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Der neue Politstar in IsraelGefahr von rechts für Netanjahu

Naftali Bennett will dem Likud bei den Parlamentswahlen Wähler abjagen. Der Ex-Unternehmer plant, große Teile des Westjordanlandes zu annektieren.

Will keinen Palästinenserstaat: Naftali Bennett, Chef der radikalen Partei Habajit Hajehudi. Bild: dapd

JERUSALEM taz | Das Bündnis von Likud und Israel Beitenu tut beiden Parteien nicht gut. Regierungschef Benjamin Netanjahu und Exaußenminister Avigdor Lieberman befinden sich laut Jerusalem Post seit einigen Wochen „im freien Fall“.

Umfragen geben der gemeinsamen Liste nur noch zwischen 34 und 36 Mandate. In besseren Zeiten wären sie zusammen auf 46 Abgeordnete gekommen.

Grund für Netanjahus Misere ist auch, dass gegen seinen Partner Lieberman ausgerechnet so kurz vor den Wahlen am 22. Januar ein lange ausstehendes Gerichtsverfahren eröffnet wird.

Noch wichtiger aber dürfte Naftali Bennett sein. Der Chef der radikalen Partei Habajit Hajehudi („Das jüdische Haus“), einst einer seiner engsten Vertrauten, kostet Netanjahu Wählerstimmen, vor allem bei den rechten Israelis unter 30 Jahren.

Der 40-jährige ehemalige Unternehmer spricht aus, was viele denken. Der Konflikt mit den Palästinensern sei doch nicht zu lösen, deshalb solle sich die Regierung besser auf die internen Probleme konzentrieren.

„Was ist wichtiger?“, fragt er, „sinnlose Verhandlungen mit Abu Masen (Palästinas Präsident Mahmud Abbas) oder die Senkung der Lebenshaltungskosten?“ Es wäre schade, „noch mal vier Jahre zu verschwenden“, um über die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhandeln. Den werde es nicht geben – „Den darf es nicht geben.“

Stattdessen will Bennett die sogenannte C-Zone, die rund 60 Prozent des Westjordanlandes umfasst, in denen die israelischen Siedlungen liegen, annektieren. Gaza solle schrittweise Ägypten zugeschoben werden.

Bei Siedlern beliebt

Obschon er selbst nicht in einer Siedlung wohnt, genießt der Sohn jüdischer Einwanderer aus San Francisco, der eine gestrickte Kippa auf dem Kopf trägt, unter den Siedlern größte Sympathie. Die kennen ihn aus seiner Zeit als Vorsitzender der „Jescha“ (Initialwort für Judäa, Samaria, Gaza), dem Dachverband der Siedler, und als Chef der außerparlamentarischen zionistischen Bewegung mit dem Namen „Israelis“.

Knapp 100.000 Mitglieder zählt die von ihm gegründete Organisation, die sich unter anderem den innerisraelischen Dialog zwischen weltlichen und religiösen Juden zum Ziel setzt.

Den Vorsitz von Habajit Hajehudi übernahm Bennett erst vor zwei Monaten. Kurz darauf schloss sich die rechtsnationale Liste HaIhud HaLeumi („Nationale Vereinigung“) mit der Partei zusammen.

Rechtsreligiöse Parteien

Im rechtsreligiösen Parteienspektrum gibt es drei weitere Parteien: die orientalisch-religiöse Schass mit derzeit zehn Mandaten in der Knesset, Judentum und Thora mit fünf Mandaten und die extremistische Otzmah, die der verbotenen Kach-Partei von Rabbi Meir Kahane nahesteht. Die Schass ist fast immer in den Regierungen vertreten und gehört auch heute zur Koalition Netanjahus.

Wie Netanjahu leistete Bennett mehrere Jahre Dienst in einem militärischen Sonderkommando. Persönlicher Wendepunkt war für den damals 33-jährigen Start-up-Unternehmer der Libanonkrieg 2006/2007.

Netanjahu machte den politisch unerfahrenen Bennett zu seinem Bürochef und setzte sich damit einen der schärfsten künftigen Gegner ins eigene Nest. Dass er den Befehl verweigern würde, wenn man ihn als Soldat schicken würde, um Siedlungen zu räumen, relativierte er, nachdem Likudpolitiker ihn als „verantwortungslos“ geschimpft hatten.

Israelischer Zeitgeist

Bennett steht für den israelischen Zeitgeist: Tradition, Familie, Patriotismus und Jüdischkeit. Gleichgeschlechtliche Ehen passen nicht in sein Konzept, aber auch Kartelle nicht. Optimistische Umfragen geben der Partei bis zu 18 Mandate.

Der vierfache Familienvater macht sich keine Illusionen über den nächsten Regierungschef. Netanjahu werde sicher Premierminister, die Frage sei nur, welche Koalition er zusammenstellt.

Nach den letzten Wahlen habe sich Netanjahu „zuerst an Ehud Barak (Exchef der Arbeitspartei) gewandt, sich für den Staat Palästina ausgesprochen und den Siedlungsbau eingefroren, das war eine Katastrophe“, sagt Bennett. Wer ihm seine Stimme gebe, sorge dafür, dass sich so etwas nicht wiederhole.

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42 Kommentare

 / 
  • A
    Ant-iPod

    @SomaRiot:

    Nichts gegen eine wehrhafte Gesellschaft, welche aus ihrer Geschichte lernen will. Meinen Sie nicht, die Diskrepanz zwischen der von Ihnen geschilderten „Sicherheitslage“ Israels und der Wirklichkeit den bürgerlichen Anti-Israelismus fördert?

    Die Menschen sehen, wer militärisch überlegen ist. Die Menschen wissen, dass kein Muslim Jerusalem atomar verseuchen, oder zerstören würde. Wir sind so weit zu erkennen, dass ein Zusammenhang zwischen der „israelischen Sicherheitspolitik“ bezüglich Gaza und dem Westjordanland einerseits und dem „Raketenhagel“ andererseits besteht.

    Wir sind nicht mehr so naiv zu glauben, Araber und Perser wären einfach religiöse Fanatiker, mit denen man nicht sprechen kann und die nur die Sprache der Gewalt verstehen…

    Bezüglich der USA ist klar, dass Israel nicht bestimmen kann, wie man zu Nordkorea oder Birma steht… was die arabische Welt und Israel betrifft… fragen Sie sich doch einfach, was AIPAC so macht. Wie kommt es, dass Israel seit Jahrzehnten mit direkter Subvention in den Staatshaushalt in Höhe von ca. 6 Mrd. Dollar/anno vom US-Steuerzahler alimentiert wird und es noch teurere Alimentation in Form von Rüstungsvereinbarungen gibt, die man offen nachlesen kann.

    Wir reden hier nicht von Antisemitismus, sondern von konkreter finanzieller/militärischer Unterstützung, welche der Außenpolitik zuwider läuft. Wer sich selbst schadet – auch Sie reden von unterschiedlicher Unterstützung und nicht von Sanktionen wegen falschen Verhaltens – der betreibt Kadavergehorsam und das darf man dann auch so nennen.

    Sie empfinden nichts dabei, das Klischee zu verbreiten, Israel sei in seiner Existenz gefährdet und ich empfinde nichts dabei, sich offensichtlich widersprechendes Verhalten (2-Staatenlösunguneingeschränkte finanzielle und militärische Unterstützung trotz der Verhinderungspolitik) offen auszusprechen. Merken Sie was?

    Es ist nur die Perspektive, welche uns unterscheidet… der Punkt, auf den wir unsere Aufmerksamkeit richten… sonst nichts!

  • A
    Ant-iPod

    @SomaRiot:

    Nichts gegen eine wehrhafte Gesellschaft, welche aus ihrer Geschichte lernen will. Meinen Sie nicht, die Diskrepanz zwischen der von Ihnen geschilderten „Sicherheitslage“ Israels und der Wirklichkeit den bürgerlichen Anti-Israelismus fördert?

    Die Menschen sehen, wer militärisch überlegen ist. Die Menschen wissen, dass kein Muslim Jerusalem atomar verseuchen, oder zerstören würde. Wir sind so weit zu erkennen, dass ein Zusammenhang zwischen der „israelischen Sicherheitspolitik“ bezüglich Gaza und dem Westjordanland einerseits und dem „Raketenhagel“ andererseits besteht.

    Wir sind nicht mehr so naiv zu glauben, Araber und Perser wären einfach religiöse Fanatiker, mit denen man nicht sprechen kann und die nur die Sprache der Gewalt verstehen…

    Bezüglich der USA ist klar, dass Israel nicht bestimmen kann, wie man zu Nordkorea oder Birma steht… was die arabische Welt und Israel betrifft… fragen Sie sich doch einfach, was AIPAC so macht. Wie kommt es, dass Israel seit Jahrzehnten mit direkter Subvention in den Staatshaushalt in Höhe von ca. 6 Mrd. Dollar/anno vom US-Steuerzahler alimentiert wird und es noch teurere Alimentation in Form von Rüstungsvereinbarungen gibt, die man offen nachlesen kann.

    Wir reden hier nicht von Antisemitismus, sondern von konkreter finanzieller/militärischer Unterstützung, welche der Außenpolitik zuwider läuft. Wer sich selbst schadet – auch Sie reden von unterschiedlicher Unterstützung und nicht von Sanktionen wegen falschen Verhaltens – der betreibt Kadavergehorsam und das darf man dann auch so nennen.

    Sie empfinden nichts dabei, das Klischee zu verbreiten, Israel sei in seiner Existenz gefährdet und ich empfinde nichts dabei, sich offensichtlich widersprechendes Verhalten (2-Staatenlösunguneingeschränkte finanzielle und militärische Unterstützung trotz der Verhinderungspolitik) offen auszusprechen. Merken Sie was?

    Es ist nur die Perspektive, welche uns unterscheidet… der Punkt, auf den wir unsere Aufmerksamkeit richten… sonst nichts!

  • A
    Ant-iPod

    @R.J.:

     

    Vielen Dank für Ihre Kritik - ich sprach aus meiner Sicht auch nicht über "Friede, Freude, Eierkuchen" - und selbstverständlich halte ich Araber für genauso befähigt, Waffentechnologie für nicht eben ideale Aushängeschilder einer Industrie etc. - wie Sie auch.

     

    Diese bloße Feststellung jedoch bringt uns leider nicht weiter.

    Es mag sein, dass in meiner "Lösungsvorstellung" einige Verbrechen ungesühnt, einige Täter unbestraft bleiben... und das ist niemals eine schöne Sache.

    Wenn aber das "Vergessen von Verbrechen" eine Voraussetzung für eine signifikant bessere Zukunft ist - mit der Alternative, dass die derzeitige, trostlose Gegenwart auf unbestimmte Zeit fortgesetzt oder gar verschlimmert wird - dann ist dies aus meiner Sicht ein Opfer, welches man bringen und einer Gesellschaft zumuten kann.

     

    Nur weil ich etwas Konstruktives erreichen will, bedeutet dies nicht, dass ich Ungerechtigkeiten nicht sehe.

    Was aber ist realistisch machbar?

    Und hier denke ich nunmal, dass mit einem Radikalen Siedlerfreund, der ehrlich und offen seine Interessen vertritt, wohl eher konstruktiv gestritten und verhandelt werden kann, als bsw. mit Netanjahu und Liebermann.

  • S
    SomaRiot

    @Jochen Braun:

     

    Ist das jetzt Unwissen oder Absicht, dass Sie das Nazi-Schlagwort "Wolk ohne Raum" verwendet haben? Sie brauchen sich jedenfalls nicht zu wundern, wenn Sie dafür angegangen werden, dass Sie die Israelis mit solchen Vergleichen als die neuen Nazis hinstellen.

  • JB
    Jochen Braun

    SomaRiot schreibt, dass Israel nötig ist um Menschen jüdischen Glaubens eine sichere Zuflucht im Fall von Verfolgung zu bieten. Dieses Argument hatte sicherlich lange Zeit seine Berechtigung, wird aber durch die aktuelle Einwanderungspolitik Israels ins Gegenteil verkehrt. Es wandern viele Menschen ein, die eben nicht vor religiöser oder politischer Verfolgung flüchten, sondern die in Israel aus wirtschaftlichen oder religiös-politschen Gründen eine neue Heimat suchen. Sogerne ich auch jedem Menschen seine persönliche Freiheit gönne, kann und darf diese Siedlungspolitik nicht auf dem Rücken palästinensischer Bewohner ausgeführt werden.

    Es gibt in der Vergangenheit auf beiden Seiten genug zu kritisieren, aber die aktuelle Politik ist eine aggressive Expansionspolitik. Die Regierung Israels spielt die Karte des "Volks ohne Raum", holt sich aber das nötige Volk erst ins Land.

    Der Hintergedanke ist klar: Auch in Israel wird die demographische Entwicklung bald zu einer Abnahme der jüdischen Bevölkerung führen. Durch die Einwanderung (die Platz ergo Siedlungen braucht) und durch die Vertreibung und Verarmung der Menschen in den palästinensischen Gebieten soll deren Abwanderung erreicht werden und eine dauerhafte Besiedlung.

    Das Verbindende der Menschen jüdischen Glaubens ist die Religion, auch die kann über innerjüdische Gräben und innerjüdischen Rassismus nicht hinwegtäuschen. Die aktuelle Politik versucht auch diese Gräben durch ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Feind zu einen.

    Solange sich Menschen jüdischen Glaubens nicht z.B. als Franzosen, Deutsche, Russen oder Canadier jüdischen Glaubens fühlen, was viele zum Glück können und tun, wird die Anziehungskraft Israels für echte und möchtegern Juden nicht abnehmen und können die israelischen Rechten die Einwanderungskarte immer wieder spielen.

  • S
    SomaRiot

    @Anti-iPod: Ihr Glaube in allen Ehren, aber ich kann es den Israelis nicht verdenken, dass Sie sich lieber auf Ihre Verteidigungsfähigkeit verlassen, als darauf, dass sich Geschichte schon nicht wiederholen wird. Ich denke Raketenhagel, Selbstmordanschläge und atomare Bedrohung reichen aus, es müssen nicht gleich neue Vernichtungslager gebaut werden, um auf der Hut zu sein.

     

    Was ich bei Ihrer ansonsten bedächtigen Formulierungsweise nicht verstehe: warum sprechen Sie vom Kadavergehorsam der US-Regierung? Sie wissen hoffentlich, dass das eine vollkommen unzutreffende Darstellung ist. Natürlich sind Israel und die USA Verbündete. Das Ausmaß der Unterstützung schwankt jedoch erheblich. Sie unterstellen - genau wie Augstein übrigens - dass die USA der israelischen Regierung gegenüber irgendwie hörig ist. Das ist nichts anderes als ein modernisiertes antisemitisches Klischee.

     

    Mich wundert ehrlich, dass das Ihnen anscheinend so leicht von der Hand geht. Und die Tatsache, dass auch anscheinend vernünftige Menschen nichts dabei finden, solche Klischees zu verbreiten, sich auch über mögliche Konsequenzen solcher Vorurteile keine Gedanken machen, lassen es als sehr gerechtfertigt erscheinen, dass z.B. das SWC konkrete Äußerungen und Personen benennt, die derart zündeln.

  • HW
    Herr wirft Hirn

    Wow, hier brauche ich ja schon fast die heilige Flak um die ganze Pro- und Contra-Fundis zu bedienen.

     

    Am besten war TobiNarzissus, für den die UN "insgesamt israelhassend" und ein "Verein aus Irren, Terroristen und Antisemiten" ist. Herrlich. Da gibt es sogar noch extra Bregenwurst als Aufbaunahrung von mir.

     

    Ant-iPod ist hier eine der wenigen Stimmen der Mäßigung.

     

    Gruselig. Soviel Antisemitismus. Wir haben schließlich gelernt, dass sowohl die Hebräer (Juden) als auch die Araber (Palästinenser) von Sem abstammen...

  • R
    R.J

    @ Ant-iPod

     

    "Gewalt und Rache bringen uns seit über 60 Jahren nicht weiter"

     

    Gewalt und angebliche Rache sind seit 60 Jahren die Grundlage einer beständigen Expansion und die Grundlagen für eine weitgehende Vernichtung palästinensischer Kultur, ihres Besitzstandes und Identität.

    Gewalt und Terror haben dies erst möglich gemacht und die Existenz des Staates Israel begründet und ihn aufrechterhalten.

     

    Mit Fiede, Freude Eierkuchen ist dies leider nicht treffend zu beschreiben.

     

    Und auf die wissenschaftlichen Leistungen, die mit übermäßigen Fördergeldern aus dem Ausland und haufenweis zugewanderten Spetzialisten entfaltet wurden, nicht zuletzt mit einer Kriegstechnologie, die auch verkauft wird,

    könnte man sehr gut verzichten, sicher auch die arabische Welt. Deren Jugend wäre bei gleichen Investitionen mindestens zu ähnlichen oder gleichen Leistungen fähig und ein Palästina ohne zionistische Einwanderer dürfte sich prächtig entwickelt haben, hätte man es gelassen.

  • MH
    Marco Hoffmann

    @taz

     

    Nochmal (keine Angst, das Bundeskanzleramt spricht Englisch und list taz):

     

    Der 1945 in Novosibirsk geborene Meir Dagan hat also das "Recht auf Rückkehr" nach israel ebenso wie seine Kinder und Enkel, also auch die nicht-jüdischen Kinder. Demnach habe ich auch das "Recht auf Rückkehr" nach israel, denn mein Vater ist Jude. Aha, ich bin auserwählt. Bennet freut sich.

     

    Enkelkinder von israeli arabs genießen diese Geburtsprivilegien nicht, die sind "for jews only" (s.u.) und eine Partei, die Gleichberechtigung für israelische Araber fordert, kann als verfassungswidrig verboten werden. Artikel drei des Grundgesetzes der BRD und Artikel 33 der Ägyptischen Verfassung, der denselben Inhalt hat, sind in israel verfassungswidrig. Interessant.

    "

    Discrimination in Israeli Law

     

    [...]

     

    These limits are expressed in the Law of Political Parties (1992) and, in particular, the amendment of section 7A(1) of the Basic Law: The Knesset which prevents candidates from participating in the elections if their platform suggests the "denial of the existence o f the State of Israel as the state of the Jewish people. " Under this section a party platform that challenges the Jewish character of the state, that for example calls for full and complete equality between Jews and Arabs in a state for all its citizens, can be disqualified, as lists have been in the past. (4) The law demands that Palestinian Arab citizens may not challenge the stat e' s Zionist identity

     

    [...]

     

    Citizenship Rights & the Law of Return: National identity is the main factor in deciding the acquisition of citizen ship in Israel. The Law of Return grantsevery Jew the right to immigrate to Israel . The Nationality Law automatically grants citizenship to all Jews who have done so, and also to their spouses, children, grandchildren, and all their spouses. This privilege is for Jews only. Palestinian Arabs can only get citizenship by birth, residence ( after meeting a cumulative list of conditions ) or naturalisation

    "

    http://www.arabhra.org/hra/SecondaryArticles/SecondaryArticlePage.aspx?SecondaryArticle=1499

  • MH
    Marco Hoffmann

    @taz

     

    Selfhtml ist Ihr Freund. Max length im codeword- und Namens-textfeld macht Sinn.

     

    Weiter hat das israelische Ministerium für öffentliche Diplomatie in diesem Kommentar-thread ganze Arbeit geleistet: während mein Kommentar zur Diskriminierung in israelischen Gesetzen nicht freigeschaltet wurde, werden Araber hier als steinewerfende Unterentwickelte Spakkos dargestellt (von beiden Seiten, lol).

