendig vorbereitet und ich habe hochqualifizierte Gesprächspartner; aber ich werde die Reise nicht ohne meine Referentin fortsetzen“, sagte Niewisch-Lennartz.

Zu den rechtlichen Bestimmungen gab es weiter Verwirrung. Zwar hat das zuständige US-Heimatschutzministerium betont, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft dürften mit einem Pass aus einem als unproblematisch eingestuften Land einreisen. Doch US-Botschaften etwa in Deutschland machten zunächst gegenteilige Angaben. „Wir sind doch angespannt wegen der Einreise“, sagte die Ministerin mit Hinweis auf ihre Referentin. „Sie hat ein Visum, weil sie mich begleitet, und ist nach Auskunft der Botschaft nicht betroffen, aber wie es nachher bei der Einreise ist, das kann man gegenwärtig nicht vorhersagen.“

Das Verbot kritisierte sie harsch: „Dass Präsident Trump wirklich von einem „Bann“ bei den Einreiseverboten spricht, das ist eine Wortwahl, die die katastrophale Entscheidung noch hochgefährlich zuspitzt. Das schürt Hass innerhalb und auch außerhalb des Landes.“ Dabei sei ihr die geplante US-Reise überaus wichtig.

Vom 11. bis zum 17. Februar will die Ministerin Präventionsprojekte für Kinder und Jugendliche im US-Bundesstaat Pennsylvania besuchen. Diese sollen eine gute Umgebung zum Aufwachsen schaffen. (dpa/taz)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen