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Debatte IsraelkritikFeigheit vor dem Freund

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Wenn in Deutschland über die israelische Politik gestritten wird, geht es immer auch darum, wer ein guter Deutscher ist. Leider.

Fähnchen als Solidaritätszeichen. Argumente könnten auch welche sein. Bild: ap

B ei jedem Krieg in Nahost setzt in Deutschland verlässlich ein Reiz-Reflex-Schema ein. Für oder gegen Israel. Die Argumente, die man sich um die Ohren schlägt, sind seit Jahrzehnten relativ gleich. Trotz Wiederholungsschleifen ist keine Ermüdung in Sicht, der Affektpegel hoch. Das Ganze ähnelt einem Ehestreit, bei dem ein, zwei Signalworte reichen, um den Krach in Schwung zu halten. Denn es geht nicht nur um Gaza.

In Deutschland wird auch immer darum gekämpft, wer ein guter Deutscher ist. Bei Israel und Palästina steht zwanghaft das eigene Selbstverständnis auf dem Spiel. Dabei wäre weniger identitätspolitische Aufladung nötig. Und mehr Differenzierung. Zum Beispiel zwischen Antisemitismus und Israelkritik.

Der Präsident des Zentralrates der Juden Dieter Graumann hat die Situation von Juden in Europa, auch in Deutschland, mit 1938 assoziiert. Das ist falsch. Es schließt den Beginn der staatlich organisierten Ausrottungspolitik der Nazis mit Pöbeleien und Bösartigkeiten kurz.

Man sollte Graumanns Maßlosigkeit widersprechen. Aber das darf nicht bedeuten, leichterhand Antisemitismus wegzublenden oder als Überempfindlichkeit abzutun. Der Chef der Linkspartei in NRW hält die „hysterischen Warnungen vor einem neuen Antisemitismus in Deutschland“ für einen taktischen Versuch, vom Gazakrieg abzulenken. Das ist politisch töricht. Genau diese Verbindung sollte man nicht ziehen.

Unterstützung und Karikatur

taz.am wochenende

Ständig fotografieren wir alles und jeden. Den Eiffelturm am Abend, die Freundin in der Seilbahn, die Kinder in der Sandkiste. Und merken nicht, wie uns die Welt hinter all den Bildern abhanden kommt. Arno Franks Geschichte über einen Akt der Selbsterhaltung lesen Sie in der taz.am wochenende vom 16./17. August 2014. Außerdem: Wie der Kokainhandel in Amerika funktioniert. Und: Warum der Schriftsteller Ferdinand von Schirach die Ehe für mörderisch hält. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Dass Juden mit Kippa sich nicht überall in Deutschland selbstverständlich sicher fühlen können, ist ein Skandal – unser Skandal. Es ist der Job der Biodeutschen, der Mehrheitsgesellschaft, Antisemitismus radikal zu ächten. Deshalb ist es gut, dass die politische Klasse Juden Unterstützung signalisiert, auch wenn das oft wie Lippengebet klingen mag.

Zumal es eine Mär ist, dass der Antisemitismus hierzulande nur von arabischen Jungmännern stammt. Laut Polizei gab es – allerdings vor den Gaza-Demos – in diesem Jahr 350 antisemitische Straftaten, zum Glück nur 3 gewalttätige. Von den 90 Tätern waren 86 deutsche Rechte.

Anders verhält es sich mit Israel, das sich nach 47 Jahren Besatzung in eine Karikatur zu verwandeln droht. Ja, es ist die einzige Demokratie in der Region. Aber das Illiberale, Hetzerische, Rechtsradikale dort wächst. Der Siedlungsbau geht ungebremst voran. Der Gazakrieg diente nicht nur der Verteidigung gegen Hamas-Raketen, sondern auch dazu, die gerade entstandene, fragile Einheit von Fatah und Hamas in Schutt und Asche zu legen. Und damit jede Aussicht auf Friedensverhandlungen.

Was können wir beisteuern?

Deutschland ist, neben den USA, der verlässlichste, wichtigste Verbündete Israels. Berlin versorgt Tel Aviv mit Waffen, mit einem privilegierten Zugang zur EU und bremst in Europa Versuche, Produkte aus den besetzten Gebieten zu kennzeichnen.

Ist es angesichts der Halsstarrigkeit, mit der Israel die Zweistaatenlösung und das Ende der Besatzung verhindert, nicht geboten, zu den Mitteln praktischer Kritik zu greifen? Also stetigen Druck aufzubauen und Waffen und Marktzugänge an Bedingungen zu knüpfen. Das darf nicht hastig geschehen, aber mit klaren Signalen. Wenn der Siedlungsbau weitergeht, wird der Waffenexport gedrosselt. Erst mal. Dieser Druckaufbau hat nicht das Ziel, Israel zu schaden. Es ist der Versuch, die fatale Fehlentwicklung der Besatzung korrigieren zu helfen. Es gibt auch Feigheit vor dem Freund.

Abraham Goldstein, ein jüdischer US-Amerikaner, hat kürzlich bemerkt, dass es Deutschen ungeheuer schwer fällt, „sachliche Kritik an Israel mit sachlichen Argumenten auf sachliche Art“ vorzutragen. So ist es. Entweder die Kritik hat einen triumphierenden Unterton. Oder: Es gibt sie nicht. Das müssen wir ändern. Die Frage, ob und wie Deutsche Israel kritisieren dürfen, hat dabei etwas sehr Selbstbezogenes. Die bessere, erwachsenere Frage lautet: Was können wir beisteuern, um eine friedliche Lösung etwas wahrscheinlicher zu machen. Und das ganz sachlich.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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147 Kommentare

 / 
  • Bis zur wirklichen Kritikfähigkeit Deutschlands bzw. der Deutschen gegenüber Israel ist es noch ein sehr weiter Weg.

    Genauso ist es gegenüber der Islamischen Welt bzw. denen, die sich dafür halten.

    Wir verdienen einfach zuviel an den Waffenexporten.

    • @aujau:

      Ich habe bisher nichts an Waffenexporten verdient. Aber wenn Sie daran verdienen, haben Sie sicher ein sehr hohes Einkommen.

      • @Bernado:

        Nö, ich bin eine kleine Aufstockerin.

        Allerdings verdient Deutschland bzw Krauss-Maffei oder Heckler und Koch an Waffenexporten. Diese halten Konflikte bzw. Diktaturen am Laufen, aus denen wieder neue Konflikte resultieren...

        Wenn wir uns für kritikberechtigt im Nahostkonflikt halten, gehört der Blick auf diesen Sachverhalt dazu.

        Ob es nun Spaß macht oder nicht.

  • Tja, das ist schon echt peinlich, einfach einen Titel von der Frau Hecht-Galinski abzukupfern. Warum kein Interview mit ihr, wenn sie Ansichten zum Thema hat, die dem Herrn Reinecke gefallen? War doch noch nie etwas Schlimmes, wenn man einer Meinung war, oder? Kommunikation statt statischem Copy-and-Paste-Journalismus! Ansonsten, ja, auch peinlich: Ständige Rückgriffe auf die NS-Zeit bzw. deren Vokabular (auch wenn es nur Zitate sind). Blöd, wenn Deutsche versuchen, andere Deutsche in die "braune" Ecke zu drängen, auch wenn es natürlich stimmt, dass "wir" bzw. unsere Geschichte damit zu tun haben/hat, dass aus der Möglichkeit eines Staates Israel eine Notwendigkeit wurde. Damit ist nicht gesagt, wie genau diese Notwendigkeit zu gestalten und zu verteidigen ist oder wie man mit den Schwierigkeiten, die sie mit sich bringt, umzugehen soll. Es konnte ja damals auch keiner 70 Jahre in die Zukunft schauen....

  • Die Frage, was wir beisteuern können, um eine friedliche Lösung etwas wahrscheinlicher zu machen, würde ich so beantworten: Zunächst einmal müssten wir zur Kenntnis nehmen und benennen, was dort passiert. Wir müssten also zur Kenntnis nehmen, das es eine Besatzungsmacht gibt, die die Besetzten drangsaliert, demütigt, ihnen die Grundstücke wegnimmt, ihnen die Häuser zerstört, sie einsperrt, verprügelt, verletzt, tötet.

    Wenn wir die Realität (der Besatzung) nicht wahrnehmen, wie sollen wir dann etwas zu einer Lösung beitragen können? Da liegt doch der Hase im Pfeffer.

    • @Bernado:

      Och nöö! Wollen Sie jetzt den ganzen Kreislauf von vorne starten? Wieder Walzer tanzen bis spät in die Nacht? Viel Spaß..

      • @Dhimitry:

        Ihnen scheint die Grausamkeit der Besatzung ja klar zu sein, aber glauben Sie, das die Mehrheit hier wirklich informiert ist über das, was dort im Alltag passiert?

        • @Bernado:

          Ich glaube, dass mensch sich dem in den deutschen Medien nicht entziehen kann.

    • @Bernado:

      Die Frage, was wir beisteuern können, um eine friedliche Lösung etwas wahrscheinlicher zu machen, würde ich so beantworten: Zunächst einmal müssten wir zur Kenntnis nehmen und benennen, was dort passiert. Wir müssten also zur Kenntnis nehmen, das es in Gaza eine Terrormacht gibt, die das eigene Volk drangsaliert, demütigt, umbringen lässt, als Schutzschild missbraucht, die die Gelder veruntreut für den Bau von Tunnelanlagen und militärischem Material und die sich als oberstes Ziel gesetzt hat, Israel und die Juden an sich zu vernichten.

      Wenn wir die Realität (des islamistischen Terrors) nicht wahrnehmen, wie sollen wir dann etwas zu einer Lösung beitragen können? Da liegt doch der Hase im Pfeffer.

      • @Soquette:

        Ja, aber wenn in Gaza die Hamas regiert, warum werden dann im Westjordanland die palästinensischen Grundstücke kontinuierlich immer, die Zahl der palästinensischen Häuser immer geringer? Und warum wird in Jerusalem durch einen bewusst geplanten Prozess der "Judaisierung" der Stadt der Anteil der palästinensischen Bevölkerung immer kleiner und der Anteil der jüdischen Bevölkerung immer größer? Hat das was mit der Hamas in Gaza zu tun?

        Und zu Gaza: warum lässt Israel junge Menschen, die einen Studienplatz im Ausland haben, nicht ausreisen? Was hat die Hamas damit zu tun?

      • @Soquette:

        Evelyn Hecht-Galinski bezeichnete im Juli 2012 den Stein des Anstoßes folgendermaßen:

        "Die gegenwärtige Regierung unter Netanjahu als „faschistisch-rassistische Regierung“ eines „zionistischen Apartheid-Regimes Israel".

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Die Frage, ob und wie Deutsche Israel kritisieren dürfen, hat dabei etwas sehr Selbstbezogenes."

     

    "Selbstbezogenheit", das ist ja ganz im Sinne der systematischen und egoisierend-konfusionierenden Spaltung des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um ..., also im Sinne des "Individualbewußtseins" im "gesunden" Konkurrenzdenken, welches das Erwachsenwerden / die Bewußtseinsentwicklung in wirklich-wahrhaftiger Vernunfbegabung nur in Kreuzchen auf dem Blankscheck wünscht. Oder will denn hier irgendein "braver" Bürger und "Journalist" die einzige und vorbild-nachahmenswerte / geistig-heilende Kommunikation betreiben, entgegen der / seiner Bildung zu Suppenkaspermentalität auf Schuld- und Sündenbocksuche???

     

    Feigheit vor dem eigenen Schatten, des geistigen Stillstandes seit ...!!!

  • Schaut man sich hier bei taz.de um, merkt man schnell, das die hier meistgelesen und meistkommentierten Artikel mit dem Gaza und dem Ukraine Konflikt zu haben. Ein entlarvendes Statement der taz Community, die selbst bei Völkermord und Annexionen ideologisch stramm (links) denkt und sich lieber an Israel und den angeblichen Faschisten in Kiew abarbeitet. Beim Völkermord an den Christen und Jesuiten im Irak und Syrien herrscht peinliches Desinteresse, kaum Empathie und Mitgefühl.

    • D
      D.J.
      @jerryreed:

      Es gibt die Schreibformen Jesiden, Jeziden, Eziden (kurdisch Êzîdî). Jesuiten sind etwas gänzlich anderes (aber ich hoffe, dass war nur ein Tippfehler). Im Übrigen gebe ich @Dhimitry auch mal wieder Recht.

    • @jerryreed:

      Das ist einfach Unsinn! Was wollen Sie beim Thema IS groß dikutieren? Wären Sie bereit den IS-Terror zu verteidigen, nur um eine Debatte zu haben? Nein, nehme ich an.

       

      Über die Hintergründe und die Handlungsoptionen wird übrigens sehr lebhaft diskutiert: http://taz.de/Essay-Aufstieg-des-Islamischen-Staates-/!144245/

  • Hmm? Herr Graumann sollte mal tiief durchatmen und relaxen... und etwas bescheidener argumentieren! Denn: Israel/palästina Problem ist nicht von BRD´s post WWII junger Bevolkerung verursacht! Ausserdem gibt es andrere `Brandherde´in Afrika, Ukraine die für BRD und EU wichtiger sind als Israels Problematik!

  • Solange es keine "Debatte Palästinenserkritik" gibt, wird sich im Nahostkonflikt überhaupt nichts ändern. Es ist doch auffallend, dass die Politik der Palästinenserführung in Deutschland niemals kritisiert wird, so als ob diese völlig ohne Fehl und Tadel sei. Dabei gäbe es in bezug auf den Gazastreifen viel zu debattieren: Die Genozid-Absichten der Hamas, festgelegt in der Hamas-Charta, die Völkerrechtsverstöße der palästinensischen "Kämpfer" (Raketen auf Zivilisten, menschliche Schutzschilde), Folter in den Gefängnissen, keine rechtsstaatlichen Prozesse, die angewandte Todesstrafe. Wie kann es sein, dass es in Deutschland jedes Mal einen Aufschrei gibt, wenn in den USA ein verurteilter Mörder hingerichtet wird, aber wenn die Hamas einen mutmaßlichen Kollaborateuer vor ein Erschießungskommando stellt oder aufhängt Schweigen im Walde herrscht. Und wann waren noch mal die letzten Wahlen im Gazastreifen? Solange solche Verhältnisse in Gaza herrschen, kann es keinen Frieden geben. Es wäre also viel sinnvoller, die Palästinenser unter Druck zu setzen, Hilfsgelder zu streichen, die sowieso nur in den Händen der korrupten Führung landen.

    • @phaedra:

      Leuchtet es nicht ein, das man eher die Besatzungsmacht kritisiert als die von dieser Besetzten? Warum sollten Menschen, die unter einer Militärdiktatur leben, genauso hinterfragt werden wie die Militärdiktatur?

      .

      Warum hätten wir damals zu Zeiten der südafrikanischen Apartheid die unterdrückten Schwarzen genauso wie die herrschenden Weißen kritisieren sollen?

      Ein billiger Ablenkungsversuch, finde ich.

    • @phaedra:

      Nur in einer Demokratie kann es Widerspruch geben. Es gibt die Kritik an Israel, weil eine offene Gesellschaft (auch mit Zensurbehörden) es nicht schaffen kann allen Dreck unter dem Teppich zu halten. Gaza ist eine Diktatur, wer da Widerspruch erhebt lebt nicht mehr lange. Da ist es klar, dass niemand die Stimme erhebt. Wenn es aber keine internen Kritiker gibt, fehlt den Menschen im Westen jemand auf den sie sich berufen können bzw. der*die ihnen Bilder und Beweise liefert.

    • @phaedra:

      In den USA werden auch schwarze Teenager erschossen wie neulich oder vor ein paar Monaten ein Jugendlicher aus Deutschland vor einer Garage usw. Oder Obdachlose die in der Prärie campen. Was für ein allgemeines Argument. Verhaftungen von friedlichen Demnstranten usw. Police State, längst bekannt...

  • das mit dem sachlich scheint bei den meisten kommentatoren noch nicht so ganz zu funktionieren

  • "Israel muss wie jedes andere Land der Welt mit Kritik in solchen Zeiten leben. "

     

    Nein, Israel ist das einzige Land (neben den USA), das mit Scheiße übergossen wird und durch die Lupe betrachtet wird. Es ist das einzige Land, das mit Doppelstandards, Diffamierungen und Dämonisierungen konfrontiert wird.

     

    "Wer unverbesserlich die Deutschen mit einer Art Erbsünde behaftet sieht, so als ob das Kind schon bei der Geburt als Antisemit oder Gefährdeter auf die Welt kommt, argumentiert selbst rassistisch."

     

    Ich weiß nicht, wo Sie aus meinen Ausführungen herausgelesen haben wollen, dass ich bei den Deutschen einen antisemitischen Gen erkenne. Antisemitismus ist ein Übel, das grenzüberschreitend ist. Es erwischt Männer, Frauen, Chinesen, Japaner, Schwarzafrikaner - ja, sogar Juden sind nicht davor gefeit. Neulich las ich irgendwo, dass Israel zur Projektionsfläche für den Antisemitismus geworden ist, der seit Auschwitz nicht mehr so ausgelebt werden kann wie davor. Man versteckt altbekannte Ressentiments hinter der recht scharfen und einseitigen Kritik an einem Staat, der - oh was für ein Zufall der Staat der Juden ist.

    • @Soquette:

      Israel ist ja auch meines Wissens das einzige Land, das in seinem Herrschaftsgebiet Rechte nach Religion/Ethnie verteilt. Und zwar ganz offiziell, durch die Regierung.

      Kennen Sie noch ein anderes Land mit einer Regierung, die ebenso handelt?

      • @Bernado:

        Dann schau dir mal die Geschichte Algeriens an.

      • @Bernado:

        Wissen Sie was ein Dhimmi ist?

        • @ben sobel:

          man sollte mal die Leibeigenschaftsverhältnisse in Europa betrachten, in denen Massen der Bevölkerung gehalten wurden.

           

          Soweit ich weiß, gehörten Juden in Europa nicht dazu, waren also insoweit priveligiert.

          • @Ute:

            Hä?

            Was hat das damit zu tun?

            Anders gefragt, in welchem muslimischen Land können Christen Gleichberechtigt leben?

          • @Ute:

            Wie bitte?

    • @Soquette:

      obiger Kommentar ist für @Biggi

      • @Soquette:

        "Dort findet man viele Kostproben und plastische Beispiele für den antisemitischen Alltag in Deutschland"

         

        aus Ihrem Kommentar unten...klang für mich sehr verallgemeinernd. Als seien wir alle boshafte Antisemiten...

         

        Ihre Ausführungen zur USA will ich an dieser Stelle nicht weiter kommentieren. Nur so viel: es geht um die Außenpolitik der USA nicht um "den Amerikaner" (eh schwierig).

         

        Sie müssen nicht antworten, ich denke es kommt: die USA beschützen uns vor Terroristen...

         

        Israel: Es wird die Politik Israels kritisiert. Und das ist unter den gegebenen Umständen erst mal nichts Sonderbares. Welcher Staat wird nicth kritisiert wenn er kriegerische Handlungen mit tausenden Toten vollzieht?

         

        Was aber nicht heißt, dass man alle in einen Pott, als "die Juden" oder die "Israelis" schmeißt. Sicherlich gibt es immer noch ein paar Vollidioten auf der ganzen Welt, auch in Deutschland, die eben alle in einen Pott werfen. Das machen die dann aber nicht nur mit Israelis sondern mit allem.

         

        Wenn ich Israel, die USA, Deutschland, Russland, Italien etc kritisiere meine ich ja dann nicht alle Menschen des jeweiligen Staates, sondern die Politik, ihre Folgen usw.

        • @Biggi:

          @Soquette

          Nun läuft hier seit Wochen eine Debatte, auch im TV und es wird so getan, von einigen in solchen Debatten wie hier, als würden alle Deutschen übertrieben gesagt mit ihrem Hakenkreuz ins Bett steigen. Und das ist unfair! Außerdem finde ich es unfair jeden von Hause aus als Antisemiten zu beschimpfen, wenn er/sie Israel kritisiert bzgl. dem was gerade stattfindet. Und in alles und jeden sogleich antisemitische Aussagen hineinzuinterpretieren. Jedes einzelne Wort auf Goldwaage zu legen. Als sei man permanent in einem Verhör wo nur darauf gewartet wird, bis er/sie etwas sagt, was man irgendwie so auslegen kann wie man möchte. Was sind das für Methoden? Und damit meine ich nicht persönlich Sie. Aber diese Karte wird sehr häufig grundsätzlich gezogen. Wird ein Israeli hier von jedem gleich als antimuslimisch, antideutsch, antirussisch etc. beschimpft? Es ist nicht schön für einen Menschen mit solchen Vorwürfen umzugehen. Und es unterbindet häufig jedwede sachliche Debatte. Und es ist ein Vorwurf der eben, meiner Meinung nach, allzuoft schon sehr platitüdenhaft hervorgeholt wird, egal ob der, der den Vorwurf macht Jude oder Gojim ist. Was soll dann derjenige, der in die Ecke gedrängt wurde dann noch machen? Ist das fair? (was ich nicht auf Sie beziehe). Wir sprechen über den Vorwurf Antisemit, woraus folgt: Menschen die grundsätzlich eine Phobie, einen Hass auf Juden haben und zwar egal wer vor ihnen steht. Mit diesem Vorwurf ist der Mensch dann konfrontiert, beschädigt, eventuell öffentlich gebrandmarkt usw. Ich kann verstehen, dass jüdische Menschen von Haus aus, was diese Dinge anbelangt sehr schreckhaft sind, vielleicht als Juden insgesamt traumatisiert sind. In diesen proisraelischen Kommentaren hier, fehlt mir dann aber häufig das Mitgefühl für die Palästinenser (und damit meine ich nicht die Hamas, was dann häufig als Anklage kommt)

          • @Biggi:

            @Soquette

            Aus der Debatte halte ich mich aber weiterhin heraus weil es (und damit meine ich auch nicht sie) im Prinzip immer so abläuft: Artikel 7, Artikel 7, Artikel 7, Artikel 7, hast du gehört, Artikel 7, Artikel 7, Artikel 7, hast du gehört, Artikel 7, Artikel 7....

             

            boring...

  • 1G
    1393 (Profil gelöscht)

    „sachlich zur Lösung beizutragen?“

     

    Als erstes könnten unsere Medien unsere Gesetze und die Rechtsbewertung/ANWEISUNG (Isr. Verbrechen nicht mehr zu fördern) unserer höchsten zuständigen juristischen Instanz zu respektieren lernen!

     

    Dass man nicht vom harmlosen „Siedlungbau“ berichtet, sondern dafür vorgesehene Wörter "Siedlungs RAUBVERBRECHEN" unserer Gesetze verwendet

     

    http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=11292&Cr=palestin&Cr1#.U_DPhKOZ3_I

     

    NUR dann, wenn …

     

    a) … unsere Medien nicht mehr diese IGH dokumentierten VERBRECHEN verniedlichen/verschweigen und so benennen, wie es Wörter in unseren Gesetzen vorsehen

     

    -- Ein Kriegsverbrechen, DAS WIR heute noch unterstützen! Wegen der Deutschen Beteiligung erklärt sich die Aufmerksamkeit !--

     

    b) … unsere Medien nicht mehr Priorität darauf legen, die TÄTER/TATEN dieser Verbrechen vorspürbaren „Druck“ zu schützen, anstatt den Schaden an den paläst. Menschenrechten GEMÄSS UNSEREN GESETZEN zu priorisieren

     

    -- obiger Artikel, durchaus kritisch, aber nicht mal kritisch genug, um die MENSCHENRECHTE der paläst. Opfer Israel. Verbrechen zu priorisieren, sondern mit Intension, möglichst ohne "hast" die TÄTER zu schonen. --

     

    c) … unsere Medien sich darüber bewusst werden, dass es AUCH EINE Erbschuld der Deutschen ist, die Massenflucht von Juden nach (Mandat)Palästina verantwortet und damit die massiven zionistischen Verbrechen (Nakba/47J Menschenrechtsraub in Gewaltbesatzung) seit 48 BIS HEUTE verantwortet zu haben.

     

    -- Jeder weitere Tag Gewaltbesatzung kostet Paläst. Freiheit, Eigentum u. Leben! --

     

    wird es hier spürbaren Druck gegen isr. Verbrechen zugunsten bisher von I)srael geraubter paläst. Menschenrechte geben.

  • "nicht das Exklusivrecht auf dieses Stück Land haben und dass die Juden lange vor den Arabern dort waren."

     

    Die Mehrheit der Menschen waren aber Araber zu der Zeit, als Israel entstand. Und Israel entstand zum Großteil aus Zugereisten.

     

    Exklusivrecht? Die Rede vom Existenzrecht Israels ist allgegenwärtig. Israel bekommt hier weltweite Unterstützung. Warum räumt dann Israel den Paläsinensern kein Existenzrecht ein? In einem Land wo historisch eben sowohl Juden als auch Araber siedelten.

     

    Ich kann es aber nicht erbst nehmen, sich auf Zeiten der Bibel und davor zu besinnen und hieraus grundsätzliche Ansprüche, exklusiv für sich alleine, herzuleiten.

     

    Lässt mich mein Nachbar bei sich wohnen, kann ich nicht sein gesamtes Haus in Anspruch nehmen und sagen: zieh aus.

    • @Biggi:

      "Warum räumt dann Israel den Paläsinensern kein Existenzrecht ein? "

       

      Sie suggerieren, Israel würde die Palästinenser ausrotten wollen. Auf diese Diffamierung gehe ich nicht weiter ein.

      • 1G
        1393 (Profil gelöscht)
        @Soquette:

        Darauf brauchen Sie auch nicht näher einzugehen, zumal der Internationale Gerichthof von Den Haag, die für Deutschland verbindliche Instanz, es eindeutig Rechtsbeurteilt hat, dass Israel mit seiner Raubbesatzung das SELBSTBESTIMMUNGSRECHT der Palästinenser VERBRECHERISCH verhindert.

         

        http://www.icj-cij.org/docket/files/131/1677.pdf

         

        Mit "Ausrotten" hat das wenig zu tun, auch wenn eine "Ethnische Säuberung" bei dem Annektionsbestreben Israels durch Siedlungen IN PALÄSTINA nach wie vor praktiziert wird. Von Palästinensern besiedeltes Land IN PALÄSTINA wird mit Gewalt entsiedelt.

         

        Solange sich keine Israelische regierung zu dem Existenzrecht Palästinas bekennt und GRENZEN VEREINBART zumindest vorschlägt, ist die einzige "Diffamierung" auch die, die Sie gegen BIGGI hier aussprechen.

        • @1393 (Profil gelöscht):

          Wer lesen kann, ist im Vorteil. Biggi meinte, Israel würde den Palästinensern kein "EXISTENZRECHT" einräumen, so als handle es sich bei den Palästinensern um Unkraut.... Tsss Tsss Tsss. Und so eine Behauptung ist infam. Sie sprechen von "Selbstbestimmungsrecht". Das ist ein anderes paar Schuhe. Die Palästinenser beseitzen eine Autonomiebehörde, oder irre ich mich da? Wenn die ihre Autonomie dazu missbrauchen, um einen Nachbarstaat mit Raketen zu terrorisieren, dann dürfen die sich nicht darüber wundern, wenn der Nachbarn die Schotten dicht macht und über den Raketenterror not amused ist.

    • @Biggi:

      Kleiner Verbesserungsvorschlag:

       

      Moslems, Christen und wenige Juden wohnten damals da,

       

      und die waren (ebenfalls damals) fast alle als "Araber" angesehen

      • @Ute:

        ja passt.

    • @Biggi:

      @Soquette

  • Zu- und Wegschauen, wenn der Schwächere misshandelt wird und dem Täter auch noch die Waffen bereitstellten, das ist treffender, als „Feigheit vor dem Freund“

    • @Ute:

      Erstens ist"der Schwächere" nicht unbedingt im Recht. Ziel der Hamas-Regierung im Gazastreifen ist die Zerstörung des Staates Israel und die Ermordung möglichst vieler Juden. Und zweitens haben linke Kreise in Deutschland viel Übung im Wegschauen: Die Verbrechen der Hamas an der eigenen Bevölkerung werden regelmäßig totgeschwiegen. Oder gibt es Demonstrationen in Deutschland, wenn Hamas wieder einmal ein paar mutmaßliche Kollaborateure per Erschießungskommando umbringt? Gibt es Proteste gegen Folter in Hamas-Kerkern?

      • @phaedra:

        Und wer hat etwas gesagt, als die von der Fatah getragene Autonomiebehörde Mitglieder der Hamas ohne Prozess eingesperrt und gefoltert hat? Aber Menschenrechtsverletzungen von und gegen Araber interessieren nicht, wenn sie "dem Westen" nützen.

      • @phaedra:

        Nein, die Israelkritiker betrachten es als innere Angelegenheiten, wenn Araber sich gegenseitig umbringen. Da die Israelkritiker die Israelis - egal in welchen Grenzen sie leben - als unrechtmäßig Eigentümer des Landes ansehen (um nicht zu sagen als Besatzer "Palästinas"), sehen es die Israelkritiker als ihre moralische Pflicht an, den von den Israelis belagerten, unterdrückten, unterjochten und eroberten Palästinensern zur Seite stehen zu müssen und innerlich Beifall klatschen zu müssen, wenn Raketen aus Gaza auf das Besatzlerland fliegen. ** Ironie aus ***

    • @Ute:

      Na ja, "wir" ziehen ja auch "unseren" Nutzen aus dem IDF-Gemetzel im Gaza. Die Bundeswehr schickt jetzt 250 Soldaten nach Israel zum Häuser- und Tunnelkampftraining (ich hatte es erst garnicht glauben wollen).

       

      Wir schauen also nicht nur zu, wenn der Schwächere misshandelt wird (und getötet, wenn ich mir diese Ergänung erlauben darf), wir eignen uns dann das Knowhow unserer "israelischen Freunde" auch noch an.

      • @Wolfgang Schulz:

        Gut, dass Sie "israelische Freunde" in Anführungszeichen gesetzt haben, denn andernfalls hätte ich einen Pfefferminzschlag bekommen und angenommen, Sie seien sich selber nicht mehr treu. Doch so ist der Duktus und der rote Faden in Ihren ach so ausgewogenen und "fachmännischen" Betrachtungen nachwievor erkennbar.

  • Dann in ich mal ein guter Deutscher: die islamistische Diktatur in Gaza und die israelische Blockade müssen beendet werden!

     

    "Wenn der Siedlungsbau weitergeht, wird der Waffenexport gedrosselt."

     

    Ein guter Vorschlag. Jedoch gilt auch, wenn Raketen abgeschossen werden, wird mit Bomern geantwortet. Tit for tat...

    • @Dhimitry:

      "mit Bomern geantwortet"

       

      Wie viele Bomern lagern im Ihrem Keller?

  • Herr Reinecke, Sie sagen, ein paar "Pöbeleien und Bösartigkeiten" seien der Rede nicht wert.

    Nun, ich empfehle Ihnen und anderen Schönrednern einen Besuch der Internetseite des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus. Dort findet man viele Kostproben und plastische Beispiele für den antisemitischen Alltag in Deutschland. Leider beschränkt er sich eben nicht nur auf "Pöbeleien und Boshaftigkeiten"

    http://jfda.de/

    • @Soquette:

      "antisemitischen Alltag in Deutschland."

      Ich kenne und kannte nie jemand der mit solchen Gegenständen hantiert, das bleibt so. Israel muss wie jedes andere Land der Welt mit Kritik in solchen Zeiten leben. Scheinbar ist das nicht möglich. Antisemitische Ausfällle die gegen "die Juden" als solches gerichtet sind, sind voll und ganz zu verurteilen. Aber bitte die Kirche im Dorf lassen. Damit wir uns verstehen: ich bin gegen jede Art solcher Auswüchse. Auch gegen Antirussismus oder antimuslimisches Gehabe oder irgendwas. Von einzelnen Menschen lässt sich nie auf eine Gruppe, ein Volk usw. schließen. Diese Unterstütung der Medien, der Eliten in Deutschland wie beim Thema Antisemitismus, gibt es beim Thema Muslime nicht. Ich sehe in Kommentaren eher eine antimuslimische Haltung. Und gerade eben beim Thema Israel. Wo sehr viele das nutzen um sich antimuslimisch zu äußern. Beim Thema Antirussismus sehe ich eine sehr starke anitrussischtische Haltung der Medien und Eliten die damit den Versuch unternehmen, die antirussischtische Haltung auf uns Deutsche zu übertragen um Stimmung gegen Russland zu machen. Die Lehre aus dem 3. Reich wird in Schulen rauf und runter gebetet - was auch richtig ist. Wer unverbesserlich die Deutschen mit einer Art Erbsünde behaftet sieht, so als ob das Kind schon bei der Geburt als Antisemit oder Gefährdeter auf die Welt kommt, argumentiert selbst rassistisch.

    • @Soquette:

      Vielen Dank für den Link, Herr oder Frau Soquette. Die "Vorfälle" sind wirklich gravierend (z.B. alter Mann verkauft Nazidevotionalien auf Flohmarkt), die nächste Reichskristallnacht steht quasi vor der Tür.

      • @Wolfgang Schulz:

        "die nächste Reichskristallnacht steht quasi vor der Tür."

         

        Den Begriff "Reichskristallnacht" haben die Nazis verwendet. Nun ja, ich erspare mir einen Kommentar zu Ihrem verniedlichenden Gebrauch dieses Wortes, der die Pogrome der Deutschen gegen die jüdische Bevölkerung in ganz Deutschland verharmlosen soll. Ich spreche nicht von ein paar zu Bruch gegangenen Scheiben, sondern von Plünderungen, vielen toten und verletzten Juden, von Inhaftierungen und erste Deportationen in KZs.

        • @Soquette:

          Wollen Sie mit Ihren texten wirklich suggerieren, die derzeitige Lage hätte irgendwelche Parallelen zur Nazizeit?

          Und wenn ja, rechtfertigt das die Bombardierungen von Gaza oder die israelische Besatzungs- und Siedlungspolitik?

          Was wollen Sie eigentlich?

  • beleidigende Worte!

    • @maccabi65:

      sollte man in der Tat vermeiden,

       

      sinnlos daherkommende, nicht einordnenbare auch.

       

      Was oder wen hat jetzt was beleidigt?

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Wieso spricht man eigentlich vom Gaza-Krieg? Wurde Gaza etwa der Krieg erklärt?

     

    Warum spricht nicht vom Gaza-Völkermord, was die korrekte Bezeichnung ist?

  • So, so

     

    "der Chef der Linkspartei in NRW hält die „hysterischen Warnungen vor einem neuen Antisemitismus in Deutschland“ für einen taktischen Versuch, vom Gazakrieg abzulenken."

     

    Politisch töricht soll diese Aussage sein?

     

    Nein, diese ist völlig zutreffend - nicht nur, weil es sich genau auf die hysterisch daherkommenden bezieht.

     

    Gerade Graumann macht Stimmungen, mit unbewiesenen Unterstellungen, wie er das auch bei der Gazahilfsflotte gemacht hat.

  • Der Nahostkonflikt ist überdeterminiert - schlicht viel zu komplex, um irgendeine einfache "Wahrheit" zu propagieren.

     

    In solchen Fällen bleibt zuweilen keine andere Wahl, als eine Wahl zu treffen. Kurz: Stellung zu beziehen.

     

    Meine Wahl: Solidarität mit Israel. Das Land ist mir kulturell und politisch schlicht näher als der restliche Nahe-Osten.

    • @Allan Clarke:

      Durch Komplexität überfordert?

       

      Landraub, Palästinensermord und religiös tümelnde Idiotie sind nicht die kulturelle und politische Nähe, die ich empfehlen würde.

       

      Was soll da eigentlich Komplex sein. Palästina wurde verkauft und verteilt und die Palästinenser (die Eigner, bzw. die heimische Bevölkerung) wurden dazu gar nicht erst gefragt.

