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Sachbuch über PostkapitalismusDie Abschaffung des Neoliberalismus

Der englische Journalist Paul Mason hat eine Vision von einer gerechten Gesellschaft: Er will den Kapitalismus mit seinen eigenen Waffen schlagen.

Der Autor bei einer Klimakonferenz in London, März 2015 Foto: imago/ZUMA Press

„Der Kapitalismus ist am Ende. Seine Überwindung wird ähnlich wie das Ende des Feudalismus vor 500 Jahren von einem neuen Menschen gestaltet werden.“ Entschlossenes Klatschen von links, in zweifelndes Stirnrunzeln sublimiertes Nicken von rechts. Der englische Journalist Paul Mason, der diese verlockenden Sätze im Berliner Haus der Kulturen der Welt vorträgt, passt gut in die von den Blättern für deutsche und internationale Politik organisierte „Democracy Lecture“.

Wie die beiden vorherigen Gäste der Reihe, Naomi Klein und Thomas Piketty, deren Bücher Die Entscheidung“ und „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ zu den meistdiskutierten der letzten Jahre gehören, kann Mason die Komplexität des Wirtschaftssystems auf verständliche Weise erläutern. Mit „Postkapitalismus – Grundrisse einer kommenden Ökonomie“ hat er ein allein wegen seines Optimismus radikales Werk über die Krise des Kapitalismus geschrieben und darüber, wie sich auf den Trümmern des neoliberalen Systems eine neue, gerechtere Gesellschaft erbauen lässt.

Der Saal ist am Dienstag voll besetzt, die rund 1.200 Besucher könnten unterschiedlicher nicht sein: Neben zwei Anzugträgern im Rentenalter sitzt ein Mann Mitte 40, auf dessen T-Shirt das Wort „Marx“ in Form des Mars-Logos gedruckt ist; der wiederum sitzt neben einer Gruppe StudentInnen, die ihre Bücher wie Waffen in ihren Taschen tragen. Einig sein könnten sie sich dagegen im Unmut am System. Weil der negative Einfluss des Neoliberalismus auf unser Leben lange nicht so verheerend war wie heute.

Weil der Individualismus über Solidarität triumphiert, weil auch der Mittelstand zunehmend prekarisiert ist, weil die deregulierten Banken und Märkte immer mehr Ungleichheit produzieren, weil Sozialleistungen und Bildungsetats immer stärker gekürzt werden. Nicht zu vergessen die jüngst veröffentlichten „Panama Papers“, die neofeudale Strukturen offenbarten.

Bücher wie Waffen

Mason erkennt in denselben Bedingungen, die den Neoliberalismus erfolgreich machten, die Chancen für dessen Überwindung. So führe die zunehmend auf Informationen basierende Wirtschaft dazu, dass Märkte keine Preise mehr festlegen können, da sie traditionell auf Knappheit beruhen, während Informationen im Überfluss vorhanden sind.

Ein Nebeneffekt sei das enorme soziale Wissen, das Unternehmen heute produzieren. Weshalb sich ein Supermarktkonzern wie Tesco mit gesellschaftlichen Trends besser auskenne als Soziologen, etwa damit, dass viele Familien immer mehr auf die Großeltern bei der Kindererziehung setzen, denn alte Menschen kauften immer mehr Windeln. Zudem gebe es immer mehr Güter und Dienstleistungen, die kollaborativ hergestellt werden und damit dem Diktum des Markts zuwiderlaufen.

Postkapitalismus

Paul Mason, „Postkapitalismus“, Suhrkamp Verlag, Berlin 2016, 430 Seiten, 26,95 Euro, erscheint am 11. April 2016

Masons Paradebeispiel ist Wikipedia, das als aus freiwilliger Arbeit von Millionen Menschen entstandenes Produkt zukünftige Arbeitsformen antizipieren könnte. Besonders in derlei Open-Source-Projekte sollte der Staat, der nach Masons Ansicht im Gegensatz zur Ansicht vieler Linker nicht abgeschafft, sondern Teil des postkapitalistischen Projekts werden muss, investieren – ganz im Sinne des Gründers der Sozialdemokratie, Ferdinand Lassalle, der einst staatlich finanzierte Genossenschaften forderte.

Im Anschluss wurde mit drei Experten diskutiert. Dem Gästetrio, bestehend aus Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Clubs, der Ökonomin Friederike Habermann und dem Soziologen Hans-Jürgen Urban, kam die Rolle der realpolitischen Spielverderber zu, die das Projekt in vorhandene politische Strukturen zurückführen wollten. Dabei liegt die Stärke des Postkapitalismus doch darin, dass er nicht autoritär installiert werden soll, sondern aus der Gesellschaft heraus entsteht, in Form einer wachsenden Sharingkultur und subventioniert mit einem Grundeinkommen.

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59 Kommentare

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  • Fü oder Wider, der heutige Kapitalismus ist kein tragbares Zukunftsprojekt für die globalisierte Menschheit. Immer mehr Menschen werden von ihm ausgebeutet. Das kann nicht gut gehen.

     

    Ob eine neue Wirtschaftsordnung allerdings dem Wohle Aller dienen wird, ist (mehr als) fraglich.

     

    Solange die Individuen hab- und machtgierig sind, wird sich das Zusammenleben nicht verbessern.

  • Hoffentlich hat er so viele Waffen, ähm Geld.

  • 3G
    33324 (Profil gelöscht)

    Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus weiland 1989 konnten die Menschen gar nicht schnell genug in den kapitalistischen Westen kommen. Offensichtlich hat die neoliberale Welt, obwohl vielfach untergegangen und totgesagt, eine überraschend anhaltende Anziehungskraft für viele Menschen.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @33324 (Profil gelöscht):

      Nur weil in der geschichtlichen Boxkampfrunde No. 5 der "Kapitalismus" über seinen kurzlebigen Konkurrenten den Sieg davon getragen hatte, ist noch lange kein Grund, ihn zum Champion aller (zukünftigen) Zeiten zu erklären.

      Kaum vorstellbar, aber wahr - auch eine Gesellschafts-/Wirtschaftsordnung, die 300 Sorten Joghurt und selbstfahrende Autos hervorbringt, kann scheitern.

      • 3G
        33324 (Profil gelöscht)
        @10236 (Profil gelöscht):

        Wie wahr. Natürlich ist der Kapitalismus, auch geschichtlich gesehen, schon vielfach gescheitert. Doch wundert es deshalb umso mehr, dass kapitalistische Systeme immer wieder eine deutlich größere Anziehungskraft gerade auf Migranten haben als realsozialistische.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @33324 (Profil gelöscht):

      Na ja, der Mangel an pragmatisch umgesetzten Alternativen war und ist ja auch erbärmlich. Ein schlechtes System hat nur ein noch schlechteres abgelöst. Es ist aber immer noch schlecht in der derzeitigen Umsetzung. Die neoliberale Ideologie hat dies mit der die Finanzkrise 2008 noch verstärkt. Wenn die herrschende Politik, statt auf neoliberale Deregulierung mehr auf ordoliberale Regulierung gesetzt hätte, wären Billionen Belastungen den Steuerzahlern weltweit erspart geblieben. Im Namen der neoliberalen Ideologie wurden Verluste sozialisiert und die vorherigen Gewinne privatisiert. Die Sozialisierung von Verlusten hat mit Kapitalismus allerdings überhaupt nichts mehr zu tun. Wohl eher Teilsozialismus, sprich Rosinenpickerei der Kernelite. Aber solange sich der Souverän das Volk dies mehrheitlich gefallen lässt. Bitte schön. Die Kernelite muss sich nur vor Radikalisierungen fürchten. Manche Kerneliten wurden ja bereits bei zu viel Gleichgültigkeit und Rücksichtslosigkeit hinweggefegt (wie bspw. 1789 Frankreich Ludwig XVI und 1917 der Zar des Russischen Reiches). Und die momentane Entwicklung zwischen Arm und Reich, die Flüchtlingsströme und weiterhin die zunehmende Forcierung der neoliberalen Ideologie durch die Kernelite, zeichnen nicht gerade ein optimistisches Bild in dieser globalisierten Welt. Die neoliberale Ideologie taugt leider nicht dazu, die bevorstehenden globalen Herausforderungen zu lösen, sondern nur noch zu verstärken und neue extreme Krisen zu produzieren. Die blinden Flecken der neoliberalen Ökonomie sind äußert gefährlich und fördern eine asoziale unsolidarische Gesellschaft.

  • Wie wäre es mit echtem Kapitalismus anstatt von, was im Englischen corporatism genannt wird?

     

    Friedman lesen hilft.

    • @RosaLichtenstein:

      "Martha Friedman" und die "Chicago Girls" waren genau solche "Bitches", wie sie heute nicht gebraucht werden und m.E. nur bei rechten Wirtschaftstheoretikern und solchen, die zwar pol. nicht rechts stehen, aber keine Ahnung haben, Anklang finden.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @RosaLichtenstein:

      Friedman, gute Idee, Milton Friedman wollte den Kreditinstituten eine 100-prozentige Mindestreserve vorschreiben. Mit Draghi sind wir bei 1 Prozent.

      Rosinenpickerei halt bei den Neoliberalen. Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.

      • @2097 (Profil gelöscht):

        Ja, Friedman. Von den Neoliberalen gern als Vordenker in Anspruch genommen war er übrigens für ein Grundeinkommen (in Form der "negativen Einkommensteuer").

        • @mecker-rv:

          Friedman war genaugenommen auch kein Neoliberaler, hat diese Zuschreibung sogar explizit abgelehnt.

           

          Denn der echte Neoliberalismus (nicht der dümmliche Kampfbegriff) steht mit der Betonung des staatlichen Regulativs deutlich weiter links als die Chicago School zu Friedmans Zeiten.

           

          Und was Herrn Neuburgs Rosinenpickerei angeht: Ein Neoliebraler, der Verlust sozialisiert, ist kein Neoliberaler.

          • @sart:

            Was ist der "echte Neoliberalismus"? Der Begriff kam in den 1940er-Jahren erstmals auf und wurde später von Hayek und der Chicago School "gekapert". Die Vertreter des ursprünglichen, empirisch begründeten Ansatzes bezeichnen sich seither als Ordoliberale und betonen das staatliche Regulativ. Die heutigen "Neoliberalen" dagegen verlangen den Abbau staatlicher Regulative.



            Richtig so?

            • @mecker-rv:

              Die Chicago School war früher tatsächlich neoliberal, hat sich davon aber irgendwann aber abgewandt und den Begriff dann auch irgendwann nicht mehr (weil nicht zutreffend) für sich in Anspruch genommen.

               

              Die Umdeutelung des Begriffs kam erst in den 70ern, aus welchen Gründen auch immer. Klang vermutlich gut, um ihn als sinnentleerten Kampfbegriff zu verwenden, in den man nach belieben alles reinpackt, was einem an Kapitalismus, Marktwirtschaft oder schlichtem Lobbyismus (bspw. die Sozialisierung von Verlusten, die in dem Ausmaß in keinem Fall was mit (Wirtschafts-)Liberalismus zu tun haben kann) nicht passt.

