+++ Corona News vom 25.6. +++: Besser als gar kein Medikament
EU-Behörde empfiehlt die Zulassung des US-Medikaments Remdesivir. Deutschland erhöht WHO-Beitrag. Die Nachrichten zum Coronavirus im Live-Ticker.
Den Live-Ticker bearbeitet Anselm Denfeld.
Weitere Corona-Fälle in russischer Premier-Liga
15.51 Uhr: Kurz nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Russlands Premier-Liga hat ein weiterer Fußballverein mehrere Corona-Infektionen in seiner Mannschaft gemeldet. Es gebe bislang acht positive Fälle beim FK Orenburg, teilte der Erstligist am Donnerstag mit. Betroffen seien sechs Spieler und zwei Vereinsmitarbeiter. Sie seien zurzeit isoliert, hieß es aus der Liga. Der FK Orenburg sollte eigentlich am Samstag gegen FK Krasnodar antreten. Ob das Spiel stattfindet, war zunächst offen.
Zuletzt gab es unter anderen bei Dynamo Moskau Corona-Fälle. Auch der FK Rostow musste schon in Quarantäne. Es gibt bereits Pläne, das am 22. Juli angesetzte Finale zu verschieben. In Russland gibt es täglich mehr als 7.000 Neuinfektionen. (dpa)
Niedersachsen schickt Urlauber:innen nach Hause
15.37 Uhr: Urlaubsgäste aus den Kreisen Gütersloh und Warendorf müssen in Niedersachsen von ihren Vermieter:innen am Freitag nach Hause geschickt werden. Bleiben darf nur, wer vor dem 11. Juni angereist ist oder wer ein ärztliches Attest vorlegen kann. Das erläuterte eine Sprecherin des Sozialministeriums am Donnerstag.Die Regelung gilt zunächst bis zum 5. Juli. „Von Freitag auf Samstag an darf man Menschen aus den beiden Kreisen kein gewerbliches Bett mehr zur Verfügung stellen – wer das tut, macht sich strafbar“, sagte Ministeriumssprecherin Justina Lethen.
Anders als etwa in Mecklenburg-Vorpommern oder Bayern gilt der Bann in Niedersachsen ausschließlich für Urlauber aus den beiden Kreisen in Nordrhein-Westfalen und nicht auch für Menschen aus anderen Kreisen, in denen der Schwellenwert für Neuinfektionen von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen deutlich überschritten wurde. (dpa)
Weitere knapp 1,5 Millionen Arbeitslose in den USA
15.23 Uhr: In den USA haben wegen der Coronavirus-Krise erneut binnen einer Woche rund 1,5 Millionen Menschen ihren Job verloren. Wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag bekanntgab, meldeten sich vergangene Woche 1,48 Millionen Menschen neu arbeitslos. Das waren zwar rund 60.000 weniger Neuanmeldungen als in der Vorwoche, aber mehr als von Experten erwartet. Seit Beginn der Coronavirus-Krise haben in den USA insgesamt mehr als 47,2 Millionen Menschen ihren Job verloren. Allerdings werden in vielen Branchen auch wieder Beschäftigte eingestellt. Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote für die vergangene Woche ging leicht auf 13,4 Prozent zurück. (afp)
Ebola-Ausbruch im Osten des Kongo für beendet erklärt
15.10 Uhr: Nach fast zwei Jahren ist der tödliche Ebola-Ausbruch im Osten des Kongo für beendet erklärt worden. „Heute feiern wir das Ende der Krise“, sagte am Donnerstag Jean-Jacques Muyembe, der im Kongo unter anderem die Ebola-Bekämpfung leitet. Einer der wichtigsten Lehren des Ausbruchs sei gewesen, dass die Bevölkerung im Kampf gegen die Epidemie miteinbezogen werden müsste, sagte die Afrika-Chefin der Weltgesundheitsorganisation, Matshidiso Moeti. Das sei auch „extrem relevant“ für die Corona-Pandemie. Das Land kämpft derzeit nicht nur mit der Ausbreitung des Coronavirus sondern auch mit einem neuen Ebola-Ausbruch im Westen.
Insgesamt haben sich im Ostkongo laut den Behörden 3.463 Menschen mit Ebola infiziert und 2.280 sind gestorben. Die Bekämpfung war ein extremer Kraftakt, wütete die Seuche doch in einer Region mit schlechter Infrastruktur, großer Armut und etlichen Milizen, die auch Helfer und Kliniken angriffen. Zudem war die Bevölkerung sehr misstrauisch gegenüber den Helfern und der Krankheit. Der Erfolg wird von der Ausbreitung des Coronavirus – derzeit hat der Kongo mindestens 6.213 Fälle verzeichnet – sowie von einem neuen Ebola-Ausbruch im Westen überschattet. Dieser, mit mindestens 17 Fällen und elf Toten, ist der inzwischen elfte Ebola-Ausbruch in dem zentralafrikanischen Land. (afp)
EU-Behörde für Remdesivir als Covid-19-Behandlung
14.45 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA gibt grünes Licht für den Einsatz des Medikaments Remdesivir bei Covid-19-Patienten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der EMA empfahl eine bedingte Zulassung der Arznei zur Behandlung von erwachsenen Patienten und Jugendlichen ab zwölf Jahren mit Lungenentzündung, die zusätzlichen Sauerstoff benötigen, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Ärzte können das Medikament, das den Markennamen Veklury erhalten soll, in Europa verschreiben, sobald es von der Europäischen Kommission genehmigt wurde. Diese folgt normalerweise den CHMP-Empfehlungen.
Remdesivir wird als großer Hoffnungsträger in der Behandlung von Covid-19-Patienten angesehen und ist bereits in einigen Ländern, darunter den USA, in Notfällen zur Behandlung zugelassen. Sein Hersteller, der US-Biotechkonzern Gilead, ist dadurch verstärkt in den Fokus gerückt. Bislang gibt es noch keinen Impfstoff und kein Medikament gegen das neuartige Coronavirus, mit dem sich weltweit bislang rund 9,47 Millionen Menschen angesteckt haben und das etwa eine halbe Millionen Todesopfer gefordert hat. (rtr)
Deutschland stockt WHO-Beitrag auf
13.48 Uhr: Deutschland und Frankreich haben der Weltgesundheitsorganisation ihre Unterstützung im Kampf gegen das Coronavirus versichert. Die Bundesregierung werde ihren finanziellen Beitrag in diesem Jahr auf mehr als eine halbe Milliarde Euro erhöhen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag bei einem Treffen mit seinem französischen Kollegen Olivier Veran und WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sitz der Organisation in Genf. Dazu gehöre auch die Lieferung von medizinischer Ausrüstung wie Schutzmasken und Beatmungsgeräte zur Weitergabe an bedürftige Länder. Das sei der höchste Jahresbetrag, den Deutschland jemals an die WHO geleistet habe, und ein klares Signal der Unterstützung. Ähnlich äußerte sich Veran. US-Präsident Donald Trump hatte die US-Beziehungen zur WHO aufgekündigt und wirft ihr vor, zu sehr unter dem Einfluss Chinas zu stehen. (rtr)
Mehrheit der Studierenden würde Präsenzlehre begrüßen
13.30 Uhr: Die Mehrheit der Studierenden in Deutschland würde einer Umfrage zufolge eine Rückkehr zur Präsenzlehre an Hochschulen begrüßen. 56,7 Prozent wünschten sich für das kommende Wintersemester einen Übergang zu den traditionellen Lehrformen, teilte das Unternehmen Studentenrabatt.com am Donnerstag in Köln unter Verweis auf eine eigene repräsentative Umfrage unter 1.000 Teilnehmer:innen mit. 43,7 Prozent würden demnach ein zusätzliches digitales Semester bevorzugen – so wie es in diesem Semester wegen der Corona-Krise an den Hochschulen praktiziert wird. (afp)
Klöckner will mehr dezentrale Schlachtbetriebe