     

    Anti-arabische Stereotype und Denkstrukturen sind ja nicht antisemitisch, also braucht man da keine Angat zu haben, eine Vorladung ins Präsidium zu bekommen - hinter dem Antisemitismusvorwurf steht immer der gesamte bundesdeutsche Justizapparat, die GdP kann hierzu bestimmt berichten (ich war auch schon in der Schleuse, weil ich israel mit "Symbolen" geschrieben habe und jemand anders daraus ein pdf gemacht hat - weiches S ist erlaubt, auf den Winkel kommt es an!).

     

    Netanyahu, Bennet oder Olmert geben dem jeweiligen Mossad-chef (Meir Dagan oder Nachfolger) den Befehl zur gezielten Tötung und der schickt seine kidons Roy Allen Canon, Michael Bodenheimer etc. nach Dubai, auf die Mavi Marmara etc.

     

    P.S. unter Android 4.0 kann ich nicht mit word Zeichen Zählen.

  • M
    mudda

    hähähähä :oops:

     

    ich dachte natanjahu/lieber mann ist ultrarechts laut taz? also NSDAP², was ist dann noch weiter rechts?

     

    ihr macht euch lächerlich.

     

    LIKUD ist ziemlich mitte, höchstens FDP und bennet

    liegt irgendwo zwischen FDP und CDU!

     

    ich meine natürlich die CDU bevor sie die FDJ-Sekräterin angy ferkel zu einem SED verschnitt machte.

     

    ich schrieb hier schon, die typen die von linken judenhas... äh sorry "israelkritomahnen" als ultrarechts tituliert werden, von deren

    liberalität werden einige hier

    noch träumen.

     

    wenn man nämlich von links geprügelt wird,

    stolpert man wo hin? genau nach recht!

  • A
    Ant-iPod

    @Marco Hoffmann:

     

    vielen Dank für ihren Beitrag, ich würde dies gerne einmal mit Ihnen debattieren und denke, wir sind in vielen Punkten nicht unbedingt unterschiedlicher Auffassung.

     

    Ihr Zitaat meines Textes, wonach es in keiner Weise schlimm sei, dass die Juden nach Palästina gekommen sind, soll nicht rückwärtsgewandt beurteilen, was war und ist, sondern die Perspektive für die Zukunft aufzeigen.

    Machen wir unsnichts vor, Israel ist in vielen Gebieten ein High-Tech Standort, was man nicht für viele arabische Staaten sagen kann.

    Im Bereich Industrie, aber auch z.B. in der Softwareentwicklung etc. gibt es hochinnovative Unternehmen in Israel, eine gute Hochschullandschaft und sehr kreative Köpfe.

    Diese haben in der arabischen Welt als Teil dieser viel Know-How und Innovation einzubringen. Das sind Menschen, die viel positives bewirken können und wollen und nicht nur radikale Betonkopfsiedler mit 20 Kindern und keiner Ausbildung.

    Das sind Menschen, die sich im Grunde nach Würde, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand sehnen... Werte, die man auch aus dem arabischen Frühling kennt und wofür auch die Araber kämpfen.

     

    Ohne die Verbrechen der Vergangenheit zu übersehen, müssen wir doch irgendwann einmal anfangen, die Zukunft zu gestalten und dazu muss man sehen, was man gemeinsam hat und nicht nur, was einen spaltet.

     

    Das wollte ich zum Ausdruck bringen. Gewalt und Rache bringen uns seit über 60 Jahren nicht weiter...

  • A
    Ant-iPod

    @SomaRiot:

     

    Ich denke, wir sind uns einig, dass Schubladendenken - ganz gleich ob gegenüber Palästinensern oder Israelis - niemanden weiterbringt und den Menschen nicht gerecht wird.

     

    Sie sagen, mit Bezug auf historische Ereignisse, dass eine jüdische Mehrheit eine "Lebensversicherung" sei - und ich bin mir der historischen Ereignisse, gerade in Europa, durchaus bewusst.

    Ich glaube aber, dass sich Geschichte nicht zwingend wiederholen muss. Ich glaube, dass in einer freien, demokratischen Gesellschaft, der religiöse oder auch ethnische Hintergrund zwar Faktoren sind, aber auf die Dauer keine hinreichend starken Faktoren, um als Grundlage für "Lebensversicherungen" herzuhalten.

    Ich glaube, das ein Herr Aveneri mit einer Frau Aschrawi (die palästinensische Politikerin) vielleicht viel mehr gemein hat, als mit Bibi Netanjahu.

    Lebensversicherungen müssen auf Recht und Gesetz basieren und nicht auf Religions- oder Volkszugehörigkeit.

     

    Ich bin mir absolut sicher, dass mit der Annektion des Westjordanlandes sich weder die Staatsräson der Bundeskanzlerin, noch der Kadavergehorsam der US-Regierung gegenüber Israel ändert - erst recht nicht, wenn sie mit einer deutlichen Aufwertung des Bürgerstatus der Palästinenser einhergeht.

     

    Die Menschen vom Rothschild-Boulevard und vom Tahrir-Platz haben dasselbe bestreben - und Religion hat mit diesem Bestreben nichts zu tun.

  • A
    Ambrosius

    Der Mann hat Recht, jede Handreichung an die Palästinenser endete für Israel bis jetzt, seit der Staatengründung, mit einer Katastrophe. Von der kompromisslosen Räumung Gaza bis zum Osloer Friedensabkommen, aber auch schon davor.

     

    Während durch die "Law and Order" Politik Netanyahus bis jetzt kein großer Krieg ausgelöst wurde (im Gegensatz zu den liberaleren Vorläufern - welche dadurch gleich mehrere verlustreiche Auseinandersetzungen hatten).

     

    In Nahost scheinen einfach die Logiken umgekehrt. Mehr Repressionen - weniger Tote und weniger Brutalität. Repressionen funktionieren halt doch, wenn auch nicht schön. Aber was willste mit Millionen Irren Nachbarn sonst machen. Entweder komplette Entnazifizierung oder halt Zaun drum, Checkpoints, bei Angriff die Raketenlager leerräumen und mit den palästinensischen Kräften die wollen, Kooperationen.

     

    Der Mann hat recht. Israel hat wirklich eigene innenpolitische Probleme, als dass alle Ressourcen für einen Weg, den keine palästinensische Obrigkeit bis jetzt befürwortete und stützte (Hamascharta-Fatahemblem), geopfet werden. Hunderttausende Tonnen Hilfsgüter, dauernde Angriffe mit Felsbrocken - Messern usw. im Wilden Westen, andauernde Einsätze im Westjordanland bringen Israel garnichts. Und für alle arabischen Angriffskriege das C Land als Reparation zu erhalten ist ein Witz. Vernünftiger Mann, auch wenn der Spitzname schonwieder Bulldozer ist, wie bei Sharon. Scheinbar fallen dem Spiegel keine neuen Spitznamen mehr ein.

