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Der deutsche Held SchumacherAuferstehung des Siegers

Michael Schumacher liegt im Koma, die Medien drehen durch. Denn wir lieben ihn, den systemkonformen Helden, der Leistung zeigt und die Klappe hält.

Michael Schumacher, vom Kreisfahrer zum Helden. Bild: dpa

So einfach ist es: Rennfahrer Michael Schumacher verunglückt beim Skifahren lebensgefährlich und die Medien sind nicht zu halten. Berichterstattung auf Speed, mit 300 Sachen gegen Vernunft und Anstand. Die Masse an internationalen Journalisten behindert den Klinikablauf, ein Kollege kommt auf die Idee, sich als Priester verkleidet einschleichen zu wollen.

Der Gedanke, dass Schumacher das Pech hatte, in einer nachrichtenarmen Zeit zu verunglücken, trifft es nicht. Der 45-Jährige hatte das Pech, in einer heldenarmen Zeit mit dem Kopf auf einen Stein zu schlagen. Einer Zeit, die nicht viele Personen hervorbringt, deren Fähigkeit und Handeln beeindrucken oder die zum Vorbild taugen. Und so ersteht mit dem verletzten Michael Schumacher, einem zuletzt erfolglos vor sich hin kreisenden Rennrentner, einem Mann, für den der Rennzirkus nach seinem „Comeback“ zum Gnadenzirkus wurde, das Heldenbild des Siegers wieder auf. Ein Heldenbild, für das auch das Ausland uns liebt.

Denn Michael Schumacher ist nicht für sein Denken bekannt, für Innovation oder seine schöpferische Kraft. Er hat der Welt in seiner großen Zeit keine zukunftsweisende Perspektive geboten, er hat kein helfendes Medikament erfunden oder sie mit Kunst bereichert. Nein, er hat etwas bedient, auf das Männer abfahren, weltweit: Er hat die kompensatorische Kraft von Motoren vorgeführt.

Er ist, stellvertretend für die Männer dieser Welt, sehr schnell im Kreis gefahren. Er hat bewiesen, dass ein wildes Tier beherrschbar ist. Er hat vorgeführt, wie laut ein Motor brummen kann, wie hell die Reifen quietschen und wie dunkel sie qualmen können. Er hat stellvertretend für die Männer dieser Welt, die größten, wildesten und unbeugsamsten Motorenmonster geritten. Und er hat gesiegt. Immer und immer wieder.

Da ist es egal, aus welchem Land einer kommt, so etwas erkennen Männer an. Das finden sie geil. Das macht sie geil. Und gleichzeitig ist es nicht egal, aus welchem Land so einer kommt. Dass er aus Deutschland kommt, dem lange Zeit vielerorts so verhassten Land, macht es noch ein wenig geiler.

Das ist so, wie Faszination am Zweiten Weltkrieg und am Faschismus nicht abbricht und unter dem Deckmantel von „historischer Aufarbeitung“ die Guido Knopps dieser Welt ihre als Abscheu getarnte Leidenschaft ausleben. Strategie und technische Überlegenheit genießen hohes Ansehen. Egal, ob im Krieg oder im Motorsport. Es geht um den Kampf und um den Sieg. Ist letzterer „verdient“, ist das Ansehen groß.

So viel Verlässlichkeit

Auch die Deutschen lieben Helden wie Michael Schumacher. Denn sie machen es ihnen leicht. Keine großen Worte, keine Zweifel an irgendwas, kein Widerspruch. Außer vielleicht am Steuersystem. Vor allem Sportler sind für dieses Heldenbild bestens geeignet. Leistung zeigen, Klappe halten. Und am besten heiraten und Kinder kriegen.

Michael Schumacher ist das Leitbild für den systemkonformen Heroen. Und die Medien haben sich damit abgefunden, dass bei ihm nichts zu holen ist. Kein Fremdschwängern, kein Bunga-Bunga. Also befeuern sie das biedere Bild des guten Menschen und tun so, als freuten sie sich über so viel Verlässlichkeit.

Und nun das: Ein Unfall und das Leben am seidenen Faden. Für die Schwarz-Weiß-Macher-Medien mit ihrer Liebe zu Kampf und Kämpfer ist das High Noon. Fragt sich, wie es nach einem hoffentlichen Überleben weiter geht. Mit einem Weltmeister, der eventuell bleibende Schäden davon trägt und wohlmöglich von nun an die Verwundbarkeit verkörpern wird. Es wäre interessant zu sehen, wie die Medien – stellvertretend für Michael Schumachers Bewunderer – mit dieser Schwäche umgehen.

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152 Kommentare

 / 
  • V
    Vau-Maxe

    Wenn man auf zahlreiche andere Unfallopfer, die nicht der Presse vorkommen, abstellt, wäre das Argument nur dann zulässig, wenn es zuvor eine breite Aufmerksamkeit für schwer am Schädel verletzte gegeben haben würde, die nun durch diesen besonderen Unfall plötzlich nachliesse.

     

    Niemand wird nun allerdings übersehen können, dass es gerade umgekehrt ist: Menschen mit Schädelhirntrauma, besonders als Unfallfolge beim Skifahren, sind nun gravierend mehr im Fokus, als sie es vor Schumachers Unfall waren.

     

    Das beweist daher nicht die Schädlichkeit von Prominenz (oder sagen wir Heldtum) sondern ganz im Gegenteil deren/dessen Nützlichkeit für das Allgemeinwohl. Wenn weiss Gott nicht in jedem Fall, so doch ganz bestimmt in diesem Besonderen hier und jetzt.

     

    Ungezählte werden vielleicht wieder etwas mehr Respekt haben, wenn sie runterfahren, werden sich Helme zulegen, oder vielleicht auf Tiefschnee neben der Piste sogar ganz verzichten.

     

    Vielleicht gibt es ferner für Krankenhäuser eine Gelegenheit, Diagnostik und Akutversorgung weiter zu verbessern, wenn durch die Aufmerksamkeit etwas Geld dafür zusammenkommt, etc.

     

    Wer hier anmahnt, das sei ja jeder selber schuld, der überhaupt Sport treibe, der ist damit auch nicht ein Ausbund an Solidarität, sondern bekundet nur, dass er zum Teil die Botschaft der Leistungsträger der Ellenbogengesellschaft, dass jeder nur sich selbst der nächste sein kann, weil es sonst leider zu teuer wird, im Übermass internalisiert hat.

     

    Wahrhaftig, wunderbare Blüten des Tatsächlichen, die der seltsame Mann mit dem langen Kinn, der nie eine Botschaft mitzuteilen hatte, in den Gedankenkästen von einigen so hervortreibt!

  • AU
    Andreas Urstadt

    @Egal

     

    Man sollte Habermas nicht einfach als Steinbruch verwenden. Schumacher s Stiftung investiert dort in Forschung fuer Unfallopfer u Behinderte, wo der Staat es nicht tut, was der / die Staaten da machen klingt viel eher nach Refeudalisierung der Gesellschaft inkl der Auslagerung des Sozialbereichs, der Hartz IV Regeln usw. Insofern ist es eher ganz schoen peinlich, dass Merkel die Leidende gibt, die macht fuer Micheal Schumachers Stiftungsanliegen kein Geld locker. All diese Stiftungen wirken dort, wo der Staat sich zurueckzog oder zu wenig tut. Alle, die jetzt mitleiden, sollten sich klar sein, was sie da gewaehlt haben. Die Refeudalisierung wird kollektiv abgenickt.

     

    Grad im Jahr von Habermas Reformulierung des Begriffs Gespraech mit berliner Sozialamtsabteilungsleiter, wenn noch mehr Sozialabbau betrieben wuerde, wuerde er kuendigen, der Begriff sozial sei nicht mehr kenntlich. Bei Hartz IV war er nicht mehr auf der Gehaltsliste. Die andern im Metier offenbar pure Feudalknechte. Logisch, dass die Politik irgendwann mehr Stiftungen usw forderte. Man sollte sich klar sein, wer refeudalisiert.

  • AU
    Andreas Urstadt

    @Sebastian Heiser

     

    Ich berufe mich auf Aussagen der taz und aktuelle Berichte seit Oktober inkl des Sterninterviews, wo taz-Vertreter genau das sagen: Formel 1 und Motorsport tabu plus Ausdehnung auf die Leser mit " gebe es allenfalls drei Leser, die Formel 1 in der taz vermissen wuerden" und diese Leser werden als verbloedete Idioten hingestellt.

  • AR
    Andreas Rothe

    Ich finde es etwas Menschenverachtend und herablassend wie hier berichtet wird. Wenn Sie besser recherchiert haetten, dann haetten Sie auch gewusst, das Herr Schumacher immer sehr viel Geld für soziale Zwecke gespendet hat. Aber richtig das interessiert ja hier keinen! Statt dessen schreiben sie so etwas wie den letzten Satz, ohne überhaupt zu wissen, ob er nicht vielleicht noch stirbt. Piaetetlos und verachtend.

  • T
    T.V.

    Getroffene Hunde bellen also nicht nur beim Yücel, schön zu sehen.

  • Es ist nicht zu fassen.

    Tagtäglich werden Unfallopfer zu Luft in die Grenobler Klinik eingeliefert; tagtäglich sterben dort Menschen an den Unfallfolgen.

    Und hier wird eine Hype zelebriert für einen Deutschen, der seine Steuern und Abgaben sehr gerne in der Schweiz abliefert.

    Das Land, das ihn ausgebildet hat, war ihm nichts wert.

    Ich wünsche ihm, dass er sein Leben behält, so wie ich das jedem Menschen wünsche, der durch einen Unfall bedingt eine Klinik aufsuchen muss.

  • RW
    Rainer Winters

    M. Schumacher war immer mehr Symbol als er als Mensch thematisiert wurde. In unserer Gesellschaft des "immer schneller" war er gar das TOP-Symbol, bis selbst das Symbol stürzte. Insofern verstehe ich den Medienrummel. Natürlich machen die Medien auch viel Rummel, damit sie mehr Zeitungen verkaufen.

     

    Die letzten Monate haben gezeigt, wie emotionslos die Bürger ihre eigene Überwachung hingenommen haben. Aber jetzt M. Schumacher. Frau Merkel leidet mit Millionen Deutschen, war zu lesen.

     

    Das ist das Ekelige an diesem Sturz: Sein Unfall wird medial ausgenutzt, und ausgerechnet die Bundeskanzlerin ficht mit dem größten Eimer des Populismus, um mediale Aufmerksamkeit zu erhaschen. Zum Thema NSA hatte sie nichts zu sagen.

     

    Frau Merkel gehört abgewählt und die Emotionen Herrn Schumachers seiner Familie betraut.

    • @Rainer Winters:

      Schumacher als Symbol einer "beschleunigten Gesellschaft" zu sehen, könnte zumindest teilweise erklären, warum dem Skiunfall in der Tagesschau vom 30.12.2013 höchste Priorität (= erste Meldung) und fast ein Drittel der Sendezeit gewidmet wurde.

  • ET
    Entsetzter taz-abonnet

    Arme Oma, ebenso funktionalisiert wie ein im Koma liegender Mensch, dessen "eventuell bleibendes" Schicksal als "interessant"es Studienobjekt imaginiert (oder herbeigewünscht?) wird, fragt sich, wer welchen Hype bedient, offensichtlich wird hier eine Gruppe der Leserschaft angesprochen, die zusammen mit ihren Kommentatoren jeden menschlichen Respekt vermissen lässt, wenn es ins eigene Kalkül passt ...

  • "Der letzte Satz aber zeugt von einem menschenverachtenden Zynismus, den ich der taz niemals zugetraut hätte ..."

     

    Und i c h verwette das ewige Leben meiner Oma darauf , dass

    S i e den letzten Satz von S.B. garnicht verstanden haben . Der Irrealis "wäre" ist für Sie offensichtlich Alt-Chinesisch . Ebenfalls nicht verstanden haben Sie , dass und

    w a r u m der Satz in erster Linie ein Hieb gegen Burmesters Berufskollegen und Kolleginnen in den Medien ist . Gegen solche armen Teufel , die zu Hunderten um die Klinik in Grenoble rumlungern müssen , um den Hype ein paar Tage lang am Leben zu halten .

  • SM
    S. M. Frühling

    Netter Artikel! Ich kann die ganzen Meldungen über Schumacher nicht mehr sehen, denen man einfach nicht ausweichen kann. Endlich einmal ein anderer Geschmack. Was hat dieser Mann gemacht? Er ist "sehr schnell im Kreis gefahren" - jahrelang. Hat das den Verlauf der Weltgeschichte geändert? Oder ist er zu guter Letzt nicht mehr als eine inhaltsleere wandelnde Litfaßsäule der werbetreibenden Industrie?

  • ET
    entsetzter taz-abonennt

    Ein Grund mehr, das taz-abo abzubestellen. Die Artikel und Kommentare in der taz haben teilweise das Niveau einer Schülerzeitung, sind menschenverachtend ("Kinn hoch") und in diesem Fall einfach dumm und geschmacklos (Vergleich mit NS). Der letzte Satz aber zeugt von einem menschenverachtenden Zynismus, den ich der taz niemals zugetraut hätte ...

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @entsetzter taz-abonennt:

      taz-Abonennt und kommentiert als Gast?

  • B
    Bleifuss

    Interessante Beiträge, die sich hier mit dem Thema Spitzensport auseinandersetzen. Ist auch um vieles spannender als die blande Abwehr des diesen Kommentaren zugrundeliegenden Artikels. Naja, zur Not kann man ja behaupten, es wäre Absicht gewesen! Für mich sind Menschen, die Höchstleistungen erbringen, eigentlich gar nicht an Begriffe wie Heroismus oder Leistungsprinzip geknüpft. Die Ellenbogengesellschaft ist ja ebensowenig ein gutes Milieu für Leute vom Schlag eines Schumacher, wie es, Gott bewahre, das Dritte Reich war.

     

    Die Menschen, die sich wie am Theater für uns in die Arena begeben, um aufzuweisen, dass es nichts ist als eben Theater, sollten in Wahrheit geschützt werden davor, dass sie ein profan nimmersattes Boulevard eingemeinden darf, als gehörten sie zur Familie. Diesen Mangel an logischer Geltung muss man Silke Burmester leider ebenso vorhalten wie Kai Ebel oder der Bildzeitung. Wenn sich einer dem aber zu entziehen versucht hat, dann war es Schumacher.

     

    Doch, wir brauchen die Helden "bigger than life". Und zwar welche, die sich nicht danach bei Markus Lanz lang und breit über alles und jedes auslassen, sondern solche, die sich mit einem spöttischen Lächeln den Nachfragen entziehen. Gerade Schumacher war einer von denen, die das kapiert hatten, und der darum die Kirche im Dorf liess.

  • F
    Frank

    @munster

    50 Mio bei akt. über 7 Mrd. Menschen ist nichts. Für die Mehrheit aller ist dieser Herr nix weiter wie ein überbezahlter Autofahrer.

     

    Und überbezahlt ist der deswegen, weil Leute wie Sie Ihm beim im Kreis fahren zuschauen und die Firmen hoffen, dass Sie sich beim nächsten Autokauf dann für Ihr Produkt entscheiden.

     

    Ist nur Werbung und Entertainment. Genauso beim Fußball. Keinerlei gesellschaftliche Relevanz.

     

    Natürlich wünsche ich Ihm gute Besserung, wenn möglich.

  • G
    Grütze07

    Bei aller berechtigten Kritik ein ziemlich unsportlicher Artikel, wie ich finde.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Jeder kann sich verwirklichen, wie er will. Aber als öffentliche Persona muß er dann auch die Meinungsvielfalt akzeptieren.

     

    Und am deutschen Leistungssystem sind schon viele zerbrochen. Schumi steht nicht für die Schwachen, sondern ausschließlich für die Starken. Was für ein Held!

    • B
      Brummkreisel
      @774 (Profil gelöscht):

      Dann bitte aber Leistungssport abschaffen, und am besten sowieso den Sport, sofern ein Bestandteil davon Zweikampf ist. Wenn der Sohn morgen beim Turnier ein schönes Tor macht, wird bitte nicht gejubelt, sondern der Trainer darauf aufmerksam gemacht, dass auch andere noch ein Tor schiessen möchten, und man den Jungen deshalb nun vom Platz geholt sehen will. Und erst mal rennt man zum Torwart und fragt, wie der das verkraftet hat, dass er überwunden wurde. Naja, ob das noch Spass bringen wird?!

    • L
      Lüge
      @774 (Profil gelöscht):

      Was für ein Unsinn. Schumacher ist mehrfacher Millionenspender. Einfach mal googeln vor'm Lügen verbreiten. Was für Helden kommentieren hier?

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @Lüge:

        Ja, jede Schumi-Kritik ist eine Lüge. Und Almosen haben die Reichen schon immer gegeben. Hoffentlich kann Schumi vom Rest seiner Milliarden noch leben.

        • L
          Lüge
          @774 (Profil gelöscht):

          "Ja, jede Schumi-Kritik ist eine Lüge."

           

          Reine Polemik. Sicher wird er auch vom Rest seine Geldes noch leben können. Aber wo sind denn die Millionen-Spender bei unseren Fußballhelden, unseren Wirtschaftsbossen, unseren Musikerikonen?

           

          Wenn jemand so selbstverliebt und ignorant ist, wie Schumacher hier verkauft werden soll von den Selbsgerechten unter der Leserschaft, dann verstehe ich nicht, warum er überhaupt spendet. Ein Aufpolieren seines Images hat er sicher nicht nötig, darum hat er sich offensichtlich nie geschert, was andere über ihn denken.

           

          Mir sind seine Spenden bei der Tsunami-Katastrophe, für die Opfer des Elbe-Hochwasssers, sein Einsatz für soziale Zwecke als Botschafter allemal lieber, als das ganze dogmatische Geschwafel mancher Kommentierer hier.

           

          Die Heftigkeit, mit der man hier auf ihn und die Motorsportfans einprügelt, lässt mich an Maß und Ziel der Kritik zweifeln. Wir reden hier über einen Sportler der sehr viel Geld verdient hat mit seinem Sport. Ich bin mir sicher, dass viele der Schumacher-Kritiker an anderer Stelle jubeln, wenn "ihr" Fußballverein wieder mal zig-Millionen für einen Spieler ausgegeben hat. Man kann ihm sein Geld neiden, seinen Wohnsitz in der Schweiz, seine legale Steuerflucht - die übrigens auch so mancher seiner Kritiker hier vornehmen würde, wenn er nur das Geld und die Wahl hätte. Aber das war's dann auch schon. Dass er in den Augen so mancher den falschen Sport betrieben hat, macht ihn nicht zu einem Feindbild. Und Motorsportfans nicht zu Dumpfbacken.

  • Hack-hack-hack.... Grins* !

    Frau/Mann Kommentator kann S.B.´s Text drehen/ verdrehen .. im Kreis fahren, da wirds mir Schwindelig!!

    -----

    Ich finde trotzdem das M.S. ein Held ist!

    Ein menschlicher Spezialist der die Herrschaft über modernste- wissenschaftlich-technologische Motorentechnik, über Geschwindigkeit- bewiesen hat!

    ---------

    Eben: MAN OVER MACHINE!

    ---------

    Dass jedoch Frau Burmeister und viele Männer diesen Triumph des "MAN OVER MACHINE" falsch verstehen und Technikgläubig werden- und schnelle Autos im Mucho-Stil als Penisverlängerung im Cyborg Stil (zumindest subjektiv) zu akzeptieren...

     

    M.S. wenn er hoffentlich seinen "Natursport" Unfall übersteht, wird nicht der gleiche sein !

     

    Ich meine es ist eine Ironie des Schicksals, das M.S. als "MAN OVER MACHINE" Spezialist `TECHNISCHEN SPORTS´ ein Opfer der Gefahren des Skilaufens- eines reinen "NATURSPORTS" geworden ist !

    • @vergessene Liebe:

      Sie finden „trotzdem“, dass M.S. ein Held ist. Warum „trotzdem“? Silke Burmester schreibt doch ausdrücklich, dass er von den Medien in eben dieser Funktion gefeiert wird, da er ja nichts anderes geleistet hat, als Motoren zu bändigen. Keine nobelpreiswürdigen Leistungen in Wissenschaft, Politik oder Kultur. Darum geht’s in diesem Texte. Dass, kulturell rückwärtsgewandt bis rückständig, Kämpfer und „Siegertypen“ als die falschen Helden gefeiert werden. Kann wohl nicht JedeR verstehen. Ziemlich grotesk ist übrigens ihr „MAN OVER MACHINE“, denn noch bauen sich ja zum Glück Maschinen nicht selbst. Wenn Hightech-Schifahren ein Natursport ist, dann ist es PKW-Rally-Fahren wohl auch. (Hoffentlich haben Sie sich bei der Formulierung von „Penisverlängerung im Cyborg-Stil“ nicht zu heftig auf die Schenkel geklopft. Aber immerhin haben Sie den Namen Schumacher richtig geschrieben. Gelingt auch nicht allen KommentatorInnen.)

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @vergessene Liebe:

      Natursport hin oder her: Skifahren ist genauso gefährlich, wie Rasen. Wer die Gefahr sucht, kommt darin um.

  • R
    RLS

    Viele verwechseln Talent und Größe.

    Michael Schuhmacher ist talentiert mit einem 700PS Boliden schnelle Runden zu fahren.

    Wenn es einen Rennfahrer gegeben hat der Größe hatte, würde ich eher zu Ayrton Senna neigen, der den Rennsport geliebt hat, aber auch zugegeben hat dass er etwas sinnloses ist.

    Er hat aber durch seine Bekanntheit die Möglichkeit, in Brasilien gegen die Armut anzukämpfen. Zum Beispiel die Senna Stiftung für Kinder.

    Zudem muss er mit Autofirmen gesprochen haben, dass diese im armen Brasilien investieren.

    Was ich an Ihm aber am meisten bewundert habe, er hat in einer Ecke gesessen, und ein Buch gelesen. Er wäre nicht den Journalisten des Springerkonzerns in den Arsch gekrochen.

     

    Er war die Person die er sein wollte, und nicht wie ihn die Medien und die Fans haben wollten.

  • T
    Thomas

    Eine kurze Meldung hätte gereicht!

    Viele vergessen wohl, dass dieser Mann NUR sein Geld mit und durch das Risiko bekam.

    Wer seine wertvolle Gesundheit und sein Leben für Geld "verkauft", muss auch den Preis dafür respektieren!

    Motorsport als Sport zu bezeichnen, erklärt sich mir nicht.

  • Eine fundierte Analyse des medialen Umgangs mit dem Unfall von Michael Schumacher im bewährten Burmester- Stil, den ich ja mag. Die Spekulation, wie es im schlechten Falle weitergehen könne, die war überflüssig.

     

    Interessant, dass in vielen Kommentaren "Moral" und "moralisch" vorkommen. Im Text von Silke Burmester finde ich diese Worte nicht.

    • S
      sarko
      @lichtgestalt:

      Ach , kommen Sie , Lichtgestalt ! Sie selbst könnten heute sicher bessere Deutschaufsätze schreiben als vor 50 Jahren : "objektiv" , sachlich , brav ehrpusselig niemandem auf die Füße tretend . S i e sollten S. B. nicht belehren wollen , wie man eine Satire , ein Pamphlet auf Berufskollegen abschießt !

      • @sarko:

        Achwas. Ich habe doch schon vielfach als Bewunderer der Schreibkunst von Silke Burmester Kommentare eingebracht, und wie Apokalyptiker sammle ich ihre (aus meiner Sicht) schönsten Sätze. Der mit der Pole-Position wurde auch schon in meine Sammlung aufgenommen. Es sind ja auch die abschließenden Formulierungen nicht unangemessen, aber als braver, alter, ehrpusseliger Mensch, der schon viel Elend gesehen hat, würde ich keine Spekulationen anstellen, die von bleibenden Schäden ausgehen. Und außerdem ginge es in diesem Falle weniger um Schwäche als um Leid. Alles hat seine Zeit. (Sie glauben wohl, weil ich das nicht kann, müssen Sie sich über mich lustig machen :-)? Und apropos „SARKO“: Sie sind nicht zufällig Silkes „kleiner Nici“?)

        • @lichtgestalt:

          ... leicht verrutscht , meine Antwort ...hier isse noch mal :

          Ach , Lieber mit der lichten Stirn , (à propos : auf dem Foto - ist das Franz-der-Ball-Kaiser, der mit den BILD-Sprüchen?),... also mein Lieber : I c h bin hier eine multiple Persönlichkeit . Mittels feiner Stilanalyse kannst Du auch erraten , wer denn alles sich unter den Nicks versteckt . Das ist ja u.a. das Gute am taz-Forum : Man kann sich ständig "neu" erfinden .

          Gruß

          sarko ....