12.41 Uhr: Nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen in großen Schlachtbetrieben fordert Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, CDU, ein Umdenken in der Branche. Klöckner sagte der Saarbrücker Zeitung: „Ich bin der Auffassung, dass wir künftig wieder mehr dezentrale Betriebe brauchen und es sie auch geben wird.“ Die Größe der jetzigen Unternehmen habe Auswirkungen auf die Ausbreitung des Virus. An diesem Freitag lädt Klöckner Tierhalter, Schlachtereien, Ernährungswirtschaft und Lebensmittelhandel zu einem Branchengespräch Fleisch ein, um die Lage am Markt zu erörtern. Noch Anfang Mai hatte Klöckner Kritik geerntet, weil sie in einer Fernseh-Kochshow mit Billigfleisch aus einem Discounter gekocht hatte. (dpa/taz)
Thüringer AfD-Antrag gegen Corona-Verordnung scheitert
12.32 Uhr: Die AfD in Thüringen ist vor Gericht mit einem Eilantrag gegen die Corona-Verordnung der Landesregierung gescheitert. Wie der Thüringer Verfassungsgerichtshof am Donnerstag in Weimar mitteilte, wird die Infektionsschutzgrundverordnung bis zur Entscheidung in einem späteren Hauptsacheverfahren nicht vorläufig außer Vollzug gesetzt. Die von der AfD gerügten Grundrechtsverletzungen seien aus Gründen eines effektiven Infektionsschutzes „von eher geringem Gewicht und deshalb vorübergehend hinzunehmen“, erklärte das Gericht. (afp)
Corona-Überraschung: Bestes Abitur in Berlin seit langem
12.30 Uhr: Trotz wochenlanger Schulschließungen und besonderer Umstände bei den Prüfungen wegen der Corona-Pandemie haben Berlins Schüler das beste Abitur seit langem abgelegt. Der Abiturdurchschnitt lag bei 2,3 – nach neun Jahren mit einem Durchschnittswert von 2,4. Das teilte die Bildungssenatorin Sandra Scheeres, SPD, am Donnerstag auf Basis einer Schnellauswertung der Daten mit. Demnach stieg der Anteil derjenigen, die die Reifeprüfung bestanden: Das war bei 96,7 Prozent der rund 14.000 Abiturienten der Fall. 2019 kamen 95,4 Prozent durch. Zudem bemerkenswert: Die Abi-Traumnote 1,0 erreichten in diesem Jahr 2,5 Prozent der Abiturienten nach 2,1 im Jahr 2019. (dpa)
Corona-App wurde bereits 13 Millionen Mal heruntergeladen
12.27 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldet auf Twitter, dass die Corona-App bisher 13 Millionen Nutzer:innen hat. Außerdem sei die App neuerdings auch in anderen Ländern verfügbar. (taz)
Empfohlener externer Inhalt
Prostitution in Österreich ab 1. Juli wieder erlaubt
12.26 Uhr: In Österreich ist die zwischenzeitlich wegen der Coronakrise verbotene Prostitution ab 1. Juli wieder erlaubt. Das Betreten von Bordellen und Laufhäusern werde wieder ermöglicht, bestätigte das Gesundheitsministerium am Donnerstag gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Aktuell würden vom Ministerium gemeinsam mit Vertretern etwa von Beratungsstellen Hygiene- und Schutzempfehlungen erarbeitet. Rund 8.000 Sexarbeiter:innen sind in Österreich registriert. Sie waren von der Coronakrise finanziell besonders stark betroffen und hatten als Selbstständige Anspruch auf Leistungen aus dem Härtefallfonds. „Wir begrüßen es, dass Sexarbeit wieder erlaubt wird“, sagte Eva van Rahden, Leiterin einer Beratungsstelle für Sexarbeiter in Wien. (dpa)
Neuinfektionen in Göttingen wieder knapp unter Grenzwert
12.11 Uhr: In Göttingen ist die Ausbreitung des Coronavirus wieder knapp unter die Grenze für neue Schließmaßnahmen gesunken. Am Donnerstagmorgen wies die Übersicht der Landesregierung für Stadt und Kreis Göttingen 48,8 laborbestätigte neue Sars-CoV-2-Fälle auf 100.000 Einwohner:innen in den vergangenen sieben Tagen auf. In Göttingen schwankt der Wert seit Tagen um die Marke von 50 Fällen. Die Infektionen konzentrieren sich aber auf einen Hochhauskomplex in der Unistadt, der am vergangenen Donnerstag für eine Woche unter Quarantäne gestellt worden ist. Deshalb ist die Lage nach Einschätzung der Stadt beherrschbar. Unter 700 Bewohnern wurden 120 Neuinfektionen festgestellt. (dpa)
