Anschlag am Berliner Breitscheidplatz: War Amri doch kein Einzeltäter?
Medienberichten zufolge hatte Anis Amri einen weiteren Mann in seine Anschlagspläne eingeweiht. Das LKA informierte nun das Abgeordnetenhaus darüber.
Der LKA-Chef schilderte demnach, dass drei sogenannte Vertrauenspersonen (VP) seiner Behörde Kontakt zum Attentäter Anis Amri hatten. Einer dieser Informanten habe Mitarbeitern der Anti-Terroreinheit des LKAs von einem Gespräch mit einem Mann berichtet, der der Behörde bekannt sei und von dieser als Gefährder eingestuft werde. Im Gespräch mit der V-Person habe dieser gesagt, Amri habe ihn in seine Anschlagspläne eingeweiht.
Nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung versicherte LKA-Chef Steiof, dass seine Behörde erst nach dem Anschlag von der V-Person erfahren habe, dass ihr der Terrorplan Amris bekannt gewesen sei, so die Medien. Nach dem Bericht handelt es bei dem Mitwisser Amris um einen wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung vorbestraften Mann. Wann er von Amris Plan erfuhr und wann er der V-Person des LKA davon erzählte, sei unklar.
Der islamistische Attentäter hatte am 19. Dezember mit einem entführten Lastwagen einen Anschlag verübt. 12 Menschen starben, mehr als 70 wurden verletzt. Es war der bislang schwerste islamistische Anschlag in Deutschland. Amri wurde später auf der Flucht in Italien von der Polizei erschossen.
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