Anschläge in Burkina Faso: Terror gegen Lastwagenfahrer
Neue islamistische Anschläge in Burkina Faso fordern 29 Tote. Die Sicherheitslage macht die Situation von Binnenflüchtlingen immer prekärer.
Die Regierung von Präsident Roch Marc Christian Kaboré in Ouagadougou betont, man tue alles, um die Region zu sichern. Doch außerhalb der Städte gelten Lastwagenfahrer als besonders gefährdet.
Wie schlecht die Sicherheitslage ist und wie hoch der Bedarf an humanitärer Unterstützung, zeigen Zahlen, die das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) am Montag veröffentlicht hat. Demnach waren im August mehr als 270.000 Menschen in Burkina Faso auf der Flucht und somit 220.000 mehr als noch im Dezember 2018. Eine halbe Million Menschen hat keinen Zugang mehr zu Krankenstationen und Ärzten.
Aufgrund der Sicherheitslage mussten in den vergangenen Monaten 60 Krankenstationen schließen. 1,2 Millionen Menschen haben nicht mehr ausreichend Nahrung. Burkina Faso, wo 19,7 Millionen Menschen leben, gilt als eines der ärmsten Länder der Welt.
Für die wachsende Zahl von Anschlägen verantwortlich ist bisher häufig die Gruppe für die Unterstützung des Islams und der Muslime (JNIM), die ursprünglich aus Mali eingedrungen ist, sich aber immer weiter ausbreitet. In Burkina Faso operiert JNIM vor allem in der Grenzregion und im Norden.
Der Rat für Internationale Beziehungen (CFR), eine Denkfabrik in New York, geht davon aus, dass sich der Terror künftig weiter in Richtung Süden ausbreitet. Besonders betroffen dürfte dann das Nachbarland Benin sein, wo bereits im Nationalpark Pendjari Anfang Mai ein Touristenführer ermordet und zwei französische Urlauber entführt und nach Burkina Faso verschleppt wurden.
Eigentlich soll die multinationale afrikanische Eingreiftruppe G5-Sahel dem Terror entgegentreten. Doch erst Ende August wurden in einer Kaserne in Koutougou 24 Soldaten ermordet. Die Stadt liegt etwas südlich von Ouagadougou. Dort ist am kommenden Wochenende ein regionaler Sicherheitsgipfel geplant.
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