+++ Corona News vom 28. Mai +++: Robbenjagd fast komplett ausgesetzt
Statt wie letztes Jahr 30.000 wurden in Kanada dieses Jahr nur 388 Jungrobben gejagt. Frankfurter Buchmesse findet statt. Die Nachrichten zum Coronavirus im Live-Ticker.
Den Live-Ticker bearbeitet Klaudia Lagozinski.
EU-Kommission: Hilfsfonds ohne harte Auflagen
15.28 Uhr: Anders als bei den Rettungsprogrammen in der Finanzkrise will die EU-Kommission bei ihrem massiven Hilfsfonds in der Krise Empfängerländer nicht auf harte Bedingungen und Auflagen zur Haushaltsführung verpflichten. „Dies ist kein Anpassungsprogramm mit einem anderen Namen“, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Es werde auch „keine Troika“ geben, die es überwache.
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch einen Wiederaufbauplan von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen, um Europa schnell wieder aus der Rezession zu holen. Dabei sollen vor allem betroffene Länder wie Italien und Spanien unterstützt werden, die geringe nationale Haushaltsspielräume haben, um Konjunkturprogramme aufzulegen. Zwei Drittel der Mittel sollen dabei als Zuschüsse fließen, der Rest als Kredite.
Gentiloni machte klar, dass die Hilfe zeitlich befristet ist. Mindestens 60 Prozent der als nicht rückzahlbare Zuschüsse fließenden Gelder sollten bis Ende 2022 für konkrete Projekte vereinbart sein, sagte er. Der Rest dann bis Ende 2024. Auch Kredite könnten nur „spätestens bis Ende 2024“ beantragt werden. (afp)
Abnahmen für Berliner Corona-Notfallklinik abgeschlossen
15.18 Uhr: Die Formalitäten für den Betrieb des Corona-Notfallkrankenhauses auf dem Messegelände in Berlin sind erfüllt. „Die Reihe von Abnahmen bestätigt nur, was wir immer gesagt haben: Das Behandlunsgzentrum Jafféstraße war und ist im Notfall betriebsbereit“, sagte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung auf Anfrage. Der „Tagesspiegel“ (online) hatte zuvor berichtet, dass nun die ersten 84 Betten belegt werden könnten.
Schon bei der Eröffnung vor rund zwei Wochen war absehbar, dass die Betten momentan nicht gebraucht werden. Sukzessive könnten in der umfunktionierten Messehalle 500 Infizierte behandelt werden, sollten die Berliner Krankenhäuser wegen der Pandemie an ihre Kapazitätsgrenzen kommen. Mit Stand vom Mittwochabend sind laut Gesundheitsverwaltung 4,4 Prozent der Berliner Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. (dpa)
Johnson-Berater Cummings geht wohl straffrei aus
14.55 Uhr: Der engste Berater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, geht wegen seiner Verstöße gegen die Ausgangssperre wohl straffrei aus. Die Polizei erklärte, Cummings habe wohl gegen Corona-Regeln verstoßen, als er mit seiner Frau und seinem Sohn ein Schloss in der Nähe seines Elternhauses besucht habe. Sie werde deswegen aber keine rechtlichen Schritte einleiten. Es handle sich um einen geringfügigen Verstoß gegen die Vorschriften, weil Cummings die Abstandsregeln eingehalten habe. Ein Regierungssprecher erklärte, damit sei der Fall abgeschlossen. Cummings war Ende März mit seiner mit dem Coronavirus infizierten Frau und seinem Sohn im Auto 400 Kilometer weit durch England nach Durham zu seiner Familie gefahren und hatte dort den Ausflug zu dem Schloss unternommen. Das hatte eine heftige Debatte ausgelöst. (rtr)
Bierabsatz im April um gut 17 Prozent eingebrochen
14.49 Uhr: Die Krise hat mit geschlossenen Lokalen und Absagen großer Volksfeste den Bierabsatz einbrechen lassen. Im April 2020 setzte die deutsche Brauwirtschaft 17,3 Prozent weniger alkoholhaltiges Bier als im gleichen Monat des Vorjahres ab, wie das Statistische Bundesamt auf der Basis der Biersteuer mitteilte. (dpa)
Frankfurter Buchmesse ohne Aussteller aus Übersee
14.43 Uhr: Die 72. Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober findet nach den Worten von Direktor Juergen Boos als „Sonderedition mit eigenem Format“ statt. Sie werde auf dem Messegelände, dezentral in der Stadt und zeitgleich virtuell stattfinden und ein „europäisches Gepräge“ haben, sagte Boos. Alle europäischen Verlagsgruppen, auch die aus Spanien, Italien und Frankreich, bereiteten ihre Messeauftritte vor. Dagegen werde es keine Teilnehmer aus Lateinamerika, Asien und den USA geben. Mit dem Gastland Kanada würden derzeit intensive Gespräche über seinen Auftritt geführt, sagte Boos. Er gehe derzeit stark von einem virtuellen Konzept des Landes aus. Falls eine zweite Corona-Welle komme, würden alle Präsenzveranstaltungen abgesagt. Der Aufsichtsrat der Buchmesse hatte gestern entschieden, dass die Messe mit einem besonderen Hygienekonzept stattfinden soll. (epd)
USA: Erneut 2,1 Millionen Neuanträge auf Arbeitslosenhilfe
