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Kommentar Angst vor RusslandStaaten im Schockzustand

Kommentar von Gabriele Lesser

Der Ukraine-Schock sitzt tief bei den Menschen in Polen und den baltischen Staaten. Viele sehen Parallelen zur Politik Nazideutschlands.

Ein russisches Fähnlein und im Hintergrund wird am Parlamentsgebäude der Schriftzug „Autonome Republik Krim“ demontiert. Bild: dpa

F ür die meisten Polen, Litauer, Esten und Letten sind die Dimensionen des in der Ukraine aufgeflammten Konflikts ein Schock. Der Ukraine, die es nicht geschafft hat, rechtzeitig in EU und Nato aufgenommen zu werden, droht die Zerstückelung ihres Staatsterritoriums. Die Krim wurde schon amputiert – vor den Augen der ganzen Welt.

Irgendwann soll es auch die Ost- und Südukraine treffen. Entsprechende Karten kursieren bereits. Und was tun EU und USA angesichts dieser Gefahr? Sie sperren die Bankkonten von ein paar Russen und Ukrainern und verhängen Einreiseverbote.

Mit diesen Mini-Sanktionen aber ist der Konflikt nicht beizulegen. Verzweifelt versuchen Polen und die baltischen Staaten den westlichen Partnern zu erklären, dass es dem russischen Geheimdienst gelungen ist, die ukrainische Staatsmacht so weit zu infiltrieren, dass Kiew kaum noch eine Chance gegen die „Separatisten“ in der Ostukraine hat.

Sie verweisen auf historische Parallelen und traumatische Déjà-vus, die Politiker in Berlin, London, Paris oder Brüssel nicht verstehen können oder wollen.

Vielleicht sind das falsche Analogien und Argumente. Viele Polen und Balten bemühen den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich von 1938, das Münchner Abkommen und die anschließende Zerschlagung Tschechiens im März 1939. Hitler gewann eine der wichtigsten Waffenschmieden Europas für sich.

Putin geht es auf der Krim (Flottenstützpunkte) und der Ostukraine (Rüstungsfabriken) um nichts anderes. Propagandistisch hatte Hitler seine Ziele mit dem völkischen Argument verbrämt, Österreicher und Sudetendeutsche „heim ins Reich“ holen zu wollen.

Putin hingegen betont, dass Russland überall dort sei, wo Russen lebten. Drohe diesen Russen Gefahr, werde Moskau auch militärisch eingreifen, um sie zu schützen. Verständlich, dass nun alle Staaten zittern, die eine massive Neuansiedlung von Russen hinnehmen mussten, nachdem die eigene Bevölkerung im Zweiten Weltkrieg und später in der Sowjetzeit nach Sibirien deportiert wurde.

Politiker und Militärs in Polen und auf dem Baltikum gehen völlig zu Recht davon aus, dass die Geschichte der Nazizeit allen Gesprächspartnern im Westen geläufig ist, die Geschichte der stalinistischen Unterdrückung in Osteuropa aber unbekannt ist, verdrängt oder verharmlost wird. Die „Russland-Versteher“, die solche Vergleiche als „ahistorisch“ zurückweisen, zeigten nur Kumpanei mit dem eigentlichen Kriegstreiber.

Die traumatischen Ängste der Polen, Balten und Ukrainer sind mit dem Hitler-Stalin-Pakt 1939 verbunden, dem anschließenden Überfall auf Polen und die spätere Besatzungszeit.

Ab 1941 gehörte zwar auch die Sowjetunion zu den Opfern der „Lebensraum“-Ideologie Hitlers. Aber bereits 1944/45 kehrte die russische Besatzungsmacht in die zurückeroberten Gebiete zurück – und blieb dort bis 1989. Polen verlor ein Drittel seines Territoriums im Osten, wurde nach Westen verschoben und musste auf Anweisung der Siegermächte die seit Jahrhunderten ansässigen Deutschen vertreiben.

Die baltischen Staaten und die Ukraine wurden gegen ihren Willen zu Sowjetrepubliken. Die einstigen Freiheitskämpfer wanderten als „Faschisten“ ins Gefängnis oder wurden hingerichtet. Die sowjetischen Massaker wie der Massenmord an den polnischen Offizieren in den Wäldern von Katyn wurden totgeschwiegen und auch nach 1989 nie geahndet. Das Zwangsbündnis des Warschauer Paktes besiegelte dann die Feindstellung der „Ostblockstaaten“ zum Westen.

Verständlicherweise verbittert viele Polen, Balten und Ukrainer, dass das Konzept der „Interessensphären“ aus dem Kalten Krieg noch immer in so vielen Köpfen herumspukt. Als unlängst Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier die Bitte Polens ablehnte, deutsche Soldaten als ein Nato-Kontingent zum Schutz nach Polen zu schicken, und dabei auf ein Nato-Abkommen mit Russland verwies, war das in Polen ein Schock.

Polen wandte sich unverzüglich an Washington, das dann auch die gewünschten Schutztruppen schickte.

Und noch eins: Alle ehemaligen Ostblockstaaten, die zwangsweise auch dem Warschauer Pakt angehörten, haben das Recht, selbst zu entscheiden, ob sie der Nato beitreten wollen oder nicht. Das Befolgen eines Gentleman-Agreements, das einst zwischen Bush sr. und Gorbatschow stattgefunden haben soll, ist völlig inakzeptabel.

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Auslandskorrespondentin Polen
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40 Kommentare

 / 
  • Da solche kriegstreiberischen Kommentare in der TAZ weiter zunehmen, wird diese Zeitung zu den ersten Kollateralschäden dieses neuen Kalten Krieges gehören.

    "Propagandablättchen" gibt es genug.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Aha: im Sinne von "interessantes Fazit". Oder: "Das können Sie doch nicht ernst meinen." Oder auch als Ausruf des Erschreckens ob der Vorstellung. dass das Befolgen von Verabredungen (aka "Gentleman-Agreement) allgemein als (völlig) inakzeptabel bis dummerhaftig betrachtet wird.

  • Ich erlaube mir, nach dem Stand meiner Erinnerung (West Berlin: Familienerzählungen) und meines Wissens (West Berlin: Schulunterricht, Lesen, Gespräche) zwischen Russen und Sowjets zu unterscheiden. Sowjets würde ich fürchten, aber nicht Russen.

     

    Meine Großeltern (evangel. gläubige Sozialdemokraten) sind mit ihren 5 Kinder nicht wg. der Russen aus Ostpreußen nach Berlin gezogen, sondern wg. der vielen Nazis! Ostpreußen war eine Hochburg der Nazis, die immer öfter und lauter durch die Straßen der Großstädte marschierten und Schrecken mit ihren unerträglichen Parolen, Liedern und provozierenden Versammlungen verbreiteten.

     

    Berlin war seinerzeit noch "rot", interkulturell und weltoffen und nicht "braun" gefärbt! Bis dann die "braune Soße" schließlich von Bayern/Österreich aus auch in den Norden nach Berlin hochschwabbte.

     

    Ein Großonkel in Königsberg, assimilierter Jude, soll durch die Nazis seinen Grundbesitz verloren haben und darüber früh gestorben sein.

     

    Deshalb fürchte ich mehr die Neonazis, Faschisten, Rechtsextreme, aber nicht Russen. Obwohl noch viele ehemalige Sowjets Einfluß auf die heutige Russische Förderation haben.

    Wie lange hatten in der Bundesrepublik Deutschland ehemalige Nazis ihren Einfluß auf Staat und Gesellschaft gehabt?

     

    Die NPD muß endlich verboten und damit ein Signal gesetzt werden!

  • Ich dachte es kann nicht schlimmer werden und es kam schlimmer, wie weit gehen deutsche Journalisten noch. Es ist schon schlimm genug wenn Deutsche heute immer noch für die schlimmen Fehler der Gerationen der Großeltern drangsaliert werden, genau wie wir Ostdeutschen uns immer wieder anhören sollen wie schlimm doch die DDR war und wenn die Presse garnichts mehr sagen kann kommt die Stasi 23 Jahre nach ihrer Zerschlagung aus der Mottenkiste. Aber das man Putin jetzt schon mit Hitler vergleicht da fehlen einem die Worte - soviel Alkohol kann es nicht geben um so einen M... zu fabrizieren.

    Wenn aber die Bundesregierung vor einer US Anwaltskanzlei die unseren Abgeordneten mit strafrechtlichen Konsequenzen wegen Snowden Befragung droht schon kneift (Spiegel heute http://www.spiegel.de/politik/deutschland/edward-snowden-befragung-durch-nsa-untersuchungsausschuss-a-967144.html braucht man allerdings sich über garnichts mehr wundern. Und alle Merkel und Obama Liebhaber in Zukunft kann keiner mehr sagen das habe ich nicht gewusst

  • "Alle ehemaligen Ostblockstaaten, die zwangsweise auch dem Warschauer Pakt angehörten, haben das Recht, selbst zu entscheiden, ob sie der Nato beitreten wollen oder nicht."

     

    Oder auch: "This Year's May Day Message is" http://theanondog.i2p.us/cgi-bin/src.py?140501010 [ nicht viel zu lesen :D ]

     

    "Das Befolgen eines Gentleman-Agreements, das einst zwischen Bush sr. und Gorbatschow stattgefunden haben soll, ist völlig inakzeptabel."

     

    Der Meinung war die NATO von anfang an. Deswegen sind wir jetzt auch in der Ukraine angelangt. Der zweite Weltkrieg ist jetzt runde 70 Jahre her, da wird es Zeit für einen Neuen. Schliesslich ist es um den Kapitalismus ja auch nicht mehr so gut bestellt. Vielleicht wird's wieder, wenn man einiges an Produktionsmitteln kaputtbombt. :D

  • Ich bin ehrlich geschockt darüber, eine solch üble Kriegshetze in der TAZ lesen zu müssen.

     

    Man muss Putin nicht mögen, doch ihn mit Hitler zu vergleichen, um damit zu suggerieren, man müsse ihn mit kriegerischen Mitteln bekämpfen, das ist schockierend und ekelhaft.

     

    Mit Journalismus, wie ich ihn verstehe, hat das nichts mehr zu tun. Hätte ich ein Abo, ich würde es auf der Stelle kündigen.

  • Es droht wirklich der Einmarsch Rußlands in Polen? - Aufwachen, Verstand einschalten!

     

    Nein:

    - Mein vestorbener Großvater (ursprünglich überzeugter völkischer Nazi, dann CDU und Oswald Spengler) beherrscht weiterhin die ideologische Debatte in Deutschland.

    - Die üblichen ideologischen Artikel der üblichen Auslandskorrespondenten (Abkömmlinge meines Großvaters) stehen in der taz.

    - Erbärmlich: Seit dem Tod von Christian Semler habe ich in meiner Lieblingszeitung nix Sinnvolles mehr über unser Nachbarland Polen gelesen, obwohl es nur 100 km von Berlin entfernt liegt!

    - Das heißt: Der kalte Krieg geht immer weiter. Ohne dass "wir" und mein Großvater das wollen, also aus Dummheit!

     

    Es droht wirklich der Einmarsch Rußlands in Polen? - Aufwachen, Verstand einschalten!

  • "Alle ehemaligen Ostblockstaaten, die zwangsweise auch dem Warschauer Pakt angehörten, haben das Recht, selbst zu entscheiden, ob sie der Nato beitreten wollen oder nicht. Das Befolgen eines Gentleman-Agreements, das einst zwischen Bush sr. und Gorbatschow stattgefunden haben soll, ist völlig inakzeptabel."

     

    Sehr gut.

    Dann braucht sich Putin ja auch nicht dran zu halten und kann von mir aus gerne wieder bis zur Elbe kommen. Da helfe ich ihm gerne bei.

    Und die BRD in den Grenzen von 1989 hat dann endlich ihren Wohlstand zurück und einige Neonazis weniger. Wenn man Geschichte schon zurückschreiben will und allgemeine Verhaltensregeln als "Gentlemen-Agreement" abtun will, dann bitte vollständig.

    • D
      D.J.
      @Age Krüger:

      Nun denn, wenn die Ostdeutschen dies theoretisch wünschen sollten, sollte es ihnen nach Austrittsverhandlungen mit der Rest-Bundesrepublik Deutschland freistehen.

      Aber ich denke, das meinen Sie mit Ihrer brillianten Argumentation nicht.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "..Das Befolgen eines Gentleman-Agreements, das einst zwischen Bush sr. und Gorbatschow stattgefunden haben soll, ist völlig inakzeptabel..."

     

    Aaha.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      aha was??

  • Diese ganze Anti-Russland-Hetze scheint mir ein Versuch zu sein, ob dieser Satz von Rupert Murdoch (Medienzar, erreicht 65% der Menschheit mit seinen Medienimperium) noch gilt, den er damals mit einem feisten Lächeln brachte: "Es braucht 4-5 Tage, dann haben wir die Massenmeinung so geformt, wie wir sie brauchen!"

     

    Bravo TAZ und Co!

     

    Und viel Spass beim Bomben schmeissen, Frau Kriegsministerin!

  • abgesehen davon, dass dieser Beitrag ohnehin tendenziös ist, mal ein paar konkrete Anmerkungen:

     

    "Die traumatischen Ängste der Polen, Balten und Ukrainer sind mit dem Hitler-Stalin-Pakt 1939 verbunden, dem anschließenden Überfall auf Polen und die spätere Besatzungszeit."

     

    Das stimmt absolut für Polen und Baltikum - bezüglich der Ukraine ist das glatt gelogen. Der Eine Teil gehörte damals zu Polen und die polnischen Bewohner sind 1945 ins verschobene Polen gegangen (worden). Der andere Teil gehörte zur Sowjetunion.

    Historische Angst vor "den Russen" gründet sich auf den von den Sowjets begangenen Holodomor und auf die Ängste der ukrainischen SS-Angehörigen.

     

    "musste auf Anweisung der Siegermächte die seit Jahrhunderten ansässigen Deutschen vertreiben."

    Diese "Ungenauigkeit" hätte man sich sparen können. Die Polen haben unter Deutschland und der Sowjetunion unsäglich viel gelitten. Expansiv war Polen (der Staat) jedoch auch, wie bereits in den Kommentaren erwähnt wurde (das letzte Mal beim Münchner Abkommen).

     

    "Die baltischen Staaten und die Ukraine wurden gegen ihren Willen zu Sowjetrepubliken."

     

    Sogar Russland wurde gegen seinen Willen zur Sowjetrepublik, da Lenin nie eine Mehrheit hatte.

     

    Am Ende bleibt noch die Frage, ob die Autorin Fürst Metternich ebenfalls als Freiheitskämpfer bezeichnen würde.

    • @MontNimba:

      der Beitrag ist tendenziös weil es ein Kommentar (eine Meinung) der Autorin ist. Also solcher ist er auch gekennzeichnet und das finde ich auch in Ordnung (auch wenn viel daran auszusetzen habe).

      • @Hermann:

        Ein Kommentar mag tendenziös sein. Aber Märchen zu erzählen rechtfertigt das nicht.

  • interessante Lesart der Geschehnisse.

    Der Geheimdienst muss einfach unterwandert sein wenn er nicht gegen die eigene Bevölkerung Kämpfen will.

    Oder die Polizei, eben noch mit Brandbomben beworfen sollen sie jetzt ihren Peinigern folgen?

    Nach den ganzen Lügen der letzten Kriege wäre Gehirn einschalten gar nicht mal schlecht.

  • Wenn schon Polnische Geschichte dann bitte alles in den Informationstopf.

    Da an Polens Grenzen von allen Anrainerstaaten annektiert wurde kann man die Phobie der Polen verstehen.

    Man darf aber nicht vergessen dass auch Polen wenn stark genug vor Nachbars Grenzen keine Vereinahmungsgrenzen kannte.

    Hätte Deutschland unter der verbrecherischen völkermordendenmordenden Naziherrschaft nicht Überfallkriege gemacht wäre im deustchen Bewußtsein eine ähnliche Gemengelage vorhanden. Geschichtlich begründet könnte in Deutschland die Phobie von Nachbarn vorherrschen welche Deutschlands Grenzen bedrohten.

     

    In Zeiten wo Polen Oberwasser hatten war aber eine Politik der agressiven Landnahme auch in Polen kein Tabu.

    Und Agressionen gegen Deutschland und Russland in Polen anerkannte Politik.

     

    Als Beispiel Deutschland:

    http://www.vorkriegsgeschichte.de/content/view/28/44/

     

    Beispiel Polen Rußland

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Polnisch-Sowjetischer_Krieg

    ------------

    1918 und 1919 fordert Polen in Versailles außerdem Teile Pommerns, Schlesiens und ganz Ostpreußen für sich, was ihm jedoch nicht zugestanden wird, aber doch Ängste in Deutschland hinterläßt. 1921 startet Polen den Versuch, ganz Oberschlesien mit Milizen und den dort überwiegend in dritter Generation ansässigen polnischen Gastarbeitern zu erobern. Nach einer Volksabstimmung, die Polen zu verhindern versucht, erhält es das ostoberschlesische Industriegebiet von den Siegerstaaten zugesprochen. 1933 fordert Polen Frankreich dreimal zu einem Zweifrontenkrieg gegen Deutschland auf, was Frankreich allerdings ablehnt. Polen verfügt 1933 mit 298.000 Mann im Heer immerhin noch über dreimal so viel Militär wie Deutschland mit seinem 100.000-Mann-Heer. So wird Polen vor Hitlers Amtsantritt 1933 von allen demokratischen Parteien in Deutschland und von der Reichswehr als Bedrohung angesehen.

    ---------

    • @conny loggo:

      Ohne die Einbeziehung der ganzen Geschichte in der Region kann eine Objektive Darstellung Polnischer Befindlichkeiten nicht gelingen.

      Nicht alles erklärt sich aus dem Warschauer Pakt der Sowjetunion.

      Und übrigens waren nicht auch Polen mit Hilfe der Sowjetunion die Herren im Land. Die hatten mitzusprechen wie die Politiker in der DDR. Nicht alles waren später stalinsche Machtexzesse

      • @conny loggo:

        Wenn man bedenkt wie viele Diktaturen sich an die Großmacht USA angehängt haben die letzten 50 Jahre, ist es zu verstehen dass die USA in diesen Ländern nicht nur für Demokratie und Freiheit stehen.

        Da ist die Meinung dieser Völker aus Erfahrung eine andere

  • Ja, man kann Putin für einen eiskalten Machtpolitiker halten und trotzdem JournalistInnen wie Frau Lesser und Herrn Donath, Roth u. a. widersprechen. Denen hat anscheinend die selbst produzierte Propaganda das Denkvermögen geraubt.

    Da werden Vermutungen und Ängste zu Tatsachen hochgeschrieben und historische Fakten so selektiert oder gar umgeschrieben, dass sie die eigenen Voruteilen stützen. Wie man kritisch differenzieren kann, hat z. B. Klaus von Dohnanyi in der FAZ (!) vom 12.04.14 vorgeführt: "Was sie in die Knie zwingt"

    Wollen die eine Politik der Stärke fordernden SchreibtischtäterInnen wirklich erneut einen Krieg herbeischreiben? "Serbien muss sterbien!" lässt grüßen!

    Eine weitsichtige Politik der Friedenssicherung muss die Interessen aller Seiten ernst nehmen und nach einem Kompromiss suchen, den alle akzeptieren können. Das haben NATO und US-Regierungen seit dem Zerfall der UdSSR nachweislich NICHT getan. Es ist höchste Zeit, die Korrektur dieses Fehler zu fordern, statt Hau-drauf-Propaganda zu beteiben.

    • @Harald15:

      Sehr gut formuliert!

  • Die armen Polen!

    "...und musste auf Anweisung der Siegermächte die seit Jahrhunderten ansässigen Deutschen vertreiben." Oh, sie mußten! Deshalb haben sie auch nach dem Kriege Kzs gebaut in denen die lieben Deutschen umgekommen sind. Äh, ich möchte Schlesien wirklich nicht wiederhaben, aber widerlich, bleibt das Verhalten der polnischen Regierung trotzdem. A propos "Interessensphären" - die spuken doch auch in den Köpfen der baltischen Staaten und der Polen herum. denn, warum sollten sie sonst alle in die EU und die NATO drängen?

    • @Jürgen Matoni:

      Ja gut, es war nicht der Einfall der Polen selbst, ihr Land nach Westen zu verschieben. Aber "...und musste auf Anweisung der Siegermächte die seit Jahrhunderten ansässigen Deutschen vertreiben." ist wirklich eine unmögliche Formulierung. Die Deutschen haben es vorher auch nicht besser gemacht und sich Polen eingeheimst. Krank waren sie alle.

  • Lieber Russen an der Leitung als Amerikaner in der Leitung.

  • Da in diesem Aufsatz die Angst der Polen vor "den Russen" strapaziert wird - besonders hervorgetan beim Massakrieren von Polen hat sich u.a. die "Ukrainische Aufständische Armee" (UPA) unter der zumindest geistigen Wegbereitung von Stepan Bandera, der in der Westukraine von Swoboda und Prawyj Sektor verehrt wird. Vor denen sollten die Polen besser Angst haben.

    Am Montag fand in Lwiw eine Demo von ukrainischen Ultras statt, teils in Tracht, teils in Tarnbekleidung, unter dem Emblem der SS-Freiwilligendivision "Galizien". Und gestern abend gab es in Kiew einen Fackelzug von schwarz maskierten Ultranationalisten auf den Maidan, der in einer Schlägerei mit den Maidan-Aktivisten endete.

    Aber klar, im taz-Universum gibt es keine Rechten in der Ukraine...

    • @Der_Peter:

      Ne, die gibt´s bei der Taz nicht. Werden einfach ausgeblendet. Alles Putinpropaganda. Dominic Johnson (Taz) antwortete gestern auf einen Kommentar (in der Kommentarspalte):

      "Diese Leute haben mit

      Faschisten nichts am Hut und es ist eine Frechheit, sie als solche zu

      bezeichnen":

      https://www.taz.de/Debatte-Konflikt-mit-Russland/!137602/

      So langsam kann es einem Angst und Bange vor den Medien werden...

  • Ein grauenhaft einseitiger Anti-Russland Bericht von Frau Lessler. Der Bericht ignoriert völlig wer das Chaos in der Ukraine von Anfang an gefördert hat. Nämlich der Westen und ganz speziell die USA welche 5 Millarden $ in den Umsturz in der Ukraine "investiert" haben. Jetzt die Russen als "die Bösen" hier so darzustellen ist dumm und gefährlich.

  • Hallo Frau Lessler,

    haben vielleich auch Verwandte von Ihnen, am Russlandfeldzug teilgenommen? Falls ja, 28 Mio tote Russen. Falls nein, es waren jedenfalls Deutsche Mörder. Wer sollte also echt Grund zur Furcht haben? Und wer könnte also über wen hier, authentische Gräueltaten berichten? Ein etwas mickriger Schüleraufsatz dürfte da, bei weitem nicht hinreichend.

  • Man schreibe die Geschichte ein wenig um, verquirle dies mit den erhaltenen Vorgaben der atlantischen Brücke und heraus kommt ein Artikel wie der obige.

    Arme Polen, arme Balten, arme Ukrainer ..... sind das nicht auch die Länder, die uns Deutsche im WK2 "geniessen" durften?

    Russland fehlt in der Aufzählung, die waren ja damals schon die Bösen und sind es heute wieder.

    28 Millionen tote Russen, was interessiert das eine Gabriele Lesser?

    Respekt, Moral, Anstand - was interessiert das einen echten Atlantiker?

    • @Alf Schenk:

      zudem gab es keinen eigenen Staat Ukraine zur Zeit des Wk1

    • @Alf Schenk:

      28 Millionen sowjetische Opfer, sprich, Russen und Nichtrussen. Ethnisch-völkische Argumentationen sind auf allen Seiten schlecht.

      • @Irma Kreiten:

        Helfen Sie mir? : Waren in der Diktion der Deutschen Vernichtungs-Ideologie, dort nicht alle "Russen" oder alle über einen Kamm zu scherenden "Bolschewisten" also Minderwertige, deren Heimatland als Raum für Höherwertige besiedelt werden sollte? Meinen Sie, dass die damaligen militärischen Mörder nach den von Ihnen hier angemahnten Zurechnungs-Kategorien unterscheiden wollten? (Sie sind glaub ich Historikerin?)