Gewalt bei Auseinandersetzungen in London
11.15 Uhr: In London gab es Polizeiangaben zufolge Auseinandersetzungen nach einer unerlaubten Musikveranstaltung. In der Nacht zu Donnerstag sei die Polizei zu der Straßenveranstaltung in Brixton im Süden Londons gerufen worden. Die dort versammelte Menge habe auf die Aufforderung der Polizei, sich zu zerstreuen, nicht reagiert. Vielmehr hätten zahlreiche Personen feindselig reagiert. Einige Polizeiautos seien beschädigt worden. Nicht verifizierte Aufnahmen, die online verbreitet wurden, zeigen, wie eine Gruppe ein Polizeifahrzeug angreift. Es seien mindestens 15 Polizist:innen verletzt worden. Viele Anwohner hätten sich in der Nacht gemeldet und sich über eine große Menschenansammlung, Lärm und Gewalt beschwert, sagte Polizeikommandant Colin Wingrove. Die Polizei habe darauf reagiert. „Solche Versammlungen sind rechtswidrig und stellen ein Risiko für die öffentliche Gesundheit und einen Verstoß gegen Coronavirus-Beschränkungen dar.“
Der Vorfall in London erinnert an die Randale in der Stuttgarter Innenstadt. Dort war es nach einer Drogenkontrolle in der Nacht zum Sonntag zu schweren Ausschreitungen gekommen. (rtr)
Studie: 42 Prozent der Bürger:innen Ischgls infiziert
11.02 Uhr: Im österreichischen Ischgl war ein großer Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Medizinischen Universität Innsbruck haben 42,4 Prozent der untersuchten Bürger:innen Antikörper auf das Coronavirus entwickelt. Das sei der weltweit höchste bisher publizierte Wert, sagte die Direktorin des Instituts für Virologie, Dorothee von Laer, am Donnerstag in Innsbruck. Antikörper im Blut gelten als Nachweis für eine durchgemachte Infektion. Auffällig sei, dass von den positiv auf Antikörper getesteten Personen zuvor nur 15 Prozent die Diagnose erhalten hatten, sagte von Laer. „85 Prozent derjenigen, die die Infektion durchgemacht haben, haben das unbemerkt durchgemacht.“
Rund 80 Prozent der Ischgler Bevölkerung nahmen an der Studie teil. Ischgl mit seinen Après-Ski-Bars gilt als Brennpunkt für die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich und Teilen Europas. (dpa)
Fälle in arabischen Golf-Staaten in einem Monat verdoppelt
10.32 Uhr: Die Zahl der Infektionen in den sechs arabischen Golf-Staaten hat sich in einem Monat auf über 400.000 verdoppelt. Zuletzt lag die Gesamtzahl der Infektionen einer Reuters-Zählung zufolge bei 403.163. 2.346 Todesfälle wurden registriert. Saudi-Arabien ist mit mehr als 167.200 Infektionen und über 1.380 Todesfällen am stärksten betroffen. Die Regierung hatte am Sonntag die dreimonatige Ausgangssperre vollständig aufgehoben. Die Vereinigten Arabischen Emirate kündigten kürzlich die Aufhebung der seit Mitte März geltenden nächtlichen Ausgangssperre an, da die tägliche Zahl der Neuinfektionen von einem Höchststand von rund 900 Ende Mai auf durchschnittlich 300 bis 400 in den vergangenen Wochen gesunken ist. Damit besteht lediglich in Kuwait noch eine teilweise Ausgangssperre. Katar, Oman und Bahrain haben keine Ausgangssperre verhängt. (rtr)
Panama tauscht Gesundheitsministerin aus