14.39 Uhr: Die Zahl der Arbeitslosen in den USA steigt weiter dramatisch an. In der Woche bis zum 23. Mai haben mehr als 2,1 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, wie die US-Regierung mitteilte. Seit der Zuspitzung der Pandemie in den USA im März haben nunmehr bereits fast 41 Millionen Menschen mindestens zeitweise ihren Job verloren. Einen solchen Einbruch am Arbeitsmarkt hat es nie zuvor in der US-Geschichte gegeben. Die Arbeitslosenquote für Mai, die erst Anfang Juni bekanntgegeben wird, dürfte Analysten zufolge bei mehr als 20 Prozent liegen. (dpa)
Altenheimbewohner in Spanien: Kostenlose Fußball-Streams
14.13 Uhr: Bewohner von Altenheimen in Spanien sollen künftig alle Fußballspiele der ersten und zweiten Liga bis zum Ende der laufenden Saison gratis sehen können. Darauf einigten sich das Medienunternehmen Mediapro, das die Übertragungsrechte hat, und Vertreter von La Liga, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Mit den „Emotionen rund um den Fußball“ solle den älteren Menschen, die wegen Besuchseinschränkungen besonders unter Einsamkeit litten, ein wenig Abwechslung geboten werden. (dpa)
Coronavirus mit Frauen verglichen – Aufschrei in Indonesien
14.13 Uhr: Der indonesische Sicherheitsminister Mohammad Mahfud hat einen Vergleich zwischen dem Coronavirus und Frauen aufgegriffen und dafür harsche Kritik von Frauenorganisationen und Nutzern im Internet erfahren. Seine Bemerkung fiel, als er in einem auf Youtube veröffentlichten Video für die schrittweise Lockerung der Beschränkungen warb, die die indonesische Regierung plant.
„Letztens bekam ich ein Meme von meinem Kollegen Luhut Pandjaitan, in dem es heißt: ‚Corona ist wie Deine Frau. Am Anfang versuchst Du, sie zu kontrollieren, dann wirst Du gewahr, dass dies nicht geht. Danach lernst Du, damit zu leben‘“, sagte er auf Englisch. Pandjaitan, Minister für Marine und Investment, wurde auch dafür kritisiert, doch erst Mahfud hatte diesen „Witz“ in der Öffentlichkeit ausgesprochen. Als Memes werden Bilder und Clips bezeichnet, die im Internet viel verbreitet werden. „Diese Erklärung spiegelt nicht nur die Inkompetenz der Regierung bei der Bekämpfung Pandemie wider, sondern zeigt auch die frauenfeindliche Haltung von Beamten“, teilte die indonesische Frauenorganisation Women's Solidarity Society dazu mit. (dpa)
Studie: Medien befragen meist Männer als Corona-Experten
14.02 Uhr: In der Berichterstattung deutscher Medien über die Pandemie tauchen vor allem Männer als Experten auf. Das geht aus zwei wissenschaftlichen Studien hervor, die die MaLisa Stiftung veröffentlichte. In den untersuchten TV-Formaten sei nur einer von fünf Experten weiblich (22 Prozent) gewesen. In der Online-Berichterstattung wurden demnach Frauen nur zu rund sieben Prozent als Expertinnen erwähnt. Auch als Mediziner seien zu Fragen rund um Covid-19 vor allem Männer zu Wort gekommen, teilte die Stiftung mit. Das sei besonders brisant, da die Hälfte aller Ärzte in Deutschland weiblich seien. (epd)
Litauen und Estland wollen bei zweiter Welle anders handeln
14.00 Uhr: Litauen und Estland wollen bei einer zweiten Welle keinen landesweiten Lockdown mehr verhängen und auch die Wirtschaft nicht komplett herunterfahren. In einem solchen Fall würden gezielte Maßnahmen an lokalen Epizentren ergriffen, sagten die Regierungschefs Saulius Skvernelis und Jüri Ratas in Rundfunk-Interviews.
„Viele Länder würden sich ein wenig anders verhalten, da wir in ganz Europa und auf der ganzen Welt schmerzhafte Lektionen bei der Bewältigung der Pandemie hatten“, sagte Skvernelis im litauischen Radio. Sollte es zu einem erneuten Ausbruch kommen, werde sich die Regierung auf die Brennpunkte konzentrieren. Dafür gebe es bereits einen Plan. Ähnlich äußerte sich Ratas: „Das allgemeine Prinzip muss sein, dass nicht Estland zum Erliegen kommt, sondern das Virus.“ In den beiden baltischen Staaten hatten die Regierungen früh mit strikten Maßnahmen auf die Ausbreitung des Virus reagiert. (dpa)
England führt System zur Infektionsrückverfolgung ein
13.32 Uhr: Die britische Regierung hat in England ein System zur Rückverfolgung von Infektionen eingeführt. Gesundheitsminister Matt Hancock appellierte heute an die Menschen, die damit verbundenen Regeln einzuhalten. Dies sei eine „Bürgerpflicht“, sagte er dem Radiosender BBC. Bei dem „Test and Trace“-System ermitteln 25.000 Mitarbeiter – unterstützt von weiteren rund 27.000 Mitarbeitern in Kliniken und Testeinrichtungen – die Kontaktpersonen infizierter Menschen. Jeder, der sich möglicherweise angesteckt hat, wird aufgefordert, sich zu isolieren, selbst wenn er keine Symptome aufweist. Geldbußen für Verstöße drohen nicht; Hancock betonte aber, es sei „im Interesse aller“, sich daran zu halten. Die Mitarbeiter sollen nach Regierungsangaben in der Lage sein, pro Tag die Kontaktpersonen von 10.000 Infizierten zu überprüfen.
