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Kommentar IS-Kämpfer vor KobaniWas ist das Ziel?

Ines Kappert
Kommentar von Ines Kappert

Bomben aus der Luft und bald wohl türkische Soldaten auf syrischem Boden. Und dann? Dem Einsatz in Nordsyrien fehlt das politische Konzept.

Noch sind die Panzer auf türkischer Seite. Es wird jedoch immer wahrscheinlicher, dass die türkische Armee in Nordsyrien einmarschiert. Bild: ap

D as mit dem schnellen, truppenschonenden Krieg aus der Luft, es funktioniert nicht. Im Nahen Osten genauso wenig wie anderswo. Doch die demokratische Öffentlichkeit findet die Idee vom Krieg ohne Bodentruppen (und ohne Friedensarbeit) seit der Invasion in Libyen so verführerisch – sie lässt sie nur ungern fallen.

Genauso wenig will sie sich die Diskussion nehmen lassen, wie sehr das von der Terrormiliz IS betriebene Köpfeabschlagen zum Islam gehöre. Die unselige Geschichte der Guillotine wird dabei ebenso selten erwähnt wie konkrete Machtkonstellationen und Versorgungsfragen vor Ort Berücksichtigung finden. Wie armselig.

Gleichzeitig wird immer wahrscheinlicher, dass die türkische Armee in die autonomen kurdischen Gebiete in Nordsyrien einmarschiert. Damit endet der Friedensprozess zwischen den Kurden und der Türkei. Es liegt nahe, dass die kurdische PKK mit Anschlägen in der Türkei antworten wird. Eine Katastrophe.

Die Alternative dazu wäre die Bewaffnung der kurdischen Kämpfer in Nordsyrien gewesen. Flankiert von massivem Druck auf den zentralen Kriegsverantwortlichen Baschar al-Assad. Doch da die Nato-Verbündeten seine mörderische Politik nie auf die Prioritätenliste gesetzt haben, fehlt ihnen bis heute jedes politisch-militärische Konzept gegen ihn. Und auch die Öffentlichkeit trägt zur grassierenden Ignoranz bei. Warum fragt sie so selten nach dem Naheliegenden? Etwa: Wie wird Baschar al-Assad auf die türkische Invasion reagieren? Oder: Was wurde ihm angeboten, damit er kooperiert?

Straßenkämpfe in Kobane

Trotz heftiger Gegenwehr kurdischer Kämpfer ist die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) am Montagabend in die nordsyrische Grenzstadt Kobane eingedrungen. Die IS-Kämpfer lieferten sich „erstmals“ Straßenkämpfe mit den Kurden im Ostteil der Stadt, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.

Kurdische Kämpfer und IS-Milizionäre kämpften „in den Straßen, zwischen den Gebäuden“, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Laut der Beobachtungsstelle waren IS-Kämpfer bereits in der Nacht zu Montag nach Kobane eingedrungen, doch dort in einen Hinterhalt der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) geraten. 20 Dschihadisten seien getötet worden. (afp)

Assad ist in dem viel diskutierten Kampf gegen IS der Elefant im Raum, über den niemand sprechen mag. Er, der täglich weiter bombardieren lässt, profitiert von der Anarchie, die Millionen von Menschen ins Exil zwingt und Hunderttausende tötet – genauso wie IS.

Bei allem Unwägbaren: Mit Baschar al-Assad an der Spitze der syrischen Diktatur wird kein Friedensprozess beginnen können und IS weiter Zulauf bekommen. Die größte durch Krieg ausgelöste humanitäre Katastrophe des 21. Jahrhunderts an der Grenze zur Türkei zeigt: Es gibt keine Alternative zu einer neu koordinierten internationalen Außenpolitik.

Denn es geht nicht allein um die Frage: Wer opfert Soldaten? Sondern vor allem: Was ist das Ziel des Einsatzes, was das flankierende politische Konzept? Kurzum: Was passiert nach dem Einsatz?

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Ines Kappert
Gunda-Werner-Institut
leitet seit August 2015 das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung.   Mich interessiert, wer in unserer Gesellschaft ausgeschlossen und wer privilegiert wird - und mit welcher kollektiven Begründung.   Themenschwerpunkte: Feminismus, Männlichkeitsentwürfe, Syrien, Geflüchtete ,TV-Serien.   Promotion in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft zu: "Der Mann in der Krise - oder: Konservative Kapitalismuskritik im kulturellen Mainstream" (transcript 2008).   Seit 2010 Lehrauftrag an der Universität St. Gallen.
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97 Kommentare

 / 
  • "[die] Anarchie, die Millionen von Menschen ins Exil zwingt und Hunderttausende tötet"

    Jetzt sind Springerpamphletismus und Hauruckignoranz schlussendlich auch aus der taz am Sprudeln. Ein kognitives (wenn nicht auch ethisches) Armutszeugnis. Diese Unformulierung.

    Was die menschliche Katastrophe dort (und überall) auslöst sind vielmehr HERRSCHAFTSVERHÄLTNISSE.

  • @D.J.

     

    "@h4364r O.K., aber als die Amis Ölförderanlagen und Raffinerien unter IS-Herrschaft bombardierten, war es der "Die-Amis-sind-immer-schuld"-Fraktion auch nicht recht."

     

    Ich sprach auch nicht von Ölförderanlagen bombardieren, ich sprach von Handel unterbinden. Öl läßt sich ja nicht mal so eben unter dem Ladentisch verhökern, da gehört eine gewisse Infrastruktur dazu, insbesonders bei den 1 - 2 Mrd Talern, die ISIS damit täglich einnimmt.

     

    "Hätten die Amis 1950 nicht den Anfgriff Norkoreas auf den Süden abgewehrt (mit UN-Manda!), wäre heute ganz Korea Kim-Land."

     

    Da hätten die Südkoreaner doch glatt so nette Regenten wie Syngman Rhee, Generalmajor Park Chung-hee und Generalmajor Chun Doo-hwan verpasst, das wäre wahrlich eine Tragödie. Recht lesenswert zum Koreakrieg ist Le Monde diplomatique, deutsche Ausgabe, 10.12.04 Napalm über Nordkorea | http://www.monde-diplomatique.de/pm/2004/12/10/a0034.text.name,askC6r013.n,2

  • ZEITENwende OHNE ENDE

    Nach dem 3ten Reich soll ja die Entnazifizierung hierzulande Wirtschaftswunder bewirkt und die braune Killermeute zu Vorzeigedemokraten gewandelt haben.

    Was aber ist nach dem Sieg über ISIS denn vorgesehen? Entislamisierung?

    Wohl kaum!

    Also, auf welchen Kompromurks wird man sich nach der aktuellen Zeitgeisterbahnfahrt wohl einstellen müssen?

  • nunc est bibendum(m)

    Die Irrationalität des Glaubens bringt es mit sich, daß darauf begründete, kriegerische Konflikte nicht mit Sieg und Niederlage enden sondern auf Ausbreitung durch Ausrottung abgestellt sind.

    Da hat man wohl mal wieder aus jüngster Vergangenheit und Historie nichts so richtig gelernt.

  • @D.J."@bouleazero "Es gibt keine militärische Lösung." - Und welche gibt es? Helfen Sie uns."

     

    Da kann tatsächlich geholfen werden. Man hätte schon vor Wochen den Ölexport der ISIS unterbinden können. Offenbar war es den Herrschaften der USA und ihrer Koalition der Unwilligen nicht genehm. Schließlich verkauft ISIS das ihr nicht gehörende Öl billigst.

    • D
      D.J.
      @h4364r:

      O.K., aber als die Amis Ölförderanlagen und Raffinerien unter IS-Herrschaft bombardierten, war es der "Die-Amis-sind-immer-schuld"-Fraktion auch nicht recht.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @h4364r:

      Der letzte Konflikt, der vom Westen militärisch gelöst wurde, war der 2. Weltkrieg - und das auch nur, weil die Russen Hitler im Grunde schon besiegt hatten, anno 1944, als man sich vom Westen her endlich auf den Kontinent wagte.

       

      Danach ging´s nur noch von einer Katastrophe in die andere. Gelöst wurde überhaupt nix mehr und konnte auch gar nicht sein: Weil es ohne Invasion und Marschallplan militärisch nicht funktioniert, eine Gesellschaft vollständig und dauerhaft umzukrempeln, wie es mit Deutschland ab 1945 geschah.

       

      Stattdessen: Man hat lediglich die Zahlen der zivilen Opfer in atsronomische Höhen getrieben, allein in Vietnam drei bis vier Millionen - Kinder, Frauen, Wehrlose.

      • D
        D.J.
        @90191 (Profil gelöscht):

        Besipiele:

        1. Hätten die Amis 1950 nicht den Anfgriff Norkoreas auf den Süden abgewehrt (mit UN-Manda!), wäre heute ganz Korea Kim-Land.

        2. Es gab in der gesamten Geschichte kaum einen Einsatz, der völkerrechtlich eindeutiger gerechtfertigt war (auch mit UN-Mandat) als der 1. Golfkrieg. Die Brutkasten-Propaganda ändert daran nichts, die war für das Inland bestimmt.

        Leider werden 1. und idiotischer 2. Golfkrieg in der Hinsicht gern durcheinander gehauen.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          Historisch nicht haltbar, reine Propagandareproduktion.

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Eins ist eine Tatsache.

            Zwei hätte man anders lösen können.

        • @D.J.:

          Bsp. 1

          Scheinheilige Lüge über die Redlichkeit der Amis. Es gab dort diesen hoch dekorierten Strolch MacArthur, der „Chinesen jenseits des 38. Breitengrades abschlachten“ wollte. Die dem Übertritt Nordkoreas vorausgegangenen, ständigen, beiderseitigen Grenzverletzungen waren wohlfeiler Anlass, dort endlich nach amerikanischer Manier aufräumen zu können. Millionen Bomben, Millionen Tote.-The American Way, you know.

           

          Bsp. 2

          Sowas ähnliches. War von den Amis als nun historisch erwiesene Falle für Saddams Irak inszeniert worden. (Verstaatlichung der Ölindustrie etc)

          • D
            D.J.
            @H-G.-S:

            1. Redlichkeit ist eine moralische Kategorie, die ich hier nicht anwende. Mir ging es um die völkerrechtliche Legitimität der ersten Kriegsphase.

            2. M.W. war die irak. Ölindustrie schon seit 1972 verstaatlicht. M.W. hat der 1. Golfkrieg daran nichts geändert.

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @D.J.:

              Völkerrecht, soso. Wie stehen Sie dann zum völkerrechtlich nicht haltbaren Status Israels?

              • D
                D.J.
                @90191 (Profil gelöscht):

                gern zwischendurch kurz zum anderen thema, wenn gewünscht - siedlungen illegal, frieden erfordert weitgehende räumung des westjordanlandes oder gebietsaustausche wie anfang des jh. schon mal fast erreicht.

                sorry, umschalttaste geht nicht

                • 9G
                  90191 (Profil gelöscht)
                  @D.J.:

                  Thema verfehlt, stattdessen Haarspalterei.

                   

                  Konkret und klar: Die Gründung des Staates Israel war völkerrechtlich nicht gedeckt.

                  • @90191 (Profil gelöscht):

                    Was schlagen sie als Konsequenz vor? Vernichtung des Staates Israel? Deportation der Juden (jedenfalls derjenigen, die die Vernichtung überleben)?

                     

                    Ich bin kein Jurist, aber die Staatsgründung Israels allein auf Völkerrechtsfragen zu reduzieren (wobei ich Ihre These ohnehin bezweifle), ist schon arg schlicht. Was soll diese Geisterdebatte?

                    • 9G
                      90191 (Profil gelöscht)
                      @Schalamow:

                      Wenn nicht völkerrechtliche Kriterien zählen, welche dann?

                       

                      Über die Lösung sollen sich jene Gedanken machen, die das Problem verursacht haben: USA und Großbritannien.

                       

                      Mein persönlicher Vorschlag wäre es, auf englischem oder US-amerikanischem Boden einen Staat Israel zu errichten, da die meisten Israeliten auch von dort kamen, und den Israelis dort eine neue Heimat zu geben. Es hätte außerdem den Vorteil, daß sich die Israeliten damit in völlig unbedenklicher und freundlich gesonnener Nachbarschaft befänden und dank ihrer unbestreitbaren wirtschaftlich/finanziellen Stärke auch zum Aufschwung dort beitragen würden. Also eine reine win/win-Situation, wie der Angloamerikaner gerne sagt.

                       

                      Natürlich gibt es Leute, die stattdessen lieber an einem endlosen Konflikt festhalten, weil sie dann eine nachhaltige Projektionsfläche für ihre persönlichen Aggressionen in Form einer Nation, die diese Aggressionen an ihrer Stelle ausagiert, haben.

            • @D.J.:

              Saddam hatte mit der Französischen Ölindustrie einen Handelsvertrag festgelegt. Was die USA verstimmte. Sie unterstützten als Konsequenz einen Staatsstreich im Irak.