10.16 Uhr: Inmitten steigender Infektionszahlen muss die Gesundheitsministerin von Panama, Rosario Turner, ihren Posten verlassen. Ihr bisheriger Vize Luis Sucre wird das Amt übernehmen, wie Panamas Staatschef Laurentino Cortizo am Mittwoch auf Twitter schrieb. Die Ministerin war in die Kritik geraten, weil sie vergangene Woche ein Parteitreffen mit mehr als 30 Teilnehmern in einem Restaurant mitorganisiert und damit gegen Corona-Regeln verstoßen haben soll, wie die Zeitung La Prensa berichtete. Sie selbst habe im März die Schließung der Restaurants mit verfügt, schreibt das Blatt. (dpa)
Eiffelturm ist wieder geöffnet, Aufzüge bleiben aber zu
10.10 Uhr: Nach drei Monaten ist der Pariser Eiffelturm wieder für Besucher geöffnet. Niemals zuvor in der Nachkriegszeit war das Wahrzeichen der französischen Hauptstadt so lange geschlossen. Nun gelten strenge Hygiene- und Sicherheitsregeln für die Besucher. So bleiben die Aufzüge vorerst gesperrt. Der Aufstieg ist somit nur per Treppe und auch nur bis zur zweiten Etage des 324 Meter hohen Turms gestattet. (rtr)
Nobelpreisträger:innen warnen vor Gefahr für Demokratie
10.01 Uhr: Zahlreiche Nobelpreisträger und prodemokratische Organisationen aus aller Welt haben vor den Gefahren der Coronakrise für die Demokratie gewarnt. Die Pandemie sei auch eine politische Krise, die die Zukunft der freiheitlichen Demokratie gefährde, schrieben sie in einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief. Wenig überraschend sei, dass autoritäre Regime die Lage nutzten, um Kritiker zum Schweigen zu bringen und ihre Macht zu festigen, hieß es in dem Schreiben. Aber auch einige demokratisch gewählte Regierungen schränkten die Menschenrechte ein. Die Demokratie sei weiterhin das effektivste System, um globalen Krisen zu begegnen.
Initiiert wurde das Schreiben vom in Stockholm ansässigen zwischenstaatlichen Demokratie-Institut IDEA und der US-Organisation National Endowment for Democracy. Zu den mehr als 500 Unterzeichnern zählen neben rund 70 Organisationen außerdem 13 Nobelpreisträger sowie knapp 60 frühere Staats- und Regierungschefs. (dpa)
7-Tage-Wert sinkt in Gütersloh und Warendorf
9.53 Uhr: Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage am Donnerstag signifikant auf 192,8 gesunken. Das geht aus den Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Am Dienstag betrug der Wert laut NRW-Gesundheitsministerium noch 270,2. Im benachbarten Kreis Warendorf sank der Wert auf 50,4, am Tag zuvor lag er bei 66,2. Bund und Länder haben in der Coronakrise vereinbart, dass ab einer Marke von 50 in einem Kreis wieder stärkere Einschränkungen in Betracht gezogen werden. Für die Kreise Gütersloh und Warendorf gilt deshalb zunächst bis zum 30. Juni ein Lockdown. (dpa)
EU-Kommission genehmigt Milliarden-Hilfen für Lufthansa
9.34 Uhr: Die EU hat die milliardenschweren Staatshilfen für die in Schwierigkeiten geratene Lufthansa genehmigt. Wie EU-Kommission am Donnerstag mitteilte, billigte sie die Finanzspritze mit einem vorübergehenden Einstieg des Staates. Die Hilfen sind demnach an mehrere Bedingungen geknüpft, darunter die Abgabe von Start- und Landerechten in Frankfurt und München, aber auch an ein Verbot der Zahlung von Dividenden und Übernahmen von Wettbewerbern. (afp)
Coronakrise in den USA spitzt sich im Süden wieder zu
6.25 Uhr: Die Coronakrise in den USA verschärft sich erneut dramatisch. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Mittwoch wurden binnen 24 Stunden 35.900 neue Infektionsfälle verzeichnet – fast so viele wie zum bisherigen Höhepunkt der Krise im April. Besonders deutlich ist der Anstieg der Zahlen im Süden des Landes. So registrieren die Bundesstaaten Texas und Florida derzeit ihre höchsten Infektionsraten seit Beginn der Krise. Beobachter führen dies unter anderem auf eine voreilige Lockerung der Corona-Beschränkungen zurück.