               

              Aber da die Dummen die Kampfbegriffe lauter schreien als irgendwelche Wirtschaftstheoretiker die von ihnen geprägten Begriffe in Konferenzen, wurde der "Neoliberalismus" als stupider Kampfbegriff halt nachgeplappert.

               

              Muss sich jeder selbst entscheiden, ob er sich in den Papageientross einreihen will.

              • 1G
                10130 (Profil gelöscht)
                @sart:

                "(bspw. die Sozialisierung von Verlusten, die in dem Ausmaß in keinem Fall was mit (Wirtschafts-)Liberalismus zu tun haben kann) "

                Merkwürdig, ich habe während der Finanzkrise und der Sozialisierung der Verluste überhaupt keinen öffentlichen deutlichen Aufschrei der Wirtschaftsliberalen vernommen, nicht einmal ein quieken. Nicht einmal die wirtschaftsliberaleren Parteien, wie die FDP oder teile der CDU haben sich empört geäußert. Auch der Seeheimer Kreis in der SPD war sehr still. Sogar der Superchecker Wolfgang Clement (INSM) hat nicht interveniert. Komisch!

                • @10130 (Profil gelöscht):

                  Vielleicht, weil es sich da (wie überhaupt in der FDP schon lange nicht mehr) nicht um Wirtschaftsliberalismus, sondern um Lobbyismus verbunden mit too-big-to-fail-Geschichten und damit verbundenen angenommenen Auswirkungen auf die restliche Wirtschaft handelte?

                   

                  Und es gab durchaus stimmen, die sich dagegen gestellt haben, die sind halt im allgemeinen "Wenn die Banken fallen, werden wir alle untergehen" untergegangen.

                  • 1G
                    10130 (Profil gelöscht)
                    @sart:

                    "Und es gab durchaus stimmen, die sich dagegen gestellt haben,..."

                    Nennen Sie doch bitte Quellen, ansonsten sind es nur pseudowirtschaftsliberale Märchen!

              • 2G
                2097 (Profil gelöscht)
                @sart:

                Den Begriff habe ich hier nicht eingeführt, sondern wird landauf und landab von links bis rechts häufig verwendet. Ich beziehe mich bei neoliberal eher auf die INSM, die starken Einfluss auf die herrschende Wirtschafts- und Steuerpolitik hatte und hat: "Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist eine marktliberale Lobby-Organisation, die von den Unternehmerverbänden der Metall- und Elektroindustrie (Gesamtmetall) finanziert wird. …

                Das Neue an der Neuen Sozialen Marktwirtschaft, die die INSM propagiert, besteht darin, dass die sozialen Bestandteile eliminiert werden, da sie den Interessen der Arbeitgeber widersprechen. Der Staat soll sich aus dem wirtschaftlichen und sozialen Geschehen zurückziehen, d. h. auf soziale Korrekturen und Sicherungsmaßnahmen verzichten, auch wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft. Umschrieben wird dieser Grundgedanke auf der Website der INSM („Was will die INSM konkret“) als „konsequente und konsistente wettbewerbliche Ausrichtung unserer Wirtschafts- und Sozialordnung“, „Beschränkung des Staates auf seine Kernkompetenzen“ sowie „Stärkung des Prinzips 'Hilfe durch Selbsthilfe'“. In ihren Kampagnen, Auftragsstudien und Unterrichtsmaterialien werden Privatisierungen, Deregulierungen, Steuersenkungen, der Abbau von Subventionen, eine Senkung der Arbeitskosten, die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes (Abbau des Kündigungsschutzes, flexible Arbeitszeiten), mehr Eigenvorsorge im Gesundheitssystem und die kontinuierliche Erhöhung des Renteneintrittsalters gefordert. Mindestlöhne und die Finanztransaktionssteuer werden abgelehnt. Rechte der Arbeitnehmer stellt die INSM ausschließlich als Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung und die Schaffung von Arbeitsplätzen dar.

                • 2G
                  2097 (Profil gelöscht)
                  @2097 (Profil gelöscht):

                  Fortsetzung: Die gesetzliche Renten- und Pflegeversicherung wird schlecht geredet und stattdessen die Einführung von kapitalgedeckten Versicherungen gefordert, deren Probleme (hohe Verwaltungskosten, Risiken aufgrund von Finanzmarktkrisen, Unerschwinglichkeit für Niedrigverdiener) unerwähnt bleiben. Der Grund liegt auf der Hand: Die gesetzlichen Versicherungen werden von den Arbeitgebern mitfinanziert, die privaten kapitalgedeckten Versicherungen bezahlen dagegen allein die Arbeitnehmer. In der Bildungspolitik wird mehr Wettbewerb und Effizienz gefordert, wozu Studiengebühren sowie die Auswahl der Studierenden durch die Hochschulen beitragen sollen.

                  Quelle: https://lobbypedia.de/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft

                  Der Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg sagte in einer Monitor-Sendung im Jahre 2005: „Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist höchst erfolgreich, weil es ihr gelungen ist, so einen neoliberalen Mainstream in den Medien durchzusetzen. Und das konnte auch leicht gelingen, weil die Medien kostengünstig produzieren müssen. Sie sind sehr darauf angewiesen, dass ihnen zugeliefert wird, hier gibt’s eine Lobby, die sehr wohlhabend ist. Das ist natürlich eine sehr, sehr problematische Geschichte, weil die Medien nicht das tun, was sie tun sollen. Die Journalistinnen und Journalisten fallen sozusagen aus der Rolle, weil sie nicht kritisch kontrollieren, weil sie die Interessen nicht transparent machen.“

                  Ob man den Begriff verwendet, ist in einer Demokratie glücklicherweise jedem selbst überlassen und das haben erfreulicherweise ja Sie nicht zu entscheiden.