               

              Stimmt. Seit genau 1972 wurde daraufhin der vorher geförderte Saddam als kommunistischer Terrorist von den USA gebrandmarkt.

              1988 erhöhte Kuwait, OPEC -Verträge verletzend, seine Ölfördermengen. Saddams nach dem Irankrieg am Boden liegende Ölindustrie wurde mit nun auch noch drastischen Preisverlusten konfrontiert.

              Saddam drohte Kuwait immer eindringlicher.

               

              Nun die Falle: Die USA ließen ihre öffentlichen Sprecher wiederholt verkünden, die USA hätten keinerlei Absichten, Kuwait zu beschützen oder irgendwie unterstützen zu wollen. In diese Falle tappte Saddam.

               

              „Der Angriff auf den Irak hatte absolut nichts mit Freiheit und Demokratie zu tun“ Man hielt die Presse fern. Es war eine Falle und der Irak ist hinein getappt.

              General Schwarzkopf erinnert sich: „Ein großer Teil von Saddams Armee stieß nie nach Kuwait vor“

              „Es gab keinen Krieg: Der Irak war wehrlos“. Sieg auf der ganzen Linie: „Die Moskitos leisteten härteren Widerstand als die irakische Armee“ (US-Offizier)

              • D
                D.J.
                @H-G.-S:

                zunächst - wie viele soldaten sich in kuweit aufhielten oder wie schwach die armee war, hat nichts mit der völkerrechtl. situation zu tun. kuweit war annekiert, wie auch immer. ich kenne die these von einer unter-der-hand-info der iraker, dass man nicht reagieren werde. öffentlich??? - da würde mich doch mal ein seriöser link interessieren.

                sorry, umschalttaste geht nicht

  • Es darf keine türkische Invasion geben! Bis wohin soll diese gehen? Nur um die Stadt Kobane herum? Was ist mit den anderen Städten im Norden Syriens, die ebenfalls unter der Kontrolle des IS stehen? Bleiben die sich selbst überlassen? Soll die Invasion weitergehen? Womöglich bis tief nach Syrien hinein? Am Euphrat entlang, dem Hauptgebiet des IS? Bis in den Irak, zur Millionenstadt Mossul, die seit Monaten in der Hand des IS ist? Allein das Gedankenspiel eines türkischen (oder sonstigen westlichen) Einmarsches macht die Absurdität dieser Idee klar. Es gibt keine militärische Lösung. Wann, verdammt nochmal, hört die taz auf, damit zu spekulieren???

    • D
      D.J.
      @bouleazero:

      "Es gibt keine militärische Lösung."

       

      Und welche gibt es? Helfen Sie uns.

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Flüchtlinge aufnhemen, und zwar alle, nicht nur ein stammtischkompatibles "Kontingent".

        • D
          D.J.
          @90191 (Profil gelöscht):

          Das ist die Lösung. Wir deportieren sämtliche Nichtsunniten oder Sunniten, die nicht ganz auf IS-Linie sind aus dem gesamten Nahen Osten und überlassen IS das Feld. Darf sich wenigstens der Iran verteidigen oder lassen wir den auch räumen?

          Mann. Mann. Mann. Manchmal denke ich mir, das können doch nicht mal Sie so meinen.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @D.J.:

            Deportationen sind ja traditionell eher eine Sache Ihrer Gesinnung. Ich als Linker habe damit nichts am Hut.

             

            Behalten Sie wenigstens die gröbsten Unterscheidungen mal klar im Auge:

             

            Kämpfer ist, wer kämpft.

            Flüchtling ist, wer flüchtet.

            Wer deportiert wird, ist Gefangener.

      • @D.J.:

        Totales Embargo gegen die Gebiete des IS wäre zumindest ein anderer Ansatz, leider mit der Gefahr, dass es aus Gründen wirtschaftl., relig. Erwägungen und organisator. Schwierigkeiten unterlaufen wird.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Wird nicht geschehen. Schrumpfende Märkte kann sich der Kapitalismus nicht leisten.

           

          Haben Sie eigentlich heute schon den täglichen patriotischen Pflichtapfel verspeist?

          • @90191 (Profil gelöscht):

            Mit Genuss und um den Wurm herum. Auf welches Obst stehen Sie ? Ist da Fleisch dran ?

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @lions:

              Fruchtfleisch, ja.

    • @bouleazero:

      Es gibt keine militärische Lösung?? Die IS löst das Problem gerade militärisch, in ihrem Sinne.

      • @MRO:

        Die USA beweisen seit Jahrzehnten, dass sie total unfähig sind, militärische Lösungen zu finden. Und sie sind genauso unfähig, sich mit internationalen Mächten an einen Tisch zu setzen, um friedliche Lösungen zu suchen. Liegt denen nämlich nichts dran. Uns dass es nur so eine menschenwürdige Lösung geben kann, weiss auch DJ, denn er verfolgt meine Kommentare. Fragt mich trotzdem hier wieder wie meine Lösung aussieht. IS würde es gar nicht geben, wären die US nicht im Irak einmarschiert und hätten dort Chaos und Mord und Totschlag verursacht!

        • D
          D.J.
          @bouleazero:

          wir drehen uns im kreis, befürchte ich.

          1. man braucht mit einem verhandlungspartner einen minimalkonsens. und sei es nur das interesse am eigenen überleben. das scheint bei vielen is-leuten nicht gegeben - anders als z.b. während des kalten krieges.

          2. es geht gerade nicht um die fehler der vergangenheit - gut möglich, dass saddam mit seinen instrumenten is kleingehalten hätte - sondern um die gegenwart.

          sorry, umschalttaste geht nicht

      • 9G
        90191 (Profil gelöscht)
        @MRO:

        Haben Sie sich schon zum Einsatz gemeldet, Schütze MRO?

        • D
          D.J.
          @90191 (Profil gelöscht):

          Sie untertreffen sich selbst.

          Übrigens: Melden Sie sich zur Freiwilligen Feuerwehr? Nicht? Weil Sie sie für nutzlos halten? Oder kann es noch andere Gründe geben? Alter, Fitness?

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @D.J.:

            Es sind schon genug Leute bei der Feuerwehr. Die Feuerwehr löscht, die Bundeswehr zündelt.

  • "Gleichzeitig wird immer wahrscheinlicher, dass die türkische Armee in die autonomen kurdischen Gebiete in Nordsyrien einmarschiert. Damit endet der Friedensprozess zwischen den Kurden und der Türkei. Es liegt nahe, dass die kurdische PKK mit Anschlägen in der Türkei antworten wird. Eine Katastrophe."

     

    "Die Türkei sollte wohl (nach Wünschen Obamas) den Kurden zu Hilfe eilen wie der taz-eigene Artikel vom selben Tag (Gottschlich) nahe legt: "Warum sollen wir in Kobane eingreifen und in Aleppo nicht, fragte Davutoglu am Montagabend" http://taz.de/Kommentar-Tuerkei-und-IS-Milizen/!147251/

    Vielleicht gibt´s dann Terroranschläge der PKK, weil die Türkei eben nicht einmarschierte und der IS Erdogan wichtiger ist als die Kurden.

     

    Hier ein Beispiel was die tollen vom Westen gestützten Terroristen (die angeblich für eine bessere Welt kämpfen) anstellen: "School bombing kills 41 children in Syria: monitor" http://news.yahoo.com/deadly-twin-blasts-near-school-syrias-homs-tv-103514076.html https://childrenandarmedconflict.un.org/press-release/statement-by-the-srsg-on-bombings-in-homs/ Von seinem Schreibtisch aus kann man dann schön über die dumme deutsche Öffentlichkeit lästern (Artikel oben), die sich nicht wie erwünscht für die Sache vereinnehmen lässt.

    • @fornax [alias flex/alias flux]:

      "Was ist das Ziel?"

       

      Tja, das frage ich mich schon seit Jahren. Wie will man den jemals wieder eine Ordnung in einem Land wie Syrien herstellen auf das man jahrelang unterschiedlichste Terrororganisationen hetzte. Terrortourismus aus der ganzen Welt nach Syrien. Al Quaida, Al Nusra, FSA und der IS sind ja nur die Bekanntesten. Es gibt noch zig andere Gruppen, die alle ihre Ziele verfolgen, teils miteinander, teils gegeneinander kämpfen. Wie will man da wieder eine Ordnung herstellen, was ja wohl ein vernünftiges Ziel wäre? Das ganze Land ist zerrissen von Hass und Kampf marodierender Banden. Da macht es sich der Westen leicht: alles Assad. Was will der Westen denn tun wenn Assad weg ist? Wie will der Westen die Gewalt, die aus den teils verfeindeten Terrorgruppen, alias Rebellen, die er Jahre stützte, emporquellen wird, weil jeder seinen Kuchen will...wie will der Westen die Gewalt eindämmen? Eine starke Macht würde benötigt um das Chaos einzudämmen. Wer soll diese Macht sein. Etwa die USA, die in der Gegend eh unbeliebt ohne Ende ist? Wer sonst, etwa die Türkei? Eine internationale Truppe? Ohne Truppen, die ein heftiges Gewaltmonopol ausüben wird das niemals funktionieren.

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        "Was kommt danach?"

         

        Haben sich das Journalisten die seit Jahren mit ihrer Schreibe die Menschenschinderei unterstützen das eigentlich jemals gefragt?

         

        Ein Ausflug nach Lybien beantwortet doch allzu schnell die Frage: Chaos! Das Chaos wird aber viel mächtiger sein als in Lybien, da sich diese mit vom Westen hochgezüchteten Banden quasi in Syrien über Jahre festgebissen haben und ihren Einfluss geltend machen werden.

         

        Was kann das Ziel eines Erdogans sein, der sich zumindest erstmal, siehe Artikel Gottschlich http://taz.de/Kommentar-Tuerkei-und-IS-Milizen/!147251/ verweigert gegen den IS zu kämpfen solange nicht das Ziel sei Assad zu stürzen und dem Köpfen lieber weiter zuschaut? Etwa den IS nicht zu schwächen?

         

        IS, wo bisher verlautbart wird, die wolle man bekämpfen, aber noch nicht einmal Versuche unternommen werden Bankkonten einzufrieren... Und wer liefert dem IS eigentlich Munitonsnachschub für all die tollen US-Militärgerätschaften?

  • M 48, kampfwertgesteigert. Amerikanisches Modell.

    Tja nichts mit "der böse Deutsche Waffenlieferant", darum geht es dir doch hier. Die Menschen sind dir doch egal.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @sb123:

      Was weiß ich? Drum frag ich ja. Ich halte soweiso denjenigen mit den besseren technischen Detailkenntnissen für den, der weniger am Menschen interessiert ist. Eigentlich logisch, oder?

       

      Aber egal: Also die Amis wieder mal. Nun, wundern müßte man sich aber nicht, wenn´s ein Leo wäre. Paar Unimogs werden die aber schon haben, oder?

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Teils werden auch EX-Sowjetwaffen an die Terroristen verteilt. Aber nicht von den Russen organisiert, sondern vom Westen initiiert (Altbestände aus Bosnien und Kosovo) in Kooperation mit der Albanienmafia wie es scheint

        http://www.strategic-culture.org/news/2013/02/23/syrian-rebels-get-arms-from-kosovo-and-bosnia.html

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          Die Altbestände aus Bosnien und Kosovo dürften sehr klein sein. Aber alle NATO Staaten östlich der Elbe hatten reichlich russische Waffen. Wie viel davon in den internationalen Waffenhandel gekommen ist, weiß keiner so genau.

           

          Aber warum so weit wandeln? Nach dem Sturz Saddams stand das Zeug doch massenweise rum.

      • @90191 (Profil gelöscht):

        Die Panzer sind schon über 40 Jahre alt. Wenns russische Modelle wären, wäre es dann besser ?

        Und wer ein bessere technisches Detailwissen hat, interessiert sich weniger für Menschen ? Mann redest du einen Müll.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @sb123:

          Ja, watt denn nu? Der annere sagt M48.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Ist das nicht ein Leopard?

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @90191 (Profil gelöscht):

      Nee, M60 aus amerikanischen, bzw. Beständen der BW :-)

  • Die NATO, ein Verteidigungsbündnis gegen Marsmenschen ?

  • Läuft doch alles wie geschmiert für den Aggressor. Destabilisiere die gesamte Region bis keine Regionalmacht mehr übrig ist und ernte den Zugang zu den Quellen des Wohlstands.

    Ob und wie dort Menschen leben ist doch sowas von egal. Da können sich die Euro-Gutmenschen drum kümmern bis sie selber an der Reihe sind.

  • "den zentralen Kriegsverantwortlichen Baschar al-Assad"

     

    Ach.

     

    80 Prozent der Waffen im Nahen Osten stammen aus den USA. "Wir" haben die Jihadis mit Waffen gegen Gadafi ausgerüstet. "Wir" haben sie mit Waffen gegen Assad ausgerüstet. "Wir" sind uns auch nicht zu schade, ein herzliches Verhältnis mit den Kopfabschneidern in Riad zu pflegen - die den Kopfabschneidern der ISIS an den Start geholfen haben.

