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Antisemitismus-Doku im ErstenMängel nicht beseitigt

Die „Bild“ spielt Verfechterin der Pressefreiheit und die ARD ist nun doch gezwungen, die Doku zu zeigen. Am Ende hilft es nur den Antisemiten.

Die Gäste bei Maischberger am Mittwochabend zur Besprechung der umstrittenen Doku Foto: imago/Future Image

Der Antisemit, er ist ein rares Wesen. Wirklich niemand will einer sein. Was auch immer dafür sorgt, dass Juden mitten in Berlin oder Paris geschlagen werden, dass das Wort „Jude“ als Schimpfwort auf Schulhöfen üblicher Sprachgebrauch ist, dass jedes jüdische Café unter Polizeischutz steht – mit Antisemitismus hat es nichts zu tun.

So gesehen war das Anliegen von WDR und Arte höchst ehrenhaft, ein Film-Team ins Feld zu schicken, um den heutigen europäischen Antisemitismus aufzuspüren. Erfolgreich: Die Sammlung von einschlägigen Statements quer durch alle Bevölkerungsschichten in Deutschland und Frankreich, von den Linken bis zu den Nazis, von Verschwörungsspinnern bis zu Rappern, von christlichen Ureinwohnern bis zu muslimischen Einwanderern, ist ebenso bedrückend wie erhellend.

Leider mussten die Filmemacher nebenbei auch noch den Nahost-Konflikt klären. Dass die dort vertretene Sichtweise (kurze, aber präzise Zusammenfassung: Israel = gut, Palästinenser = böse) gar nicht so sehr die Sache der Juden und noch nicht einmal die Israels unterstützt, sondern dass diese Film gewordene Netanjahu-Fantasie den Blick auf das Problem eher verwässert, scheint ihnen nicht aufgefallen zu sein.

Wohl aber den Fernsehredakteuren, die die Ausstrahlung verhinderten. Aber nicht etwa, um an der Beseitigung der Mängel zu arbeiten, sondern um den Streifen ganz tief unten in der Schreibtischablage verschwinden zu lassen, in der Hoffnung, er löse sich da schon irgendwie auf. Tat er aber gar nicht. Schon stand der Verdacht im Raum, der Film werde nicht gezeigt, weil „Die“ seine Ausstrahlung verhindern – was insofern verwirrend ist, weil „Die“ ja üblicherweise Juden sind, wie der Film in seinen guten Momenten zeigt.

So aber konnte sich die Bild als Verfechterin der Pressefreiheit inszenieren, nebenbei ihre anti-öffentlich-rechtliche Kampagne pushen und zeigte also den Film online, was die Debatte so sehr befeuerte, dass die ARD nun doch noch im Hauptprogramm nachzog, nicht ohne sich fortwährend vor, im und unter dem Film von selbigem zu distanzieren.

Blüm und Schönenborn bei Maischberger

Abschließend sollte Sandra Maischberger alles wieder einfangen, lud statt der Autoren aber lieber zum Beispiel Norbert Blüm ein, der immerhin auch schon mal im Nahen Osten war. Nach dem Brimborium um das Ableben seines Ex-Chefs Kohl war es zumindest beruhigend zu erfahren, dass es Blüm noch gutgeht; wie eh und je beklagte er vor allem von Israelis begangenes Unrecht.

Klar, wenn man über Antisemitismus in Deutschland redet, muss man zuerst über Kinder im Gaza-Streifen sprechen. Blüm jedenfalls hätte man effizienter nicht nach, sondern in dem Film zu Wort kommen lassen, irgendwo zwischen Elsässer und Jebsen.

WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn versuchte derweil, die Untätigkeit seiner Leute mit journalistischen Standards schönzureden, die überraschenderweise lauten, dass eine ARD-Doku nicht einseitig sein und keine Agenda verfolgen dürfe. Ob der Mann jemals zuvor ins eigene Programm geguckt hat?

Am Ende jedenfalls dürften sich alle Antisemiten darin bestätigt sehen, dass es gar keinen Antisemitismus gibt, sondern dass die Juden halt schlimme Finger sind, die ihre Propagandafilme inzwischen sogar schon vom WDR produzieren lassen. Was genauer betrachtetet eigentlich ein Beweis gegen die Theorie des allmächtigen Judentums wäre, denn hätte das wirklich was zu sagen, es würde kaum derartig dilettantische Auftragnehmer wählen. Aber mit Logik ist Antisemiten ja ohnehin nicht beizukommen.

Den jüdischen Schülern in Berlin und Paris jedenfalls dürfte das ganze Spektakel kaum geholfen haben, eine diskriminierungsfreie Kindheit zu erleben.

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103 Kommentare

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  • "Auserwählt und ausgegrenzt."

    Hmm...

    Vielleicht geht das eine eben nicht ohne das andere?

    Könnte man vielleicht mal drüber nachdenken...

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Dieser Kommentar ist so bitter wie erhellend und verdeutlicht nochmal das Problem, warum man dringend über linken Antisemitismus reden sollte. Da kommen bei dir ja ganz alte Reflexe hervor, von den jüdischen Geheimgesellschaften im Verborgenen.

       

      Es gibt zwei wirklich expandistische Religionen mit Allmachtsanspruch, das ist der Islam und das Christentum. Dagegen ist es ziemlich schwer Jude zu werden.

      Für Auserwählt hält sich übrigens jede verdammte Religion auf dieser Welt. Juden werden aber nicht aufgrund ihres Glaubens angefeindet, sondern wegen ihrer jüdischen Herkunft

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Einen Rat wollte ich Ihnen noch auf den Weg mitgeben: Arbeiten Sie sich nicht an jeder in diesem Forum geäußerten antizionistischen/antisemitischen Äußerung ab.

         

        Das ist wie mit Trollen, sie füttern Sie damit nur an.

         

        Und Argumenten sind ja die wenigsten dieser Leute zugänglich. Und Sie gehen ja auch regelmäßig unter die Gürtellinie.

         

        Eine gewisse Teflon-Beschichtung ist hier ganz hilfreich :-)

         

        Es gibt einige Verteidiger des jüdischen Staates, die hier schon das Handtuch geworfen haben.

         

        Weil ihnen die Penetranz und das Obsessive einfach zuviel wurden.

         

        Diesen Triumph sollte man denen nicht gönnen.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Wenn ich hier auch mal unter die Gürtellinie gehen sollte, dann nur deshalb, weil ich keine Lust habe mich von Antisemiten niederbrüllen zu lassen.

           

          Sicherlich werde ich hier nicht jeden überzeugen können, aber es reicht mir schon für den Anfang die kleine Saat des Zweifels zu säen.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @6474 (Profil gelöscht):

            Ups! Das "Sie" sollte ein "sie" sein.

             

            Sorry dafür. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Sie unter die Gürtellinie gehen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Manche Leute merken gar nicht, wie einfach sie die ihnen vorgeworfenen Ressentiments eben mal so bestätigen.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)
    • @82732 (Profil gelöscht):

      Ja, das ist für sich genommen schon inakzeptabel. Aber immerhin schafft es die prozionistische Seite ja regelmäßig in die Hörsäle.

      https://www.israelnetz.com/gesellschaft-kultur/gesellschaft/2017/03/21/bds-veranstaltungen-in-bonn-und-frankfurt-abgesagt/

       

      "Für Spaney ist es „unakzeptabel, wenn versucht wird, die Wissenschafts- und Redefreiheit zu verhindern"." - Solange er sich nicht genauso eindeutig positioniert, wenn es um die kritische Sicht auf die israelische Politik geht, bleibt das ein wenig glaubhaftes Lippenbekenntnis.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Nichtjüdischer Antizionismus ist Antisemitismus. Wie mir dieses scheinheilige Gerede vom Antizionismus auf die Nerven geht. Israel existiert nächstes Jahr seit 70 Jahren und alleine in den 90er Jahren sind 23 Länder entstanden. Kommt endlich mal darauf klar.

         

        Antizionismus im Jahre 2017 bedeutet in aller Deutlichkeit, Juden ins Meer treiben zu wollen

  • „Klar, wenn man über Antisemitismus in Deutschland redet, muss man zuerst über Kinder im Gaza-Streifen sprechen.“

     

    Nein, muss man sicher nicht. Das müsste man nur dann, wenn Juden für sich aufgrund ihrer Geschichte Sonderrechte im Umgang mit anderen Volksgruppen beanspruchen würden. Das tun sie meines Wissens nach aber nicht.

    Was die derzeitige israelische Politik angeht, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Die hält sich für unfehlbar und schert sich seit vielen Jahren einen Dreck um das, was die Vereinten Nationen zum Gaza-Streifen und zur isrealischen Siedlungspolitik in zahlreichen Resolutionen beschlossen hat. „Wer uns kritisiert, kann nur ein Antisemit sein“, ist die sonderbare Logik dahinter, die fälschlich impliziert, dass alle Juden mit der Politik Netanjahus 100% einverstanden wären. Solchem Unsinn sollte man hier nicht ständig auch noch zusätzlich das Wort reden. Man kann, wenn man sich ein bißchen mehr Mühe gibt, sehr wohl unterscheiden, was Antisemitismus ist und was Sachkritik ist, die weder auf Religions-, noch auf Volkszugehörigkeit abzielt und die man gegenüber jedem anderen Land ggf. genauso vorbringen müsste.

  • 8G
    82732 (Profil gelöscht)

    Punkt 1: Ja, diese Doku ist parteiisch, sie hat eine Agenda und -ja- sie zeigt klar pro-jüdisch und pro-israelisch "Haltung". 

     

    Aber: Wer "Haltung zeigen" und eine Parteinahme grundsätzlich für journalistisch falsch hält, sollte dann z.B. auch nicht taz lesen...

     

    Punkt 2: Hier nun eine Doku, die aufzeigt: Antisemitismus kommt nicht nur (wie eventuell erwartet/bestellt?) aus der braunen Ecke,

    sondern -vermengt mit und verbrämt als Israelkritik- auch von Linken.

     

    Und in sehr gewalttätiger Form Zuwanderern.

    Für das Benennen dieser Befürchtung wurde auch schon der Zentralrat der Juden sehr angegriffen....

     

    Dass Juden in Europa wieder verstärkt Antisemitismus erleben, und zwar auch (vor allem ?) arabisch-muslimischen Antisemitismus, dem muss begegnet werden.

    Auch wenn es nicht in jedes festgefügte Weltbild passt...

     

    Daher: Unbequeme, aber nötige Doku

    • @82732 (Profil gelöscht):

      "Haltung" darf nicht dazu führen, Fakten zu fälschen oder falsch darzustellen.

       

      Es gehört zum journalistischen Handwerk, Personen und Organisationen mit Vorwürfen, die ihnen gemacht werden, zu konfrontieren, und deren Aussage dazu einzuholen. Ebenso gehört es zum journalistischen Handwerk, sich bei der Bewertung des Wahrheitsgehaltes von Informationen nicht nur auf eine Quelle zu verlassen. Das gilt insbesondere dann, wenn man weiss, dass diese Quelle nicht unvoreingenommen ist.

       

      Drittens gehört es sicherlich nicht zur "Haltung", erwiesene Fakten zu unterschlagen, wenn sie den eigenen Ansichten und Überzeugungen widersprechen.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @cursed with a brain:

        Was neuerdings alles zum journalistischen Handwerk gehören soll.

        Aber nur wenn es um Antisemitismus geht. Wenn ein AFDler "Muslime raus" brüllt, dann ist er für alle Linksdeutschen einwandfrei ein Rassist. Da fragt keine Doku nach, ob derjenige das wirklich so gemeint hat. Wenn am Al Quds Tag in Berlin "Adolf Hitler" oder "Tod den Juden" skandiert wird, dann muss man aber auf jeden Fall nochmal genau nachfragen, ob das auch so gemeint war.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Wenn sowas skandiert wird, dann geben sich die Rufer damit doch eindeutig als Neofaschisten zu erkennen und nicht etwa als „Linksdeutsche“.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Rainer B.:

            Um genau zu sein, waren es Araber mit Palästina-Flagge...

             

            Am besten liest du nochmal selbst worum es ging.Puh...Seufz...

             

            In dem Fall ging es mir um die Aussage das journalistische Arbeit in jedem Fall darin bestünde, die Beschuldigten mit ihren Aussagen zu konfrontieren.

             

            Ich habe nur darauf hingewiesen, das dies für Rassistische Aussagen nach linken Standards nicht gilt, weil diese als solche erkannt werden und es auch keine Frauke Petry zugestanden wird, ihre rassisitschen Aussagen zu relativieren.

             

            Bei Antisemitismus stellt man sich dagegen blind, ausser er kommt direkt von der NPD.

             

            Bei Antisemtismus darf CDUlerNorbert Blüm von einem "Vernichtungskrieg" und der "Antisemtismuskeule" sprechen ohne das sich die Linke daran stört.

            • @6474 (Profil gelöscht):

              Ich hab schon verstanden, worum es hier geht, nämlich die Linke über Bande dann doch noch irgendwie in einen Zusammenhang mit Antisemitismus zu bringen.

              Wenn Sie der Meinung sind, dass die Linke nichts Besseres zu tun hätte, als ständig nur den Sprachmüll von Frauke Petry oder Norbert Blüm wegzuräumen, sind Sie auf dem Holzweg.

              • 8G
                82732 (Profil gelöscht)
                @Rainer B.:

                Ja, in der Tat.

                 

                Das hat der Film ja gerade gezeigt: Dass die Unterstützung arabisch/ plästinensischer Vernichtungsphantasien -Israel beseitigen, Juden ins Mittelmeer treiben- wie sie z.T. von Linken kommt, durchaus sehr antisemitisch ist.

                 

                Die unsägliche Berliner al-Quds Demo nur mal wieder so als Beispiel...

                • @82732 (Profil gelöscht):

                  Dass Sie aus vorgeblichen Phantasien Einzelner, die Sie - warum auch immer - für Linke halten, systemischen Antisemitismus bei den Linken diagnostizieren, sagt doch mehr über Sie als über die Linke aus und hinterlässt bei mir lediglich Zweifel am Zustand Ihrer Urteilsfähigkeit.

              • 6G
                6474 (Profil gelöscht)
                @Rainer B.:

                Dazu muss man kein bischen über Bande spielen.

                Einfach mal lesen:http://cicero.de/innenpolitik/wie-der-antisemitismus-die-linke-kam/42297

                Oder soll es das Antifainfoblatt von 99 sein?:https://www.antifainfoblatt.de/artikel/antisemitismus-der-deutschen-linken-0

                • @6474 (Profil gelöscht):

                  Sie müssen doch nicht gleich alles glauben, bloß weil es irgendwo geschrieben steht und Sie es gerne so hätten.

  • Gut ist, was Norman Finkelstein* gesagt hat, als er mal in Deutschland war (passt auch auf die 'Helden' des Films und der Bildzeitung):

     

    "Viele spielen sich als Helden auf, weil sie immer wieder den Holocaust und den Antisemitismus anprangern. Mir ist es geradezu peinlich, das zu lesen."

    _______

    * Wer nicht weis, wer das ist, bei Wikipedia schauen.

  • Also, ich hab' den Film gesehen und kann gut verstehen warum ARTE ihn nicht zeigen wollte.

    Die Macher vertreten eine Seite im dokumentierten Konflikt und machen daraus auch keinen Hehl. Sie sind nicht bemüht, falsche Aussagen in Interviews ihrer Seite zu kommentieren oder die Gegenseite zu erläutern.

    Ganz anders als ARTE-Filme sonst so sind. Manchmal wirkt die Unparteilichkeit etwas aufgesetzt, aber man bemüht sich.

    Außerdem hatte der Sender andere Erwartungen an den Inhalt. Der bestellte Film sollte den aufstrebenden Antisemitismus in Europa zeigen. Tatsächlich werden vor allem Frankreich und Deutschland erwähnt. Der Film beschäftigt sich nicht mit dem Rechtsextremismus-Boom in Ungarn, Polen usw.

    Trotzdem ist es ein guter und wichtiger Film. Die Macher verstecken nicht, das sie parteiisch sind. Ich teile ihre Positionen nicht immer, aber der Film war sehr informativ und aufschlussreich.

    Vielleicht sollte ARTE einen Antisemitismus-Themenabend machen. So hat der Sender Gelegenheit den Film zu kommentieren.

    Der Bedarf besteht. Das zeigt der Film um den es hier geht sehr deutlich.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @KnorkeM:

      Ich kann Ihnen nur beipflichten. Die Macher sind parteiisch. Das ist OK, aber man sollte halt nicht so tun, als seien sie es nicht, wie bei einem frühen Beitrag der TAZ zum Thema zu lesen.

       

      Parteinahme ist OK, wenn sie sich als solche offenbart. Das tut der Film m.E. nicht und deswegen verbuche ich ihn unter Propaganda.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        Die Macher sind parteiisch weil sie gegen Antisemitismus sind?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Die einleitende Passage ließ mich bereits an der Wahrhaftigkeit des Films zweifeln.

           

          Abbas: „Darüber hinaus möchte ich noch sagen, dass vor nur einer Woche einige Rabbiner in Israel ihre Regierung aufgefordert haben, unser Wasser zu vergiften, um Palästinenser zu töten.“

           

          Schon eine seltsame Behauptung von Abbas. Zwar ist nicht auszuschließen, dass es durchgeknallte Israelis gibt, die die Palästinenser zum Teufel wünschen. Was aber nichts sagt über die Haltung der Durchschnittsisraelis.

           

          Womit aber kritisiert der Film diese Behauptung? – Mit Übertreibung. Abbas wird untergejubelt, er habe die Rabbiner beschuldigt, eine „Brunnenvergiftung“ zu „planen“, um den Palis „ihr Land zu rauben“.

           

          Und wie soll nun das Europa-Parlament auf Abbas abenteuerliche Beschuldigung reagiert haben? Mit “Standing Ovations. Parlamentspräsident Schulz twittert: ‚Eine inspirierende Rede!’"

           

          Wirklich darauf? Oder doch nicht doch auf andere Passagen der Rede, wie z. B. „das Ziel einer friedlichen Koexistenz zweier Staaten Israel und Palästina“ (WDR). Würde ein Julius Streicher, der angeblich aus Abbas spricht, sich für so was stark machen? Und sei es nur zum Schein?

           

          Filmautor Schröder: „"Wie kann man einen Film über europäischen Antisemitismus machen, der nicht vom Verstand, von der Haltung und vom Herzen her projüdisch ist?“

           

          Wieso denn das? Wenn ich den Antisemitismus für einen mörderischen Schmarren halte, muss ich noch lange nicht sämtliche Juden in mein Herz schließen. Unter Juden gibt es wie in jeder Religionsgemeinschaft sone und solche. Das wollen weder Antisemiten noch deren Pendant, die Philosemiten, wahr haben.

           

          Der Antisemit imaginiert eine weltweite Verschwörung der Juden. Der Philosemit eine weltweite Verschwörung gegen die Juden. Jede heftige, besonders aber jede verfehlte Kritik an Israel sei per se antisemitisch. Dieser Form des Philosemitismus kommt der Film sehr nahe.

           

          Zwar ist jeder Antisemitismus blödsinnig, aber nicht jeder Blödsinn ist antisemitisch.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Die Macher sind "parteiisch", weil sie

           

          - unwahre Behauptungen aufstellen und unwahre Behauptungen Dritter nicht korrigieren

           

          - von diesen unwahren Behauptungen belasteten Personen und Organisationen keine Möglichkeit zu einer eigenen Stellungnahme geben

           

          - Sachzusammenhänge oft falsch darstellen und Hintergründe verschweigen oder verschleiern, und dadurch Vorgänge nur "scheinbar objektiv", tatsächlich aber manipuliert wiedergeben.

          http://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/unternehmen/doku-faktencheck/doku-video-100.html

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            Das Einordnungen des WDR sind pareiisch und ekelhaft. Z.B gebe es ja keine Hinweise auf einen antisemitschen Hintergrund beim anschlag auf das Bataclan:"Auch bei den jüngsten Attentaten scheint es einen dezidiert jüdischen Aspekt zu geben, und der interessiert in Israel sehr. Die Band Eagles of Death Metal, die im Pariser Club Le Bataclan spielten, war bekannt als äusserst israelfreundlich.....Dafür, das die Terroristen nicht zufällig über das Bataclan stolperten, spricht auch die Tatsache, dass hier jahrelang jüdische Gruppen für den israelischen Grenzschutz Magav Spenden sammelten und dass der Klub seit langem von antiisraelischen und antisemitischen Gruppen beschimpft und bedroht wurde. 2011 berichtete die Wochenzeitung «Le Point» über einen Jihadisten, der von französischen Sicherheitskräften zu einem Anschlag befragt wurde, der 2009 die 17-jährige französische Studentin Cécile Vannier das Leben kostete. Der Mann gab zu Protokoll, er habe auch ein Attentat gegen das Bataclan geplant, da dessen Besitzer Juden seien."https://www.nzz.ch/international/der-juedische-aspekt-1.18647288

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @6474 (Profil gelöscht):

              Ps. Man stelle sich mal vor, das WDR sehe keine rassistischen Zusammenhang bei den Anschlägen auf Flüchtlingsheime. Was dann hier wohl los wäre?

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @cursed with a brain:

            Das Einordnungen des WDR sind pareiisch und ekelhaft. Z.B gebe es ja keine Hinweise auf einen antisemitschen Hintergrund beim anschlag auf das Bataclan:"Auch bei den jüngsten Attentaten scheint es einen dezidiert jüdischen Aspekt zu geben, und der interessiert in Israel sehr. Die Band Eagles of Death Metal, die im Pariser Club Le Bataclan spielten, war bekannt als äusserst israelfreundlich.....Dafür, das die Terroristen nicht zufällig über das Bataclan stolperten, spricht auch die Tatsache, dass hier jahrelang jüdische Gruppen für den israelischen Grenzschutz Magav Spenden sammelten und dass der Klub seit langem von antiisraelischen und antisemitischen Gruppen beschimpft und bedroht wurde. 2011 berichtete die Wochenzeitung «Le Point» über einen Jihadisten, der von französischen Sicherheitskräften zu einem Anschlag befragt wurde, der 2009 die 17-jährige französische Studentin Cécile Vannier das Leben kostete. Der Mann gab zu Protokoll, er habe auch ein Attentat gegen das Bataclan geplant, da dessen Besitzer Juden seien."https://www.nzz.ch/international/der-juedische-aspekt-1.18647288

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @6474 (Profil gelöscht):

          Ne, weil sie Antisemitismus bei allen jenen verorten, die Israel kritisieren und sich damit gegen alle Gegenargumente immunisieren. Ein mehr als dursichtiges und intellektuell zutiefst unredliches Unterfangen.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Aha, wer im Film kritisiert Israel denn nur? Wir haben Holocaustvergleiche, wir haben doofe Verschwörungstheorien, wir sehen Gewaltaufrufe gegen Juden. Was wir nicht sehen, ist die viel beschworene "Israelkritik".

        • @6474 (Profil gelöscht):

          In mindestens 30 Minuten des Films geht es überhaupt nicht um Antisemitismus, sondern darum, dass Israel alles richtig macht. - An einer Stelle heißt jedoch sehr(!) kritisch:

           

          »Gelegentlich unterlaufen den Israelis auch Fehler.«

           

          Gelegentlich?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Ja. - Man braucht nur zu schauen, wer den Film denn soo wichtig fand? Die Bildzeitung. Und zu Axel Springers Redaktionstatuten gehört ja:

         

        "Wir unterstützen die Lebensrechte Israels."

        • @Klaus Bloemker:

          Und was genau ist jetzt schlecht daran, oder macht die Bildzeitung befangen, dass sie, wie sie schreiben, das "Lebensrecht Israels" unterstützen will?

    • @KnorkeM:

      "Antisemitismus-Themenabend ...

      Der Bedarf besteht."

       

      Bei wem? Bei der Bildzeitung, Wolfsohn und dem Zentralrat der Juden - alle drei sehr pro Israel. Sie hatten einen Bedarf an dieser 'Auserwählt ...' Doku.

       

      Ich glaube, mehr Bedarf besteht nicht.

      • @Klaus Bloemker:

        Naja und halt noch bei jedem, der öffentliche "Adolf Hitler!, Adolf Hitler!"-Sprechchöre für ein Problem hält. Ich denke doch, dass das mehr als die genannten Personen und Institutionen sind.

      • @Klaus Bloemker:

        Von mir aus auch gleich eine Themenwoche. Da kann man sich dann jeden Tag eine "Spielart" des Antisemitismus vornehmen.

         

        Der sogenannte "linke" oder "antizionistische" Antisemitismus dürfte nämlich maximal nur ein Viertel der gesamten antisemitischen Überzeugungen ausmachen. Rechter Antisemitismus ist weitaus verbreiteter, wird aber - und dafür ist dieser polemische Propagandafilm aus dem Blickwinkel der orthodoxen und ultrakonservativen Rechtszionisten ein hervorragendes Beispiel - zunehmend marginalisiert und negiert. Das zeigen auch die politischen Auswirkungen nach der Ausstrahlung. Die AfD darf sich plötzlich, basierend auf dem Film, als "politischen Garanten jüdischen Lebens" in Deutschland definieren, während gleichzeitig der anisemitische Verschwörungstheoretiker Gedeon weiter Mitglied der AfD ist, der in seinen Büchern die Juden als "inneren Feind des christlichen Abendlandes" charakterisiert, die wissenschaftliche Aufarbeitung des Holocaust als "Zivilreligion" bezeichnet und die "Protokolle der Weisen von Zion" für authentisch hält.