                  • @2097 (Profil gelöscht):

                    "Ob man den Begriff verwendet, ist in einer Demokratie glücklicherweise jedem selbst überlassen und das haben erfreulicherweise ja Sie nicht zu entscheiden."

                    und wo habe ich auch nur ansatzweise behauptet, dass ich das zu entscheiden habe?

                     

                    Ich weise lediglich darauf hin, dass der begriff aus reinem Unwissen falsch benutzt wird und was ich von Leuten halte, die mit derartig sinnentleerten Kampfbegriffen um sich werfen. Wenn Sie so einen Kampfbegriff aber für eine angemessene Diskussionskultur erachten, ist das Ihre Entscheidung. geht mich nichts an, ich nehme es lediglich zur Kenntnis.

                    • 2G
                      2097 (Profil gelöscht)
                      @sart:

                      Ach, ich habe den Begriff, wie ausführlich dargelegt und von Ihnen offensichtlich absichtlich nicht zur Kenntnis genommen, nur von der INSM und dem Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg übernommen. Ob das nun ein Kampfbegriff ist oder nicht, muss halt jeder selbst entscheiden. Für mich ist es lediglich eine Kategorisierung für bestimmte vorgeschlagene Maßnahmen der INSM, die auch eine große Schnittmenge mit dem Thatcherismus haben. Eine etwas abweichende Definition lässt sich bei der bpb nachlesen und ob die Definition dort korrekt ist bzw. eine Gleichsetzung mit dem Ordoliberalismus korrekt ist, auch darüber lässt sich streiten. Insbesondere der Unterschied bei der Besteuerung von Erbschaften ist eklatant und zwischen dem heutigen Neoliberalismus und dem Ordoliberalismus von Walter Eucken besteht überhaupt keine Gemeinsamkeit.

  • 1G
    10130 (Profil gelöscht)

    Zur "Sharingkutur" bzw. zur Share Economy gibt es doch bereits genug sozialkritische Anmerkungen. Goldmann Sachs investiert auch bereits fleißig. Solidarischer bzw. gerechter wird es wohl nicht werden, höchstens noch ungerechter mit der Share Economy.

    Beispiele: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2014/Share-Economy-Das-Maerchen-vom-selbstlosen-Teilen,shareeconomy110.html

    & http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2015/Schoene-neue-Welt-Der-Preis-des-Teilens,fakeeconomy180.html

  • Was für ein "Ende des Feudalismus"? Wir (der grössere Teil Hinterland-Brasiliens, Paraguays...) sind weiter mitten drin! (Auch nach xx Runden pinocchio"linker" landreformverhindernder "Regierungen")

    Aber stimmt schon: Wir (mensch) brauchen Optimismus/Utopien. Sonst verdorrt uns das Herz im Hirn. Ob zu diesem (Optimismus) allerdings viel Gegenwartsrealismus gehört, wage ich (pessimistisch? realistisch? empirisch, mitten im fortschreitenden Genozid wider Indigene?) stark zu bezweifeln. Siehe auch die Dreistunden-Doku "JFK to 911 - Everything Is A Rich Man's Trick" (2015). Denn so gesehn haben wir noch nicht mal den totalen Globalzasternazismus überwunden...

     

    PS: Und "nicht autoritär installiert werden soll, sondern aus der Gesellschaft heraus entsteht, in Form einer wachsenden Sharingkultur". Ja. = Anarchistische Strukturen. Besser so, für die Weltgesundheit.

    • @Ardaga:

      Übrigens: Neoliberale sind im Herzen Anarchisten. Sie wollen einen anarchistischen Markt - nur leider verwandelt der sich durch die Kombination mit dem Kapitalismus dann ganz schnell in ein Monopol oder Oligopol, bei dem der Markt dann eben nicht mehr funktioniert bzw. nicht mehr existiert.

      Das ist ganz ähnlich wie beim politischen Anarchismus, den sich viele US-"Libertarians" wünschen, der übersetzt nur das Recht des Stärkeren heißt.

      • @mecker-rv:

        Boah bitteee! Die Neoliberalen haben mit dem ganz großen Teil der auch theoriefesten Anarchisten allerhöchstens gemeinsam, daß sie (insbesondere autoritär installierte) Regeln ablehnen. Daß die Neoliberalen dann beim Anarchokapitalismus landen (= Recht des Stärkeren aus v.a. ökonomischer Sicht), macht daraus noch keine Form des Anarchismus.

        Anarchismus runtergebrochen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner wohl aller Strömungen ist "Freiheit von Herrschaft". Das "Recht des Stärkeren", wie es im Anarchokapitalismus als auch z.B. im Faschismus herrscht, ist davon das totale Gegenteil.

        • @Da Hias:

          Lieber Matthias, ich meine micht umbedingt Sie, aber ich bin froh, dass es so viele User gibt, die die gesamten Weltgeschichtsweltwirtschaftstheorien so interpretieren, als wären sie als Zeitreisende dabei gewesen und hätten allen Beteiligten dabei hinter die Stirn schauen können. Dafür gibt's von mir den Urbi et Orbi.

        • @Da Hias:

          Seit gestern bereis versucht, ein einfaches "Danke!" (Dir) zu posten. Hut ab, dass Du noch die Reserveenergie innerlich parat hast, auf "so was" ü-haupt einzugehn... (You can't get blossd out of a stone.)

        • @Da Hias:

          "Freiheit von Herrschaft" funktioniert nur leider so einfach nicht. Es braucht Regularien, die dafür sorgen, dass sich niemand selbst "Herrschaft" aneignen kann. Diese Regularien aber stellen wiederum selbst "Herrschaft" dar, da sie nicht nur existieren, sondern auch durchgesetzt werden müssen.

