+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Nato-Beitritt nur Frage der Zeit?
Selenskyj zufolge sei der Nato-Beitritt der Ukraine „eine Frage der Zeit“. Deutschland sagte ihm seit Kriegsbeginn Waffen im Wert von Milliarden Euro zu.
Selenskyj: Nato-Beitritt der Ukraine „eine Frage der Zeit“
Der Nato-Beitritt der Ukraine ist nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nur „eine Frage der Zeit“. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Kiew sagte Selenskyj, die Ukraine tue alles, „um diesem Zeitpunkt näher zu kommen“.
Selenskyj forderte bei dem Treffen von der Nato mehr Unterstützung bei der Luftabwehr, um die Energie-Infrastruktur seines Landes vor allem im nahenden Winter schützen zu können. Stoltenberg wolle bei der Mobilisierung der Nato-Staaten in diesem Punkt helfen. „Wir müssen gemeinsam durch diesen Winter gehen, um unsere Energie-Infrastruktur und das Leben unser Bürger zu schützen“, sagte der ukrainische Präsident.
Stoltenberg sagte seinerseits, die Ukraine sei „der Nato näher als jemals zuvor“. Zur im Juni gestarteten ukrainischen Gegenoffensive sagte der Nato-Generalsekretär, die ukrainischen Streitkräfte lieferten sich erbitterte Gefechte, „aber nach und nach erzielen sie Geländegewinne“. Die Ukrainer kämpften für ihre Familien und ihre Freiheit, „Moskau kämpft für seine imperialen Wahnvorstellungen“. (afp)
18 Milliarden Euro an deutschen Waffenzusagen
Die Bundesregierung hat der Ukraine seit Kriegsbeginn im vergangenen Jahr Waffen im Wert von rund 18 Milliarden Euro geliefert oder zugesagt – und verlangt dafür keine Bezahlung. Die militärischen Unterstützungsleistungen seien „nicht rückerstattungspflichtig“, heißt es in einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen; die Antwort lag der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vor.
Im vergangenen Jahr habe sich der Wert der gelieferten Waffen auf zwei Milliarden Euro summiert, und im laufenden Jahr würden es voraussichtlich 5,4 Milliarden Euro sein, schrieb das Bundesfinanzministerium. Hinzu kämen Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 10,5 Milliarden Euro für die Folgejahre.
Die Linken-Abgeordnete Dağdelen warf der Koalition falsche Prioritäten bei den Ausgaben vor. „Faktisch finanziert die ‚Ampel‘ ihre milliardenschweren Waffengeschenke an die Ukraine durch die sozialen Kürzungen“, sagte sie zu AFP. Es sei „unsäglich, dass die Ampel-Regierung den Haushalt in sozialen Bereichen wie beim Müttergenesungswerk sowie bei Familienferienstätten um jeweils 93 Prozent kürzen will, aber an die Ukraine großzügig Militärhilfe für 18 Milliarden Euro verteilt“. (afp)
Ukraine meldet Abschuss von 31 russischen Drohnen
Die Ukraine hat in der Nacht zu Donnerstag nach eigenen Angaben 31 russische Drohnen abgeschossen. Russland habe insbesondere den Süden des Landes mit einer „massiven“ Angriffswelle überzogen, schrieb Armeesprecherin Natalia Gumenjuk im Onlinedienst Telegram. Die Luftabwehr habe zahlreiche Drohnen in den Regionen Odessa und Mykolajiw zerstört. Zudem habe Russland Ziele im Zentrum des Landes mit Drohnen attackiert.
„Die Folgen des Angriffs werden jetzt geklärt, denn es handelte sich tatsächlich um einen massiven Angriff“, erklärte Gumenjuk. „Die Luftabwehr war aber sehr effektiv.“ Der ukrainische Generalstab teilte mit, Russland habe bei den Angriffen insgesamt 39 Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt. 31 von ihnen seien zerstört worden. (afp)
Truppen wehren russische Angriffe an Ostfront ab
Die ukrainischen Truppen wehren derzeit einem Militärsprecher zufolge Angriffe der russischen Streitkräfte an der Ostfront ab. „Wir wehren weiterhin heftige feindliche Angriffe in der Nähe von Klischtschiwka und Andrijwka ab“, sagte Ilja Yewlasch im staatlichen Fernsehen der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verwies in einem Beitrag auf Telegram kurz auf „unseren Vorstoß im Sektor Donezk“ im Osten, nannte aber keine Einzelheiten. Selenskyj erklärte, die Gegenoffensive werde Zeit brauchen, und wies westliche Kritiker zurück, die behaupteten, der Vormarsch sei zu langsam und mit strategischen Fehlern behaftet. (reuters)
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