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04.12.2024 , 12:42 Uhr
Die endlose Diskussion über den Einfluss von Kindern mit Migrationshintergrund auf die Ergebnisse lenkt nur davon ab, dass es ein tiefer liegendes, strukturelles Problem gibt: Schulsystem und Elternschaft haben gleichermaßen Mathematik und Naturwissenschaften vernachlässigt und blockieren mit ihrer Haltung jegliche Verbesserung. Es ist wie beim Sport: Gute Leistungen lassen sich nur durch systematisches, anspruchsvolles Training erzielen. Wenn dies jedoch nicht praktiziert wird, ja regelrecht verpönt ist, dann gibt's halt nur Mittelmaß - und zwar auch bei den privilegierten Akademikerkindern, die ihr Potenzial ebenso nicht ausschöpfen. Diese Kluft ist m.E. einer der wesentlichen Gründe, weshalb Deutschland und Europa technologischen wirtschaftlich gegenüber Asien immer weiter an Boden verlieren. Da kann der Staat so viel investieren wie er will, wenn's nicht genug kluge Köpfe gibt, wird es am Ende wenig helfen.
zum Beitrag30.11.2024 , 14:12 Uhr
Preise folgen nun einmal dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Wir erleben dies im Alltag bei allen möglichen Gütern und letztlich ist es bei Wohnraum auch nicht anders als bei Benzin oder Kaffee. Als in den größeren Städten die Mieten und Preise noch günstiger waren, war dort halt auch die Nachfrage niedriger. Prominentestes Beispiel dafür, dass sich Mieten sehr wohl "runterbauen" lassen, ist Berlin, wo in den 90er Jahren massiv in Neubau investiert wurde. Hinzu kam die Abwanderung ins Umland. Beides hat zu einem sozialpolitisch segensreichen Angebotsüberhang geführt, infolgedessen sich damals in keiner anderen Metropole so günstig wohnen ließ. Bis heute wirkt dies positiv nach, denn in der Hauptstadt sind die Durchschnittsmieten weiterhin vergleichsweise niedrig. Eine bedarfsgerechtere Verteilung des Wohnraums ist auf jeden Fall sinnvoll, sie würde jedoch viel besser greifen in Verbindung mit einem ambitionierten Wohnungsbauprogramm. Denn je mehr der Markt hierdurch entspannt wird, desto einfacher ist es, Leute zum Umzug zu motivieren. Umverteilen und Bauen von Wohnraum sollten daher nicht als substitutive, sondern als komplementäre Maßnahme angewendet werden.
zum Beitrag28.11.2024 , 22:30 Uhr
70% der Militärausgaben der Nato entfallen auf die USA. Der springende Punkt ist doch, dass die USA gerade dabei sind ihren Schutzschirm einzuklappen und im Ernstfall möglicherweise die Europäer hängen lassen. Wer in dieser Situation empfiehlt, einfach wie bisher weiterzumachen und die sicherheitspolitische Trittbrettfahrerrei fortzusetzen im Vertrauen darauf, dass die USA schon alles richten werden, hat nicht verstanden, was die Stunde geschlagen hat. Hinzu kommt, dass auch die europäischen Nato-Mitglieder uneins sind und Länder wie Ungarn eigentlich keine Verbündete, sondern eher trojanische Pferde sind. Um ein Land wie Russland vor weiteren Abenteuern abzuschrecken, muss das Signal gesendet werden, dass es einen hinreichenden Kern von europäischen Ländern gibt, die hinreichend gerüstet sind, um jede Offesive notfalls mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln abzuwehren. Diese Botschaft gilt es nicht nur nach Moskau zu senden, sondern in Richtung aller, die meinen, das von den USA hinterlassen Machtvakuum in der europäischen Peripherie ausnutzen zu können.
zum Beitrag12.11.2024 , 16:39 Uhr
Handwerksbäckereien sterben überall in der Republik aus. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Airbnb fällt dabei eher nicht ins Gewicht.
zum Beitrag12.11.2024 , 14:56 Uhr
Laut Statistikamt liegt der Wohnungsbestand in Berlin bei knapp über 2 Mio. Einheiten. Durch Neubau sind in den letzten zehn Jahren beinahe 150.000 Wohnungen dazu gekommen. Bei Airbnb werden ca. 12.000 Wohnungen angeboten, was 0,6% des gesamten Bestandes entspricht bzw. ca. 1/12 dessen, was in den letzten Jahren neu gebaut wurde. Darunter sind offenkundig etliche Wohnungen, die bei Airbnb nur temporär offeriert werden und damit nicht dauerhaft dem Wohnungsmarkt entzogen sind. Hinzu kommen die im Artikel genannten Restriktionen, die bewirken, dass der Wohnraum nicht durch Airbnb vermindert wird, denn in einem umgenutzten Büro hat halt auch vorher niemand gewohnt. Angesichts dieser Zahlen liegt es auf der Hand, dass Airbnb allenfalls eine geringe Auswirkung auf den Wohnungsmarkt hat. Für den eklatanten Nachfrageüberhang sind damit wohl andere Gründe viel wesentlicher - und zwar vor allem, dass weiterhin nicht genug gebaut wird. Dass es einen Mangel an Bäckern oder Cafés in Berlin gibt, war mir bisher noch nicht aufgefallen. Ich wage zu behaupten, dass in dieser Hinsicht kein Anlass zur Sorge besteht.
zum Beitrag20.10.2024 , 22:39 Uhr
Die Türkei benötigt die Jets unter anderem, um das "verbündete" Griechenland noch effektiver militärisch unter Druck setzen zu können als sie dies ohnehin schon tut. Für genau diesen Zweck liefert Deutschland übrigens bereits U-Boote. Erdogan ist der autoritäre Führer eines krass nationalistischen Regimes, der das türkische Publikum systematsich mit islamistisch-imperialen Rhetorik auputscht. Neben Griechenland gehört auch Israel, dessen Sicherheit sich Deutschland angeblich verpflichtet fühlt, zu den Lieblingsfeinden Erdogans. Wie derartige narrative Eskalationen in kriegerische Handlungen umschlagen können und daher sehr ernst genommen werden müssen, lässt sich wunderbar am Beispiel Russlands studieren. Die Parallelen zwischen Putin und Erdogan sind frappierend. Sollte Deutschland der Türkei die Jets zugestehen, wäre dies verantwortungslos und kurzsichtig. Anstatt die Großmachtbestrebungen der Türkei zu unterstützen, sollte sich Berlin mehr Gedanken darüber machen, wie sich diese eindämmen lassen, bevor sie noch das östliche Mittelmeer explodieren lassen.
zum Beitrag12.09.2024 , 18:49 Uhr
Kasselakis hat den teilweise fast schon trumpesken Populismus der Syriza-Partei, den bereits sein Vorgänger, Alexis Tsipras, gezielt befördert und zynisch instrumentalisiert hat (Sarah Wagenknecht lässt grüßen), bloß zur Formvollendung gebracht. Sein Pech war, dass er noch nicht fest genug im Sattel saß, um alle zu eliminieren, die ihm innerparteilich hätten gefährlich werden können, obwohl er damit schon erstaunlichweit gekommen ist. Leider gibt es kaum Aussicht auf Besserung, denn diejenigen, die ihn jetzt zu Fall gebracht haben, sind die gleichen, die ihm den Weg an die Parteispitze bereitet haben. Sie sind aus ähnlichem Holz geschnitzt.
zum Beitrag19.08.2024 , 20:25 Uhr
In Griechenland sollen die Wälder ebenfalls nicht so dicht und großflächig gewesen sein, weil sie bewirtschaftet (Vieh-, Harz-, Honig- und Holzwirtschaft) und sie an vielen Stellen unterbrochen wurden von landwirtschaftlichen Flächen, die nicht oder sehr viel schwerer entflammbar sind und damit faktisch Brandschneisen gebildet haben. Das Landschaftsbild hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, die großflächigen, dichten Kiefernwälder sind vielerorts ein vergleichsweise neues Phänomen.
zum Beitrag19.08.2024 , 14:35 Uhr
Die Waldbededeckung Griechenlands hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Wegen der Landflucht wurden überall landwirtschaftliche Flächen der Natur überlassen, die Weidewirtschaft ist geschrumpft und es wird kein Holz mehr als Heizmittel geschlagen. Jenseits der Städte ist eine jahrhundertealte Kulturlandschaft verschwunden, deren Vielfallt die Brände eingedämmt hat. Stattdessen sind großflächige, dichtgewachsene Kiefernwälder entstanden, die von Natur aus darauf ausgelegt sind, sich durch Feuer zu erneuern und alle paar Jahre abbrennen. Großräumige, alte Kiefernwälder führen früher oder später zwangsläufig zu großen Feuern. Dies gilt auch für die Kiefernwälder in der Peripherie der Städte, wo sich Wald und Bebauung vermischen. Eine Vorbeugemaßnahme könnte darin bestehen, in diesen Bereichen die Kiefern durch andere, weniger brennbare Bäume zu ersetzen. Leider wird in GR drüber kaum diskutiert.
zum Beitrag29.07.2024 , 23:18 Uhr
Das heißt dann sicherlich auch, dass das Bundesbauministerium mit gutem Vorbild voranschreitet und allen seinen Mitarbeitenden auf Wunsch 100% Homeoffice anbietet. Ebenso ist davon auszugehen, dass schon bald die übrigen Bundesministerin folgen werden, um die Wohngsmärkte von Berlin und Bonn auf die von Frau Geywitz vorgeschlagene Weise zu entlasten, denn sonst ergeben solche Äußerungen ja keinen Sinn.
zum Beitrag23.07.2024 , 18:08 Uhr
Hoffentlich fällt die Mobilisierung bei den jungen Leuten, den Frauen und den BIPOC größer aus als die Gegenmobilisierung, die KH bei den weißen, rassistischen Säcken auslösen wird. Und zwar vor allem in den Swingstates, denn allein auf die kommt es an. Da können sie in Californien und NYC die Demokraten bis zum Exzess wählen, am Ende hilft es nichts.
zum Beitrag20.07.2024 , 10:02 Uhr
Tja, höhere Löhne führen nicht automatisch zu mehr Kaufkraft, sondern nur dann, wenn dem Lohnanstieg entsprechende Produktivitätsfortschritte gegenüberstehen. Sprich: Wenn der Einsatz der teureren Arbeitskraft durch optimierte Produktionsmethoden gesenkt werden kann, so dass die Herstellungskosten nicht steigen. Wenn das nicht möglich ist, werden die Dinge halt teurer, für viele unerschwinglich teuer. Das gilt für Erdbeeren oder etwa den Wohnungsbau gleichermaßen.
zum Beitrag14.07.2024 , 15:29 Uhr
Seit längerem wird vor der zunehmenden Antibiotikaresistenz von Keimen gewarnt, die sich mittlerweile zu einem weltweiten Gesundheitsproblem auswächst, zumal es immer schwieriger und aufwändiger wird, neue wirksame Antibiotika zu entwickeln. Völlig zu Recht wird daher kritisiert, dass in vielen Ländern Antibiotika zu lax verabreicht werden oder unkontrolliert in der Massentierhaltung eingesetzt werden, was letztlich alles die Volksgesunheit gefährdet. Vor diesem Hintergrund ist eine derartig leichtfertige Einnahme von Antibiotika durch Männer, die bei häufig wechselnden Sexualpartnern partout kein Kondom überziehen wollen, verantwortungslos und geht zu Lasten Dritter.
zum Beitrag22.06.2024 , 15:06 Uhr
Der einzige gemeinsame Nenner ist doch der ubiquitäre Eindruck, dass sich nichts bewegt. Dies rührt jedoch nicht aus der Unfähigkeit oder Mutlosigkeit des politischen Personals her, sondern aus den fragmentierten Interessen, Meinungen und Weltanschauungen. Politik reflektiert diesen Zustand nur. Wie man in so einer Situation zu einem konsequenten Handeln finden will, ohne in eine Autokratie abzurutschen, darauf gibt der Artikel keine Antwort. Wie so oft geht die Klage über die Blockade einher mit dem Imperativ, jetzt möge endlich mal umgesetzt werden, was die Autorin, für richtig hält. Wer die Dinge vielleicht etwas anders sieht, ist ignorant, verblendet, neoliberal, militaristisch usw. Dabei adressiert sie diverse Themen, die kompliziert, keineswegs eindeutig und daher zu Recht auch umstritten sind.
zum Beitrag31.05.2024 , 11:32 Uhr
Das fällt den aber reichlich spät ein. Entlang des Petersenkais wurde in den letzen Jahren doch doch bereits eifrig gebaut, nicht nur Wohnungen, sondern ebenso eine Grundschule, ein Stadtteilzentrum, ein Park und Promenaden. Die Verschiffung hat sicherlich auch dort stattgefunden und nicht nur exakt an der Stelle, wo die drei besagten Wasserhäuser entstehen sollen.
zum Beitrag23.02.2024 , 17:02 Uhr
Es wird aber auch Zeit, dass Venezuela endlich mal seinen Nachbarstaat entnazifiziert. Der Jubel eines großen Teils der globale Linken können sich die Genossen sicher sein. Und diese Guyaner, gibt's die denn überhaupt? Putin hat da sicherlich auch Zweifel und würde gerne bei diesem antikolonialen Struggle unterstützen. Wie auch die globale Rechte. Hauptsache es geht gegen die liberalen Eliten des Westens, die an allem Schuld sind. Und zur medialen Krönung des antiimerialistischen Krieges gibt's dann noch ein Tucker-Carlson-Interview mit Maduro.
zum Beitrag20.02.2024 , 18:55 Uhr
Weiterhin kapriziert sich die politische Diskussion regelmäßig auf die Frage, ob irgendeine spezielle Wunderwaffe geliefert werden sollte oder nicht, weil diese angeblich als Game Changer die Wende an der Front herbeiführen könne. Dabei sollte doch nach 2 Jahren Krieg klar geworden sein, dass einzelne Systeme dies gar nicht leisten können und es vielmehr um eine große Bandbreite sich ergänzender Waffen geht, die zudem in ausreichender Zahl verfügbar sein müssen. Im Falle der Taurus werden in der Bericherstattung meist nur technische Daten aufgezählt, ohne die auf der Hand liegenden Limitierungen zu beleuchten. So ist etwa nur eine begrenzte Zahl überhaupt einsatzfähig. Zudem lassen sich solche Marschflugkörper abschießen, was bereits bei den mehr oder weniger baugleichen Scalp aus Frankreich geschehen ist. Auch die Ukrainer haben schon zahlreiche russische Marschflugkörper ausgeschaltet. Zudem haben die Russen nach dem Einsatz der HIMARS Reketenwerfer ihre Krieslogistik angepasst und sie dislotziert, so dass sie bei weitem nicht mehr so verwundbar ist. Daher ist es fraglich, ob die wenigen Taurus überhaupt ihr Ziel erreichen würden und wenn doch, ob dies die russischen Fähigkeiten nennenswert beeinträchtigen würde.
