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Kolumne Pflanzen essenGiftige Blicke 

Kolumne
von Ariane Sommer

Veganer werden auch krank. Liegt man mal flach, dann haben Fleischfresser diesen triumphierenden „Siehste!“-Ausdruck im Gesicht.

Fieber? I wo, ich war in der Sauna Bild: dpa

A ls Veganerin wage ich es kaum, mich darüber zu beschweren, sollte ich ausnahmsweise mal krank sein. „Das kommt von deiner Ernährung“, meinte Tante Hedy während meines letzten Heimatbesuchs in der Pfalz süffisant, als ich in ihrer Anwesenheit niesen musste. Dass das Niesen ihrem neuen Parfum zuzuschreiben war, merkte sie nicht, und dass sie sich, ihrer fortschreitenden rheumatoiden Arthritis wegen, kaum noch die vom Arzt verbotene Leberwurst aufs Brot streichen konnte, ignorierte sie.

Für die zwei, drei Tage im Jahr, an denen ich tatsächlich krank bin, habe ich mir eine Ausredenliste zugelegt. Fieber? I wo, ich war in der Sauna. Magenkrämpfe? Quatsch, zu viel Pilates! Als Vertreterin der pflanzlichen Ernährung fühle ich mich in die Pflicht genommen, die vegane Wonder Woman geben zu müssen. Ich ernähre mich pflanzlich, also habe ich auch gesund zu sein.

Legt mich doch mal eine Bazille flach, plagt mich der Gedanke, als Veganerin versagt zu haben. Andere Veganer schauen mich dann an, als hätte ich heimlich Milch getrunken – die verschleimt die Atemwege – und Fleischfresser haben diesen triumphierenden „Siehste!“-Ausdruck im Gesicht.

Ariane Sommer

schreibt für die taz alle zwei Wochen über veganes Leben.

Fakt ist: Veganer werden auch krank, meiner Erfahrung nach aber längst nicht so oft wie unsere alles vertilgenden Mitmenschen. Aber ebenso wie jene sind wir anfällig für Diät-Debakel. In der Vorweihnachtszeit kann ich mich durchaus eine Woche lang von Plätzchen ernähren. Dem Zucker-Hoch folgt, hatschi, das Immun-Tief. Außerdem sind auch Veganer nicht gegen toxische Substanzen in der Umwelt gefeit. Vor allem nicht gegen die giftigen Blicke vieler Fleischfresser.

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75 Kommentare

 / 
  • Veganismus wird auch nicht die Ernärungsprobleme weltweit lösen können. Dafür ist diese Religion viel zu Ich-bezogenen

    • @Arcy Shtoink:

      Sie müssen´s ja wissen, mit Ihrer antisozialen Privatreligion.

    • @Arcy Shtoink:

      wen man eine Ernährungsform mit einer Religion gleichsetzt, gibt es irgendwo ein Missverständnis.?

       

      Klar hat beides mit GLAUBEN und Überzeugung zu tun, für manch einen auch noch mit Wissen, aber dann hört mein Verständnis der Gleichsetztung schon auf

      • @SilenZ:

        Zwecklos. Chronischer Mißversteher.

        • @Dudel Karl:

          dann erklär mir doch die Welt

  • Die einfachste Methode diesen Konflikt zu beenden, wäre es, die Schlachthöfe in den Innenstädten aufzustellen.

     

    Da kann man dann mit Klein-Linus und Klein-Lena zum Sonntagsspaziergang dabei zuschaun, wie die süßen kleinen Schweinchen und Kühe abgeschlachtet werden, um sie danach als Sonntagsbraten zu verspeisen.

     

    Wer schon immer mal gerne sehen wollte,wie Fleischesser reagieren,die mit der Realität konfrontiert werden:

     

    "Instant Sausage"

     

    https://www.youtube.com/watch?v=NG4WhppBNCM

    • @pippilotta_viktualia:

      Unglaublich. Was denken sich die Leute nur? Die Wurst wächst auf dem Baum?

  • Die Grünen waren beim Veggie-Day wieder mal viel zu soft:

     

    Ein verpflichtender, nicht freiwilliger fleischfreier Tag pro Woche in allen Gastronomien wäre das Minimun, was jedem deutschen Wohlstandsbauch abverlangt werden kann. Vielleicht kriegen Köche, Wirte und andere Fraßpanscher dann mal den Finger aus dem Arsch und beschäftigen sich ernsthaft mit vegetarischen Leckereien, die andernorts und andernlands täglich in zahlreichen Variationen angeboten die Normalität sind.

     

    Eine erbärmliche Fresserei ist das im Schland: Der deutsche Koch kriegt nicht mal einen anständigen Eintopf zusammengestümpert, wenn er nicht ein Pfund Speck reinschneiden kann. Eine Leberkässemmel ist schon fast das Ultimo an Raffinesse und Ideenreichtum, was im deutschen Schnellbeschiss, -äh Schnellimbiss feilgeboten wird. Da motze mir noch einer über die Engländer.

    • @Dudel Karl:

      Besser:

       

      Ein Fleisch-Tag pro Woche,dann kriegt man auch das Adipositas-Problem in unserer Bevölkerung in den Griff.

       

      Aber das wäre ja "totalitär".

       

      Im Gegensatz zu Totalüberwachung,das geschieht nur zu unserer SICHERHEIT.

      • @pippilotta_viktualia:

        1x pro Woche Fleisch würde vollauf genügen.

        Die Volksverfettung aber dürfte damit noch nicht vom Tisch sein: Chips, Süßgetränke, Süßigkeiten und nicht zuletzt Bier tun das ihre.

    • @Dudel Karl:

      kann man nur froh sein, dass sich durch die Zuwanderung in D in Sachen Imbiss Alternativen manifestierten, ja. Wobei es auch sehr leckere deutsche Küche gibt, auch ohne Fleisch - in Sachen Imbiss aber sehr kreativlos... Am schlimmsten sind die: Leberkässemmel mit Ketchup, wuahh, bähh, aber über Geschmack...

      • @fornax [alias flex/alias flux]:

        Richtig. Auch in dieser Hinsicht können wir von der Zuwanderung nur profitieren.

        Nationale Scheuklappen führen auf Dauer halt zwangsläufig zur Degeneration.

  • @Mowgli: Das Mark-Twain-Zitat hatte ich hier schon mal eingesetzt in Bezug auf das Verhältnis von Alkoholikern zu Abstinenzlern: http://www.taz.de/!146811/#bb_message_3179184

     

    Der kluge Forist „D.J.“ schrieb hier unten in Bezug auf die Folgen von Fleischproduktion (12:19 h): „Zwar gehöre ich auch eher zu den Klimaskeptikern, aber zu denen, die meinen, selbst wenn der menschlich gemachte Klimawandel ungewiss ist, müssen wir so handeln als ob er gewiss wäre...“

     

    Ich bin kein Veganer, nur „Teilzeit-Vegetarier" (zu alt, in meiner Jugend war das kein Thema) und habe hier einen Analogieschluss vom Alkoholkonsum zum Verzehr tierischer Produkte gezogen; denn ich bin der Ansicht, wer in diesen Zeiten und mit Kenntnis der Probleme aus der Produktion von Fleisch und Milch, noch das Bedürfnis hat, sich über Veganer lustig zu machen, der verhält sich genauso wie AlkoholikerIn zum AbstinenzlerIn oder wie RaucherIn zu NichtraucherIn.

     

    Und um es auf die Spitze zu treiben: Personen wie Sokrates oder Jesus von Nazareth wurden ja nicht ermordet, weil sie straffällig geworden waren, sondern weil die Mitmenschen deren Gesinnungsethik und ihren rigiden Moralismus nicht ertrugen.

     

    Und was der alte Lump genau weiß: Manichäer und auch Grobian zu sein, schließen sich nicht aus; aber sie bedingen sich nicht. ;-)

    • @lichtgestalt:

      Ol Conny -

      sagte in solchen Momenten (a.E.)

       

      Junger Mann -

      da wissen Se mehr wie ich;-)

  • @TRAUMATÄNZER: Mark Twain sprach von STUMMEN Mahnungen, nicht von solchen, die sich selbst und andere verbal kasteien. Aber ich sehe natürlich ein, dass es schwierig ist, in einer Tageszeitung schweigend ein veganes Beispiel abzugeben.

  • "Veganer werden auch krank, meiner Erfahrung nach aber längst nicht so oft wie unsere alles vertilgenden Mitmenschen."

     

    Ganz ehrlich - wenn man mal von Herzkreislaufstörungen absieht (und vllt. noch Antibiotikaresistenz) würde mich das überraschen.

     

    Gesundheit ist halt leider das schlechteste Argument für unsere Lebensweise.

    • @BigRed:

      Ich würde noch nicht mal bezweifeln, dass viele Veganer gesünder als nicht-Veganer sind. Ob das allerdings an der veganen Ernäherung alleine liegt, ist stark zu bezweifeln. Mit Pommes, Pasta und Bier lebt es sich auch vegan, jedoch recht ungesund. Vielmehr liegt es wohl eher daran, dass die meisten Veganer allgemein eher zu einer gesundheitsbewussten, ausgewogenen Ernährung tendieren mit dem Zusatz auf tierische Produkte zu verzichten. Wenn man eine Vergleichsgruppe von nicht-Veganern heranziehen würde, die sich ebenfalls gesundheitsbewusst und ausgewogen ernährt (also nicht jeden Tag Schnitzel und Schweinshaxe vertilgt), wären sicherlich keine gesundheitl. Unterschiede festzustellen.

      • @MRO:

        würde... wenn ... und wäre... Die hohe Kunst der Konjunktiv-Statistik ;-)

        • @lichtgestalt:

          Sehr interessanter Kommentar....

      • @MRO:

        Möglich ja. Aber ich verstehe immer diese albernen Grabenkämpfe bei dem Thema wirklich nicht. Ist ja toll wenn ein Mischkostesser dann sagen kann: "schau ich bin genauso gesund wie du". Soll halt jeder essen was er mag. Ich esse sehr selten Fleisch, mag aber zu gerne Käse usw. Insgesamt finde ich es nicht schlecht, dass durch Themen wie Vegan hin oder her auch über die Massen an Fleisch die konsumiert werden nachgedacht wird. Ängste, die ganze Gesellschaft würde jetzt militant Fleischesser an den Pranger stellen kann ich nicht teilen und daher rühren ja häufig diese Grabenkämpfe - sicherlich auch durch die ein oder anderen militanten Veganer.

  • ...alle vegan und vegetarisch lebenden Menschen auf diesem Planeten haben bisher 'versagt', denn immer noch werden andere Tiere getötet und gegessen.

    • @Fotohochladen:

      das ist erstmal jedem sein eigenes Ding. Weltenretter gibt´s da auch. Ich bin kein Veganer, hab es aber durchaus auch längere Zeit probiert. Bin dann mehr ein Vegetarier, der aber ab und zu (Grillen usw.) auch doch mal Fleisch oder Fisch ißt. Dennoch das Gefühl einen Ekel zu verspüren kennt und diese Massen, jeden Tag, Wurst usw. die sich andere reindrücken einfach nicht verkraften könnte.

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Fotohochladen:

      Ja, und immer noch fressen Katzen Mäuse, Spinnen vernaschen Fliegen, Hühner picken nach Würmern. Ach ist das eine schreckliche Welt. So ungerecht...

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Also das ist jetzt schon etwas happig, fleisch essende Menschen auf die gleiche Stufe wie Katzen und Spinnen zu stellen.

        Ganz richtig: in der Natur gibt es das, dass Tiere Tiere fressen. Aber das ist doch zu billig, oder? Ausgerechnet dann mal so ganz animalisch sein, wenn es grad passt, aber sonst eigentlich schon eher zivilisiert und menschlich sein und so.

        Um bei den Spinnen zu bleiben: Aus großer Macht folgt große Verantwortung. Leider fehlt da sehr schnell die Einsicht, wenn es an die eigene Komfortzone geht...

  • Wenn man „vegane Wonder Woman“ sein will, ist es wohl nur konsequent, sich wie ein Versager zu fühlen, wenn man krank wird. Vielleicht ein bisschen weniger Dogmatismus und Tante Hedy reden lassen. Möglicherweise schmeckt ihr dann auch Bioleberwurst.

  • Ich esse gern vegetarisch, weil es mir schmeckt. Ich möchte aber auch mal eine Bratwurst essen dürfen, ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen. Und keinen Honig essen zu dürfen, oder ein Ei, das ist für mich die Wälzung von Luxusproblemen, dabei bleibe ich.

    • @Rohloffbiker:

      Veganerproblem=Luxusproblem, ja kann auf den ersten Blick so scheinen. (In Indien hungern wirklich Menschen) Auf den zweiten Blick könnte man aber auch zu der Überzeugung kommen, dass es die Gier nach Fleisch ist, die anderswo Hunger erzeugt und dass Fernreisen erheblich zur Luftverschmutzung beitragen...

      • @Ute Krakowski:

        Ganz nebenbei hat die Autorin dieses Artikels in keiner Zeile den Versuch gemacht, andere von ihrer Ernährungsweise zu überzeugen.

    • @Rohloffbiker:

      Kannst du doch machen...Wer verbietet es dir? Du kannst auch jeden Tag, 3x am Tag Fleisch verdrücken... Wer verbietet es dir? Ich weiß wirklich nicht warum so Debatten bei dem Thema immer so dogmatisch laufen. Aber ich kenne das: nen Brokkoli als "vegan" präsentiert => "komische Blicke"... kein Wort dazu gesagt => mhm lecker (wer s mag...).

      Wir essen so viel Vegetarisches oder Veganes, das ist für uns völlig normal, nur weil es nicht als solches benannt wird. Das ganze einfach nicht so eng sehen.

    • @Rohloffbiker:

      Es geht sogar beides auf einem Teller. Ein veganes Sauerkraut und dazu eine Bratwurst. Was für ein wundervoller Kompromiss !

  • Macht doch alle, was ihr wollt! Bestimmt sind Veganer_innen häufiger krank. Oder wie nehmen sie Antibiotika auf, wenn nicht aus der Tierzucht? Aber kranksein hat ja auch Vorteile. Das Immunsystem lernt dazu. In diesem Sinne. Macht halt alle wie und was ihr wollt... Was mir an dem Artikel nicht wirklich gefällt ist, dass er Menschen, die tierische Produkte zu sich nehmen "miesmacht". Das Wort Fleischfresser ist doch ziemlich negativ behaftet. Das sind doch keine Monster ^^

  • Ich frage mich, wieso eigentlich wohl die ganze Umgebung der Autorin weiß, wie sie sich ernährt.

     

    Wer nicht mit mir zusammenlebt, erfährt eigentlich nie ausreichend etwas über meine Ernährungsgewohnheiten. Das ist nur der Fall, wenn ich irgendwelche radikalen Tabus machen würde.

    • @Age Krüger:

      Naja, bei der Tante ist man ja vielleicht mal zu Besuch? Oder geht mal essen? Es ist eigentlich schon zwangsläufig so, dass das nähere Umfeld Bescheid weiß, wenn jemand Vegetarier/Veganer ist. Das gemeinsame Mahl ist halt doch ein sehr zentraler Bestandteil unserer Kultur und da merkt man halt schnell, wenn der tolle Rollbraten nicht die erwünschte Verzückung, sondern verlegene und etwas lange Gesichter erzeugt...

      • @LeSti:

        Okay, das ist dann aber schon wieder die sehr radikal-dogmatische Form des Veganismus, weshalb viele das wohl auch nicht machen wollen.

         

        Ich habe zwei Bekannten, von denen ich gar nicht wusste, dass die vegan leben. Ist mir auch beim gemeinsamen Essen nicht so aufgefallen. Wenn man draußen isst, kann sich das ja jeder selber aussuchen und bei mir mache ich eh auch immer was vegetarisches und was veganes mindestens als Beilage.

        Finde ich auch nicht einleuchtend, warum ich was ablehnen soll, wenn ich eingeladen wäre. Das wäre unhöflich und das Tier, dass dann evtl. verarbeitet auf dem Tisch steht, ist ja nun mal schon tot.

        • @Age Krüger:

          Ich kann jetzt nicht nachvollziehen, wie man da zwischen radikal-dogmatischen Formen unterscheiden soll. Entweder ich esse tierische Produkte, dann bin ich KEIN veganer, oder ich esse KEINE tierische Produkte, dann bin ich Veganer. Das ist jetzt erstmal ein bipolares Modell, wo ich für unterschiedliche Radikalitäts-Grade keinen Platz sehe.

          Was man jeweils für einleuchtend hält ist ne andere Frage, v. a. auch eine persönliche. Wenn die Autorin der Tante mitgeteilt hat, dass sie kein Fleisch (etc.) essen möchte, dann weiß das die Tante eben. Und dann ist es meiner Meinung nach auch unhöflich, wenn man auf die ethisch-moralischen Prinzipien seiner Gäste nicht Rücksicht nimmt. Respektable Menschen würden ja einem muslimischen oder jüdischen Gast auch kein Schweinekotelett vorsetzen.

  • Scrolling Scrolling Scrolling. . .

     

    Robert Crump & Blues Brothers -

    hätten ihren Spaß - ansonsten -

     

    Soviele ernste Witze

    auf so wenigen

    Quadratzentimetern

    is selten -

    echter Bauchmuskeltest

     

    Haptschi -

    und schönen Tach auch(°;*)

     

    ps Altmeister W.B. -

    " . .und jeder Manichäer ist auch ein Grobian. . ."

  • Das Problem, das Nicht-Veganer mit Veganern haben, hat Mark Twain beschrieben:

    „Wenige Dinge auf Erden sind lästiger als die stumme Mahnung,

    die von einem guten Beispiel ausgeht.“

    • @lichtgestalt:

      "STUMME Mahnung" ... wahahaa der ist gut! ;)

    • @lichtgestalt:

      Verlesen - habe die Ähre

       

      "Sie sagt, daß für jede Schale Müsli

      Dutzende goldener Ähren vorzeitig

      ihr Leben lassen müssen.

      Was soll ich jetzt noch

      auf den Tisch bringen?"

       

      fragt sich nicht nur

      Hans Traxler

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @lichtgestalt:

      Du meinst doch wohl eher: einem HINKENDEN Beispiel??? :-)

      • @688 (Profil gelöscht):

        Es reicht ja schon e i n Schinken

        zum Hinken. ;-)

        • @lichtgestalt:

          ok - aber nur bis

          ins Baliner Krankenhaus -

          &dem alltaz bekannten Ende

          &nicht schade

          als vollvegane Marmarlade;/)

           

          ergo: mark twain ~ twee Fooden*

           

          * für Baliner, Spätzlers

          &sonstige Landeier

          ~ handbreit Wasser unterm Kiel

  • mich nervt immer nur die Frage: warum bist du vegan, und wen ich dann antworte, kommt fast immer die Frage warum müsst ihr scheiß veganer euch immer rechtfertigen?

    Frau Sommer, wenn Sie krank sind sind sie krank, FERTIG.

    Versagen als Veganer/in kann man nicht, solange man vegan ist!

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Es kommt doch drauf an, ob man sich diesen Schuh anzieht. Und wenn, dann könnte man ja bei jeder Erkältung, jedem Zipperlein oder einer ernsthafter Erkrankung der Karnivoren erwidern: "siehste, das kommt davon!"

     

    Seitdem ich mich fast ausschließlich pflanzlich ernähre (über 2 Jahre), hatte ich übrigens nicht mal mehr eine Erkältung.

  • Wenn ich den Artikel so lese, dann denke ich, was geht es uns doch gut. Wir haben keine anderen Probleme. Ich bin beruflich oft in Indien gewesen, da bin ich durch Slums gefahren, wo die Menschen Mittags noch nicht wussten, von was sie die Familie am Abend satt bekommen. Veganer haben oft Luxusprobleme.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Rohloffbiker:

      Dafür essen ca. 30-40% der Inder aber auch kein Fleisch und haben eine lange Tradition in der Zubereitung veganer Gerichte - und ich weiß, Sie schreiben von denen, die kaum eine andere Wahl haben. Aber Ihr Argument hat auch mit der veganen Ernährung in unseren Breiten wenig zu tun...

       

      "India is not a predominantly vegetarian country. But a quarter of the population is reckoned, based on census data, to be vegetarian. 69 per cent of Gujarat is vegetarian, 60 per cent of Rajasthan, 54 per cent of Punjab-Haryana, 50 per cent of Uttar Pradesh, 45 per cent of Madhya Pradesh, 34 per cent of Karnataka, 30 per cent of Maharashtra, 21per cent of Tamil Nadu, 16 per cent of Andhra Pradesh, 15 per cent of Assam, while but 6 per cent in Kerala, Orissa and West Bengal are veggies. While part of this vegetarianism is economic, a more compelling force is ethical and even religious. Jains avoid meat totally while many Buddhists in India are vegetarians."

      http://www.thehindu.com/seta/2004/10/21/stories/2004102100111600.htm

    • @Rohloffbiker:

      Ach, und Fleischfresser haben keine Luxusprobleme?

       

      Z.B. die, die bei McFressFress den Dicksten Whopper bestellen und dann die Hälfte in den Müll schmeißen? Oder die, die nur bestimmte Teile vom Tier essen wollen, der Rest geht dann nach Afrika und versaut dort auch noch die Preise und die Existenzgrundlage von eh schon schlecht gestellten Bauern?

      Solche Beispiele gäbe es noch einige aufzuzählen (nicht zu sprechen von subventioniertem Fleisch und Milchprodukten in der EU und der Vergeudung von Wasser und Anbauflächen für die Fleischerzeugung) - Aber Veganer haben "Luxusprobleme"! Abgesehen davon sind für einige Veganer auch die von Ihnen angesprochenen Probleme ein Grund für ihre Ernährungsweise.

    • @Rohloffbiker:

      die Probleme der unterernährten Indiens werden anderseits durch hiesige Fleischesser nicht gelöst. Also, was wollten Sie nochmal mitteilen ? Vielleicht, dass Fleischesser keine Luxusprobleme hätten ?

      • @lions:

        Falsch.Würde der Fleischkonsum in den westlichen Ländern mal langsam ein bisschen abnehmen,könnte das gesamte Tierfutter an Mneschen "verfüttert" werden.

         

        Nebenbei bemerkt: Jedes Jahr wirft jeder Deutsche im Durchschnitt 80 kg Lebensmittel weg.

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @Rohloffbiker:

      Die Überproduktion von Kommunikationsmüll, ist nicht nur dem "individualbewußt"-spalterischen Konfusions-Entertainment dienlich, sie ist vor allem dem kapitulativen Gesellschaftsvertrag im "Recht des Stärkeren" der gepflegt-bewußtseinsbetäubten Wohlstands- und Gewohnheitsmenschen verpflichtend-geschuldet - der Kreislauf des geistigen Stillstandes der gutbürgerlich-gebildeten Suppenkaspermentalität auf stets systemrationaler Schuld- und Sündenbocksuche!? ;-)

      • @688 (Profil gelöscht):

        Starker Beitrag!

    • 1G
      1714 (Profil gelöscht)
      @Rohloffbiker:

      Wir ALLE haben Luxusprobleme...

      • @1714 (Profil gelöscht):

        Ich habe k e i n Luxusproblem.

        • 1G
          1714 (Profil gelöscht)
          @lichtgestalt:

          Jede Wette DOCH!!

  • 1G
    1714 (Profil gelöscht)

    Es ödet einen an, wie immer wieder dieser vermeintliche (?) Konflikt zwischen Veganern, Vegetariern und allen anderen Ernährungsformen zelebriert wird. Jede/r soll doch leben wie er/sie will. Ich hasse dieses Missionieren - von JEDER Seite. Hört doch endlich auf, immer wieder darüber zu diskutieren! Was soll das??

    • @1714 (Profil gelöscht):

      Tja. Nun nimmt aber die eine Seite für sich in Anspruch (mit Unterstützung ziemlich vieler wissenschaftlicher Studien) erkannt zu haben, dass unsere noch "normale" Ernährungsweise diesen Planeten relativ schnell in den Abgrund fahren wird. Bei saurem Regen, Feinstaub, DDT, und weiß ich nicht welchen "normalen", aber strunzblöden Lebensweisen hat ja diskutieren auch was gebracht.

      Und da lasse ich mir von niemand den Mund verbieten. Denn wer sich täglich zweimal Fleisch reinpfeift hat das nicht nur mit sich auszumachen. Nein, er zerstört auch ganz aktiv den Planeten und die Atmosphäre in der ich lebe. Wenn ich zum Furzen immer zu Ihnen in die Wohnung käme, würden Sie ja vielleicht auch mal ein bißchen widersprechen wollen.

      • @LeSti:

        Alleine schon das unglaubliche Leid in den Massentierhaltungen und -schlachtungen rechtfertigt gesetzliche Einschränkungen der Fleischproduktion.

      • @LeSti:

        Allerdings gibt es aus Studien, die darlegen, das Veganer und Vegetarier dafür verantwortlich sind, dass den Tieren Lebensraum entzogen wird, der für den Anbau von Gemüse und Obst verwendet werden muss :)

        • @Moody Mammoth:

          Sorry, das ist vollkommener Unsinn. Um 1 kg Fleisch zu produzieren, braucht es knapp 12 kg Sojaschrot. Und wenn weniger Fleisch gegessen wird, werden natürlich auch weniger Tiere gezüchtet, denen dann mehr Lebensraum zur Verfügung steht.

        • @Moody Mammoth:

          Das Argument hört man oft, es hinkt jedoch insofern, als jede Stufe der Nahrungskette circa einen Wirkungsgrad von maximal 10% hat. Das heißt, um 1kg Schweinefleisch zu erhalten, muss das Schwein 10kg Pflanzenmasse vertilgen. Wer stattdessen 1kg Salat isst, ist 10mal so effizient (den Aufwand für die Tierhaltung noch gar nicht mit einbezogen).

          Dieses Verhältnis schlägt sich folglich auch im Bedarf für Anbaufläche nieder. Flächen für Tierfuttermittel würden den Tieren 10mal so viel Fläche "wegnehmen" wie Flächen für pflanzliche Nahrungsmittel mit gleichem Ertrag.

        • @Moody Mammoth:

          Ja, ganz vermeiden kann man das natürlich nicht. Bedauerlich v. a. für die Regenwald-Bewohner in Südamerika. Da wird ja nun doch immer mehr Soja angebaut, dass man dem steigenden Bedarf an Tofu und Soja-Milch gerecht werden kann. O.O

      • D
        D.J.
        @LeSti:

        Zum Glück sind die Veganer in meinem Freundeskreis von weniger säkularreligiös-apokalyptischer Überheblichkeit getrieben.

        • @D.J.:

          Oh. Ich bin gar kein Veganer, vergaß ich wohl zu erwähnen...

          Ich finde es völlig in Ordnung, hin und wieder tierische Produkte zu essen, mache ich auch, dann aber aus Produktionsweisen, die ich noch halbwegs vertretbar finde (Demeter/Bioland z. B.).

          Was das Apokalyptische angeht: Da brauche ich kein Veganer zu sein, um den gravierenden Anteil der Agrarindustrie an Klimawandel und Resourcenverbrauch zu erkennen.

          • D
            D.J.
            @LeSti:

            O.K., sorry, war etwas unhöflich. Zwar gehöre ich auch eher zu den Klimaskeptikern, aber zu denen, die meinen, selbst wenn der menschlich gemachte Klimawandel ungewiss ist, müssen wir so handeln als ob er gewiss wäre.

            Bei weniger Fleisch bin ich übrigens voll bei Ihnen. Halte aber das emsige Studieren von Zutatenlisten (ist da etwa irgendein Lausextrakt drin?) für übertrieben.

      • 1G
        1714 (Profil gelöscht)
        @LeSti:

        Es gibt eine sehr, sehr gute Einstellung von Platon: Alles in Maßen! Dem kann man nur zustimmen, jedwede Übertreibung (JEDWEDE!!) ist von Übel.

        • @1714 (Profil gelöscht):

          Tja, und dann können wir jetzt halt darüber diskutieren, was "alles in Maßen" heißt. Die Einstellung teile ich freilich.

          Für mich heißt das z. B. hin und wieder gibt es auch mal Fleisch aus möglichst strenger Biohaltung, auch mal Eier oder Käse. Das ist für mich "in Maßen".

          Nicht in Maßen ist aber "Wurstbrot zum Frühstück, Schnitzel mit Rahmsoße zu Mittag, Pizza mit Fleisch und Käse zu Abend". Freilich noch alles aus Massentierhaltung mit Gen-Soja aus ehemaligem Regenwald.

          Da leider alle Statistiken dafür sprechen, dass das der Regelfall ist, gibt es Diskussionsbedarf - eben weil ein Großteil der Menschheit, zumindest in der sog. ersten Welt, an dem Prinzip "alles in Maßen" völlig vorbeischießt.

          • 1G
            1714 (Profil gelöscht)
            @LeSti:

            Ihr Beispiel ist genau das, was Platon meint. Über eine gute Diskussion kann man viel erreichen, ja, aber es muß nicht ein "Missionieren" werden. Auch hier gilt, maßvoll damit umzugehen...

            • @1714 (Profil gelöscht):

              Aber was ist denn dann eine Diskussion in der wenigstens eine Seite der Meinung ist, wirklich gute Gründe zu haben? Das ist doch immer Mission, wenn ich jemand anderes von meiner Ansicht überzeugen möchte. Vernünftige religiöse Missionare können auch ziemlich viel mehr als einem den Wachturm hinzuhalten. Die haben ja auch (aus ihrer Sicht) gute Gründe.

              Nur: was unsere Ernährungsweise angeht, gibt es eben richtig viele handfeste Studien und Argumente, wo man über einen Glauben oder ein Dogma nicht sprechen muss. Das sieht bei moralischen Fragen anders aus. Die Frage "Darf man ein Tier töten, um es zu essen" bejahe ich. Da gibt es ja eine ganze Reihe Veganer, die das nicht tun - auch mit guten Gründen.

              Von daher sehe ich es schon als richtig an, zu "missionieren". Aber eben durch Diskussionen nicht auf dogmatischer, sondern rationaler Ebene.

        • 6G
          688 (Profil gelöscht)
          @1714 (Profil gelöscht):

          Wir sind alle im SELBEN Maß durchströmt von der Kraft des Geistes der "Gott" ist. Mit der "Vertreibung aus dem Paradies" (was unser erster und bisher einzige geistige Evolutionssprung in die Möglichkeit von eigenverantwortlicher Weiterentwicklung des vernunftbegabten Verantwortungsbewußtseins ist!) hat Mensch bisher nur Übel er- und begründet, dabei jedes wirklich-wahrhaftige Maß in Ausbeutung und Unterdrückung ... ;-)

          • 1G
            1714 (Profil gelöscht)
            @688 (Profil gelöscht):

            Genau das soll "ALLES IN MAßEN" bedeuten. Der eine so, der andere anders. Verantwortlich handele ich, wenn ich nichts (!!) übertreibe.

            • @1714 (Profil gelöscht):

              Da muss ich Ihnen leider widersrpechen FLW. Um es mal auf die Spitze zu treiben, wäre nach Ihrer Aussage auch der Kindesmissbrauch in Ordnung, solange es in "Maßen" wäre. Es gibt kein richtiges im Falschen. Zum Falschen gehört, da sind wir uns alle einig, Kindesmissbrauch. Aber auch, ohne es auf die selbe Stufe stellen zu wollen, der Fleischkonsum. Unterm Strich springt lediglich als einziges PRO-Argument für das Fleischessen der wahnsinnig leckere Geschmack heraus. Leider (da ich den Genuss von Fleisch auch sehr mochte) ist der gesamte Rest des Produktes Fleisch eine Vergewaltigung an Leben und Umwelt. Das ist nicht mal eine Meinung, sondern ein Fakt. Wer sich einmal mit den Auswirkungen der Massentierhaltung, der globalen Erwärmung, den weltweiten Nahrungsmittelpreisen und der Abholzung der Regenwälder beschäftigt hat, kommt nicht umher diesen Fakt zu ignorieren. Natürlich sind auch andere Konsumgüter negativ belastet, aber nicht in dieser unfassbaren Größenordnung. Wer einmal hinter die Fassaden der Massentierhaltung und ihrer Auswirkungen geguckt hat, der würde dieses Produkt auch nicht in Maßen genießen wollen.

              Literaturtipp: Tiere essen

              • @hansi:

                Ach, keine Sorge.

                Fleisch wird auch bald künstlich in einem Labor herstellbar sein. Es ist auch nix anderes als eine bestimmte Atomkonstellation, die man auch aus was anderen wie Tieren herstellen kann.

                • @Age Krüger:

                  Und die Nährlösung, in der das Fleisch "wächst", fällt als Manna vom Himmel. :-)

                • @Age Krüger:

                  Fleisch zu essen, ist sicher mehr als der Geschmack; Ich denke da an Macht.

                  Hypothese: A.Hitler als Fastvegetarier hatte das zumindest beim Essen nicht mehr so nötig: :)

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "Legt mich doch mal eine Bazille flach, plagt mich der Gedanke, als Veganerin versagt zu haben."

     

    Ja ja, ich sags ja immer wieder: Die URSACHE all unserer Probleme / Neurosen und Psychosen von und zu materialistischer "Absicherung", ist der nun "freiheitliche" Wettbewerb um ... ;-)