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live +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++Israels Präsident fordert zur Billigung der Waffenruhe auf

Die Waffenruhe soll ab Sonntag um 12.15 Uhr gelten. Positive Reaktionen aus vielen Ländern. Jubel in Gaza. Rechtsextreme in Israel lehnen den Deal ab.

Eine Waffenruhe könnte auch bedeuten, dass 33 Geiseln freigelassen werden Foto: Kai Pfaffenbach/reuters

Anm. der Redaktion: Mit dieser Meldung beenden wir für heute den Live-Ticker auf taz.de.

22.00 Uhr: Helfer planen Einsatz in Gaza

Nach der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen wollen Hilfsorganisationen ihren Einsatz für notleidenden Menschen dort schnell verstärken. Das International Rescue Committee (IRC) kündigte an, seine Arbeit im Gazastreifen auszuweiten, „sobald es die Umstände erlauben“. „Die Narben dieses Krieges werden lange sichtbar sein, aber es braucht jetzt eine Welle der Hilfsbereitschaft, um die Zivilbevölkerung sofort zu unterstützen“, sagte IRC-Präsident David Miliband. Nötig sei der freie Zugang und die uneingeschränkte Mobilität von humanitären Helfern.

Die drei Phasen des Waffenstillstandsabkommen

Nach mehr als 15 Monaten Krieg haben sich Israel und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln geeinigt. Die Waffenruhe trete am Sonntag in Kraft, sagte der Regierungschef des Vermittlerlandes Katar, Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, am Mittwochabend in Doha. Von der israelischen Regierung hieß es zu der Vereinbarung allerdings, dass noch einzelne Punkte geklärt werden müssten. Die Vereinbarung hat drei Phasen.

In der ersten Phase ist eine anfängliche, sechswöchige Feuerpause vorgesehen. Sie soll im Gazastreifen am Sonntag um 12.15 Uhr (11.15 Uhr MEZ) in Kraft treten und in einer ersten Phase 42 Tage dauern. In der ersten Phase sollen Vertriebene in dem Küstengebiet in ihre Wohnorte zurückkehren können und wieder mehr der dringend benötigten Hilfsgüter nach Gaza geliefert werden

Das israelische Militär soll sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen. Die Hamas soll ihrerseits zunächst 33 israelische Geiseln freilassen, darunter alle Kinder, Frauen – Zivilistinnen und Soldatinnen – und Männer über 50. Israel werde für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas sei, würden 50 palästinensische Gefangene freikommen.

Verhandlungen über eine zweite Phase der Vereinbarung zu Waffenruhe und Geiseln sollten am 16. Tag der ersten Phase aufgenommen werden, hieß es weiter. Es sei zu erwarten, dass dann alle verbliebenen Geiseln freikämen, darunter auch israelische Soldaten. Auch ein dauerhafter Waffenstillstand und der komplette Abzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen würden dann voraussichtlich vereinbart.

In einer dritten Phase sollten alle sterblichen Überreste übergeben und der Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Palästinenser-Gebiets begonnen werden. (rtr/dpa/taz)

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef machte deutlich, das Ausmaß der humanitären Bedürfnisse sei enorm. Zurzeit gebe es schätzungsweise 17.000 Kinder, die ihre Eltern verloren hätten oder von ihnen getrennt seien. Annähernd eine Million Kindern lebten nicht mehr in ihrem Zuhause, berichtete Unicef. (dpa)

21.50 Uhr: Jubel über Waffenstillstand in Tel Aviv, Protest dagegen in Jerusalem

Der Abschluss des Waffenstillstands hat in Israel unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Fotos aus der liberalen Küstenstadt Tel Avi zeigen jubelnde Menschen auf den Straßen.

„Auf der einen Seite bin ich natürlich sehr glücklich, aber ich bin auch besorgt, weil ich möchte, dass das Abkommen so lange hält, bis auch die letzte Geisel wieder zu Hause ist“, sagte die 59-jährige Ornit Barak, die bei einer Kundgebung in Tel Aviv für ein Ende des Kriegs und die Rückkehr der Geiseln demonstrierte, der Nachrichtenagentur AFP. Sie befürchte, dass das Abkommen „irgendwann aus irgendeinem Grund“ platzen könnte und der Krieg fortgesetzt wird, fügte sie hinzu.

Angehörige und Freunde von Geiseln feiern das Abkommen am Mittwochabend in Tel Aviv Foto: Oded Balilty/ap

Bilder aus Jerusalem hingegen zeigen Anhänger der rechtsextremen Parteien, die aus Protest gegen den Deal eine Straße in der Nähe des Regierungssitzes blockieren. (taz/afp)

In Jerusalem blockieren Menschen eine Straße, um gegen den Waffenstillstand zu protestieren Foto: Ammar Awad/rtr

21.40 Uhr: Israels Präsident ruft zu Billigung von Waffenruhe-Deal auf

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat das Sicherheitskabinett und die Regierung seines Landes dazu aufgerufen, die Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas zu billigen. „Wir befinden uns in einem äußerst entscheidenden Moment“, sagte Herzog nach Angaben seines Büros.

„Für hunderte von Tagen wurden unsere Schwestern und Brüder von niederträchtigen Mördern festgehalten und gequält – nachdem der Staat Israel seine Pflicht verletzt hat“, sagte Herzog. „Er hat sie nicht beschützt und ihre Entführung nicht verhindert.“

Die Waffenruhe-Vereinbarung sei „der richtige Schritt“. Man müsse die israelischen Bürger zurückbringen – „damit sie sich zu Hause erholen können, oder beigesetzt werden“. Gleichzeitig sagte Herzog, der Deal werde „zutiefst schmerzhafte, herausfordernde und erschütternde Momente mit sich bringen“. (dpa)

21.25 Uhr: Biden lobt Zusammenarbeit mit Trump

Der scheidende US-Präsident Joe Biden verweist darauf, dass seine Vermittler in den vergangenen Tagen mit denen seines designierten Nachfolgers Donald Trump im Gaza-Konflikt zusammengearbeitet hätten. „In den letzten Tagen haben wir wie ein Team gesprochen“, sagt Biden bei der Ankündigung der Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Er weist jedoch darauf hin, dass dem monatelange Verhandlungen seiner Vertreter vorangegangen seien. Auf die Frage eines Reporters, ob er oder Trump mehr Anerkennung für das Zustandekommen des Abkommens verdiene, antwortet Biden: „Ist das ein Witz?

Zuvor hatte Trump den Erfolg für sich reklamiert. Der Deal sei nur durch seinen Wahlsieg im November möglich geworden. (rtr/taz)

21.20 Uhr: Ägypten für schnelle humanitäre Hilfe

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Einigung zu einer Waffenruhe im Gazastreifen begrüßt. Es sei nun dringend notwendig, die Einfuhr humanitärer Hilfe nach Gaza zu beschleunigen, um die katastrophale Lage vor Ort zu lindern, erklärte al-Sisi. Langfristig müsse ein nachhaltiger Frieden durch eine Zweistaatenlösung angestrebt werden. (dpa)

21.20 Uhr: Rechtsextreme in Israel lehnen Waffenstillstand ab

Rechtsextreme Koalitionspartner von Israels Ministerpräsident Netanhyahu lehnen das Waffestillstandsabkommen ab. Das berichtet die israelische Zeitung Haaretz. Finanzminister Smortich habe gesagt, der Deal sei schlecht und gefährlich für die Sicherheit Israels.

Netanyahu selbst hat sich bisher nicht geäußert.

Israels Präsident Herzog sagte, der Deal sei der richtige Schritt. (taz)

21.15 Uhr: Al-Jazeera zeigt jubelnde Menschen in Gaza

Der katarische TV-Sender Al-Jazeera zeigt jubelde Menschen auf den Straßen in Deir Al-Balah im Gaza-Streifen. (taz)

21.15 Uhr: Hamas: Gaza-Abkommen ist Errungenschaft

Die Hamas feiert die Einigung mit Israel auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg als Errungenschaft für die Palästinenser. „Das Waffenruheabkommen ist das Ergebnis der legendären Widerstandskraft unseres großartigen palästinensischen Volkes und unseres tapferen Widerstands im Gazastreifen seit mehr als 15 Monaten“, teilte die Islamistenorganisation mit. (dpa)

Jubelnde Palästinenser am Mittwochabend in Deir al-Balah im Gaza-Streifen Foto: Abdel Kareem Hana/ap

21.10 Uhr: Jüdischer Weltkongress: Gaza-Deal ist „Hoffnungsschimmer

Der Jüdische Weltkongress sieht in dem ausgehandelten Gaza-Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen „Hoffnungsschimmer“. „Wir drängen darauf, dass die Vereinbarung voll umgesetzt wird“, sagte Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC) laut Mitteilung in New York. Der WJC sieht sich als Vertretung der nicht in Israel lebenden Juden. (dpa)

21.05: Trump reklamiert Erfolg für sich

Die Vereinbarung im Gaza-Konflikt war nach Darstellung des designierten US-Präsidenten Donald Trump nur wegen seines Wahlsiegs im November möglich. „Dieses epische Waffenstillstandsabkommen konnte nur durch unseren historischen Sieg im November zustande kommen“, schreibt er im Internet. Dieser habe der ganzen Welt signalisiert, dass „meine Regierung den Frieden anstreben und Abkommen aushandeln würde, um die Sicherheit aller Amerikaner und unserer Verbündeten zu gewährleisten“. Trump hatte mit schwerwiegenden Folgen gedroht, wenn es bis zu seiner Vereidigung am Montag keine Lösung gebe. (rtr)

20.55 Uhr: Scholz sieht Chance für „dauerhaftes Kriegsende“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln begrüßt. „Es ist gut, dass eine Einigung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln – auch deutschen – in Gaza erreicht scheint“, erklärte Scholz am Mittwochabend im Onlinedienst X. Das Abkommen biete „die Chance für ein dauerhaftes Kriegsende und die Verbesserung der schlechten humanitären Lage im Gazastreifen“.

Die Einigung müsse nun „konsequent umgesetzt“ werden. „Alle Geiseln müssen freigelassen werden“, betonte der Kanzler. Zudem drang er auf die Rückgabe der sterblichen Überreste getöteter Geiseln, um den Angehörigen „einen würdevollen Abschied“ zu ermöglichen. (afp)

🐾 20.50 Uhr: Durchbruch bei Waffenruhe in NahostEin erster Schimmer Frieden

Der Deal zwischen Israel und der Hamas ermöglicht vorerst ein Ende des Leids in Nahost. Doch wohin mit dem Hass?, fragt taz-Nahost Korrespondent Felix Wellisch in seinem Kommentar. (taz)

20.35 Uhr: Israel bereitet sich auf Aufnahme von Geiseln vor

Die israelische Armee bereitet sich eigenen Angaben zufolge im Rahmen der mit der Hamas vereinbarten Waffenruhe im Gaza-Krieg auf die Aufnahme von Geiseln vor. Die Operation zur Vorbereitung wurde „Flügel der Freiheit“ genannt, wie das Militär mitteilte.

Israels Präsident Izchak Herzog traf unterdessen nach Angaben seines Büros die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric, um Vorbereitungen für die Umsetzung des Deals zu treffen. Das IKRK hatte bei einem ersten Abkommen im Herbst 2023 die Geiseln von ihren Entführern in Empfang genommen und an die israelische Armee übergeben. (dpa)

20.30 Uhr: USA, Katar und Ägypten werden Gaza-Waffenruhe überwachen

Die am Mittwoch vereinbarte Waffenruhe im Gazastreifen soll nach Angaben Dohas von den USA, Katar und Ägypten überwacht werden. Es werde ein „Überwachungsmechanismus“ in Kairo installiert, wo ein aus Vertretern der drei Ländern bestehendes Team die Einhaltung der Vereinbarung kontrollieren werde, erklärte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman al-Thani. Die drei Länder hatten zuvor in den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermittelt. (dpa)

20.09 Uhr: Hamas spricht von großem Erfolg

Ein Hamas-Vertreter bezeichnete die Waffenruhe im Gazastreifen als „großen Erfolg“. Dieser spiegele die Standhaftigkeit der Bevölkerung dort und den Mut des Widerstands wider, sagte Sami Abu Suhri der Nachrichtenagentur Reuters. „Es ist auch eine Bestätigung dafür, dass die Besatzung keines ihrer Ziele erreicht hat“, erklärt er unter Verweis auf Israel. (rtr)

20.03 Uhr: Positive Reaktionen aus London und von der UNO

Auch andere Länder und Organisationen begrüßen die Einigung. Der britische Premierminister Keir Starmer spricht von einer überfälligen Nachricht. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagt, vordringlich sei es nun, das enorme Leid der Bevölkerung im Gazastreifen zu lindern. Die Vereinten Nationen stünden bereit, die Vereinbarung zu unterstützen. (rtr)

