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Arbeitsmarkt in DeutschlandHöchststand an Beschäftigten

Hannes Koch
Kommentar von Hannes Koch

Trotz Krisen sind über 45 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Aber die Probleme kommen, wenn die Boomer in Rente gehen.

Shopping an einem Adventssamstag in München Foto: Wolfgang Maria Weber/imago

W irtschaftlich geht es Deutschland ziemlich gut – darauf deutet die hohe Zahl der Beschäftigten hin, die das Statistische Bundesamt am ersten Arbeitstag 2023 bekannt gab. 45,6 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr durchschnittlich in Arbeit, mehr als vor Corona, so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung.

Die sogenannte Multikrise – Covid, Krieg, Inflation, Klima – macht sich auf dem Arbeitsmarkt wenig bemerkbar. Es gibt eine Gleichzeitigkeit negativer und positiver Entwicklungen. Dass so viele Bürgerinnen und Bürger eine bezahlte Arbeit finden, entspannt die Gesellschaft. Den Lebensunterhalt selbst bestreiten zu können, erzeugt Zufriedenheit, die Möglichkeit sich einzumischen und damit sozialen Zusammenhalt.

Wenn jetzt noch eine Arbeitsmarktkrise dazukäme, wären wir deutlich schlechter dran. Trotz der sich ankündigenden leichten Schrumpfung ist die Lage vieler Unternehmen und Ar­beit­ge­be­r:in­nen offenbar solide. Selbst die Industrie stellt wieder Leute ein – ohne allerdings bisher die Jobverluste der Pandemie und der internationalen Lieferprobleme auszugleichen. Der Handel dagegen ist dabei, die Coronafolgen wettzumachen.

Auch die staatlichen Verwaltungen, Schulen und der Gesundheitssektor suchen dringend Beschäftigte. Deshalb finden inländische Arbeitslose und Ar­beit­neh­me­r:in­nen leichter neue Stellen – wobei neu Eingewanderte einen guten Teil der zusätzlichen Jobs besetzen. Und offenbar macht die Politik vieles richtig: Sie zieht kein Geld aus dem Arbeitsmarkt heraus, sondern pumpt zusätzliches hinein, etwa mit der Gas- und Strompreisbremse, die auch den Firmen zugutekommt.

Mehr Einwanderung nötig

Wie lange aber kann dieser Boom anhalten? Viele Fachleute sagen, dass bald der Höhepunkt der Beschäftigung erreicht sei, weil die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen und deutlich mehr freie Stellen als Bewerber auf dem Markt sein werden. Dann wahrscheinlich reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Die Politik muss erheblich mehr in Kinderbetreuung und Familienfreundlichkeit investieren, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu steigern. Außerdem brauchen wir zusätzliche Einwanderung.

Doch der prognostizierte Arbeitskräftemangel hat auch positive Seiten. Die Löhne werden zunehmen, die Beschäftigten können mehr Wünsche bei den Arbeitgebern durchsetzen. Gleichzeitig nimmt der Anreiz für die Unternehmen zu, teure Beschäftigte durch Maschinen zu ersetzen. Das wiederum führt zu höherer Produktivität, der Treiberin weiteren Wohlstands. Und mehr Produktivität schafft zum Beispiel die Basis dafür, konkurrenzfähige Techniken für die ökologische Transformation zu entwickeln und die Klima­krise zu bewältigen.

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Hannes Koch
Freier Autor
Geboren 1961, ist selbstständiger Wirtschaftskorrespondent in Berlin. Er schreibt über nationale und internationale Wirtschafts- und Finanzpolitik. 2020 veröffentlichte er zusammen mit KollegInnen das illustrierte Lexikon „101 x Wirtschaft. Alles was wichtig ist“. 2007 erschien sein Buch „Soziale Kapitalisten“, das sich mit der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen beschäftigt. Bis 2007 arbeitete Hannes Koch unter anderem als Parlamentskorrespondent bei der taz.
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26 Kommentare

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  • Entschuldigung, für mich ist das ein Wahnsystem. Richtig wäre, weniger für Geld zu arbeiten und sich mehr um Kinder, Alte, Kranke (bzw. alle Mitmenschen), den Zustand der Demokratie und des globalen Ökosystems, Kunst und Kultur zu kümmern. Unbezahlt, selbstbestimmt und freiwillig. Weil es nötig ist und außerdem Zufriedenheit und Glücksgefühle erzeugt.