          • @APOKALYPTIKER:

            „In jedem Kleide lässt er mich die Pein des engen Erdenlebens spüren?“ Wie viele Kleider sind`s denn? Und in wie vielen Kleidern oder Gestalten sind Sie mir schon begegnet? Hier oder auch woanders? Auf eine multiple Kommentator-Persönlichkeit war ich nicht gefasst und meine Stilanalyse versagt. Mein „Stil“, der in seiner Nüchternheit wohl eher an meine Geschäftsbriefe erinnert (über die auch niemand lacht), ist wahrscheinlich leicht zu erkennen, obwohl ich mein Pseudo schon mehrfach gewechselt habe. Gern möchte ich ja auch noch die Historie meiner Kommentare verschwinden lassen, aber die wandert leider immer mit.

             

            Silkes „kleiner Nici“ sollte übrigens Nicolas SARKOzy aus dem „Tagebuch der Carla Bruni“ sein, und den „Kaiser“ habe ich vor etlichen Jahren mal vom Fernseher abfotografiert. Er stand vor einer Grafik, wodurch es aussah, als habe er Flügel. Eine echte „Lichtgestalt“. Wenn Sie drauf klicken, bekommen Sie eine vergrößerte Ansicht.

  • R
    Rundregelsatz

    Ach ja; Zitat:"Nein, er hat etwas bedient, auf das Männer abfahren, weltweit: Er hat die kompensatorische Kraft von Motoren vorgeführt."

     

    Nicht nur das. Wenn man ein wenig Ahnung vom Motorsport hat, u ich gehör wahrlich nicht dazu, dann weiß man, dass auch im eigenen Auto viele Dinge stecken, die genau solchen Rennen entspringen.

     

    Früher führte man Kriege um Entwicklungen voranzutreiben. Heute ist es z.B. der Motorsport. Also mit irgendwas sollte man dann schon einmal zufrieden sein. Lassen Sie doch bitte den Männern den wohl in ihren Augen sinnlosen Spaß. Wir lassen Ihnen auch ihren. Kein Wunder, wenn man nie das findet: Zufriedenheit.

    • @Rundregelsatz:

      Ach , Lieber mit der lichten Stirn , (à propos : auf dem Foto - ist das Franz-der-Ball-Kaiser, der mit den BILD-Sprüchen?),... also mein Lieber : I c h bin hier eine multiple Persönlichkeit . Mittels feiner Stilanalyse kannst Du auch erraten , wer denn alles unter den Nicks . Das ist ja u.a. das Gute am taz-Forum : Man kann sich ständig "neu" erfinden .

      Gruß

      sarko ....

  • U
    UnserSchumi

    Lustig all die völlig sinnentleerten Kommentare á la "GETTO" und "Munster". Der Artikel beschreibt eigentlich nur, dass sich langweilige kleingeistige Menschen mit langweiligen kleingeistigen Menschen identifizieren, was ja völlig legitim ist, aber wehe es spricht jmd. aus, dann fühlt sich der doppelt freie Lohnproll angepisst. Freiheit heißt für diesen eben "Auto brumm brumm schnell" oder "Fußball rund schön". Sehr guter Artikel

    • G
      Getto
      @UnserSchumi:

      Dann ist die taz-Leserschaft doch sicher dankbar für Ihren hochgeistigen Kommentar.

      Glückwunsch.

  • R
    Rundregelsatz

    Irgendwie kann ich für Herrn Schumacher kein Mitleid aufbringen. Würde sein Sohn im Koma liegen, dann schon. Aber bei ihm ehrlich gesagt nicht.

     

    Er hat uns viele schöne Momente geschenkt, Momente an denen wir teilhaben durften. Er hat Leistungen gebracht, die vorher keiner Vollbracht hatte. Insofern gebührt ihm Dank und Respekt, ABER:

     

    Der gute Mann ist 45 Jahre alt, er sollte wissen was Verantwortung bedeutet. Allein seines Sohnes willen. Die Strecke wurde nicht umsonst von den Verantwortlichen gesperrt. Das dient der Sicherheit und sicherlich nicht dazu um Schumi zu ärgern. Warum muss sich dann so jemand (egal ob Reich oder nicht) dann über solche Regeln hinweg setzen? Warum noch seinen eigenen Sohn dieser Gefahr aussetzen????!!! So etwas geht mir nicht in den Kopf!!

     

    Wenn ich einen Formel 1 Boliden fahren wollte und Schumi mir sagen würde, dass ich diese oder jene Sachen nicht tun darf – sie dienen der eigenen Sicherheit – und ich tu´s dann trotzdem, wie würde er wohl denken? Aber ihm hatte es nichts ausgemacht sich über die Sicherheitsregeln Anderer (die Erfahrung haben und so was jeden Tag machen) hinweg zu setzen. WARUM?!

     

    Nichts desto trotz wünsche ich ihm als Mensch Alles Gute und vor Allem: Hoffentlich keine Folgeschäden!

  • A
    Anne

    Mit einem Weltmeister, der eventuell bleibende Schäden davon trägt und wohlmöglich von nun an die Verwundbarkeit verkörpern wird. Es wäre interessant zu sehen, wie die Medien – stellvertretend für Michael Schumachers Bewunderer – mit dieser Schwäche umgehen.

    ----------------------

    @ Frau Burmester

    Wie werden Sie als Teil der Medien damit umgehen?

     

    Ich finde das Sie "nur" etwas dagegen schreiben, vielleicht auch müssen, damit Sie mitreden/ schreiben können. Im Grunde "benutzen" auch Sie den verletzten Michael Schumacher für Ihre Zwecke.

  • MG
    Martin Graf

    @Hugo100,

    vielleicht sollte man dann - aus Gründen der politischen Korrektheit - aber auch erwähnen, dass bild.dem, stern.de, welt.de, focus.de und die meisten anderen ihre Leser gratis über die Ereignisse informieren - während taz.de vor dem Lesen fragt "wieviel willst Du zahlen?".

     

    Nicht, dass man am Ende noch die Falschen beschimpft, mit dem Schumacher-Unfall Geld verdienen zu wollen... ;-)

  • A
    Alternative
  • H1
    Hugo 1000

    Korrekt! Und aufgrund der hohen Frequenz auf dieser Seite wird man in der nächsten Redaktionskonferenz zu dem schluss kommen: "Das war ein wirklich guter Artikel! Wir machen unsere Sache richtig gut."

  • B
    Brummkreisel

    Was Medien, allen voran Bild, aus Schumacher gemacht haben, ist sehr bemerkenswert.

     

    In den Sport ist er als Underdog gekommen, der die aufgesetzte Konformität des Formel-1-Zirkus gnadenlos entlarvte, der von Ecclestone gerade fit gemacht werden sollte für die ganze Familie.

     

    Schumacher hat hemmungslos und gierig dazwischengefunkt, er hat noch einmal aufgezeigt, worum es beim Spitzensport tatsächlich geht, nämlich um totale Dominanz um fast jeden Preis. Er wurde gehasst, man versuchte ihn kalt zu stellen. Er siegte, gerade in Rennen, die viel zu spektakulär und damit gefährlich waren, und darum musste man lernen, ihn zu lieben.

     

    Zu sagen hatte er dazu nichts. Geniale Einsilbigkeit. Nation, Familie, Tradition, Weltfrieden? Schumacher hat sich nie dazu hinreissen lassen, zu glauben, sein spezifisches Können prädestiniere ihn auch insgesamt zum Welterklärer, zum Glück!

     

    Dafür haben ihn viele bewundert, denn er hat die Dinge wieder richtig gestellt für seinen Sport, und er hat aufgezeigt, was bedingungslose Hingabe an eine Sache bewirkt. Er lieferte auch geistig-moralisch, hier irrt die Kolumnistin eindeutig:

     

    Man konnte diesen Fahrer hassen, er konnte einem vorführen, wie gefahrvoll totaler Ehrgeiz ist, er hat aufgezeigt, dass es im Rausch der Geschwindigkeit auch um das Spiel mit dem Tod geht.

     

    Er hat, wie einst nur Lauda, und nach ihm keiner mehr, das System infrage gestellt und Ecclesone und den anderen seine sieben Titel vor die Füsse geworfen.

     

    Diesen Aspekt hat Burmester leider aussen vor gelassen, und darum stimmt das Bild, was sie von Schumacher entwirft, nur insofern, als dass man das Image zugrunde legt, was ihm Zeitungen dann aufzupappen versucht haben.

     

    Am Ende sollte man sich für den öffentlichen Schumacher gerade nicht wünschen, dass er hilflos im Rollstuhl vorgeführt werden kann und ihn Kai Ebel (sic!) auf offener Bühne umarmt, denn erst dann wird Bild wirklich gesiegt haben.

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @Brummkreisel:

      Wer wünscht sich, daß Schumi im Rollstuhl fährt? Seine Rolle in der Öffentlichkeit darf man hinterfragen. Das macht einen nicht zum Schumi-Hasser.

    • B
      Balduin
      @Brummkreisel:

      Viel Pathos, wenig Inhalt, Ihr Kommentar.

       

      Schumi war ein Rädchen im milliardenschweren Getriebe des skrupellosen F1-Business. Wer dem System ernsthaft gefährlich wird, fährt da nicht lange mit, schon gar nicht vorne.

  • Wunderbar, Frau Burmester! Ich war geschockt in der Tagesschau als ERSTE Meldung 5 Minuten lang über einen leichtsinnigen Skifahrer zu hören - es fehlte nur noch ein Brennpunkt vom Bayerischen Rundfunk! Als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt. Die Schumi-Fans hätten nichts vermisst, wenn es nur eine kurze Meldung vor dem Wetter gegeben hätte - heftige Niederschläge.

    • @Thomas Thews:

      Wer schaut denn noch Tagesschau?

    • @Thomas Thews:

      Da warst du also geschockt, du armer Kerl. Mich schockiert es, wenn in er Tagesschau die erste Meldung eine politische RIESENsauerei aufdeckt. Oder wieder über eine Naturkatastrophe berichtet wird. Na ja. - Die Auferstehung des Siegers. Der BurmeisterMist kotzt mich immer noch an!

  • SD
    Spur des Geldes

    @OKLIW0070

     

    Ein Sportler, der des Geldes wegen seinen Arbeitgeber wechselt? Womöglich, weil er sich noch dazu mehr Chancen auf einen Titel ausrechnet? Unglaublich! Wenn so etwas im Fußball üblich wäre, würde ja kein Mensch mehr ins Stadion gehen. Oder man stelle sich einen Fußballtrainer vor, der für Rasierer wirbt, aber selbst einen Vollbart trägt - das wäre der KLOPPer. Sicher sieht man ausschließlich Promis, die bestens über die Firmen und deren Produkte informiert sind, für die sie werben. Und die hundert Prozent hinter dem stehen, was sie in der Werbung aussagen. Schumacher ist da wirklich das schwarze Schaf unter lauter ehrlichen Werbern. Oder sind die genau so verlogen, wie mancher Kommentar hier? Gleich mal dem Chef bescheid sagen, dass man auf immer in der Firma bleibt und auf eine Lohnerhöhung verzichtet - wer will schon der Spur des Geldes folgen?

  • FG
    Freiwillige Glückskontrolle

    Hier können die Pseudo-Empörten sich mal zu Gemüte führen, wie ein Fan Schumachers ihn als unverwundbaren Held veehrt (ein italienischer Fan, aber auch Italien hat eine faschistische Vergangenheit).:

     

    http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt5190.html

     

    Ich finde es löblich, dass Frau Burmester auf diesen Zusammenhang hinweist; so manchem mag nun dämmern: es gibt keine Sicherheiten, für niemanden. Auch nicht für Menschen, die einst immer wieder als Sieger aus hochriskante Situationen hervorgegangen sind.

  • BB
    Boris B.

    Gestern in den Tagesthemen: Bericht vom KH in Grenoble von Fans, die Schumachers 45sten Geburtstag feiern. Ein italienischer Fan sagt in die Kamera: Nein, er habe keine Angst um Michael Schumacher, der sei ein Held, dem könne gar nichts geschehen. Nein, er habe wirklich keine Angst, Schumi schafft das, ganz sicher ...

     

    Silke Burmester hat mit ihrer Analyse zum Heldenmythos "Rennfahrer Schumacher" den Nagel auf den Kopf getroffen und das stinkt wohl den zahlreichen Heldenverehrern, die sich hier im Forum tummeln.

    Dem Menschen Schumacher wird das nicht gerecht.

