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48-Stunden-Streik bei der BVGVerkehrsbetriebe sollen blechen

Erneut stehen U-Bahnen, Trams und fast alle Busse in Berlin still. Der Fahrgastverband Igeb fordert nun Entschädigungen für streikgeplagte BVG-Kunden.

U-Bahn in Berlin – fährt sonst nur unzuverlässig, am Donnerstag und Freitag gar nicht Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Berlin taz | Der Berliner Fahrgastverband Igeb fordert mit Blick auf die Warnstreiks bei der BVG eine Entschädigung der Fahrgäste. Für 48 Stunden legt die Gewerkschaft Verdi am Donnerstag und Freitag den Tram- und U-Bahnverkehr lahm, auch die meisten Busse stehen still.

Nach Ansicht von Igeb-Sprecher Christian Linow stellt die Länge des Ausstands „Fahrgäste vor nicht überwindbare Hindernisse“. Die BVG müsse eigentlich ein „stadtweites Notangebot von Bussen und Bahnen“ auf die Beine stellen. Zudem sei schon „aus Kulanzgründen“ eine Entschädigung angebracht.

Der aktuelle Streik ist der dritte und bislang längste seit Beginn der Tarifauseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und der landeseigenen BVG. Die Fahr­gast­ver­tre­te­r:in­nen klagten freilich schon Mitte Januar angesichts einer eintägigen Arbeitsniederlegung über die vermeintliche Unverhältnismäßigkeit des Arbeitskampfes.

Nur folgerichtig legt der Verband nun noch einmal nach und appelliert zugleich „an alle Beteiligten, schnellstmöglich konstruktiv an den Verhandlungstisch zurückzukehren“. Was auch die Igeb weiß: Schnellstmöglich ist ein frommer Wunsch. Erst kommenden Mittwoch wollen BVG und Verdi wieder zusammenkommen.

Verhärtete Fronten

Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 BVG-Beschäftigten 750 Euro mehr Lohn im Monat und ein 13. Monatsgehalt, dazu eine Fahrdienstzulage in Höhe von 300 Euro und 200 Euro Schichtzulage.

Die Arbeitgeberseite war den Forderungen von Verdi zuletzt zwar etwas entgegengekommen. So wurde den Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar 2025 ein Festbetrag von 225 Euro pro Monat zugesichert. Zugleich besteht die BVG aber nach wie vor auf einer Tariflaufzeit von 4 Jahren. Ein aus Sicht von Verdi unannehmbares Angebot. Die Gewerkschaft fordert 12 Monate.

Die Fronten scheinen verhärtet. Verdi hat der BVG ein Ultimatum bis zum 22. März gestellt. Sollte das Unternehmen die Forderungen bis dahin nicht erfüllen, werde es unbefristete Streiks geben, so die Warnung der Gewerkschaft.

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