19.54 Uhr: Biden bestätigt die Vereinbarung

Auch der scheidende US-Präsident Joe Biden bestätigt die Vereinbarung. Er werde bald mehr dazu bekanntgeben, heißt es in einer Erklärung. Die USA seien entschlossen, alle Geiseln nach Hause zu holen. (rtr)

19.50 Uhr: Katar bestätigt die Einigung

Der Vermittler Katar bestätigt die Einigung zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas. Die Feuerpause solle am 19. Januar beginnen, sagt Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani. Das ist Sonntag, ein Tag vor dem Amtseid des designierten US-Präsidenten Donald Trump. (rtr)

Trauer um die Opfer eines israelischen Luftangriffs am Mittwoch in Deir al-Balah Foto: Ramadan Abed/reuters

19.44 Uhr: Baerbock hofft auf Freislassunf der Geiseln

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock schreibt auf dem Kurznachrichtendienst X, es gebe gegenwärtig die Hoffnung, dass die Geiseln freikommen und dass „das Sterben im Gazastreifen ein Ende findet“. Weiter: „Alle, die Verantwortung tragen, sollten jetzt dafür sorgen, dass diese Chance genutzt wird.“ (rtr)

19.40 Uhr: Büro von Netanjahu: Gaza-Waffenruhe steht noch nicht

Die israelische Regierung hat Berichte über eine Einigung auf ein Waffenruheabkommen mit der Hamas zunächst zurückgewiesen. Eine Vereinbarung sei noch nicht erreicht, letzte Details müssten noch geklärt werden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwoch mit. Man hoffe aber, noch am Abend alles festzurren zu können. (ap)

17:30 Uhr: Waffenruhe und Freilassung von Geiseln

Israel und die Terrororganisation Hamas haben sich laut Medienberichten und Verhandlungskreisen auf eine Waffenruhe sowie die Freilassung von Geiseln geeinigt.

Drei mit den Gesprächen vertraute US-Vertreter sowie eine katarische Gewährsperson und ein Hamas-Vertreter bestätigten der AP am Mittwoch die Einigung. Eine offizielle Bekanntgabe stand zunächst noch aus.

Mehrstufiges Abkommen zur Feuerpause

Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte einen vom UN-Sicherheitsrat gebilligten Rahmenvereinbarung entworfen. Das in drei Phasen aufgeteilte Abkommen würde mit der schrittweisen Freilassung von 33 Geiseln über einen Zeitraum von sechs Wochen beginnen, darunter Frauen, Kinder, ältere Erwachsene und verwundete Zivilisten, im Austausch für möglicherweise Hunderte von palästinensischen Frauen und Kindern, die von Israel inhaftiert sind. Während im Gazastreifen die Waffen schweigen, soll dringend benötigte humanitäre Hilfe ins Kriegsgebiet gelangen.

In der Endphase der Verhandlungen war noch ein Streit über Absprachen zum Philadelphi-Korridor an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten aufgeflammt, aber schließlich doch wieder ausgeräumt worden. (ap)

Katar kündigt Pressekonferenz zu Gaza-Verhandlungen an

Das katarische Außenministerium wird nach eigenen Angaben auf einer Pressekonferenz über die Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs berichten. Das Außenministerium postete am Abend auf der Plattform X einen Link zu einer Live-Übertragung. Eine Uhrzeit nannte das Ministerium nicht. Zuvor hatten arabische Medien berichtet, dass der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani „am Abend“ Ergebnisse der Gespräche verkünden werde. Seit Monaten laufen Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle. (dpa)

Verhandlungen über Waffenruheabkommen geraten ins Stocken

Kurz vor einer möglichen Einigung auf eine Waffenruhe für den Gazastreifen sind die Verhandlungen wieder ins Stocken geraten. Ein Hamas-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur AP am Mittwoch, seine Gruppe habe einen israelischen Vorschlag zurückgewiesen, verhandle aber weiter. Eine israelische Gewährsperson, die mit dem Stand der Verhandlungen vertraut war, sagte, die Hamas habe Einwände gegen bereits getroffene Absprachen zum Philadelphi-Korridor an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten erhoben. Israel lehne jegliche Änderung in diesem Punkt ab. Ob und wie schnell die Differenzen gelöst werden können, blieb zunächst unklar. Die erhoffte Bekanntgabe einer Einigung dürfte sich aber dadurch verzögern. (ap)

Kreise: Hamas gibt Zustimmung für Gaza-Deal

Die Hamas im Gazastreifen hat nach Angaben aus Kreisen der Islamistenorganisation schriftlich einem Abkommen zugestimmt, dass eine Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge vorsieht. Die Zustimmung wurde demnach bei den Vermittlern in Katar hinterlegt. Dies sei geschehen, nachdem Israel, wie von ihr verlangt, Pläne für den Abzug seiner Truppen vorgelegt habe, hieß es aus Kreisen der Hamas in Katar. Alle palästinensischen Fraktionen haben den Kreisen zufolge den Vorschlag akzeptiert. Auch Israels Unterhändler haben dem Plan bereits zugestimmt. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Nachmittag aber zunächst noch mitgeteilt, dass die Hamas bislang keine Antwort gegeben habe. (dpa)

Israels Regierung stimmt wohl Donnerstag über Gaza-Vereinbarung ab

Die israelische Regierung wird voraussichtlich am Donnerstag über eine Vereinbarung mit der Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln abstimmen. Das geht aus einer Stellungnahme des Außenministeriums hervor. Ressortchef Gideon Saar werde seine Europa-Reise abkürzen, damit er an der Abstimmung des Sicherheitskabinettes und der Regierung über die Vereinbarung teilnehmen könne. „Aufgrund der Fortschritte bei den Verhandlungen zur Geiselbefreiung hat Minister Saar seinen diplomatischen Besuch, der morgen in Ungarn hätte fortgesetzt werden sollen, abgebrochen. Er wird heute Abend nach Israel zurückkehren, um an den erwarteten Diskussionen und Abstimmungen im Sicherheitskabinett und in der Regierung teilzunehmen“, erklärt das Außenministeriums. (rtr)

Palästinenserkreise: Hamas und Islamischer Dschihad stimmen Waffenruhe-Abkommen zu

Die Hamas und der Islamische Dschihad haben nach Angaben aus Palästinenserkreisen dem Entwurf für ein Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zugestimmt. Die beiden radikalislamischen Gruppierungen hätten sich „untereinander geeinigt und den Vermittlern mitgeteilt, dass sie dem Austausch von Gefangenen und der Waffenruhe zustimmen“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch von zwei Quellen in palästinensischen Verhandlungskreisen. (afp)

Israel greift weiter massiv in Gaza an – Berichte über dutzende Tote

Auch während der Waffenruhe-Gespräche in Katar greift die israelische Armee weiter massiv Ziele im Gazastreifen an. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mindestens 36 Toten und zahlreichen Verletzten bei neuen Angriffen in verschiedenen Teilen des weitgehend zerstörten Küstenstreifens.

Die israelische Armee teilte mit, binnen 24 Stunden seien „mehr als 50 Terrorziele im Gazastreifen angegriffen worden, darunter Terrorzellen, Waffenlager, unterirdische Infrastruktur, Panzerabwehr-Positionen und Hamas-Militärstrukturen“. In der Nacht habe die Luftwaffe ein „Kontroll- und Kommandozentrum“ angegriffen, das sich in einem ehemaligen Schulgebäude in Daradsch Tuffah befunden habe. Dort habe sich ein „Terrorist in ranghoher Position“ aufgehalten.

Seit Beginn des Gazakriegs mit dem beispiellosen Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 sind nach palästinensischen Angaben in dem Küstenstreifen mehr als 46.600 Menschen getötet worden. Mehr als 110.000 wurden demnach verletzt.

Das israelische Militär betont stets, es kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Terrororganisation Hamas und unternehme alles, um zivile Opfer zu vermeiden. (dpa)

Ägypten bereitet Öffnung von Grenzübergang nach Waffenruhe vor

Am wichtigen Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen bereitet Ägypten sich auf eine mögliche Öffnung und auf neue Hilfslieferungen in das Küstengebiet vor. Ägypten habe vor einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas entsprechende Vorkehrungen getroffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen an dem Grenzübergang. Etwa 250 Lastwagen mit Hilfsgütern würden derzeit vorbereitet, um diese im Fall einer Waffenruhe zur notleidenden Zivilbevölkerung zu liefern. Es wäre die erste Lieferung dieser Art über Rafah seit mehr als acht Monaten.

Israels Armee hatte den Grenzübergang Rafah im Mai vergangenen Jahres auf palästinensischer Seite besetzt. Kurz darauf kamen über Rafah auch keine Hilfslieferungen aus Ägypten mehr in das abgeriegelte Küstengebiet.