       

      Balfour-Deklaration heißt das Ding. Das ist ziemlich einfach zu verstehen.

      • @Ute:

        "die Palästinenser (die Eigner, bzw. die heimische Bevölkerung)"

         

        Soweit das Dogma Ihrer Kirche.

        • @Senckbley:

          Um den Lebensalltag von Jesu zu verstehen sind schon dutzende Wissenschaftler bemüht gewesen, die letzten tradierten Wohnformen der Palästinenser auf der Westbank zu erforschen.

      • @Ute:

        Machen Sie sich etwas schlau hinsichtlich der Geschichte Palästinas, bevor Sie sich hier um Kopf und Kragen schreiben. Die Bewohner hießen damals nicht Palästinenser, sondern Araber, Juden und Christen. Der Begriff "Palästinenser" wird erst seit Arafat und den "Palästinensertüchern" ausschließlich auf die arabische Bevölkerung im ehem. Mandatsgebiet Palästina angewandt. Auch wenn es in Ihrem vereinfachten Weltbild bequemer wäre, wenn nur Araber zur "einheimischen Bevölkerung" gehört hätten, so müssen Sie wohl oder übel sich an den Gedanken gewöhnen, dass die Araber nicht das Exklusivrecht auf dieses Stück Land haben und dass die Juden lange vor den Arabern dort waren.

        • @Soquette:

          Selbst die Bibel kennt die Philister, die da einst in Aschdod und Aschkalon hausten

          ich glaube ihre Unwissenheit ist noch größer als die von Bohnenstroh – da sie noch nie was von David und Goliath gehört haben müssen, würde ich Ihnen doch empfehlen, nicht weiter Ihr Unwesen – äh- Unwissen hier zu verbreiten.

           

          Zu Zeiten Roms hat es in Palästina keine Massenvertreibungen gegeben. Die Bevölkerung blieb, die Religionen kamen und gingen....

          aber das ist Ihnen wahrscheinlich zu banal - Also werden Sie doch Buddist, dann können Sie entsprechende Ansprüche erheben, wo immer sie entsprechende Statuen finden. Viel Glück!

          • D
            D.J.
            @Ute:

            Selbstbewusstsein wie Ihres muss man sich leisten können. Die Philister, die später namensgebend für die röm. Provinz wurden, haben zunächst mit Kanaanäern, Israeliten, Aramäern und schon gar nichts mit Arabern zu tun. Zwischen der Römerzeit und dem späten 19. Jh. (Beginn des Zionismus) wurde der Begriff im Nahen Osten so gut wie nie gebraucht. In der Mandatszeit bezeichnete er (bzw. die arab. Falastin) alle Bewohner des Mandatsgebiets einschließlich jüdischer Immigrannten. Zu einer ausschließlichen Selbstbezeichnung der Araber des Gebiets wurde er erst allmählich nach der Gründung Israels.

            Aber: Solche Begriffsdikussionen sind letztlich sinnlos, weil sie uns nicht weiterbringen.

            Dass Sie aber bei Ihrem Selbstbewusstsein nicht wissen, dass die Römer im 2. Jh. (nach dem Bar-Kochba-Aufstand) massenhaft Juden vertrieben haben, wundert mich schon etwas.

            • @D.J.:

              Wie wurde das Land denn dann zwischen der Römerzeit und dem späten 19. Jahrhundert genannt?

               

              Die angebliche Vertreibung der Juden nach dem Bar-Kochba-Aufstand scheint tatsächlich nur ein Mythos zu sein, wenn auch ein weit verbreiteter. Siehe z.B. Shlomo Sand: Die Erfindung des Landes Israel.

          • @Ute:

            "die Religionen kamen und gingen"

             

            Es kamen immer wieder neue Eroberer mit immer wieder neuen Religionen. Aber in die Hohlraumwelt, in der Sie leben, dringen solche Dinge natürlich nicht vor.

            • @Senckbley:

              Findste es nicht etwas albern, dich selbst zu copy & pasten, sencky? Oder verlierst du den Überblick, in wievielen Foren du deinen ewig gleichen vollkommen einseitigen Sermon abonderst?

            • @Senckbley:

              Ist so ein Ding mit den Eroberern, die Iren sprechen weitgehend Englisch, die Franzosen nicht Fränkisch.

              Teile der Bibel wurden ausschließlich in Aramäisch geschrieben und diese Sprache ist für die meißten Bewohner im Nahen Osten und durch sie in das heutige Arabisch eingeflossen.

               

              Das beegt die Hohlheit Ihres Raums...

        • @Soquette:

          Um Kopf und Kragen schreiben, tsstsstss ... Ihre Empfehlung an UTE gebe ich gleich weiter an Sie, Herr oder Frau Soquette. Machen Sie sich einfach mal schlau!

          Denn was Sie da schreiben, ist der übliche Zionistennonsense: Juden immer schon da, Palis gibts nicht, wenn dann sowieso verkappte Araber, Arabien ist gross, sollense doch woanders hingehen, was wollen die überhaupt dort, und überhaupt, da war doch nix ausser ein paar Kameltreibern bevor die Haganah kam und die Segnungen der westlichen Welt brachte (und nebenbei 800.000 eigentlich garnicht vorhandene Palis vertrieb) etc. blabla. Wird nicht wahrer durch gebetsmühlenartige Wiederholung, Herr oder Frau Soquette. Israel ist eine rassistisches Apartheidregime aufgebaut auf dem Fundament etnischer Säuberungen, so Illan Pappé (https://www.youtube.com/watch?v=4lsmFS75ed4). Wie haben Sie den und andere Juden, die ihren Kopf zum Denken benutzen, genannt? Alibijuden. Here you are!

      • @Ute:

        Ziemlich einfach zu verstehen, dass Sie sich über jeden israelischen Mückenschiss aufregen, während ungleich massivere Menschenrechtsverletzungen links und rechts daneben, Zehnerpotenzen mehr Tote Ihren Ar... nicht kratzen.

        Warum eigentlich?

        • @Huitzilopochtli:

          650 000 Tote, 2,9 Millionen Flüchtlinge, Irak, an anderer Stelle juckt Sie das nicht viel...

        • @Huitzilopochtli:

          Es gibt Bäuerinnen, die sind auf Milchwirtschaft spezialisiert und halten sich mit Äußerungen über den Obstanbau zurück.

           

          Wo kratzt es Ihnen?

          • @Ute:

            "Bäuerin", die Blut und Boden-Assoziation ist schon mal gut - Sie machen das, was Sie am besten können und am liebsten machen:

            Mit bedächtigem Schritt den Ochsenpflug führen, die fette Scholle des rationalisierten Judenhasses beackern.

            • @Huitzilopochtli:

              Mit "Blut und Boden" sind Sie schon auf einem gewissen Weg - wenn Sie nur wüßten, wiviel davon in dem Wort "Adam" steckt,

              aber wenn ich einen Pflug führen würde, dann würde ich mich bestimmt nicht von einem Ochsen (ver)leiten lassen...

               

              Blut und Boden, dass allerdings sind die Parallelen, die man bei gewissen Ideologien leider feststellen muss

  • D
    D.J.

    "Pöbeleien und Bösartigkeiten"

     

    Synagogen-Brandstiftungen wie in Wuppertal - eine Bösartigkeit? Meine Güte.

     

    "Der Chef der Linkspartei in NRW hält die „hysterischen Warnungen vor einem neuen Antisemitismus in Deutschland“ für einen taktischen Versuch, vom Gazakrieg abzulenken. Das ist politisch töricht."

     

    Hier gebe ich Ihnen Recht. Zumal die Linkspartei ständig von einer "Islamophobie" wie von einer Wiedergängerin des Faschismus spricht. Könnte man ggf. drüber diskuieren, wenn der Zynismus nicht so durchsichtig wäre: Es gibt nun mal weniger jüdische Wähler/innen. Die NRW-Linkspartei erweist sich mal wieder als der übelste Landesverband dieser Partei.

    • @D.J.: Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
  • Ich kann verstehen, dass man hierzulande die Messlatte für Antisemitismus sehr hoch hängt. Es muss wohl erst "Judenblut vom Messer spritzen" (wer solches Liedgut sang, dürfte hinlänglich bekannt sein), oder besser noch Selektionen und Vergasungen stattfinden, damit sich Juden über den krassen Antisemitismus in Deutschland/Europa beklagen dürfen. Nach dem Krieg hat man den Juden ihre Dussligkeit vorgeworfen. Warum habt ihr euch nicht gewehrt? Nun, heute wehren sie sich schon im Vorfeld, um zu vermeiden, dass es ihnen erneut so ergeht, aber das passt den Antisemitismusspezialisten auch nicht.

    • @Soquette:

      Nun wehren sich die heutigen Juden aber nicht gegen übermächtige SS-Leute, die sie in Viehwagons massenhaft in den sicheren Tod schickten, sondern gegen einen offenbar unterlegenen Feind.

      • @lions:

        Auch die Raketen von unterlegenen Feinden können töten.

      • D
        D.J.
        @lions:

        Sicher. Die Solidarität aller Linken wäre den Juden gewiss, wenn die wieder in Waggons (oder ersatzweise LKWs) verladen würden. Nun wollen sich aber die Juden partout nicht darauf verlassen, dass die dann erfolgenden Lichterketten daran etwas ändern würden.