          Es kann kein "Herrschafts-Vakuum" in einer Gesellschaft von Menschen geben.

          • @mecker-rv:

            Das habe ich auch nicht gesagt, ob "Freiheit von Herrschaft" funktionieren kann oder nicht, und ob und wenn ja wie Regeln etabliert werden oder nicht. Ich wehre mich nur entschieden dagegen, daß "Anarchokapitalisten" begrifflich mit "Anarchisten" in einen Topf geworfen werden, das ist schlichtweg völlig falsch.

  • Der Kapitalismus wird untergehen! Schon alleine deshalb, weil die Umweltschäden so groß sind!

     

    Die Menschen, die he nichts mehr zu verlieren haben werden sich gegen hre Ausbeuter auflehnen und es wird zu mehr Gewalt und Bürgerkriegen kommen. Da der Staat ja willens ist, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen!

     

    Und die Mitte bis heute nicht kapiert hat, dass sie am eigenen Ast sägt!! Anstatt sich mit den Armen zu solidarisieren! ich meine hier nicht die untere, prekäre Mitte. Sondern die obere Mitte, die sich noch im Wohlstand wähnt.

     

    Wer die Zivilisation erhalten will, muß für Solidarität sorgen!! Für eine angemessene Gerechtigkeit! Ansonsten wird das in der Barbarei enden!

  • 2G
    2097 (Profil gelöscht)

    Der Neoliberalismus ist noch nicht am Ende, allerdings wird die Rosinenpickerei der Neoliberalen erneut zu extremen Krisen führen. Und die häufige Gleichsetzung des Neoliberalismus mit dem Ordoliberalismus ist grundlegend falsch. Der Ordoliberalismus erachtet es als systemrelevant die vermögenden Bürger mit hohen Erbschaftssteuern zu belegen, damit nicht erneut ein Feudalsystem entsteht und die Leistungsgesellschaft ad absurdum geführt wird.

    Es waren Ordoliberale und keine Sozialisten, die diesen Satz in der bayrischen Landesverfassung verewigt haben:

    Artikel 123.

    […]

    (3) Die Erbschaftssteuer dient auch dem Zwecke, die Ansammlung von Riesenvermögen in den Händen einzelner zu verhindern. […]

    Details: http://www.deutschlandradiokultur.de/soziales-erbschaft-abschaffen.976.de.html?dram:article_id=302723

    & http://www.taz.de/!5109265/

    • @2097 (Profil gelöscht):

      "Und die häufige Gleichsetzung des Neoliberalismus mit dem Ordoliberalismus ist grundlegend falsch."

       

      Stimmt. Denn der Ordoliberalismus ist eine Spielart des Neoliberalismus, der sich vom alten laissez-faire-Liberalismus (deswegen Neo-, der neue Liberalismus) des 19. Jahrhunderts explizit dadurch absetzt, dass er die Wichtigkeit des staatlichen Eingreifens, bspw. im Rahmen des Kartellrechts oder des Sozialen, betont.

       

      Außer natürlich, sie verstehen unter dem Neoliberalismus nicht die Wirtschaftstheorie, sondern den dümmlichen Kampfbegriff.

       

      Und auch innerhalb des Ordoliberalismus gibt es wiederum mehrere Strömungen, so dass man es so nicht stehen lassen kann, dass Ordoliberale die ErbSt grundsätzlich als systemrelevant betrachten.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @sart:

        In meiner Kritik beziehe ich mich auf die Definition der bpb: (http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/lexikon-der-wirtschaft/20176/neoliberalismus)

        Der Neoliberalismus wird ja leider heute so verwendet, dass er weniger Staat bedeutet, insbesondere wenn es um die Privatisierung der Gewinne geht. Bei der Sozialisierung der Verluste ist nicht gerade glaubhafte Empörung zu finden bei namhaften sich selbstbezeichnenden Wirtschaftsliberalen aus der Kernelite. Leider hat daran auch die INSM Schuld. Ob dies tatsächlich als Kampfbegriff gedacht war, wage ich zu bezweifeln, eher doch als Rosinenpickerei. Die Strömung, die eine hohe Erbschaftssteuer als systemrelevant erachtete, war Walter Eucken. Welche Strömung meinen Sie?

  • "auf den Trümmern des neoliberalen Systems"? Welche Trümmer denn? Einen Absatz später heißt es dann: "Weil der negative Einfluss des Neoliberalismus auf unser Leben lange nicht so verheerend war wie heute."

    Ja, was denn nun? Ist der Neoliberalismus am Ende - oder auf dem Höhepunkt seines "Lebenszyklus"?

    Noch ist ein Ende des Kapitalismus zwar von vielen herbeigesehnt, aber keineswegs abzusehen. Es gibt zarte Pflänzchen alternativ-ökonomischer Subkulturen - aber die gibt es schon seit Jahrzehnten.

    Die Macht der neoliberalen Lobby ist immens und wird von den meisten der durch sie zu immenser monetärer und anderweitiger Macht gekommenen (Neo-)Kapitalisten gestützt. Eine Graswurzelbewegung wird es schwer haben, dagegen anzukommen, und bisher ist für eine solche Bewegung nicht einmal ein vielversprechender Ansatz zu erkennen.

    Die Überwindung der derzeit alles beherrschenden neoliberalen Ideologie wird sicher nicht in Form einer Revolution möglich sein, sondern nur durch vielfältige vorsichtige Reformansätze aus der Politik, aber auch in der Wissenschaft. In USA und Frankreich sind da schon erste Ansätze zu erkennen, dass die neoliberalen Ideologen an den führenden Hochschulen wieder durch ernsthafte, empirisch arbeitende Wissenschaftler ersetzt werden. In Deutschland dagegen scheinen die neoliberalen Kader noch fest im Sattel an den Universitäten.