Großbritannien ist innerhalb Europas das Land mit den meisten Corona-Todesfällen. Bis Mitte Mai starben dort nach Angaben des nationalen Statistikamts 46.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem neuen Coronavirus. Die offizielle Regierungszahl beläuft sich auf 37.460 Tote. (afp)
Erhöhte Todesrate in Europa seit März
13.19 Uhr: Die WHO sieht einen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Todesrate in Europa und dem Coronavirus. Insgesamt seien in 24 europäischen Ländern etwa 159.000 Menschen mehr seit Anfang März gestorben, als es in einem normalen Jahr zu erwarten gewesen wäre. Ein „signifikanter Anteil“ davon habe mit der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 zu tun. „Wir haben klar gesehen, dass der Höhepunkt der Todesfälle mit dem Höhepunkt der Pandemie zusammenhängt“, sagt Katie Smallwood vom Notfallteam der WHO. (rtr)
Empfohlener externer Inhalt
Robben in Kanada sind Corona-Gewinner
13.17 Uhr: Zehntausende junge Robben an den Küsten Kanadas gehören zu den Gewinnern der globalen Pandemie – weil die Jagd auf sie ausblieb. In Neufundland und Labrador seien in diesem Jahr 388 Jungrobben getötet worden, 2019 waren es im selben Zeitraum über 30.000 Tiere, wie die Tierrechtsorganisation International Fund for Animal Welfare (IFAW) mitteilte. In einigen Küstengebieten habe 2020 bislang überhaupt keine kommerzielle Robbenjagd stattgefunden. (epd)
Deutsche Theater schreiben Merkel
13.12 Uhr: 23 Intendanten und Schauspieldirektoren von deutschen Theatern haben in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) anteilige Bundesmittel gefordert, damit Kommunen künftig trotz der Krise nicht an der Kultur sparen. Vielen Theatern und Künstlern „steht das Wasser bis zum Hals, sowohl kurzfristig als auch und vor allem in der weiteren Perspektive“, hieß es. Sie seien in großer Sorge um das Fortbestehen des kulturellen Lebens, schrieb der Intendant des Hamburger Thalia-Theaters, Joachim Lux, stellvertretend für 22 weitere große Häuser. Um die Zukunft der kleinen und großen Theater und der Künstler zu sichern, sei nun der Bund in der Pflicht.
Zudem wünschen sich die Theatermacher zusätzliche Förderinstrumente, um den internationalen Austausch der europäischen Theater nicht abbrechen zu lassen. Eine dritte Forderung dreht sich um Einzelkünstler, bei denen die Corona-Mittel nicht ausreichend ankommen würden. (dpa)
Eine halbe Million Führerscheinprüfungen ausgefallen
13.05 Uhr: In Deutschland sind rund 500.000 praktische und theoretische Fahrschulprüfungen ins Wasser gefallen. Das ergaben Berechnungen des TÜV-Verbands. Auch nach dem Neustart der Fahrschulen müsse wegen der Abstandsregeln mit längeren Wartezeiten gerechnet werden, weil deutlich weniger Fahrschüler als üblich gleichzeitig die Theorieprüfungen absolvieren können. Die TÜV-Organisationen bauen nun zusätzliche Prüfungskapazitäten auf. Ziel sei es, den Vorlauf für einen Termin wieder auf die übliche Frist von zwei Wochen zu begrenzen. Seit Montag gibt es bundesweit wieder theoretische und praktische Führerscheinprüfungen. Zuvor hatten bereits viele Bundesländer Prüfungen unter strengen Auflagen ermöglicht. (afp)
Förderbank EIB gibt 2 Milliarden Euro
13.00 Uhr: Die europäische Förderbank EIB hat zwei Milliarden Euro zugesagt, um das Coronavirus zu bekämpfen. „Hilfen für Behandlungen, Impfstoffe und Heilungen sind kurzfristig die Priorität“, sagt EIB-Chef Werner Hoyer. Die Förderbank hatte zuletzt bereits 141 Millionen Euro zugesichert, vor allem für Forschung und Entwicklung in der EU und im Rest der Welt. (rtr)
Steuerhilfen für Gastronomen beschlossen
12.50 Uhr: Der Bundestag hat sich für eine von Gastronomen dringend geforderte Steuerentlastung ausgesprochen. Er beschloss die Senkung des Umsatzsteuersatzes für Speisen in der Gastronomie von 19 auf 7 Prozent. Die Regelung im von der Regierungskoalition eingebrachten Corona-Steuerhilfegesetz gilt vom 1. Juli dieses Jahres bis Ende Juni 2021. Auch Catering-Unternehmen, Supermärkte, Bäckereien und Metzgereien sollen von der Steuersenkung profitieren, wenn sie fertige Speisen verkaufen.
Die Opposition kritisierte vor allem, dass Getränke von der Steuersenkung ausgenommen werden. “Statt der kleinen Eckkneipe zu helfen“, habe die Regierung bloß den Hotel- und Gaststättenverbänden einen lange geäußerten Wunsch erfüllt, sagte der Linken-Abgeordnete Stefan Liebich. (afp)
Bundestag verlängert Lohnfortzahlung für Eltern
12.49 Uhr: Der Bundestag hat heute eine Verlängerung der Lohnfortzahlung für Eltern beschlossen, die wegen der coronabedingten Kita- und Schulschließungen nicht arbeiten können. Jedes Elternteil kann die Lohnersatzzahlung für zehn statt bisher sechs Wochen in Anspruch nehmen. Alleinerziehende sollen bis zu 20 Wochen unterstützt werden. Der Anspruch auf die Lohnfortzahlung gilt auch tageweise, etwa wenn die Notbetreuung in der Kita nicht an allen Wochentagen zur Verfügung steht. Die Anspruchsdauer verlängert sich entsprechend.
Nach einer Regelung im Infektionsschutzgesetz bekommen Eltern eine Lohnfortzahlung von 67 Prozent des Nettoeinkommens bis zu einer Grenze von 2.016 Euro im Monat, wenn sie nicht arbeiten können, weil Kitas und Schulen geschlossen sind. (epd)
FC Bayern spendet weitere 350.000 Euro an Amateurclubs
12.31 Uhr: Der FC Bayern unterstützt in der Krise weitere Amateurclubs im Freistaat. Immer mehr Anhänger verzichten nach Club-Angaben auf eine Rückerstattung der bereits gezahlten Tickets für die nun ohne Zuschauer stattfindenden Spiele und stellen das Geld dem FC Bayern Hilfe e.V. zur Verfügung. Dieser bedachte jetzt die Vereine der Bayernliga Süd und Nord, jeder der 35 Clubs erhält 10 000 Euro. (dpa)
Südkorea verschärft Corona-Beschränkungen wieder
12.04 Uhr: Südkorea verschärft angesichts des erneut deutlichen Anstiegs von Infektionsfällen wieder die Beschränkungen für die Menschen in der Millionenmetropole Seoul und Umgebung. Mit sofortiger Gültigkeit würden bis zum 14. Juni öffentliche Einrichtungen einschließlich Museen, Theater sowie Mehrzweckhallen im Großraum Seoul wieder geschlossen, teilte Gesundheitsminister Park Neung Hoo am Donnerstag nach einem Krisentreffen unter Vorsitz von Ministerpräsident Chung Sye Kyun mit. „Die nächsten zwei Wochen sind kritisch.“ (dpa)
Mundschutz gehört jetzt in den Erste-Hilfe-Koffer
11.46 Uhr: Im Notfall nicht wegschauen: Unterlassene Hilfeleistung ist auch in Corona-Zeiten strafbar. Wer Verletzten nach einem Unfall hilft, kann jedoch kaum Abstand halten. Autofahrer sollten ihren Erste-Hilfe-Koffer deshalb um einen Mundschutz und Desinfektionsmittel ergänzen, rät das R+V-Infocenter. Einmalhandschuhe gehören seit langem in jeden Erste-Hilfe-Koffer. Jetzt ist es sinnvoll, ihn auch mit Mundschutz und Desinfektionsmittel zu bestücken, empfiehlt Katharina Donner, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung: „Wer im Kontakt mit anderen Menschen einen Mundschutz anlegt und sich die Hände nach der Hilfeleistung gründlich desinfiziert, verringert die Infektionsgefahr.“ (dpa)
Austrian Airlines hebt ab 15. Juni wieder ab
11.32 Uhr: Die zur Lufthansa gehörende Austrian Airlines (AUA) will nach fast 90 Tagen Pause am 15. Juni ihren Flugbetrieb wieder aufnehmen. Vorerst sollen europäische Destinationen und Tel Aviv von Wien aus angeflogen werden, teilte die Fluglinie mit. In den ersten beiden Wochen sollen insgesamt 37 Ziele angeflogen werden, was etwa 5 Prozent des Angebots verglichen mit dem Vorjahr entspricht. In den Folgewochen sollen weitere Destinationen aufgenommen werden. Die Fluglinie hatte Mitte März ihren Linienflugbetrieb eingestellt und den Großteil der 7.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. (rtr)
Nissan schließt seine Fabriken in Barcelona und Indonesien
11.32 Uhr: Der japanische Autobauer Nissan schließt angesichts seines ersten negativen Jahresabschlusses seit elf Jahren seine Werke in Spanien und Indonesien. Nissan-Chef Makoto Uchida sagte, die Produktion in Europa werde künftig auf das britische Werk in Sunderland konzentriert. In Südostasien werde die Produktion von Indonesien nach Thailand verlagert. Global werde die Produktion um 20 Prozent verringert. Im April sei Nissans globale Produktion um 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die Verkäufe seien infolge der Pandemie im April um 42 Prozent zurückgegangen. (dpa)
Behinderten-Beauftragte: Besuche ermöglichen
11.24 Uhr: Die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung, Claudia Middendorf (CDU), hat Wohneinrichtungen dazu aufgerufen, Bewohnern Besuche zu ermöglichen. Nach den derzeitigen Einschränkungen seien Besuche unter der Einhaltung von Auflagen möglich, teilte Middendorf mit. „Viele Angehörige von Bewohnerinnen und Bewohnern in Wohnheimen haben sich in der letzten Zeit hilfesuchend an mich gewandt und berichtet, dass sie ihre Eltern, Kinder oder Partner derzeit nicht besuchen dürfen“, erzählte die Beauftragte. Viele Einrichtungen würden Besuche trotz der Lockerungen verweigern. Das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe dürfe aber nicht missachtet werden. „Aus meiner Sicht gibt es daher keinen Grund mehr, die Menschen in Wohneinrichtungen weiterhin einer sozialen Isolation auszusetzen“, mahnte Middendorf. (dpa)
