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Bildungsstand in DeutschlandZwischen hochgebildet und ungelernt

Der neue Bericht „Bildung in Deutschland“ zeigt: Die Bildungsexpansion setzt sich fort. Teile der Bevölkerung sind ausgeschlossen.

Helle und dunkle Töne bei der Vorstellung des Bildungsberichts 2016 durch Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU) und KMK-Präsidentin Claudia Bogedan (SPD) Foto: dpa

Berlin taz | Die Deutschen werden immer gebildeter. Der Anteil der Menschen mit Schul- und Berufsabschlüssen, mit Abitur oder Studium ist in der jüngeren Generation deutlich gewachsen. So haben knapp 45 Prozent der unter 35-Jährigen die Fach- oder Hochschulreife, ein doppelt so hoher Anteil wie in der Elterngeneration der über 60-jährigen. Das ist die gute Nachricht des aktuellen Berichts „Bildung in Deutschland 2016“, den die Kultusministerkonferenz und das Bundesbildungsministerium am Donnerstag vorstellten.

Die schlechte: Ein Teil der Bevölkerung ist von der Bildungsexpansion faktisch abgekoppelt. So hat jeder sechste Bundesbürger keinen beruflichen Abschluss, unter den Menschen mit Migrationshintergrund ist es sogar fast jeder dritte.

Das Wissenschaftlerkollektiv, welches die Daten alle zwei Jahre zusammenträgt, empfiehlt daher den Politikern, die die Datensammlung als Grundlage ihrer Bildungspolitik begreifen, den Blick verstärkt auf jene gering oder nicht Qualifizierten zu richten.

Es ist die sechste Gesamtschau des deutschen Bildungssystems in zehn Jahren. Und wie schon beim ersten Bericht im Jahr 2006 liegt der Fokus auch in diesem Jahr erneut auf den Menschen mit Migrationshintergrund.

Mehr Migranten an der Uni, aber viel mehr Biodeutsche

Ein Fünftel der Bevölkerung mit und ohne deutschen Pass hat einen Migrationshintergrund, bei den unter 10-Jährigen liegt der Anteil sogar bei einem Drittel. Tatsächlich gelang es in den letzten Jahren immer mehr Menschen mit ausländischem Pass zumindest einen mittleren Schulabschluss zu erreichen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Schulabgänger mit ausländischer Staatsangehörigkeit erreichte 2014 einen mittleren Abschluss ­ das sind 20 Prozentpunkte mehr als vor zehn Jahren.

Auch unter den HochschulabsolventInnen stieg der Anteil der ausländischen Jugendlichen – allerdings langsamer als jener mit deutschem Pass. Der Sprecher des Autorenkollektivs, Kai Maaz vom DIPF, warnte vor diesem Hintergrund vor übertriebenen Erwartungen: „Jemanden vom mittleren auf den hohen Leistungsstand zu heben, ist eine viel größere Herausforderung, als jemanden vom unteren auf einen mittleren Leistungsstand zu bringen.“

Aktuell kommen noch jene Menschen hinzu, die in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen. Über die Hälfte derjenigen, die 2015 in Deutschland Asyl beantragten, ist jünger als 25 Jahre. „Die Integration der Zugewanderten ist zuerst eine Aufgabe des Bildungssystems“, meint Maaz.

Bis zu 44.000 Pädagogen zusätzlich nötig

Die Wissenschaftler haben errechnet, dass allein für die im Jahr 2015 Eingewanderten bis zu 44.000 zusätzliche ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und LehrInnen von der Kita bis zur Berufsbildung nötig sind. Kosten: bis zu drei Milliarden Euro pro Jahr. Für die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMM) Claudia Bogedan, SPD-Senatorin in Bremen, korrespondiert diese Summe mit den Schätzungen der KMK von rund 2,3 Milliarden Euro. Allein werden die Länder das Geld freilich nicht aufbringen können. „Bildung und Integration sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben“, bietet Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) die Unterstützung des Bundes an.

Sowohl Wanka als auch Bogedan sehen Fortschritte auf dem Weg zu einem chancengerechten Bildungssystem, was sich neben der wachsenden Bildungsbeteiligung von MigrantInnen auch in der steigenden Nutzung von Ganztagsschulen niederschlägt. Dennoch konstatiert der Bildungsbericht einen ungebrochen engen Zusammenhang zwischen der sozialen Situation, in die ein Mensch hineingeboren wird, und dem Bildungserfolg, den er oder sie erreicht.

Segregation beginnt in der Kita

Soziale Disparitäten beginnen bereits im Kindergarten. Obwohl immer mehr Kinder eine Kita besuchen – unter den 3- bis 6-Jährigen sind es 95 Prozent – zeigen Sprachstandserhebungen, dass insbesondere Kinder aus Familien mit niedrigem Schulabschluss sowie aus Familien, in denen am Küchentisch nicht Deutsch gesprochen wird, bei der Einschulung Sprachförderbedarf haben. Besorgniserregend ist in diesem Zusammenhang ein Schlaglicht aus dem Jahr 2015: über ein Drittel der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache besucht eine Kita, in der die Mehrheit der Spielkameraden ebenfalls von Haus aus nicht Deutsch spricht.

Solche Segregationstendenzen setzen sich im Schulsystem fort. Kinder, deren Eltern einst einwanderten, sowie jene, deren Eltern wenig Bildung genossen, sind überproportional häufig an Haupt- und Förderschulen zu finden, was sich wiederum auf die beruflichen Chancen auswirkt: „Personen ohne Schulabschluss sind beim Zugang zur beruflichen Bildung faktisch chancenlos, der Hauptschulabschluss bietet nur Zugang zu einem sehr eingeschränkten Segment von Berufen“, sagt Maaz und wirft die Frage auf, inwiefern der Hauptschulabschluss im Zuge der Bildungsexpansion eine tendentielle Entwertung erfährt.

Eine Frage, die Martin Baethge vom Soziologischen Forschungsinstitut Göttingen recht pragmatisch beantwortet: „Man muss das Qualifikationsniveau im unteren Bereich anheben, wobei der mittlere Schulabschluss die neue Basis sein könnte.“ Im Klartext: der Hauptschulabschluss hat ausgedient.

Nord-Süd-Gefälle in der Ausbildung

Neben herkunftsbedingten kristallisieren sich immer stärker auch regionale Unterschiede heraus. So sehen die Wissenschaftler ein Nord-Süd-Gefälle in der Bildung. Im Norden sind die Arbeitsmarktaussichten tendenziell schlechter und auch der Zugang in eine Ausbildung ist schwieriger. In einigen Regionen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens, Hessens oder Nordrhein-Westfalens haben sich sogenannte prekäre Ausbildungsmärkte entwickelt, wo es trotz allgemeinen Geburtenrückgangs und des von der Wirtschaft beschworenen Fachkräftemangels deutlich mehr Bewerber als Ausbildungsplätze gibt.

Der Bildungsbericht offenbar noch eine weitere strukturelle Veränderung im Schulwesen. So stieg der Anteil von Schulen mit freier Trägerschaft auf elf Prozent. Gerade in dünn besiedelten Regionen ersetzten die freien Schulen oft öffentliche Schulen, die wegen des Schülerrückgangs geschlossen wurden. „Das ist nicht nur ein Ergänzungsangebot, sondern in manchen Regionen ganz klar eine Basisversorgung“, bilanzierte Maaz.

Auch der bayrische Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) bestätigte diese Untersuchungen mit Blick auf die ländlichen Regionen in seinem Bundesland. „Für besondere Angebote – gerade bei Förderschulen – sind kirchliche Träger fast flächendeckend tätig.“ Er verteidigte diesen Prozess jedoch: „Das Recht Privatschulen zu unterhalten, ist im Grundgesetz verankert.“

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67 Kommentare

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  • Das mit den Fremdsprachen sehe ich anders. Der Eine hat ein Talent Sprachen leicht zu erlernen. Dem Anderen fällt es echt schwer. Ist er deswegen ein gebildeterer Mensch?

    Mir sind Fremdsprachen auch schon immer schwer gefallen.

     

    Belletristik beinhaltet nicht immer die Wahrheit. Das meißte ist doch subjektiv. Geschichte zu lehren halt ich ja nicht für falsch. Sich dabei aber auf Belletristik zu stützen, ist nicht objektiv. Da auch Schriftsteller ihr Leben, die Zeitgeschehnisse teilweise in Büchern "erfinden" bzw beschönigen.

     

    Mir viel mit der Wende auf, dass im Osten die Allgemeinbildung viel mehr ausgeprägter war. Während im Westen viel mehr in Bezug auf die Ständegesellschaft vermittelt wurde. Das hat wohl mit der Kirche zu tun. Da die meißten im Westen der Kirche angehören, religiös geprägt wurden! Bis HEUTE Staat und Kirche nicht wirklich getrennt sind!! Die Allgemeinbildung aber eindeutig vernachlässigt wurde!

     

    Das mit den Weltreligionen sehe ich auch so. Heute wird vieles falsch über die Medien vermittelt. Gerade auch was das Christentum angeht!

     

    Und wenn die Kirche viele Privatschulen unterhält, dann sollte Jeder wissen was dort vermittelt wird. Ich weiß zum bsp. das auf dem Evangelischen Gymnasium bei mir die Kinder wenig Allgemeinbildung vermittelt bekommen. Dafür umso mehr Spass, Unterhaltung, kaum eine gewisse Leistung gefördert wird. Auch wird an diesem Gymnasium sehr viel gekifft! Hauptsache mein Kind war auf einer Privatschule. Macht ja viel mehr her, so auf dem Papier.

     

    Ich halte diese Gesellschaft für sehr oberflächlich, verlogen und verheuchelt! Da Vitamin B und soziale Netzwerke (Klassen) wichtiger sind als Intelligenz. Georg Schramm seine Laudatio bei der Verleihung des Erich Fromm Preises beweist das sehr schön. Da hat die gebildete Klasse nicht einmal mitbekommen wie Schramm sich über diese "lustig" macht!

    https://www.youtube.com/watch?v=KwnvHqvHtt8

  • Willkommen in der Ständegesellschaft, wo "gebildete" Menschen sich Fachwissen aneignen und dann auch noch als intelligent gelten.

     

    Mit Intelligenz im Sinne der Soziologie hat das aber nichts zu tun, Möchte mal einen Akademiker erleben, wenn er in der Wildnis auf sich alleine gestellt ist.

     

    ach ja...die Ossis waren weitaus intelligenter und kreativer!! Alleine wegen dem Mangel, der in der DDR herrschte, mußte man sich was einfallen lassen.

     

    Akademiker werden völlig ÜBERBEWERTET!! So ist es aber in einem Feudalen System, gell

    Sich formales Wissen anzueignen und vielfach auswendig zu lernen, hat m.M. nach nichts mit Intelligenz zu tun. Sondern mit Auswendig lernen!

     

    Und warum lasst ihr denn meine Kommentare nicht zu? Angst vor der Wahrheit?! Hat die DDR, die BRD gar übernommen? Und Angst essen Seele auf :)

     

    Zur Bildung auch sehr schön, weil immer wieder passend...

    https://www.youtube.com/watch?v=gQSYewA03BU

  • Mit kaum einem anderen Begriff wird soviel Schindluder getrieben wie mit dem Begriff "Bildung". Erinnern wir uns an die akademische Luftnummer Anneliese Schawan. Akademikerin ade - denn zu einem Diplom hat es ja nicht gereicht. Der Doktortitel ist futsch.

     

    Dass heute, durch die von der Bertelsmann-Stiftung für die Kultusministerkonferenz geschriebenen Curricula kein Abiturient mehr ein naturwissenschaftliches Studium ohne externe Hilfe absolvieren kann, interessiert niemand. Mit der Chuzpe eines Werbesprechers vom Prickingshof wird mit hohlem Pathos von Exzellenz gefaselt, was im Falle des Abiturs lediglich einen erweiterten Realschulabschluss bedeutet.

     

    Neoliberalismus braucht nur zwei Dinge: Doofheit und kriminelle Intelligenz. Damit dürfte die Situation der Intellektuellen und der Bundesregierung in Deutschland hinreichend beschrieben sein.

    • @achterhoeker:

      Kann aber auch nicht oft genug gesagt werden;)

      Danke

  • Na ja, die Exzellenzidee ist ja nicht neu.

    Die hatten die Erbfeudaladelsdiktatoren mit ihren Internaten (Salem, Cambridge, Oxfort, Yale), die Nazis mit ihren Ordensburgen und Napolas, die Kommunisten mit ihren Parteihochschulen.

     

    Und die neuen kannibalkapitalistischen Geldherrschaftsdiktaturkader pushen jetzt eben die Exzellenzklusterideen beí den Neuen Eliteuniversitäten

     

    Aber das wird wie bei den Feten. Erst wir sich in den Rausch gesoffen und sich selbst ganz toll vorgekommen, dann wird gnadenlos gekotzt und notfalls auch noch hinten raus gestoffwechselt. Am Ende kommt dabei aber eben immer nur dieses Stoffwechselausgangsöffnungsprodukt heraus, dass wir in den 70er Jahren den Profs unter ihre Katheder plaziert haben, um ihnen die normative Kraft dieses K-Produktes zu erklären.

  • 'Hochgebildet & praktisch veranlagt' ist die beste Kombination.

    Doch wer verfügt schon über beides.

    • @adagiobarber:

      Ich habe mir 16 angefangen in einer Fabrikhalle zu arbeiten bevor ich studieren gegangen bin.

      Es gibt besonders auf FH's mehr als genug, die auf eine Ausbildung noch ein Studium draufsetzen.

      Und das wir in Deutschland sowas wie Meister und Techniker haben dürfte bekannt sein.

  • Das Land braucht Facharbeiter, also ran an die Werkbänke und Schraubstöcke.

  • Ich habe überhaupt nicht gewußt, dass die in Deutschland lebenden Japaner und andere Migranten so schlecht gebildet sind.

  • Natürlich muss gegen die undurchlässigen Grenzen gesellschaftlicher Schichten vorgegangen werden und jeder hat das Recht auf Bildung.

     

    Dabei ist jedoch folgendes zu beachten:

     

    Recht auf Bildung darf nicht umgemünzt werden in den Druck, studieren zu müssen.

     

    Mehr Studierte heißt auch nicht mehr Gebildete. Zum einen muss man die nichtuniversitäre Bildung auch als Bildung betrachten (auch gute Handwerker haben eine Fülle an Kenntnissen sowie Denkfähigkeit), zum anderen muss man sich die Frage stellen, ob die Lehre der Universitäten nicht sozusagen billiger wird, wenn man sie zu Massenware machen will.

     

    Ich denke, man muss die Talente der Menschen wertschätzen, wie sie sind, und wenn jemandes Talente eben außerhalb des akademischen Bereiches liegen, hat das nichts mit geringerem Wert zu tun und man sollte keinen gesellschaftlichen Druck ausüben, dass die Person unbedingt studieren muss, um als gebildet zu gelten. Sondern die Person sollte sich in genau den Dingen bilden dürfen, für die sie geeignet ist.

     

    Da heißt natürlich auch, dass das Arbeiterkind studiert, wenn es dort seine Talente und Leidenschaften sieht, ebenso wie das Akademikerkind Pflastersteine verlegt, wenn dort seine Eignung liegt.

     

    Alles andere ist auf Dauer schädlich:

     

    Das Handwerk wird als Notlösung für Dumpfbacken propagiert, was eine sich selbst erfüllende Prophezeiung sein wird, damit wird es den Bach hinunter gehen.

     

    Und auch an den Universitäten sinkt zumindest in einigen überlaufenen (oft geisteswissenschaftlichen) Fächern die Qualität.

  • Leider bleibt der Faktor "soziale Intelligenz" bei der Bildungsdiskussion immer ausgeblendet.

    Wenn es so ist, daß die sog. Elite eine mit Wissen überladene Gruppe ist, die nicht in der Lage ist, ihr Wissen brauchbar einzusetzen, und daß eine andere Gruppe mit wenig Wissen, welches sie optimal zu nutzen versteht, zunehmend ausgegrenzt wird, dann hat das sehr viel mit sozialer Intelligenz zu tun.

    Zwar setzen auch die "Eliten" ihr Wissen ein, doch wir erleben täglich, daß der Einsatz solchen Wissens am Ende jeder Kette zu weiterem Sozialabbau und zu noch intensiverer Befriedigung von Habgier und Geltungssucht führt. Auf diese Weise offenbart sich das Gegenteil von sozialer Intelligenz, und daraus ist zu schlußfolgern, daß auch die größte Menge an Wissen gesamtgesellschaftlich umso unbrauchbarer wird, je mehr es an sozialer Intelligenz fehlt.

    • @wxyz:

      Ihre Dichotomenie Wissen = Elite, Habgier und Geltungssucht vs. wenig Wissen = "andere Gruppe", soziale Intelligenz ist ein Querfront-Stereotyp, welches schon seit langem in der deutschen Geschichte links und rechts bedient wird

  • Schwerpunktmäßig wird beim Thema "Bildung" beinhart in die falsche Richtung diskutiert.

     

    Fakt ist, daß sich die Bevölkerung gemäß der unter dem Strich beobachteten Auswirkungen in zwei völlig andere Gruppen spaltet. Da ist die Gruppe, die jedwedes verfügbare Wissen in sich hineinstopft, ohne fähig zu sein, irgend etwas Brauchbares damit anzustellen, und da ist die andere Gruppe, die über relativ wenig Wissen verfügt, dieses aber optimal einzusetzen vermag und gleichzeitig dank der anderen Gruppe zunehmend ausgegrenzt wird.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @wxyz:

      Ein interessanter Gedanke, bei dem ich gerne noch lesen würde, wer die Akteure dieser von Ihnen benannten Gruppen sind.

  • Ich denke wir müssen akzeptieren, dass das Thema Bildung, ggf. auch Erarbeitung eines höheren sozialen Status eine Aufgabe ist die wir nicht in Jahren sondern eher in Generationen sehen müssen.

     

    Ich kann nicht erkennen, dass beispielsweise in der eigenen Familie eine Entwicklung vom Landwirt zum Ingenieur in 10 Jahren zu bewerkstelligen war; obwohl beispielsweise die Sprache jederzeit beherrscht wurde.

    Es sind die Kinder und Kindeskinder des Opa-Landwirts die nun Speckschichten ansetzen.

     

    Mangelnde Sprachkenntnisse oder soziokulturelle Unterschiede werden diesen Aufholprozess bei Zuwanderern eher verlangsamen; bei Passdeutschen mit inadäquater Einstellung zum Thema Arbeit und deren Kindern ebenso.

     

    Einfache Rezepte mit rascher Wirkung gibts nicht. Der Marathonlauf muss dennoch gestartet werden.

    Ideen und Analysen sind gefragt, Vorwürfe was alles schlecht läuft sind zu vermeiden.

    • @Tom Farmer:

      Ist ein Ingenieur gebildeter als ein Landwirt? Sicher hat ein Ingenieur in manchen Bereichen mehr Kenntnisse, in anderen ist ihm dafür der Landwirt überlegen.

       

      Und der soziale Status ist etwas, das in hohem Maße von Ideologie geprägt ist. Die Gesellschaft redet sich ein, dass Studierte wertvoller wären, weil Universitätsbildung früher ein rares Gut war, nicht, weil sie wirklich mehr wert wäre. Gibt es eine wirkliche Rechtfertigung, den Ingenieur mehr zu wertschätzen als den Landwirt, oder die Ingenieurskunst mehr als die Landwirtschaft? Ich glaube, das ist nicht der Fall.

       

      Fast möchte ich das Gegenteil behaupten, denn ohne Landwirtschaft würde unsere gesamte Kultur zusammenbrechen. Wobei natürlich gesagt werden muss, dass die Landwirtschaft von jeher auch von Ingenieurleistungen profitiert hat. Das zieht sich durch von der Erfindung des Pfluges in grauer Vorzeit (wobei damals der "Ingenieur" noch nicht studiert war) bis zum hochmodernen Melkroboter (wie auch immer man den bewerten mag). Dennoch ist und bleibt es die Landwirtschaft, von der (mit Ausnahme einiger weniger Jäger- und Sammlergesellschaften) die gesamte Menschheit lebt.

       

      Ich bin überzeugt, man muss aufhören, willkürlich einen unterschiedlichen sozialen Status für unterschiedliche Arten von Bildung zu definieren. Nur, wenn der gesellschaftliche Druck stoppt, jeder, der etwas auf sich hält, müsste unbedingt Abitur machen und studieren, ist gewährleistet, dass jeder dort landet, wo seine Talente liegen.

       

      Und nur, wenn jeder dort landet, wo seine Talente liegen, kann die Qualität der Lehre aufrecht erhalten werden. Das gilt ebenso für akademische wie für nichtakademische Lehre.

      • @Ein alter Kauz:

        "unsere gesamte Kultur zusammenbrechen." Ihr Denkgebäude bricht schon damit zusammen, dass es meines Wissens ausser ihrer Stellungnahme niemanden gibt, der einen Ingenieur für "wertvoller" halt als einen Landwirt.

      • @Ein alter Kauz:

        Gelächter sei gestattet -

        Meine Bauernseite - seit Heinrich dem Löwen im Lauenburgischen

        (vorher Münsterland&Nederlands;)

        Bereits im 19.Jahrhundert - die arme Wurst - die keinen Hof abbekam - mußte studieren:)(& wurde dafür immer geökelt/gehänselt!;)) so -

        Mein Großonkel - riesige Arztpraxis in Hamburg/ Ming Ohl03 - Abi/Kaufmann - (wg Hof&Geld weg kein Studium ) konnte aber bis ins hohe Alter besser Latein&Griechisch als meine Pauker (von fließend engl/span. mal abgesehen!;)

        Schwer belesene Hütte - Amerika both;)

        Die ausgrenzend-elitäre Dünkelhaftigkeit unsere Penne ist allerdings bis heute sprichwörtlich!