Kritiker geben Präsident Donald Trump eine Mitschuld an den verheerenden Auswirkungen des Coronavirus in seinem Land. Der Rechtspopulist hatte die Gefahr durch den neuartigen Erreger zunächst kleingeredet – und dringt bereit seit Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität. Vor einigen Tagen nahm Trump auch seine Wahlkampfkundgebungen auf. (afp)
Anti-Rassismus-Demo und CSD-Zug am Samstag in Berlin
6.20 Uhr: Zwei größere Demonstrationen locken an diesem Wochenende erneut Tausende Menschen in Berlin auf die Straßen. Geplant sind am Samstag eine große Kundgebung gegen Rassismus auf dem Großen Stern sowie ein Zug zum Christopher Street Day (CSD), wie die Polizei mitteilte. Bei beiden Veranstaltungen sollen die Teilnehmer:innen laut Ankündigungen im Internet die Corona-Abstandsregeln beachten.
Zu der Anti-Rassimus-Kundgebung am Großen Stern sind 1.500 Teilnehmer:innen bei der Polizei angemeldet. Es ist aber nicht auszuschließen, dass deutlich mehr kommen. Ab 12.00 Uhr soll der CSD-Zug führt dann mit dem Motto „Berlin Pride 2020“ vom Nollendorfplatz zum Alexanderplatz ziehen. Angemeldet sind 1.000 Menschen, aber auch hier könnten deutlich mehr kommen. (dpa)
Lauterbach: „Leute verhalten sich zunehmend unvorsichtig“
5.02 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält trotz steigender Neuinfektionszahlen weitere deutschlandweite massive Einschränkung des öffentlichen Lebens für ausgeschlossen. „Einen bundesweiten Lockdown, wie wir ihn gehabt haben, wird es nicht noch einmal geben. Solche Maßnahmen sind nicht wiederholbar. Aber es wird dann Beschränkungen geben“, sagte er der Rhein-Neckar-Zeitung. Und: „Die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Welle steigt. Die Leute verhalten sich derzeit zunehmend unvorsichtig. Wenn man abends vor allem durch Großstädte geht, hat man den Eindruck, dass vor allem jüngere Menschen sich so verhalten, als hätte es Corona nie gegeben.“ Im Herbst wäre dann eine zweite Welle tatsächlich zu erwarten, so Lauterbach. (dpa)
RKI: Die aktuellen Fallzahlen aus Deutschland
Empfohlener externer Inhalt
5.02 Uhr: Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt um 630 auf 192.079, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) für Infektionskrankheiten zeigen. Weitere 13 Menschen sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden dem Virus erlegen. Die Zahl der Todesopfer steigt nach offiziellen Angaben auf 8.927. (rtr)
Tausende Asylsuchende klagen gegen Abschieberegelung
4.28 Uhr: Tausende Asylbewerber:innen klagen gegen eine deutsche Abschiebe-Sonderregelung in der Coronakrise. Das geht aus einer Auskunft des Bundesinnenministeriums an die Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Nach den Dublin-Regeln ist normalerweise jenes Land für Asylanträge zuständig, auf dessen Boden Schutzsuchende zuerst den Boden der Europäischen Union betreten haben. Wenn diese Menschen in andere europäische Staaten wie Deutschland weiterziehen, können diese sie in der Regel binnen sechs Monaten dorthin zurückschicken – danach werden sie selbst für deren Asylantrag zuständig.
