Aktionswoche gegen rechte Gewalt: Neuköllner Zusammenhalt
Kundgebungen und Infoveranstaltungen: Eine Aktionswoche gegen rechte Gewalt startet am Dienstag in Neukölln.

Mit einer „Aktionswoche gegen Rassismus und Nazigewalt“ reagieren verschiedene Neuköllner Initiativen auf die Serie rechtsextremer Anschläge, die den Bezirk seit Dezember erschüttert.
Am Dienstag, dem internationalen Tag gegen Rassismus, rufen die Veranstalter zu einer Kundgebung an der Rudower Spinne am U-Bahnhof Rudow auf – ein Ort, der schon lange als Treffpunkt lokaler Neonazis gilt. Im Anschluss soll eine Infoveranstaltung im Nachbarschaftszentrum Wutzkyallee über Neonazistrukturen in Neukölln aufklären. Im Laufe der Woche folgen weitere Veranstaltungen, am Samstagnachmittag soll dann vom U-Bahnhof Rudow aus eine antifaschistische Demonstration durch den südlichen Teil des Bezirks führen.
„Wir wollen zeigen, dass die Betroffenen rechter Gewalt in Neukölln nicht allein gelassen werden“, sagt ein Sprecher der Kampagne „Kein Ort für Nazis“, die 2009 von verschiedenen Neuköllner Initiativen als Reaktion auf die damalige Welle rechter Bedrohungen im Bezirk gegründet wurde und nun zu der Aktionswoche aufruft.
Nachdem die Neonazi-Aktivitäten in Neukölln in den letzten Jahren zurückgegangen waren, gibt es seit dem letzten Jahr eine neue Anschlagswelle. Dabei wurden mehrere Autos von Menschen angezündet, die sich im Bezirk gegen Rechts engagieren, in Nordneukölln gab es unter anderem einen versuchten Brandanschlag auf ein linkes Café sowie Steinwürfe auf die Wohnung eines linken Aktivisten.
In Neukölln sowie in Wedding wurden außerdem mehrmals Hauswände mit rechten Denunziationen dort lebender Personen beschmiert. Zur Aufklärung der Taten wurde im Januar die im LKA angesiedelte Sonderkomission RESIN (Rechtsextremismus in Neukölln) gegründet, Ermittlungserfolge sind bisher nicht bekannt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Krieg in der Ukraine
Keine Angst vor Trump und Putin
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden