Aktuelle Nachrichten zu Afghanistan: Explosionen vor dem Flughafen

Am Kabuler Flughafen ist es laut US-Verteidigungsministerium zu zwei Explosionen gekommen. Mindestens 13 Menschen sind getötet worden. Die Bundeswehr hat Evakuierungen beendet.

Rauch steigt nach einer Explosion auf

Explosion außerhalb des Flughafengeländes, Kabul 26.8 Foto: Wali Sabawoon/ dpa

Flughafen und Hotel betroffen – zwei Explosionen in Kabul

Außerhalb des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es gegen 15.20 Uhr zu zwei Explosionen gekommen. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, schrieb auf Twitter: „Wir können eine Explosion außerhalb des Kabuler Flughafens bestätigen.“ Später schrieb Kirby auf Twitter, der Anschlag habe eine bisher unbekannte Zahl von Opfern nach sich gezogen.

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Dabei sind nach Angaben der US-Regierung auch US-Amerikaner zu Schaden gekommen. Das schrieb der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag auf Twitter und bezeichnete den Angriff an einem der Flughafen-Tore als „komplexe Attacke“. Kirby bestätigte außerdem, dass es zu einer weiteren Explosion bei einem nahe gelegenen Hotel gekommen sei.

Die Zahl der Toten und Verletzten ist bisher nicht gesichert und variiert je nach Quelle. Das russische Außenministerium teilte mit, dass mindestens 13 Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden seien. Der Sender „Al-Jazeera“ berichtet unter Berufung auf Taliban-Sicherheitskreise von elf Toten und Verwundeten bei der Explosion. Darunter seien Ausländer. Ein Taliban-Vertreter jedoch berichtet, mindestens 13 Menschen seien getötet worden. Darunter seien Kinder und viele Wachen der Taliban.

Der US-Nachrichtensender „CNN“ zitiert drei US-Offizielle, nach denen es sich um einen Selbstmordanschlag in der Nähe eines der Flughafeneingänge handele. Türkische Einheiten seien nicht zu Schaden gekommen.

Auch in deutschen Sicherheitskreisen wurde von einem Anschlag gesprochen. Ob deutsche Staatsbürger oder Bundeswehrsoldaten betroffen sind, war demnach zunächst unklar. Es herrsche Chaos. Das Attentat sei von außerhalb des Flughafens verübt worden, nicht von einer oder mehreren Personen, die sich auf das Gelände des Flughafens geschmuggelt hätten, hieß es weiter. Die Bundeswehr meldete wenig später, Einsatzkräfte seien nicht betroffen.

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Am späteren Nachmittag meldete zudem der international anerkannte Sicherheitsexperte Charles Lister auf Twitter, es habe eine weitere Explosion vor dem Baron Hotel gegeben – und weitere Opfer. In dem Hotel hatten die USA und andere westliche Staaten Menschen untergebracht, die mit Evakuierungsflügen außer Landes gebracht werden sollten. Wegen der gefährlichen Lage am Flughafen waren einige von ihnen von dort mit Hubschraubern abgeholt worden.

Westliche Staaten hatten zuletzt vor Anschlägen am Flughafen gewarnt, wo derzeit ein großangelegter Evakuierungseinsatz läuft. Die Bundeswehr sprach von mehreren Selbstmordattentätern in der Stadt. Westliche Staatsangehörige wurden davor gewarnt, sich zum Flughafen zu begeben. (dpa/ap/afp/reuters)

Deutsche Evakuierung wurde beendet

Die letzten deutschen Militärflugzeuge haben nach Informationen aus Sicherheitskreisen den Flughafen Kabul verlassen. Damit sei der Evakuierungseinsatz dort abgeschlossen, sagt ein Insider. (rtr)

Flucht über die Grenze nach Pakistan

Immer mehr Afghanen verlassen ihr Heimatland in Richtung Pakistan. Aktuell überquerten jeden Tag mindestens 10.000 Afghanen die Grenze bei Spin Boldak/Chaman, sagte ein Grenzbeamter am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor seien es an normalen Tagen etwa 4.000 gewesen.

