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Gehackte E-Mails der US-DemokratenObama droht Russland

US-Präsident Barack Obama hat eine Vergeltungsaktion gegen Russland angekündigt. Grund sind die mutmaßlich auf Anweisung von Moskau gehackten Clinton-Mails.

Wann und wo die Aktionen stattfinden sollen, bleibt geheim: Barack Obama Foto: ap

Washington afp | Der Streit zwischen den Atommächten USA und Russland über Hackerangriffe während des US-Wahlkampfs spitzt sich zu: US-Präsident Barack Obama kündigte am Donnerstag einen nicht näher bezeichneten Gegenschlag an. „Ich denke, es gibt keinen Zweifel daran, dass wir handeln müssen, wenn eine ausländische Regierung versucht, die Integrität unserer Wahlen anzugreifen“, sagte Obama dem Rundfunksender NPR.

„Und das werden wir, zu einem Zeitpunkt und an einem Ort, den wir bestimmen“, sagte der Präsident. Obama machte zunächst keine Angaben, wie der von ihm angekündigte Vergeltungsakt gegen Russland aussehen könnte. Am Freitagabend (MEZ) wollte er vor seiner Abreise in den Weihnachtsurlaub eine Pressekonferenz geben. Beim Sender NBC hatte es geheißen, zur Vorbereitung eines möglichen Gegenschlags untersuchten US-Geheimdienste mittlerweile verstärkt die persönlichen Vermögensverhältnisse des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Vor den Äußerungen Obamas hatte dessen Berater Ben Rhodes bereits dem russischen Staatschef eine direkte Verantwortung für die Hackerangriffe zugewiesen. „Nichts von derartiger Tragweite“ geschehe innerhalb der russischen Regierung, ohne dass Putin davon wisse, sagte Rhodes dem Fernsehsender MSNBC. Putin sei letztlich als oberster Amtsträger „für die Taten der russischen Regierung verantwortlich“.

Der Sender NBC News hatte berichtet, dass Putin selbst Anweisungen für den Umgang mit gehackten E-Mails der US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gegeben habe. Der russische Staatschef habe dies anfänglich aus Rache getan, weil die Demokratin als Außenministerin öffentlich die Rechtmäßigkeit der russischen Wahlen von 2011 in Frage gestellt habe, meldete der Sender unter Berufung auf zwei hochrangige Geheimdienstverantwortliche.

Später habe Putin dann sein Vorgehen ausgeweitet, um das politische System in den USA als korrupt darzustellen, hieß es in dem Beitrag weiter. Putins Sprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe als „lächerlichen Unsinn“ zurück. Auch der gewählte US-Präsident Donald Trump hat in Abrede gestellt, dass Russland hinter den Cyberangriffen auf die Demokraten stecke. Der Republikaner zog entsprechende Informationen durch die US-Geheimdienste in Zweifel.

„Wenn Russland oder irgendeine andere Einheit gehackt hat, warum hat das Weiße Haus dann so lange gewartet, um zu handeln?“, schrieb der Putin-Bewunderer Trump am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Warum haben sie sich erst beschwert, nachdem Hillary verloren hat?“

Aufruf von Trump

Allerdings hatten zwar nicht das Weiße Haus selbst, jedoch Geheimdienstkoordinator James Clapper sowie das Heimatschutzministerium einen Monat vor der Wahl Russland beschuldigt, hinter den Cyberattacken zu stecken. Die Hacker hatten interne Mails der Parteiführung der Demokraten geraubt und waren auch in den Account von Clintons Wahlkampfmanager John Podesta eingedrungen.

Im Juli hatte Trump Russland noch persönlich aufgerufen, die E-Mails seiner demokratischen Rivalin zu hacken. „Russland, wenn Du zuhörst, ich hoffe, dass Du es schaffst, die 30.000 fehlenden E-Mails zu finden“, hatte er gesagt. Später relativierte er seine Äußerungen und sagte, er sei „sarkastisch“ gewesen.

Clinton hatte als US-Außenministerin von 2009 bis 2013 private Server für ihre dienstliche Kommunikation genutzt und damit gegen die Sicherheitsregeln verstoßen. Nachträglich übergab sie zwar einen Großteil der Mails an das Außenministerium, löschte aber mehr als 30.000 E-Mails, die ihren Angaben zufolge persönlichen Inhalts waren.

Der republikanische Senator Lindsey Graham hatte am Mittwoch bestätigt, dass auch seine Wahlkampf-Accounts von russischer Seite gehackt worden seien. Er sei drei Monate vor der Präsidentenwahl am 8. November von der US-Bundespolizei FBI über einen Hackerangriff im Juni informiert worden, sagte Graham dem Nachrichtensender CNN. Der Senator forderte Untersuchungen des Kongresses zu den Vorfällen und Sanktionen gegen Russland.

Obama hatte in der vergangenen Woche eine umfassende Untersuchung der Cyberattacken angeordnet. Der Bericht soll ihm noch vor seinem Ausscheiden aus dem Amt am 20. Januar vorgelegt werden.