    Wundert mich wirklich, in der taz so einen Unsinn zu lesen. Dazu aktuell in der ZEIT (leider hinter Bezahlschranke):



    "Meine Generation hat doch alles versaut"



    Die Boomer seien für viele der heute bestehenden Probleme verantwortlich, sagt der Soziologe Harald Welzer. Würden die Menschen weniger arbeiten, ginge es allen besser.



    www.zeit.de/arbeit...-arbeit-generation

    Wir haben auch eine schöne Karikatur über Erwerbsarbeitsfetischismus und Armut auf unserer Website: bge-rheinmain.org/ (ein bisschen runterscrollen).

    Es müsste doch auffallen, dass es im Zusammenhang mit der Erwerbsarbeit gar nicht mehr um die Befriedigung von Bedürfnissen, um die effektive Bewältigung von Aufgaben geht, sondern sie längst Selbstzweck geworden ist, zusammen mit dem Konsumismus nur der Ablenkung von Sinnfragen dient - und natürlich auch der Disziplinierung der Bevölkerung (Unternehmen als Erziehungsanstalten), die doch eigentlich in der Demokratie der Souverän ist.

    • @Eric Manneschmidt:

      ...und dass unser System der Sozialen Sicherung (die Einkommensverteilung) so stark an der Erwerbsarbeit hängt, ist ja menschengemacht und mithin korrigierbar. Vorschläge dazu liegen längst auf dem Tisch.

  • Zitat: "Doch der prognostizierte Arbeitskräftemangel hat auch positive Seiten. Die Löhne werden zunehmen, die Beschäftigten können mehr Wünsche bei den Arbeitgebern durchsetzen."

    Das darf bezweifelt werden. Die Regierung Großbritanniens lehnt aktuell Lohnerhöhungen bei Fachkräftemangel ab.

  • taz: "Dass so viele Bürgerinnen und Bürger eine bezahlte Arbeit finden, entspannt die Gesellschaft."

    Die Frage ist nur, ob man von dieser "bezahlten Arbeit" auch wirklich leben kann. Die SPD hat aus Deutschland ein Niedriglohnland gemacht - "Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt." - sagte Gerhard Schröder 2005 in Davos; und geändert hat sich daran auch heute noch nicht viel. Wir haben seit Jahren ca. 10 Millionen Niedriglohnempfänger in Deutschland, die nicht von ihrem "Lohn" leben können. Viele Milliarden Euro werden deshalb jährlich aus Steuermitteln aufgewendet, um nicht existenzsichernde Arbeit aufzustocken. Die Gesellschaft "subventioniert" also schon seit vielen Jahren Arbeitgeber, die ihren Angestellten nur Niedriglöhne zahlen.

    "Dass der Arbeiter für seine Arbeit auch einen Lohn haben muss, ist eine Theorie, die heute allgemein fallen gelassen worden ist." [Kurt Tucholsky, deutscher Journalist und Schriftsteller, 1890 - 1935]

  • Was denn für Anwartschaften? Sorry, Sie sollten sich mal unser Rentensystem vergegenwärtigen, was heute eingezahlt wird ist morgen weg.



    Auch wenn Beamte einzahlen bringt das nicht viel. Deren Pensionen werden auch aus laufenden Steuern bezahlt!



    Ich höre immer nur hilflose Argumente. All das kann doch die Demographie od3r System nicht ändern!



    Übrigens : Wenn Pensionäre auf das Niveau von Rentnern zurückfallen. Das würde was bringen. Das sagen weder Sie noch ist das sagbar in unserem Beamtenstaat. Ein Problem !

    • @Tom Farmer:

      "Was denn für Anwartschaften?"

      Gut. Punkte. Ist aber im Prinzip das Gleiche.

      "Sie sollten sich mal unser Rentensystem vergegenwärtigen"

      Gute Idee :-) Wie errechnet sich gleich die zu erwartende Rente?

      Übrigens meine ich mit Alle nicht nur Beamte.

      Mit der Demographie wird auch gern "Argumentiert". Am liebsten mit Prognosen aus den 90ern. Seit dem hat sich allerdings viel verändert.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das ist ganz einfach.



        Sie mit ihrem Gehaltsanteil sowie der Arbeitgeber bezahlen in die Rentenversicherung ein. In 2022 ergaben 7236 € ein Rentenpunkt. Je Rentenpunkt gab's dafür 36,02 €/mon Rente in Westdeutschland ab 65 plus Lebensjahre bis zum Lebensende. Dass die Verzinsung nicht so dolle is, wegen eben bis zu 45 Jahren Zeitversatz Einzahlung/Rente ist klar.



        Leider hat sich die Demographie weiter verschlechtert. 1,3 Kinder je Frau o.ä.

        • @Tom Farmer:

          "Das ist ganz einfach."

          Eben. Wer mehr verdient, bekommt mehr raus. Und die meisten jetzigen Rentner waren berufstätig, bevor D zum Niedriglohnland wurde. Also müssen jetzt Niedriglöhner Rentner finanzieren, die relativ hohe Renten bekommen. Da liegt ein Problem, dass man lösen könnte.

          "...1,3 Kinder je Frau..."

          Ist nur die halbe Wahrheit. Erstens war sie schon mal niedriger und zweitens wird die Zuwanderung nicht berücksichtigt. Allein letztes Jahr kamen aus der Ukraine rund 1.000.000 Menschen. Darunter sehr viele junge Frauen mit Kindern. Nicht alle, aber viele, werden bleiben.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Ich befürchte Sie verstehen das Problem nicht. Es ist irrelevant ob dann mehr oder weniger verdient wird. Denn wenn mehr, muss auch eine höhere Rente bezahlt werden. Das Problem bleibt langfristig gleich. Es wird im besten Fall , also z.B. bei sofortiger Gehaltsverdopplung, wenige Jahre verschoben. Sobald die dann aber ebenfalls Rente erhalten müsste die nächste Generation wieder exorbitante Lohnsteigetung haben. Sie wollen also ein Schneeballsystem?



            Zu wenig Kinder, Zuwanderung...whatever. Lohnsteigerung ist keine durchgreifende Lösung, da Systemproblem bleibt.

            • @Tom Farmer:

              "Das Problem bleibt langfristig gleich."

              Eben nicht.

              "Zu wenig Kinder, Zuwanderung...whatever."

              Das kann man ändern. Es ist kein Naturgesetz.

              Das "Problem" wird vom BDI und Konsorten ständig übertrieben, um das Rentenalter immer weiter anzuheben. Am liebsten auf Unendlich.

    • @Tom Farmer:

      War ganz unten zu @ warum_denkt _ keiner _ nach als Antwort gedacht.

  • Es scheint derzeit nicht möglich zu sein, direkt auf Beiträge zu antworten , ich beziehe mich auf die erwähnten "Pflegemaschinen" im Beitrag vom warum_denkt_keiner_nach.

    Tatsächlich hoffe ich (Ende 40(), dass es, bis ich zum Pflegefall werde, Pflegeroboter gibt, die Arbeiten wie anziehen, Körperpflege etc übernehmen. Solche intimeren Sachen würde ich sicher lieber von einer Maschine machen lassen, als von einer fremden Person. Das würde sicher nicht bedeuten, dass man keine Menschen mehr in der Altenpflege braucht, aber es gibt dann mehr Zeit für Zuwendung und weniger unangenehme Arbeiten, was den Job auch attraktiver macht. Und mit einem Pflegeroboter zu Hause müssten weniger Menschen ins Heim.

    • @Ruediger:

      Für Menschen, die keine menschliche Zuwendung benötigen, mag ein Roboter reichen. Die Meisten würden in einer solchen Welt erfrieren.

  • "Gleichzeitig nimmt der Anreiz für die Unternehmen zu, teure Beschäftigte durch Maschinen zu ersetzen."

    Pflegemaschinen, Lehrmaschinen, Serviermaschinen...