Die meisten Flüchtlinge seien auf dem Weg zu Verwandten in Städten und Regionen unweit der Grenze, erklärte der Beamte. Manche reisten auch weiter nach Quetta, die Provinzhauptstadt von Baluchistan, oder in die Hafenstadt Karachi. Dort gibt es ein Viertel, in dem viele Afghanen leben.

Der zweite wichtige Grenzübergang nach Pakistan – Torkham – ist aktuell nur eingeschränkt geöffnet. Afghanen können dort nicht nach Pakistan ausreisen, sondern nur aus Pakistan in ihre Heimat zurückkehren. Afghanen, die keine Dokumente haben, flüchten aber auch illegal mit Menschenschmugglern ins Nachbarland.

Einem Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Islamabad zufolge beobachte man die Situation an der Grenze genau. Es scheine noch keinen großen Zustrom zu geben, sagte Qaiser Afridi. Es sei unklar, wie sich die Situation entwickle, wenn die Evakuierungsflüge der westlichen Länder vom Flughafen Kabul in wenigen Tagen endeten.

Ein pakistanischer Behördenvertreter sagte, die Schätzungen reichten von 300.000 bis 800.000 Flüchtlingen, die ins Land kommen könnten. Pakistan hat seit 40 Jahren Millionen afghanischer Flüchtlinge aufgenommen. (dpa)

Kramp-Karrenbauer: „Terrordrohungen massiv verschärft“

Angesichts von Warnungen vor Terroranschlägen und des Abzugs der US-Truppen bleiben der Bundeswehr nur noch wenige Stunden für ihre Evakuierungsflüge aus Kabul. Die für Rettungsaktionen in die afghanische Hauptstadt verlegten Bundeswehr-Hubschrauber wurden bereits in der vergangenen Nacht wieder zurück nach Taschkent geflogen, wie Generalinspekteur Eberhard Zorn am Donnerstag in Berlin sagte.

Einer der wohl letzten Evakuierungsflieger der deutschen Truppen hob am Morgen mit 154 geretteten Menschen an Bord in Kabul ab. Zuvor war berichtet worden, dass die letzten vier Evakuierungsflüge der Bundeswehr bereits am Donnerstag stattfinden würden.

„Wir wissen, dass sich die Terrordrohungen massiv verschärft haben, dass sie deutlich konkreter geworden sind“, sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Donnerstag. Das Außenministerium habe daher auch die Menschen informiert, dass sie nicht mehr auf eigene Faust zum Flughafen kommen sollten.

Die deutsche Verteidungsministerin trägt ein blaues Sakko und hält eine Rede

Hat mit der Koordination der Rettungseinsätze alle Hände voll zu tun: Annegret Kramp-Karrenbauer Foto: imago

Eine ganze Reihe von europäischen Nationen hätte ihre Flaggen bereits eingeholt oder täte das derzeit, sagte die Ministerin. Die Niederlande kündigten ein Ende ihrer Rettungsflüge noch am Donnerstag an und Frankreich fliegt spätestens am Freitagfrüh zum letzten Mal schutzbedürftige Afghanen aus. Die französische Mission soll dann Freitagabend vollständig beendet sein.

Bislang wurden durch die Bundeswehr etwa 5.200 Menschen ausgeflogen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sind darunter 4.200 Afghanen und 505 Deutsche.

Das Tempo bei den Evakuierungen hat sich zuletzt deutlich verlangsamt. Nach Angaben des Weißen Hauses vom Donnerstag wurden in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 13.400 Menschen aus Kabul ausgeflogen. In den vorangegangenen 24 Stunden waren es noch 19.000 Menschen gewesen. Seit dem 14. August haben die USA und ihre Verbündeten laut den Zahlen des Weißen Hauses 95.700 Menschen außer Landes gebracht. (afp)

Welternährungsprogramm errichtet Luftbrücke

Das Welternährungsprogramm will eine humanitäre Luftbrücke zur Versorgung bedürftiger Menschen in Afghanistan errichten. Die Flugzeuge sollen zwischen der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und Kabul pendeln, erklärte WFP-Exekutivdirektor David Beasley.

