+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Putin fand Telefonat mit Trump „nützlich“
Das Telefonat zwischen Trump und Putin dauerte wohl über zwei Stunden. Papst Leo XIV. hat nach Selenskyj nun auch US-Vizepräsident JD Vance empfangen.
Putin spricht von „nützlichem“ Telefonat mit Trump
Der russische Staatschef Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump haben nach Angaben Putins am Montag ein mehr als zweistündiges Telefongespräch über den Ukraine-Konflikt geführt. Das Telefonat sei „nützlich“ und „sehr ehrlich“ gewesen, sagte Putin im Anschluss laut russischen Staatsmedien. Putin rief die Ukraine auf Kompromisse zu finden, „die allen Seiten passen“.
Trump hat sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt. Trump schrieb auf der Plattform Truth Social nach einem Telefonat, die Gespräche sollten unmittelbar beginnen – und der Papst habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Weitere Details nannte er nicht. (afp/dpa)
Leo XIV. empfängt Vance zu Privataudienz
Papst Leo XIV. hat vor einem neuen diplomatischen Anlauf für eine Waffenruhe in der Ukraine am Montag US-Vizepräsident JD Vance bei einer Privataudienz empfangen. Vances Wagenkolonne fuhr am Morgen in den Vatikan. Er wurde von Außenminister Marco Rubio begleitet, wie ein Sprecher mitteilte. Vance hatte Leo bereits zu dessen Amtseinführung am Sonntag kurz begrüßt und im weiteren Tagesverlauf separat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gesprochen. US-Präsident Donald Trump wollte am Montag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin wegen des Krieges in der Ukraine telefonieren.
Der Vatikan hat während der gut drei Jahre des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine diplomatisch weitgehend im Abseits gestanden. Leo hat nach seiner Wahl Anfang Mai jedoch erklärt, er werde jede Anstrengung unternehmen, um zu einem Frieden in der Ukraine beizutragen. Der Vatikan bot an, Gastgeber für eventuelle Friedensgespräche zu sein und gleichzeitig seine humanitären Bemühungen fortzusetzen, um den Austausch von Gefangenen zu erleichtern und die von Russland entführten ukrainischen Kinder wieder mit ihren Familien zusammenzuführen. (ap)
Dänemark führt „offenes Gespräch“ mit China über Unterstützung für Russland
In einem „offenen Gespräch“ hat der dänische Außenminister Lars Lökke Rasmussen seinen chinesischen Amtskollegen nach eigenen Worten auf Chinas „höchst problematische Unterstützung für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine“ angesprochen. Er habe Peking aufgefordert, diese Unterstützung einzustellen und stattdessen seinen Einfluss in Moskau zu nutzen um den Krieg zu beenden, erklärte Rasmussen am Montag nach einem Treffen mit Chinas Außenminister Wang Yi in Peking. China trage als ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats eine „besondere Verantwortung“, betonte der dänische Politiker.
In dem Gespräch zwischen den Außenministern ging es zudem um Grönland. China erkenne Dänemarks Souveränität und „territoriale Integrität“ bezüglich Grönlands vollständig an, sagte Wang laut einer vom chinesischen Außenministerium veröffentlichten Mitschrift des Gesprächs. US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Monaten wiederholt mit einer Übernahme Grönlands durch die USA gedroht und dabei auch die Anwendung von Gewalt nicht ausgeschlossen. Grönland gehört als autonomes Territorium zu Dänemark. Trumps Drohungen haben zu starken Spannungen zwischen den USA und dem Nato- und EU-Mitgliedstaat Dänemark geführt. (afp)
Moskau meldet Gebietsgewinne in der Ukraine
Am Tag des geplanten Telefonats von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hat das Moskauer Verteidigungsministerium weitere Gebietsgewinne in der Ukraine gemeldet. Die Armee nahm demnach die Siedlungen Marjine in der grenznahen Region Sumy und Nowooleniwka in der Region Donezk ein. Ukrainische Militärbeobachter bestätigten das russische Vorrücken bei Marjine nicht, bei Nowooleniwka zum Teil. (dpa)
Kreml: „Mühsame“ Arbeit vor Beilegung von Ukraine-Konflikt notwendig
Eine Lösung im Ukraine-Konflikt ist nach Angaben der russischen Regierung nur nach „mühsamer“ und langwieriger Arbeit möglich. „Es liegt eine Menge mühsamer Arbeit vor uns, und in einigen Bereichen könnte es ein langer Prozess sein“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag kurz vor einem geplanten Telefongespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin. Trump hatte am Wochenende ein Telefonat mit Putin angekündigt. Dieses folgt auf die ersten direkten Gespräche zwischen Delegationen aus Russland und der Ukraine seit mehr als drei Jahren, die am Freitag in Istanbul stattfanden. (afp)
Weißes Haus: Auch Sanktionen möglich
Das Weiße Haus hat vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigt, dass in dem Gespräch über den Ukraine-Krieg alle Optionen auf dem Tisch liegen – auch neue Sanktionen. Trump sei auch bereit, Putin persönlich zu treffen, sagt seine Sprecherin. US-Vizepräsident JD Vance warnte vor einer Sackgasse in den Gesprächen über Russlands Krieg in der Ukraine. „Wir sind uns bewusst, dass wir uns hier in einer Sackgasse befinden“, sagt Vance vor Reportern. „Ich denke, der Präsident (Donald Trump) wird dem (russischen) Präsidenten (Wladimir) Putin sagen: ‚Hören Sie, ist das Ihr Ernst? Ist das wirklich Ihr Ernst?‘“. Vance fügt hinzu, dass er gerade mit Trump gesprochen habe. Trump will am Nachmittag mit Putin telefonieren. Die Europäer dringen darauf, dass sowohl die EU als auch die USA harte Sanktionen verhängen, wenn Putin nicht auf die Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe eingehen. (rtr)
Selenskyj ordnet Schaffung permanenter Verhandlungsgruppe an
Nach dem ersten Treffen der Kriegsparteien Ukraine und Russland seit 2022 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe angeordnet. Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Er habe sich von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über den Verlauf der Gespräche mit der russischen Delegation am vergangenen Freitag in Istanbul informieren lassen, sagte Selenskyj. Dabei habe die Ukraine gezeigt, dass es notwendig sei, weiter Druck auf Russland auszuüben, den Krieg zu beenden. Selenskyj will am Abend auch mit Donald Trump über die Verhandlungen mit Russland reden – nach einem Telefonat des US-Präsidenten mit Kremlchef Wladimir Putin. (dpa)
Trump-Unterhändler Witkoff erwartet erfolgreiches Telefonat mit Putin
US-Präsident Donald Trump setzt bei den Gesprächen für einen Frieden in der Ukraine nach den Worten seines Sondergesandten Steve Witkoff auf sein persönliches Verhältnis zu seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. „Er ist der Meinung, dass er mit Präsident Putin telefonieren muss, um die Blockade aufzulösen und uns an den Ort zu bringen, an den wir gelangen müssen“, sagte Witkoff in der ABC-Sendung „This Week“ am Sonntag (Ortszeit). „Ich denke, es wird ein sehr erfolgreiches Gespräch werden.“ (ap)
EU für niedrigeren Ölpreisdeckel
14.35 Uhr – Die Europäische Union will sich beim anstehenden G7-Finanzministertreffen in Kanada für einen niedrigeren Preisdeckel auf russisches Öl einsetzen. Das sagt EU-Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis zu Journalisten. Dies könnte Teil eines neuen Sanktionspaketes werden, so Dombrovskis. Derzeit liegt die Obergrenze westlicher Staaten, die damit im Ukraine-Konflikt Druck auf den Kreml ausüben wollen, bei 60 Dollar pro Fass. Insider sagen, die EU wolle einen neuen Preisdeckel von 50 Dollar pro Fass vorschlagen. (rtr)
Kreml-Sprecher: Moskau bevorzugt diplomatische Lösung im Ukraine-Konflikt
Wenige Stunden vor einem angekündigten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Kreml mitgeteilt, er ziehe eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts weiteren militärischen Einsätzen vor. „Es ist natürlich besser, unsere Ziele mit politischen und diplomatischen Mitteln zu erreichen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag laut russischen Staatsmedien. Er bezeichnete das für 16.00 Uhr MESZ angesetzte Gespräch zwischen Trump und Putin als „wichtig“. Peskow fügte hinzu, dass Moskau Washingtons Bemühungen um ein Ende der Kämpfe „sehr schätzt“. Das Telefonat knüpft an die ersten direkten Gespräche zwischen einer russischen und einer ukrainischen Delegation seit über drei Jahren an, das am Freitag in Istanbul stattfand. (afp)
Russland verbietet Amnesty
12.05 Uhr – Russland verbietet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Der Generalstaatsanwalt habe sie zur „unerwünschten Organisation“ erklärt, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax. Amnesty International hat den von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig kritisiert und seinen Truppen schwerste Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen sowie nach eigenen Angaben Kriegsverbrechen dokumentiert. (rtr)
Finnland will Munition liefern
10.00 Uhr – Finnland wird die Ukraine nach eigenen Angaben mit Munition versorgen und diese mit Erlösen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanzieren. Die Munition im Wert von 90 Millionen Euro werde von finnischen Unternehmen bereitgestellt, teilt das Verteidigungsministerium mit. Im Westen wurden wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe auf Eis gelegt. (rtr)
Starmer telefoniert mit Kollegen
00.01 Uhr – Der britische Premierminister Keir Starmer hat am Sonntag mit den Staats- und Regierungschefs der USA, Italiens, Frankreichs und Deutschlands über den Krieg in der Ukraine gesprochen. Das teilt ein Sprecher Starmers mit. Man habe auch diskutiert über die Verhängung von Sanktionen für den Fall, dass Russland sich nicht ernsthaft auf einen Waffenstillstand und Friedensgespräche einlasse. Mit Blick auf das für Montag geplante Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe man die Notwendigkeit eines bedingungslosen Waffenstillstands erörtert. Auch müsse Putin Friedensgespräche ernst nehmen. (rtr)
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