ARD-Podcast „Die Taylor Swift Story“: Die mitreißende Ikone
Das Phänomen Taylor Swift ist allgegenwärtig und für manche schwer zu verstehen. Ein neuer ARD-Podcast erklärt es kritisch und begeistert zugleich.
Sie ist überall. Ob in der eigenen Netflix-Doku, auf Social Media oder sogar in Gelsenkirchen: An Taylor Swift führt kaum ein Weg vorbei. Auch der Podcast „Die Taylor Swift Story“ von ARD Kultur widmet sich nun dem größten Popstar unserer Zeit.
Dafür tauchen die Popkultur-Expertin Gizem Çelik und die Sängerin Vanessa Mai in sechs Folgen tief in die Hintergründe des Phänomens Taylor Swift ein. Sie analysieren ihren Werdegang, erklären die Businessstrategie des Popstars, besprechen den Fankult rund um Swift und lassen ihre eigene Begeisterung für die Sängerin durchblitzen.
Insgesamt sechs Stunden, voller Swift-Analyse, geliefert von zwei bekennenden „Swifties“ – ist es das wirklich wert? Ja! Denn auch wer von Länge und Thema erst mal abgeschreckt ist und bisher kein großes Interesse für den oft so perfekt durchschnittlich wirkenden Popstar aufbringen konnte, wird mitgerissen.
Das Storytelling des Podcasts ist fesselnd, immer tiefer wird man als Hörer:in in das Swift-Universum gezogen. Dabei vermittelt er eine Faszination für den Popstar, die auf die Hörenden überspringt. Von Taylor Swifts Musik kann man halten, was man will, von ihrer weitgehend fehlenden politischen Positionierung ebenso. Zweifelsohne ist Swift aber eine höchst spannende und ambivalente Figur, deren Geschichte noch nicht auserzählt ist.
Es wird auch kritisch
Der naheliegenden Unterstellung der Voreingenommenheit entziehen sich Çelik und Mai geschickt, in dem sie offen über ihre Begeisterung für Swift sprechen und gleichzeitig eine kritische Betrachtung nicht außen vor lassen.
„Die Taylor Swift Story“
sechs Folgen
abrufbar in der ARD-Audiothek
Denn Anlass für eine solche bietet die Popikone durchaus. Çelik und Mai befassen sich mit dem schier unbegrenzten Einfluss Swifts auf ihre Fans, ihren nicht gerade umweltbewussten Lebensstil und ihren kaltschnäuzigen Geschäftssinn, ohne dabei unrealistische Erwartungen an Swift zu stellen.
Auch von der Perspektive der Sängerin Mai profitiert der Podcast. Fragen wie: „Sind 13 Stunden Fantreffen normal?“, oder „Wie viele Songs spielst du auf deinen Konzerten?“ können so beantwortet werden und helfen dabei, die Handlungen von Swift einzuordnen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Nachhaltige Elektronik
Ein blauer Engel für die faire Maus
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Das Weihnachten danach
James Bond
Schluss mit Empfindsamkeit und Selbstzweifeln!
Bodycams bei Polizei und Feuerwehr
Ungeliebte Spielzeuge