  • T
    TobiNarzissus

    Gaza nach Ägypten und C Zone nach Israel - klingt sehr vernünftig. Dann Zaun um alles und Ruhe ist. Wenn auch Ägypten auf dieses dysfunktionale "Gemeinwesen" und Bandengebit Gaza kaum scharf sein dürfte.

     

    Die UN haben schon lange nichts mehr zu melden und dies ist auch gut so. Denn diese ist keine konstante, universelle, souveräne Instanz - sondern als Konglomerat von Ländereinzelinteressen insgesammt israelhassend. Die quantitativen Dimensionen der vergangenen Resolutionen sprechen für sich. Wer dauernd mit UN und Völkerrecht argumentiert, sollte wissen was für Schreihälse dort Inspektoren und Menschenrechtskommissare sind.

     

    Gut durchlesen um zu verstehen, was für ein Verein aus Irren, Terroristen und Antisemiten in der Uno im Dauerfeuer eine Resolution nach der anderen gegen Israel erlässt. Hier bspw. ein typischer christlicher Antisemit, der offen den Juden den Gottesmord ankreidet - ist Menschenrechtskommissar. Auch Jobbik hat dort Menschenrechtsanwälte sowohl auch die typischen islamistischen Schreihälse.

     

    Diese Gestalten kümmern sich dann um Menschenrechtsverletzungen und Völkerrecht weltweit. Da wird einem schlecht - angst und bange. Wer hier von Sanktionen (manche gar von Bundeswehreinsätzen) gegen Israel träumt, aufgrund dieses Haufen von Irren, der sich Uno nennt, hat nichtmehr alle Tassen im Schrank.

     

    http://www.inquisitr.com/448974/un-general-assembly-to-appoint-hero-of-holocaust-deniers-alfred-de-zayas-to-human-rights-commission/

  • MH
    Marco Hoffmannder Zwangsumsiedlung sah Ben Gurion aber ganz anders (nämlich wie Stalin): " In a joint meeting between the Jewish Agency Executive and Zionist Action Committee on June 12th , 1938: " With compulsory transfer we [would] have a va

    Das mit der Zwangsumsiedlung sah Ben Gurion aber ganz anders (nämlich wie Stalin):

     

    "

    In a joint meeting between the Jewish Agency Executive and Zionist Action Committee on June 12th , 1938:

     

    " With compulsory transfer we [would] have a vast area [ for settlement] . . . . I suppor t compulsory transfer . I don ' t see anything immoral in it. " ( Righteous Victims p. 144) .

    "

    http://www.palestineremembered.com/Acre/Palestine-Remembered/Story417.html

     

    Und während die Taz in der chronologie rechts im Bild die Geschichte israels im mai 1948 beginnen lässt, began die Umsetzung des Plan Dalets (zynische anlehnung an d-day 1944-06-06) bereits zwei Monate vorher.

     

    Bildunterschrift:

    "

    Haifa , Palestinians are crowded on ships to take them to Acre soon after they were ethnically cleansed , April 1948

    "

    (Ebenda)

  • MH
    Marco Hoffmann

    @Oma Kruse

     

    Ach so, die westliche Sicht ist falsch. Das überzeugt, der Argumentation kann man nichts mehr entgegensetzen, eine faszinierende Dialektik.

     

    Bennet will also Frieden. Das wollte Hitler auch! Auf die Vorstellung vom Geschehen und der konkreten Form des Zusammenlebens ohne Krieg kommt es an, ein arischer Weltfrieden nach dem Endsieg ist doch auch nicht erstrebenswert oder?

     

    Ich muss jetzt die 2000 Zeichen der nettiquette einhalten, sonst bekomme ich nach dem Mühevollen Eintippen ins Taz-Formular via virtuelle tablet-tastatur wieder eine Kürzungsaufforderung und händisch die leerzeichen aus website-paste mit cursorsetzen rausfummeln is auch nich wirklich spontan.

     

    Aber immerhin werden hier mehr meiner Kommentare veröffentlicht, selbst wenn ich auf Beschimpfungen antworte, da muss man ja heutzutage schon dankbar sein.

  • MH
    Marco Hoffmann

    @Ant

    "

    Dann ist es in keiner Weise schlimm, dass die Juden nach Palästina gekommen sind, um dort zu bleiben

    "

     

    Es geht hier um Diebstahl und nicht um die Nationalität der Täter.

     

    Ihre Unterstellung, die derzeit in israel lebenden palästinenser (israeli citizens) hätten dieselben Rechte, wie die israeli nationals, ist falsch.

     

    Im Verfassungskern und vom ersten Tag an sind die israelis getrennt in citizens (nicht-juden) und nationals (juden) und das fremdwort für trennung ist apartheid - deshalb auch die zusammenarbeit mit apartheid-südafrika zwecks atombombenbau (peres' unterschrift liegt vor), da gibt es eine gemeinsame basis. Vgl. Gordon Duff hierzu.

     

    Ausländer dürfen keine immobilien erwerben oder erben in schweden+griechenland oder wo war das?

     

    Wie palästina das regeln wird, weiß ich nicht, aber bewaffnete jüdische maniacs werden die so nicht übernehmen.

     

    Schon das Blau der alten Ägypter, das man in pyramiden etc. findet, kam von Afghanistan über Palästina nach Ägypten. In Gaza gabelte sich die Seidenstraße. Die Bewohner Palästinas zur Zeit der Einwanderung der Juden huldigten vielen Göttern und die Juden haben sich angepasst (goldenes kalb), gerade wurde ein tempel mit vielenkleinen figürchen n israel gefunden. Das narrativ der tora ist teilweise nicht das abbild der realität, sondern eine interessierte sichtweise mit bestimmten Denkmustern und Stereotypen.