     

    "Wir" sind die zentralen Kriegsverantwortlichen in Syrien. Denn das liegt auf dem Weg nach Teheran.

    • @h4364r:

      ""Wir" sind die zentralen Kriegsverantwortlichen in Syrien. Denn das liegt auf dem Weg nach Teheran."

       

      Nö, ich jedenfalls nicht, inwieweit Sie dafür verantwortlich sind, weiß ich nicht. Aber nicht mal die Bundesrepublik Deutschland hat an die Bürgerkriegsparteien in Syrien Waffen geliefert.

       

      Die Chronologie der Ereignisse war ja wohl umgekehrt. Erst haben sich Teile der syrischen Bevölkerung gegen Assad erhoben, dann hat diese Opposition, auch angesichts der Massaker der syrischen Regierungstruppen, um auswärtige Hilfe gebeten.

       

      Und die Kausalkette von freundschaftlichen Beziehungen zu Saudi-Arabien zum IS-Terror verstehe ich einfach nicht.

      • D
        D.J.
        @Schalamow:

        Ich denke, dass er in manchem Recht hat.

        Ineressant ist natürlich, dass mal wieder die alleinige Schuld bei "uns" gesucht wird.

        Eine wirklich interessante kulturelle Differenz. Während es im heutigen Westen eine tiefe Sehnsucht gibt, wirklich für alles verantwortlich zu sein, haben Sie im Nahen Osten oft die genau gegenteilige Sebstwahrnehmung. Es sind immer die anderen. Neigung zu Verschwörungstheorien, oft austauschbaren Inhalts. Selbstkritik sehr selten. Obwohl ich mich im Nahen Osten ganz gut auskenne, habe ich aber bis heute nicht begriffen, ob dies alles wirklich innerlich geglaubt wird.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @D.J.:

          "Während es im heutigen Westen eine tiefe Sehnsucht gibt, wirklich für alles verantwortlich zu sein..."

           

          Ja, ist das so? Ich meine immer zu hören, daß die Ausländer, die Asylanten, die Roma und der Islam an allem Schuld sind.

          • D
            D.J.
            @90191 (Profil gelöscht):

            Tja, Linksnormal, dann sollten Sie sich nicht soviel auf rechten Seiten rumtreiben.

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @D.J.:

              Sie meine wohl linke Sieten, auf denen sich Rechte rumtreiben.

        • @D.J.:

          Vielleicht auch ein sehr deutsches Phänomen. Henry Broder hat dafür vor Jahren mal die schöne Formulierung vom „deutschen Verwantwortungsimperialismus“ gefunden. Ich muss aber nicht jeden Stiefel anziehen, den man mir hinstellt. Vor allem nicht, wenn er so begründungsschwach daherkommt.

           

          Kulturelle Differenz? Uff, da machen Sie aber ein ziemlich großes Faß auf. Ich würd‘s fürs erste mal ein paar Nummern kleiner machen. In pluralistischen Gesellschaften gibt es in der Regel eine größere Bereitschaft, eigene Fehlentwicklungen auch anzusprechen. Dagegen brauchen die kleptokratischen und autokratischen Eliten in verschiedenen afrikanischen und arabischen Ländern natürlich einen Schuldigen für die ganze Misere. Das ist dann wahlweise „der Westen“, „der Kolonialismus“, „die Weltwirtschaft“ oder was gerade passt. Und mit der Rhetorik finden sie bei uns immer ihr geneigtes Publikum.

          • 9G
            90191 (Profil gelöscht)
            @Schalamow:

            „deutschen Verwantwortungsimperialismus“

             

            Seltsamerweise sieht Broder das aber nicht so, wenn Deutschland sich für Israel stark macht.

             

            Wer Broder ernst nimmt, ist selbst nicht ernst zu nehmen.

            • @90191 (Profil gelöscht):

              Stimmt, Broder ist ja einer von den Bösen. Ganz vergessen. Da darf man ja nicht mal eine Fomulierung klauen.

               

              Aber schön, dass wenigstens Sie Ihren ideologischen Schrebergarten sauber halten.

              • 9G
                90191 (Profil gelöscht)
                @Schalamow:

                Broders Gequassel scheitert an seiner eigenen Unlogik, nicht an der Ideologie Anderer.

          • D
            D.J.
            @Schalamow:

            Pascal Bruckner hat aus franz. Warte etwas darüber geschrieben.

            Kürzer ist dieser gute Zeit-Arikel von 2003 (ja, das war mal eine wirklich gute Zeitung). U.a. werden da - ohne monokausal oder kulturalistisch zu werden - die Hintergründe der Sichtweisen auf beiden Seiten angesprochen:

             

            http://www.zeit.de/2003/04/Schuld_im_Islam

            • 9G
              90191 (Profil gelöscht)
              @D.J.:

              Jaja, der Clash of Civilizations. Jene raffinierte Hass- und Hetzideologie aus den USA, welche den propagandistischen Boden für den heutigen Weltkonflikt (ja, so darf man es schon nennen - ich scheue mich NOCH, den Begriff Weltkrieg 3 einzuführen, aber faktsich wäre er bereits angemessen) überhaupt erst bereitete - lange vor 9/11 übrigens.

              • D
                D.J.
                @90191 (Profil gelöscht):

                Ja, ich weiß, allein schon die Erwähnung von gewissen kulturellen Differenzen ist heutzutage bei manchen sehr Linken schon pfui. Da ist es auch völlig egal, wenn diese Differenzen auch und gerade von den "anderen" propagiert werden.

                Ignoranz war natürlich noch niemals hilfreich, um die Definitionshoheit zurückzugewinnen.

                Übliches Missverständnis von (rechtem) Kulturalismus: Kulturalismus heißt nicht das Aufzeigen der Differenzen, sondern diese Differenzen fälschlich für quasi unabänderlich zu halten.

                • 9G
                  90191 (Profil gelöscht)
                  @D.J.:

                  Kulturelle Unterschiede sind kulturelle Unterschiede. Unterschiede zwischen Orient und Okzident sind jedem Kind schon geläufig, und sei es nur als Klischee.

                   

                  Aus kulturellen Unterschieden aber gleich einen Kampf (Clash of Civilizations) zu machen, ist etwas Anderes - und typisch USA chauvinistisch-kriegsgeil. Das müssen Sie noch lernen, der Sie auf dem angloamerikanischen Auge blind sind.

            • @D.J.:

              Das war jetzt von meiner Seite gar nicht als Widerspruch gedacht. Das ist halt ein sehr weites Feld, das ja schon Weber mit seinem "okzidentalen Rationalismus" abgesteckt hat.