         

        Über diesen Antisemitismus zu reden gibt es bei der Bild, Wolffsohn und den rechtszionisten Koalitionären einer breiten muslimfeindlichen Anti-Flüchtlings-Koalition, vor dessen Karren sich nun auch die taz spannen läßt, sicherlich wenig Bedarf.

         

        Umso spannender wäre ein solches Projekt.

  • So verkehrt fand ich die Maischbergersendung gar nicht. Mansour und Wolffsohn haben sich super gut geschlagen und eigentlich alle Punkte geholt, auch wenn sie immer wieder bei Null anfangen mussten, und es auch weiterhin tun werden. Die sonstigen "Protagonisten" waren Karikaturen ihrer selber, allen voran der aalglatte WDR Fernsehdirektor, ein Biedermann wie aus dem Bilderbuch. Nur, es wird nichts an den Lagern ändern. Die einen werden weiterhin ihren offenen oder getarnten oder klammheimlichen Antisemitismus frönen, und es sich entrüstet verbitten, als solche benannt zu werden. Die anderen werden unbeirrt und bis ans Ende ihrer Tage dagegen reden und schreiben, oder irgendwann verbittern. Oder wieder einmal die Koffer packen. Und dem großen Rest geht das Ganze eh am Arsch vorbei, wenn sie überhaupt zugeguckt haben. Vielleicht sind ein paar Unentschlossene ein wenig ins grübeln gekommen, ich hoffe es jedenfalls. Dann wär es den ganzen Aufwand und die (kurze) Aufregung doch etwas wert gewesen.

    Danke übrigens an Heiko Werning, hätt ich jetzt fast vergessen!

    • @Rainer Seiferth:

      zu Beginn der Sendung hat Wolffsohn Intendant Schönenbohm ständig widersprochen, ohne seine Quellen offenlegen zu können. Er hat lediglich anderes behauptet und dann gemeint, es stünde "Aussage gegen Aussage". Es standen aber lediglich die nachvollziehbaren und überprüfbaren Fakten eines Intendanten gegen das wirre Geschwätz eines vorurteilsbeladenen Glaubenskriegers.

       

      Am Ende der Sendung stellte Wolffsohn gar noch eine falsche Behauptung über eine Aussage von Helmut Schmidt auf und liess dabei auch nicht den Einwurf Maischbergers gelten, die das Zitat Schmidts richtig stellte und betonte, das habe der Sender zweifelsfrei recherchiert. Wolffsohn ließ das nicht gelten, ihm reichte, dass er das "anders" erinnerte, um bei seiner exklusiven "Wahrheit" zu bleiben.

       

      Der Mann ist kurz gesagt eine Schande für die Zunft der Historiker.

  • Mal nur so eine Frage - und ich nehme an dafür gibt es Prügel von der einen und Applaus von der falschen Seite:

    Ist es denn einer halbwegs rationalen Analyse angemessen, Antisemitismus als eine geradezu übernatürliche Macht darzustellen, die fast die ganze Welt unterwandert hat? Und überall gleich die antisemitische Weltverschwörung zu wittern? Mir kommen da ganz komische Analogien in den Sinn...

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Flipper:

      Der Vorwurf des Antisemitismus wird oft instrumentalisiert. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Es geht schlicht darum, Kritik abzuwehren. Das ist genauso, als wollte man bei jeder die Äußerung von Konservativen in Bezug auf die Familie die Hitler- oder Kohl-Keule auspacken oder jedem Linken unterstellen, er sei in Wahrheit ein Anhänger der alten SED. Es liegt auf der Hand, dass das nicht stimmen kann. Klar: es gibt jede Menge Antisemiten, aber beileibe nicht jeder, der Israel kritisiert, ist einer.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Flipper:

      Sagt du es mir; warum bist du denn davon so besessen Antisemitismus klein zu reden?

       

      Davon, das es über Jahrhunderte weltweit Anfeindungen und Verfolgung von Juden gab, was letztlich im Holocaust mit 6.6 Millionen ermordeten Juden mündete, scheinst du auch noch nie was von gehört zu haben.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Alle relevanten seriösen Aufarbeitungen des Holocausts kommen auf Opferzahlen zwischen 5,7 und 6,3 Mio. Wieso erfindest Du einfach 10% dazu? Reicht es Dir etwa nicht?

         

        Wenn AfD'ler ätzen, dass die Zahl der "sogenannten Holocaust-Überlebenden" mit der zeitlichen Entfernung stetig anzusteigen scheine - eine polemische Unterstellung, die die "Ausnutzung des Gedenkwahns" unterstreichen soll - dann wird dies zu Recht als antisemitisch eingestuft.

         

        Das bedeutet nicht, dass das Erfinden neuer Opferzahlen weniger zynisch wäre.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @cursed with a brain:

          Das waren die Zahlen die ich im Kopf hatte, mehr nicht.

           

          aber mehr scheint dir zum Thema ja auch nicht einzufallen?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Und warum sind manche Leute davon besessen, den Antisemitismus groß zu reden? Vor allem Israel ist davon bessen.

         

        Immer wenn sie mit ihrer Politk ein Public Relations Problem haben (illegaler Siedlungsbau, Bombardierung Gazas) reden sie von dem Aufkommen eines gefährlichen neuen Antisemitismus. - Und das macht der Film auch.

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Klaus Bloemker:

          Der hinterlistige J..äh..Israeli aber auch.

           

          Immer dann wenn Deutsche von Links bis Rechts den Israelis erklären wollen, wie sie sich zu verhalten haben, weil man als Deutscher Nazi-Nachkomme einfach ein moralisches Anrecht darauf hat, das sich die J..äh..Israelis jetzt mal als gute Menschen beweisen, dann weißen diese Israelis auf die deutsche Geschichte hin.

           

          So wie sich unser Waffen-SS Günter Grass berufen fühlte, Israel mal moralisch kritisieren zu müssen.

           

          Interessant, das ihrer Meinung nach Leute darauf aus sind, den Antisemitismus groß zu reden. Die Jüdische Schule neben der ich wohne wird Tag und Nacht von der Polizei bewacht

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Was bitte habe ich geschrieben, das zu der Annahme führt, ich wolle Antisemitismus kleinreden? Und dazu, dass ich noch nie was von der jahrhundertelangen Verfolgung gehört hätte?

        Ich habe nur was dagegen, wenn Leute ihre Meinung mit quasireligiösem Eifer vertreten und alles andere im moralischen Furor niederschreien.

  • Der Kommentator rügt Blüms Erwähnung des Kindesleids in den Trümmern Gazas.

    Dumme Hänseleien in unversehrten Schulen Berlins erscheinen ihm da bedauerlicher.

     

    Rolf Verlegers nachdenklicher Einwurf, man sollte doch auch mal den Islamhass unter Juden untersuchen, wäre tatsächlich mal überlegenswert.

    • @Linksman:

      Ebenso wichtig wäre es, sich zu vergegenwärtigen, dass antimuslimische Ressentiments etwa dreimal so häufig verbreitet sind, wie antisemitische.

      • @cursed with a brain:

        Definieren Sie das doch bitte genauer: Erdogans Ditib sieht zum Beispiel jede Kritik am politischen Islam als Islamhass an.

  • Leider mussten die Filmemacher nebenbei auch noch den Nahost-Konflikt klären. Dass die dort vertretene Sichtweise (kurze, aber präzise Zusammenfassung: Israel = gut, Palästinenser = böse) gar nicht so sehr die Sache der Juden ........scheint ihnen nicht aufgefallen zu sein.

     

    Naja - der Nahost Anteil befasste sich zu einem Grossteil von Millionen-Spenden die aus Europa kommen und für ein Hilfsbedürftige Palästinenser gedacht sind - dort aber nicht ankommen.

     

    Stattddessen verschwindet das Geld in paistinensischen Partei- und Moscheevereinen.

     

    Palästina erhält weltweit mit am meisten Spenden überhaupt - den Menschen könnte es dort viel besser gehen.

     

    Diese Verbände haben kein Interesse das es den "normalen "Menschen besser geht.

    Es könnte die Gefahr bestehen das die Spenden Millionen drastisch zurück gehen.