zum Beitrag14.02.2024 , 14:00 Uhr
Der Wohnungstausch ist doch eigentlich nur attraktiv, wenn die Menschen (bei gleicher Quadratmetermiete) in dem Viertel bleiben können, in dem sie verwurzelt sind. Der Artikel klingt so, als wäre das beim Berliner Modell nicht der Fall. Und zu den USA: Die Amerikaner sind viel aufgeschlossener als die Europäer und vor allem im Vergleich zu den Deutschen. In den USA ist es daher einfacher Anschluss zu finden in einer neuen Umgebung , während hierzulande die Vereinsamung droht.
zum Beitrag27.01.2024 , 14:42 Uhr
Bei diesen internationalen Vergleichen der politischen Linie Wagenknechts wird meistens Griechenland übersehen, obwohl es doch in dieser Hinsicht eine sehr aufschlussreiche Erfahrung zu bieten hat. Dort haben nämlich von 2015 bis 2019 die linke Syriza-Partei mit der rechtspopulistischen ANEL koaliert und die langlebigste sowie stabilste Regierung während der langen Jahre der Wirtschaftskrise gebildet. Alexis Tsipras, der charismatische Syriza-Chef, hatte sich seinerzeit für die Rechtspopulisten entschieden, obwohl es eine neuformierte, gemäßigte sozialdemokratische Partei als Alternative gab. Weil Syriza jedoch aus der linken 3%-Nische zur breiten Volkspartei nicht mit ideologischer Reinheit aufgestiegen ist, sondern mit beinharten Populismus, war es nur konsequent mit dem rechten Pendant gemeinsame Sache zu machen, denn hier war die Schnittmenge nun einmal am größten. Dieses politisch sehr erfolgreiche Gemisch erinnert sowohl programmatisch als auch kommunikativ in vielerlei Hinsicht an die BSW. Tatsächlich ist die Vermutung naheliegend, dass Frau Wagenknecht das griechische Fallbeispiel sogar sehr genau studiert hat.
zum Beitrag20.01.2024 , 16:30 Uhr
Kürzen Erfahrungsbericht zu einer ähnlichen Situation in Griechenland: Dort wurde die rechtsextreme Goldene Morgenröte (Hrysi Avgi) mit juristischen Mitteln daran gehindert, an den Parlamentswahlen 2023 teilzunehmen. Ergebnis: Wenige Wochen vor den Wahlen wurde in den Social Media eine bis dahin völlig unbekannte rechtsextreme Partei namens Spartiates (die Spartaner) als Ersatz gehypt, die dann aus dem Stand beinahe 5% der Stimmen geholt hat und nun ihr Unwesen im Parlament treiben darf. Auch hier wurde mal wieder deutlich, wie maßgeblich die sozialen Medien sind für die Inhalte von politischen Diskursen und das Wählerverhalten.
zum Beitrag21.12.2023 , 17:05 Uhr
Entscheidend ist die Info, dass dem Bürgerrat Moderation und wissenschaftliche Expertise "zur Seite gestellt" wird. Beides hat sicherlich maßgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse. Das wissen die Politiker*innen, die diesen Prozess auf den Weg gebracht haben, haargenau und sicherlich wird man sich im zuständigen Ministerium sehr genau überlegt haben, wen man sich da beratend und moderierend rein holt, damit ja nichts Unerwünschtes bei rauskommt. Dass eine Moderatorin politisch für die Grünen aktiv war, spricht Bände - übrigens auch mit Blick auf die Vergabe solcher Aufträge. Fragwürdig ist zudem, ausgerechnet einen Bürger, der offenkundig dem grünen Milieu zuzurechnen ist, als Kronzeugen für die Unabhängigkeit der Moderation heranzuziehen.
zum Beitrag21.12.2023 , 14:47 Uhr
Die Leute der anderen durch eigene Leute zu ersetzen, ist der einfache Part. Die eigentliche Herausforderung besteht doch darin, die staatlichen Medien institutionell so aufzustellen und abzusichern, dass sie nicht zum Spielball der Regierungswechsel werden und langfristig ausgewogen und plural berichten. Dies wiederum setzt voraus, dass Regierung und Opposition sich auf ein Mindestmaß gemeinsam getragener Regeln verständigen können. Ob das gelingen kann, ersxheint allerdings fraglich.