Die humanitäre Lage war in Gaza schon vor Kriegsbeginn im Oktober 2023 sehr schlecht und hat sich durch die Bombardierungen auf dramatische Weise verschärft. Mehr als 90 Prozent der palästinensischen Bevölkerung leiden nach UN-Angaben starken Hunger. Es fehlt demnach zudem an Wasser, Notunterkünften und Arzneimitteln.

Wegen der Schließung des Übergangs Rafah kamen Hilfsgüter in vergangenen Monaten nur durch von Israel kontrollierte Übergänge wie Kerem Schalom, Erez und Kissufim. Immer wieder wurden Hilfslieferungen auch von Palästinensern geplündert, nachdem sie in den Gazastreifen eingefahren waren.

In Ägypten stünden nahe Rafah „tausende“ Lastwagen bereit, um Güter nach Gaza zu bringen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der dpa. In der Umgebung seien Lagerhäuser voll mit Hilfsgütern, die nicht unter den Palästinensern verteilt werden könnten. (dpa)

Israel und Hamas ringen um letzte Details für Waffenruhe

Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas haben sich Berichten zufolge grundsätzlich auf eine Waffenruhe im Gazastreifen geeinigt – nur letzte Detailfragen sollen noch offen sein. Bei den Vermittlungsgesprächen in Katars Hauptstadt Doha müssten noch Einzelheiten zum angestrebten Rückzug der israelischen Armee aus Gebieten im Gazastreifen geklärt werden, meldete die Times of Israel in der Nacht unter Berufung auf arabische Unterhändler.

Die Hamas habe Israel aufgefordert, Karten und einen Zeitplan für den Rückzug vorzulegen, der von den internationalen Vermittlern während der Umsetzung überwacht werden solle, sagten der Hamas nahestehende Quellen. US-Außenminister Antony Blinken sagte in Washington, nun sei die Hamas am Zug. „In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte Wort der Hamas über ihre Zustimmung“, sagte Blinken. Er gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht werde – ob dies noch vor der Amtseinführung Donald Trumps als US-Präsident am kommenden Montag der Fall sein werde, ließ der Minister offen.

Die von der Times of Israel zitierten arabischen Unterhändler spekulierten, dass eine Einigung in dem seit mehr als 15 Monaten andauernden Krieg heute oder am Donnerstag in Form einer gemeinsamen Erklärung der USA, Katars und Ägyptens bekanntgegeben werden könnte. Die drei Länder vermitteln zwischen Israel und der Hamas, da diese nicht direkt miteinander verhandeln. (dpa)

Demonstranten sind für einen Deal – und dagegen

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv versammelten sich am Abend laut örtlichen Medien tausende Menschen in der Hoffnung, dass die Islamisten dem Entwurf einer Vereinbarung zustimmen, die unter anderem die Freilassung von Geiseln der Hamas im Austausch gegen palästinensische Häftlinge aus Israels Gefängnissen vorsieht. In Jerusalem protestierten indes Hunderte gegen einen solchen Deal. „Ein freigelassener Terrorist ist der Mörder von morgen“, sagte einer der Teilnehmer.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich laut der Times of Israel mit dem Verhandlungsteam sowie Mitgliedern des Sicherheitsapparats. Die Verhandlungen in Doha über letzte Details würden die ganze Nacht hindurch fortgesetzt, habe sein Büro mitgeteilt. Die Familien der Geiseln würden so bald wie möglich über den neusten Stand informiert. Eine Vereinbarung müsste vom Sicherheitskabinett und der gesamten Regierung gebilligt werden. (dpa)

Bangen um Geiseln

Krankenhäuser und medizinische Teams in Israels bereiten sich bereits auf die Behandlung der bei einer Einigung freizulassenden Geiseln vor, wie das Wall Street Journal berichtet. Vielen der beim Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober 2023 nach Gaza entführten Geiseln dürfte es körperlich wie psychisch sehr schlecht gehen.

Ziel sei es, alle 98 Geiseln zurückzuholen, sagte ein israelischer Regierungsvertreter – auch wenn unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. Unter den Verschleppten sind Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft, darunter auch Deutsche.

Die angestrebte Waffenruhe sei zunächst auf etwa 42 Tage beschränkt, sagte der Regierungsvertreter. Die Freilassung der Geiseln würde sich voraussichtlich über Wochen erstrecken. In einer ersten Phase sollten 33 „humanitäre Fälle“ freikommen. Es gehe um Frauen, Kinder, Menschen über 50 sowie Verletzte und Kranke, erklärte der Informant. Man gehe davon aus, dass die meisten am Leben seien. (dpa)

Hamas benennt vier in Dschenin getötete Mitglieder

Die islamistische Hamas hat vier Männer, die bei einem israelischen Drohnenangriff im Westjordanland getötet worden waren, als Mitglieder der Terrororganisation benannt. Die Palästinenser im Alter von 23 bis 33 Jahren seien Kämpfer des militärischen Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden gewesen, teilte die Hamas mit. Insgesamt waren am Dienstag bei einem israelischen Angriff in Dschenin im nördlichen Westjordanland sechs Menschen getötet worden.

Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Die ohnehin angespannte Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gazakrieg noch einmal deutlich verschärft. Seither wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen und bewaffneten Auseinandersetzungen 810 Palästinenser getötet. (dpa)

Gazastreifen: Autonomiebehörde soll allein regieren

Der Gazastreifen soll in Zukunft laut einer Forderung des palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa ausschließlich von der Autonomiebehörde verwaltet werden. Keine andere Instanz als die legitime palästinensische Führung werde in dieser Rolle akzeptiert, sagte Mustafa am Mittwoch während eines Besuchs in Norwegen. Die Regierung in Oslo ist eine von drei in Europa, die im Mai einen palästinensischen Staat offiziell anerkannten.

Jeder Versuch, die Trennung zwischen dem Westjordanland und dem Gazastreifen zu festigen oder Übergangsorgane zu schaffen, werde abgelehnt, sagte Mustafa. Der Gazastreifen dürfe nach einer erwarteten Waffenruhe im Gazakrieg nicht einem Vakuum überlassen werden. „Wir sind die Regierung Palästinas und bereit, unsere Verantwortung im Gazastreifen zu übernehmen, wie wir es zuvor getan haben“, erklärte er.

Die militant-islamistische Hamas übernahm 2007 die Macht im Gazastreifen und beschränkte die vom Westen unterstützte Palästinensische Autonomiebehörde auf Teile des von Israel besetzten Westjordanlands. Die USA sprachen sich dafür aus, dass die Autonomiebehörde sowohl das Westjordanland als auch den Gazastreifen regieren soll. Eine spätere Gründung eines Staates Palästina, die von den USA ebenfalls unterstützt wird, lehnt die israelische Regierung ab. (ap)

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10 Kommentare

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  • Das ist eine gute Nachricht!



    Man kann es noch nicht richtig glauben, aber ich hoffe, dass dieser Waffenstillstand Bestand hat und in einen Frieden mündet.

  • Wer glaubt denn wirklich daran, dass die jetzige Regierung Israels einen Waffenstillstand will?



    Der Staat Israel wurde zurecht stark unterstützt. In allen Bereichen, die man sich denken kann.



    Aber jetzt ist das Ganze in die falschen Hände geraten.

  • E N D L I C H ! 🕊



    Hoffentlich für immer !

  • "Trotz Verhandlungen greift Israel weiter massiv in Gaza an



    Israel und Hamas ringen um letzte Details für ein Waffenruhe-Abkommen."



    Nur so zum Verständnis: Israel wird vorgeworfen, keine Waffenruhe einzuhalten während Verhandlungen, die zu einer Waffenruhe führen sollen?



    Irgendwie fehlt mir da die Logik.

  • Die Rolle Ägyptens in diesem Krieg wurde von der Weltgemeinschaft einfach kritiklos hingenommen. Das ist vollkommen unverständlich, denn es ist eindeutig ein Verstoß gegen die Flüchtlingskonvention.

    Ägypten hätte doch bereits am ersten Tag der Gegenoffensive Israels nach dem Überfall der Hamas die Grenze für Flüchtlinge aus Gaza öffnen müssen. Die Zivilsten hätten sich so aus der Schusslinie bringen können, während die IDF die Hamas-Terroristen bekämpft. Der Krieg hätte so nur wenige Wochen gedauert, weil die Hamas sich nicht hinter Zivilisten hätte verstecken können.

    • @Winnetaz:

      Ihnen ist aber schon klar, was das bedeutet hätte?



      a) praktisch: Ägypten hätte Millionen filzen und befragen müssen und versorgen müssen



      b) humanitär: Ägypten hätte in die dreckigen Hände derer gespielt, die vor allem Menschen vertreiben wollten.