        Unter unserer Golden-Abi -Crew -

        Ein! Arbeiterkind!

        Da - liegt der Hase im Pfeffer!

         

        Die völlig bekloppte Vereinseitigung von Bildung - mein autididaktischer Bruder mit zwei Lehrberufen etc der antiKlassiker - Ist zu recht hier als der andere Dollpunkt herausgestellt!

      • @Ein alter Kauz:

        Das kann leider furchtbar einfach beantwortet werden:

         

        Der Staat steckt Geld in Bildung.

        Ein Gebildeter erhät ein höhere Entgelt weil er (meist) einen qualifiziertere Job macht.

        Der Staat kann von einem besser Verdienenden höhere Steuern einziehen.

        Der besser Verdienden kann seinen Status zusätzlich durch Zurschaustellung allfälliger Devotionalien wie Auto, Pferd, Schicke Famile durch den Nachbarn (z.B. durch Blicke und neugierige Nachfragen nach der PS Zahl oder Kosten der Silikonimplantate).

         

        Übrigens ist das Gesellschaftsübergreifend auch bei unseren Kosovarischen Nachbarn oder unserer im Haus lebenen Gahnaerin sehr schön zu beobachten.

         

        Soweit der Sachstand in der Republik.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Tom Farmer:

          M.E. gibt es heute eine riesige Menge von recht gut bezahlten Jobs, deren Inhaber nur zu dem Zweck tätig sind, die Existenz ihrer Stellen zu rechtfertigen. Zum Behufe der Arbeitsaufnahme brauchen sie einen Bildungsabschluss. Bildung selbst brauchen sie hingegen nicht.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Nein Sie täuschen sich! Es ist noch viel schlimmer!

            Die vielen Kaufeute, Ingenieure und Doktoren im mittleren Management werden nur deshalb so gut bezahlt um der Gesamtgesellschaft ein funktionierendes Belohn und Verdiensystem zu siganlisieren.

             

            Dieser scheingebildete Wasserkopf ist in seiner Dimension überflüssig und Teil einer Gesamtgesellschaftlichen Korruption.

             

            Beantworten Sie sich mal die Frage, wie es sein, kann dass ein beliebiger Großkonzern z.T. 10.000 Leute (in der Verwaltung) entlassen kann und letztlich die Arbeit genauso erledigt wird wie zuvor.

             

            Oder fragen Sie mal einen beliebigen Akademiker im mittleren Management eines Großkonzerns über die Arbeitseffizienz in seiner Abteilung oder zwischen Abteilungen.

            • @Tom Farmer:

              Wie das funktioniert? Der Konzern hat halt einen wie Sie es ausdrücken einen "scheingebildeten Wasserkopf", der es hinbekommt eben nicht die Arbeit genauso zu erledigen wie zuvor.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Tom Farmer:

              Als "Akademiker" (in Anführungszeichen, weil ich das Wort doof finde) und ehemaliger mittlerer Manager eines Großkonzerns kann ich nur zustimmen: von dem weltweiten "Team", das ich mit"mänitschte", wurde damals von heute auf morgen die Hälfte entlassen. Die "Arbeit" blieb hingegen theoretisch gleich.

               

              Die Arbeitseffizienz zuvor in meinem sehr viel kleineren deutschen Team war hingegen sehr groß. Aber da war vor allen Tagesgeschäft zu bewältigen. Ich würde heute nie wieder nur Manager sein wollen. Das war ein Haufen vergeudeter Zeit, jeden Tag stundenlange Telcos mit der halben Welt draußen und im Grunde Null Output. Vollkommen unbefriedigend - für mich. Aber wenn man dafür in der Weltgeschichte rumfliegen darf, ist es leicht sich wichtig zu fühlen, gerade weil man im Grunde - bis auf an den Chef -- nichts zu melden hat.

  • Der eigentliche Skandal sind meiner Meinung nach die Massen an arbeitslosen Akademikern.

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    Eine 4-jährige Grundschule ist die beste sozioökonomische Aufstiegsbarriere überhaupt (https://blogs.fu-berlin.de/inequalitics/2014/10/14/der-apfel-faellt-nicht-weit-vom-stamm/).

     

    Jegliche Reformansätze scheitern am mit harten Bandagen geführten Widerstand der "besorgten Eltern": http://www.taz.de/!5138967/

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Sie meinen den Satz "Eine Erklärung hierfür könnte die folgende sein: benachteiligte Eltern (z.B. mit geringem Einkommen und/oder niedriger Bildung) können ihre Sprösslinge meistens nicht ausreichend in ihrer schulischen Laufbahn unterstützen, sei es durch gemeinsames Lernen oder einer bezahlten Nachhilfe. " gleich unterhalb des Satzes in dem auch Grundschule vorkommt?

       

      Dann wäre die Antwort auf diesen Eltern- und Nachhilfevorteil eine kostenlose Unterstützung für jene außerhalb der Schulzeiten und des Elternhauses bzw. so etwas wie eine Ganztagsschule für Grundschüler

      • 1G
        10236 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Nein. Ich meinte eher:

         

        "Dieses System könnte unter zwei Annahmen effizient und gerecht sein: Erstens, dass die Fähigkeiten einer Person im Alter von 9 bis 10 Jahren tatsächlich erkannt werden können und keinerlei äußeren Zustände oder Umgebungen, für die das Individuum nicht verantwortlich ist, für die Wahl des Schultyps eine Rolle spielen. Zweitens, dass sogenannte peer-effects in die Richtung gehen, dass schlechte Schüler in einer Klasse die Leistungen der guten Schüler herunterziehen und nicht anders herum. Bei beiden Annahmen ist es mindestens fraglich, ob sie denn plausibel sind."

         

        Soll heißen: die Argumentation für 4-jährige Grundschule ist verlogen und versucht ein exkludierendes Schulsystem zu rechtfertigen.

        • @10236 (Profil gelöscht):

          Ich bin auch kein Freund der Grundschulen und präferiere das System der Walldofschulen, bei der es diesen künstlichen Bruch nach vier Jahren nicht gibt. Schlechtere Schüler werden dort bis zum Schulabschluss in der 10 Klasse mitgenommen.

           

          Aber auch in solchen Systemen sollte der Faktor Elterliche Unterstützung beim Lernen und Nachhilfe nicht unterschätzt werden in seiner Bedeutung für das Lernen. Die Schule ist nur ein (gewichtiger) Faktor.

           

          Diesen Nachteil hat jedes Schulsystem zu berücksichtigen und auszugleichen.

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Nun tut man was man kann aber am Ende wird man nicht um die Eltern herum kommen.

    Eine gut gemeinte Toleranz hat dafür gesorgt das ordentliche Deutschkenntnisse nie zu einer Voraussetzung für einen ordentlichen Aufenthaltstitel geworden ist.

    Das rächt sich nun. Wer zehn Jahre hier lebt von dem sollte man verlangen können ein annähernd perfektes Deutsch zu sprechen. Das ist sozial, gegenüber der Gesellschaft und vor allem gegenüber den hypothetischen Nachfahren dieser Menschen.

     

    Die Gedankenlose Nachsicht die oft aus Empathie an den Tag gelegt wird ist nichts als Gift für diese Menschen.

     

    Einer meiner Auszubildenden ist ein Flüchtling und von dem verlange ich das er jeden Tag deutsche Belletristik liest, ich verlange von ihm das er nach der Arbeit weiter lernt und das er inhaltlich besser ist als der Schnitt seiner Berufsschulklasse, abgesehen von Deutsch. Dafür mache wir nicht selten beide Überstunden um Zeit für zusätzliches Lernen zu schaffen.

    Das ist für den Jungen ein verdammter Kraftakt den er neben seinem Deutschkurs bewältigen muss aber der versteht warum er all das tun muss. Das gibt natürlich ab und zu gejammer aber der weiß genau: Wenn er es nicht packt gehts zurück nach Afrika!

     

    Der Wiederstand kommt dann aber aus anderer Richtung, von lauter Hippies, die glauben "man sollte doch nicht so leistungsfixiert sein".

    Ich habe mir angewöhnt diesen Menschen zu sagen sie könnten sich ja dann bei der Abschiebung neben die Startbahn stellen und Banner mit der Aufschrift "Aber er hat nie mehr als 8 Stunden am Tag gearbeitet!" in die Luft halten. Dann ist ruhe!

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Ich denke, Sie meinen es tatsächlich gut mit ihrem ganz privaten Flüchtling. Leider ist gut gemeint nicht unbedingt auch wirklich gut.

       

      Mit ihrer Individual-"Lösung" verkleinern Sie das Problem nicht. Sie vergrößern es. Es ist nämlich gerade NICHT die Aufgabe eventueller Neuzugänge, den bereits Angekommenen zu beweisen, dass sie stärker oder besser sind. Das überfordert die Beteiligten bloß. Die "Eleven" ruinieren sich die Nerven, das Publikum kriegt Angst vor ihnen und die Regierung freut sich, dass die Basis genau die Arbeit macht, für die sie selber sich bezahlen lässt.

       

      Der Einzige, der gewinnt dabei, sind Sie. Sie können sich als Patriarch fühlen, als Wichtigheimer, der ganz und gar unverzichtbar ist für seinen Schützling. Sie scheinen diese Selbstbestätigung zu brauchen, deswegen gönne ich Sie ihnen. Besser allerdings wäre es, sie kämen ohne sie aus.

       

      Würden alle Leute fühlen, denken und handeln wie Sie, wären wir nämlich geliefert. Das falsche Prinzip würde dann bis in alle Ewigkeit (oder doch wenigstens bis zum totalen Zusammenbruch) aufrecht erhalte, obwohl es gar nicht funktioniert. Ich fürchte fast, genau das erleben wir gerade millionenfach.

       

      Nein, ihre "individuellen Lösungen" sind keine. Um grundsätzliche Veränderungen werden wir auf Dauer auch mit noch so viel privatem Engagement nicht herumkommen. Eine Gesellschaft ist mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Erst, wenn wir das verstanden haben, werden wir aufhören, unser Heil im Egoismus zu suchen und anfangen, global zu denken, ehe wir lokal handeln.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      "...ich verlange von ihm..." ist überhaupt das deutscheste, was Sie ihm vermitteln können.

      "Wenn du meinem Rat nicht beherzigst, wird sehr wahrscheinlich das passieren..." wäre wohl die etwas undeutschere Variante, aber darüber selbst nachzudenken, dazu ist der Jung ja nicht hier, gell ? Ist ja so herrlich, wenn jemand mit dem Rücken zur Wand steht, wie der mir aus der Hand frisst.

      Aber.....nicht dass er in der Belletristik vll irgendwas findet, was ihn auf den falschen Weg führen könnte.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Die Formulierung ist vielleicht etwas unglücklich. Tatsächlich haben wir uns zusammen Gedanken darüber gemacht wie er sein Deutsch verbessern kann. Da ist lesen etwas ziemlich naheliegendes.

         

        Dennoch geht es ohne Fordern nicht. Vor allem weil die "Kommste nicht heute kommste morgen" Mentalität in den Herkunftsländern sehr verbreitet ist. Sich exakt an Zeiten und Verabredungen zu halten ist da für viele eine völlig neue Erfahrung.

         

        Von den 20 Flüchtlingen die im Bundesland eine Ausbildung begonnen haben sind nach einem Jahr noch drei übrig. Auch wenn meine Methode ihren pädagogischen Ansprüchen nicht genügt liege ich damit wohl doch nicht ganz falsch.

        Der Witz an der Sache ist ja eben auch das die Menschen von denen üblicherweise Kritik kommt keinerlei praktische Erfahrung haben und nachdem sie ihre Kritik abgeladen haben keinen Finger krumm machen müssen.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Ach ja, es heißt übrigens "Widerstand" und nicht "Wiederstand". "Wieder" heißt "mehrfach" und "wider" heißt "gegen". Nur weil so auf Deutsch lernen bestehst und damit du auch was gelernt hast und mal merkst, wie das ist, wenn man belehrt wird. Deutsche Sprache schwere Sprache. Ist halt so. Lerne, Lehrender.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Mustardman:

        Da haben Sie recht. Aber das hier ist auch kein Deutsch-Test und ich habe eben nicht das Problem Vorurteile durch besonders markellose Ausführungen widerlegen zu müssen.

         

        Ich habe auch Verständnis dafür das dann gerne gesagt wird "Ja aber es gibt auch viele Deutsche die kein gutes Deutsch sprechen!". Ja klar das ist so aber nur weil andere es schlecht machen heißt das eben nicht das man die Beine hochlegen kann.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Gib ihm Brecht. Und ansonsten: Viele von uns sind und mussten um unsere Eltern herumkommen. Keiner meiner Eltern hat Belletristik gelesen und verlangt wurde das von mir auch nicht.

       

      Aber ja, man muss den Menschen schon was abverlangen. Aber wenn man sie dabei nicht liebt, werden sie einen trotzdem hassen. Zu Recht.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Mustardman:

        Das "Abverlangen" ist genau das Problem, das sich als Lösung aufspielt. Bildung ist ihrem Wesen nach Selbstbildung. Schule und Beruf quetschen aber vor allem Inhalte in die Hirne rein, ohne die Muße zu berücksichtigen, welche die Grundvoraussetzung für Bildung ist. Und der rastlose Kapitalismus, der immer Neues herstellen muss und dies seinen Konsumenten als höchstes Gut aufnötigt, tut ein Übriges, indem er mit seinen Tentakeln längst jegliche Selbstbildung umfängt. Es ist schnurzpiepegal, ob jemand Belletristik liest oder sich mit Technik beschäftigt. Die Hauptsache ist, er kann seine Talente entfalten. Die meisten Menschen heutzutage kommen erst gar nicht dazu. Sie müssen sich ja die "Bildungs"hatz "fitmachen",

        • 3G
          33523 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Nun normalerweise würde ich Ihnen da zustimmen! Ich habe Schule und Lernen für Prüfungen, immer gehasst wie die Pest! Insbesondere weil oft klar war das man das gelernte nie irgendwo brauchen würde. Meine erste Hausaufgabe habe ich nicht gemacht und nachgesessen habe ich länger als der Rest der Klasse zusammen. Bei der ersten Gelegenheit die sich ergeben hat habe ich die Beine in die Hand genommen und bin so weit es ging vor dem deutschen Schulsystem geflüchtet und ich bin bis heute verdammt froh darüber das mir das gelungen ist.

           

          In diesem konkreten Fall ist es aber nunmal leider so das ein schulisches Versagen sehr weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen würde. Abgesehen davon ist es auch nicht so das die Arbeit nicht seinen Talenten entsprechen würde, es ist nur einfach verdammt viel auf einmal.