        • @H.-G- S.:

          Was wollen Sie jetzt damit andeuten? Daß die nichtrussischen Opfer in der Sowjetunion nur "versehentlich" umgekommen seien und es Hitler-Deutschland lediglich auf die ethnischen Russen abgesehen habe, aber dann eben im Eifer des Gefechts alles umgenietet worden sei? Daß es deshalb legitim sei, flugs mal sämtliche nichtrussischen Opfer zu unterschlagen und allein von "den Russen" zu sprechen, auch, wenn es sich bei den Opfern des 2. WK um Sowjetbürger verschiedenster Nationalitäten und ethnischer Herkunft handelte? Mich stört, wie hier ständig Regierung, Staatsbürgerschaft, Nationalität und Ethnizität miteinander vermengt und gleichgesetzt werden, um dann am Ende so zu tun, als sei die RF rein russisch. Aber nur so kann man sich den Kampfbegriff "Russenbashing" erhalten, wenn man eigentlich Kritik an Putin meint. Richtigerweise müßte es dann auch Tschuktschenbashing, Mari-Haß und Tatarophobie heißen, sobald es um Nichtzustimmung zur russländischen Regierungspolitik geht.

          • @Irma Kreiten:

            Wie soll das zu verstehen sein, wenn Sie hier:

            Den Begriff Hitler-Deutschland statt Deutschland "vermengen u. gleichsetzen", entgegen Ihres selbst geführten Tadels?

            Und sich im fortlaufenden Argument dann mglw. zu Recht ärgern:

            "Mich stört, wie hier ständig Regierung, Staatsbürgerschaft, Nationalität und Ethnizität miteinander vermengt und gleichgesetzt werden"---!?

             

            Und was Sie unter Ihrer, nun doch schon schwer gehässig zu nennenden Reaktion: “ Was wollen Sie jetzt damit andeuten?“ dann so abstruser weise, so alles gegen die Integrität meiner einfachen, persönlichen Frage

            und somit auch gegen mich als Person, subsummierend feindselig so alles ins Feld führen wollen, grenzt allen Ernstes doch wohl schon an sowas wie unerklärlicher Paranoia eines Mitmenschen, deren persönliche Leidensgeschichte einem völlig fremd ist. Sollte dahinter keine persönliche Verbitterung über mglw. ehemaliges Zusammenarbeiten mit Sie angefeindet habenden Teamkollegen oder anderweitigen, infamen Fragestellern stecken, bleibt mir nur, resigniert fest zu stellen: Es ist irgendwie schon typisch Deutsch, einen anderen Mitmenschen (hier den andersartig und damit reflexartig der Bosheit zu verdächtigenden Fragenden) vorschnell und kategorisch als gefährlichen Störenfried, zwar nicht direkt rassistisch aber doch irgendwie misanthropisch, außer Gefecht setzen zu wollen.

            • @H.-G- S.:

              Gegen Sie als Person? Wo denn? Es ging hier in erster Linie um einen Kommentar von "Alf Schenk", und lediglich in zweiter Linie um Ihren Einwurf dazu. Persönliche Feindschaft ist damit für mich nicht verbunden - dafür müßten wir uns denn auch schon kennen oder doch zumindest in der virtuellen Welt schon mehrfach über die Füße gelaufen sein. Ein Auseinandernehmen unsachlicher Argumentationsweisen werden Sie, nehme ich an, doch wohl aushalten können. Aber hübsch formuliert, auch wenn ich auf meine Frage keine Antwort erhalten habe und die Retourkutsche (den Begriff x statt y vermengen und gleichsetzen) derart bedeutungsschwer daherkomt, daß sich ihr semantischer Inhalt wohl nur Eingeweihten erschließt. Bzw. mir jedenfalls nicht.

    • @Alf Schenk:

      Bravo

  • Und die nächste Kriegshetze, gleich wieder mit einem Hitler-Vergleich. Drunter geht es wohl nicht mehr.

     

    Es ist abstossend.

  • Völlig inakzeptabel ist die Haltung zu den Russen. Die Russen sind die neuen Juden. Kauft nicht bei Russen und trefft Euch nicht mit ihnen! Soweit sind wir schon wieder. Erst brennen Bücher, dann Häuser und dann Menschen.

    • @Lars Werner:

      Was dachten Sie, als vor `nem Weilchen in Athen die Deutschlandfahnen brannten. Auwei, jetzt sind wir dran ?

      Nein, nicht mal ein Apfel-Birnen-Vergleich, eher Blaubeer-Melone.

    • D
      D.J.
      @Lars Werner:

      Informieren Sie uns: Wer hat in den letzten Monaten russische Bücher verbrannt? Dank im Voraus.