              Nur glaube ich, dass solche tradierten Haltungen oder Vorprägungen nur einen Teil zur Erklärung beitragen können. Es sind in der Regel Minderheiten, die Einheitsdiskurse aufbrechen. Auch bei uns rannten diejenigen, die sich an die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit machten (siehe Ausschwitz-Prozess) wahrlich nicht gerade offene Türen ein. Das Problem ist, dass es gerade in den arabischen Ländern bis in die jüngste Zeit keine echte Öffentlichkeit gegeben hat (um hier zumindest ansatzweise noch den Bogen zum eigentlichen Thema zu bekommen).

      • @Schalamow:

        "Aber nicht mal die Bundesrepublik Deutschland hat an die Bürgerkriegsparteien in Syrien Waffen geliefert." DAS würde ich jetzt nicht unterschreiben wollen.

        • @Fotohochladen:

          Dafür würde ich meine Hand jetzt auch nicht gerade ins Feuer legen wollen. Doch bei der Diskussion, wie man die syrische Opposition unterstützen kann, ging es schon vor Monaten um die Gefahr islamistischer Gruppen. Insofern halte ich das auch für wenig wahrscheinlich.

        • D
          D.J.
          @Fotohochladen:

          Geht es etwas konkreter?

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Wie armselig."

     

    Richtig, wo doch die URSACHE aller ... der nun "freiheitliche" WETTBEWERB um ... ist - aber das paßt natürlich alles auch zur Konfusion, zum Konsum- und Profitautismus, zur gutbürgerlich-gebildeten Suppenkaspermentalität in Überproduktion von KOMMUNIKATIONSMÜLL, zur kreislaufenden Dummheit im geistigen Stillstand!?

    • D
      D.J.
      @688 (Profil gelöscht):

      Gerade eben noch freute ich mich über die weitgehende Sachlichkeit der Kommentare.

      @HTO, wirklich eine echte Bitte ohne jeden Zynismus: Das Thema ist per se schon so frustrerend, Sie können unter jeden Beitrag ihren immer gleichen Kommentar schreiben. Ich ersuche Sie aber eindringlich, es unter dem Thema IS und Co. zu unterlassen. Einfach mal aus Anstand gegenüber den Opfern. Falls Sie in einer Verfassung sind, dieses Anliegen zu verstehen. Als jemand, der dieses Syrien, das am Ende ist, sehr gut kennt, wäre ich Ihnen wirklich dankbar.

      • @D.J.:

        Was für ein persönlich aufgebretzeltes Selbstbild wollen Sie hier eigentlich von sich in Umlauf bringen?

         

        HTO liefert mehr Analyserichtung als Ihr Spießbürger-Georgel.

         

        Auch @ELLA hat andernorts, Ihnen schon heute morgen, dazu was ins Stammbuch geschrieben.

        • D
          D.J.
          @H-G.-S:

          "Analyserichtung"

           

          Gewiss. Wie konnte ich nur die analyische Brillianz solcher Worte wie "eindeutig-zweifelsfreie Wahrhaftigkeit" leugnen, mein Freund des revolutionären Paukenkonzerts.

          Aber Danke, nun habe ich wieder bessere Laune.

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @D.J.:

        Und ich wäre wirklich dankbar, wenn sich die Wasserträger dieser Welt- und "Werteordnung" der eindeutig-zweifelsfreien Wahrhaftigkeit widmen würden, damit der Tanz um den heißen Brei und das goldene Kalb endlich aufhören und zu wirklich-wahrhaftiger Menschlichkeit werden würde!

        • D
          D.J.
          @688 (Profil gelöscht):

          "eindeutig-zweifelsfreien Wahrhaftigkeit"

           

          O.K., es war ein Irrtum. Sie eunschuldigen, dass ich Sie angesprochen habe. War sinnlos.

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      "Was passiert nach dem Einsatz?"

       

      Ist das nun ein blöde, zynische oder provozierende Frage, wo das Ziel zeimlich offensichtlich immernoch nur der schwachsinnige Weg ist???

  • "Das mit dem schnellen, truppenschonenden Krieg aus der Luft, es funktioniert nicht. Im Nahen Osten genauso wenig wie anderswo. "

     

    Im Irak hat es aber funktioniert und ein akut bevorstehender Völkermord wurde verhindert (Libyen ist ein anderes Beispiel). Allerdings wurden dort auch gezielt Stellungen der Kopfabschlager attackiert und mit den a Boden kämpfenden Kurden kooperiert, während in Syrien französische Ex-Geheimdienstler, Öl-Anlagen, unbekannte Mini-Möchtegernterroristen und Al Nusra-Soldaten bevorzugt bombardiert wurden und werden. Europäer beteiligen sich sowieso nur im Irak. Die USA und die Türkei warten beide geduldig ab, ob der andere reagiert und genehmigen so dem IS einen Völkermord an den Kurden. Die Autorin irrt auch, wenn sie meint ein Eingreiifen der Türkei gegen den IS würde den Friedenprozess zerstören, das Gegenteil ist der Fall und das hat Öcalan klar so formuliert. Derzeit verhindert die Türkei sowohl den Grenzübertritt von Flüchtlingen aus und den von Kämpfern und Nachschub nach Kobane, nachdem sie vorher den IS ausgerüstet und aktiv unterstützend als Transit- und Rückzugsland gedient hat. Das kann man nur aktive Kooperation mit den Terroristen des IS nennen. Dem Westen fehlt keine Stratgie, ihm fehlt der Willen einen Völkermord zu verhindern.

    • @Dorian Müller:

      "Im Irak hat es aber funktioniert..." - aha, hat es nicht, die Bodentruppen schon vergessen?!

      • @Fotohochladen:

        Doch, hat es. Fast alle Yesiden wurden gerettet,die Gebiete anschließend vom syrischen PKK-Ableger zurückerobert. Nur hat die USA mit diesen kooperiert bzw. konnte diese als Peschmerga hinstellen. Auch in Libyen wurde ein Völkermord in Benghasi durch Luftschläge verhindert, ohne Nato-Bodentruppen. Im Bush-Irakkrieg wurde Husseins Armee durch reine Luftschläge so zerlegt, dass die Bodentruppen praktisch kaum noch Widerstand bei der anschießenden Invasion geleistet haben. Vergleichbar waren die Luftschläge gegen Serbien im Kosovokrieg. Aber das waren eben keine vier bis acht kleinere Bömbchen innerhalb zwei Wochen wie bei Kobane.

        • @Dorian Müller:

          Sie haben den Einsatz der Kurden am Boden vergessen. Einige Berichte sprechen sogar davon, dass die Luftangriffe kaum zur Rettung der Yesiden beigetragen haben.