           

          Das Abverlangen ist aber wenn es um die Sprache geht einfach notwendig. Da darf man keinen Wert darauf legen ob da jemand Lust drauf hat oder nicht. Wer hier leben möchte der hat die Sprache zu lernen, sonst ist jede weitere Mühe zur Integration nutzlos.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @33523 (Profil gelöscht):

            Ich würde nicht sagen, er hat die Sprache zu lernen, sonder mich stattdessen fragen, wie man es hinbekommt, dass er dazu Lust kriegt.

             

            Ich habe in meiner Studentenzeit jahrelang mit Spaniern zusammengearbeitet. Keiner von ihnen konnte Deutsch, die meisten nur das Nötigste, um sich mit den Vorarbeitern zu verständigen. Sie nahmen und hatten schlicht nicht an unseren Vollzügen teil, sondern führten ein abgesondertes Leben und das, obwohl Spanier eher als leichter integriert galten. Hätte man diesen Gastarbeitern Optionen eröffnet, ihre Frauen nachzuholen (die meisten lebten allein), hätte sich vieles anders entwickelt. Man muss den Menschen Teilhabe ermöglichen, dann wollen sie auch lernen. Andernfalls bleibt Deutschland ein Land, in dem man im Ausländerregister auf sie einredet und allein damit schon die unüberbrückbare hierarchische zwischen ihnen und uns versinnbildlicht.

             

            Ihre Schulphobie kann ich übrigens gut verstehen. Auch für mich war die Schule eine Veranstaltung, die ich nur des sozialen Aspekts wegen goutierte. Erst nachdem ich das Abi hinter mir hatte, habe ich "bildungstechnisch" richtig Gas gegeben!

            • 3G
              33523 (Profil gelöscht)
              @849 (Profil gelöscht):

              Das ist leider recht problematisch. Die Wohnungen in denen die meisten Flüchtlinge untergrebracht sind liegen in einem Stadteil der den Spitznamen "Klein Afrika" trägt. Es gibt hinlänglich viele Möglichkeiten sich auf französisch zu unterhalten die dann logischerweise auch genutzt werden.

              Dort sind die meisten bereits integriert bevor sie überhaupt mal einen Betrieb von innen sehen.

               

              An gesellschaftlichen Veranstaltungen wird generell nicht teilgenommen, wenn dort Alkohol konsumiert wird, was quasi immer der Fall ist.

               

              Was relativ gut funktioniert isnd alle Arten von Medien. Deutsche Filme, Bücher, Serien, Hörbücher,.... das funktioniert und hilft auch tatsächlich sehr.

               

              Ja das mit der Bildung war bei mir genau so. Ich zwar auch parallel zur Schule schon viel Programmiert und dann mit Anfang 16 den Absprung geschafft.

              Mit realitätsbezogenem lernen hatte ich dann nie Probleme. Da gab es ein Ziel und das ganze hat auch noch Sinn gemacht. Die IT ist da auch ein sehr gütiges Lernfeld, weil viele Informationen kostenfrei verfügbar sind und es eine super Community gibt.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Ich kann Ihnen nur zustimmen!

           

          Kaum ein Mensch kann sich in diesem System der Selbstoptimierung frei entfalten und seine Talente der Gesellschaft zur Verfügung stellen!

           

          Bildung ist oft nur das Auswendig lernen von Inhalten!! Im Zeitalter der Technik müssen ja Kinder nicht mal mehr rechnen können. Das übernimmt das Handy/PC. Die Kasse im Supermarkt.

           

          Für mich ist Bildung auch, kritisch Dinge zu hinterfragen um der Wahrheit näher zu kommen. Nicht einmal die Geschichte entspricht immer der Wahrheit! Denn diese schreibt nunmal der Sieger.

           

          Es muß eine Grundbildung geben. Ansonsten sollten aber viel mehr die Talente des Einzelenen gefördert werden. Analog David Precht.

           

          Wozu Belletristik lesen? Zumal es auch da sehr viel wenig Qualität gibt. Und wer legt denn fest was wichtig ist und was nicht?! Einzig und Alleine die Herrschenden! Die die Macht haben über andere zu bestimmen.

           

          Allerdings sollte ORWELL JEDER LESEN :) Da wir in einer Herrschaft des Kapitals leben.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Frei_Denken:

            Nichts gegen Belletristik. Viele Romane schildern sehr eindringlich das Bild einer Zeit, in der man selbst noch nicht am Leben war. Aber leben tun wir nun einmal hier und jetzt und Geschichte und Erfahrungen aus der Vergangenheit können uns dabei allenfalls als Spiegel dienen.

             

            Sie haben Orwell genannt. Ein geringer "Kanon" gewiss, aber Sie haben ja offenbar doch Vorstellung von dem, was man als gebildeter Mensch intus haben sollte. Ich würde dem noch einiges hinzufügen, z.B. die Beschäftigung mit Plato, Marx, Schopenhauer, Kant, der Frankfurter Schule: zur Ausbildung der Kritik- und Analysefähigkeit, ferner die eingehende Beschäftigung mit den Weltreligionen (und zwar nicht auf diese herablassend-vorurteilsgeladene und vor Unkenntnis strotzenden Weise, die unter sich für aufgeklärt haltenden Zeitgenossen üblich geworden ist), sowie das wirkliche Erlernen mindestens zweier Fremdsprachen. Dabei kann sich so manch einer dann vielleicht vorstellen, wie schwer das unseren Neubürgern fallen mag. Zudem erweitern Fremdsprachen den Horizont enorm, wenn man sie nicht bloß lernt, um sich radebrechend zu verständigen oder im Urlaub sein Bier bestellen zu können.

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @Mustardman:

        Das würde ich gerne aber alles auf dem Niveau hat nur zu kontinuierlicher Ernüchterung geführt und diese dann zu Demotivation. Eine gewisse Einfachheit der Sprache ist in diesem Fall quasi ein Feature, kein Problem, erstmal.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Einer aber leistet - Wiederstand -

      Gegen die Hippies - an der Startrampe!

       

      Was eine Belletristik -

      Mit welchem Kopf auch immer!

      Aber - lustig - ging an der Rampe nie!

       

      (ps "was ist der bloß so wütend?

      Hat er gemerkt - daß ihn keiner mehr ernst nimmt?!" by Dege " Väterchen Franz" - in - Vatis Argumente!)

      • @Lowandorder:

        Bertolt Brecht: Lob des Lernens

         

        Lerne das Einfachste! Für die

        Deren Zeit gekommen ist

        Ist es nie zu spät!

        Lerne das Abc, es genügt nicht, aber

        Lerne es! Laß es dich nicht verdrießen!

        Fang an! Du mußt alles wissen!

        Du mußt die Führung übernehmen.

         

        Lerne, Mann im Asyl!

        Lerne, Mann im Gefängnis!

        Lerne, Frau in der Küche!

        Lerne, Sechzigjährige!

        Du mußt die Führung übernehmen.

        Suche die Schule auf, Obdachloser!

        Verschaffe dir Wissen, Frierender!

        Hungriger, greif nach dem Buch: es ist eine Waffe.

        Du mußt die Führung übernehmen.

         

        Scheue dich nicht zu fragen, Genosse!

        Laß dir nichts einreden

        Sieh selber nach!

        Was du nicht selber weißt

        Weißt du nicht.

        Prüfe die Rechnung

        Du mußt sie bezahlen.

        Lege den Finger auf jeden Posten

        Frage: Wie kommt er hierher?

        Du mußt die Führung übernehmen.

        • @Mustardman:

          Lernen - immer.

  • Wer dieses Problem nicht erkennt, der ist zu jung. Ich komme aus einer klassischen Arbeiterfamilie, habe nach dem Realschulabschluss eine Lehre gemacht, dann irgendwann auf dem zweiten Bildungsweg mein Fachabitur, dann auf einer Gesamthochschule studiert. Heute wären die Barrieren auf jedem Schritt dieses Weges sehr viel schwerer zu überwinden. Wenn man dann noch das Pech hat, dass zuhause kein Deutsch gesprochen wird, ist es ganz vorbei.

     

    Und nichts macht Ungleichheit unerträglicher als festgeschriebene Ungleichheit, aus der man nie herauskommt. Ich frage mich immer, ob dieses Problem nicht erkannt oder einfach hingenommen wird, aber das ist eine tickende Zeitbombe. Meiner Meinung nach fing es mit der Kohlregierung an, dass Politik nur noch aus Ignorieren der Probleme und Hinausschieben der Folgen besteht und seitdem hat sich nichts geändert. Ich sehe auch keinen Silberstreif am Horizont, außer dem Sichern von Privilegien und Rufen nach mehr Polizei ist da nirgendwo etwas zu sehen. Haben wir wirklich schon aufgegeben?

    • @Mustardman:

      Inwiefern genau sind denn die Barrieren heute schwerer zu überwinden? Aus eigener Erfahrung kann ich zwar nicht berichten, aber was ich so mitgekriegt habe, scheint es eher einfacher geworden zu sein.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      In Deutschland (und nicht nur hier) gibt es eine "Elite", die wie alle Eliten am liebsten unter sich bliebe. Damit dies so bleibt, gibt es erst mal ein möglichst undurchlässiges Schulsystem und später dann andere Förderungsmöglichkeiten, z.B. durch die politischen Stiftungen (das halbe ZDF scheint aus Altstipendiaten derselben zu bestehen). Und man darf eins nicht vergessen: die an den Hebeln der Macht sitzen, umgeben sich ungern mit Menschen, die ihnen von der Herkunft oder vom Denken fremd sind. Daher kommt es zu einer sich selbst perpetuierenden Elite, die aufgrund des fehlenden Zuflusses frischen Bluts degeneriert ist. Der Zugang zu dieser hat jedoch mit Bildung nicht viel zu tun. Das ist nur die conditio sine qua gar nix läuft. Beziehungen und Vitamin braucht der Mensch. "Hochbildung" hilft da wenig oder ist sogar von Nachteil.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Aber das ist doch... irrational. Es hilft auch nicht, das anderen anzulasten. Klar haben diese Eliten ihre Interessen. Wir haben unsere. Die Schwulen, Lesben etc. haben auch nicht darauf gewartet, dass man ihnen Rechte schenkt. Hat auch niemand getan. Das ist auch unsere Welt. Und mal ganz ehrlich, wenn nicht unzählige Menschen sich individuell entschieden hätten, sich den Flüchtlingen oder Immigranten oder Globalisierungs-Items oder wie auch immer anzunehmen, dann wäre dieses Land schon lange nur Chaos. Dieses Land ist lange nicht so am Ende, wie manche sagen. Aber wir müssen das zum Thema machen, sonst wird es zum Thema von anderen. Das ist unsere verdammte Welt und wenn uns nicht um sie kümmern, werden andere sich um uns kümmern. Freiheit heißt nicht, sich etwas genehmigen zu lassen. Freiheit heißt, Dinge zu tun, auch wenn andere das Scheiße finden mögen. Vor allem heißt es aber, sich in Ruhe und vernünftig da anzusehen, was passiert und seine Schlüsse zu ziehen und dementsprechend zu handeln.

         

        Und mir hängt dieses Islam-Bashing einfach zum Hals raus. Die meisten Moslems, die ich kenne, sind einfach moralische Menschen. Sie haben immerhin Prinzipien. Das ehrt sie erstmal, auch wenn manche dieser Prinzipien nicht meine sind, aber es gibt da ein Streben nach Gerechtigkeit, das man sehr Ernst nehmen sollte. Denn genau das fehlt unseren Eliten völlig. Das ist aus ihrer Sicht vielleicht verständlich, aber rational und zukunftsfähig ist das nicht.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Mustardman:

          Prinzipien zu haben ist so ziemlich das größte Hindernis, um Karriere zu machen.

           

          Sie glauben, die Menschen hätten sich im Laufe der Geschichte irgendwas erstritten. Ich sage: es war und ist die sich entwickelnde Ökonomie, welche die Voraussetzung für die "Freiheiten" schafft, die erfochten zu haben wir uns gern selbst zuschreiben.

           

          Die Sklaverei war ökonomisch unsinnig geworden, deshalb wurde sie abgeschafft, nicht weil die Menschen auf einmal gemerkt haben, dass Sklaverei Unrecht war. Wo sie heute noch Geld einbringt, existiert sie schließlich immer noch. Oder nehmen wir die Frauenemanzipation: dass jeder Mensch finanziell unabhängig sein kann, ist in der Theorie eine schöne Sache. Aber dazu muss er arbeiten. Arbeit ist aber nicht der Inbegriff von Freiheit, sondern ökonomischer Zwang. Wo früher ein Verdiener als Ernährer der Familie ausreichte, braucht es heute zwei. Irgendwas stimmt auch hier nicht so recht am Freiheitsnarrativ der "Emanzipierten". Und die Naivität, mit der die meisten diese "Freiheiten" für die bare Münze "Freiheit" nehmen, ist m.E. die Hauptursache dafür, dass sich am Gang der Dinge nichts ändert.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Grundsätzlich will ich Ihnen nicht widersprechen. Aber um auf das Beispiel bzgl. der Frauenempanzipation einzugehen, ist das ja eher die Frage nach dem Huhn und dem Ei. Was war zuerst da: Der Mann konnte (flächendeckend) mit seinem Job die Familie nicht mehr ernähren, so dass die Frau arbeiten gehen musste? Oder haben die Frauen flächendeckend das Arbeiten angefangen, so dass mit dem steigenden Angebot an Arbeitskraft die Löhne zurückgingen?

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @sart:

              Das ist eine entscheidende Frage, die Sie da stellen. Ich denke, ihre letzte Frage enthält die Antwort: die Frau wurde als Arbeitskraft im Sinne der Lohnarbeit gebraucht und zwar von der Industrie. Die Lohnabhängigkeit machte sie bindungstechnisch unabhängig(er), aber ökonomisch verblieb sie in der Abhängigkeit, jetzt nur ohne konkreten "Herr(e)n". Die Lösung von Bindungen kommt dem Chaos zugute, in dem sich der Kapitalismus pudelwohl fühlt. Freihandel ist die neue Sklaverei. Aber sie wird von vielen als Inbegriff von Freiheit gesehen...