  • Ich kann dem positiven Tenor nicht ganz folgen. Zum einen gibt es immer mehr Beschäftigte, die außerhalb eines Tarifvertrages arbeiten, viele Arbeitnehmer sind nicht mehr Mitglied einer Gewerkschaft und/oder erhalten eben kein Tarifgehalt: sind schlecht bezahlt, arbeiten auf dem Niveau des Mindeslohns.

    Die Anzahl der Beschäftigten bedeutet nicht automatisch steigender Wohlstand oder eben steigende Kohärenz von Arbeitnehmern oder mehr gesellschaftliche Stabilität.

    Nach wie vor, gibt es viele Menschen, die sehr wenig verdienen, es gibt Arbeitnehmer, die seit Jahren Zuschüsse vom Jobcenter erhalten müssen.

    Durch Einwanderer, die oftmals die schlechten Stellen als erstes angeboten bekommen, wird die Beschäftigung nicht sofort gut.

    Andererseits ist eine Arbeitsstelle vielleicht ein Ausgangspunkt, aber wohin?

    Und für mein Verständnis tut unsere Gesellschaft nicht genug, um Kinder und Jugendliche wirklich gut zu fördern. Viele Schüler bleiben unter ihren Möglichkeiten, damit bestimmte soziale Klassen ihre Privilegien behalten können, lernen unter schlechten Bedingungen. Kita-Plätze werden manchmal angeboten, aber Erzieher kommen nicht mehr, Kinder werden in diesem System gut durchgerockt.

    Es ginge noch viel viel besser.

    Und Beschäftigung muss fair, gerecht und auch anständig bezahlt sein, sonst ist sie eben nur das: Arbeit.

    Und die kann auch krank machen.

    Oder anders formuliert, warum gibt es denn überhaupt noch qualifizierte Arbeitslose, warum sind im Hartz-System (SGB II) auch Menschen mit Qualifikationen registriert?

    Kurz: Der Weg zum Paradies ist m.M. noch weit. Vielleicht sind die ersten Meter ja bereits beschritten, das wäre gut.

  • @TomFarmer: Die staatlichen Zuschüsse ist der Ausgleich für versicherungsfremde Leistungen, die der Rentenversicherung aufgebürtet wurden.



    Im Übrigen macht ein Steuerzuschuß Sinn: Grundgesetzlich verpflichtet Vermögen. Tatsächlich finanzieren Vermögende nichts. Höchstens indirekt über Steuern.

  • Wenn wenige Menschen mehr erwirtschaften auf Grund der Rationalisierung und Effizienzsteigerungen als die BoomerGenerationen, dann ist genug da.



    Weiterhin:



    Es kann nicht angehen, dass die Milliarden, die die BoomerGeneration erwirtschaftet hat, in privaten Taschen Weniger verschwindet, die sich der grundgesetzlichen Sozialverantwortung entziehen.

    Deshalb muss der Generationenvertrag auf solide finanzielle Füße gestellt werden.

    Selbsternannte Konservative haben die Sozialversicherung zu lange als Selbstbedienungsladen gesehen und die Lasten allein den hart Arbeitenden aufgebürdet. Ihnen ging es nur um Ausgaben- und Steuersenkungen. Die jährlichen Rekordgewinne sprechen für sich!

    • @Unvernunft:

      "Rationalisierung und Effizienzsteigerungen" ja und genau das fand in Deutschland, EU aber auch US in der Produktion nicht statt. Stichwort für D: Innovationsstau.

      So was fand in China statt (bis zu Covid, jetzt auch nicht mehr). In den USA versuchen sie das gerade zu rebooten.

      Hier in D gibt es nur den gewollten Niedriglohnsektor (wir erinnern uns: Peitsche dafür war Hartz-IV, jetzt Bürgerhartz). Aber mehr als bis zur physischen Erschöpfung kann man die dort beschäftigten Lohnsklaven aber nicht auspressen.

      Wirtschaftlich (aber auch gesellschaftlich was ja einander bedingt) befinden wir uns halt auf den Weg in die lange Dämmerung. Aufschwung wird es auf lange Sicht nicht mehr geben. Nur mehr Knappheit und Verteilungskämpfe.

