+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Orbán trifft Selenskyj in Kyjiw
Erstmals seit Kriegsbeginn reist der ungarische Regierungschef Orbán in die Ukraine. Moskau meldet den Abschuss von ukrainischen Kampfjets.
Ungarns Regierungschef Orbán in Kyjiw
Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán ist am Dienstag zu seinem ersten Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut zwei Jahren eingetroffen. Orbán führe in Kyjiw „Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj“, wie sein Sprecher Bertalan Havasi nach Angaben der ungarischen Nachrichtenagentur MTI sagte.
Am Montag hatte Ungarn turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft bis Ende des Jahres übernommen, Orbán ist für seinen Russland-freundlichen Kurs bekannt. (afp)
Ukrainische Kampfjets abgeschossen
Russland hat nach eigenen Angaben bei einem Raketenangriff auf dem Flugplatz Myrhorod in der zentralukrainischen Region Poltawa fünf ukrainische SU-27-Kampfjets zerstört. Zwei weitere Jets seien beschädigt worden, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Die Luftabwehr habe zudem elf Drohnen abgeschossen, mit denen die Ukraine russisches Territorium und die Halbinsel Krim attackiert habe, meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Ministerium. Die ukrainische Krim wurde bereits 2014 von Russland annektiert, international anerkannt ist das nicht.
Zudem meldet das russische Militär die Eroberung zweier Ortschaften im Osten der Ukraine. Einheiten der Gruppierung „West“ hätten die Ortschaft Stepowa Nowoseliwka im Gebiet Charkiw erobert und bessere Stellungen eingenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Lagebericht mit. Zudem sei im Gebiet Donezk die Ortschaft Nowopokrowske erobert worden. Kyjiw hat den Verlust der beiden Siedlungen offiziell bislang nicht bestätigt. Von unabhängiger Seite waren die Angaben nicht überprüfbar. (rtr)
Erneut Gespräche in Washington
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will bei einem Treffen mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umerow in Washington über weitere militärische Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes sprechen. Bei dem Gespräch noch am Dienstag werde es um die bilaterale Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, regionale Sicherheitsfragen und Möglichkeiten zur Stärkung der Verteidigungspartnerschaft zwischen den USA und der Ukraine gehen, teilt das US-Verteidigungsministerium mit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Verbündeten seines Landes erst am Wochenende wieder um mehr Waffen gebeten, nachdem bei einem russischen Luftangriff auf die Region Saporischschja sieben Menschen getötet worden waren. (rtr)
Selenskyj rechnet mit mehr Flugabwehr im Juli
Präsident Selenskyj erwartet im Juli eine Stärkung der Flugabwehr in seinem Land gegen die russischen Luftschläge. Die versprochenen Kampfjets vom Typ F-16 in ausreichender Menge und Qualität, Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot und Raketen mit größerer Reichweite hätten auf den Verlauf des Krieges einen entscheidenden Einfluss, sagte Selenskyj in seiner am Montag verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Die Ukraine könne in diesem Monat noch mehr Schutz ihres Luftraums vor dem Aggressor Russland erhalten.
Selenskyj fordert seit Monaten mehr Unterstützung durch die westlichen Verbündeten beim Schutz des Luftraums vor russischen Bomben, Raketen und Drohnen. Das Land sei auf dem Weg, echte Sicherheit zu erhalten, meine der Staatschef weiter. Mehrere Staaten haben der Ukraine F-16-Kampfjets versprochen und auch ukrainische Piloten an den Maschinen ausgebildet. Russland sieht darin eine neue Eskalationsstufe in dem Krieg.
Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Russland hat seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 weite Teile im Osten und im Süden der Ukraine besetzt. (rtr)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Vermeintliches Pogrom nach Fußballspiel
Mediale Zerrbilder in Amsterdam
Berichte über vorbereitetes Ampel-Aus
SPD wirft FDP „politischen Betrug“ vor
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Scholz telefoniert mit Putin
Scholz gibt den „Friedenskanzler“
Kritik am Deutschen Ethikrat
Bisschen viel Gott
Toxische Bro-Kultur
Stoppt die Muskulinisten!