      • @lions:

        Ich sprach vom Antisemitismus in Europa, wehrte/r Anamolie.

    • @Soquette:

      haben Sie schon die Platte mit dem Knacks ge haben Sie schon die Platte mit dem Knacks ge haben Sie schon die Platte mit dem Knacks ge haben Sie schon die Platte mit dem Knacks ge haben Sie schon die Platte mit dem Knacks ge haben Sie schon die Platte

       

      Miko Peled, isr. Jude und Friedensaktivist, bezeichnet den Antisemitismusvorwurf als "einzige, allerdings schwache Waffe der Zionisten" (https://www.youtube.com/watch?v=WF_AsxQLijY&feature=youtu.b)

      • @Wolfgang Schulz:

        Mr. Schulz, sie wollen bekehren, sie werden durch Ihre Art der Kommunikation- nicht zu der Befriedung der Welt- beitragen.

        Wann wird Ihr Reich kommen?

        • @maccabi65:

          Welches Reich meinen Sie und welche Art der Kommunikation? Die menschenverachtende, überhebliche, diffamierende Art der selbsternannten Israelfreunde hier im Forum, die in Ermangelung von Argumente gern schnell persönlich werden "Bullshit" "Klugscheisser")?

          Gefällt es Ihnen nicht, dass ich den israelischen Trolls nicht das Feld kampflos überlasse? Kann ich mir vorstellen. Wann wird Ihr Reich kommen, Herr Maccabi (Maccabi, Beiname eines Führers der Juden im Kampf gegen das hellenistische Reich der Seleukiden)?

  • Auch das ist nicht neu. Dass Nichtjuden darüber befinden, wann Juden sich über antisemitische Tendenzen beklagen dürfen und nicht. So wie Himmler einst sagte, "Wer Jude ist, bestimme ich", scheinen sich heute viele Deutsche dazu berufen zu fühlen zu sagen: "Was antisemitisch ist oder wer ein Antisemit ist, bestimme ich".

    • @Soquette:

      Wieder mal ein Beleg für Ihre persönliche Faktensicherheit, welche hier so massiv durchs Forum stromern möchte.

    • @Soquette:

      ???

      • @Wolfgang Schulz:

        Bitte erst informieren,dann Schreiben.(-:

         

        "Wer Jude ist, bestimme ich",stammt nicht von Himmler,der Satz stammt von Herman Göring.

        Der hat ihn benutzt,um ihm"genehme"Juden vor Repressalien zu schützen.

        • @sonja Schranzer:

          Natürlich haben Sie Recht. Ich meinte auch Göring, als ich Himmler schrieb. Keine Ahnung, wieso ich Himmler da im Kopf hatte.

        • @sonja Schranzer:

          Und warum schreiben Sie das mir, Frau Schranzer? Das Geschwurbel da oben stammt nicht von mir.

          • @Wolfgang Schulz:

            Sorry Herr Schulz,sollte an @Soquette gehen.(-:

            • @sonja Schranzer:

              :-)

  • Also ich kaufe grundsätzlich keine Produkte aus Israel, und zwar weil ich nicht sicher sein kann, ob diese Produkte aus den illegalen Siedlungen kommen oder nicht. Denn den Landraub durch Siedlungsbau möchte ich auf keinen Fall unterstützen.

    Gegen Produkte aus dem Staatsgebiet von vor 1967 habe ich nichts, bei korrekter Auszeichnung würde ich sie auch jederzeit gern kaufen. Leider gibt es bis heute keine eindeutige Deklarierung von Siedlungsprodukten für die europäischen Kunden, vielleicht schadet sich Israel so sogar selbst.

    Schade.

    • @Bernado:

      Korrektes Vorgehen. Wenn Israel durch Nichtkennzeichnung verhindern will, dass man erkennen kann, was Besatzungsprodukte sind, dann sollte man in der Konsequenz ganz auf die Produkte von dort verzichten. Israel steht es frei, sich an das Völkerrecht zu halten.

    • @Bernado:

      Wird allerdings schwer, nur unterdrückungsfrei zu konsumieren. Allein der Rechner vor Ihnen möchte Ihnen eine kleine Geschichte aus dem Reich der Mitte erzählen.

    • @Bernado:

      Wohnen Sie eigentlich schon in der Grotte, die Sie da als Bild gewählt haben? Muss ein gemütlicher Boykott sein, so ohne Handy, Soda Stream und moderne Medizin.

  • Guter Artikel, ein Aspekt fehlt m.E. noch: es ist eben leider auch so, das der Vorwurf "Antisemitismus" bewusst eingesetzt wird, um Kritik an der Besatzung und Unterdrückung der Palästinenser zu delegitimieren und nicht zuzulassen. Man glaubt anscheinend, auf diese Weise Israel unterstützen zu können.

    M.M. nach stand in letzten Wochen die Diskussion hier in Deutschland in einem Missverhältnis: die Bedeutung des Gaza-Massakers steht in keinem Verhältnis zur "Antisemitismus"- Gefahr hier. Ja, hier wurde es geschafft, zu einem großen Teil von einem Massaker mit über 2000 Toten mittels einer "Antisemitismus - Diskussion" abzulenken.

    .

    Übrigens ist die "einzige Demokratie"

    im Nahen Osten eine Demokratie nur für jüdische Menschen. Nur die genießen volle demokratische Rechte.

    Die israelischen Palästinenser sind ein diskriminierte Minderheit, für die Palästinenser im Westjordanland und in Gaza stellt sich Israel als Militärdiktatur dar.

    • @Bernado:

      Darf ich von Ihnen erfahren, wieviel Hamas-Kämpfer unter den von Ihnen erwähnten 2000 Toten sind, die bei dem "Massaker" ums Leben kamen. Denn leider hüllt sich die Hamas bewusst in Schweigen darüber, wieviele "Zivilisten" auf ihrer Seite gegen Israel gekämpft und dabei ums Leben kamen

  • Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.
    • @Soquette:

      Danke Soquette, es gibt sie noch, die nachdenkenden Menschen in dieser immer brauner werdenden Republik!

       

      Auch Herr Schulz ist einer von ihnen!

       

      Selbst der Mond ist für diesen Menschen zu schade! Als Reiseziel wohlgemerkt.

      • @maccabi65:

        Der gute IDF-Recke hat immer seine Uzi im Anschlag, nicht wahr, Herr Maccabi. Wäre ich jetzt tot, wenn ich nicht auf dem Mond sondern in der Westbank wäre? Den Link zum Amnesty-International-Bericht über die schiesswütigen (trigger-happy) IDF-Soldaten brauch ich ja nicht zu wiederholen (s.u.).

  • Sehr geehrter Herr Reinecke,

    leider muss Ihnen vorgehalten werden, falsch zitiert zu haben. Falsch ist: "Der Präsident des Zentralrates der Juden Dieter Graumann hat die Situation von Juden in Europa, auch in Deutschland, mit 1938 assoziiert."

    Das hat er nicht getan.

    Wörtlich sagte Graumann dem Guardian:

    "These are the worst times since the Nazi era".

    (Zu deutsch: Es sind die schlimmsten Zeiten seit der Nazi-Ära.)

    Von daher ist Ihr Vorwurf der "Maßlosigkeit" nicht nur falsch und unangebracht.

    Es ist objektiv richtig, dass die Lage der Juden in Europa noch nie so schlecht war wie heute.

    • @Neville Longbottom:

      Und was ist jetzt bitte falsch an Herrn Reineckes Zeilen?

      Und wie können Sie sagen, es sei "objektiv richtig, dass die Lage der Juden in Europa noch nie so schlecht war"? Gibt es da einen wissenschaftlich geführten Befindlichkeitsindex oder ein Antisemitismusintensitätsbarometer? Wenn ja, wo finde ich die Daten?

      • @Wolfgang Schulz:

        Ja, das wäre schön, wenn es ein Messgerät geben würde, mit dem man Antisemiten orten und ausmachen könnte. Dann würde dieses Rumgeiere von wegen "israelkritisch" und "antizionistisch" endlich aufhören und es hätte dann auch keinen Sinn mehr, wenn sich gewisse Leute hinter Alibijuden verstecken.

        • @Soquette:

          Wie wär's mit Soquette-Meter, Soquette-Index oder Soquette-Messuhr?

  • Schön, lieber Herr Reinecker, dass Sie zu diesem Thema meinen Titel vom 25.01.2013 "Feigheit vor dem Freund" genommen haben!

    http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=16043

    Evelyn Hecht-Galinski, Publizistin

    • @Evelyn Hecht-Galinski:

      Schön von Ihnen was zu lesen - ich wünsche Ihnen weiter alle Kraft und allen Mut,

      den Sie so vielen anderen durch Ihr Auftreten gegeben haben.

    • @Evelyn Hecht-Galinski:

      Werte Frau Hecht-Galinski,

      meine Person und viele andere Menschen sind Ihnen sehr dankbar für ihr Engagement gegen die Politik der Besatzung, Unterdrückung und Geringschätzung von Menschen.

      Danke!

    • @Evelyn Hecht-Galinski:

      Nun ja, Herr Reinecker hat nicht nur Ihren Titel abgekupfert, sondern auch die Gedanken in seinem Artikels sind ein Aufguss von dem, was andere Autoren und Meinungsmachern vor ihm meinten, zum Thema beisteuern zu müssen.

      • @Soquette:

        Haben Sie Frau Hecht-Galinskis Artikel gelesen, Herr oder Frau Soquette? Sehr empfehlenswert! Vielen Dank auch an Frau Hecht-Galinski für den Link!

        • @Wolfgang Schulz: Kommentar entfernt. Bitte vermeiden Sie persönliche Beleidigungen.
          • @Soquette:

            Der Aufguss kommt von Ihnen und das Augegossene ist die israelische regierungspropaganda jetzt in den taz-Kommentarspalten. Laaaaangweilig!

  • Das ist der zum zigsten Male durchgekaute Versuch, die Zweistaatenlösung als Rezept zur Lösung des Konflikts zu verkaufen.

     

    Die Vorstellung einer Zweistaatenlösung ist so falsch, wie sie schon immer war. Der UN-Teilungsplan für Palästina (Resolution 181 von November 1947) ist eine Schimäre, geradeso wie das Gerede von der „Grünen Linie“, die als spätere Grundlage einer solchen Teilung betrachtet wurde. Resolution 181 hat keinen bindenden Charakter (da von der Generalversammlung angenommen) und die grüne Linie ist das Ergebnis von Waffenstillstandsverhandlungen mit den damaligen Kriegsgegnern. Nur der Mandatsvertrag von 1922 ist bindend und völkerrechtlich gültig. Auf diesem einwandfreien Fels stehen die Fundamente Israels, nicht im Morast fiktiver Teilungsbeschlüsse. Das sollte doch nun wirklich langsam mal klar sein.

    • @Senckbley:

      Da hat SENCKBLEY durchaus recht, die Zweistaatenlösung ist kein Rezept, alldieweilen die Israelis mit ihrer Besiedlung des Westjordanlandes diese HÖCHST ABSICHTLICH verunmöglicht haben. Das sollten auch endlich unsere "Israelfreunde" in Deutschland zur Kenntnis nehmen, ein lebensfähiger palästinensicher Staat is UNMÖGLICH. Israel will keine Lösung, warum auch, und auch keinen Frieden, es geht auch so bestens. Auch das sollten unsere Israelfreunde irgendwann mal zur Kenntnis nehmen.

      Ansonsten liegt unser "Völkerrechtsexperte" SENCKBLEY natürlich wie gewöhnlich und absichtlich völlig falsch, er sollte sich das Mandat, auf der er rekurriert, mal gründlicher durchlesen. Da steht nix, aber auch garnix von einem isr. Staat. Und wie bezeichnete Miko Peled das Mandat so treffend: ein weisser Rassist verspricht einem anderen weissen Rassisten Land, das im garnicht gehört (https://www.youtube.com/watch?v=WF_AsxQLijY&feature=youtu. B)

       

      Die Lösung kann nur EIN Staat sein, in dem Israelis und Palästinenser zusammen leben. Das müsste dann aber eine echte Demokratie sein (ich widerspreche Herrn Reinecke vehement, wenn er Israel als Demokratie bezeichnet, Israel ist ein zionistischer, rassistischer Apartheidstaat (siehe Illan Pappé: https://www.youtube.com/watch?v=4lsmFS75ed4.)

      Ein Lösung wird es nur geben, wenn wir Israel nicht mehr als Freund bezeichnen, ihm den Geldhahn abdrehen, mit wirksamen, umfassenden Sanktionen auf allen Ebenen belegen (wirtschaftlich, kulturell, wissenenschaftlich). Zionisten werden sich erst bewegen, wenn sie dazu wirklich gezwungen werden.

       

       

      Kommentar bearbeitet.

      • @Wolfgang Schulz:

        Sagen Sie nicht unmöglich. Ich erinnere an die Räumung von Gaza. Mal vom Mord an Rabin und Anfeindungen der radikalen Siedler bis in die Gegenwart abgesehen, hat man diese Kröte geschluckt. Rabin wusste, dass es auf dem Weg der Unterdrückung keinen Frieden geben wird, doch dafür wurde er als Nazi beschimpft.

      • @Wolfgang Schulz:

        Auch wenn Sie sich winden und fragwürdigste, eitle Zeugen heranziehen: Definiertes Ziel des Mandats war die Errichtung einer jüdischen Heimstätte. Ein Ende des Mandats lag in der Natur der Sache, und das dann entstehende Machtvakuum konnte logischerweise nur durch ein staatliches Organ gefüllt werden. Im Sinne einer Zweistaatenlösung wurden außerdem die Gebiete östlich des Jordan in Artikel 25 zwecks Errichtung eines unabhängigen arabisch-palästinensischen Staats (als Pendant zur jüdischen Heimstätte) ausgeklammert. Der dort entstandene Staat heißt heute Jordanien. Wollen Sie dessen Existenzrecht demnach auch in Frage stellen?

         

        Wikipedia: „1923 entstand dann durch Abtrennung der Gebiete östlich des Jordans das unter britischem Protektorat stehende Emirat Transjordanien mit Abdallah ibn Husain als Staatsoberhaupt. … Am 25. Mai 1946 (Nationalfeiertag) erlosch das britische Mandat und Transjordanien erhielt seine volle Unabhängigkeit.

        • @Senckbley:

          Genau: jüdische Heimstätte, nicht Staat Israel, wie Sie immer gerne falsch zitieren. Und was sonst noch so in dem Mandat steht, haben Sie geflissentlich unter den Tisch fallen lassen? Sowas.

           

          Ansonsten: Sie nutzen Wikipedia als Quelle? Hatten Sie sich nicht erst herzlich drüber lustig gemacht, dass ich sowas täte? Naja, egal, nur Ihr Zitat zu Cisjordanien hat jetzt nix mit Palästina zu tun. Klingt aber gut, kann man was mit Existenzrechtsfrage einbauen...

          • @Wolfgang Schulz:

            Dann sehen Sie doch in den Brockhaus oder Meyers Lexikon, da steht das gleiche drin. Die jüdische Heimstätte war gekoppelt an die Unabhängigkeit arabischer Staaten, was immer gerne übersehen wird. Ihre Argumente sind so formalistisch-albern wie der immer wieder gehörte Einwurf, dass die Gründung Israels acht Stunden vor Ende des Mandats erfolgte.

             

            Und was wähnen Sie unter dem Tisch?

        • @Senckbley:

          Waren denn auch Vertreibungen als definiertes Ziel des Mandats vorgesehen? - Entspricht also der Staat Israel hinsichtlich seiner Existenzberechtigung dem tatsächlichen Teilungsplan der Generalversammlung?-

          @Anamolies Aufforderung: „zu aktuellen Verhältnissen alles neu überdenken sollte“

          • @H.-G-S:

            Nein, es war nicht vorgesehen, dass die konzertierte Invasion arabischer Armeen alles Recht und alle Versuche der gütlichen Einigung - von den Bestimmungen des Mandats über die Resolution 181 - mißachtet. Aber wie ich bereits an anderer Stelle ausführte, die Resolution 181 hatte ohnehin nur empfehlenden Charakter.

      • @Wolfgang Schulz:

        EIN Staat, in dem Israelis und Palästinenser zusammen leben, kann aber nur funktionieren, wenn alle Menschen in diesem Staat die gleichen Rechte haben. Und das wäre das Ende des Zionismus, der darauf beruht, das jüdische Menschen in diesem Land (und auf dieses Land) mehr Rechte als nichtjüdische Menschen haben.

        Da es aber nicht den geringsten Anlass gibt, eine freiwillige Abgabe der Macht durch die Zionisten und entsprechende Forderungen aus Europa und den USA zu erhoffen, scheint mir die genannte Forderung (oder Wunschvorstellung) etwas "blauäugig" zu sein.

        Die Zionisten haben für die Palästinenser nur zwei Perspektiven:

        a) ihnen das Leben so schwer zu machen, das sie aufgeben und emigrieren und b) erzwungene Deportation.

        Die nächsten Bombardierungen und Zerstörungen durch die IDF sind schon vorprogrammiert, es gehört zur israelischen Politik, bewusst keine wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Palästinenser zuzulassen. Es ist völlig klar, falls es jetzt in Gaza zu einem Wiederaufbau kommt (was aktuell noch keineswegs klar ist), wird alles Wiederaufgebaute wieder zerbombt und zerstört werden.

        Was also tun? M.E. bleibt uns hier in D. nur, das was dort geschieht, zur Kenntnis zu nehmen, beim Namen zu nennen, und soweit möglich Solidarität mit den Palästinensern zu üben.

        • D
          D.J.
          @Bernado:

          Können Sie mir eigentlich erklären, warum kein Nichtjude im israelischen Staat auf die Idee kommt, in ein arabisches Land auszuwandern? Oder warum Ideen von vor einigen Jahren, einzelne israelisch-arabische Dörfer im Rahmen eines Gebietsaustauschs einem palästinensischen Staat anzuschließen, in ebendiesen Dörfern keinen rechten Rückhalt fand? Wie passt das mit Ihrem Behaupung minderen Rechts zusammen?