      Wenn das so zentral gewesen wäre, hätte doch Israel als interessierte Partei diejenigen in das Heimatland ihrer Großväter lassen können.



      Gern geschehen.

  • "Auch während der Waffenruhe-Gespräche in Katar greift die israelische Armee weiter massiv Ziele im Gazastreifen an."

    Ist bekannt, ob auch die gegnerische Kriegspartei Israel weiterhin angreift? Das geht in den Medienberichten öfter einmal unter.

    "„Ein freigelassener Terrorist ist der Mörder von morgen“, sagte einer der Teilnehmer."

    Das sehe ich ebenso. Ich frage mich manchmal, wie Gilad Schalit damit umgeht, dass für ihn so viele Menschen gestorben sind. U.a. wurde ja auch Herr Sinwar für ihn freigelassen.



    Außerdem denke ich insofern simpel, dass ich davon ausgehe, wenn man den Forderungen von Geiselnehmern nachgibt, nehmen sie immer wieder Geiseln. Weshalb auch nicht.

    • @*Sabine*:

      Sie haben wohl folgenden Satz überlesen: "im Austausch für möglicherweise Hunderte von palästinensischen Frauen und Kindern, die von Israel inhaftiert sind. " Es ist schon eine Schande an sich, dass die einzige Demokratie im Nahen Osten auch meines Wissens das einzige Land der Welt ist, dass Minderjährige der Militärgerichtsbarkeit unterzieht. Das aber dort auch hunderte, wenn nicht inzwischen sogar tausende Häftlinge ohne Anklage, ohne Gerichtsverfahren, ohne Urteil und teilweise auch ohne anwaltlichen Beistand inhaftiert sind ist in meinen Augen einer Demokratie nicht würdig. Das etliche Palästinenser aus den besetzten Gebieten auch noch in Israel inhaftiert sind verstößt auch noch gegen Artikel 49 der Genfer Konventionen. Von den seit Jahrzehnten gut dokumentierten Fällen von Folter, Mißhandlung und auch sexualler Gewalt an palästinensischen Häftlingen nicht zu reden. Wie nannte es die israelische B´Tselem dieses Jahr in einem Bericht: "Welcome to Hell" www.btselem.org/pu...08_welcome_to_hell



      www.savethechildre...inian_children.pdf

      • @Momo Bar:

        "Es ist schon eine Schande an sich, dass die einzige Demokratie im Nahen Osten auch meines Wissens das einzige Land der Welt ist, dass Minderjährige der Militärgerichtsbarkeit unterzieht."

        Gut finde ich das auch nicht, weiß aber ebenso wenig, wie man mit Kindern/Jugendlichen angemessen umgehen kann, die bereits als Kleinkinder in Terrorcamps ausgebildet werden und später dann in jungen und jüngsten Jahren Polizisten und Soldaten angreifen.



        In Deutschland haben wir halbwegs funktionierende, wenn auch keine perfekten, Strukturen für Kinder/Jugendliche, die straffällig werden.



        Ich stelle mir die Frage, wie das im Nahen Osten/Israel bei dieser Vielzahl an "Täter:innen" möglich gemacht werden kann. In erster Linie sind die Eltern/Erziehungsberechtigten verantwortlich, an die vielleicht stärker appelliert werden müsste, die jedoch teilweise - wie oft? - dieses Gedankengut an ihre Kinder/Heranwachsenden weitergeben.

        Es ist ein äußerst unschönes Problem, das es meiner Meinung nach nirgendwo auf dieser Welt geben dürfte, dass auch Kinder/Jugendliche verletzen, töten und als Mithelfer bei Angriffen missbraucht werden.

  • Ich würde mir auch wünschen, es wäre anders. Aber Netanyahu hatte bis jetzt null Interesse an einem Frieden, der zwar allen nützt, aber ihn persönlich dem wohlverdienten Knast näherbringt. Wer von der anderen Seite Friedensfühler ausstreckte, bekam tödlichen Besuch von einer israelischen Drohne o.ä., auffallend.

    Zur Not muss der internationale Druck für Rechtmäßigkeit, Gerechtigkeit und Frieden eben auch bei Netanyahu ankommen.



    Der Schlüssel für eine Friedenslösung ist und bleibt das Ende der Besatzung. Wie in der Ostukraine auch.