Anti-Kohle-AktivistInnen auf Kölner Dom: Solidarität mit den Gefangenen
Am Kölner Dom wird mit einem Transparent gegen die Inhaftierung von Anti-Kohle-Aktivisten protestiert. Es geht um den Hambacher Forst.
Parallel zu der Aktion am Kölner Dom veröffentlichte die Gruppe ein Statement, wonach einer der Inhaftierten, Felix Neuner, in der JVA Köln Ossendorf einen Baum im Innenhof des Gefängnisses besetzte um gegen die Haftbedingungen zu protestieren. „Wir fordern, dass alle drei Gefangenen wieder frei kommen“, sagte Wanda Schulz, die Teil der Aktionsgruppe ist. „Wir kritisieren aber auch das Gefängnissystem als solches.“
Die drei AktivistInnen in U-Haft sind Teil einer Bewegung, die seit 2012 mit Aktionen des zivilen Ungehorsams versucht, die Rodung des Hambacher Forstes zu verhindern. Eigentümer des Waldes zwischen Köln und Aachen ist das Essener Energieunternehmen RWE, das dort Braunkohle fördern will. Barrikaden und Besetzungen hat die Polizei in der Vergangenheit teils gewaltsam geräumt.
Laut Schulz sei ein Aktivist bei der Besteigung eines Kohleförderbands festgenommen worden, die anderen beiden als sie im Waldgebiet unterwegs waren - aus unbekannten Gründen. Die drei Inhaftierten seien bei ihrer Festnahme durch den Sicherheitsdienst von RWE zum Teil schwer verletzt worden.
Die Polizei sperrte die Domplatte für BesucherInnen und stellte Scheinwerfer auf. Laut einem Polizeisprecher verließen zwei der AktivistInnen beim Eintreffen von Polizei und Feuerwehr das Gerüst. Die Lage sei ruhig, die Polizei warte nach wie vor ab.
Weder die Kölner Staatsanwaltschaft noch die Justizvollzugsanstalten Köln und Aachen waren für Informationen zu den Hintergründen der Inhaftierungen zu erreichen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja