Amtsantritt von Präsident Marcos Junior: Investitionen für die Philippinen
Bei seiner Antrittsrede als Präsident spricht der Sohn des Ex-Diktators Ferdinand Marcos vor allem über Wirtschaft. Menschenrechte klammert er aus.
Marcos Junior, der die Wahlen am 9. Mai klar gewonnen hatte, verwies auf den Ausbau von Bahnverbindungen sowie von Straßen und Verkehrssystemen in wichtigen Städten. Für den Energiesektor versprach er ebenfalls Investitionen, wobei erneuerbare Energien eine zentrale Rolle spielen sollten. Zugleich zeigte er sich offen für den Bau neuer Atomkraftwerke. Die Verfügbarkeit von Energie sei entscheidend, um ausländische Investoren ins Land zu holen.
Der Diktatorensohn Marcos Junior war Ende Juni ins Amt eingeführt worden. Damit kehrte der Familienclan um den früheren Despoten Ferdinand Marcos 36 Jahre nach dessen Sturz an die Macht zurück. Kritiker werfen dem neuen Staatschef vor, er habe sich nie von den Verbrechen während der Herrschaft seines Vaters mit Tausenden Toten, Folteropfern und Entführten distanziert.
Auch der Vorgänger von Marcos Junior, Rodrigo Duterte, hatte das Land mit harter Hand regiert. In dem von Duterte ausgerufenen „Krieg gegen die Drogen“ wurden Schätzungen zufolge Zehntausende Menschen getötet. Dutertes Tochter Sara wird das Land gemeinsam mit Marcos Junior als dessen Vizepräsidentin regieren. Zur Menschenrechtsbilanz der Vorgängerregierung äußerte Marcos Junior sich bei der Rede am Montag nicht.
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