  • G
    Getto

    Kein Wunder, dass man im Ausland genervt ist von der deutschen Selbstzerfleischung. Kein Engländer, Franzose, Ami etc. käme auf den Gedanken, die Bewunderung für einen Sportler für seine sportliche Leistung so verkrampft zu sehen. Das ist so typisch deutsch und rückwärtsgewandt, dass es schon lächerlich wirkt. Wenn ein Deutscher jubelt, hört man schon im Geiste die Fanfaren dazu schmettern. Meine politische Einstellung liegt links von der Mitte, aber dieses Selbstgeißeln, das hinter jedem bisschen Freude nach dem Warum und Wieso sucht und refelxartig zu dem Urteil kommt, dass der Deutsche an sich ein heldenverehrender Nazi ist, ko... mich mächtig an.

     

    Die Scheinheiligkeit, mit der man auf linker Seite für die doppelte Staatsbürgerschaft eintritt, aber jedem deutschen Schweiz-Bewohner am liebsten den deutschen Pass entziehen möchte, wirft kein gutes Licht auf die Oberlehrer aus dem linken Lager. Wäre Schumacher ein Maler oder Schriftsteller, würde sich weder Frau Burmester noch sonst jemand darüber aufregen, dass er als Deutscher in der Schweiz wohnt.

     

    Das mediale Interesse an Schumachers Unglück mag überzogen sein - aber selbst die taz schneidet sich ein Sück von dem Kuchen ab. Natürlich intellektuell auf ganz anderem Niveau - sicher doch. Es kommt schon sehr intellektuell daher, wenn man sich im Geiste die Hände reibt bei der Vorstellung, Schumacher könnte bleibende Schäden zurückbehalten und so würde die Verlogenheit der Fans zum Vorschein kommen, weil die ihn dann ja nicht mehr sehen wollen.

     

    In welch geistigem Getto leben Sie, Frau Burmester?

  • PA
    Poschis Alter Ego

    Wie kann man das "Phänomen Schumacher" erklären, d. h., in erster Linie das Interesse für einen abgehalfterten Formel-1-Piloten?

    Ich nehme an, dass es daran liegt, dass Schumacher trotz seines Milliardenvermögens ein Prolet geblieben ist, der sich aus der geistigen Rolle des Kfz-Mechanikers nicht weiterentwickelt hat. Auf der einen Seite nimmt er kleingeistig immer noch alles mit, was Geld bringt bzw. Ausgaben vermeidet (z. B. Pauschalbesteuerung in der Schweiz, Werbevertrag mit der DVAG), auf der anderen Seite ist er der angepasste Proll, der sich darstellt, wie andere (z. B. "BILD") es wollen und keine Fragen stellt. Und dies scheint ihn für die "Masse der Fremdbestimmten" unglaublich sympatisch zu machen, ihr "Schumi" ist in der durch die Medien geprägten Wahrnehmung ja immer so "volksnah" und "bescheiden" geblieben.

  • MD
    Matthias D.

    Soll sich Schumacher jetzt dafür entschuldigen, dass er nicht sein Leben lang geschuftet hat, "um sich und seiner Familie ein menschenwürdiges Leben unter widrigen Umständen zu ermöglichen", sondern nur das getan hat, was er am besten konnte, was er von Klein auf gelernt hat und was seine Leidenschaft gewesen ist?

     

    Und was soll der Bezug zu dem angeblich so menschenverachtenden System? Wollen Sie Menschen wie Schumacher verbieten sich selbst zu verwirklichen, wäre das Ihrer Meinung dann ein menschlicheres System?

  • M
    Munster

    "Er hat der Welt in seiner großen Zeit keine zukunftsweisende Perspektive geboten, er hat kein helfendes Medikament erfunden oder sie mit Kunst bereichert. Nein, er hat etwas bedient, auf das Männer abfahren, weltweit: Er hat die kompensatorische Kraft von Motoren vorgeführt."

     

    Nein, tut mir leid, aber er hat weit mehr als das! Schumacher hat vor allen Dingen durch seine mentale Stärke überzeugt: Er ist der fleischgewordenen Ehrgeiz gewesen, den ich vor allen Dingen für seine Fähigkeit absolut niemals aufzugeben bewundert habe. Er ist damit für mich persönlich und viele andere sicherlich durchaus zukunfstweisend gewesen, oder zumindest eine Bereicherung.

     

    Eurer Meinung nach scheint ein Mensch nur "groß" zu sein wenn er der Welt "zukunfstweisende Perspektiven" oder ein Medikament, etc. geschenkt hat - am besten natürlich konform mit einem linksideologischen Weltbild, also vor allen Dingen anti-national und politisch korrekt, aber leider verkennt ihr dabei, dass ein Mensch wie Schumacher für jeden Einzeneln ein Vorbild sein kann, wenn es darum geht, die eigenen Träume zu verwirklichen.

     

    Zudem gehört die Formel 1 zu einem der meistgesehnen Sportevents überhaupt, mit Spitzenquoten von bis zu 50 Millionen Zuschauern weltweit. Es ist einfach anmassend sich hinzustellen und die Berechtigung dieses Sports in Fage zu stellen, oder wollt ihr euch ernsthaft über 50 Millionn Menschen stellen!? Damit würdet ihr eine zutiefst totalitäre Weltanschsaung offenbaren.

    In Anbetracht der Überheblichkeit, die dem kompletten Artikel unterschwellig beiwohnt, erscheint es mir allerdings in der Tat so.

    • ZC
      Zeno Cosini
      @Munster:

      Wie viele Millionen mögen wohl diesen 'Sport' absolut unsinnig finden?

      (Jahrelang im Grenzbereich im Kreis fahren - dazu gehört schon was... auch Verstand?)

    • 7G
      774 (Profil gelöscht)
      @Munster:

      "Der fleischgewordene Ehrgeiz. Ein Vorbild für alle!" Ja, laßt die Schwachen zurück! Die halten nur auf.

       

      50 Millionen TV-Zuschauer, die den Motor-Gladiator bewundern. Oder wollte einfach nur keiner verpassen, wie er sich in einem spektakulären Unfall ins Jenseits katapultiert?

    • @Munster:

      "...wenn es darum geht, die eigenen Träume zu verwirklichen."

      Also , MUNSTER , ... Schumi war zweifellos ein Supertalent am Steuer schneller PS-Raketen . Und : Er liebte/brauchte(?) den ultimativen Nervenkitzel .

      U n d : er konnte d a s per Werbungsindustrie sehr sehr lukrativ ausleben (heute ist er wohl Milliardär ...).

      Bei "Träume verwirklichen" und den "den über 50 Millionen Menschen" fielen mir unser Adolf selig und seine Deutschen ein . Oder auch schön makaber : Serienmörder . O.k. - die meisten Menschen haben schlichtere Träume , z.B. arbeiten wie Wilde , um sich mal einen Porsche Cayenne leisten zu können . Brrrummm

      • N
        Neurose?
        @APOKALYPTIKER:

        "Bei "Träume verwirklichen" und den "den über 50 Millionen Menschen" fielen mir unser Adolf selig und seine Deutschen ein"

         

        Das klingt mir sehr nach Neurose.

         

        Fünf Titel für die Bayern, völlig emotionslos von den Fans zur Kenntnis genommen. Und wer doch gejubelt hat, muss ein Nazi sein.

    • @Munster:

      Schumi hat das alles nicht ganz selbstlos und idealistisch getan. Preisgelder in Millionenhöhe haben sein Ehrgeiz angetrieben, genauso wie Werbeverträge mit der Automobilindustrie. Wäre das alles nicht gewesen, er hätte sich einen Dreck um den Rennzirkus und seine Götzendiener gekümmert.

      Was er für Sie getan hat: Sie können weiter an Ihren ehrgeizigen Zielen arbeiten, was es auch immer sei, wofür es sich für Sie lohnt, immerwieder aufzustehen. Nur das Was sollte man gelegentlich hinterfragen.

  • F
    Frigga

    Warum und wieso die Medien meinen etwas verbreiten zu müssen und was das den Betroffenen bringt, muss uns nicht kümmern - wenn wir andere Medien haben. Freunde, Facebook, reale Beziehungen und Kontakte... so erfuhr ich heute zufällig überhaupt erst von dem Unfall am Frühsückstisch eines Freundes.

    Mir tut der verunfallte Mensch leid, ohne dass ich mein Leben, in dem er so gut wie nicht vorkommt, jetzt darauf einstelle und ständig irgendwelche Ticker verfolge. Ich habe schon lange "abgeschaltet" Radio, TV, alles was von außen zudröhnt und verfolge nur nach, was mich persönlich betrifft oder als Mitmensch zum Handeln auffordert oder als mir als Ratgeber und zum Hinterfragen weiterhelfen könnte - wo ich für mich was draus lerne.

     

    Meckert nicht über das, was andere verbreiten!

     

    Verbreitet SELBST Euch wichtigeres!

     

    Dann brauchen wir uns auch nix vom "Mainstream" sagen zu lassen ;-)

    Wer den aber braucht, soll ihn haben - und mitgestalten durch sein Interesse.

     

    P.S.: Ich habe auch Liveticker von Ralph Boes (Sanktionshungern wegen HartzIV) verfolgt und geh den öfter besuchen - ich bin bei meiner eigenen Prominenz im Freundeskreis auch nicht besser ;-) Letzter Punkt ist der ehrliche Grund meines Kommentars hier - ein Rebell der NICHT Systemkonform ist und die Klappe aufmacht.

  • HH
    Hue Huy ,Weisheit und Licht,

    Der ist doch nicht Systemkonform wenn er seine Steuern in der Schweiz bezahlt.mir bedeutet dieser Begriff dann doch mehr und nicht sölch ein Verhalten.

    Dann lieber fast noch nen Höness (Hön es).

  • FD
    Frau Dreimalklug

    Ein Mann stürzt, die Medien "sind nicht zu halten" und die TAZ empört sich.

    Sie möchte sich moralisch(überlegen) zeigen, um sich von der Masse der Regenbogenpresse abzuheben, die Schumachers Beliebheit und Unglück nutzt um Geld zu machen. Doch macht die TAZ nicht dasselbe um Leser zu ködern? Sie nimmt seinen Namen, schreibt ihm eine Rolle im System zu und schreibt einen Artikel darüber. Dann mischt man dem ganzen ein bisschen Meinungsmacher unter und fertig ist die Indoktrination.

    • S
      Spaßvogel
      @Frau Dreimalklug:

      Also bitte , KAUM-EINMALKLUGE : Vorsicht , ja ! Sie sollten bei der Regenbogenpresse bleiben , sonst könnten Sie hier eine brandgefährliche Indoktrination erleiden !

      • G
        Gast123
        @Spaßvogel:

        Selten eine so nichtssagende Antwort gelesen. Wenn Sie eine Meinung zu vertreten haben sagen Sie sie doch.

  • WI
    Wissen ist Macht

    Besonders wird man sich bei der DVAG ärgern, hat "Schumi" doch bis 2020 einen Werbevertrag über ca. 21 Mio. EUR unterschrieben: http://www.bild.de/sport/motorsport/michael-schumacher/neuer-super-vertrag-32026418.bild.html

     

    Ich nehme an, dass taz-Leser über die Methoden dieses Strukturvertriebs und insbesondere seine Verflechtung mit der CDU-Spitze Bescheid wissen, ansonsten einmal nach Egizzi und "Beraten und verkauft" googlen ...

    • @Wissen ist Macht:

      Schumacher hat in seinem Leben immer die Spur des Geldes verfolgt, wie man z. B. anhand der Wahl seiner "Rennställe" im Laufe seiner Karriere erkennen kann. Für das Geschäft der DVAG ist ein Sympathieträger wie Schumacher als Hauptwerbeträger natürlich Gold wert, da es darum geht, bei potenziellen Kunden Vertrauen aufzubauen und es sich bei Schumacher um jemanden handelt, der das Geld nimmt und keine Fragen (z. B. zur Struktur und den Geschäftspraktiken der DVAG) stellt.

  • R
    Renner

    Der Unfall ist tragische Schicksal und gute Besserung.

     

    Wieso nur Männer? Stehen bei den Rennen nicht auch freiwillig viele "Boxenluder" rum?

  • T
    Taaya

    Endlich spricht mal jemand aus, was ich mir seit Tagen denke. Zu Schumi gab es auch noch Live-Schalten zu dem Ski-Gebiet, wo er schon seit Tagen nicht mehr war, weil er längst im Krankenhaus lag. Wie langweilig muss Journalisten sein, um stundenlang für jemanden durch die Gegend zu reisen, der jeden Tag mit seinem Adrenalin-Wahn kurz davor war, sich umzubringen.

     

    Nein, ich sage jetzt nicht, dass ich Schumi irgendwas schlechtes gönne. Tu ich wirklich nicht. Aber dieser Mann hat jahrelang das unsinnigste, in meinen Augen dämlichste der Welt gemacht: Mit einem Auto viel zu schnell durch die Gegend heizen. Er scheint die Gefahr zu brauchen. Dass ihm das zum Verhängnis wird, war doch zumindest wahrscheinlich, warum macht man jetzt so ein Trara drum?

     

    Und ist er ein wichtigerer Mensch als all die, die tagtäglich auf der ganzen Welt, aber auch in Deutschland, sterben? Nein. Er hat nie etwas erreicht, was die Welt für die Allgemeinheit besser gemacht hätte, also ist er ein Normalo wie ich auch. Kein Held.

     

    Und die Medien rennen ihm trotzdem hinterher. Warum?

     

    Entsprechend danke ich der Autorin, dass sie - wenn auch ein wenig harsch - endlich mal diese blinde Heldenverehrung der Menschen und die Sensationsgeilheit der Medien kritisiert hat. Schade nur, dass einige mit der Nase drauf gestoßen werden und immer noch nicht begreifen, wie unsinnig ihre 'Schumimanie' ist.

    • ZC
      Zeno Cosini
      @Taaya:

      Das sehe ich auch so (Thema Reportage-Unsinn und merkwürdige Heldenverehrung).

       

      Wer jahrelang extrem schnell im Grenzbereich im Kreis fährt – und dabei Benzin-/Auspuffgase, Reifenabrieb und Bremsstaub einatmet -

      lebt gefährlich und ungesund. Wichtig und berichtenswert, oder gar heldenhaft, ist solch dummes Tun nicht.

       

      Reportern, die berichten, dass es nichts zu berichten gibt, begegnet im TV man immer häufiger. Ob das eine neue Aufgabe für Journalistenschüler ist? ('Reden Sie mal 3 Minuten halbwegs begeistert über nichts.')

    • @Taaya:

      "Und die Medien rennen ihm trotzdem hinterher. Warum?"

       

      Weil diese viel Geld daran verdienen.

      Will man Schumis "Lebensleistung" bewerten, denke man nur ans Geld, genauso wie bei der "herzlichen" Anteilnahme an seinem "Schicksal", dass er nicht nur einmal herausforderte.

      Wer das ganze zahlt, sind die, die ihre empathische Kraft an Idole verschwenden, die sie für ihr Nächsten ausgeben sollten, aber nicht wollen.

  • MG
    Martin Graf

    Jemandem, der gerade im Koma liegt und sich nicht einmal theoretisch wehren kann, das Etikett "Steuersünder" aufzukleben sagt vor allem viel über jeden Schreiberling, der diesen Blödsinn gerade für bedeutsam hält. Lernt man in der Hauptschule heute nicht mehr, was Personenfreizügigkeit bedeutet? Zum Mitmeisseln für Dummies: Jeder Mensch – zumindest aus der 1. Welt - darf dort leben, wo es ihm gefällt; dort bezahlt er auch seine Steuern. Ganz legal. Deutsche Steuersünder heissen Uli Hoeness oder Boris Becker, aber nicht Michael Schumacher und auch nicht Steffi Graf.

     

    Dieses Wohnsitzprinzip hat durchaus Vorteile. Wie sonst wollten die ganzen Steuer-Schlaumeier hier das auch mit den Millionen von Ausländern machen, die wir nach Deutschland geholt haben: Leben und arbeiten sollen sie alle hier, aber ihre Steuern gefälligst in die Türkei oder nach Indien überweisen? Oha!

     

    Abgesehen davon passen Etiketten wie "Arbeitsplatzvernichter" oder "Steuerschädling" dann auch auf jeden Bundesbürger, der im Ausland Urlaub macht, ein Auto aus Korea in der Garage, einen Fernseher aus China im Wohnzimmer und ein Handy aus Taiwan in der Tasche hat - und am Ende des Jahres im Rahmen des Jahresausgleichs sogar noch Steuern zurückerstattet haben will. Mithin also auch auf jeden, der hier schlaue Kommentare ablässt.

     

    Aber den eigenen Lebensfrust auf irgendwelchen Kommentarseiten auszuleben ist ja nicht sonderlich schwer...

  • "Es wäre interessant zu sehen, wie die Medien – stellvertretend für Michael Schumachers Bewunderer – mit dieser Schwäche umgehen."

     

    Bäh, wie kann man so einen menschenverachtenden Satz schreiben? Und wieso lässt eine Redaktion sowas durch?

  • Zu Michael Schumacher nur soviel: Gute Besserung und Gottes Segen!

     

    Zur Formel 1: Macht nicht geil und ist auch entbehrlich. Trotzdem bewundere ich die Reifenwechsel in wenigen Sekunden. Ich brauch dazu immer einen ganzen Nachmittag.

     

    Zu den "Journalisten" vor der Klinik: Ein Arschtritt für jeden und ab nach Hause.

  • Geschmackloser und wirklich bösartiger Artikel. Ich halte nicht viel von Motorsport, aber so einen Artikel angesichts von Schumachers schwerem Unfall zu schreiben, das ist übel. Der "Humanismus" mancher Leute stößt eben sehr schnell an seine Grenzen. Legt die taz es eigentlich darauf an, Negativklischees über Linke zu bestätigen? Oder wollt Ihr einfach bloß schocken?

    • @tommy:

      oder einfach nur eine reflektion des medialen umgangs mit diesem unfall? hat dann gar nichts mit der person schumacher zu tun? mehr mit unserer gesellschaft? geht nicht um ihn? geht um uns? erinnern sie sich noch an den tag? was war der aufmacher in allen nachrichtensendungen? 16 tote bei einem selbstmordattentat in wolgograd, russland, oder dann doch der skiunfall eines formel-1-rennfahrers? merken sie den kleinen unterschied? wieviel trauer haben sie uebrig fuer die getoeteten dort? duerfen wir jetzt aus pietaet uns die olypischen winterspiele nicht mehr im fernsehen anschauen? waere das inhuman? oder seien wir mal alle ganz ehrlich - wieviel machen wir uns alle taeglich selber vor? sind wir nicht alle heuchler?

      • M
        Munster
        @the real günni:

        Sie sollten sich mal klar machen, dass sich die Trauer eines Menschen immer an dem Bezug misst, die er zu der verstorbenen/verunglückten Person hatte/hat: Wenn ein geliebtes Mitglied aus der Familie stirbt, wird man um diesen Menschen mehr trauern als um Michael Schumacher, aber wenn Michael Schumacher verunglückt und man desen Fan ist oder diesen zumindest bewundert, mit ihm mitgefiebert hat und/oder seine Karriere verfolgt hat, wird man um Michael Schumacher womöglich mehr trauern, als um irgendjemanden in Wolgograd und da nun mal ziemlich viele Menschen Schumacher's sportlichen Werdegang verfolgt haben, ist auch die Anteilnahme dementsprechend groß. Das ist einfach eine Bezugssachen und völlig normal und menschlich! Hier damit zu kommen, ob man denn auch um jemanden anderen trauert der irgendwo verunglückt ist, ist also völlig fehl am Platz, oder würden sie im Falle eines tragischen Familienunfalls ihren übrigen Verwandten auch erzählen, dass sie sich mal nicht so haben sollen, schließlich sind in Wolgograd auch 16 Menschen gestorben?

        Ich stehe lieber ehrlich zu meiner Trauer um einen Menschen mit dem ich aufgewachsen bin, wenn auch nur am TV-Gerät, als Trauer für 16 Menschen in Wolgograd zu heucheln, zu denen ich nie den geringsten Bezug hatte.

        • @Munster:

          jaja, ich kann ihren gedankengaengen total folgen. also wenn jemand in meiner verwandtschaft einen unfall hat und das nicht tagelang als breaking news auf allen kanaelen laeuft, dann bin ich schwer beleidigt. und wende mich dann einfach nochmal an sie.

  • FM
    Frau Mustermann

    Wieso "systemkonformer Held"? Zahlt er seine Steuern in Deutschland - NEIN. So ganz agepasst scheint er nicht zu sein. Warum redet eigentlich keiner darüber?

  • FB
    freundeskreis balduin

    Wer in Deutschland hat sich schon für die Formel 1 interessiert, als die Deutschen immer hinterhergefahren sind?

     

    Lächerlich, das deutsche Heldentum und der dahintersteckende Patriotismus aus dem 19. Jahrhundert.

     

    Ich werde dieses Jahr die Fußball-WM vollständig bokottieren, da mir sogar meine engsten Freunde mit ihrem dumpfen Hurra-Fußballpatriotismus auf den Wecker gehen. Die flippen so aus, daß sie nicht mal zugeben können, wenn wieder mal ne ausländische Mannschaft die bessere war.

  • A
    Atmender

    Menschlich wünsche ich Herrn Schumacher das Allerbeste.

     

    Der Rummel um sein Schicksal ist aber völlig überzogen. Man könnte meinen, Gott persönlich läge im Koma.

  • P
    PeerHiero

    Ich liebe den Herrn S. NICHT! Das Getöse um den Unfall halte ich für ziemlich übertrieben.Sein "weltbewegendes " Tun war doch nur, mit einem für ihn zurechtgebautem Gerät irrsinnig schnell im Kreis zu fahren. Ich sehe darin keine weltbewegende Leistung.jede Frau, die mehrere Kinder hat und diese mit "Hartz4" gut und anständig über die Runden bringt, leistet in meinen Augen wesentlich mehr.

  • S
    Schwertfisch

    Eigentlich sollte man diesem Schwachsinn gar nichts hinzufügen. Aber ausgerechnet Schumacher zum Sinnbild für das Systemkonforme zurechtzudrechseln, geht denn doch ein Stück zu weit. Sein Weg als Sportler steht ganz eindeutig für extremsten Nonkonformismus.

     

    Fast niemand war umstrittener, spektakulärer, neurotischer und "undeutscher" als dieser maulfaule Kerpener.

     

    Wer anderes behauptet, hat sich schlicht nicht damit befasst, sondern nur ein bisschen im Bild-Archiv herumgeblättert.

     

    Dass er während der rennfreien Zeiten nicht noch ein paar philosophische Essays geschrieben hat, ist natürlich aber unverzeihlich. Wären wir Männer nicht so dumm, hätten wir das auch schon allein gemerkt.

     

    Danke, dass man das jetzt endlich mal aufgeklärt hat: Sportler sollten Philosophen sein. Nur dann sind sie wirklich Übermenschen, das hätte man seit Nietztsche auf dem Schirm haben können/müssen.

     

    Aber am Schluss fehlt uns das Hauptwerk von Muhammad Ali in dieser Beziehung auch noch, nicht wahr? Schumacher ist übrigens von der Lebensleistung als Sportler durchaus mit dem legendären Champ vergleichbar.

     

    Für seinen Sport hat er ähnlich unerhörte Wirkung gehabt, und reinweg deshalb wurde nun sein Leidensweg wahrscheinlich auch in ähnlichem Masse zu einer weltbewegenden Angelegenheit.

     

    Ihm aber quasi wegen dieser Medienaufmerksamkeit bleibende Folgeschäden zu "gönnen", nur um mal zu gucken, wie das Fernsehen und die bösen Kerle mit einem so angetackerten Helden dann umgehen, das ist im Kern der Sache eben genau so missbilligend um jeden moralischen Preis, wie wir Deutsche ja, eben auch nach Burmester, immer sein sollen.

     

    Glückwunsch hierzu!

    • @Schwertfisch:

      Und die große Leistung von Silke B. ist es , dem Normalismus jede Woche einmal hier in den Hintern zu treten ,... rein nietzscheanisch natürlich !

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    "Leistung zeigen, Klappe halten. Und am besten heiraten und Kinder kriegen." Schumi, der Held. Fragt sich nur, welcher Nation?

     

    Seine Leistung war es Promi zu sein durch sinnlose Rekorde. Sein Unfall - wie sein Leben - ist ein Symbol für absolute Sinnlosigkeit.

    • @774 (Profil gelöscht):

      Wenn man Leistung nicht wertfrei anerkennen kann, sollte man auch nicht darüber entscheiden wollen, wer welche bringt und wer nicht.

       

      Der Mann hat über Jahrzehnte Leistung gebracht - und zwar in dem, was er tat, für ein Gutteil davon die größte weltweit. Von sechs Milliarden Menschen konnte KEINER das so gut wie er. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber das kann ich von mir in keinerlei Hinsicht behaupten.

       

      Ob man die Erbringung dieser Leistung nun politisch (oder sonstwie) für erstrebenswert hält - oder sich gar davon beeindrucken lässt, welch milliardenschwere Nachfrage nach dieser Leistung und der Person besteht, die sie erbracht hat - steht auf einem anderen Blatt.

       

      Sie können gern über die Welt lästern und die komischen Dinge, die sie aus unerfindlichen Gründen wertschätzt. Aber die "absolute" Abwertung, die Sie Schumacher und seinem Leben hier verpassen wollen, hat damit nichts zu tun. Das ist einfach nur Niedertracht - oder Neid.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Niedertracht und Neid. Na klar, das gilt für alle Schumi-Kritiker. Und was Leistung ist, das ist sehr relativ. Einer der sein Leben lang schuftet, um sich und seiner Familie ein menschenwürdiges Leben unter widrigen Umständen zu ermöglichen, vollbringt in meinen Augen eine viel größere Leistung.

         

        Aber so etwas zählt für Sie offenbar überhaupt nicht. Lieber ist Ihnen so eine Art Rommel, der von der ganzen Welt bewundert wird. Daß er genau wie Rommel, einem menschenverachtenden System - dem Leistungssystem nämlich - dient, ist unwichtig. Wer aus Schumis Stoff ist, ist gut. Die anderen sind nicht der Rede wert.

      • RK
        Rennfahrer Kächele
        @Normalo:

        Was ist das für eine Auszeichnung, der schnellste Autofahrrer zu sein? Da kommen sowieso nur die hin, die von ihren wohlhabenden Familien mit guten Beziehungen zum F1-Zirkus profitieren. Wahrscheinlich leben Tausende junge Männer irgendwo auf dieser Welt, die den Schumi noch überrundet hätten, aber sie hatten nie die Chance, in den Rennsport einzusteigen.

        Lächerlich, was Sie da vorbringen. Dumpfer Hurra-Sportpatriotismus, realitätsfern und voll durch die rosarote Brille.

        Schumi hat erheblich mitgeholfen, den F1-Zirkus und seine skrupellosen, menschenrechtsunwürdigen Geschäftspraktiken populär zu machen und hat dafür Millionen abkassiert. Die meisten Rennen sind sowieso abgekartetes Spiel.

        • U
          Unglaublich
          @Rennfahrer Kächele:

          "Wahrscheinlich leben Tausende junge Männer irgendwo auf dieser Welt, die den Schumi noch überrundet hätten, aber sie hatten nie die Chance, in den Rennsport einzusteigen."

           

          Mach Sachen! Gut, dass das micht für alle Sportarten gilt, nur für die verfluchte F1.

    • H
      Höneß
      @774 (Profil gelöscht):

      Sinnlosigkeit würde ich es nicht nennen aber eben sich bis auf die Grenzen austesten ok wieso nicht aber leider passiert dann auch mal was.

       

      Welcher Nation trifft es genau , Schweizer Staatsbürger ;)

      Steuern in Deutschland nein Danke ... Schumi unser Deutscher National Held ... :D

    • NZ
      Nicht zahlender Gast
      @774 (Profil gelöscht):

      Es gibt etwas, das die absolute Sinnlosigkeit noch besser symbolisiert: Ihr Posting!

  • HE
    hugo e.b.

    ob pofallas neue ziele auch zu so einem erstaunlichen sturm der kommentare führen werden? aber das ist nur politik und längst nicht so emotional besetzt - auch nicht bei der intellektuell anspruchsvollen taz-leserschaft. ...wir sind eben doch alle ein bisschen "BILD".

  • MR
    Mehr Rechte für Frauen!

    Wo!

     

    Ist Frau Burmester irgendwie sauer auf Männer?

     

    Dass ein MANN mehr aufmerksamkeit bekommt, als vielleicht sie selbst?

     

    Dass der sich auch noch wagt, schnelle Autos zu fahren?

     

    Wieviel tut Frau Burmester denn für wohltätige Zwecke bzw. wie hoch sind denn ihre Ausgaben dabei, falls sie überhaupt spendet?

     

    Auch Godwin's Gesetz findet in diesem Artikel Anwendung, HERRLICH! Oh hoppla....FRAULICH!

     

    Und falls Frau Burmester immer noch auf Suche von Vorbildern, Helden ist, die auch gerne die Klappe halten (kann sie sich ein Vorbild dran nehmen), dann wäre ein Blick nach Afghanistan und alle anderen Einsatzgebiete unserer Frauen und Männer in Grün und Wüstenfarben einen Blick wert.

     

    Dann könnte sie sich ihrem schon etwas lächerlichen Pseudonym als "Kriegsreporterin" mal etwas Ernsthaftigkeit einverleiben.

     

    Derweil beende ich aber mein Schreiben mit einem herzlichen Kopfschütteln, vielleicht findet Frau Burmester ja mal noch etwas Freude in ihrem Leben und zieht nicht mehr über Leute her, die sich nicht mehr wehren können.

     

    Guten Tag.

    • HG
      Herr Gast
      @Mehr Rechte für Frauen!:

      Fühlt sich der Herr etwa angegriffen ?!

       

      Letzlich äussert die Dame legidlich ihre Meinung womit sie weder Ihn direkt angreift noch Männer als schlechet Menschen darstellt.

      Wo liegt also dein Problem ?!

       

      Macht mal die Augen auf oder ist es wirklich im Sinne das die Reporter und Fans in die Klinik versuchen rein zukommen und den Ablauf stören !?

       

      Er ist ein Weltklasserennfahrer gewesen ohne Frage nur nach seinem Comeback war leider nicht mehr viel drin!

      Wieso auch bei den ganzen änderungen und der Pause denke ich ist es auch keinem übel zu nehmen !

  • Uff und Arrgh* ... Ich mag die arroganten Untertöne im Artikel irgendwie nicht leiden ! Was soll das, Frau Burmeister?

    ---------

    Ok hingegen finde ich, dass sie den Michael Schumacher als art männliche psychologische Idealfigur stilisieren: Ein furchtloser Zähmer wildester Motor-Kraft-Geschwindigkeits-

    Herausforderung...

    Eben ein (ehemals) naiver deutscher Junge der mit jugendlichem Elan die Ideen des

    "Man over machine" bewiesen hat!

    Eben: menschliche Kompetenz ist superior zu aller möglichen Technologie!

     

    Das Michael Schumacher jedoch ein Opfer der unübersichtlichen Gefahren des Skilaufens wurde, wo es mehr auf eine sensible und respektvolle Mensch-Natur-Beziehung ankommt...

     

    Ist einfach nur tragisch!

    Frau/Mann kann eigentlich nur

    "Gute Besserung" wünschen!

     

    Fazit:"Man over machine" ok- aber? Man over nature- im sinne der historischen Logik der `Naturunterwerfung´ ruiniert die Natur und gebiert Unglück..

     

    Frau Burmeister lehnt offensichtlich im Namen ihrer weiblichen Psyche männliches Mucho Gehabe als `Herr´ über Natur und Welt ab- und setzt so eine Art von liebevollem Respekt und Anerkenntnis zur Natur an sich voraus...

    den sie bei M.S. vermisst?

  • TS
    Tobias S.

    Grausamer Artikel. Selbstgerecht und an Banalität kaum zu übertreffen!

  • DIE Männer...DIE Deutschen...ich finde mich d so gar nicht wieder in diesem Geschreibsel, Motorsport hat mich nur als ganz kleinen Buben interessiert, als Carrerabahnen noch das Höchste der Gefühle waren und im Angesicht von tausenden SHTs jährlich in der BRD lässt mich das Schicksal eines sehr langweiligen Steuerflüchtlings dann doch sehr unberührt.

     

    Vielleicht auch, weil ich im Krankenhaus arbeite. Als deutscher Mann, also quasi durch Geburt Halbnazi ??

    Mit 35 Jahren Antifa im Kreuz ??

     

    Wollten wir nicht vorurteilsfrei sein, auch und gerade als Konsequenz aus jener unseligen Zeit ?

     

    Bei Ihnen sehe ich das so gar nicht.

     

    Haltet den Dieb!

    • @Sobadidontcare:

      Was Sie irgendwann (wie andere hier auch) noch mal raffen sollten :

      Satire lebt u.a. von Übertreibung , bissiger hinterfotziger 'unzulässiger' Verallgemeinerung . Wie anders hätte Silke B. hier sonst so herrlich dümmliche Reaktionen herauskitzeln können !

      • @APOKALYPTIKER:

        Ein großer Philosoph des letzten Jahrhunderts hat (dem Sinne nach) geschrieben , dass Wahrheit , auf die es ankäme , ohne Übertreibung nicht auskomme .

        S. B. gehört auf ihre gekonnte Weise zu seinen Schülerinnen .

  • "Er ist, stellvertretend für die Männer dieser Welt, sehr schnell im Kreis gefahren. "

    Den Satz , liebe Silke B. , setze ich auf die Pole-Position Ihrer zehn 500-PS-Sätze hier . Brrummm !

  • E
    Eddy

    Die Geschichte gibt es sogar gelesen: http://youtu.be/EWfnM2zvKtE

     

    Habe sie mir eben nochmal angehört. McDieselpower kommt mir in Verbindung mit Schmi fast schon vor wie ein böses Omen.

  • A
    Arne

    Für die Schweizer ist er nix anderes als ein Armutseinwanderer aus einem ärmeren europäischen Land.

    • MD
      Matthias D.
      @Arne:

      Ein Armutseinwanderer mit einem 100 Millionen+ Konto? Ich glaube kaum, dass der Mann das Schweizer Sozialsystem unterwandert bzw. überhaupt jemals nötig gehabt hat; in welcher Gehirnwindung haben sie den diesen Zusammenhang hergestellt.

  • E
    Eddy

    Ich denke, Frau Burmeister bringt die Sache in vielerlei Hinsicht auf den Punkt. Leider greift ihre bloß-feministische Analyse in meinen Augen aber zu kurz. Medienrummel rund um verunglückte Prominente ist keine Männerdomäne. Lady Di war ebenfalls eine dieser tragischen Heldenfiguren. Mit Männer-Power kann das Phänomen also nicht erklärt werden. Insofern ist es für mich eine Nuance, die Frau Burmeister unbedingt sehen wollte, weil die Feminismusnähe der TAZ eben voraussetzt, dass Männlichkeit und Kritikwürdiges auftreten wie siamesische Zwillinge.

     

    Viel eher sehe ich in dem übertriebenen Interesse an verunglückten Promis ein sinnstiftendes Moment. Dazu empfehle ich die Kurzgeschichte "Moloch des Todes" von Jackson McDieselpower.

  • Für mich ist der "Fall Schumacher" in erster Linie ein guter Indikator zur Darstellung des gegenwärtigen Zustands der deutschen Gesellschaft. Selbst wenn man Motorsport-Fan ist, muss man zugeben, dass Schumachers Zeit schon lange vor dem Unfall vorbei war. Warum dann also dieser Medienrummel um einen "Renn-Rentner"? Der (fremdbestimmte) Durchschnittsdeutsche braucht wohl unbedingt Helden im Außen, damit er sich nicht mit seinen eigenen Status auseinandersetzen muss. Wer mit sich "im Reinen" ist und sich vor allem auf sich selbst konzentriert, dem kann doch ein "Schumi" völlig egal sein.

    • @okliw0070:

      Nelson Mandela war gegen Ende seines Lebens auch nicht mehr der große Weltveränderer. Trotzdem hat die ganze Welt regen Anteil an seinem Schicksal genommen - auch nicht erst, als er starb.

       

      Erinnerungen an Vergangenes sind halt auch ein Stück Realität für den Einzelnen. Also ist das grundsätzliche Interesse an den Menschen, die für diese Erinnerungen verantwortlich sind, ganz natürlich.

       

      Und ja - wem die Welt um ihn herum sch...egal ist, weil er in einem egozentrischen Mikrokosmos lebt, der braucht sich auch nicht für Schumi oder irgendwen sonst zu interessieren. Ich gehe nur nicht davon aus, dass solche Soziopathen allzu oft gibt. Aber missverstehen Sie bitte nicht IHR Desinteresse an diesem Motorsportler als eine universelle Bedingung für geistige Gesundheit.

      • R
        Roy
        @Normalo:

        Nelson Mandela mit Michael Schumacher zu vergleichen ist wirklich exzellent.

        • @Roy:

          Das Prinzip des Vorgangs - weltweite Anteilnahme an Schicksalsschlägen, die einen "Held von Außen" treffen - ist dasselbe.

           

          Ansonsten wäre der Vergleich zwischen den Beiden natürlich Banane. Aber "ansonsten" interessiert in dem Zusammenhang halt nicht.