Brand in Corona-Trakt in Krankenhaus in Bangladesch
11.20 Uhr: Bei einem Brand in einem Corona-Insolationstrakt eines Krankenhauses in Bangladesch sind mindestens fünf Menschen mit Covid-19-Symptomen gestorben. Die Feuerwehr fand die verkohlten Körper von einer Frau und vier Männern in den Ruinen des kürzlich gebauten Trakts, wie ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr sagte. Das Privatkrankenhaus gilt als eines der besten in Bangladesch. Das Feuer brach in der Nacht auf Donnerstag aus. Die Feuerwehr geht nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass der neue Trakt nicht feuersicher gebaut worden war. (dpa)
Jeder fünfte Deutsche fährt häufiger Fahrrad
11.13 Uhr: Knapp 20 Prozent der Deutschen ersetzen in der Coronakrise Fahrten mit dem Auto oder dem ÖPNV durch das Fahrrad. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Tagesspiegels. Vor allem junge Leute haben sich demnach für das Rad als Alternative erwärmt. Mit steigendem Alter lässt die Bereitschaft nach, sich auf den Sattel zu schwingen, statt das Auto oder den Bus zu nehmen. (dpa)
111-jährige Chilenin überlebt Infektion mit dem Coronavirus
10.55 Uhr: Eine 111 Jahre alte Chilenin hat eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden und ist damit die älteste Covid-19-Überlebende des Landes. Juana Zuniga, die im Juli 112 wird, war eine von 25 Infizierten in einem Altenheim in Chiles Hauptstadt Santiago, wie der Nationale Dienst für ältere Menschen (Senama) gestern mitteilte. Nach Angaben des Heims hat die betagte Patientin chronische Atemwegsprobleme, ist aber ansonsten in guter körperlicher Verfassung. Auf das Virus habe sie keine Symptome gezeigt.
Zuniga wurde nach ihrer Infektion im April für 28 Tage in einer Isolierstation behandelt und gilt seit dem 10. Mai als geheilt. Das Schwierigste sei gewesen, sie aus ihrer gewohnten Umgebung zu holen, sagte Heimleiterin Maria Paz Sordo. Den Angaben zufolge lebte Zuniga ihr Leben lang bei ihrer Schwester und verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit einem eigenen Geschäft. Nach dem Tod der Schwester zog sie 2014 in das Altenheim. (dpa)
Aktuelle Zahlen aus Russland
10.00 Uhr: In Russland sind nach offiziellen Angaben inzwischen 4.124 Menschen gestorben, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wurde. Binnen 24 Stunden habe es 174 neue Todesfälle gegeben, teilt das Krisenzentrum mit. Zudem seien 8.371 Neuinfektionen registriert worden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen sei auf 379.051 gestiegen. (rtr)
Gericht kippt Alkoholverbot in Düsseldorfer Altstadt
9.19 Uhr: Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hat eine ungewöhnliche Maßnahme der Stadt in der Krise verworfen. Mitte Mai hatte Düsseldorf für abends den Verkauf und das Trinken von Alkohol außer Haus in der Altstadt verboten. Am Wochenende galt das Verbot schon ab dem Nachmittag. Das Gericht gab nun dem Eilantrag eines Einzelhändlers statt und erklärte die Verordnung für rechtswidrig (Az.: 7 L 903/20). „Weder der Verkauf noch der Verzehr von Alkohol außer Haus“ führten laut Gericht „unmittelbar zu weiteren Infektionen und zur Ausbreitung der Krankheit“. Das Argument der Stadt, dass man so spontane Menschenansammlungen verhindere, ziehe nicht: Die Stadt gehe selbst davon aus, dass trotzdem viele Besucher kämen. (dpa)
Woidke: Kein Regelbetrieb in Schulen vor August
9.06 Uhr: In Brandenburgs Schulen wird es Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) zufolge frühestens zu Beginn des neuen Schuljahres Anfang August wieder einen Regelbetrieb geben. Es müssten zuvor Hygienekonzepte umgesetzt und Gespräche mit den Schulträgern geführt werden. „Wir sind da auf einem sehr, sehr guten Weg“, so Woidke. Selbst im Regelbetrieb werde aber noch nicht alles wieder komplett normal sein können, betonte der Regierungschef. (dpa)
EU-Wiederaufbaufonds: „Starkes Signal aus Brüssel“
9.02 Uhr: Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bezeichnet die Vorschläge der EU-Kommission zu einem 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds als „starkes Signal aus Brüssel“. „Die Kommission hat die Dimension der Krise und die Notwendigkeit entschlossenen Handelns erkannt“, sagt BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. „Jetzt müssen die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament an einem Strang ziehen.“ Das Volumen sei angemessen, wichtig sei es nun, die Mittel schnell zu mobilisieren. (rtr)
Ungarn erlaubt Fußballspiele mit Publikum
