Altes Foto von Söder beim Glühwein: Echtes Bild in falschem Kontext
Ein ein Jahr altes Foto von Ministerpräsidenten in enger Runde wurde im Netz verbreitet. Dabei ist Fakes erkennen nicht schwer.
Es wurde aber von einigen Nutzer*innen auf Twitter, unter anderem einigen Bundestagsabgeordneten der AfD, mit dem Anschein verbreitet, es handle sich um ein aktuelles Foto. Dadurch entstand der Eindruck, dass die Länderchefs ihre eigenen Abstandsregel nicht einhielten.
Der AfD-Abgeordnete im Bundestag, Stephan Protschka, etwa twitterte das Bild mit den Worten „#Deutschland im Jahr 2020!“. Protschka hat den Tweet mittlerweile gelöscht und sich entschuldigt. Er habe damit keinen Zwist schüren wollen.
Dass Fotos im falschen Kontext kursieren, ist ein bekanntes Phänomen der Fake News. Auf diese Weise falsche Zusammenhänge herzustellen, ist vergleichsweise leicht und erfordert nicht einmal Kenntnisse der Bildbearbeitung. Nicht immer gibt es eine Täuschungsabsicht, wenn solche Desinformationen erstellt oder geteilt werden. Oft handelt es sich auch um Unachtsamkeit, weil die Falschinformation das Weltbild der Nutzer*in bestätigt.
Im Fall des Glühwein-Fakes wiesen prominente Nutzer*innen schnell auf die Fälschung hin. Oft werden entsprechende Fakes dennoch weitergetragen, auch wenn sie bereits dekonstruiert sind. Was dagegen hilft, ist ein kritischer Blick auf jedes Bildmaterial, auch und vor allem wenn es eigene Überzeugungen bestätigt. Um zu überprüfen, ob ein Bild aktuell ist, kann man es zum Beispiel bei der „umgekehrten Bildersuche“ in der Suchmaschine Google hochladen.
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