  • Eine Förderung des genossenschaftlichen Bereichs sowie vergleichbarer kooperativer Betriebe, das scheint mir in der Tat ein Werkzeug zu sein, den Kapitalismus mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

    Obwohl ich das Buch noch nicht gelesen habe, scheint es einen vielversprechenden Baustein zur Überwindung des Neoliberalismus darzustellen.

  • "Kapitalismus ist nur ein Name für das natürliche Verhalten des Menschen." - Richtig, abgesehen davon, dass es doch sehr viel abweichendes Verhalten "der" Menschen gibt.

     

    Das natürliche Verhalten umfasst im Falle der Überschussproduktion - im Unterschied zu Jäger- und Sammlergruppen - feudalistische Gesellschaften mit Leibeigenschaft, Dauergewalt auf niedrigem bis mittlerem Niveau, unterbrochen von intensiven Kriegen, Überhöhung der Religion bis zu Menschenopfern, Todesstrafe und Folter, regelmäßigen Pogromen gegen unterschiedliche Minderheiten... solche Gesellschaften dominierten die Erdoberfläche für immerhin ca. 8000 Jahre und tun es zum Teil heute noch.

     

    Wenn man dieses natürliche Verhalten nicht so toll findet, kann man es durch regelmäßige Anstrengungen, "Kultur" und "Zivilisation" genannt, überwinden und etwas Künstliches, Selbstausgedachtes und Besseres an seine Stelle setzen. Rückfälle durch unzureichende Anstrengung sind natürlich immer möglich.

     

    Auf genau diese Weise kann (und sollte) man auch den Kapitalismus überwinden, weil er eine Fehlanpassung (an eine nicht mehr so wie vordem vorhandene Welt) darstellt.

     

    Man kann sich durch regelmäßige Mühen seine Haare färben, tönen oder abrasieren; da gibt es eine Menge Möglichkeiten...

    • @Jared J. Myers:

      Nein, Kapitalismus ist nicht "nur ein Name für das natürliche Verhalten des Menschen". Kapitalismus ist ein Name für eine bestimmte Art der Wirtschaftsverfassung, in der "Kapital" nicht nur implizit, sondern explizit die Entscheidungsgewalt über den Einsatz von Produktionsmitteln bestimmt und in der Kapital-Akkumulation nicht nur von selbst geschieht, sondern strukturell gefördert wird.

      So hat der Übergang zum Kapitalismus die Industrialisierung erst ermöglicht, indem das notwendige Kapital in einer Hand gebündelt wurde.

      In der Wirtschaftsgeschichte gab es durchaus auch andere Wirtschaftsverfassungen, die meisten mit einer oder mehreren Formen der Marktwirtschaft kombiniert - wobei "Marktwirtschaft" wiederum den hauptsächlichen Mechanismus zur Verteilung von Waren und Dienstleistungen, zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage und zur Signalisierung der Nachfrageentwicklung an die Produzenten beschreibt.

      Ob eine Überwindung des Kapitalismus an sich wirklich angesagt ist, kann man bezweifeln. Problematisch am heutigen Kapitalismus ist vor allem seine Verknüpfung mit der latent marktfeindlichen neoliberalen Ideologie sowie seine Alleinstellung.

      Zu früheren Zeiten gab es fast immer mehrere Wirtschaftsformen/-verfassungen nebeneinander - eine Wirtschaftsordnung, in der es kapitalistische Organisationsformen neben z.B. genossenschaftlichen und auch anderen gibt, wäre insofern nichts wirklich Neues.

      Was aber überwunden werden muss, ist die Ideologie des Neoliberalismus, die empirische und wissenschaftliche Erkenntnisse weitgehend missachtet. Eine Weiterentwicklung z.B. des Ordoliberalismus könnte dafür ein Ansatzpunkt sein, andere sind denkbar. Nur ist das immer etwas, das - wie der Neoliberalismus - "von oben" kommen muss: Eine neue Wirtschaftsverfassung entsteht nicht aus einzelnen Subkulturen sozusagen "von selbst", sondern muss durch Wirtschaftsgesetze und Wirtschaftspolitik geschaffen werden.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @Jared J. Myers:

      Aber Ihre Haare wachsen immer wieder nach. Genau so ist es mit dem Kapitalismus. Sie können auf ihn einschlagen und doch ist er nicht tot zu kriegen.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @Jared J. Myers:

      Es kommt nicht auf die Abweichler, sondern auf die Masse an. Diejenigen die vom Kapitalismus nicht profitieren haben natürlich etwas dagegen.

       

      Ich rate Ihnen das Buch "Gewalt" von Steven Pinker zu lesen. In diesem Buch wird sehr schön veranschaulicht wie das Maß an Gewalt durch die zunehmende Zivilisation abgenommen hat. Je zivilisierter die Gesellschaft ist desto besser funktioniert der Handel und je besser der Handel funktioniert desto besser geht es den Menschen.

       

      Der Einfluss der Umgebung auf den Menschen wird erheblich überschätzt. Die genannten Mechanismen die Teil unserer Natur sind werden nur sehr sehr langsam verschwinden, wenn überhaupt. Evolution ist ein langwieriger Prozess.

       

      Es ist sehr beliebt zu sagen das sehr viel oder das gesamte Verhalten erlernt ist aber das ist romantischer unfug.

       

      Man kann seine Haarfarbe überdecken aber wirklich ändern kann man sie nicht.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Ooch Nö!! - Nich schone wieder - so

        Rumeysencken - bitte!

        (Der's soo vulgo ja gar nicht gemeint hatte;) &!dann das peinliche Beispiel

        Haarfarbe - Geht's noch¿¿!!

        Mal mit Eric Kandel - " Wenn Sie aus einem Film rauskommen - Sind Sie nicht mehr derselbe". Punkt!

        Sie Doppelköpfiger dürfen sich gern

        GÄHN - Aber so was von - &

        Gern mit den bekannten VUPs

        (very unknown person;)

        Über prozentuale Anteile nen lecker Bierchen teilen - auch mehrere - but!

        So what!

         

        (ps & by the way -;) - das Tor - des

        Janus-Tempel im ollen Rom - war

        Nur wenige Jahre (=Frieden) -

        Geschlossen!¡;() pascht scho;))

        (Mal unter Augustus(?)

        & sonn doller - öh fahrbarer;)

        Untersatz war der Janus -

        Ja nu och nich - Newahr!

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          "& sonn doller - öh fahrbarer;)

          Untersatz war der Janus -

          Ja nu och nich - Newahr!"

           

          Den fahrbaren Untersatz vom Zünder- und Apparatebau (ZÜNDAPP) müssen Sie, glaub' ich, der Jugend hier noch genauer beschreiben.

          • @571 (Profil gelöscht):

            Da ich als 12jähriger auf einer Zündapp-Eigenbau von 1932 Motoradfahren lernte - Gern:

             

            "…Das Ungewöhnliche an diesem Rollermobil und der Grund, den Namen des doppelköpfigen römischen Gottes Janus zu verwenden, sind die Sitzposition und die Anordnung gleicher Türen an Bug und Heck. Die Fondpassagiere saßen mit dem Rücken zur Fahrtrichtung (Dos-à-dos), schauten nach hinten und hatten eine Bein- und Kopffreiheit wie in einem Mittelklassewagen. Der Transport sperriger Güter war verhältnismäßig einfach.

             

            Zu den interessanten Details des Janus gehören neben der Anordnung von Türen und Sitzen ein sonst nur bei einigen Sportwagen vorhandener Mittelmotor, die hydraulische Vierradbremse (damals noch nicht selbstverständlich) und Einzelradaufhängung aller Räder, die ein sehr gutes Fahrverhalten mit wenig Seitenneigung trotz hinterer Pendelachse brachte. Schaufelförmige Rippen erhöhten die Stabilität der Bremstrommeln und zogen Kühlluft an. Der Schalthebel war links vom Fahrer angebracht, die Gänge lagen in einer Ebene (Motorradschaltung). !!!;()

            https://de.m.wikipedia.org/wiki/Z%C3%BCndapp_Janus

             

            kurz - Vörn&Achtern-Sitz;))

        • @Lowandorder:

          sorry - Doppelgesichtiger - klar

          (Wie die sog. Vörn&Achtern-Mütz -

          Sherlock Homes;()!!

  • 3G
    33523 (Profil gelöscht)

    Man kann den Kapitalismus nicht überwinden. Das ist so als wollte man seine Haarfarbe überwinden.

     

    Kapitalismus ist nur ein Name für das natürliche Verhalten des Menschen. Es gab ihn immer und wird ihn immer geben. Selbst in Staaten die ein System wie den Sozialismus erzwingen wird es immer kapitalisitische (schwarz) Märkte geben.

     

    Wer glaubt das er den Menschen so weit "anpassen" kann das eine sozialisitische Gesellschaft auf Dauer bestehen kann ist ein Narr. Der Mensch ist wie jedes andere Tier immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Selten so gelacht.

    • @33523 (Profil gelöscht):

      Nein, so stimmt das nicht. Man darf Kapitalismus nicht mit Marktwirtschaft verwechseln. Die ganze Menschheitsgeschichte hindurch gab es Marktwirtschaft, in Verbindung mit Kapitalismus i.e.S. allerdings erst seit der Industrialisierung. Märkte funktionieren auch ohne Kapitalismus - tatsächlich funktionieren sie ohne sogar besser, da im Kapitalismus die führenden Akteure auf die Abschaffung der Marktmechanismen durch Monopol-Bildung abzielen. Wesentliches Merkmal des Kapitalismus ist die Kapitalakkumulation, die im Kap. zugleich eine Machtakkumulation bedeutet und erst dadurch wirklich attraktiv wird.

      Im Kapitalismus kann es daher keine Freie Marktwirtschaft geben, sie muss immer staatlich reglementiert werden, um die Marktmechanismen aufrecht zu erhalten. Das war auch der Kerngedanke der auf wissenschaftlich-empirischen Erkenntnissen beruhenden ordoliberalen Schule, auf der die sog. Soziale Marktwirtschaft beruht, die mittlerweile durch die neoliberale Ideologie verdrängt wurde.

      • 2G
        2097 (Profil gelöscht)
        @mecker-rv:

        Das ist wohl das Problem, die ordoliberale Schule beruht auf wissenschaftlich-empirischen Erkenntnissen, die neoliberale Ideologie auf Rosinenpickerei bzw. der unsolidarischen asozialen Intention, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren. Leider setzt sogar die bpb bei den Definitionen den Neoliberalismus mit dem Ordoliberalismus gleich. Merkel hat tatsächlich recht, wir sind eine marktkonforme Demokratie, in der die Neoliberalen mittlerweile die Deutungshoheit haben und die ökonomische Herrschaftssprache definieren. Sehr bedenklich ...

