Corona-Notfallklinik in Berlin: Not-Krankenhaus fast fertig

Das neue Corona-Behandlungszentrum soll nur 500 Betten haben statt wie geplant 1.000. Bei Bedarf könnte der Senat erweitern.

Leere Krankenhausbetten und Trennwände stehen in einer großen Halle mit Blechdach

Fast fertig: Notfall-Klinik für Corona-Patienten in der Messehalle 26 Foto: dpa

BERLIN taz | Der Bau des Corona-Behandlungszentrums in der Messehalle 26 wird noch diesen Monat fertig sein. Das sagte Projektleiter Albrecht Broemme der taz. „Viele haben ja diese kurze Bauzeit nicht für möglich gehalten. Doch dank des Engagements vieler fleißiger Handwerker werden wir das schaffen“, so Broemme.

Anders als ursprünglich angedacht, passen allerdings nicht 1.000, sondern nur 500 Betten in die Messehalle. Die Planer hätten festgestellt, dass für mehr Betten in der Messehalle 26 kein Platz sei. Und: Ob eine weitere Halle mit mehr Betten zum Nothospital für Coronapatienten umfunktioniert werden soll, entscheidet der Senat laut Broemme Ende Mai.

Die Rede ist zudem nicht mehr von 500 zusätzlichen Betten bei Bedarf wie noch vor drei Wochen (taz berichtete), sondern nur noch von Platz für 300 Patienten. Denn bisher sei ja nicht einmal sicher, ob das sogenannte Überlaufkrankenhaus überhaupt gebraucht wird – das Notbehandlungszentrum wird nur dann Coronapatienten aufnehmen, wenn alle anderen Kapazitäten der übrigen Berliner Krankenhäuser ausgelastet sind, so Broemme.

Bewerbungen von Schönheitschirurgen und Sportärzten

Da ist es dann auch kein Problem, dass wichtiges Equipment wie Beatmungsgeräte erst in der zweiten Maihälfte eintreffen werden. Broemme sagt: „Die Experten sind sich einig, dass wir das Krankenhaus im Mai für Berliner Patienten noch nicht brauchen. Wir könnten es aber ab Juli brauchen. Das gibt uns Zeit, das Personal zu schulen.“

Die Personalauswahl habe bereits begonnen. Ärzte hätten sich reichlich beworben, allerdings kämen diese überwiegend aus anderen Fachdisziplinen. Es sind beispielsweise Schönheitschirurgen oder Sportärzte, die gegenwärtig wenig zu tun haben. Nach Anlaufschwierigkeiten gebe es auch Bewerbungen als temporäre Pflegekräfte, sagt Broemme: „Wir freuen uns über Bewerbungen von Leuten, die einmal in der Pflege gearbeitet haben, aber jetzt etwas anderes machen. Vielleicht erfährt der Pflegeberuf ja durch die ­Coronakrise eine Aufwertung.“

Aber auch Flugbegleiter, die seit Wochen am Boden bleiben müssen, und Rettungssanitäter, die derzeit weniger Krankentransporte fahren, wollen sich vorübergehend in der Pflege probieren. Broemme: „Sie haben ja alle eine Erste-Hilfe-Ausbildung. Darauf kann man aufbauen.“

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