Beasley sagte in der Nacht auf Donnerstag in Islamabad, die in Kabul beschädigten Flugzeuge des WFP seien repariert worden. Sie sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vereinten Nationen und von Hilfsorganisationen sowie humanitäre Güter nach Afghanistan transportieren.

Die UN und Hilfsorganisationen betonen, dass sie ihre humanitäre Arbeit in Afghanistan auch nach der Machtübernahme der radikalislamistischen Taliban fortsetzen wollen. Die humanitäre Krise in Afghanistan gehört laut den UN zu den schlimmsten der Welt. Die Gewalt, eine anhaltende Dürre und die Folgen der Coronapandemie haben verheerende Auswirkungen auf die Menschen. Mehr als 18 Millionen Afghaninnen und Afghanen sind auf Nothilfe angewiesen, etwa eine Million Kinder schwebt in der Gefahr, in nächster Zeit zu verhungern. (epd)

Dänemark beendet Evakuierung aus Kabul

Dänemark hat die Evakuierung der Botschaftsmitarbeiter und ihrer Familien aus der afghanischen Hauptstadt Kabul abgeschlossen. „Es ist nicht mehr sicher, vom Flughafen Kabul zu fliegen“, sagte Verteidigungsministerin Trine Bramsen am Mittwochabend der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Die letzte Maschine sei in Islamabad gelandet. An Bord waren 90 Evakuierte, die letzten dänischen Angestellten, Soldaten und Diplomaten aus Kabul, so die Ministerin. Dänemark hat in den letzten Tagen rund 1.000 Menschen aus Afghanistan evakuiert. (dpa)

Militärische Evakuierungsmission steuert auf Ende zu

Die militärische Evakuierungsmission für Deutsche und einheimische Mitarbeiter aus Afghanistan steuert auf ein Ende zu. Die Bundeswehr wollte am Donnerstag nochmals mit vier Flugzeugen Menschen aus Kabul ausfliegen. Bis Freitag sollten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auch militärische Kräfte ganz weitgehend abgezogen sein.

Die aus mehreren Nationen stammenden Soldaten am Flughafen sind bei ihren Evakuierungsaktionen auf den Schutz durch US-Truppen angewiesen. US-Präsident Joe Biden hatte erklärt, dass er an dem Plan festhalte, die US-amerikanischen Truppen bis zum 31. August aus Kabul abzuziehen.

Gegen 08.35 Uhr MESZ landete in Kabul ein aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent kommendes Transportflugzeug A400M, wie das Einsatzführungskommando auf Twitter mitteilte. Es soll dort weitere Schutzsuchende aufnehmen.

Am Vorabend hatte die Bundeswehr mit dem letzten von mehreren Flügen am Mittwoch 167 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt ausgeflogen. „Insgesamt 5193 Personen konnten seit Beginn der Evakuierungsmission durch die Bundeswehr in Sicherheit gebracht werden – allein gestern waren es 539 zu Schützende“, schrieb das Verteidigungsministerium am Donnerstag auf Twitter. „Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde.“

Vor eineinhalb Wochen hatten die militant-islamistischen Taliban die afghanische Hauptstadt erobert und wieder die Macht übernommen. Zehntausende versuchen seitdem verzweifelt, außer Landes zu kommen. (dpa)

Anschlagswarnungen für den Kabuler Flughafen

Wenige Tage vor dem voraussichtlichen Ende der internationalen Evakuierungsmissionen in Kabul haben mehrere beteiligte Staaten erhöhte Terrorgefahr um den Flughafen gemeldet. Großbritannien, die USA und Australien warnten ihre Staatsbürger am Mittwoch, das Gebiet zu meiden.

Der britische Streitkräfteminister James Heappey hat von „sehr, sehr glaubwürdigen Berichten über einen bevorstehenden Anschlag“ auf dem Flughafen von Kabul gesprochen. Im Sender BBC sagte er am Donnerstag, noch immer hielten sich vor dem Flughafen trotz der Warnungen vor einem möglichen Selbstmordanschlag unzählige Menschen auf, die auf eine Evakuierung hofften.

Die Menschen seien verzweifelt und bereit, das Risiko einzugehen. Aber die Berichte über die Bedrohung seien sehr glaubwürdig, und es sei tatsächlich Gefahr im Verzug, sagte Heappey.

Flughafen Kabul: Ein Soldat in Uniform und mit Helm zieht einen Rollkoffer in Richtung Flugzeug. Vor ihm viele Menschen in Zivil, die in Richtung Flugzeug gehen.

Evakuierung von australischen Staats­bür­ge­r*in­nen am Hamid Karzai Flughafen, 22. August Foto: Australia's Department of Defence/reuters

Auf der Website des britischen Außenministeriums heißt es: „Wenn Sie sich beim Flughafen aufhalten, entfernen Sie sich zu einem sicheren Ort und warten Sie auf weitere Hinweise.“ Das US-Außenministerium forderte die Menschen vor den Flughafentoren auf, das Gebiet „sofort“ zu verlassen. Grund für die Warnung seien nicht näher spezifizierte „Sicherheitsrisiken“.

Obwohl seit dem 14. August bereits fast 90.000 Menschen aus Kabul ausgeflogen wurden, harren noch immer tausende verzweifelte Menschen vor den Flughafentoren aus und hoffen auf einen Platz auf einem Evakuierungsflug. Mindestens acht Menschen starben in dem Chaos vor den Toren des Flughafens. Doch die Zeit für die Rettungsflüge läuft davon.

Laut einem Spiegel-Bericht ist es inzwischen fast unmöglich, noch weitere Schutzbedürftige zum Flughafen zu bringen. Am Mittwoch habe es mehrfach konkrete Anschlagswarnungen für Gebiete vor allen Toren des militärischen Teils des Flughafens gegeben. Daher hätten internationale Soldaten, darunter auch die der Bundeswehr, von den Toren abgezogen werden müssen. Transporte von Ausreisewilligen mit Bussen aus der Stadt seien kaum noch möglich, weil die Sammelpunkte inzwischen bekannt seien und dort wütende Menschen demonstrierten. (afp/ap)

Medienberichte: Bundeswehr-Evakuierung aus Kabul endet schon Donnerstag

Die Bundeswehr will Medienberichten zufolge ihre Luftbrücke aus Kabul schon am Donnerstag beenden. Dann solle der letzte Militär-Transporter vom Typ A400M aus der afghanischen Hauptstadt abheben, berichtete der Spiegel auf seiner Internet-Seite.

Auch Bild berichtete, Deutschland beende seine Evakuierungsmission bereits vier Tage vor dem Truppenabzug der USA. Insgesamt sollten am Donnerstag vier Airbus A400M mit Evakuierten und deutschen Soldaten von Kabul aus ins usbekische Taschkent fliegen. Unter den Soldaten seien auch Fallschirmjäger und KSK-Soldaten sowie zwei Spezialkräfte-Hubschrauber. In Taschkent würden sie der letzten Planung zufolge von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, und der Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl, empfangen. Gemeinsam mit den Soldaten solle es dann am Freitag nach Deutschland gehen. Die Maschinen würden zum Fliegerhorst der Bundeswehr nach Wunstorf in Niedersachen fliegen.

In Kreisen der Bundesregierung hieß es am Mittwochabend, man könne die Berichte nicht bestätigen. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte, es handele sich um operative Details, zu denen sie sich aus Sicherheitsgründen nicht äußern könne. (rtr)

Frankreich will Evakuierungsflüge am Freitag einstellen

Frankreich will seinen Evakuierungseinsatz in Afghanistan nach den Worten von Premierminister Jean Castex am Freitag beenden. „Von morgen Abend an können wir nicht länger Evakuierungen vom Flughafen Kabul aus durchführen“, sagte Castex am Donnerstagmorgen dem französischen Sender RTL. Frankreichs Regierung begründet den anvisierten Abbruch des Rettungseinsatzes mit dem bevorstehenden Truppenabzug der USA.

Frankreich hat nach jüngsten Angaben des Außenministeriums seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban mehr als 2.000 Afghanen nach Frankreich ausgeflogen. (dpa)

UN-Bericht: Sicherheitslage in Afghanistan weitgehend ruhig

Die Sicherheitslage in Afghanistan ist seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban weitgehend ruhig. Das geht aus einem wöchentlichen Bericht der UN-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) hervor, der am Mittwochabend veröffentlicht wurde. In den allermeisten Regionen des Landes sei die Sicherheitssituation im Berichtszeitraum – der Woche nach der Taliban-Machtübernahme – vergleichsweise ruhig.

In dem Bericht hieß es, im Süden seien Zivilistinnen und Zivilisten weiter von Explosionen durch am Straßenrand versteckte Bomben betroffen gewesen oder von Kugeln durch Freudenschüsse in den Provinzhauptstädten. Die großen Krankenhäuser in der südlichen Region hätten zudem eine große Zahl an Patienten aufgenommen, die wegen andauernder Gefechte und Straßensperren bereits früher verletzt worden waren, aber keine Möglichkeit gehabt hätten, in Krankenhäuser zu kommen.

Im Nordosten habe es Berichte über Gefechte in den Bezirken Pul-i Hisar, Dih Salah und Bano der Provinz Baghlan gegeben. Einem Bericht der New York Times zufolge hatten Hausdurchsuchungen durch die Taliban diese Gefechte mit lokalen Milizen ausgelöst. Aus den Provinzen Kabul und Pandschir seien mehrere Sicherheitsvorfälle und Gewalttaten gemeldet worden. Allerdings gibt es in dem Bericht keine Details hierzu.

In der Stadt Dschalalabad im Osten seien Berichten zufolge zwei Zivilisten getötet und sechs weitere im Zuge eines Protests am Nationalfeiertag verletzt worden, hieß es weiter. Lokale Journalisten berichteten, Taliban-Kämpfer hätten das Feuer eröffnet. Vergangenen Samstag habe es bewaffnete Zusammenstöße zwischen Kämpfern der Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Bezirk Alingar der Provinz Laghman im Osten gegeben. (dpa)

5.193 Menschen von Bundeswehr ausgeflogen

Die Bundeswehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums seit Beginn des Evakuierungseinsatzes 5.193 Menschen aus Afghanistan ausgeflogen. Allein am Mittwoch seien es 539 Personen gewesen. Es habe insgesamt 34 Flüge gegeben. „Wir evakuieren bis zur letzten Sekunde.“ (reuters)

Türkei beginnt mit Abzug aus Afghanistan

Die Türkei hat nach fast 20 Jahren mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen. Die türkischen Streitkräfte kehrten in ihre Heimat zurück, sie hätten ihre Aufgabe erfolgreich erfüllt, erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwochabend. Seit der Einnahme Kabuls durch die Taliban am 15. August hatten türkische Soldaten die Evakuierungsmission am Internationalen Flughafen unterstützt. Nach Angaben des Ministeriums wurden 1.129 Menschen vom türkischen Militär ausgeflogen.

Der Sprecher des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin, twitterte: „Die Türkei wird weiterhin für den Frieden, die Sicherheit und das Wohlergehen unserer afghanischen Brüder und Schwestern arbeiten.“

Vor der Machtübernahme der Taliban hatte das Nato-Mitglied noch angeboten, den Flughafen nach dem Abzug der US-Truppen zu sichern und zu betreiben.(ap)

Belgien stellt Evakuierungsflüge aus Kabul ein

Angesichts des bevorstehenden vollständigen US-Abzugs aus Afghanistan hat Belgien seine Evakuierungsflüge aus Kabul eingestellt. Grund sei die sich verschlechternde Lage in dem Land, schrieb Regierungschef Alexander De Croo am Mittwochabend im Onlinedienst Twitter. Die Entscheidung sei „in Abstimmung mit den europäischen Partnern“ getroffen worden.

Die USA wollen ihren Truppenabzug aus Afghanistan bis kommenden Dienstag abschließen. Daher muss der Einsatz am Flughafen Kabul schon Tage vorher heruntergefahren werden – mit entsprechenden Folgen für den Flugbetrieb und Startgenehmigungen für die Maschinen anderer Länder.

Paris hatte bereits mitgeteilt, dass die französischen Rettungsflüge am Donnerstagabend eingestellt werden, falls die USA an ihrem Abzugsdatum 31. August festhalten. (afp)

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