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Münchner SicherheitskonferenzKalter Krieg gegenseitiger Vorwürfe

US-Vizepräsident Joe Biden reagiert auf Kritik des russischen Außenministers Lawrow und macht Moskau verantwortlich für die Eskalation des Ukraine-Konflikts.

Machte Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich für die Ukraine-Krise verantwortlich: Joe Biden bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Bild: reuters

MÜNCHEN taz | Der Kalte Krieg massiver gegenseitiger Vorwürfe zwischen Russland und dem Westen beherrschte am Samstag die Münchner Sicherheitskonferenz. US-Vizepräsident Joe Biden machte Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich verantwortlich für die ständige Eskalation des Ukraine-Konflikts seit Frühjahr letzten Jahres sowie für die massiven Spannungen zwischen Moskau und dem Westen.

„Es ist das Ergebnis von Entscheidungen von Putin, dass die Welt heute anders aussieht als noch vor wenigen Jahren“, erklärte Biden. Der US-Vizepräsident reagierte damit unmittelbar auf Vorwürfe des russischen Außenministers Sergej Lawrow. Dieser hatte zuvor in seiner Rede die USA und die EU beschuldigt, sie hätten „zu jedem Zeitpunkts des Ukraine-Konfliktes Schritte unternommen, um die Krise weiter zu verschärfen“. Zudem kritisierte der russische Außenminister die Politik der NATO seit Ende des Kalten Krieges vor 25 Jahren.

Biden begrüßte die Ukraine-Krisengespräche von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko. US-Präsident Barack Obama und er seien der Meinung, dass man keine Mühen scheuen sollte, Leben zu retten und diesen Konflikt beizulegen, betonte Biden und fügte hinzu: „Es ist den Versuch wert.“

Sollte bei diesen Krisengesprächen ein neue Vereinbarung erzielt werden, müsse Moskau den darin eingegangenen Verpflichtungen „aber auch Taten folgen lassen“, forderte der US-Vizepräsident. Er fügte hinzu: „Wir glauben nicht, dass es eine militärische Lösung in der Ukraine geben kann.“ Russland könne „aber nicht machen, was es will“. Der Westen werde „nicht akzeptieren, dass irgendein Land Einflusssphären um sich herum behauptet“, unterstrich Biden. Die USA und Europa müssten „entschlossen und vereint darin bleiben, die Ukraine zu unterstützen“. Die Ukraine habe „ein Recht auf Selbstverteidigung“.

Zur Frage amerikanischer Waffenlieferungen an die Ukraine, für die sich vor Bidens Rede mehrere US-Senatoren auf der Sicherheitskonferenz ausgesprochen hatten, äußerte sich der US-Vizepräsident nicht.

Über die Kritik an Moskaus Ukraine-Politik hinaus warf der US-Vizepräsident dem russischen Präsidenten vor, sein Land „immer weiter von der Gemeinschaft demokratischer Staaten wegzuführen“. Die Welt beobachte in Russland „die Unterdrückung anderer Meinungen und die Verachtung des Rechts aller Staaten, selbst über ihre Zukunft und die Zugehörigkeit zu Allianzen zu entscheiden“.

Biden erinnerte daran, dass die USA und die EU Russland vor einigen Jahren „einen Neustart der Beziehungen und eine stärkere wirtschaftliche und politische Integration angeboten“ hätten. „Leider – und ich meine das wirklich so, wie ich es sage – leider hat Präsident Putin einen anderen Weg gewählt“, erklärte Biden.

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9 Kommentare

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  • die amis und ihr cowboy kapitalismus. wenn man sich die rede von kerry anhört kommt einem das grausen über derart viel heuchelei. offensichtlich glauben dieses typen selbst an das was sie da so absondern. schön, dass man sich heute auch abseits der leitmedien informieren kann, um zu beurteilen wie glaubhaft oder nicht solche sonntagsreden sind. wenn immer wieder auf das völkerrecht und/oder dessen bruch verwiesen wird, dabei aber der bruch des völkerrechts durch die amis schlicht ausgeblendet wird ist dies schlicht lächerlich. man sehe sich nur die ganzen schweinereien an die durch die amerikaner begangen werden und wurden. folter, rechtsstaatswidrige inhaftierung, geheime foltergefängnisse, völkerrechtswidrige angriffskriege legitimiert durch nachweisbare lügen der politischen nomenklatura, initiierung und finanzierung von terrorgruppen durch die cia, instabilisierung ganzer staaten zum eigenen vorteil, überwachung und bespitzelung von befreundeten nationen usw usf. wer solche freunde hat braucht keine feinde mehr. warum steht wohl immer noch auf der flagge der engländer (dem schoßhund der amerikaner in europa) der spruch divide et impera. wer so etwas unwidersprochen zu seiner grundüberzeugung macht, dem ist nicht zu trauen. die zustände in nahost beweisen dies in eindrucksvoller art und weise. zum schaden millionen unschuldiger. darüber sollte gesprochen werden. eine krankheit wird nicht dadurch geheilt in dem man sie ignoriert. wie heißt es doch so schön..."der nahe osten ist die tankstelle der welt"...die will man eben besitzen, koste es was es wolle. diesem ziel müssen sich alle anderen stellvertreterkriege unterordnen.