     

    "

    " Mich hat die Perfektion und Raffinesse überrascht , mit der Text und Bilder zu einer rassistischen Darstellung der Palästinenser zusammengefügt werden . "

     

    Dazu gehört zum Beispiel, dass die besetzten Gebiete auf Landkarten in Schulbüchern nicht erkennbar sind. Da reicht Israel grundsätzlich bis zm Jordan, manchmal, unter Bezug auf Bibelstellen, sogar darüber hinaus. Auf Karten, die die Bildungseinrichtungen der Region zeigen, fehlen die palästinensischen Universitäten . Auf Karten mit Israels Bevölkerungszentren fehlen Städte mit palästinensischer Mehrheit , zum Beispiel Nazareth. Die Existenz der Palästinenser wird d en israelischen Kindern weitgehend versch wiegen, sagt Nurit Peled. Auch auf Fotos sind sie nicht zu sehen. Bilder v on F lüchtlingslagern zeigen leere Straßen, Bilder von Straßenkontrollpunkten im Westjordanland zeigen israelische Soldaten , aber keine Palästinenser, die an diesen Checkpoints anhallten müssen:

    "

    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/1970712/

  • G
    Gonzi

    Vielleicht führt es auch bei der Bundesregierung zur Erkenntnis, dass man nur mit wirksamen Sanktionen die Protagonisten auf israelischer Seite auf den Boden des Völkerrechts wird bringen können.

     

    Würde man den israelischen Schreihälsen den Teppich der Subventionen und Vergünstigungen unter den Füßen wegziehen, gäbe es wohl sehr schnell keine Unterstützung für großmäulige Scharfmacher.

  • S
    SomaRiot

    @Anti-iPod:

     

    Zu Ihrer Frage: Israel als mehrheitlich jüdischer Staat ist eine Lebensversicherung. Wo Juden in der Minderheit sind bzw. keine starke Position haben, besteht die Gefahr, dass sie Pogromen oder Schlimmerem ausgesetzt werden. Ich bin mir sicher, dass Ihre Kenntnisse über die Geschichte des Antisemitismus ausreichen, um dies nachvollziehen zu können.

     

    Der zweite Punkt ist, dass Sie auch bei "Siedlern" nicht verallgmeinern sollten. Ich bestreite nicht, dass es ds unschöne, rechtswidrige Dinge gibt und gegeben hat. In den (nicht nur) deutschen Medien wird aber fast immer so getan, als ob das generell für jede so genannte Siedlertätigkeit gilt. Es wird nicht mal zur Kenntnis genommen, dass es berechtigte Zweifel an der Bezeichnung "besetztes Gebiet" gibt und dass es eben nicht naturgegeben oder in Folge völkerrechtlicher Ansprüche geklärt ist, dass das Westjordanland zu einem palästinensischen Staat gehören muss. Von mir aus (kommt wirklich nicht drauf an, was ich dazu denke) kann das Westjordanland Teil eines Palästinas werden. Aber das ist es eben noch nicht und wäre noch zu verhandeln. Dass Siedlungen auch wieder abgebaut werden können, z.B. wenn das so vereinbart wird, hat man ja im Sinai und im Gazastreifen gesehen.

     

    Aber wenn es um die "Siedler" geht, meinen viele Leute insbesondere von hier aus, das Böse an sich zu sehen. Und zwar völlig unbelehrbar.

  • A
    Ant-iPod

    @SomaRiot:

    Mir ist nicht ganz klar, was oder wen Sie mit meinem "persönlichen Dämon" meinen ;-)

     

    Ich finde es allerdings menschenverachtend, sich mit Bauwagen auf ein Fleckchen Erde zu setzen, die umliegenden, jahrhundertealten, Olivenhaine zu zerstören und sich dann genau dort ein Häuschen zu bauen, wo eben noch jemand sein zu Hause und seine wirtschaftliche Lebensgrundlage hatte...

    Sorry, wenn ich dies dann vielleicht sehr plakativ zum Ausdruck bringe - aber auch das ist Realität bei den radikalen Siedlern. Es hilft nichts, so zu tun, als gäbe es solche Vorfälle nicht, oder?

    Und es ist ja nicht so, dass sich die IDF besonders dadurch hervortut, solche - nach israelischem Gesetz nicht gerade legale - Taten im großen Maßstab zu verhindern.

    Übrigens bin ich hier nicht einseitig - ich verurteile auch, wenn im Kongo Massenvergewaltigung stattfindet, in Birma die Muslime misshandelt werden, in Mali Kunstschätze zerstört werden etc. - diese Punkte sind aber in diesem Teil nicht das Thema.

     

    Was Sie mir aber noch einmal genauer erklären müssten ist, warum Sie einen größeren Bevölkerungsanteil an Juden im Vergleich zu den Muslimen für erforderlich halten.

    Warum sollen dann nicht lebensfähige Fleckchen im Westjordanland nicht gleich in Israel integriert werden und warum sollen nicht gleich alle dann "Bürger Israels" - also auch die Palästinenser, das volle passive und aktive Wahlrecht erhalten?

    Warum ist dies für Sie anscheinend keine Option?

    Was spricht Ihrer Ansicht nach dagegen... da habe ich zwar gewisse Vorstellungen, was das sein könnte... aber ich will nicht spekulieren, sondern Ihre geschätzte, exakte Meinung lesen.

     

    Vielen Dank im Voraus,

  • OK
    Oma Kruse

    Im Westen hat sich eine Sichtweise des israelisch-palästinensischen Konfliktes herausgebildet, die leider nur noch entfernt mit der Realität zu tun hat – und wer dieser Sicht im Wege steht, der muss dann eben rechtsradikal sein. Bennett tut das, was Wähler von ihren Politikern erwarten: Er spricht die tatsächlichen Probleme des Landes offen an und verspricht Lösungen. Preiswerter Wohnraum ist für die meisten Israelis nun mal tatsächlich drängender, als noch mal mit den Terroristen von Hamas und PLO über einen Frieden zu verhandeln, den diese um keinen Preis wollen.

  • I
    I.Q

    Nur nicht ablenken.

     

    Es steht dem israelischen Staat frei, die vertriebnen Palästinenser zu Staatsbürgern zu machen, die ihre politische und rechtliche Vertretung in Israel suchen können.

    Diese Möglichkeit, bzw. sogar die Pflicht dafür, bestand schon für Ben-Gurions Regierung.

     

    Ein palästinensischer Staat hingegen muss sich ebenso an internatioaales Recht halten, wie jeder andere es eigentlich sollte, und auf Krieg ebenso verzichten, wie auf eine gewaltsame Änderung besthehender Grenzen.

  • MH
    Marco Hoffmann

    Die Palästinenser in den Flüchtlingslagern kommen aus ganz Palästina, nicht nur aus dem von siedlungen perforierten rest-palästina. So sind in Gaza Palästinenser aus Haifa etc.

     

    Was mich mal interessieren würde, hat die BRD das Existenzrecht der DDR anerkannt und falls nein, warum nicht?