     

    Schön in dem Film die Kommentare von den Palästinensern auf der Straße zu dem Thema.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    "Dass die dort vertretene Sichtweise (kurze, aber präzise Zusammenfassung: Israel = gut, Palästinenser = böse) gar nicht so sehr die Sache der Juden und noch nicht einmal die Israels unterstützt, sondern dass diese Film gewordene Netanjahu-Fantasie den Blick auf das Problem eher verwässert, scheint ihnen nicht aufgefallen zu sein."

     

    Der Film ist vor allem Propaganda. Dass er einen rechten radikalen Siedler auftreten lässt, ist ein klares Zeichen seiner Blindheit gegenüber der "anderen" Seite.

     

    Antizionismus ist nicht Antisemitismus, so sehr sich der Film auch bemüht, beides gleichzusetzen.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Antizionismus ist nur schlecht getarnter Antisemitismus und nichts weiter.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Das mag in vielen Fällen so sein, rechtfertigt aber keinesfalls diese Verallgemeinerung. Das wäre so, als wollten sie behaupten, katholische Priester seien grundsätzlich pädophil, auch wenn sie ihr Begehren nicht in die Tat umsetzen.

         

        http://www.juedische-stimme.de/?p=1610 https://de.wikipedia.org/wiki/European_Jews_for_a_Just_Peace

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Der Katholiken Vergleich ist keiner und auf irgendwelche Alibi-Juden die die eigene Israelifeindliche Meinung untermauern, würde ich sowiso in dieser Diskussion mal verzichten.

           

          Sonst komme ich dann nämlich mal mit einem Vergleich: Das ist so wie wenn Akif Pirincci bei Pegida spricht

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Vollkommen richtig. Und diese Leute stehen ja so unter Dampf, dass sich einfach ein Ventil finden muss.

         

        Wenn man sich anschaut, mit welcher Obsession sie sich an Israel abarbeiten, liegt der Schluss nicht fern, dass dies eben ihre Art ist, sich die Welt zu erklären.

         

        Oft gepaart mit viel Verständnis für den Islam und viel Abscheu gegen alles, was aus den USA kommt.

         

        Und natürlich sind sie für "Frieden mit Russland" und gegen die NATO, sie pflegen ihr holzgeschnitztes Weltbild, dass sie seit Jahrzehnten auch nicht einmal in Frage gestellt haben.

         

        Und weil Vietnam lange vorbei ist und Nicaragua auch, projizieren sie ihre schrägen Vorstellungen von Freiheit und Autonomie auf die Palästinenser, damit es endlich 1:1 steht: Auschwitz - Gaza.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Und wie siehts bei Ihnen aus?

          Israel das gelobte Land, USA the home of the brave; kurz die Welt ist toll, natürlich außer dem Islam sowie Russland?

          Hmmm...

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Flipper:

            Ich antworte mal, obwohl ich nicht angesprochen´wurde:

             

            1Israel, das gelobte Land?-Ich bin nicht religiös, also Nein. Der Staat Israel hat eine in sich halbwegs funktionierende Demokratie mit Minderheitenschutz und Meinungsfreiheit

            Anscheinend gibt es für dich nur schwarz oder weiß. Nur weil jemand in Israel nicht alles Böse der Welt verordet, heißt das im Umkehrschluss nicht, das man diesen Staat abfeiert oder als gelobtes Land betrachtet. Was dir und anderen halt nicht gelingt; die Verfehlungen Israels in Relation zu den Verfehlungen der Hamas oder anderen Palästinenischen Gruppen zu setzen, von anderen Staaten( China, Russland, Katar, Iran, Saudi-Arabien, Jamaika.....ich könnte diese Liste noch lange fortsetzen) ganz zu schweigen. Es geht also nicht generell um die Kritik an einem Staat, sondern um die antisemitische Intention dieser geäusserten Kritik.

             

            2. Die USA heißen nicht ohne Grund "Vereinigte Staaten", weil es nämlich immer noch Staaten sind. Somit also eher mit der EU zu vergleichen, als mit einem einzelnen europäischen Land. Wer hier gerne Unterschiede macht zwischen Polen, Ungarn, Deutschland und Portugal, aber dann von "dem Ami" redet, der hat halt auch eine sehr eingeschränkte Sichtweise auf die USA und die Welt.

             

            3. Sich als Links verstehende Menschen in Deutschland schreiben sich im Jahre 2017 die Verteidigung und Unkrititisierbarkeit einer Religion auf die Fahne, in deren Namen momentan weltweit gemordet wird.

             

            4.Russland ist keine Demokratie mehr, unterstützt per Spenden die Front National und andere Rechte Bewegungen in Europa. Was findest du daran gut?

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @6474 (Profil gelöscht):

              Danke schön!

               

              Besser hätte ich auch nicht antworten können.

               

              Und wir paar verlorenen Spinner, die Israel gegen die immer größer werdende Gruppe derer, die Israel nicht für das kritisiert, was es tut, sondern dafür, dass es existiert, müssen doch zusammen halten.

            • @6474 (Profil gelöscht):

              1) "Anscheinend gibt es für dich nur schwarz oder weiß." Hallo? Hab doch nur gefragt...

              "Was dir und anderen halt nicht gelingt; die Verfehlungen Israels in Relation zu den Verfehlungen der Hamas oder anderen Palästinenischen Gruppen zu setzen, von anderen Staaten( China, Russland, Katar, Iran, Saudi-Arabien, Jamaika.....ich könnte diese Liste noch lange fortsetzen) ganz zu schweigen. "

              Erstens mal siehe oben, und zweitens weiß ich nicht was Jamaika mit Palästina zu tun haben soll. Drittens finde ich es gibt eine ganze Menge zu kritisieren an der israelischen Regierung, dass Nordkorea und Takatukaland vermutlich in einer ganz anderen Arschloch-Liga spielen tut dem überhaupt keinen Abbruch.

              2) Dass die USA als Staat [sic!] mit der EU zu vergleichen sein sollen ist, um es sehr freundlich auszudrücken, etwas weit hergeholt. Falls wir es eines Tages schaffen sollten, ein dem US-amerikanischen 'Patriotismus' ähnliches europäisches Bewusstsein herzustellen, müssten wir hier nicht mehr über Brexit et al diskutieren. Ob das wünschenswert wäre ist eine andere Frage.

              3) Religion ist a priori immer unkritisierbar, ihre Auswüchse aber umso mehr. Jedenfalls habe ich nicht den Eindruck, dass Moslems in Europa zuwenig kritisiert werden.

              4) Wo habe ich geschrieben dass ich Russland gut finde? Gar nich...

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Obession ist das Wort, was mir auch immer als erstes in den Sinn kommt.

           

          Das 200 Arbeiter aus Nepal sind in Katar allein im Jahre 2012 an Herversagen gestorben, nachdem sie zu wahnsinnig langen Schichten in der Hitze gezwungen wurden. Demos gegen die WM?...

           

          Allein Im Jahr 2008 wurden 113 Menschen durch Rechtsradikale in Russland ermordet. Russland ist eines der gefährlichsten Länder für Journalisten, Homosexuellenfeindlich ohne Ende, Oppositionelle verschwinden.

          Wo bleibt die Empörung darüber?

           

          Im Iran wurden im Jahre 2016 fast 1000 Menschen hingerichtet. Mädchen werden im Iran schon ab 9 Jahren hingerichtet. Im Jahre 2016 befanden sich 49 Kinder im Todestrakt.http://www.n-tv.de/politik/Amnesty-Iran-laesst-Minderjaehrige-hinrichten-article16854791.html

           

          Irgendwie habe ich das Gefühl, das sich dafür keine Sau interessiert. Wichtig ist nur Israel genau auf die Finger zu schauen. Schließlich müssen uns die Juden jetzt endlich mal beweisen, das sie nette Menschen sind. Das sind sie der gebeutelten deutschen Seele nach dem Holocaust einfach schuldig.

          Manchmal könnte ich kotzen

          • @6474 (Profil gelöscht):

            Etwa 15% der deutschen Bevölkerung teilen antisemitische Ressentiments.

             

            Etwa 44% teilen antimuslimische.

             

            Wer Deine Hetze nicht teilt und Israels Politik kritisch sieht, der wird als "Nazi" oder "Alibi-Jude" verunglimpft. Diese Denk- und "Argumentations"weise der persönlichen Ausgrenzung und Abwertung hast Du mit jenen gemein, auf die Du andere reduzieren willst.

             

            Deshalb bist Du für mich auch kein Diskussionspartner.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @6474 (Profil gelöscht):

            Ich frage mich, was die Aussage von solchen Aufzählungen sein soll: dass es minder schlimm ist, was die Demokratie Israel tut, weil andere despotische Regime viel Schlimmeres tun? Erinnert mich sehr an jene, die sagen Stalin und Mao waren viel schlimmer als Hitler, weil sie mehr Menschen auf dem Gewissen hatten.

             

            Vor der Einheit hat man in Deutschland auch lieber die USA kritisiert als Kuba oder die Sowjetunion. Vielleicht ist das einfach eine ganz normale Tendenz, den Regimen, die einem angeblich mit der Werteordnung nahe stehen, die Leviten zu lesen. In Bezug auf Israel bedarf es da wahrlich keines Antisemitismus.

          • 6G
            61321 (Profil gelöscht)
            @6474 (Profil gelöscht):

            Ihre berechtigte Kritik ist allzuberechtigt und berechtigt sie zu drastischen Worten.

            Trotzdem - den allerletzten Satz besser weglassen, wenn Sie zwischendurch auch mal jemanden überzeugen möchten.

  • Ich sehe trotz der mittelmäßigen journalistischen Qualität in dem Film einen mutigen Anfang, endlich mal in D und der EU eine große Diskussion über verdeckten Antisemitismus zu starten. In meinem Umfeld kenne ich viele, die von Hitler finde ich gut (Mohammedaner und Asylbewerber) über 9/11 wurde von den Juden, bis Juden mag ich nicht sich äußern.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Thomas Sauer:

      Ich kenne viele, die Israel kritisieren und die von Ihnen dargestellten Einstellungen überhaupt nicht teilen. Worüber müssen wir wirklich diskutieren? Dass es Antisemiten gibt, wissen wir. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir Antisemitismus von der Kritik an Handeln des Staates Israel abgrenzen. Und das kann nicht geschehen, wenn eine Partei die Wahrheit für sich gepachtet zu haben glaubt.

  • naja kein guter vergleich ddr mauer und israelnix würden die israelis lieber tun als in frieden leben

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wenn man die Kommentare hier liest, könnte man meinen, eine Art Goebbels hätte die Doku verantwortet.

     

    Das schäumt die Empörung, dass es eine wahre Pracht ist. Und ich muss an Deniz Yücel denken, der dereinst schrieb:

     

    "Ja, du darfst es und du tust es. Aber es ist moralisch nicht richtig. Denn, nein, du darfst nicht. Es gibt kein Menschenrecht auf Israelkritik. Und schon gar nicht für dich. Nicht als Nachkomme jener Leute, die die Vernichtung der Juden von Europa geplant und durchgeführt haben. Nicht als Nachkomme jener, die sich am Holocaust bereichert haben. Nicht als Mitarbeiter von Bayer, Degussa oder Volkswagen. Nicht als Angehöriger eines Milieus, das in den neunziger Jahren Technopartys in arisierten Immobilien feierte. Gar nicht. Du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du noch in tausend Jahren nicht raus."

    https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5036516&s=deniz+yücel+israel/

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      "Du bist Deutscher...", nein, ich bin einfach nur ein Mensch!

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "Du bist Deutscher, aus der Nummer kommst du noch in tausend Jahren nicht raus."

      Na bitte, dann war das tausendjährige Reich ja doch irgendwie erfolgreich.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Flipper:

        Der war gut.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Hoppla. Nichts für ungut.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Der war ja anscheinend ziemlich gut...

             

            Aber im Ernst: Ich soll wegen der Scheiße, die meine Uronkels gebaut haben, irgendwen oder irgendwas nicht kritisieren dürfen?

            Von wegen, genau wegen dieser Scheiße habe ich das Recht und die Pflicht jedweden Scheiß zu kritisieren wo er mir begegnet, egal wo und von wem! (sorry for the coarse language)

            • 6G
              6474 (Profil gelöscht)
              @Flipper:

              Warum jetzt Uronkels? Hattest du keine Großeltern oder Urgroßeltern?..Egal...

               

              Natürlich darfst du jeden kritisieren, die frage ist nur ob deine Intention so menschenfreundlich und uneingenütz ist, wie es die "Israelkritiker" im allgemeinen immer gerne von sich selbst behaupten?

               

              Findest du es eigentlich nicht komisch das es nur ein Land gibt, für das es ein Wort wie "Israelkritik" gibt? Schonmal jemanden getroffen der sich als Deutschkritisch oder Irankritisch, Belgienkritisch, Schweizkritisch, Saudikritisch oder Frankreichkritisch bezeichnet?-also ich bisher nicht...

              • @6474 (Profil gelöscht):

                "Warum jetzt Uronkels? Hattest du keine Großeltern oder Urgroßeltern?..Egal..."

                Doch aber Großvater 1 kam nur knapp am KZ vorbei und Großvater 2 hat den Kriegsausbruch nur ein halbes Jahr überlebt. Bei den 'Onkels sah es leider z.T. schwieriger aus. Egal,

                immerhin gibt es sowas wie 'Antideutsche' - das ist sogar noch 'besser' als 'israelkritisch'.

                 

                Linke Kritik an Israel? Israel m.E. der einzige ethnisch begründete Staat, der im letzten Jahrhundert auf einem Territorium entstand, das zuvor mindestens gemischt-ethnisch war. Klar das ist es heute z.T. immer noch, aber welche Ethnie im Staate Israel den Ton angibt darüber müssen wir vielleicht nicht streiten. Und ob diese Staatsgründung rechtmäßig war oder nicht, darüber braucht man, wie bei Staaten generell, jetzt auch nicht mehr streiten.

                Was aber schwierig ist, ist - finde ich - dass Israel jetzt den ganzen Kuchen will und auch noch das Westjordanland kolonisiert. Von dieser Politik wird keinen Millimeter abgerückt und ich habe noch keine Begründung dafür gehört, die besser wäre als die mit dem 'gelobten Land' und dass vor ca.2000 Jahren die Gebiete zu Israel gehörten - die schlimmstmögliche Begründung für eine Landnahme. Militärisch gibt es niemanden in der Gegend, der Israel das Wasser reichen könnte, also was wollen die noch in der Westbank?

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Der war richtig richtig richtig gut!

    • @88181 (Profil gelöscht):

      sitzt er deshalb im Knast?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Abgesehen davon, dass Sippenhaft nur im Nationalsozialismus Bestandteil der Rechtsprechung gewesen ist, stelle ich fest, dass Nazi-Vergleiche, ebenso wie die vom ehemaligen ZdJ-Vorstandsmitglied Rolf Verleger beobachteten Zuschreibungen jüdischer Stereotype an Vertreter der jeweiligen Gegenseite häufiger von der pro-israelischen Seite als von der pro-palästinensischen Seite aus kommen.

       

      Nach "gründlicher Prüfung", so WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn, habe man "sieben persönlichkeitsrechtliche Verstöße" erkennen und "25 weitere inhaltliche Mängel oder Fehler" feststellen müssen. Justiziable Stellen des Films wurden für die Ausstrahlung ambulant geändert, andere vermeintliche Klopper mit dem Hinweis auf Korrekturen im Internet entschärft: "Und deshalb muss man nach dem Film auch zwingend den Faktencheck im Internet sehen." (Spiegel online)

       

      Sind Sie diesem "weisen Rat" gefolgt? Anscheinend nicht.

      http://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/unternehmen/doku-faktencheck/doku-video-100.html

       

      Noch deutlicher wird der Politikwissenschaftler und Publizist Clemens Heni, der drei gravierende Fehler des Films benennt:

       

      1) Die Diffamierung des Christentums als "Mutter allen Judenhasses"

      Judenfeindlichkeit gab es schon in der griechischen Antike, genannt werden Apion und Epiphanes.

       

      2) Die Leugnung israelischer Kriegsverbrechen 1948 (Deir Yassin) und 1967

      "Es ist völlig unangemessen, diese Verbrechen zu leugnen. Das schadet Israel. Sicher sind Israelfeinde erpicht darauf, Juden Verbrechen anzuhängen und viele machen antisemitische Vergleiche mit dem Nationalsozialismus und der Shoah. Das darf aber im Umkehrschluss nicht dazu führen, bekannte Verbrechen Israels zu leugnen."

       

      Genau das aber tut der Film.

      • @cursed with a brain:

        3) Leugnung bzw. Verharmlosung der Besatzung

        "Warum wird nicht im Ansatz seriös journalistisch recherchiert, ohne gleichwohl Judenhass als verhandelbar darzustellen? Die enormen antidemokratischen und rassistischen Tendenzen und Aktionen in Israel in den letzten Jahren werden einfach ignoriert oder affirmiert. Wer weiß, wie es teilweise in Israel im Diskurs über Araber zugeht, welche Schikanen es an den Checkpoints gibt oder wie es im palästinensischen Hebron mit einigen jüdischen Siedlern, die massivst geschützt werden müssen und selber gerne provozieren bzw. Araber demütigen, zugeht (...) kann nicht einfach alles Übel des Konflikts auf die Palästinenser und die Muslime schieben."

         

        Dieser Film tut es, denn er ist eben keine "Dokumentation", sondern lediglich rechtszionistische Propaganda.

         

        "Der Film von J. Schröder und S. Hafner ist ein Film gegen Antisemitismus, Verschwörungsideologien, Islamismus und die antijüdische Indoktrination von kleinen Kindern im Jihad-Fernsehen von Hamas und anderen. Es ist pro-israelischer Film, das ist sehr gut.

         

        Aber er ist ein pro-israelischer Propagandafilm und das ist sehr schlecht.

         

        Er regt nicht zum Nachdenken und Selberdenken an, sondern präsentiert eine fertige Meinung. Diese Meinung hat Recht, wenn es um Antisemiten wie Ken Jebsen oder Verschwörungsanhänger*innen geht etc., aber sie ist völlig im Unrecht, wenn sie ohne jede Differenzierung israelische (!) NGOs, die ihr Land verbessern und den jüdischen und demokratischen Staat Israel retten wollen, als antisemitisch disqualifizieren.

         

        (...)

         

        Die Filmemacher und die Fanszene scheinen gar nicht zu merken, wie dieser Film Israel schaden wird. (Er) beschädigt das Vertrauen in den israelischen Friedenswillen von Seiten jener moderaten palästinensischen Kräfte, die es gibt.

  • Ja, ja ... was bleibt, in Gaza und in Westjordanland werden antisemitsche, islamistische Terroristen von NPD-Kadern über evangelische "Touristen" bis zu DIE-LINKE-Kader, Grass und Augstein verteidigt, bis wir alle den Juden Auschwitz nie vergeben werden.

     

    Antisemit*in ist, wer die drei Ds nutzt: Dämonisierung, Doppelstandards und Delegitimierung.

     

    Die Diskussion, einige der TAZ-Berichte und viele der Leserkommentare belegen somit, dass der Antisemitismus von lechts bis rinks massenhaft vorkommt; besonders aber der christliche, muslimische und bürgerliche A. aus den Abwasserrohren an das Tageslicht kricht.

     

    Wer Antisemitismus dokumentiert und nicht an den Ort des meist klar erkennbaren A. - den "Nahen Osten" geht, würde seine Hausaufgaben nicht machen.

     

    Danke für diese Dokumentation.

     

    Danke, ARTE, WDR und ARD, dass diese Journalisten zeigen, dass bürgerlicher A. weiter verbreitet ist, sogar in den entsprechenden Anstalten.

     

    Ein kann die PLO/FATAH/HAMAS - neben dem Ermorden von Jüd*innen weltweit: Propaganda.

    • @Christoph Stolzenberger:

      Wenn die Pro-Rechtszionisten Kritikern der israelischen Politik vorwerfen, sie "als Deutsche" und "Nachfahren der Nazis" hätten überhaupt kein Recht, Israel zu kritisieren, ist das Delegitimierung.

       

      Wenn die Pro-Rechtszionisten, die sonst jede Gleichstellung aktuellen Unrechts mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust völlig zu Recht als Verharmlosung bezeichnen, ihrerseits immer wieder "die" Palästinenser/Muslime (und "die" Kritiker der israelischen Besatzung) aufgrund des gewaltsamen Widerstandes oder der antisemitischen Äußerungen einiger weniger pauschal mit "Hitler" und "Nazis" gleichstellen, ist das Dämonisierung.

       

      Und wenn die Pro-Rechtszionisten sich beklagen, dass die Kritiker der israelischen Politik "zu wenig" auf andere Menschenrechtsverletzungen (in islamischen Ländern) eingehen, sie selbst jedoch niemals bereit sind, die täglichen Menschenrechtsverletzungen Israels im Gaza und der Westbank auch nur formal anzuerkennen, dann sind das Doppelstandards.

       

      Wer im Glashaus sitzt, könnte da den Ball ruhig mal etwas flacher halten.

  • Da machen ein paar hemdsärmelige Propagandisten einen (aus Sicht des journalistischen Handwerks) bizarr schlechten Film, und Heiko Werning fällt nicht mehr dazu ein, als den Auftraggeber "Dilettantismus" zu unterstellen? Das ist nicht brilliant, das ist nicht mal eine annähernd "gute" Zusammenfassung, das ist schäbig.

     

    Die taz rennt leider immer tiefer in den Sumpf aus plumper Rundum-Verbalschlägerei, nach dem Motto: Wenn man schon keine Argumente hat, muss man jeden Widerstand einfach niederbrüllen.

     

    Atrmselig. Da hilft es auch nichts, jetzt die Bild halbherzig an den Pranger zu stellen, schliesslich steht die taz im mutwilligen ÖR-Gebashe direkt daneben, lieber hysterisch schrill, als nachdenklich, lieber anmaßend verleumderisch (siehe Blüm/Jebsen/Elsässer-Vergleich), als selbstreflektierend.

     

    Was ihr hier veranstaltet, ist eine Ohrfeige für den aufgeklärten Journalismus.

     

    Mit dem "Zensur"-Vorwurf gegen Arte und den WDR, ebenso pathetisch überzogen, wie reisserisch selbstgerecht, schiesst ihr euch in der Thematik vollkommen ins Abseits.

    • @cursed with a brain:

      "...aufgeklärten Journalismus..." - was soll das sein?

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @cursed with a brain:

      Nun ist dein Kommentar ja so gar nicht selbstgerecht, nicht wahr?

    • @cursed with a brain:

      "Bizarr schlechter Film"?

       

      Der Film ist mittelmäßig und fällt damit nicht aus dem Rahmen des übrigen Programms.

       

      Daran ändert die zugegebenermaßen überraschend akribische Website des WDR überhaupt nichts, daran ändern auch die verschiedenen Kommentare, Rezensionen, Talkshows nichts.

       

      Nach den tatsächlichen, eingebildeten oder aufgebauschten "Mängeln", die jetzt fleißig zusammengetragen werden, hätte doch bei anderen Dokumentationen kein Hahn gekräht.

      • @M.Schneider:

        Der Film ist KEINE "Dokumentation", er ist lediglich polemische Propaganda. Und er scheut nicht mal davor zurück, pro-zionistische Gruppen zu verharmlosen, die nach allgemeiner Ansicht westlicher Staaten, insbesondere aber auch nach der Einschätzung Israels selbst, als "terroristisch" eingestuft werden. Mit dem Slogan "Wehrhafte Juden sieht man nicht gern" billigte auch die taz diese Verharmlosung von Terroristen.

         

        Mangelhafte Recherche? Oder großzügige Ignoranz zugunsten einer "fetten" Headline (die am Ende doch mehr über die Grundeinstellung des Autors gegenüber der Gesellschaft aussagt, als über diese Gesellschaft selbst)?

         

        Eine Distanzierung oder wenigstens Relativierung von dieser subtilen Verherrlichung terroristischer Gewalttäter habe ich von der taz jedenfalls nicht mitbekommen.

         

        Für ein Presseorgan, das sich auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung beruft, ein sehr schädlicher Vorgang, ebenso für das Lager derjenigen, die den Film überwiegend positiv sehen wollen.

  • Die Rücker der Sophisten oder der zweite Becher für Sokrates.

    Vorab muss gesagt werden chapo für die Arte Redaktion das sie zunächst die Ausstrahlung dieser äußerst fragwürdigen Dokumentation verneint hat.

    Die anschließende Begründung seitens des WDR im Hinblick auf faktische Mängel halte ich nicht einmal für ausschlaggeben ein solches Machwerk nicht zu senden, bzw. wenn überhaupt nur kommentiert und mit Texten unterlegt.

    Es ist vielmehr die komplette Art und Weise wie dieser Bericht aufgezogen, choreographiert und schließlich inszeniert wurde der mir fast die Sprache raubt.

    Hier ist ein fast meisterhaftes Beispiel dafür wie aus zusammenhangslosen Bruchstücken, die jedes für sich zweifellos eine Bedeutung darstellt, ein Aussage konstruiert wird die weder als Synthese einer recherchierten Reportage noch als zumindest zusammenhängender Leitfaden im Sinne einer Gedanken Abfolge stimmig ist.

