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Ankaras Solidarität mit BakuErdoğans Spiel mit dem Feuer

Unterschiedlichen Quellen zufolge schickt die Türkei syrische Söldner nach Aserbaidschan, um das Land im Konflikt mit Armenien zu unterstützen.

Mischt mit im Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien: der türkische Präsident Erdoğan Foto: Murad Sezer/reuters

Istanbul taz | Während sich Russland als wichtigste Einflussmacht im Südkaukasus seit Sonntag bemüht, den neu aufgeflammten Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien nicht in einen regelrechten Krieg ausarten zu lassen, ist die Türkei als zweite wichtige Macht von außen eher bemüht, Aserbaidschan auch in einem möglichen Krieg den Rücken zu stärken.

Nach dem Motto „Zwei Staaten, eine Nation“ versicherte Präsident Recep Tayyip Erdoğan dem „Führer des Brudervolkes“, İlham Aliyev, seine unverbrüchliche Solidarität und verurteilte die angebliche armenische Aggression scharf.

Türkische Medien verbreiteten am Montag einhellig das Bild einer angegriffenen aserbaidschanischen Nation, die Unterstützung gegen den Aggressor braucht. Auch nach einem Telefonat zwischen dem russischen Außenminister Sergej Lawrow und seinem türkischen Kollegen Mevlüt Çavuşoğlu änderte sich Ankaras Tonlage nicht.

Am Montagmittag legte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar noch einmal nach, und beklagte die vielen zivilen Opfer der armenischen Aggression in der umkämpften Grenzregion.

Ankaras Vorgehensweise: Bewährt in Syrien und Libyen

Die türkische Regierung scheint gewillt, Aserbaidschan in einem möglichen Krieg auch militärisch zu unterstützen. Und das nicht nur mit Militärgütern und Drohnen, sondern auch mit einer bereits in Syrien und Libyen bewährten Vorgehensweise.

Nach unterschiedlichen Quellen sollen sich in Aserbaidschan bereits syrische Söldner aufhalten, die in der von der Türkei besetzten syrischen Grenzregion Afrin angeheuert worden sein sollen und von der Türkei aus nach Baku geflogen wurden. Von dort sollen sie an die Front in Berg-Karabach geschickt werden, um als Kanonenfutter in der ersten Reihe zu dienen.

Schon am 24. September berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, dass 300 Kämpfer der überwiegend turkmenischen Murat Brigade und Dschihadisten der Al-Amshad-Brigade von der Türkei nach Aserbaidschan geschickt wurden.

Bilder von syrischen Söldnern im Flugzeug

In sozialen Medien in der Türkei kursieren Bilder von syrischen Kämpfern im Flugzeug, offenbar auf dem Weg nach Baku.

Einer der besten Kenner des Kaukasus in der Türkei, der Journalist Fehim Taştekin, schrieb, „der Einsatz dschihadistischer syrischer Milizen wird immer mehr zum Kennzeichen von Erdoğans Außenpolitik“. Trotzdem ist die Behauptung des armenischen Botschafters in Moskau wohl übertrieben, der 4.000 syrische Dschihadisten in Aserbaidschan gezählt haben will. Türkische Medien kontern mit der Behauptung, Armenien hätte kurdische PKK-Kämpfer nach Berg-Karabach geholt.

Erdoğan scheint sich nach Syrien, Libyen und den Provokationen gegenüber Griechenland nun auch noch im Kaukasus in einen bewaffneten Konflikt stürzen zu wollen.

Doch was will er damit erreichen? Neben dem Zugriff auf Aserbaidschans Gas- und Ölvorräte im Kaspischen Meer, schrieb Taşkin, könne es auch darum gehen, Putin zu Zugeständnissen in Libyen und Syrien zu zwingen.

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6 Kommentare

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  • Erdogan spielt schon länger mit dem feuer des dschihadismus und tut dies mittlerweile auf drei kriegsschauplätzen

    der westen hat dies zur zeit von präsident Obama und vizepräsident Joe Biden -dem alten kriegstreiber -der als senator auch schon für den völkerrechtswidrigen krieg gegen den irak geworben hat dem hundertausende von menschen zum opfer fielen -im falle von syrien unterstützt um einen regime-change herbeizuzwingen und so den syrischen bürger und stellvertreterkrieg mitverursacht

    ohne diese völkerrechtswidrige einmischung von aussen wäre



    das blutvergiessen sicher nicht so weit eskaliert wie es eskaliert ist



    die staatsterroristische restabilisierung syriens wäre ohne die völkerrechtswidrige einmischung von aussen nicht blutiger oder nicht viel blutiger geworden-als das ende des sogenannten arabischen frühlings in ägypten .statt hunderttausenden von menschen wären viel weniger umgekommen-wahrscheinlich nur hunderte oder tausende







    es war ein schwerer fehler der türkei zu erlauben den dschihadismus zu fördern

    es ist auch jetzt ein schwerer fehler

    die türkische aggression gegen armenien zuzulassen

    der westen sollte zur vernunft kommen und der türkei für den fall der fortgesetzten agression gegen armenien-zu dem bergkarabach -das von armenier*innen bewohnt wird de facto schon lange gehört den ausschluss aus der nato androhen

    wenn Erdogan seine syrischen dschihadistischen söldner -die nun die christlichen armenier*innen bedrohen wie sie zuvor die religiösen minderheiten in syrien bedroht haben nicht zurückpfeift muss die türkei aus der nato ausgeschlossen werden

    bedeutet meine parteinahme gegen völkerrechtswidrige regime-change politiken eine parteinahme für staatsterroristische diktaturen?

    nein-denn gleichzeitig befürworte Ich ja dass die uno gegenüber diesen eine klare sprache spricht-und dass gegen personen die sich der folter oder des mordes schuldig gemacht haben prozesse vor dem internationalen strafgerichtshof eröffnet werden

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      armenien besetzt de jure seit über 30jahren azerbeidschanisches staatsgebiet

  • Ganz im Sinne des von Erdogan so verehrten osmanischen Reichs, das vor 100 Jahren Völkermord an den Armeniern begann.

  • Bleibd nur die Frage, wie Russland das alles sieht.



    Russland hatte sich, so weit ich weiß, immer als Schutzmacht des armenischen Volkes gesehen.

  • Nichts eint ein Volk hinterm Führer mehr als Katastrophen oder Krieg. Katastrophen hat E. momentan nicht zu bieten. Dafür jedoch jede Menge Krieg und "Bedrohungen".

  • Bzgl. "Doch was will er damit erreichen?"



    Siehe: www.dw.com/de/wahl...ckkiste/a-53786005