  • die U.S.A. ist doch wirklich der wichtigste staat in der welt, der für freiheit der meinungen und konstruktive lösungen eintritt, so lange es nur geht. schließlich steht ja auch in der verfassung der usa sogar drinnen, daß alle menschen gleiche rechte haben und gleich sind, diese werte verteidigt die usa seit ihrer gründung in der ganzen welt gegen alle despoten und diktatoren. deshalb ist es gut und richtig, auch der ukraine zu freiheit und selbstbestimmung zu verhelfen.

  • Es ist schade das der Sicherheitsklub in München sich in Schuldzuweisungen ermüdet !

    ..das erscheint wie ein Sieg von

    " Arroganz und Hochmut" !

    ..eben einfach dumm !

    Die Falken müssen jedoch ihre Kriegsbeile vergraben, und müssen einen gemeinsamen friedlichen Nenner, im Namen ihrer Interessen finden !

    Es gilt ja schliesslich, den Wahnsinn militärischer Eskalation im ukrainischen Bruderkrieg zu beenden, einen haltbaren Waffenstillstand zu verwirklichen...

    ..damit Krieg vermieden wird..! Damit das Leiden der Zivilbevölkerung hoffnungsvoll und friedlich beendet wird !

    • @vergessene Liebe:

      "Die Falken müssen jedoch ihre Kriegsbeile vergraben, und müssen einen gemeinsamen friedlichen Nenner, im Namen ihrer Interessen finden !"

       

      Ein friedlicher Nenner ist aber nicht im Interesse der Falken. Das Gegenteil ist der Fall.

  • Richtig, Sierra, als Putins Statthalter Assad mit Maschinenpistolen auf Hunderttausende Demonstranten gezielt und später ganze Stadtviertel aus der Luft erledigt hat, da hat der Westen nicht mitgemacht.

    Komisch - die meisten Länder Europas arbeiten friedlich miteinander, im Verständnis von dem einen blauen Planeten, der einen Welt, die wir alle teilen. Es gibt Probleme, aber sie werden in Verhandlungen gelöst. Obama hat seine Truppen aus Afghanistan und dem Irak abgezogen, trotz republikanischer Mehrheit (bis IS auftrat). Das einzige größere Land, das sich dem friedlichen Grundkonsens entzieht, ist die russische Föderation, ihre Panzer und grünen Männchen ohne Abzeichen.

    • @Große Leuchte:

      Danke!

    • @Große Leuchte:

      Präsident Assat hat sehr wohl das Recht - das sich Präsdient Poroschenko auch nimmt - ausländische Aggressoren - in Zaum zu halten. wer Syrien angreift, kann nicht erwarten, dass man ihm mit offenen Armen begegnet. Assat hat auch eine klare Mehrheit hinter sich - die mit diesen Ausländischen Verätern in Instanbul nichts zu tun haben wollen.

  • Es ist schon jetzt absehrbar, dass die Ukraine keinen Frieden will. Sie hat heute auf der gesamten Frontlänge die Separatisten angegriffen. Dies ist zumindest eine indrekte Bestätigung, dass die Ukraine deutlich an Land in den Verträgen verlieren würde.

    Präsident Putin hat dem Westen 3x die Chance gegeben vernünftig zu werden. 2007 in München an der Sicherheits-konferenz. Bei den Verhandlungen über den Libyien Angriff der NATO und letztmalig als die NATO zum kampf gegen Syrien aufgerufen hat.

    Der Westen hat alle Chancen versenkt. Die Ukraine die als Vertragsbrüchiges Land bekannt ist. Keine Kündigung beim GUS. Regelmässige Vertrags-verletzungen beim Gas. Verletzung des Sevastopolsabkommen mit Russland durch den Bau einer Ausbildungsstätte für die US Navy so geht es weiter. Was Steinmeier am Tag vor der Revolution geleistet hat - ist einer der schlimmsten Vertrags-brüche deutscher Regier-ungen überhaupt.

    Werden Waffen geliefert wird Russland mit Sicherheit nicht zusehen. Präsident Putin als Judoka ist sehr geduldig aber wenn er zum Siegeswurf ansetzt, dann gewinnt er meistens.

  • Hmm, warum war denn ein "Neustart der Beziehungen" überhaupt notwendig?

    Weil "der Westen" seinen Weg in unbeschreiblicher Arroganz zum Schaden der restlichen Welt durchboxen wollte und will (siehe insbesondere Kosovo, Irak, Libyen, Syrien, Ukraine).

    Nach dem Ende des kalten Krieges gab es ein langes Fenster des Goodwill untereinander. Es wurde insbesondere vom Westen fahrlässig nicht genutzt.