  • Obwohl dieser Sprung der Beschäftigtenzahlen zu beobachten ist, ist gefühlt immer noch überall zu wenig Personal vorhanden. Egal ob Pflege, Kindergarten, Verwaltung oder Industrie. Was ist denn da los?



    Gleichzeitig funktioniert das Rentensystem ohne staatliche Zuschüsse, derzeit über 100 Mrd € ebenfalls nicht! Trotz dieser Beschäftigtenzahlen.



    Irgendwas läuft grundsätzlich falsch. Mir fehlt die Idee! Aber wenn es jetzt relativ gut läuft aber dennoch nicht aufgeht... wie dann erst in 10 Jahren?

    • @Tom Farmer:

      In Zehn Jahren, dürfte dann zusätzlich auch ein Großteil der Ökosteuerzuschüsse von rund 20 Mrd. im Jahr wegfallen, die jetzt schon die Rentenkasse stützen.

      Es brauch eine grundlegende Rentenreform. Aber das wird ja notorisch abgestritten. In erster Linie wohl, weil sich alle davor drücken.

    • @Tom Farmer:

      Wenn man die staatlichen Geschenke, die die Rentenversicherung bezahlen darf, rausrechnet, würde das System auch ohne Zuschüsse funktionieren.

      Nicht falsch verstehen, ich finde Mütterrente, Fremdrente usw. nicht verkehrt, nur sind das Leistungen, denen kein Beitrag, sondern eben der Zuschuss aus dem Bundeshaushalt gegenübersteht.

    • @Tom Farmer:

      "Irgendwas läuft grundsätzlich falsch. Mir fehlt die Idee!"

      Das Problem ist, dass es zu viele schlecht bezahlte Arbeit gibt. Dort liegt der Zuwachs. Und natürlich zahlen Niedriglohnbezieher nur wenig in die Kassen ein.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ist auch deswegen falsch Ihr Argument, weil es ja nicht so ist, dass wenig eingezahlt wird und viel ausbezahlt wird. Die Relation bleibt immer gleich also stimmt dass System grundsätzlich nicht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Zu einfach diese Argument, allenfalls ein klitzekleiner Teilaspekt.



        Es fehlen über 100 Mrd in der Rentenkasse, oder ca. 30% für eine Deckung. Grob geschätzt bräuchte es also 50% höhere Gehälter.



        Erstens, dann liegt es trotz Fachkfäftemangel eher an der Qualifikation. Zweitens gäbe dann eine Inflation, die das wieder durch Rentensteigerungen/Gehaltssteigerungen zunichte machen würde.

        • @Tom Farmer:

          2. Versuch, da der erste in der Moderation hängenblieb ...

          "Es fehlen über 100 Mrd in der Rentenkasse, oder ca. 30% für eine Deckung. Grob geschätzt bräuchte es also 50% höhere Gehälter."

          Dem stehen Sozialleistungen in ähnlicher Höhe gegenüber, die der Staat der Rentenkasse aufgebürdet hat wie z.B. Mütterrente, Leistungen nach dem Fremdrentengesetz usw. Also Renten, denen keine Beitragszahlungen gegenüberstehen, die sogenannten versicherungsfremden Leistungen.

          Ich finde diese Leistungen durchaus richtig, aber sie sollten eben nicht vom Beitragszahler, sondern der Allgemeinheit getragen werden. Und genau das macht der Bundeszuschuss (ob die Höhe stimmt, ist eine andere Diskussion).

        • @Tom Farmer:

          "...Zweitens gäbe dann eine Inflation..."

          Dann hatten wir vor der Agenda 2000 eine galoppierende Inflation? Es ist immer wieder interessant, was so an "Argumenten" gegen vernünftige Löhne vorgebracht wird. Der BDI freut sich :-)

          "Ist auch deswegen falsch Ihr Argument, weil es ja nicht so ist, dass wenig eingezahlt wird und viel ausbezahlt wird."

          So ist es nur nicht. Ein Großteil der heutigen Rentner hat sich seine Anwartschaften erworben, bevor D ein Niedriglohnland wurde. Und jetzt sollen Leute dafür gerade stehen, die wenig verdienen. So funktioniert das natürlich nicht.

          Der 2. Webfehler ist natürlich, dass nicht alle einzahlen...