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13 Kommentare

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    Und Russland hackt den Präsidenten ins Amt ?

    Das ist entweder vollkommen gaga oder die größte Blamage seit der Schweinebucht.

  • Das sind plumpe Verschwörungstheorien. Richtig schlecht. Aber nicht so schlecht, dass es schon wieder gut ist -was zum Lachen wie Godzilla oder so...

  • Erst Radau, dann E-Mail-Klau

    schließlich im Draht, überall Verrat.

    Der eine lebt noch etwas und der andere ist noch gar nicht richtig tot.

    Ich sag's Euch mal vorab: Wer droht, ist längst verroht!

  • 2G
    21272 (Profil gelöscht)

    An der mageren Bilanz von Obamas Regierungszeit werden auch solche "Vergeltungsmassnahmen" nichts mehr aendern.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Peaceful transition? Weit gefehlt. Vielleicht sah es am Anfang so aus, dann kam Recount, Russen und "Hamilton electors". Dazwischen sagte Obama dem Militär, dass es seinen Präsidenten anzweifeln solle (http://www.business2community.com/government-politics/president-barack-obama-urges-u-s-soldiers-question-president-elect-donald-trump-fact-check-01727741#PUe8RpdlH10EZO2i.97). Finde auf die schnelle nicht die Quelle, aber die HRC wo sie noch secratary of state war sagte zum gleichen Thema: "das was president sagt/bestimmt wird auch gemacht".

     

    Nun, Recount ist gestorben und man kann davon ausgehen, dass "Hamilton electors" und Putingate nicht funktionieren werden. So what's next?

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Nun ja, in den USA herrscht eben doch noch Meinungsfreiheit. Und auch ein Soldat darf das was seine Vorgesetzten tun hinterfragen.

       

      Ich weiß in Russland brauchts das nicht, weil Putin ist ja unfehlbar, der macht alles richtig...

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Grisch:

        "Und auch ein Soldat darf das was seine Vorgesetzten tun hinterfragen."

         

        Natürlich, aber er wird komischerweise erst dann dran erinnert, wenn ein Neuer kommt.

         

        Damals wäre die Zeit besser:

        https://www.nytimes.com/2014/09/12/opinion/obamas-betrayal-of-the-constitution.html?_r=0

         

        (BTW, NYT)

         

        aber ich vermute, dass man damals die Soldaten eher an den Teil des offiziellen Schwurs erinnert hatte.

         

        "...that I will obey the orders of the President of the United States and the orders of the officers appointed over me, according to regulations and the Uniform Code of Military Justice. So help me God."

         

        (https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_Armed_Forces_oath_of_enlistment)

         

        Wie nennt man nochmal so was??? Ah, Verlogenheit!

  • 2G
    23138 (Profil gelöscht)

    Der "Friedensnobelpreisträger" wird sich evt. noch mehr blamieren, denn die Russen haben, so ich es Erinnerung habe, in den vergangenen Jahren ein Netzwerk aufgebaut, das nicht mit dem westlichen Internet in Verbindung steht. Ist da auch ein Angriff möglich? oder denkt er vielmehr an physische Raketen?

  • "US-Präsident Barack Obama hat eine Vergeltungsaktion gegen Russland angekündigt. Grund sind die mutmaßlich auf Anweisung von Moskau gehackten Clinton-Mails."

     

    Hier wird alles dazu gesagt , was dazu zu sagen ist : https://www.youtube.com/watch?v=MeCtG7sDKt0

  • Scheint ja so zu sein, dass Putin durch sein Eingreifen Clinton verhindert und Trump zum Präsidenten der USA gemacht hat.

     

    Dass Clinton und Obama darüber nicht glücklich sind, ist durchaus verständlich. Mit dem Gegenschlag werden sie aber wohl mindestens 4 Jahre warten müssen.

    • @A. Müllermilch:

      Da scheint gar nichts. Wenn schon der DAU mit TOR oder anderen Anonymisierungsdiensten Standort und Identität verschleiern kann, dann frage ich mich immer wieder, wie die amerikanische Regierung beweisen will, wer wirklich hinter den Attacken, wenn denn welche stattgefunden haben, stand.

       

      Cyberwar ersetzt den internationalen Terrorismus als Rechtfertigung für hohe Verteidigungsbudgets. Als Gegner kommt jeder mit Computer und Internetanschluss in Frage, IT-Produkte und -Dienstleistungen sind, im Vergleich zu Waffensystemen, harmlos wirkendes Rüstungsgut.

      • @Ivande Ramos:

        Das Tornetzwerk ist ja das berühmte Darknet, wuhoo, Angst, Angst, vor dem gewarnt wird. Dabei ist es nichts anderes, als das ganz normale Internet zu nutzen...

         

        Entwickelt in den USA, ("In der Anfangszeit von 2001 bis 2006 wurde Tor durch das United States Naval Research Laboratory mit Unterstützung des Office of Naval Research (ONR) und der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA)...unterstützt) einst um sog. Aktivisten, sog. Rebellen usw. eine unentdeckte Kommunikation im Internet zu ermöglichen...

         

        Das Darknet...