11. Spieltag Fußball-Bundesliga: Gladbacher Siegesserie hält an
André Schubert holt mit Gladbach seit seinem Amtsantritt den sechsten Sieg in Serie und stellte damit die Bestmarke von Willi Entenmann ein.
André Schubert ist offiziell noch Interimstrainer bei Borussia Mönchengladbach – und seit Samstag auch Rekordhalter. Der Mann mit der Glatze holte mit der Borussia beim 4:1 (2:0) im Auswärtsspiel bei Hertha BSC den sechsten Sieg in Serie seit seinem Amtsantritt. Das gelang in 52 Jahren Bundesliga nur Willi Entenmann 1986 mit dem VfB Stuttgart. Damit katapultierte Schubert die Borussia vom letzten Platz hinauf bis in die Europacup-Ränge. Den Sieg im Olympiastadion schossen Oscar Wendt (26.), der Ex-Berliner Raffael (28.), Granit Xhaka (54.) und Harvard Nordtveit (90.+1) heraus. Für Raffael war es das fünfte Saisontor, alle Treffer erzielte er unter Schubert. Für Berlin traf nur Alexander Baumjohann per Foulelfmeter (82.).
Noch vor zwei Wochen war auf Schalke alles in bester Ordnung. Mit der hausgemachten Unruhe durch den Wirbel um eine mögliche Ablösung von Manager Horst Heldt durch den Mainzer Christian Heidel kehrte aber auch die sportliche Krise zurück. Seitdem gab es zwei Niederlagen und zwei Unentschieden. Nach dem 1:1 (0:1) gegen den FC Ingolstadt haben sich die Königsblauen jedenfalls ihre gute Ausgangsposition verspielt. Und der der Bundesliga-Neuling? Ingolstadt blieb im sechsten Auswärtsspiel zum fünften Mal ohne Niederlage. Zwischendurch war sogar der Sieg drin, doch nach dem Führungstreffer von Tobias Levels (39.) glich Leroy Sané für Schalke noch aus (77.).
Sechstes Heimspiel und zum fünften Mal kein Augsburger Sieg: Das Liga-Schlusslicht findet keinen Ausweg aus der Krise. Das war vor einem Jahr noch anders. Da startete die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl dank ihrer Heimstärke bis in die Europa League durch. Dabei sahen die Augsburger gegen Mainz schon wie der Sieger aus. Nach dem 0:2-Rückstand durch zwei Tore von Yoshinori Muto (19. und 30.) drehten Paul Verhaegh per Handelfmeter (42.), der Ex-Mainzer Ja-Cheol Koo (50.) und Raul Bobadilla (82.) das Spiel. Doch erneut Muto erwies sich in der Nachspielzeit als Spielverderber (90.+3).
Geht da etwa doch noch was? Nach dem 5:1 des FC Bayern gegen Borussia Dortmund am achten Spieltag galt die Meisterschaft bereits als entschieden. Womöglich etwas zu früh. Der BVB holte mit dem 3:1 (2:1) bei Werder Bremen den dritten Sieg in Serie und liegt nach dem Münchner Patzer in Frankfurt nur noch fünf Zähler hinter dem Meister. Zweimal Marco Reus (9. und 72.) und Henrich Mchitarjan (44.) trafen für die Westfalen. Da half es den Bremern auch nicht, dass Anthony Ujah seinen persönlichen Lauf fortsetzte. Das zwischenzeitlich 1:1 (32.) war das vierte Tor des Neuzugangs aus Köln in den letzten drei Pflichtspielen.
„Die Null muss stehen“, lautet stets das Motto von Huub Stevens. Das war auch bei seinem Debüt auf der Trainerbank der Kraichgauer beim 0:0 im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln nicht anders. Für Stevens, der am Montag die Nachfolge von Markus Gisdol antrat, war das Gastspiel zugleich die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. 2004/05 hatte er den FC zurück in die Bundesliga geführt – bei nur 33 Gegentoren mit der besten Abwehr der Liga. In Hoffenheim ist Stevens aber als Retter gefragt, bei sieben Punkten bleibt die Lage ernst.
Schiedsrichter Manuel Gräfe erwischte im Verfolgerduell nicht seinen besten Tag und brachte im Laufe des Spiels gleich beide Seiten gegen sich auf. Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler war gar so wütend, dass er nur Sekunden nach dem Gegentor durch Nicklas Bendtner zum 0:1 von der Tribüne in den Innenraum stürmte und lautstark auf den vierten Unparteiischen Wolfgang Stark einredete. Was war passiert? Vierinha hatte beim Pass von André Schürrle klar im Abseits gestanden, was auch der Linienrichter anzeigte. Gräfe überstimmte allerdings seinen Kollegen und ging davon aus, dass der Ball von einem Leverkusener zum Tor-Vorlagengeber Vierinha gekommen sei. Nachdem der Mexikaner Javier Hernandez (40.) ausgeglichen hatte, fühlten sich die Wolfsburger in der zweiten Halbzeit benachteiligt, als bei einem vermeintlichen Foul von Bernd Leno an Daniel Caligiuri der Pfiff ausblieb. Am Ende war es für den VfL egal, schließlich gelang Julian Draxler noch das Siegtor (77.).
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