     

    http://www.palestineremembered.com/

  • I
    I.Q

    Die Embleme von Hamas und Fatah zeigen nicht auf, wie eine Zweistaatenlösung aussieht, wie sie etwa von Abbas der UN vorgetragen wurde, sondern Heimat und Herkunftsgebiet jener Menschen, die von Hamas und Fatah vertreten sein wollen.

     

    Palästinenser in Jaffa, wie auch Palästinenser in Nazareth bleiben Palästinenser ebenso, wie Flüchtlinge aus Haifa und Flüchtlinge aus Akko Palästinenser geblieben sind.

     

    Man sollte ihre Rechte genau so respektieren, wie es die Menschen- und Völkerrechte vorsehen.

    Dies einzuhalten dürfte für den Staat "israel" schon schwierig genug sein und sei es nur in einem Versuch, dem so weit wie möglich nachzukommen, ohne Millionen zur Einwanderung ermutigte wieder nach Haus zu schicken.

     

    Kein Grund also, sich noch mehr Unrecht aufzuladen.

  • S
    SomaRiot

    @ Max: Das ist eine ziemlich billige Masche. Sie bauen einen Pappkameraden auf, auf den Sie dann eindreschen können. Hat jemand behauptet, israelische Politik müsse man stets befürworten?

  • S
    SomaRiot

    @Anti-Pod: Respekt, bei Ihnen schimmern vernünftige Überlegungen durch (auch wenn sie sich das "menschenverachtend" vor den Siedlern nicht verkneifen konnten, Ihr persönlicher Dämon ist also noch da). Vielleicht werden Sie auch verstehen, dass es für die israelischen Staatsbürger (vor allem Juden und arabische "Kollaborateure") auf nicht absehbare Zeit überlebenswichtig sein wird, dass es eine stabile jüdische Bevölkerungsmehrheit gibt. Deshalb wird wohl sicher nicht das gesamte Westjordanland Teil von Israel werden, weil eine Zwangsumsiedlung natürlich nicht passieren darf.

  • S
    SomaRiot

    @ ruzel: Sehen Sie, so ist das, wenn man den Popanz von der rechtsradikalen israelischen Regierung glaubt. Besser die Erkenntnis kommt spät als nie.

  • H
    Harald

    Zum Thema Zweistaaten-Lösung tun sich andere leichter. Dank des dualisierten Axiom, wenn es um Israel geht, findet deren Vorschlag, trotz seiner linksliberalen Fortschrittlichkeit, aber keine Berücksichtigung in der Berichterstattung:

     

    "Das offizielle Wappen der Fatah zeigt zwei Fäuste, die Gewehre halten, und eine Granate vor dem Hintergrund einer Karte des historischen Palästina (das Gebiet des Staates Israel, des Westjordanlands und des Gaza-Streifens)" https://de.wikipedia.org/wiki/Fatah

     

    "Das Hamas-Emblem zeigt zwei gekreuzte Schwerter, den Felsendom und eine Karte vom heutigen Israel unter Einbeziehung des Westjordanlands und des Gaza-Streifens, welches sie komplett als Palästina beansprucht." https://de.wikipedia.org/wiki/Hamas

  • R1
    RAUM 13

    endlich...! GAZA soll ÄGYPTEN zu geschustert werden...!

     

    FREE GAZA..., dit is doch ein Anfang, und den Rest verliert

    Israel auch noch, wenn Sie weiter so eine Politik machen.

  • R
    R.J

    Israelische Ministerpräsidenten haben immer schon gerne in Washington und in anderen Hauptstädten die Nummer abgezogen, sie selbst seien ja zu weiteren Schritten für den „Frieden“ bereit, müssten aber Rücksicht auf Koalitionspartner oder Stimmungen in der Bevölkerung nehmen.

     

    Uri Avnery hat zur Wahl einen kleinen Überblick über die Parteienlandschaft erstellt.

     

    http://www.uri-avnery.de/news/217/15/Eine-Person-die-man-Niemand-nennt

     

    Auszug:

    „Bennett war einmal der Stabschef im Büro von Netanjahu; er machte aber einen fatalen Fehler, indem er mit Sarah’le, der Frau des Bosses in Konflikt geriet (manche sagen: mit dem wirklichen Boss). Nun wütet eine wilde Schlacht. Bennett klagt Netanjahu an , er würde die Zwei-Staaten-Lösung unterstützen, (an die keiner in Israel und in der Welt glaubt) und Netanjahu greift Bennett an , er habe als Soldat – Major der Reserve - einem Befehl nicht gehorcht, ….“

     

    „Seit der Likud seit den letzten Vorwahlen selbst extremer und durch die Zusammenlegung mit Liebermans Kohorten sogar noch extremer wurde, wird die drohende Konfrontation mit Bennett ein spannender Kampf zwischen der Extremen Rechten und der noch Extremeren Rechten sein.“

  • R
    ruzel

    Ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass rechts neben dieser Regierung noch Platz für irgendwas sein könnte. So kann man sich täuschen...

  • A
    Ant-iPod

    Anscheinend drückt dieser Yuppie genau das aus, was offenbar viele Israelis denken oder sich wünschen - er scheint den Nerv vieler Leute zu treffen.

     

    Tatsächlich könnte genau darin eine Lösung des "Dilemmas" liegen. Anstatt das Unmögliche zu verklausulieren (2-Staaten-Lösung) schlichtweg der Realität ins Auge sehen und entsprechend handeln.

    Israel betrachtet die Westbank als eigenes Territorium, Jerusalem sowieso.

    Es gibt keine Armee auf der Welt und keinen politischen Willen in Europa und Nord-Amerika (also dort wo ggf. noch Einfluss möglich wäre), daran etwas zu ändern oder auch nur abzuschwächen.

    Die lustlosen Kommentare von Westerwelle, Obama & Co. zum Thema Palästina können wir uns schenken, da keinerlei politische Anstrengung damit verbunden ist.

     

    Die Besatzung kann keine Endlösung für die Palästinenser sein und ein nicht lebensfähiger Staat aus zerstückelten Klein- und Kleinstgebieten hilft auch niemandem wirklich weiter.

     

    Lasst den Mann die Wahl ruhig gewinnen, dieses oder nächstes mal.

    Er ist kein Dämon - sondern vertritt knallhart die menschenverachtenden Interessen der radikalen Siedler.

     

    Wenn dies zu einer Einstaatenlösung führt, in welcher die Palästinenser die volle Staatsbürgerschaft und juristische Emanzipation erleben - dann ist dies etwas gutes. Dann ist es in keiner Weise schlimm, dass die Juden nach Palästina gekommen sind, um dort zu bleiben - im Gegenteil, haben die kreativen Menschen Israels (und leider nur die und nicht die Betonköpfe) viel in der Arabischen Welt einzubringen.