9.00 Uhr: Die ungarische Regierung erlaubt ab morgen erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder Sportveranstaltungen im Freien mit Publikum. Dabei gelten strikte Auflagen, bestimmt der diesbezügliche Regierungserlass, der in der Nacht zum Donnerstag im ungarischen Amtblatt erschien. So muss unter den Zuschauern die Einhaltung eines Mindestabstands gewährleistet sein. Die Wettkämpfe und Spiele müssen außerdem in Arealen stattfinden, die nicht oder nur teilweise überdacht sind. Für Fußballstadien bedeutet dies, dass praktisch nur jeder vierte Sitzplatz vergeben werden darf, schrieb das Portal „444.hu“. Der ungarische Liga-Fußball war wegen der Pandemie seit März ausgesetzt. (dpa)
Easyjet plant Abbau von 4.500 Jobs
8.57 Uhr: Die britische Fluggesellschaft Easyjet will fast ein Drittel ihrer Stellen streichen. 4.500 Jobs sollten wegfallen, teilt das Unternehmen mit. Vor Easyjet hatten auch schon die Konkurrenten British Airways, Ryanair und Virgin Atlantic massive Stellenstreichungen angekündigt. Wegen der weltweiten Reisebeschränkungen im Zuge der Pandemie hatte Easyjet seinen Flugbetrieb Ende März ausgesetzt. Ab dem 15. Juni will das Unternehmen aber zumindest eine geringe Zahl an Flügen wieder anbieten. (afp)
Weiterer Arbeiter auf Kreuzfahrtschiff begeht Suizid
8.42 Uhr: Unter den Besatzungsmitgliedern der wegen der Pandemie festsitzenden Kreuzfahrtschiffe wächst offenbar die Verzweiflung. Nach Angaben der US-Küstenwache nahm sich ein 32 Jahre alter Philippiner bereits in der vergangenen Woche mutmaßlich das Leben. Der Mann hatte auf dem Kreuzfahrtschiff „Scarlet Lady“ als Reinigungskraft gearbeitet. Allein im Mai starben mindestens sechs Besatzungsmitglieder von Schiffen, deren Tod nicht auf das Coronavirus zurückzuführen war. Fünf von ihnen begingen mutmaßlich Suizid. Das Unternehmen bekundete wegen des Todesfalls sein Mitgefühl, machte jedoch keine näheren Angaben. Der Tod des Besatzungsmitglieds war von dem Spezial-Blog Cruise Law News gemeldet worden. Zehntausende Besatzungsmitglieder sitzen seit mehr als zwei Monaten auf Kreuzfahrtschiffen fest, wissen nicht, wann sie nach Hause zurückkehren können. Sie in ihre Heimatländer zurückzubringen, stellt die Kreuzfahrtunternehmen vor logistische Probleme. (afp)
Zuspruch für französische Corona-Warn-App
8.40 Uhr: Die umstrittene französische App „StopCovid“ hat grünes Licht vom Parlament bekommen. Nach der Nationalversammlung stimmte auch der Senat einer entsprechenden Vorlage der Mitte-Regierung von Premierminister Édouard Philippe zu, wie das Oberhaus des Parlaments heute berichtete. Die App soll bald eingeführt werden und mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Nutzer sollen gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufhielten. Gegen die App gab es datenschutzrechtliche Bedenken – auch aus dem Lager von Präsident Emmanuel Macron. (dpa)
Erneut Rekordanstieg von Corona-Fällen in Indien
8.04 Uhr: Trotz inzwischen fast zweimonatiger Ausgangssperre hat Indien erneut einen Tagesrekord bei Infektionen verzeichnet. Das Gesundheitsministerium teilte heute mit, in 24 Stunden seien 6.566 neue Fälle hinzugekommen. Die Gesamtzahl stieg damit auf 158.333, die Zahl der Toten um 194 auf 4.531. Die Ausgangssperre ist bis Sonntag befristet. Die Regierung bereitet neue Richtlinien vor, die am Wochenende vorgestellt werden sollen. Größter Corona-Hotspot ist die Metropole Mumbai mit mehr als 33.000 Fällen und fast 1.200 Toten. Anfang des Monats sind einige Sperrmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Sars-CoV-2 gelockert worden – so durften Geschäfte und produzierende Betriebe wieder öffnen. Auch Verbote im Bahn- Flug- und Autoverkehr wurden gelockert. (ap)
Frankreich hofft auf Einigung über EU-Wiederaufbaufonds
8.00 Uhr: Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hofft auf eine rasche Einigung in der EU über den geplanten 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds. Sie solle in den kommenden Wochen erzielt werden, sagt er dem Fernsehsender France 2. (rtr)
Deutsche Wirtschaft schrumpft 2020 um 6,6 Prozent
8.00 Uhr: Das Ifo-Institut hält nach dem coronabedingten Rekordeinbruch der deutschen Wirtschaft eine kräftige Erholung für möglich. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 6,6 Prozent sinken, hieß es in der aktualisierten Prognose. Im kommenden Jahr soll es dann um 10,2 Prozent nach oben gehen. Grundlage für die Vorhersage ist die jüngste Umfrage des Ifo-Instituts unter 9.000 Unternehmen. Der Tiefpunkt dürfte demnach im laufenden zweiten Quartal erreicht werden. (rtr)
86 Millionen Kinder zusätzlich von Armut bedroht
7.50 Uhr: Save the Children und Unicef warnen vor mehr Kinderarmut infolge der Pandemie. Laut einer Analyse könnte die Zahl der Kinder in von Armut betroffenen Haushalten weltweit bis Ende des Jahres um 86 Millionen steigen. Das wäre ein Anstieg um 15 Prozent, teilten Save the Children und Unicef mit. Wenn Familien nicht schnell vor den wirtschaftlichen Risiken geschützt würden, würden in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen bis Jahresende insgesamt 672 Millionen Kinder unter der nationalen Armutsgrenze leben, rund zwei Drittel davon in Subsahara-Afrika und Südasien. Die Analyse basiert unter anderem auf Projektionen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.
