Antisemitismus bei US-Gaza-Protesten: Welt ohne Israel gewünscht
Auf Palästina-Demos beim demokratischen Parteitag wird ein Ende der US-Unterstützung gefordert. Klarer kann man sich ein wehrloses Israel nicht wünschen.
W er die Gaza-Proteste vor dem demokratischen Parteitag in Chicago diese Woche begrüßt oder als „willkommene Konsensstörung“ beschreibt, verharmlost eine antiisraelische Bewegung, die sich seit dem 7. Oktober zunehmend vom demokratischen Diskurs verabschiedet.
Auf den Demos in Chicago zu sehen: Flaggen der Hisbollah, des Irans oder Samidoun – Gruppen und Staaten, die direkt oder indirekt am Terror gegen israelische Zivilist*innen beteiligt sind. Am Dienstag verbrannte ein vermummter Demonstrant eine Israel-US-Mischflagge. Auf Transparenten steht neben einer Kalaschnikow „Bring the war home“ oder „Shut down the DNC for Gaza“.
Die Botschaft ist klar: Es geht nicht um Dialog, es geht um eine infantile Intifada-Inszenierung, die ausgerechnet den demokratischen Parteitag zum Desaster machen will – in einem Wahlkampfjahr, das womöglich die Zukunft der US-amerikanischen Demokratie entscheiden wird.
Kann man die Kriegsführung der israelischen Armee kritisieren, etwa dass es zu viele zivile Opfer in Gaza gibt? Man muss es. Aber es ist naiv zu glauben, dass ein Stopp der Waffenlieferungen aus den USA, wie die Demonstrierenden sie fordern, den Krieg in Nahost beenden würde. Israel wird nach wie vor von Iran und seinen Proxys angegriffen. Wenn der jüdische Staat sich nicht mehr wehren kann, dann ist ein zweiter 7. Oktober die Folge.
Die Maximalforderungen der Bewegung zeigen, wohin die Reise geht: in eine Welt, in der Israel nicht mehr existiert. Denn unter diesen ist auch die Einstellung jeglicher Hilfe an Israel – was die Finanzierung des Iron Dome gefährden würde, ein Luftabwehrsystem, das Zivilist*innen schützt und die Eskalation des ständig schwelenden Konflikts schon in vielen Fällen verhindert hat.
Wer nun insinuiert, dass Kamala Harris wegen der Israel-Solidarität ihrer Partei lediglich das geringere Übel gegen Donald Trump darstelle und das nicht ausreiche, verkennt, was im November auf dem Spiel steht: die Abschaffung der Demokratie. Und was durch einen Harris-Sieg gewonnen wäre: die erste Frau und die erste schwarze Frau im Weißen Haus.
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