    • @Senckbley:

      Nun hat es doch nun einmal nicht so funktioniert, wie man es sich 1922 gedacht hatte; die fehlende Weitsicht würde ich denen nicht nachtragen. Dass man deshalb nicht zu aktuellen Verhältnissen alles neu überdenken sollte, erschließt sich mir nicht. Glauben Sie wirklich, die Palis würden unter den Umständen irgendwann Ruhe geben; ich nicht. Mit Ewigkeitsklauseln habe ich so meine Probleme. Aber ich glaube, dass mit einer machtterretorialen Einschränkung Israels das selbe endlich den Frieden findet, den es schon immer gesucht hat.

      Muslime sind religiös gesehen keine Judenhasser, sondern Israel ist in diesem Konflikt erst Objekt dessen geworden.

      • @lions:

        "Dass man deshalb nicht zu aktuellen Verhältnissen alles neu überdenken sollte, erschließt sich mir nicht."

         

        Es wurde ja versucht, mit dem Plan der Peel-Commission, mit Resolution 181, mit Camp David II. Das Mandat war jedoch keine irgendwie modifizierbare"Ewigkeitsklausel", sondern die Magna Charta Israels, wie Howard Grief es mal so schön ausgedrückt hat.

        • @Senckbley:

          Nicht müde werden, nur nicht.........

  • Sehr schön geschrieben! Es geht um Differenzierung und sachliche Kritik, nicht um irgendwelche Grundsatzfragen.

     

    Was mir bei "Israelkritik" immer wieder aufgefallen ist, genau wie bei "USA-Kritik" ist, dass immer ein ganzes Land, mit allen Leuten kritisiert wird. Als gäbe es neben der rechtsnationalen Netanjahuregierung oder der Bush-Administration nicht in beiden Ländern auch gemäßigte politische Kräfte.

     

    Wenn man es genau nimmt, muss man immer die jeweilige Regierung für IHRE Politik kritisieren. Nicht ein ganzes Land und all deren Bewohner.

     

    Denn Kritik an der Regierung gibt es auch jeweils von innen. Und ein bisschen Differenzierung schadet nicht. Vor allem nicht, wenn es um so ein heikles Thema wie Israel geht.

  • Sehr guter Artikel !

  • In Syrien werden 700 Menschen von Moslems massakriert und die taz betreibt fröhliches Israel-Bashing.

     

    Auch eine Art von Wahrnehmung!

     

    Und klar ist es furchtbar, dass man noch Produkte von Juden kaufen kann. Ganz schrecklich!

  • Manche Überlegung im Beitrag ist zutreffend, andere - insbesondere wenn die Realität in Israel thematisiert wird - geht an der Wirklichkeit vorbei. Ich bin mir SEHR sicher, dass Deutschland schon nach einem, zwei Jahre keine wirkliche Demokratie mehr wäre, wenn es auch nur zehn Prozent des willkürlichen, bösartigen Terrors erleben würde, wie es Israel zur Zeit tagtäglich erlebt. Ein winziger Aspekt: "In Deutschland wird auch immer darum gekämpft, wer ein guter Deutscher ist." Das ist ja durchaus zutreffend - nur scheint diese Thematik in Deutschland in der Weise mehrheitlich entschieden worden zu sein, dass inzwischen jede Fähigkeit, die brutale Realität von Israels Feinden auch nur wahrzunehmen, abhanden gekommen ist. Walser und Augstein symbolisieren dies. Das gegenwärtige mediale Echo auf den von terroristischen Gruppierungen wie insbesondere der Hamas bewusst zum Zaun gebrochenen Krieg gegen Israel dokumentiert dies. Aber es gibt in unsren Medien auch zahlreiche, ermutigende Gegenbelege. Aber es ist zutreffend, dass innerhalb der jüdisch-israelischen Gemeinschaft in den Niederlanden eine sehr viel pluralistische Diskussion möglich ist.

     

    Ich empfehle dringlich den neuen Beitrag des ehem. Theaterleiters Karl-Heinz Ott: "Empörung als moralische Entlastung. Über die Gründe, warum viele Deutsche Israel gerne allein verantwortlich machen, kann man nur spekulieren." Insbesondere Stefan reinecke könnte viel hieraus lernen - inhaltlich wie auch sprachlich:

    http://www.suedkurier.de/nachrichten/kultur/themensk/Empoerung-als-moralische-Entlastung;art410935,7167206

    • @Uri Degania:

      Ich bin mir SEHR sicher, dass Deutschland......

      Das mag sein, doch es gibt dabei noch einen Aspekt, der eine deutsche Politik geformt hat, die es ermöglicht, nicht in diese Situation abzugleiten und der ist offenbar recht krisensicher. Das Was-wäre-wenn-Spiel ist hier nicht anwendbar, da Minderheiten in Deutschland in eine gute Rechtslage gebettet sind. Rechtl. Benachteiligung von Minderheiten, wie israel. Araber in Israel sind in Deutschland undenkbar.

      Israel und Deutschland befinden sich unter komplett unterschiedl. politischen Bedingungen. Jeder muss seine meistern, doch die israel. Regierung macht es zurzeit sehr schlecht

      Die Bedrohung Israels ist z.T. hausgemacht.

  • Sorry, was ist eine "anitsemitische Straftat"?!

  • Zitat: "Die bessere, erwachsenere Frage lautet: Was können wir beisteuern, um eine friedliche Lösung etwas wahrscheinlicher zu machen?"

    Richtig. Meine Antwort: Indem man nicht einseitig Israel die Schuld am Konflikt zuschiebt, wie es in o.g. Artikel geschieht, sondern die Fehler und Versäumnisse der Palästinenserführung genauso anspricht und kritisiert wie diejenigen der Israelis. Wie kann man die "Halstarrigkeit" der Israelis anprangern und gleichzeitig unter den Tisch kehren, dass die Hamas-Terrororganisation eine noch viel größere "Halstarrigkeit" an den Tag legt, indem sie jegliche Friedensverhandlungen und eine Zwei-Staatenlösung ablehnt? Warum wird nicht gefordert, Druck auf die Palästinenser auszuüben? Das Problem ist nicht "Israelkritik", sondern die Tatsache, dass es so etwas wie Palästinenserkritik überhaupt nicht gibt.

    • @phaedra:

      Wenn Sie die Geschichte der Hamas genauer ansehen würden, dann würden Sie sehen, dass die Hamas immer wieder Angebote zu Friedensverhandlungen gemacht hat. Es gab zu zeiten der 1. Intifada sogar Verhandlungen mit Israel.

    • @phaedra:

      Verstehe ich nicht. Die Hamas lehnt doch nicht ab, mit Israel zu verhandeln, sondern Israel lehnt es ab, mit der Hamas zu verhandeln, geschweige mit der Hamas auch nur ein Wort zu sprechen.

      Und zur Zweistaatenlösung hat sich die Hamas auch schon geäussert, sie lehnt sie eben in den Grenzen von 1967 nicht ab.

      .

      Die Palästinenserführungen haben sich auch Fehler gemacht, es ist aber real egal, was sie sagen oder nicht sagen - denn sie haben nichts zu sagen und zu bestimmen. Bestimmen tut allein Israel, die Macht liegt allein in den Händen der Besatzungsmacht Israel.

      • @Bernado:

        Die Hamas verhandelt nicht. Die Hamas stellt irrationale Forderungen und will weiter schießen, wenn diese nicht erfüllt werden.

    • @phaedra:

      "Yassin’s and his associates’ activities—which led to Hamas’s founding—were countenanced and

      sometimes supported by Israel, which believed the Islamists to be a convenient foil for the secular

      nationalist factions such as Fatah that Israel then perceived to be greater threats." S. 44 Congressional Research Service.

      http://assets.opencrs.com/rpts/R41514_20101202.pdf

       

      Warum hat Israel geholfen die Hamas gegen die PLO aufzubauen?

  • " Der Chef der Linkspartei in NRW hält die „hysterischen Warnungen vor einem neuen Antisemitismus in Deutschland“ für einen taktischen Versuch, vom Gazakrieg abzulenken. Das ist politisch töricht." Wenn diese Aussage "politisch" töricht ist, verstehe ich das so, sie der Wahrheit ziemlich nahe kommt.

  • 7G
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    Kommentar entfernt.
  • dann mal folgende frage zum nachdenken: wieviele juden sind in den letzten 20 jahren im vergleich zu muslimen opfer von gewalt motiviert aus hass ggü der jeweiligen minderheit geworden? wieviele juden oder deutsche opfer von gewalt motiviert aus juden- oder deutschenhass? und dann solch ich nicht denken, dass es taktik ist vom gaza massaker abzulenken?!

  • Dieser Artikel kommt aus der Vergangenheit, lebt in der Vergangenheit, will in die Vergangenheit. Guter Rat, gehen sie einfach dort hin. Für Europäer (Achtung: nicht EU!) ist es an der Zeit, das Heft der Geschichte in die Hand zu nehmen. Wir sollten das so schnell wie möglich tun, damit uns nicht die nächsten Vergangenheitsprediger die Tagespolitik verderben.