  • Der Kapitalismus kann nur überwunden werden, wenn viel bewusste Anstrengung und tatsächlicher Altruismus koordiniert und dauerhaft gerechte Gesellschaftsstrukturen etablieren und erhalten. Das klingt trivial, ist aber nur Ausdruck eines viel zu wenig beachteten Faktums: Wenn nichts anderes ist, ist Kapitalismus.

    Wenn jeder sein Eigentum nur weggibt, wenn er dafür etwas für ihn Wertvolleres bekommt; wenn Stärke immer zu noch mehr Stärke führt, dann ist das eine Art maximal entropischer Gesellschaftszustand - eine Art Gleichgewicht auf niedrigstem Niveau. Das kann nicht weiter kaputtgemacht werden, da das Weiterkaputtmachen keine noch höhere Entropie erzeugen kann.

     

    Es kann nur unter Aufwendung von Energie repariert oder aufgebaut werden, und was dann entsteht, ist kein Kapitalismus mehr.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Laut Wikipedia hat Paul Mason Musik und Politik studiert und dann eine Ausbildung zum Musiklehrer gemacht. Danach hat er als Journalist gearbeitet. Ökonomische Qualifikationen kann ich keine erkennen. Und dieser Mann prophezeit uns also den Untergang des Kapitalismus.

    • @86548 (Profil gelöscht):

      Der Typ reden davon Kapitalismus zu überwinden.

      Er benutzt die richtig klingenden Worte und steht auf der "richtigen" Seite.

      Wen interessieren da Qualifikationen.

  • Seit Karl Marx wird der bevorstehende Untergang des Kapitalismus immer wieder vorhergesagt. In der Realität stimmen die Leute dann mit den Füßen ab, indem sie in Neo-Liberale bzw. Ordo-Liberale Staaten wie die USA, Schweiz und Deutschland auswandern.

    Ich frage mich wann die entsprechenden Auguren mal anfangen sich zu schämen für den Quatsch den sie fabrizieren. So oder so. Ich finde dies Vorhersagen unterhaltsam.

    • @Surucucu:

      Seit Karl Marx ist der Kapitalismus aber auch schon zweimal komplett Untergegangen (1929, 2008) und die Kapitalisten mußten im sozialen Netz aufgefangen werden.

       

      Und Fakt ist nun einmal auch, das Wirtschaftliche Entwicklung in den letzten 25 Jahren primär in den staatlich gelenkten und auf Realwirtschaft ausgerichteten Marktwirtschaften Ostasiens stattgefunden hat, und eben nicht in den zunehmend finanzpolitisch gesteuerten Märkten Europas oder Nordamerikas:

      http://www.indexmundi.com/facts/indicators/NY.GDP.MKTP.PP.KD/compare?country=z4:eu:xu

      • 3G
        33523 (Profil gelöscht)
        @ShieTar:

        2008 ist der Kapitalismus komplett untergegangen? Ich kann mich nicht daran erinnern seit 2008 in einem nicht kapitalistischen Staat gelebt zu haben.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Was wohl daran lag, dass die Solidargemeinschaft die Brühe auslöffeln musste, während sich die Herren Banker noch fleissig weiter Boni auszahlten von Geld, dass gar nicht mehr das ihrige war.

           

          Mit etwas mehr Schneid seitens der Politik hätte man auch analog der "Tulpenkrise" von 1637 handeln können, anstelle jede Beutelschneider-Gang einen "too big to fail"-Persilschein auszuhändigen.

           

          Das erste was die Kapitalisten und Börsianer vergessen, sind ihre eigenen Verbrechen. Ich hätte sie - frei nach Konstantin Wecker - alle zu gerne aus ihren Fenstern springen sehen.

        • @33523 (Profil gelöscht):

          Sie leben in einem kapitalistischen Staat? Wandern sie doch in einen demokratischen aus, dort lebt es sich um einiges angenehmer.

           

          Kapitalismus ist eine Organisationsform einzelner Wirtschafts-Betriebe, in denen die Entscheidungsgewalt nicht in Hand der Mitarbeiter liegt, sondern bei Personen die Kapital in den Betrieb investiert haben.

          • @ShieTar:

            Kapital beschränkt sich nicht ausschliesslich auf finanzielle Mittel. Arbeit ist ein Form des Kapitals, ebenso wie Boden und natürliche Resourcen.

             

            Die von Ihnen beschriebene Form des Kapitalismus ist daher auch nicht zwingend, in der Regel haben die angestellten Mitarbeiter über ihre Personalvertretungsgremien ein Mitspracherecht bei betrieblichen Entscheidungen, insbesondere was die Auswirkungen für die Belegschaft anbetrifft.

             

            Die Organisationsform, welche Sie hier beschreiben, nennt man gemeinhin "Ausbeutung".

            • @cursed with a brain:

              Irgendwie hab ich so stark den Eindruck, Sie beschreiben hier die deutsche Mitbestimmung oder so. Gibt es die etwa weltweit? Dann brauchen wir ja gar kein Fairtrade mehr und können von nun an unbesorgt bei KiK, H&M und überall da kaufen, wo's am billigsten ist, ohne uns um die ausgebeuteten Arbeiterinnen zu sorgen.

          • 8G
            86548 (Profil gelöscht)
            @ShieTar:

            Schon mal was von der Mitbestimmung in deutschen Unternehmen gehört? Ist sogar gesetzlich geregelt.

    • @Surucucu:

      Also bitte, Sie können doch Ideologen nicht mit der Realität konfrontieren - das wäre nun wirklich unfair...

  • Ich glaube, die Schmerzgrenze ist bei Vielen noch lange nicht erreicht. Der Wohlstandsgleichmut sitzt tief drin in den Leuten und der allseligmachenden Propaganda, nach der wer kosnumiert auch glücklich sei, schenkt der Ignorant Glauben.