Save the Children und Unicef appellierten an die Regierungen, soziale Sicherungssysteme und Programme rasch und umfassend auszuweiten, um die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder in einkommensschwachen Haushalten zu mildern. (epd)
Zahl der Toten in den USA steigt auf mehr als 100.000
6.50 Uhr: Die Zahl der verzeichneten Todesopfer durch die Pandemie in den USA hat die Marke von 100.000 überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore stieg die Zahl der Corona-Toten bis zum Mittwochabend (Ortszeit) auf rund 100.400. Die Zahl der registrierten Infektionsfälle betrug fast 1,7 Millionen.
Nachdem sich in den USA zuletzt die Zunahme der Zahl der Todesopfer über einige Tage hinweg deutlich verlangsamt hatte, beschleunigte sie sich nun wieder: Die Johns-Hopkins-Forscher zählten 1.401 weitere Tote binnen 24 Stunden. Die Mehrzahl der US-Bundesstaaten hat allerdings bereits mit einer Lockerung der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus begonnen. So wurden vielerorts Restaurants wieder geöffnet und nahmen Firmen wieder die Arbeit auf. Dies wird von Präsident Donald Trump begrüßt, der auf ein rasches Wiederhochfahren der US-Wirtschaft dringt – offenbar nicht zuletzt mit Blick auf seine Chancen bei der Präsidentschaftswahl im November. (afp)
Arzneimittelkommision warnt vor Remdesivir-Zulassung
6.02 Uhr: Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft, Wolf Dieter Ludwig, warnt vor einer schnellen Zulassung des Arzneimittels Remdesivir gegen Covid-19. „Wir wissen noch viel zu wenig über die Nebenwirkungen“, sagt Ludwig. „Das Einzige, was Remdesivir bisher gezeigt hat, ist, dass es die Krankheitsdauer um vier Tage verkürzt. „ Anfang vergangener Woche hat der Chef der Europäischen Arzneimittelagentur EMA, Guido Rasi, erklärt, dass seine Behörde „in den kommenden Tagen“ eine bedingte Marktzulassung für Remdesivir in Europa erteilen könne. Auf Nachfrage des NDR räumte die EMA nun aber ein, dass der Hersteller von Remdesivir, der Pharmakonzern Gilead, bisher noch gar keinen Antrag auf Zulassung eingereicht habe. (dpa)
Spahn warnt vor gesellschaftlicher Polarisierung
5.41 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor einer ähnlichen gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland in der Coronakrise wie durch die Flüchtlingskrise der Jahre 2015/16 gewarnt. Zu Beginn der Pandemie habe Deutschland „ein Wir-Gefühl erlebt“, jetzt aber müsse hinsichtlich des gesellschaftlichen Klimas aufgepasst werden, sagte Spahn der Augsburger Allgemeinen. Spahn rief dazu auf, sich die abweichenden Meinungen von Mitbürgern anzuhören und zu „verstehen, warum jemand eine andere Position hat als man selbst“. (afp)
Deutschland: 353 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden
5.12 Uhr: Die Zahl der bestätigten Fälle in Deutschland steigt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) um 353 auf 179.717. Binnen 24 Stunden sind 62 weitere Menschen an den Folgen der Virusinfektion gestorben. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Deutschland beläuft sich laut RKI auf 8.411. (rtr)
Südkorea meldet starken Sprung bei Neuinfektionen
4.47 Uhr: Südkorea hat 79 Neuinfektionen gemeldet – die höchste Zahl innerhalb von 24 Stunden seit mehr als 50 Tagen, teilte die Seuchenschutzbehörde heute mit. Am Mittwoch waren noch 40 Neuinfektionen gemeldet worden. Insgesamt hat Südkorea bisher 11.344 Corona-Fälle registriert. 269 Menschen sind mit dem Virus gestorben. Gesundheitsminister Park Neung Hoo rief die Bewohner des Großraums Seoul auf, unnötige Versammlungen zu vermeiden. Unternehmen sollten kranke Angestellte zudem nicht arbeiten lassen. Ob die Neuinfektionen die Verantwortlichen zur Abkehr von einer allmählichen Wiederöffnung von Schulen veranlasst, muss sich noch zeigen. (ap)
Flixbus nimmt Betrieb wieder auf
3.30 Uhr: Nach gut zwei Monaten Stillstand fahren von Donnerstag an auf innerdeutschen Verbindungen wieder Fernbusse des Anbieters Flixbus. Zunächst sollen die Fahrzeuge knapp 50 Halte ansteuern, was etwa 10 Prozent der üblichen Ziele entspricht. Flixbus appellierte an die Kunden, nur zu reisen, wenn sie beschwerdefrei sind. Aus wirtschaftlichen Gründen ist aber nicht vorgesehen, Sitzplätze zu sperren. Konkurrent Blablabus hatte heute angekündigt, nach seinem für Ende Juni geplanten Betriebsstart zunächst höchstens jeden zweiten Platz anzubieten. (dpa)
Berliner Senat beschließt vorraussichtlich neue Lockerungen
3.30 Uhr: Der Berliner Senat berät am Donnerstag auf einer Sondersitzung über weitere Lockerungen der Beschränkungen wegen der Pandemie. Geplant ist unter anderem, die Versammlungsfreiheit wieder in ihrer ursprünglichen Form zu gewährleisten und die Obergrenze von derzeit 100 Teilnehmern an Demonstrationen zu streichen. Das soll voraussichtlich ab 4. Juni greifen, wobei weiterhin Abstandsgebote gelten sollen. Die Rede war zuletzt auch davon, etwa Fitnessstudios oder Kinos nach wochenlanger Schließung wieder eine Öffnung zu ermöglichen. Nach der Öffnungsankündigung für Theater in Brandenburg hoffen auch die Berliner Bühnen auf solche Entscheidungen. (dpa)
Großbritannien schließt Botschaft in Nordkorea
3.06 Uhr: Großbritannien schließt seine Botschaft in Nordkorea. „Die britische Botschaft in Pjöngjang wurde am 27. Mai 2020 vorübergehend geschlossen, und alle diplomatischen Mitarbeiter haben die DVRK vorerst verlassen“, schreibt Botschafter Colin Crooks auf Twitter. Die Entscheidung sei getroffen worden, da „Einreisebeschränkungen es unmöglich gemacht haben, die Mitarbeiter zu rotieren und den Betrieb aufrechtzuerhalten“, teilt das britische Außenministerium mit. Die diplomatischen Beziehungen blieben jedoch bestehen. (rtr)
Quarantäne rund um Santiago de Chile verlängert
2.46 Uhr: Angesichts der weiter steigenden Infektionen mit dem Coronavirus hat die chilenische Regierung die strengen Ausgangsbeschränkungen im Ballungsraum rund um die Hauptstadt Santiago bis zum 5. Juni verlängert. Insgesamt leben in der Region etwa 8 Millionen Menschen – das entspricht gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles. Zuvor war die Zahl der nachgewiesenen Infektionen innerhalb von nur 24 Stunden um 4.328 auf 82.289 gestiegen. Damit liegt Chile in Südamerika nach Brasilien und Peru an dritter Stelle. 841 Patienten sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Zuletzt hatte die Ärztekammer gewarnt, dass die Intensivstationen des Landes fast ausgelastet seien. (dpa)
Casinos in Las Vegas sollen wieder öffnen
2.08 Uhr: Im US-Staat Nevada mit dem Glücksspielparadies Las Vegas sollen nach wochenlangen Schließungen die Casinos und Hotels wieder öffnen. Der Gouverneur von Nevada, Steve Sisolak, gab den 4. Juni als Termin bekannt. Nach Mitteilung der Behörden müssen die Casino-Betreiber Hygieneauflagen und Abstandsregeln befolgen und den Gästen Schutzmasken anbieten. Auch Schwimmbäder und Wasserparks können ihren Betrieb wieder aufnehmen, allerdings nur mit kleinen Personenruppen. Zur Eindämmung des Virus waren in Nevada Mitte März Spielhallen, Restaurants, Kinos und Einkaufszentren geschlossen worden. (dpa)
Brasilien: Mehr als 25.000 Tote durch Covid-19
1.02 Uhr: In Brasilien steigt die Zahl der Todesfälle auf über 25.000. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind in dem lateinamerikanischen Land binnen 24 Stunden 1.086 weitere Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben, die Gesamtzahl beläuft sich auf 25.598 Todesopfer. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle steigt um 20.599 auf 411.821. (rtr)
Hier finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der taz zum Thema finden sich in unserem Schwerpunkt Coronavirus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hype um Boris Pistorius
Fragwürdige Beliebtheit
Kanzlerkandidat-Debatte
In der SPD ist die Hölle los
Russischer Angriff auf die Ukraine
Tausend Tage Krieg
BSW stimmt in Sachsen für AfD-Antrag
Es wächst zusammen, was zusammengehört
Abschluss G20-Gipfel in Brasilien
Der Westen hat nicht mehr so viel zu melden
CDU-Politiker Marco Wanderwitz
Schmerzhafter Abgang eines Standhaften