+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Einsatz in Chan Yunis beendet
Israel hat am Sonntag alle Soldaten aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Erneut protestieren Zehntausende in Tel Aviv.
Abzug der Truppen aus Gazastreifen zur Erholung
Israel hat am Sonntag alle Soldaten aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Die 98. Kommandodivision der israelischen Armee habe „am 7. April ihren Einsatz in Chan Yunis beendet“ und den Gazastreifen „verlassen, um sich zu erholen und sich auf zukünftige Operationen vorzubereiten“, sagte ein Armeevertreter der Nachrichtenagentur AFP. Auf die Frage, ob dies bedeute, dass alle Soldaten den südlichen Gazastreifen verlassen hätten, antwortete er: „Ja.“ (afp)
Erneut protestieren Zehntausende in Tel Aviv
In dem seit nun schon sechs Monaten andauernden Gaza-Krieg mit Zehntausenden von Toten ist weiterhin kein Ende der Feindseligkeiten zwischen Israel und der islamistischen Hamas in Sicht. Israels Führung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht sich international, aber auch im eigenen Land immer stärker unter Druck.
Zehntausende Menschen gingen am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten gegen Netanjahus Regierung auf die Straße und forderten ernsthaftere Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln. Nach Medienberichten handelte es sich um die größten Proteste seit dem 7. Oktober, als ein Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel den Gaza-Krieg auslöste. (dpa)
Vier israelische Soldaten getötet
Im Gazastreifen sind nach Angaben des israelischen Militärs vier weitere Soldaten getötet worden. Sie seien am Samstag im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen, hieß es. Damit steige die Zahl der Verluste seit Kriegsbeginn auf 604 Soldaten. Die Hamas hatte sich am Samstag zu einem Hinterhalt gegen israelische Streitkräfte in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens bekannt. (rtr)
Luftangriffe auf den Osten Libanons
Israel hat am Sonntag Luftangriffe auf den Osten des Libanons geflogen, eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz. Die Angriffe seien eine „Vergeltungsmaßnahme“ für den Abschuss einer israelischen Drohne gewesen, erklärte die israelische Armee im Online-Dienst Telegram. Auch aus dem Hisbollah-Umfeld wurden die morgendlichen Angriffe Israels bestätigt.
Laut israelischer Armee griffen ihre Kampfflugzeuge „einen militärischen Komplex und drei weitere terroristische Einrichtungen an, die zum Luftabwehr-Netzwerk der Hisbollah gehören“. Dies sei die Vergeltung für den Abschuss einer israelischen Drohne am Samstag.
Die israelischen Angriffe hätten „zwei Gebieten im Bekaa-Tal, Dschanta und Sifri, gegolten“, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP von einer Quelle aus dem Umfeld der Hisbollah in der ostlibanesischen Region Baalbek. Dschanta ist eine Bergregion nahe der Grenze zu Syrien, Sifri liegt im Zentrum des Bekaa-Tals. Nach Angaben aus der libanesischen Zivilschutzbehörde gab es bei den israelischen Angriffen weder Tote noch Verletzte. (afp)
Solidaritätskundgebung in Berlin
Sechs Monate nach dem beispiellosen Überfall der islamistischen Hamas auf israelische Orte findet am Sonntag in Berlin eine Solidaritätskundgebung mit Israel statt. Aufgerufen zu der Veranstaltung auf dem Sderotplatz in Berlin-Zehlendorf hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft. Die Organisation will damit nach eigenen Angaben der Opfer des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 gedenken und Solidarität mit den von der radikalislamischen Palästinenserorganisation verschleppten Geiseln zeigen. Bei der Veranstaltung sprechen unter anderem Überlebende des Hamas-Massakers sowie Angehörige von Opfern und Geiseln.
Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Hamas sowie weitere militante Palästinensergruppen hatten am 7. Oktober Israel brutal überfallen und rund 1170 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von ihnen werden noch immer etwa 130 festgehalten, mehr als 30 von ihnen sind mutmaßlich tot. Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. (afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“