  • Liebe Frau Burmester,

     

    wenn Sie hier über die brave Systemkonformität eines Michael Schumacher lästern, sollten Sie aber auch erwähnen, wie lange in der taz-Redaktion die Köpfe geraucht haben, um einen - intern - systemkonformen Ansatzpunkt für dieses Thema zu finden. Denn natürlich gilt es nach wie vor, die ehernen Dogmen der taz-Positionierung zum Motorsport zu wahren und nur ja nichts Positives über dessen Protagonisten zu schreiben, vor allem, wenn sie steuergünstig in der Schweiz wohnen - selbst wenn so einer gerade DIE Story ist, die man einfach nicht ignorieren kann. Diesen ideologischen Drahtseilakt, noch kombiniert mit dem gutmenschlichen Imperativ, einen im Koma Liegenden nicht zu arg zu treten, haben sie handwerklich hervorragend hinbekommen. Das war Systemkonformität vom Feinsten, für die ich Sie im Namen des versammelten deutschen Spießbürgertums herzlich beglückwünsche.

    • @Normalo:

      Zum Inhaltlichen, insbesondere zu den wohlfeilen Geschlechterklischees am Anfang, sei noch anmerkt, dass solch tränentriefende Emo-Berichterstattung mit minütlichen Updates über den völlig unveränderten Zustand des Sorgenkindes generell eigentlich gerade nicht auf testosterongesteuerte Machos abzielt, sondern auf das weibliche Publikum. Dieses nämlich will vornehmlich mitleiden und mitfiebern, wenn Promis existenzielle Nöte bekämpfen. Und es hat mordsmäßige Angst, was Wichtiges zu verpassen und darüber nicht mit den anderen Interessiertinnen ausgiebig reden zu können (ja, Klischees kann ich auch).

       

      Machos sind hingegen eher an Höchstleistungen und Ergebnissen interessiert. Sie schalten erst wieder ein, wenn ihr Held - was für sie außer Frage steht - eines Tages im Vollbesitz seiner körperlichen und geistigen Kräfte das Krankenhaus verlässt, sein unbekümmertes Festhalten am Skisport verkündet, huldvoll dem Helmhersteller dankt und sich dann selbst - natürlich hochmotorisiert - nach Hause chauffiert.

       

      Sie schreiben doch anderswo so schön über echte Männer, die gefälligst schweigend mit der Bierflasche in der Hand um qualmende Holzkohlegrills herumzustehen haben. Glauben Sie im Ernst, diese Typen interessiert es, ob Schumis Zustand nun von "stabil aber kritisch" auf "stabil aber besorgniserregend" hochgesetzt wird und was der direkt betroffene Fanclub in Kerpen dazu sagt?

       

      Grüße vom

      Normalo

  • S
    Sinsinatti

    Eigentlich bin ich voll der Burmeister-Fan, normalerweise. Aber das hier find ich echt doof. Hier ist ein Mensch schwer verunglückt und schwebt zwischen Leben und Tod und seine Familie leidet. Mehr ist dazu doch nicht zu sagen. Ich habe großes Mitgefühl, wie ich auch für jeden anderen hätte, dem so etwas Schreckliches passiert.

  • D
    drui

    "Michael Schumacher ist das Leitbild für den systemkonformen Heroen." Hmm. Ist denn jemand systemkonform, wenn er in das reichste Land Europas auswandert und sich dort arbeitslos meldet, nur um überhaupt keine Einkommenssteuer zu zahlen, da es in der Schweiz keine Rennstrecken gibt? Und macht es ihn automatisch zum Traum aller Machos, weil er a) ein Mann ist, b) auf irgendwas "reitet" und c) vor 25 Jahren mal was gewonnen hat? Ich wünsche Herrn Schuhmacher eine schnelle Gesundung, auch wenn er in meinen Augen als Steuerpreller asozial handelt und zwei der dümmsten, klimaschädlichsten und offensichtlich verletzungsanfälligsten "Sportarten" ausübt.

  • FF
    Fischers Fritze

    Ihr Artikel ist nicht so ganz daneben, aber ich bin auch ein Mann und habe Schuhmacher immer für einen Schwachkopf gehalten, was sich mir nun bestätigt hat. Statt Verantwortung für sich uns seine Familie zu übernehmen und sein Geld zu geniessen, stürzt er sich eine ungesicherte Piste hinab.

    Bei den aufgetretenen subduralen und intrazerebralen Blutungen, verursacht durch eine contusio cerebri, wird er einen Großteil seiner intellektuellen und motorischen Fähigkeiten verloren haben(u.a. .sensorisches und motorisches Sprachzentrum in der linken Schläfenhälfte perdue)

  • D
    derSchreiber

    Ich sehe in diesem Artikel weder Zynismus, noch Gehässigkeit. Es wird auch nicht Michael Schumacher und seine Leistung kritisiert, sondern wie er von den Medien behandelt wird.

    Ich sehe auch keinen beißenden Spott a lá „Genau der hat es mal verdient, auf die Schnauze zu fliegen!“

    Ein sehr objektiver Artikel meiner Meinung nach.

  • Ich glaube nicht, dass etwas zufällig passiert. Schumacher war sein gesamtes Leben lang allein auf Motorsport fixiert, mit seinem gescheiterten Comeback-Versuch 2012 war im Grunde auch sein Leben vorbei, dieser "Abgang" passt perfekt, um ihn als Rennfahrer-Idol im kollektiven Gedächtnis zu behalten und schützt ihn vor Peinlichkeiten, die man z. B. bei "Bobbele" im TV besichtigen kann. Ich frage mich, welchen Nutzen er für seine Familie bringen kann, wenn er vielleicht hochgradigst geistig schwerbehindert auf dem Niveau eines Dreijährigen lebt oder sogar 40 Jahre im Wachkoma verleibt.

    • @okliw0070:

      Im "Focus" heißt es: "Nach FOCUS-Informationen ist Schumacher zuletzt im April mit dem Motorrad gestürzt – obwohl er Corinna versprochen hatte langsamer zu fahren: In Guadix, auf einem spanischen Rennkurs am Rande der Sierra Nevada, habe sein Motorrad (214 PS, 299 Stundenkilometer in der Spitze) plötzlich Öl verloren. Schumacher sei in einer schnellen Kurve brutal von der Strecke gerutscht – nur sein Protektor im Rennanzug habe schwerere Verletzungen verhindert." Mich wundert dies überhaupt nicht (s. o.), wenn nicht dieser Skiunfall dazwischengekommen wäre, wäre er vielleicht später bei einer anderen Aktion "abgestürzt".

  • Brumm, brumm - Das macht Männer geil. Aha. Mich nicht. Und was macht die Burmeister geil? Blöde Artikel schreiben?

  • PH
    Peter Haller

    @EISVOGEL

    Mann oh mann, ich habe in diesem Jahr noch nicht so viel Schwachsinn gelesen wie in diesem Kommentar. Das kann ja noch heiter werden !!!!!

    • W
      Werner
      @Peter Haller:

      ich hatte ja gehofft, die TAZ würde das Thema gänzlich ignorieren, aber die Verlockung war wohl doch zu gross - schade. Und Frau Burmeister empfehle ich, sich einmal ein F1 Rennen anzuschauen. Da sitzen nämlich reichlich Frauen auf der Zuschauertribüne. Aber die werden wahrscheinlich alle von ihren bösen Männern dazu gezwungen.

  • BB
    Boris B.

    Worauf Silke Burmester wohl vor allem abzielt, ist eie Tatsache, dass Schumacher eben nicht im "heroischen Kampf" (als Rennfahrer) seiner Verletzlichkeit nachgeben musste, sondern als Veteran, im Urlaub als Freizeitwintersportler durch ein Umglück buchstäblich zu Fall kam (der Unfall verlief wohl vor allem deswegen so dramatisch, weil Schumachers Helm, auf einem Stein aufprallend, dabei aufbrach). Tragischer und hässlich-ironischer kann Heldentum sich kaum wenden. Wie lange gilt dem nun Schwerverletzten noch die ehrfürchtige Antaielnahme an seinem Leiden, an seinem perönlichen Kampf um Leben und Tod der durch die Massenmedien hergestellten Öffentrlichkeit (Gehirnblutungen können mitunter noch jahrelang immer wieder auftreten)? Und wie bzw. als was wird er ins kollektive Gedächtnis der Rennsportbegeisterten (zu denen ich auch Frauen zähle)eingehen (auch nach einem Überleben)?

  • G
    Gast

    So einfach ist es: Rennfahrer Michael Schumacher verunglückt beim Skifahren lebensgefährlich, und die Autorin kann endlich einmal gegen all das anschreiben, was ihr an diesem Land nicht paßt.

     

    Gegen den Heroenkult, den die Medien rund um Herrn Schumacher aufbauen, gegen die Unsinnigkeit, mit dem Auto stundenlang im Kreis herumzufahren, gegen Schumachers unseriöses Abtauchen in die Schweiz, um der Zahlung von Steuern zu vermeiden und gegen den Faschismus, der aus diesem macht- und motorengeilen männlichen Heroentum ihrer Auffassung nach hervorgeht.

     

    Viele dieser Punkte halte ich für berechtigt, und doch wirkt der Artikel auf mich insgesamt betrachtet ausgesprochen überzeichnet. Denn die gesellschaftliche Anerkennung für sportliche Helden und die gesellschaftliche Unterstützung, die der Faschismus in diesem Land erfahren hat und erfährt, mögen auf den selben menschlichen Verhaltensmustern aufbauen: Sie lassen sich in ihrer Wirkung dennoch nicht im mindesten vergleichen und haben mit Herrn Schumacher als Person nicht das geringste zu tun.

     

    In einem Punkt hat die Autorin jedoch recht: Die Medien drehen angesichts von Schumachers Unfall gerade durch. Die einen, weil sie Schumachers Unfall zum Anlaß nehmen, ihn zum Helden zu stilisieren, und die anderen, weil sie zeigen wollen, wie intellektuell sie sind und wie wohltuend sie sich von den einen unterscheiden.

  • W
    Warum?

    "Da ist es egal, aus welchem Land einer kommt, so etwas erkennen Männer an. Das finden sie geil. Das macht sie geil. Und gleichzeitig ist es nicht egal, aus welchem Land so einer kommt. Dass er aus Deutschland kommt, dem lange Zeit vielerorts so verhassten Land, macht es noch ein wenig geiler."

     

    Das klingt nicht völlig unplausibel, aber doch deutlich überspitzt. Frau Burmester scheint keine Kenntnis davon zu haben, dass auch Frauen Formel 1 Fans sind (und keineswegs nur "Boxenluder"), zudem empfinde ich es als geschmacklos, einen, vielleicht nicht ganz unzutreffenden, aber völlig überspitzten Kommentar zu einer sich im Koma befindenden Person zu veröffentlichen. Das ändert nichts daran, dass ich die Berichterstattung im Übrigen auch für völlig übertrieben halte. Ich bin kein Formel 1 Fan und angesichts der vielen Un(glücks)fälle und Leid pro Tag ist es schon ein kleiner Skandal, wie sehr der Fall Schumacher ausgeschlachtet wird.

  • stimmt, widerlicher Artikel der taz, die sich ja nur mit "Leibesübungen" auskennt.

    Hätte sie Würde, hätte sie sich auch diesmal-wie immer- von Rennsport Berichterstattung distanziert. Nein, das konnte sie wohl nicht, mit Zynismus glaubt sie sich dann sauber zu halten.

  • H
    Hmmm

    achrecklich wie die Autorin hier kranmpfhaft versucht einen anderen Blickwinkel darzustellen, ohne dass das auch nur ansatzweise nötig wäre. Es ist der übliche Blödsinn, eine berühmte Persönlichkeit ist in Gefahr/stirbt und die Medien übertreiben maßlos. Um sich etwas abzusetzen kommt dann die Taz und schreibt dass die Person doch eigentlich so'n bisschen kacke war.

    Und was soll eigentlich der dumpfe Vergleich zu Kunst? es wir jede menge Kunst fabriziert (und hochgejubelt) die nun wirklich keine was nutzt.

    Im übrigen war Schumacher lange Jahre an der Spitze der Fahrergewerkschaft und hat sich für höhere Sicherheitsstandards eingesetzt, was mehrere schwere Verletzungen oder sogar Todesfälle verhindert hat.

    Womit hhaben Sie der Menschheit gedient, Frau Burmester? Mit ihren Kolumnen wohl eher nicht.

  • Hier klingt ja ganz schön viel Frust heraus... und wozu das ganze? Mir geht die Berichterstattung auch ziemlich auf die Nerven, vor allem, daß die Tagesschau sich auch auf BILD-Zeitungsniveau herabläßt. Lassen wir doch Schumacher schlicht und ergreifend Schumacher sein, wünschen ihm beste Genesung und wenden uns den wichtigeren Themen zu.