           

          In Libyen konnte kein kein Völkermord verhindert werden, denn Gaddafi wollte lediglich die Aufständischen massakrieren. Das wäre grausam geworden, aber kein Völkermord. Bitte dieses Wort nicht inflationär benutzen. Sonst werden echte Völkermorde nicht mehr erkennbar.

           

          In Bush's Irakkrieg wurde viel mit dem Geldkoffer gekämpft und Bodenkämpfe gab es auch. Der Krieg wurde also durch das Zusammenwirken aller Kräfte "gewonnen". Nicht nur aus der Luft.

           

          Und die serbische Armee hat durch die Luftschläge kaum Verluste erlitten. die war nämlich genau auf so eine Situation trainiert. Erst die Drohung mit einer Bodenoffensive hat zum Einlenken geführt.

           

          Ein Sieg nur mit Luftmacht ist nur in absoluten Ausnahmefällen möglich. Gegen einen hochbeweglichen und hochmotivierten Gegner wie die IS ist dieses Unterfangen aussichtslos. Ich habe im SPON gelesen, dass die Amerikaner noch einen Namen für ihre Operation suchen. Wie wäre es mit "Mission Impossible"?

  • Momentan ist dieser 'Krieg' in Syrien rein defensiv, eine Reaktion - klar, da ist kein Plan. Das war ja auch nicht geplant. Aber: Obama sicherte Erdogan öffentlich zu, dass er die YPG nicht unterstützen würde. Dann erklärten in der Türkei etliche, dass die YPG nicht unterstützt werde. Nur Cameron regte an, das PKK-Verbot fallen zu lassen.

     

    Auch in Zukunft wird's keinen Plan geben. Und sollte die Türkei die Grenze passieren, wird Assad nicht reagieren. Er kann einfach nicht.

     

    In Syrien hat niemand einen Plan oder alle haben einen. Aber keinen realistischen.

  • Hinweisgeber

     

    Betrifft den fünften Abschnitt des Kommentars: Bitte den Begriff Anarchie nachschlagen und Text verbessern. Die beschriebenen Zustände haben mit Anarchie nichts zu tun. Die Äußerung ist vielmehr eine Beleidigung anarchistischer Denk- und Gesellschaftsmodelle

    • @Sebastian Schmidt:

      Auch ich empfinde das als einen freundlichen Hinweis darauf, den Horizont bitte politisch etwas zu erweitern, bevor man diesen Begriff so benutzt wie ihn die BILD-Zeitung verwenden würde. Wenn da Anarchie "herrschen" würde, wären die vorher dort noch glücklicher als vor den Angriffen dieser faschistischen Fanatiker gewesen. Ich hasse normalerweise auch Selbstmordattentate, aber die Frau die damit wenigsten einige dieser komplett nutzlosen Mörder mitgenommen hat verdient unsere Hochachtung. Die ortsansässigen Menschen sind eher rätedemokratisch organisiert, und auch so so ein Autokrat wie Öcalan hat mittlerweile seinen Bookchin gelesen. Ansonsten trifft die Analyse leider erschreckend zu.

       

      http://syndikalismus.wordpress.com/2014/09/27/turkische-anarchistinnen-im-kampf-gegen-den-religios-faschistischen-islamistischen-staa

  • Danke für den nachdenklich stimmenden Kommentar. Tatsächlich ist Assad ein Diktator, der Bürgerkrieg in seinem Land begann damit, daß er auf friedliche Demonstranten schießen ließ - dennoch blieben diese Demonstranten weitere sechs Monate lang friedlich, viele sind es bis heute. Aber das ist nur die halbe Geschichte. Syrien spielt eine Rolle im geostrategischen Spiel, und damit auch Assad, dessen Herrschaft von Rußland (und der Regionalmacht Iran) gestützt wird, ebenso wie sie von den USA, ihren westlichen Verbündeten und der Regionalmacht Saudiarabien bisher indirekt bekämpft wurde, indem man jede Art von kriegerischer Opposition bewaffnete. Wars Dummheit oder Kalkül? - keine Ahnung, jedenfalls unterstützte die (nichterklärte) Anti-Assad-Koalition jede Menge Islamisten, die ihre eigene Agenda verfolgten und die bestimmt nie im Sinn hatten, die Bevölkerung von ihrem Diktator zu befreien. Und dieser war grausam gegen die Feinde seiner Herrschaft, aber nicht gegen religiöse und ethnische Minderheiten. Gerade unter diesen wird er noch viele Anhänger haben, weil sie sich zu recht fragen: Was kommt nach Assad? - Und ich mich deshalb, welche Absichten verfolgen Westen und Türkei tatsächlich? Letztere will offenbar das Problem säkularer kurdischer Opposition ein für allemal lösen.

  • Soviel ich weiß wird der Friedensprozess der PKK mit der Türkei beendet, wenn diese eben tatenlos zusieht, es wird also erwartet auch von kurdischer Seite, das die Türkei handelt.

    "Ich rufe jeden in der Türkei, der nicht will, dass der Friedensprozess und der Weg zur Demokratie zusammenbricht, auf, für Kobane Verantwortung zu übernehmen", erklärte Öcalan.

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamischer-staat-is-vor-kobane-pkk-chef-oecalan-droht-der-tuerkei-a-995024.html

    Dabei muß ich Ines Kappert widersprechen

  • "...den zentralen Kriegsverantwortlichen Baschar al-Assad."

     

    War es nicht eher die "westliche Wertegemeinschaft", die über "Geberkonferenzen" und ähnliche Dinge erst die Mittel beschafft hat, den Bürgerkrieg zu beginnen? Ohne die massive Aufrüstung aller möglichen dubiosen Gestalten durch die USA und ihre Helfershelfer gäbe es heute in Syrien keinen Bürgerkrieg und keine IS. Die USA und ihre Koalitionen der Willenlosen haben doch die Region erst so destabilisiert, dass radikale Elemente sich ausbreiten konnten. Dass sich Obama heute hinstellt und die USA als Retter der Zivilisation hinstellt, ist mehr als dreist. Der Boss der Brandstifter lobt seinen Einsatz beim Feuerlöschen.

     

    Aber es ist ja leicht, die Schuld auf Andere zu schieben und sich zu beweihräuchern.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Warum denkt keiner nach?" Genau: Hat denn etwa die "westliche Wertegemeinschaft" syrische Städte durch Dauerbomardements in Schutt und Asche gelegt, Stadtteile ausgehungert, zehntausende in Folterkellern verrecken lassen, Millionen in die Flucht getrieben und die eigene Bevölkerung sogar mit Chemiewaffen bekämpft? Wohl eher nicht... man kann es drehen und wenden wie man will: Der zentrale Kriegsverantwortliche ist nun mal Assad. Punkt.

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @Jens-Martin Rode:

        "Der zentrale Kriegsverantwortliche ist nun mal Assad. Punkt."

         

        ,- Assad ist auch nur ein peripher-fatales Symptom des geistigen Stillstandes im nun "freiheitlichen" Wettbewerb um ...!

         

        Die ZENTRALE der Dummheit von und zu gebildeter Suppenkaspermentalität, liegt immernoch in der westlichen "Wertegemeinschaft".

      • @Jens-Martin Rode:

        Die vom Westen und ihren Verbündeten in "Friends of Syria" + SNC aufgebauten und geförderten Terroristen haben die Städte zerstört, Massaker angerichtet und die Menschen terrorisiert, z.B. mit Autobombenanschlägen auf Demonstranten http://english.alarabiya.net/articles/2012/05/10/213211.html die man immer gleich Assad in die Schuhe schob, einen riesen Wirbel in der Westpresse machte. Aber Wirbel gab´s bei ARD/ZDF nie wenn herauskam, wer den Anschlag tatsächlich verübte (also die von "Friends of Syria" gedeckten...) http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Syrien/al-nusra.html

        Den Bock schoss Erdogan ab: Terroranschlag von Reyhanli, eine türkische Grenzstadt zu Syrien (türkische Geheimdienste wussten Bescheid, dass der Anschlag statt finden wird u kooperierten sogar mit Al Nusra). http://www.youtube.com/watch?v=UkUoI8Ez8eY Auch in den deutschen Medien hieß es wieder einmal Assad war´s. Erdogan flog sogar in die USA wegen der Frage nach Natobündnisfall. Dagegen demonstrierten auch die Türken http://www.youtube.com/watch?v=_IyN39U-o4Y Nicht nur wegen Bäumen wie die deutschen Medien weiß machen wollten. Sie demonstrierten auch dagegen, dass Erdogan an der Grenze Lager zur Versorgung der Terroristen unterhält. Dem Westen war das wo

        • @fornax [alias flex/alias flux]:

          wohl weniger genehm, dass Erdogan fallen könnte. Unterstützt er etwa nicht die Agenda der Imperialisten? Den Umbau des Middle East und Nahen Ostens..."Greater Middle East Project".

           

          Als auf dem Maidan, ein kleiner Platz in der Ukraine, demonstriert wurde, da war der Westen schnell bei der Sache. Monatelange Proteste in der ganzen Türkei, nicht nur in Istanbul, das war kein Grund, dass der Westen für die Türken in die Presche springt. Gibt ja Wichtigeres in Syrien zu tun...

      • @Jens-Martin Rode:

        Schön mal wieder eine Zusammenfassung der (teils unbewiesenen) offiziellen Propaganda zu dem Thema zu lesen.

         

        Allerdings ist der Knackpunkt, dass es all diese Dinge gar nicht gäbe, wenn die westlichen Revolutionsfans den Konflikt im Lande nicht bis zum Bürgerkrieg angeheizt hätten. Die Opposition im Land hat mit Assad verhandelt und dabei auch (bescheidene) Erfolge erzielt. Aber das war einigen ja nicht genug. Die Situation musste unbedingt mit Maximalforderungen aufgeheizt werden, obwohl die Oppositionsführer im Land gebeten haben, genau das nicht zu tun. Aber was hat der Westen getan? Es wurde ein "Nationalrat" gebildet und auch gleich anerkannt und mit Geld ausgestattet, der kaum Verbindung zu den Menschen im Land hat. Und eine "freie syrische Armee" musste auch gegründet werden. Von beiden Grüppchen hört man übrigens kaum noch etwas. Warum wohl? Weil es nicht reicht, eine Hand voll Leute zu versammeln, um eine Regierung zu stürzen, die sich durchaus auf einen bedeutenden Teil der Bevölkerung stützen kann. Die westlichen Regierungen haben die Situation in Syrien komplett falsch eingeschätzt und die Entstehung eines Krieges gefördert, in dem die von Ihnen aufgezählten Dinge passieren. Und wie das in Bürgerkriegen eben leider meist so ist, begehen beide Seiten fürchterliche Kriegsverbrechen. Dafür nur eine Seite verantwortlich zu machen ist zwar gut für das Gewissen der Revolutionsfans, hat aber mit den Tatsachen nichts zu tun.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Dafür nur eine Seite verantwortlich zu machen ist zwar gut für das Gewissen der Revolutionsfans, hat aber mit den Tatsachen nichts zu tun."

           

          Ja das sind immer diese Leute die gutzi dutzi wutzi von ihren Facebook und Co Revlutionen träumen. Im Fernsehen schwärmt man dann: "schaut wie toll das ist, die jungen Leute, uhhhh, die haben alle Facebook, wau, sind die modern, dank unserer Hilfe". Wenn man sich die Anne Will Sendung ansieht, war auch wieder zu so einer völlig erlogenen und erfundenen Tat Assads muss man dem leider verstorbenen Latour wieder mal recht geben. Der Heini von der Bild is der selbe, der in der Ukraine rumsprang, hinter ihm Hakenkreuzfahnen "nein, keine Faschisten in der Ukraine" http://www.youtube.com/watch?v=V4TV6tkwRkQ

           

          Die Imperialistenlinken träumen weiter von ihrer tollen Facebookrevolutionswelt. Das Morden, die Massaker der instrumentalisierten Bodentruppen-Terroristen blendet man einfach aus. Wer zu den Guten zählt kann über 2000 Menschen in einem kleinen Ghetto morden und sich derSelbstverteidigung rühmen. Die Imperialistenlinken brüllen "Applaus, Applaus" , und beten noch für deren Armee (siehe Punkt 12): http://ahuvaisrael.com/2014/09/03/stimme-erheben-nie-wieder-judenhass-kundgebung-in-frankfurt-am-31-august-2014/

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Die Imperialistenlinken mit ihren gutzi dutzi wutzi Facebookrevolutionen sind für mich hässliche Fratzenfaschisten. Alles-gleich-machen-Woller weil man sich in seiner Konsumentenfastfoodfress-Arbeitssklaven-Alles-Überwachungs-kultur (um mal HTO was entgegen zu setzen :-) ja soooo überlegen fühlt.

  • "Und auch die Öffentlichkeit trägt zur grassierenden Ignoranz bei. Warum fragt sie so selten nach dem Naheliegenden?"

    was ist die öffentlichkeit? immer diese plattitüden und geistigen kurzschlüsse..nervig !