              • @849 (Profil gelöscht):

                Es ist immer schwer, irgendetwas beurteilen zu wollen, wenn man in so absoluten Kategorien wie "Inbegriff der Freiheit" reden will... Sklaverei und Freihandel ist nicht dasselbe. Von seiner Arbeitskraft oder von einem Menschen abhängig zu sein, ist nicht dasselbe. Ganz im Gegenteil, das eine ist "Freiheit" (in so weit, wie ein ein Mensch praktisch überhaupt frei sein kann), das andere ist Sklaverei. Wenn man nur absolute Freiheit von allem als Freiheit gelten läßt, ist in der Tat alles Sklaverei... aber dasselbe ist es trotzdem nicht. Das bringt einen so überhaupt nicht weiter.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Dass die Deutschen immer gebildeter würden, halte ich für einen dreisten Witz. Es machen mehr Abitur und es gehen mehr Abiturienten auf die Uni. Aber Bildung lässt sich daran nicht messen, allenfalls Ausbildung. Der allgemeine Bildungsstand im Sinne herkömmlicher Bildung, zu der neben einem gerüttelt Maß an Wissen auch die Ausdrucksfähigkeit gehört, scheint mir hingegen schlecht wie nie zu sein.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Ach, das versteht doch keiner...

  • Das deutsche Schulsystem ist selektiv. Abschlüsse öffnen zwar Tore in der Berufswelt, aber die eigentliche Arbeit lernt man in der Firma oder Büro weswegen ich finde das der Abschlusswahn übertrieben ist in vielen Arbeitssektoren.

    Klaro, ich würde keinen quereinsteigenden, ehemaligen Koch in einem Atomkraftwerk beschäftigen, aber die meißten nicht akademischen jobs sind learning by doing.

     

    Als ich 1993 als Kriegsflüchtling nach Deutschland kam wurde ich in die reguläre 6. Klasse gesteckt: genau, im ersten Halbjahr dieser Klasse kriegt man die Weiterempfehlungen. Also war ich da, konnte kein Wort Deutsch und hab mit Özlem Memory gespielt, weil ich zu nichts anderem zu gebrauchen war.

    Nach ein paar Monaten wurde ich auf eine Flüchtlingsschule geschickt, die ich nach einer Woche wieder verlassen hatte weil meine Noten zu gut waren.

    Meinen Eltern hat man versichert, dass die Hauptschule das richtige für mich wäre. Wie Eltern halt so sind wurde eine Realschulempfelung daraus und ich habe die Realschule abgeschlossen.

     

    Mein Punkt ist: wenn Zeit und Raum so aufeinander treffen wie bei meinem Beispiel, und man noch halbes Kind ist und kann sich garnicht vorstellen, dass wenn dt jetze hier nüscht wird, dann hast du die Arschkarte die nächsten 8-10 Jahre bis man wieder die Kurve kriegt.

    Dewegen MUSS das dreigliedrige Schulsystem reformiert werden. Es hat vielleicht noch im 19Jhd funktioniert, aber Zeiten ändern sich.

    • @Kubatsch:

      Wo war eigentlich Krieg, 1993?

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Balkan

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Kubatsch:

      Bei uns in BaWü wurden sämtliche Ihrem vergleichbaren "Fälle" von Hauptschulen aufgenommen und dort in Sonderklassen auf die Regelklassen vorbereitet. Hätten wir uns damals mehr bemüht und bspw. Intelligenztests durchgeführt, hätte die individuelle "Parkdauer" in den meisten Fällen deutlich verkürzt werden können.

      Das dreigliedrige System fanden die meisten Kollegen auch reformbedürftig. Ihr Fall aber hat weniger mir dem Fehler im System, als mit dem individuell fehlenden richtigen Umgang zu tun.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Sorry - können Sie den letzten Satz -

        Nochmals überdenken?! Danke.

        Müßte sonst eine - doch ja -

        Deformation professionell -

        Trotz exPersetter-rentier-status - öh Annehmen;)

        Bittedannichfür!;)

        (&nen eitel-selbstgefälligen exGymPauker habt iht doch

        Schonn zum MP gemacht

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          Hallöle (statt sorry),

          schon vorher überdacht, den Systemfehler habe ich eingeräumt, nicht aber negiert.

          Bitte @KUBATSCHs Kommentar und seinen speziellen Fall nochmals "überdenken". Danke.

          • @571 (Profil gelöscht):

            Daß ich von Ihnen nicht annehme -

            Was ich Ihnen auf die Treppe lege;)

            Dürfte klar sein -

            Nein - ich war über - "…als mit dem individuell fehlenden richtigen Umgang zu tun." gestolpert & das könnte zudem mit "…hat meine Mutter doch selbst schuld - wenn mir die Hände frieren - soll sie mir doch Handschuhe stricken…" zu tun haben;))

            kurz - Lehrers machen keine Fehler &

            Hams angepaßt gern -

            wenn nicht=selber schuld!

            So jet halt!;)

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              "Lehrers machen keine Fehler &

              Hams angepaßt gern -"

              Nein.

              Wanderung aus Osteuropa: Unsere Grund- und Hauptschulen richteten Förderklassen ein, die maximal 1 Jahr bis zur Eingliederung besucht wurden. Das Programm lief ganz gut, aber es gab zu wenige Tests.

              Wanderung aus Ex-Jugoslawien: Schulpflichtige wurden nach Alter auf Klassen verteilt. Extraprogramm Fehlanzeige, da man ja von einem kurzen Verbleib ausging (Bürgerkrieg).

              Über Wechsel in höhere Bildungseinrichtungen hat man daher kaum nachgedacht, geschweige denn, "individuelle" Förderangebote gemacht.

              • @571 (Profil gelöscht):

                Die Frage ist wie viele "individuelle" Fälle es gibt? Das Schulsystem hat den Effekt einer Quetsche wenn man zu einem "blöden Zeitpunkt" eingegliedert werden möchte.

                Um eine Brücke zu schlagen zu den Verfehlungen der Politik der 60er, die es erlaubte, dass kulturelle Biotope entstehen(Gastarbeiter). Ghettoisierung ist genau das Gegenteil von Integration.

                Und genau in diese Biotope kommen die Flüchtlinge und merken, dass sie die Sprache nicht brauchen, weil es Supermärkte, Ärzte, Arbeitsstellen usw gibt, die ihre Sprache sprechen und ihre Bräuche haben.

                Danke CDU.

                • 5G
                  571 (Profil gelöscht)
                  @Kubatsch:

                  "Die Frage ist wie viele "individuelle" Fälle es gibt?"

                  Generell jeder Fall müsste individuell behandelt werden, um dem betroffenen Menschen gerecht zu werden und um ihm eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, auf die eigentlich jeder Anspruch hat.

                  Dass es da Versäumnisse gab und gibt, ist unbestritten.

              • @571 (Profil gelöscht):

                ok -

                aber denn mal zum - doch doch -

                "individuell richtigen Umgang" ;()

                Ein "unbegleiteter kurdischer Jugendlicher" - & ca 100 unfrisierte

                RichterInne lauschten vor 2 Jahren

                Schmunzelnd ~> Hauptschulabschluß - allenfalls!! - hm Kolleg öh ja - öh Führerschein¿! als - jau -

                Uni-Ausweis - Studium/Ref. …¿¿?!

                Aufhaltsberechtigung - Na bitte geht doch von 0 auf 100 & Einbürgerung!;))

                kurz - vor uns stand ein prom. Volljurist!;) (Dr.Vater laß ich mal wech!;)

                Selten so betreten gelacht!

                Das zur - öh Durchlässigkeit;)) &

                Ach so - "perfektes Deutsch" - was immer das genau auch sein soll! &

                Er war froh - daß dieser Eierweg ein Ende gefunden hatte!