  • Es sind doch alles nur Gladiatoren - mithin Luxussklaven zur Volksbelustigung.Damit das Spiel weitergehen kann, gibt es solche, egal ob Rennfahrer, Abfahrtsläuferin, oder Fußballer. Der unmündige Mensch - egal ob Mann oder Frau - bläst dann solche humanitären Fehlentwicklungen zu Halbgöttern auf. Der Mensch dieses Glaubens hat in solchen Figurinen sein Rückgrat. Man lässt nunmehr diese Götter siegen - angesichts seiner eigenen, tausendfach verfluchten Unvollkommenheit.

  • G
    Gast

    Ich finde es eher positiv. dass er keine großen Worte gemacht hat - nur darüber geredet hat wovon er was versteht, dass er bescheiden ist, dass er seibe Kinder aus der Presse hält usw. Er hätte die Möglichkeit seine politischen Meinungen zu verkünden. Aber mir gehen eher die Promis auf den Zeiger, die ,nur weil sie gute Mucke machen, Tennis spielen, schauspielern usw , meinen ihre politische Meinung zähle mehr als vom Gärtner oder der Krankenschwester. Ich bin kein Schumifan, finde den Artikel aber arg verklemmt herbeigeholt.

  • HE
    hugo e. b.

    ich kann diesen ganzen bescheuerten hype um diesen benzinverschwender auch nicht nachvollziehen...

  • D
    Derwaechter

    An sich ein witziger Kommentar. Nur leider ignoriert er das Schumi mitnichten immer medial so positiv gesehen wurde. Man denke nur an "schummel Schumi" oder an Unsportlichkeiten wie z.b. absichtlich Unfälle mit Konkurrenten verursachen.

  • G
    Gast_1

    "Schumi" ist ein schönes Beispiel, wie ein fremdbestimmter Mob sich fast minütlich über den Gesundheitszustand ihres "Idols" informiert, obwohl nur die wenigsten ihn persönlich kennen, sondern nur die Berichterstattung über ihn aus der Mainstream-Presse. Warum kümmert ihr euch nicht in erster Linie um eure eigene Angelegenheiten?

  • E
    Emma

    Ich weiß nicht, wo Ihr Problem liegt, aber Sie scheinen Deutschland für ein Land der verblödeten Heldenverehrer zu halten, dessen Fankultur - ganz anders als im Rest der Welt - nur dazu dient, wieder dem einen großen Erlöser zu huldigen. Sie haben Recht. Ich träume von einem Germanien mit der Hauptstadt Schumania, aber natürlich nur wenn Schumi fit bleibt. Ansonsten nehmen wir Vettelburg. Deutsche denken nicht über verletzte Helden nach. Sie haben kein Herz für Behinderte, schlagen ihre Kinder, treten ihre Hunde. Und wenn das Ausland was Gutes über uns sagt, ist das absolut gelogen - hört auf die taz.

     

    Schumacher war ein Querdenker in der F1 und hat sich intensiv um die Sicherheit des Sports bemüht. Und bitte nicht vor lauter Hass vergessen: Eine Million hat Schumacher bei der Tsunami-Katastrophe gespendet. Aus der Portokasse? Er hat es gespendet, das zählt. Und wer ihm als Schweiz-Bewohner die Staatsbürgerschaft entziehen will - bitte, das Thema doppelte Staatsbürgerschaft ist doch immer aktuell hier.

     

    Sie tun mir leid, Frau Burmester. Ist die taz auf dem Weg zur Emma der ersten Tage zu werden? So viel Bitterkeit über Männer kenne ich nur von Alice Schwarzer in ihrer frühen Zeit.

  • UK
    Ulf Kompowsky

    Den Skiunfall von Michael Schumacher zu nutzen, um mit dem Motorsport, den Männern und der angeblich rein deutschen Heldenverehrung zu nutzen, ist ebenso beschämend wie die Horden Journalisten vor der Klinik. Ein Ayrton Senna wird in Brasilien genauso verehrt wie ein Alain Prost in Frankreich. Für das, was sie auf ihrem Gebiet geleistet haben. Und viele von denen, die sich um Michael Schumacher Sorgen machen, spenden bei Naturkatastrophen eine Menge Geld ohne auch nur eines der Opfer gekannt zu haben.

  • Mir gefällt die Männerverachtung der Autorin zwar auch nicht, aber immerhin unterscheidet sich ihr Kommentar (wohltuend) von anderen aus der Mainstream-Presse. "Schumi" ist in erster Linie von "BILD" zum Idol aufgebaut worden, da er gut mit ihr kooperierte und keine Fragen stellte, ähnlich wie "Kaiser Franz". Dass er beispielsweise für Deutschlands größtes Pyramidensystem Werbung betreibt, scheint ihn nicht sonderlich zu interessieren, wenn nur das Geld stimmt. Kein Zufall ist natürlich auch, dass "BILD" ihn immer als den "Kerpener" bezeichnet, um seine Steuerflucht in die Schweiz zu vertuschen. Aber "Schumi" ist immerhin ein gutes Beispiel, um zu zeigen, dass es im Leben wichtigere Dinge als ein Milliardenvermögen gibt (eine Erfahrung, die u. a. auch schon Steve Jobs machen musste).

    • @okliw0070:

      Ist ja im große und ganzen richtig, was die Dame meint. Ich bin ja auch gegen den Rennzirkus und den 2. Weltkrieg und so. Gleichwohl bin ich der Meinung, daß ein bißchen Nachdenken und Analyse der Meinung nicht geschadet hätte.

  • L
    Lutz

    Fällt fasst garnicht auf das dieser Bericht von eine Frau verfasst wurde.(ironie off)

  • EE
    EMPÖRT EUCH!

    Sie sei "überaus bestürzt" - so äußerte sich Merkel über den Unfall des Steuerflüchtlings Michael S.

    Bestürzt kann man jedoch darüber sein, wenn man sich klar macht, daß man Ähnliches von Merkel bisher n i e m a l s gehört hat - angesichts der dramatischen Situation wirklicher Flüchtlinge, die in Lampedusa anlanden bzw. die im Mittelmeer krepieren ....

  • AS
    Armin Stahl

    Armin Stahl Also ich finde schon seltsam das ses riesengross in den Medien kommt wenn so ein prominenter Steuerfluechtling der fahrlaessig den Berg mit Skiern den Berg runterrast, dabei alle Regeln missachtet, dann selbstverschuldet verunglueckt. Und auf der anderen Seite ist das Medienecho wesentlich geringer wenn jedes Jahr bestimmt hundert Kinder unverschuldet im Strassenverkehr ums Leben kommen. Da sollten sich die Reporter mal Gedanken machen was fuer seltsame Schwerpunkte sie in ihrer Arbeit setzen. armin−leingarten@gmx.de

  • Die Männer? Und nie was von Boxenluder gehört?

  • Die Formel 1 wäre ohne gelegentliche "explodierende Boliden - ist das Publikum zufrieden" (Falco?) todlangweilig. Nun hat der Schweizer mit deutschem Migrationshintergrund und Steuerflüchtling das Ganze jahrelang überlebt und schafft das Skifahren nicht. Das ist fast komisch. Im Unfall ist er dann fast normal - bis der Medienrummel losgeht - an dem er über seine Werbeverträge gut verdient. Alles hat seinen Preis.

    • @guido-nrw:

      Falco war der mit "Der Schnee, auf dem wir alle talwärts fahrn.." Schumi hätte ich allerdings ein Lied von Toto empfohlen: "Hold the line"

    • @guido-nrw:

      Nicht Falco. Rainhard Fendrich. ("Es lebe der Sport."

  • L
    lächerlich

    Muss der Meinung des Verfassers deutlich widersprechen- wie krampfhaft hier versucht wird sich von anderen Berichten/Meinungen zu unterscheiden ist schon fast lächerlich.

  • P
    Parisdakar

    @Mudsor

    Ihr Kommentar ist mir aus der Seele gesprochen, volle Zustimmung in allen Punkten.

  • AU
    Andreas Urstadt

    Wenn die taz jemals ueber Formel 1 berichtet haette, haette man sich dies sparen koennen. Es gab laengst verunglueckte Formel 1 Fahrer und auch Formel 1 Frauen, ist der ignoranten taz entgangen.

     

    Ignorieren und dann kommen und den Spielmacher geben. Wo sind denn die Medikamente etc, welche taz Journalisten so erfunden haben, wo die Innovation, man haengt doch stets an andern, welche die Dinge entwickeln.

     

    Es gibt Formel 1 Fahrer, die schon vor Unfaellen Behindertenforschung u Initiativen unterstuetzt haben, auch

    Michael Schumacher tat und tut das.

     

    Meines Erachtens hat die taz mal wieder eine rote Flagge uebersehen.

    • E
      egal
      @Andreas Urstadt:

      @Andreas Urstadt

      Die ganzen netten "Spenden" zur "Behindertenforschung" und anderen "Initiativen", die Sie so bewundernd erwähnen, sind doch nur die andere Seite der Medaille einer ganz üblen Masche der Steuervermeidung bei gleichzeitiger Täuschung der Allgemeinheit, die Sie offensichtlich nicht durchschauen:

      Auf der einen Seite ist JEDES Mittel recht, um die Entrichtung von Steuern zu umgehen (mit denen für die Allgemeinheit viel Gutes erreicht wird). Dazu verlegt Herr Schuhmacher auch mal gern seinen ersten Wohnsitz in die Schweiz! Ich nenne das asozial!

      Und dann wird ein winziger Bruchteil dessen, was er ansonsten an Steuern entrichtet hätte gönnerhaft "gespendet". Möglichst laut natürlich und da hin,wo er es gottgleich selbst für richtig empfindet! Ich möchte nicht bezweifeln, dass mit diesem Verhalten sogar eine Form der Selbsttäuschung einher geht. Am Ende glaubt Schuhmacher sogar selbst noch daran,er sei eine ach soooo soziale Seele!

      Der Philosoph Habermas bezeichnet diesen Prozess zunehmender Steuervermeidung bei gleichzeitig anschwellenden Spenden- und Stiftungsentrichtungen als Teil einer "Refeudalisierung" unserer Gesellschaftsverhältnisse.

       

      All dies hält Frau Merkel nicht davon ab, ihm auch noch öffentlich gute Genesung zu wünschen, als hätten wir ihm weiß der Himmel was zu verdanken ... unglaublich!

  • Danke für den Kommentar - sehr treffend. Auch wenn ich mich als Mann nicht zu der beschriebenen motorsportliebenden Gruppe zähle (Übrigens: Im Kreis fahren ist kein Sport; Rallye dagegen schon).

    Auch schön, dass das Steuersystem angesprochen wurde, wenn auch leider nur wenig. Schumi ist, genau wie Vettel mittlerweile auch, ein deutscher Steuerflüchtling erster Güte. Das sie in den Medien deshalb immer noch als "Deutsche" bezeichnet/behandelt werden und nicht als Schweizer, ist widerlich. Sie holen Erfolge als "Deutsche" und lassen sich von Deutschen feiern, haben aber dem Land den Rücken gekehrt um Steuern zu sparen. Diese Pseudo-"Helden" sind asozial und verdienen keinerlei Bewunderung.

     

    Trotz allem: Gute Besserung.

  • E
    Eisvogel

    Wer auf einem Gebiet echte Höchstleistung erreichen und halten will, der kann sich nicht so viel mit Gesellschaftsfragen und Innenschau beschäftigen wie es die taz gerne hätte.

     

    Komischerweise wird das bei suchtkranken, unausstehlichen Kunstheinis gerne akzeptiert. Aber wenn einer eben nüchtern und straight ist, wird ihm so ein Käse wie der hier auf die Intensivstation hinterhergetragen. Ganz großes Kino. Und wo ist Eure Leistung? Seid Ihr für die Revolution so kompromisslos wie er es für seine Berufung war? Oder bloß das was er eben nie bei sich akzeptiert hätte: Mittelmaß? Wenn Schuhmacher Revolution machen würde, wäre er Anführer in der sprichwörtlichen Schusslinie. Und Ihr schreibt für die taz. Das ist der Unterschied

    • @Eisvogel:

      Würde Schumi Revolution machen (müssen), er hätte sicher nicht den hintern aus dem Bett gekriegt.Ist meist schlecht oder garnicht bezahlt.

      Sein Ehrgeiz gilt den Millionen, den er nachrennt, und das finden Sie sicher geil, gelle.

    • A
      AJ
      @Eisvogel:

      Dein Kommentar ist sowas von dumm und lächerlich!