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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Selenskyj will Krieg „mit diplomatischen Mitteln“ beenden

Ukraines Präsident verweist auf die heikle Lage im Donbass, schränkt aber ein, dass Gespräche nur erfolgen, wenn sein Land dabei „nicht allein mit Russland“ sei. Scholz wird für sein Putin-Telefonat kritisiert.

Wolodimir Selenski möchte den Krieg in seinem Land im kommenden Jahr beenden Foto: picture alliance/dpa

Selenskyj will Krieg 2025 „mit diplomatischen Mitteln“ beenden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine Beendigung des Krieges mit Russland im kommenden Jahr „mit diplomatischen Mitteln“ an. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle aber „überhaupt keinen Frieden“, sagte Selenskyj in einem am Samstag ausgestrahlten Interview im ukrainischen Radio.

Selenskyj verwies in dem Interview auf die „wirklich komplizierte“ Lage an der Front in der Ostukraine, wo die russische Armee seit Monaten vorrückt. „Unsererseits müssen wir alles tun, damit dieser Krieg nächstes Jahr endet“, sagte Selenskyj. „Wir müssen ihn mit diplomatischen Mitteln beenden“, fügte er hinzu.

Auf die Frage nach Vorbedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen mit Russland sagte Selenskyj, solche Gespräche seien nur möglich, wenn die Ukraine dabei „nicht allein mit Russland“ und in einer „starken“ Position sei. „Wenn wir nur mit Putin reden, nur mit einem Mörder“ und die Ukraine vorher nicht „gestärkt“ werde, könne sie in solchen Verhandlungen nur „verlieren“, sagte Selenskyj.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Freitagnachmittag erstmals seit fast zwei Jahren mit Putin telefoniert. Er forderte dabei nach eigenen Angaben den Kreml-Chef auf, „seine Truppen zurückzuziehen“ und sich zu Verhandlungen mit der Ukraine bereit zu zeigen. (afp)

G7 bekräftigen Sanktionen gegen Russland

Die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden demokratischen Industrieländer (G7) bekräftigen ihren Willen, Russland wegen des von ihm begonnenen Krieges gegen die Ukraine weiterhin mit Sanktionen belegen. „Russland bleibt das einzige Hindernis für einen gerechten und dauerhaften Frieden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Sie wurde „zur Unterstützung Kiews angesichts des nahenden tausendsten Tages des russischen Angriffskriegs“ angenommen.

„Die G7 bekräftigen ihre Entschlossenheit, Russland durch Sanktionen, Exportkontrollen und andere wirksame Maßnahmen schwere Kosten aufzuerlegen. Wir stehen an der Seite der Ukraine“, heißt es in der Erklärung weiter. In diesem Jahr hat Italien den Vorsitz der G7 inne, zu der auch die USA, Kanada, Japan, Frankreich, Deutschland und Großbritannien gehören. (rtr)

CDU-Politiker kritisiert Scholz für Telefonat mit Putin

Der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt hat das Telefonat von Kanzler Olaf Scholz mit Russlands Präsident Wladimir Putin kritisiert. Scholz habe nur bekannte Positionen nochmals vorgetragen, sagte Hardt der Nachrichtenagentur Reuters. „Er hat Putins Strategie befördert, der ja versucht, aus der politischen Isolation herauszukommen. Das ist schlecht und wird in Russland für Propaganda missbraucht“, fügt der CDU-Politiker hinzu.

Manchmal sei ‚gut gemeint‘ das Gegenteil von ‚gut‘. Hardt warf dem SPD-Politiker vor, sich im Bundestagswahlkampf gesprächsbereit präsentieren zu wollen. Der Druck auf Putin müsse erhöht werden, nicht zuletzt an der ukrainischen Verteidigungsfront. (rtr)

Russland erobert Dörfer in der Ukraine

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau zwei weitere Dörfer im Osten der Ukraine eingenommen. Es handele sich um die Ortschaften Makariwka und Hryhoriwka in der Region Donezk. Makariwka liegt südlich von Welyka Nowosilka. Hryhoriwka, das in Russland seinen früheren Namen Leninskoje trägt, befindet sich westlich der Stadt Selydowe, die bereits im Oktober von russischen Truppen eingenommen wurde.

Unabhängig überprüfen lassen sich solche Berichte über das Kampfgeschehen nicht. Allerdings rücken die russischen Truppen seit längerem langsam, aber stetig an der Ostfront vor, und die ukrainischen Einheiten stehen erheblich unter Druck. (rtr)

Russland stoppt Gaslieferung an Österreich

Der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV erhält wie angekündigt kein Erdgas mehr vom russischen Energiekonzern Gazprom. Die Gaslieferungen an die OMV seien am Samstagmorgen um 6.00 Uhr eingestellt worden, teilte die österreichische Regulierungsbehörde E-Control mit. Die OMV bestätigte den Lieferstopp. Dennoch fließe weiterhin Gas über die Ukraine nach Europa und Österreich, wenn auch in reduzierten Mengen. „Am Knotenpunkt in Baumgarten kommen aktuell um zwölf bis 15 Prozent reduzierte Mengen an“, sagte Behörden-Chef Alfons Haber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Großhandelspreise seien stabil auf einem hohen Niveau von 47 Euro je Megawattstunde (MWh).

Grund für den Lieferstopp ist ein Streit zwischen Gazprom und OMV über ausgebliebene Gasmengen in Deutschland im September 2022. Ein Schiedsgericht hatte der OMV kürzlich Schadenersatz in der Höhe von 230 Millionen Euro zugesprochen. Die OMV kündigte daraufhin an, die Summe mit laufenden Gaslieferungen von Gazprom zu verrechnen, warnte jedoch gleichzeitig vor möglichen Konsequenzen in Form eines Lieferstopps seitens des russischen Konzerns.

Das Land sei gut auf den Ausfall vorbereitet, sagte Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Freitagabend, als noch angenommen wurde, dass die Gasflüsse nach Österreich vollständig eingestellt werden könnten. Die Gasspeicher seien mit einem Jahresbedarf für Österreich gefüllt und die Versorgung sei gesichert. „Die Republik verfügt über eine strategische Reserve, die dazu da ist, um allfällige Mangellagen auszugleichen“, schrieb Nehammer am Samstag auf der Plattform X. (rtr)

FDP erwägt Abstimmung über Taurus-Lieferung im Bundestag

Noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl will FDP-Fraktionschef Christian Dürr womöglich einen Antrag über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine im Bundestag zur Abstimmung stellen. „Das wäre eine Möglichkeit. Und ich kann mir durchaus vorstellen, wenn ich mir die Aussagen von Union und Grünen anschaue, dass so ein Antrag Erfolg haben könnte“, sagte Dürr der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) von Samstag. „Wenn die Situation in der Ukraine dramatisch ist, dann braucht es ja nicht in erster Linie Geld“, fuhr er fort.

In der Ampel-Koalition gab es unterschiedliche Auffassungen zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Während Kanzler Scholz und überwiegend auch seine SPD diese strikt ablehnen, sind Teile der Grünen dafür, ebenso der FDP.

Auch die Union würde eine Lieferung befürworten und brachte Anträge dafür noch zu Zeiten der Ampel-Regierung bereits mehrfach in den Bundestag ein – allerdings vergeblich. Bei der bisher letzten Abstimmung dazu im März stimmten die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP geschlossen dagegen, die einzigen Abweichler waren Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Wolfgang Kubicki (beide FDP).

Über die Lieferung einzelner Waffengattungen entscheidet laut NOZ allerdings nicht der Bundestag, sondern der Bundessicherheitsrat und letztlich der Bundeskanzler, der dem Gremium vorsteht. (afp)

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13 Kommentare

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  • Tolle Idee!



    Die Regierung ist angeblich " nicht handlungsfähig" der Bundestag nimmt nur homöopathisch seine Handlungsfähigkeit in die Hand, aber eine Entscheidung über Tauruslieferungen treffen wir in dieser Situation zwischen Tür und Angel.



    Wenn der dritte Weltkrieg kommt, sind immerhin ein Teil der MdB's bereits in Pension, oder nicht wiedergewählt.



    Wahlkampf in einem solch heiklen Punkt zu machen, das ist wirklich die Spitze der Verantwortungslosigkeit.



    Dürr zeigt diese "Qualität" in aller Offenheit und verstärkt somit das Bild der FDP als einer Partei, mit der Zusammenarbeit, im Sinne des Landes, unmöglich ist. Ich habe lange die liberalen Werte der FDP zum Erhalt der Regierung hochgehalten. Doch die sind eben nur ein Teil einer Partei, die wohl einige Egomanen beherbergt.



    Damit kann sich die FDP, ganz realistisch, natürlich neue Wählerschichten erschließen.



    Wie wäre ein passendes Game, in dem ein Taurus gesteuert wird?



    Da können Zocker den Kriegseintritt Deutschlands schon mal testen.



    Diese somit " gut ausgebildeten" dürfen die Spielerei dann zeitnah real umsetzen, Dürr, aus dem Oman live zugeschaltet, dabei!

    • @Philippo1000:

      Putin will leider nicht warten, bis die Deutschen denn mal eine Entscheidung getroffen haben.

      Da muss man sich wohl den Gegebenheiten anpassen.

      Ich warte ja noch immer, dass die Pazifisten aktiv werden, aber da kommt ja auch nichts.

  • Selenskyis Taktik ist allzu durchsichtig. Der Krieg ist militärisch für die Ukraine nicht zu gewinnen...und das ist schon länger absehbar gewesen. Grosse Teile der Bevölkerung wollen Frieden, auch um den Preis von Gebietsabtretungen. Die Wut der Menschen wird sich gegen Selenskyi richten. Er weiss das und schwafelt davon, dass nur Diplomatie 2025 den Krieg beenden wird. Dafür fordert er vom Westen weitere massive Waffenlieferungen und den Nato Beitritt. Er wird weder das eine, noch das andere bekommen. Dss weiss er, ihm geht es darum, die Schuld alleine Westeuropa anzuhängen, um an der Macht zu bleiben. Deshalb biedert er sich Trump an als vermeintlichem Friedensbringer. Grotesk. Für die unvermeidliche Niederlage sind zigtausend SoldatInnen und Zivilipersonen gestorben und verletzt worden.... Den Zorn der Opfer und Angehörigen dürfte der Schauspieler in Kiew politisch nicht überleben.

    • @Philippe Ressing:

      Ihre Position konnte ich nicht nachvollziehen.

      Die Gebietsabtretungen waren nicht das Problem.

      Die Demilitarisierung , die Putin forderte, war es.

      Da hätte er für die Ukraine auch gleich einen Aufnahmeantrag in die Russische Föderation schreiben können.

      Die Säuberungen, die die Russische Föderation in der Ukraine durchführen wird, werden ebenfalls zigtausend Ukrainern das Leben kosten.

      Putin wird zu den Ukrainern bestimmt nicht netter sein als zu seinen eigenen Leuten.

      Womöglich werden die Ukrainer noch einen Partisanenkrieg führen.

      Der wird auch blutig werden.

      Dass Selenskiy sich an Trump ranschmeißt, ist diplomatisch klug, will er verhindern, dass in 5 Jahren die Ukraine nur noch ein paar russischen Oblasten sind.

      Ihre Thesen zum Machterhalt müssten Sie erklären.

    • @Philippe Ressing:

      Für die Russen nach 1000 Tagen der Krieg aber auch noch nicht gewonnen. Mal so betrachtet?

      "Grosse Teile der Bevölkerung wollen Frieden...". Das würde ich sagen, aber die meisten sind gegen Gebietsabtretung.

      www.n-tv.de/politi...ticle24343578.html

      "Er wird weder das eine, noch das andere bekommen"

      Warum nicht? Weil der Aggressor und deren Sympathisanten wie Sie das so wollen?

      "Für die unvermeidliche Niederlage sind zigtausend SoldatInnen und Zivilipersonen gestorben und verletzt worden.... "

      Ein entschiedenen Nein und grotesk ist einzig und allein Ihr Kommentar!

      Jeder einzelne Tote, ob Ukrainer oder Russe geht auf das Konto des Aggressors, nämlich Russland! Hätte es keine Invasion gegeben, wäre kein einziger Mensch gestorben!

  • Warum unterstützen die EU Mitgliedsstaaten nicht ausschließlich gemeinsam im Verbund, im Namen der EU ?



    Keine Unterstützung einzelner Staaten mehr - würde Europa doch mehr Sinn geben und die Gemeinschaft sichtbarer machen.

  • Nicht schon wieder eine "Taurusdebatte". Es gibt einen Grund dafür warum Biden nicht vergleichbare Waffen liefern wollte. Warum wurde Scholz wohl in seiner Haltung von der US Administratorion bestärkt. Wir machen diesen Krieg immer mehr zu unserem Krieg. Ist eine Ausweitung des Krieges wirklich in unserem Interesse? Woher kommt das Urvertrauen in Trump, dass der uns am Ende helfen würde?



    Deutschland hat schon viel Vertrauen und Ansehen in der letzten Jahren verspielt. Ich hoffe sehr, dass es nicht aus populistischen Gründen zu einer neuen Taurusabstimmung und im worst Case sogar Lieferung kommen wird.

    • @Alexander Schulz:

      Ich finde durch den einsatz der nordkoreanischen truppen ist eine ausweitung des kriegs schon geschehen. Große reaktionen darauf sindnd mir nicht bekannt. Worauf wartet die welt?

      • @Samstagschaos:

        Natürlich. Und wollen Sie deshalb, dass weiter an der Eskalationsspirale gedreht wird? Der Westen kann die Eskalationsdominanz von Moskau nur brechen, wenn er bereit ist zum äußeren zu gehen. Dazu wird keine Us-regierung bereit sein. Wo sehen Sie denn die Vorteile, wenn Deutschland im Extremfall auch Kriegspartei werden würde?

        • @Alexander Schulz:

          Frage 1.



          Wollen natürlich nicht. Aber die Russen damit durchkommen zu lassen geht auch nicht. Also besteht die Notwendigkeit.

          Ihre zweite Frage ist einfach Quatsch.

          Es gibt hier keinen "Vorteil" sondern eine Notwendigkeit weil Russland diesen Kampf begonnen hat. Deutschland muss nicht Kriegspartei werden sondern endlich mit der gesamten EU und den Amerikanern vollumfänglich Unterstützung senden.

          "Dazu wird keine Us-regierung bereit sein"

          Wissen Sie bitte woher?

        • @Alexander Schulz:

          Wie sollte Deutschland in der Ukraine Kriegspartei werden? Durch Entsendung von Soldaten, wie Nordkorea?

          Und andersrum gefragt: Glaubt jemand ernsthaft, die Bundeswehr wäre zu denselben Leistungen fähig, wie die Ukrainische Armee? Falls Trump tatsächlich die Russen entlastet und die sich dann um ihre Interessen im Ostseeraum kümmern können, dürfen wir dann im Baltikum zeigen, was wir drauf haben. Die paar Euro, die wir an der Ukraine gespart haben, werden dann nicht lange reichen.

          • @dtx:

            Sie beantworten weder Frage 1, noch Frage 2, sondern versuchen mit Gegenfragen auszuweichen.



            Übrigens an der Eskalationsspirale mitzudrehen bringt nur etwas, wenn man die Eskalationsdominanz gewinnen kann. Das wäre aber in diesem Fall nur möglich, wenn man auch bereit wäre zu einer nuklearen Eskalation - ist man aber genauso wenig wie man es im kalten Krieg 1.0 war. Mit Putin wird man sich arrangieren können. Er ist zwar ein Verbrecher, aber kein Stalin oder Breschnew.

            • @Alexander Schulz:

              "Das wäre aber in diesem Fall nur möglich, wenn man auch bereit wäre zu einer nuklearen Eskalation"

              Also glauben Sie Putin würde nuklear Waffen einsetzen.

              Und mit so jemandem möchten Sie sich arrangieren?

              Zudem geht es auch gar nicht. Putin bricht abkommen nach belieben. Die Ukraine hatte gegen Sicherheitsabkommen ihre Nuklearwaffen an Russland abgetreten. Ein Fehler wie man jetzt sieht.