In der Corona-Krise hat Deutschland diese sogenannten Dublin-Überstellungen von März bis Juni ausgesetzt. Währenddessen hat das Bundesinnenministerium auch die Sechs-Monats-Frist für vorübergehend außer Kraft erklärt. Bis zum 1. Juni informierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) laut Ministerium rund 21.700 Asylbewerber:innen über die Aussetzung der Frist. Andernfalls wäre in rund 2.600 Fällen die Zuständigkeit für das Asylverfahren an Deutschland übergegangen. Damit weicht Deutschland von der Rechtsauslegung der EU-Kommission ab, nach der die Frist von sechs Monaten weiter gelte. (dpa)
Hochrechnung erwartet fast 400.000 Tote in Südamerika
3.34 Uhr: Die jüngste Hochrechnung des medizinischen Instituts IHME an der Universität in Washington geht davon aus, dass die Zahl der Todesopfer in Lateinamerika bis Oktober auf 388.300 steigt. Laut der Prognose wird Brasilien voraussichtlich 166.000 und Mexiko 88.000 Tote verzeichnen. Ohne Maßnahmen wie das Tragen von Gesichtsmasken könnte sich im schlimmsten Fall die Zahl der Todesopfer in Brasilien auf 340.476 und in Mexiko auf 151.433 erhöhen, heißt es in dem Bericht. Lateinamerika hat sich zu einem Hotspot der Pandemie entwickelt: Große Armut, dichte Siedlungen und mangelnde Gesundheitsversorgung haben zu einer Verdreifachung der Fälle von 690.000 innerhalb eines Monats auf zwei Millionen geführt. (rtr)
Nur 13 Neuinfektionen in Peking nach Virusausbruch
3.12 Uhr: Die chinesische Gesundheitsbehörde meldet binnen 24 Stunden 19 neue Coronavirus-Fälle gegenüber 12 am Tag zuvor. Von den Neuinfektionen sind 13 in Peking, erklärt die nationale Gesundheitskommission, verglichen mit sieben Fällen am Vortag. Insgesamt sind in China nach offiziellen Angaben 83.449 Fälle bestätigt. (rtr)
Fast eine halbe Million Todesfälle weltweit
0.44 Uhr: Weltweit sind mehr als 9,33 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 478.126 sind an den Folgen von Covid-19 gestorben. Das geht aus einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters hervor. Seit dem Auftreten der ersten Fälle in China im Dezember 2019 wurden Infektionen in mehr als 210 Ländern und Gebieten gemeldet. Die meisten Infektionen und Todesfälle verzeichnen die USA, gefolgt von Brasilien und Russland. Deutschland liegt in der Statistik auf Position 13. Die Reuters-Zählung basiert auf offiziellen Daten der Länder. (rtr)
Dobrinth für Verlängerung der Regelung zur Kurzarbeit
0.00 Uhr: Wegen der düsteren Aussichten auf dem deutschen Arbeitsmarkt schlägt der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, eine Verlängerung der aktuellen Regelung für das Kurzarbeitergeld über das Jahr 2020 hinaus vor. Gegenüber Bild sagte Dobrindt: „Die Prognose der Bundesagentur für Arbeit zeigt die Gefahr der Coronakrise für den Arbeitsmarkt. Wenn die Arbeitslosigkeit steigt, ist das ein deutliches Zeichen, dass die Konjunktur langsamer anspringt als erhofft. Hält das an, brauchen wir eine Verlängerung für das Kurzarbeitergeld, um dem Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken.“ In der jüngsten Prognose der Bundesagentur wurde für den Sommer 2020 ein Anstieg der Arbeitslosigkeit auf 3 Millionen Arbeitslose erwartet. (rtr)
Über 1.000 Todesfälle binnen 24 Stunden in Brasilien
23.20 Uhr: Das brasilianische Gesundheitsministerium meldet 42.725 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 1,188 Millionen. Die Todesfälle stiegen binnen 24 Stunden um 1.185 auf 53.830. Brasilien weist in der Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf. (rtr)
Hier finden Sie die Live-Ticker der vergangenen Tage. Alle Texte der taz zum Thema finden sich in unserem Schwerpunkt Coronavirus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
MLPD droht Nichtzulassung zur Wahl
Scheitert der „echte Sozialismus“ am Parteiengesetz?
Mord an UnitedHealthcare-CEO in New York
Mörder-Model Mangione
Geschasste UN-Sonderberaterin
Sie weigerte sich, Israel „Genozid“ vorzuwerfen
Fake News liegen im Trend
Lügen mutiert zur Machtstrategie Nummer eins
Förderung von E-Mobilität
Habeck plant Hilfspaket mit 1.000 Euro Ladestromguthaben
Vertrauensfrage von Scholz
Der AfD ist nicht zu trauen