     

    Eben jener Yuppie könnte gerade durch seine vermeintlich radikale Haltung die Integration Israels in die arabische Welt überhaupt erst richtig anstoßen... da er offen und ehrlich ausspricht, was das Interesse vieler Israelis ist und entsprechend handelt.

    Genau dies kann die Grundlage nicht nur für Frieden mit den Palästinensern, sondern mit allen Nachbarn sein - wenngleich es freilich bis dahin noch ein langer Weg ist...

    Und ich bin gespannt, wer die bürgerlichen Werte der israelischen Verfassung verteidigen wird, die unweigerlich die Emanzipation der Palästinenser herbeiführen muss.

  • M
    max

    Am schlimmsten sind die Kommentare von "Soma" und "Stimme", die selbst dann noch von einer Verunglimpfung Israels sprechen werden, wenn die Annektion stattgefunden hat, die restlichen Palästinenser ein Reservat bekommen haben und auf weitere 40 Jahre entrechtet bleiben.

    Gibt's bei euch eine Grenze dessen, was an Rechtsradikalismus in Israel zu befürworten ist, oder ist das alles egal, weil die Verteidigung der israelischen Politik ein Dogma ist, das unabhängig vom Inhalt dieser Politik existiert?

  • P
    PeterWolf

    @I.Q:

     

    Dass sich mit Ihrem Kommentar als rechtsradikaler Antisemit qualifiziert haben, ist Ihnen aber schon klar, oder nicht?

     

    Machen Sie sich nichts draus, ignorieren Sie solche Vorwürfe einfach.

     

    Viele Grüße

  • S
    SomaRiot

    Man sieht, dass die Anitzionistenfront etwas ratlos ist.

     

    Aber sie wird es weiterhin unverschämt finden, Selbstmordattentäter als Terroristen zu berzeichnen ("I.Q.") und "besonnenen" Raketenbeschuss herbeifantasieren (Ute) und ihre Judenvernichtungswünsche päppeln (Nicht wahr, Ute? Jetzt sind bei Ihnen die "Grenzen" von 1967 schon Mindestforderungen für den palästinensischen Staat). Marco Hoffmann versteht die Welt nicht mehr, weil er nicht weiß, warum in Israel eine Partei Dinge fordert, die nach seinen Halluzinationen ja schon längst gegeben sind.

     

    Viel Erfolg beim Herstellen der Kompatibilität! Ihr werdet es schon so hinbiegen, dass Israel am Ende schuld ist, da habe ich gar keine Sorge.

  • MH
    Marco Hoffmann

    "

    Stattdessen will Bennett die sogenann t e C - Z o ne , d i e ru nd 60 Prozent des Westjordanlandes umfass t , i n de n e n di e i sr ae li s c he n Siedlungen liegen, annektieren. Gaza s ol l e sc h ri t tw e is e Äg yp t en zugeschoben werden.

    "

     

    Die territories sind doch bereits besetzt und unter Kontrolle des israelischen Finanzministeriums und der idf, was soll denn da noch annektiert werden? Meint er die Entwaffnung der palästinensischen polizei und die verhaftung von Abbas? Sind diese Denkstrukturen das, was die bundesregierung durch Lieferung nuklearwaffenfähiger uboote an israel fördern wollte? Wann ist das Maß voll, wenn dieses Vorhaben umgesetzt wurde und die Autonomiebehörde in einer Sammelzelle sitzt? Wann nimmt der Bundestag Stellung, wenn das Kind noch tiefer in den Brunnen gefallen ist?

  • G
    Georg

    Gibts eigentlich sowas wie die NPD in Israel?

  • U
    Ute

    Wird Netanjahu nicht eher Obama zu fürchten haben, zumal Hillary Clinton in Zukunft ausfällt?

     

    Ansonsten scheinen doch alle israelischen Parteien, die bislang irgendwann in Regierungsverantwortung standen, im Grunde mit der selben Soße zu kochen.

     

    Abhilfe wird nur Druck von außen schaffen können, hilfreich allerdings wäre, wenn die Palästinenser weiterhin besonnen aber bestimmt bleiben. Denn niemand im Westen wird es auf sich nehmen wollen, die Zweistaatenlösung endgültig zu Grabe zu tragen.

    Und dabei wird es kaum einen Palästinenserstaat geben, der irgendwie weniger als im Umfang das Territorium der 1967 besetzten Gebiete umfasst.

     

    Denn auf der anderen Seite wächst das Bewusstsein in der Welt, warum überhaupt die Palästinenser den Preis für die Machenschaften der „zivilisierten“ Welt tragen sollen, mit all dem, was sie Menschen jüdischer Abkunft angetan haben.

     

    Und da man sich auch von israelischer Seite diesem Aspekt nicht wird verschließen können, wird so manches ins Wanken geraten müssen.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Also: Die israelische Regierung rutscht ja eigentlich immer weiter nach rechts, wird jetzt noch rechts überholt und zeigt in den Umfragewerten einen freien Fall.

    Und der Hinweis auf die Siedler darf nicht fehlen.

  • I
    I.Q

    Gefahr oder abgekartetes, bzw. übliches Spiel?

     

    Israels Staatsspitzen ist doch daran gelegen, als die `Besonneren` Vertreter ihres Volkes zu erscheinen. Dem ist es dann dienlich wenn man auf ´die Straße´ verweisen kann, die sich wünscht, dass viel rigoroser verfahren wird.

     

    Dass sie zuvor genau diese rechtsradikale Gesinnung der Bevölkerung eingetrichtert haben, bei der die Urbevölkerung zu Eindringlingen erklärt und Palästina als ´Eretz Israel´ausgewiesen wird,

    bei dem der Gegner als Terrorist und verhandlungsunwillig dargestellt wird,

    das hingegen werden sie nicht darstellen.

     

    Erst wird das Volk von Kindheit an in unsäglicher Weise mit Mythen und Märchen vollgestopft um dann zu rufen, man müsse auf die Gefühle der Bevölkerung Rücksicht nehmen.

     

    Ist das nicht ein eingespieltes Verfahren mindestens seit der Gründung dieses Staates?

  • S
    SomaRiot

    Wenn denn die Postition dieser recht neuen Partei zutreffend wiedergegeben wurden, müssten sich die Antizionisten eigentlich fragen, warum es sie gibt.

     

    Die Gründung wäre ja nicht erforderlich gewesen, wenn schon der Likud gegen eine Zweistaatenlösung und für eine so weitreichende Annexion umstrittener Gebiete wäre.

     

    Aber das wird vermutlich nur irgendwo unter "Israel = rechtsnational" verbucht und zur Nährung des eigenen Ressentiments verwendet.