    Der Begriff dafür lautet Propaganda.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @M.Heinze:

      Ich finde nicht, wie du weiter unten behauptest, das dieser Film die Positionen des Staates Israel mit dem Judentum im allgemeinen verquickt.

       

      Es ist eher so, das der Staat Israel eben nur aus einem Grund so sehr gehasst wird. Weil es nämlich ein jüdischer Staat ist.

       

      Allen kommen immer die Tränen, wenn es um die Palästinenser geht.

      Was ist eigentlich mit der unterdrückten afgahnischen Minderheit im Iran?

      Wie? Noch nie davon gehört?

      Noch nie auf den Gedanken gekommen, deshalb zur Solidarität mit den 2 Millionen im Iran lebenden Afgahnen aufzurufen? Noch keine Demonstration deshalb besucht? Noch kein Anti-Iraner geworden, aber immer noch Antizionist? Warum bloss nicht? Aber klar, dort sind die Unterdrücker ja "nur" Iraner und keine J...,ich meine Israelis, da kann man schon mal darüber hinweg sehen, nicht wahr?

       

      Doppelmoral vom feinsten

      • @6474 (Profil gelöscht):

        @roiMein Bester wir können gerne über -Afgahnistan oder andere Themen reden, aber darum geht es hier nicht.

        Wenn du was schreibst bitte zu dem Kommentar...das ist klassische kompensation;-) Oder verständlicher ausgedückt...du bist ein Schwätzer;-)

        • @M.Heinze:

          100 Punkte (von 100 möglichen).

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @6474 (Profil gelöscht):

        Ach, hier übrigens mal ein kurzer Artikel zur Situation der Afgahnen im Iran:https://www.heise.de/tp/features/Menschen-zweiter-Klasse-3191984.html

         

        ^^Wir sehen uns dann bei der nächsten Afgahnen-Solidaritäts Demo gegen den Iran, nicht wahr?

        Achso, Iraner sind keine Juden, also langweilg

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Nochmal Junge [...] bitte nimm Bezug auf das Thema, oder lass es!



          Danke;-)

           

          Beitrag gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Moderation

  • Einfach gesagt in Schroeder/Hafners Reportage geht es nicht um eine Fragestellung die es aufzuarbeiten gilt um zu einem Resultat zu kommen oder sich der Wahrheit anzunähern, das Resultat steht vielmehr schon am anfand der Dokumentation fest. Die da lautet wie Michael Wolffsohn so schön formuliert hat sowohl die linken wie auch die rechten, die Moslems eh und der schweigende Rest sind Antisemiten.

    Was diese „Doku“ so perfide macht und das zugegebenermaßen technisch gesehen sehr geschickt ist zum einen das plakative gegenüberstellen von Aussagen und Bildern( siehe Abbas und Streicher) und die vorabmoderierten Bemerkungen mit passenden Auszügen von interviewten Personen zu unterfüttern, die Synthese steht dabei schon immer fest.

    Dabei werden auch schon mal Aussagen ins lächerliche gezogen(Vergiftetes Mittelmeer, Brot für die Welt, vorspulgeräusche mit mikey mouse effekt)

    Die Kernaussage ist eigentlich das der Staat Israel ja eigentlich nichts falsch macht(sagt ja auch der palästinensische Arbeiter im Interview) und das die Hamas in dicken Moscheen sitzt und die Shishapfeife kreisen lässt solange die EU bezahlt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @M.Heinze:

      Wenn man eine Doku über Antisemitismus macht ist das ähnlich wie bei einer Doku über Rassimus.

      Man sucht die Antisemiten und untersucht das Problem.

      Damit scheint wiederum so manch einer hier ein Problem zu haben.

       

      Um die Dinge beim Namen zu nennen: Das die Israelis das Mittelmeer vergiften ist in der Tat höchst lächerlich und wer das ernsthaft glaubt, ist eben ein Antisemit. Punkt

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Die Aussage ist im Film nicht gefallen. Wer soll das gesagt haben? Wie kommen Sie darauf solche Aussagen überhaupt in die Welt zu setzen. Was beabsichtigen Sie damit.

  • Banal gedacht, banal erzählt und in Zeiten von Twitter vermutlich sogar angesagt.

    Was das ganze jetzt mit dem Thema zu tun hat? Nun ich weiß es nicht, Europa kam leider zu kurz, bzw. nur mit einigen traurigen Einzelfall Schicksalen. Wobei sich mir da bei allem Respekt nicht erschließt wie durch zweifelsohne bewegende Einzelinterviews Klarheit im Hinblick auf den Antisemitismus in Europa geschaffen werden soll.

    Fakt ist diese wirklich fragwürdige, propagandistische Pseudodokumentation hat weder Aufschluss gegeben noch hat sie sich bemüht einen realen Ansatz zu finden um die vorhanden Probleme in ihrem Ursprung zuerkenne, bzw. zu Bennen.

    Was aber das ärgerlichste daran ist die verquickt die Position des Staates Israel mit dem Judentum allgemein. Israel mag die Heimat der Juden sein aber seine Politik steht weiß Gott nicht für alle Juden.

    Fazit ist daher, das bis auf die Tatsache dass eine Diskussion ob man so etwas ausstrahlen sollte oder nicht schon den ergiebigsten Teil darstellt.

    Also ab in den Giftschrank und Klappe zu.

    Ps. Wenn jemand ausführliche Analyse der Dokumentation haben möchte schreibt mir, oder auch nicht.;-)

    • @M.Heinze:

      NurLeute, die einen Kontakt zu den verschiedenen Menschen wollen, die können auch die Unterschiede deren Lebensformen erkennen. Wenn ich einen Video-Film im November 2014 in Hebron gedreht habe, die Mauern und Zäune dort, die Wohnungen in der Altstadt Hebron von innen - ein Palästinenser , dessen Familie schon immer dort wohnte zeigte mir und der deutschen Friedensgruppe die eingemauerte Stadt von oben. Ich sah die zugerammelten und verkommenen Ruinenhäuser und fotografierte die Plakate von rechtsradikalen Veranstaltungen der Israelis, die auch gegen die Knesset eintreten. Wer seit seiner Geburt (1950) wie ich die DDR kennengelernt hat, der versteht, was der Stacheldraht, Mauer und militärisch bewachter Checkpoint vor 30 Jahren war. Ich wurde meistens durchsucht, meine und die Koffer und Taschen meiner Eltern wurden in Helmstedt-Marienborn geröntgt, das Auto mit Spiegeln von unten geprüft. Das alles gibt es dort an den Mauern, ob in Hebron, Jerusalem oder Betlehem. Sie können Bilder auf meiner facebook-Seite mit meinem hier sichtbaren Namen googeln!

    • @M.Heinze:

      Je nun. Man könnte fast den Eindruck kriegen, es sei heutzutage Mode, aus ein paar Einzel-Interviews auf die moralische Verfasstheit ganzer Gesellschaften zu schließen. Dass Ossis und speziell die Sachsen allesamt Nazis sind, wurde erst kürzlich auf ähnliche Art belegt, liest man. Und zwar unter dem Gütesiegel „wissenschaftliche Studie“. Da lobe ich mir doch die ARD. Die nennt es wenigstens nur Unterhaltung.

  • Wenn Nicht-Regierungs-Gruppen und Oppositionelle,, wie die Friedenskämpfer für den Ausgleich zwischen Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, Religion und Geschlecht mit dem Stempel ANTISEMIT gekennzeichnet werden, Rechte Nazi Gruppen und Linke Kriegsdienstverweigerer oder Menschen wie Pressekommentatoren, die den Horror von enteigneten Besitzen von Ackerland für Obst und Oliven durch Neu-Siedler veröffentlichen, dann gibt es keine Möglichkeit mehr, darüber eine Einigung zu erzielen. Hier wird nicht nur eine falsche Politik betrieben, hier werden Menschen negativ angeprangert. Und die ganze Welt hält still. Das KAPITAL; das mit der RÜSTUNGSINDUSTRIE immer mehr verdient und auch die Natur zerstört, wird immer als GUT bezeichnet. Wer Hunger hat, ist selbst schuld. Und die Türkische Regierung mit Erdogan reibt sich die Hände.

    Schwamm drüber!

  • Gute Zusammenfassung des Dilemmas. Der "Ausflug" nach Gaza hat der Doku die Glaubwürdigkeit genommen. Hätte man sich auf die Entlarvung der "Überzeugungstäter" beschränkt, wäre es deutlich besser gewesen. Wer anderen den Spiegel vorhält, sollte als Dokumentarfilmer die eigenen Standards aufrecht halten