zum Beitrag21.12.2023 , 02:54 Uhr
Weil das Jetten von Deutschland aus teurer wird, wird halt von wo anders aus gejettet. Und Herr Knie hat natürlich recht mit seiner sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Je höher die darauf erhobenen Steuern, desto mehr wird das Fliegen zum Privileg von Besserverdienenden. Was wiederum nach der gleiche Logik nach weiteren Steuererhöhungen ruft, die das Ganze dann aber noch exklusiver machen und somit nicht zu mehr, sondern zu noch weniger sozialer Gerechtigkeit führen.
zum Beitrag08.12.2023 , 10:11 Uhr
Diese Entspannungspolitik war bitter nötig und ist natürlich sehr zu begrüßen. Aber machen wir uns nichts vor: Das ist alles nur Symbolik, es zeichnet sich keine Lösung für irgendeines der bilateralen Probleme ab. Beide Seiten wiederholen sklerotisch ihre Positionen, nur halt netter. Jederzeit kann die Lage wieder eskalieren.
zum Beitrag28.11.2023 , 11:21 Uhr
Grüne als antikoloniale Neukolonialisten! Es schon misslich, wenn dir das Objekt deines postkolonialen Diskurses plötzlich als handelndes politisches Subjekt entgegentritt und dich als green white savior zum Teufel schickt.
zum Beitrag21.11.2023 , 23:22 Uhr
Probieren könnte man es ja. Aber es ist doch absehbar, dass auch eine solche Begründung beklagt würde. Ob sie dann wohl vor dem Verfassungsgericht bestehen würde? Zweifel sind angebracht.
zum Beitrag21.11.2023 , 18:54 Uhr
Das sind vermutlich die gleichen Linken, die zu Putins Fascho-Dikatur stehen und meinen, die Nato führe in der Ukraine einen imperialistische Angriffskrieg gegen Russland.
zum Beitrag17.11.2023 , 10:22 Uhr
Nicht zu vergessen: Weil die Türkei derzeit keine Kampfjets von den USA erhält, versucht Erdogan nun an Eurofighter ranzukommen. Die benötigt die Türkei, um u.a. Griechenland und Zypern zu bedrohen und möglicherweise auch eines Tages anzugreifen. Das Risiko ist leider real. Die Argumente, dies könne niemals passieren, sind von ähnlicher Qualität, wie die Behauptung, es sei für Russland irrational in der Ukraine einzumarschieren. Tatsächlich schlägt die Türkei gegenüber ihrem westlichen Nachbarland derzeit einen etwas moderateren Ton an. Jedoch scheint dahinter auch der Wunsch zu stecken, an die Flieger ranzukommen. Es ist offenkundig, dass die vermeintliche Entspannung fragil ist und jederzeit kippen kann. Zudem verfolgt die Türkei weiterhin ihre putinesken Großmachtpläne, rüstet massiv auf und forciert mit aller Kraft den Aufbau ihrer Rüstungsindustrie. Je stärker die Türkei militärisch wird, je selbstsicherer sie sich fühlt, desto größer wird ihre Bereitschaft militärische Abenteuer auszuprobieren und desto gefährlicher wird es im östlichen Mittelmeer. Kampfjets kann die Türkei – noch – nicht bauen und ist daher weiterhin auf Dritte angewiesen. Vom Eurofighter-Konsortium sollen UK und Spanien angeblich schon eingewilligt haben, der Türkei das Flugzeug zu überlassen. Derzeit scheint Deutschland noch der Showstopper zu sein. Somit sollte auch dies ein nicht ganz unwichtiges Thema bei dem Treffen mit Scholz sein. Ob dieser beim deutschen „Nein“ bleibt? Fraglich. Immerhin haben die Deutschen auch kein Problem damit, der Türkei U-Boote zu verkaufen, die ebenfalls dazu dienen, einen Nato- und EU-Partner in die Enge zu treiben.
zum Beitrag07.11.2023 , 00:21 Uhr
Ebenfalls geht weitgehend unter, dass die Gastronomie längst in großem Stil die Firmenkantinen ersetzt hat. Die hohe Gastro-Inflation hatte daher ohnehin schon viele Arbeitnehmer*innen gebeutelt, die auf den Mittagstisch in einem Restaurant angewiesen sind. Früher war das mal günstig, jetzt schon lange nicht mehr. Nun kommt der nächste Schlag. Profitieren werden die Supermarktketten mit ihrem To-Go-Essen, das von der Steuererhöhung nicht betroffen ist und das man dann im Großraumbüro über der Tastatur mampfen darf, während nebenbei schon wieder Mails gelesen werden. Davon betroffen ist übrigens keine "wohlhabende Mittelschicht", sondern das untere Ende der Bürohierarchie.
zum Beitrag27.10.2023 , 10:31 Uhr
Aha. Wie genau wäre denn dieses Konzept beispielsweise auf die Kopfabschneider von Hamas oder IS anzuwenden?
zum Beitrag04.10.2023 , 18:21 Uhr
Die Ukraine entwickelt sich für die internationale Rechte immer mehr zu dem, was Vietnam für die internationale Linke war. Wie damals geht's auch hier um Frieden und den Kampf gegen den Westen. Passenderweise wimmelte es auf der gestrigen Rechten-Demo zum 3. Oktober in Berlin nur so vor Fahnen mit Tauben. Imagine von John Lenon wurde auch gespielt.
zum Beitrag30.09.2023 , 17:55 Uhr
Vor ein paar Jahren konnte man Degrowth-Fans noch gut entgegenhalten "Dann geh doch nach Griechenland!". Denn in Folge der Schuldenkrise hatte das Land immerhin ein Degrowth von irgendwas zwischen 30 und 50% (zum genauen Wert gehen die Angaben auseinander) des BIP hingelegt. Ein sagenhafter Wert und ziemlich einmalig für ein Land, das durch keinen Krieg verwüstet wurde. Der Haken daran: Wer so etwas einmal mitgemacht hat, will es nicht noch einmal erleben.
Deswegen haben sich auch ausnahmslos alle griechischen Parteien gegenseitig mit Wachstumsversprechen überboten - natürlich auch die Linken und Rechtspopulisten, die zur großen Freude der internationalen Linken 2015 die Wahlen gewannen und dann mehrere Jahre lang gemeinsam regierten.
Worauf ich hinauswill: Dem Hungrigen braucht man nicht mit einer Diät zu kommen. Und in dieser Hinsicht war bzw. ist die Situation in GR wohl sehr viel repräsentativer für die globale Stimmungslage als die Gürtel-enger-schnallen Imperative aus der linken Blase einiger reicher Länder.
PS: Mit Blick auf den materiellen Wohlstand ist das Einkommen die entscheidende Kennzahl und nicht das Vermögen. Und das durchschnittliche globale Einkommen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen.
zum Beitrag18.09.2023 , 15:16 Uhr
Wenn die EU darauf dringt, dass die Strandabschnitten nicht an lokale Betreiber vergeben werden, sondern meistbietend und wohl auch europaweit ausgeschrieben werden, dann ist das garantiert kein Beitrag dazu, die Strände der Allgemeinheit kostengünstig zugänglich zu machen. Absehbar ist doch, dass die Lizenzen dann peau a peau an kapitalstarke Großbetreiber gehen, die mit Hilfe von „professionellem Management“ noch das letzte Quäntchen Rendite rauspressen werden. Am Ende werden die italienischen und andere europäischen Strände von irgendeiner Golden Beach Ltd mit Sitz im Irland betrieben. Für die Bürger*innen ist das garantiert keine Verbesserung. Wollte man die Strände zugänglicher machen, dann ist das EU-Vergaberecht sicherlich nicht das dafür geeignete Vehikel.
Es ist symptomatisch für die Wirkung vieler EU-Vorgaben im Namen aller möglichen mehr oder weniger guten Zwecke, dass sie die Marktkonzentration befeuern, weil nur Großunternehmen und Konzerne mit ihren klarkommen. Wenn kleine oder mittlere Unternehmen, die lokal verwurzelt sind, dabei auf der Strecke bleiben, richtet dies aber einen erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Flurschaden an – gerade in Südeuropa, wo traditionell der Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen viel größer ist als in Deutschland.
zum Beitrag18.09.2023 , 12:44 Uhr
"Und die Strandbadbesitzer haben fast durch die Bank Meloni gewählt, weil sie versprach, deren Pfründe zu verteidigen und gegen EU-Recht dafür zu sorgen, dass sie gegen oft lächerliche Pachten weiter satt verdienen."
In diesem eher nebenbei dahingeschrieben Satz steckt möglicherweise ganz viel drin zur Erklärung des Phänomens Meloni, aber auch des Rechtspopulismus in anderen EU-Ländern. Denn die Frage ist doch, wieso die EU sich anmaßt, derartiges zu regeln und welche wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen es hat. Denn wenn die wirtschaftsliberalen EU-Vorgaben zur staatlichen Vergaben beinhart in allen Lebensbereichen und eben auch bei den Strandbetreibern durchgezogen werden, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses breit gefächerte, lokal verwurzelte Kleinunternehmertum verschwunden ist und alles konzentriert ist in den Händen weniger großer Betreiber, die sich mit dem Geld irgendwelcher Fonds die Linzenzen zusammen kaufen. Und dann ist es wahrscheinlich auch nicht mehr weit zu saftigen Preissteigerungen, die dann - im wahrsten Sinne des Wortes - die Bürger*innen ausbaden dürfen. Dies mag nur ein Beispiel sein, es illustriert jedoch anschaulich, wohin eine unreflektierte Übergriffigkeit der EU führt, die lokale Gegebenheiten ignoriert und zentral Dinge regeln möchte, die besser auf lokaler Ebene ausgemacht werden sollten.
zum Beitrag03.09.2023 , 17:31 Uhr
Weil eingangs gefragt wird, wie es sich wohl bei anderen verhält, dazu hier ein ergänzender Beitrag: Griechischstämmige Migrant*innen in Deutschland werden als Laz-Deutsche (Λαζογερμανοί) bezeichnet, was abwertend verwendet wird und vor allem jene meint, die in der alten Heimat recht plump einen auf dicke Hose machen. Wobei der Begriff bei weitem nicht so verbreitet ist, wie der des Almanci. Woher kommt dieses Wort? Die Antwort ist etwas kompliziert und reicht zurück zum griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch nach dem Jahr 1922. Denn damals wurden die Schwarzmeergriechen (sog. Ponten) fast geschlossen nach Nordgriechenland zwangsumgesiedelt, wo sie sich mit der alteingesessenen Bevölkerung vermischten. Dort haben daher besonders viele Menschen eine Schwarzmeerwurzel. Da wiederum die meisten griechischen Gastarbeiter und ihre Nachfahren aus Nordgreichenland stammen, sind viele von ihnen Ponten oder - um es türkisch zu formulieren - Laz (wenn auch nur im geografischen, nicht im ethnischen Sinne). Was dann wiederum zur Bezeichnung des Lozogermanos geführt hat. Aus Südgriechenland und von den Inseln sind die Menschen übrigens meistens in die USA und nach Australien ausgewandert. Infolgedessen ist die Spezies des Μπρουκλινλής enstanden, was nichts weiter ist als gräzisierte Form des türkischen Brooklynli (=der aus Brooklyn stammende).
zum Beitrag12.08.2023 , 12:53 Uhr
Eine der wenigen - wenn nicht gar die einzige - linke Partei, die in Europa Wahlen gewonnen und länger regiert hat, ist die Syriza-Partei in Griechenland. Und Syriza hat ziemlich genau auf die Rezeptur gesetzt, die Frau Wagenknecht propagiert. Syriza als progressiv anzusehen, trifft die Sache nicht. Dies ist eine beschönigende Selbsttäuschung, an der sich die ursprüngliche linke Kernwählerschaft von Syriza festklammert sowie Syriza-Fans im Ausland. Syriza schaffte den Aufstieg vom 3%igen Stimmenanteil zur erfolgreichen Volkspartei aber nicht, weil auf die reine linke Lehre gesetzt wurde. Ganz im Gegenteil, die Volksmassen hat Syriza für sich gewonnen unter anderen durch einen brachialen Populismus, der erschreckende Ähnlichkeiten mit dem Trumpismus hat. Es wurde gnadenlos polarisiert, angefeindet, zugespitzt, gelogen und auf ein die Realität grotesk verzerrendes Wir-gegen-die-da-oben gesetzt. Im Mittelpunkt stand dabei das (dann nicht eingelöste) Versprechen, die materiellen Verluste - tatsächliche oder befürchtete - der griechischen Mittelschicht abzuwenden. Das war die Hauptmotivation Syriza zu wählen. Um diese Wählerschichten nicht zu verprellen, wurden dagegen "klassiche" linke Positionen - etwa zur Migration - zwar pro forma beibehalten, jedoch faktisch tief gehängt. Ganz zu schweigen von Klima- und Umweltschutz oder Genderthemen, mit denen in Griechenland ebenfalls kein Blumentopf zu gewinnen ist. Nach den beiden Wahlsiegen im Januar und September 2015 hat Syriza dann konsequenterweise nicht mit der moderat-sozialdemokratischen Potami-Partei koaliert, sondern gleich zweimal mit der rechtspopulistischen ANEL. Diese Querfronregierung - Frau Wagenknecht lässt grüßen- hat dann immerhin 4 Jahre durchgehalten und sich als deutlich stabiler erwiesen als jede andere Regierung während der griechischen Wirtschaftskrise.
zum Beitrag02.08.2023 , 02:12 Uhr
In die USA ginge es dann über London oder über irgendeinen Hub, der dann neu entstehen würde. Dass Langstreckenflieger reich sind und sich von hohen Preisen nicht schrecken lassen, trifft nicht zu. Und wenn es so wäre, dann bräuchte man die Abgabe sowieso nicht, weil sie keine steuernde Wirkung hätte. Im übrigen führen solche Abgaben erst zu einer Neu-Elitisierung des Reisens, das sukzessive wieder zu einem Privileg der Wohlhabenden wird.
zum Beitrag01.08.2023 , 02:45 Uhr
Die meisten Linken in Europa und sonst auf der Welt glauben das - die kommunistischen sowieso. Zugleich ist er der Star aller Rechten und Faschos. Putin ist die Gallionsfugur einer globalen Querfront.
zum Beitrag31.07.2023 , 17:52 Uhr
Ja, das könnten sie. Aber es wäre wahrscheinlich nichts weiter als ein gesinnungsethischer Schlag ins Wasser. Denn je kürzer die CO2besteuerte Strecke gehalten wird, desto geringer die Mehrkosten und desto besser für Standorte direkt vor den Toren der EU. Diese ersten Flughäfen wären dann wahrscheinlich London und Istanbul. Vermutlich würden aber noch neue Hubs entstehen, die es jetzt noch gar nicht gibt. Belgrad wäre etwa ideal gelegen. Sollte sich irgendwann die Lage beruhigen, wären vielleicht auch Kiew oder Moskau im Spiel oder Flughäfen in Norafrika und im nahe Osten. Der Marktmechanismus würde schon dafür sorgen, dass sich die günstigsten Angebote durchsetzen.
zum Beitrag31.07.2023 , 00:27 Uhr
Wenn der Rest der Welt nicht mitmacht, dann hilft es wenig Interkontinentalflüge mit CO2-Abgaben zu belegen. Am Ende wir nicht weniger, sondern nur anders geflogen. Gerade für Turkish Airlines und Istanbul wäre es ein gefundenes Fressen. Die teuren, CO2-besteuerten Flüge würden dann vergleichsweise kurz ausfallen und ab Istanbul ginge es dann ohne CO2-Abgabe weiter in die weite Welt. Andere Flughäfen direkt vor der Haustür der EU würden das sicherlich ebenso nutzen, wie etwa in London oder Belgrad. Für den Klimaschutz wäre nichts gewonnen, aber EU-Unternehmen hätten das nachsehen. Interessant wird auch die wettbewerbsverzerrende Wirkung der beschlossenen Reform innerhalb der EU zu Lasten von peripher gelegenen touristischen Destinationen, die längere Flüge erfordern. Portugal, Griechenland oder die Kanaren werden vermutlich das Nachsehen haben. Deren Interessen scheint die KOM nicht berücksichtigt zu haben.
zum Beitrag29.07.2023 , 10:51 Uhr
Solange ich mich zurückerinnern kann, wird jeden Sommer die gleiche Platte aufgelegt, wenn die Wälder brennen. Grundstücksspekulanten und türkische Agenten als Brandstifter sind allesamt Verschwörungs-Hits aus den 80ern, möglicherweise sogar noch älter. Neu dazu gekommen ist jüngst die Mär von der Windkraft-Lobby, die das Land abfackeln würde, um überall ihre Anlagen aufzustellen. Mit ihr unter einer Drcke steckt angeblich der Clan von Premier Mitsotakis, der das Brandschatzen demmach höchstpersönlich anordnet. Wen wunderts, dass gerade in linken Kreisen hieran gerne geglaubt wird. Der Klimawandel als neue Meta-Ursache wurde natürlich auch gerne aufgegriffen, denn es verschiebt die Verantwortung wunderbar auf eine abstrakt-globale Ebene außerhalb des eigenen Einflusses. Hauptsache die Schuld liegt irgendwo anders. Auch wenn es gelegentlich mal vereinzelte Einwürfe von Fachexperten gibt, wie eine wirkungsvolöe Feuerprophylaxe gestaltet werden könnte, dringt dies kaum zur breiten öffentliche Diskussion durch, die seit Jahren auf der Stelle tritt. Selbst vergleichsweise simple Konzepte wie etwa der Austausch der regelrecht explosiven Pinien durch weniger entzündliche Bäume in Siedlungsgebieten werden nicht breit diskutiert, und sind somit weitgehend unbekannt. Dabei könnte dies nicht nur die Brände eindämmen, sondern auch noch zur Biodiversität beitragen.
zum Beitrag23.07.2023 , 19:05 Uhr
Die Verlängerung der Saison findet doch seit ein paar Jahren schon statt. Griechenland ist auch außerhalb der Hochsaison so voll wie noch nie. Ebenso greift der Tourismus immer mehr um sich und sickert überall ein - leider mit fatalen Folgen für Architektur, Landschaftsbild und Natur. Dass die natürlichen Schönheiten des Binnenlandes als vermeintliche Alternativen touristisch genutzt werden sollten, ist eine alte Kamelle, auf der vor allem griechische Linke und Ökos schon seit langem rumlutschen. Wieso eigentlich? Am Ende würden auch diese Gegenden bloß zerstört.
zum Beitrag21.07.2023 , 09:46 Uhr
Wie wäre es mit einem anderen Framing im Titel? Etwa so: "Bahnfahren ist noch teurer als Fliegen." Das wäre treffender.
zum Beitrag04.07.2023 , 21:14 Uhr
Deutschland hat wahrscheinlich den höchsten Strompreis in der gesamten Galaxie. Die liegt aber sicherlich nicht nur daran, dass andere Länder ihre Preise eifrig nach unten subventionieren, wie der Artikel suggeriert, sondern auch daran, dass sie ihren Strom schlicht günstiger produzieren.
zum Beitrag26.06.2023 , 16:01 Uhr
In Griechenland gibt es keine Zweidrittelmehrheit für rechts, sondern vielmehr mangelt es an einer ernstzunehmenden moderaten Alternativen links von der Mitte analog zu SPD und Grünen. Die jahrelang regierende PASOK-Partei war hier traditionell das Pedant zur SPD. Weil sie jedoch maßgeblich für die Wirtschaftskrise verantwortlich gemacht wurde, ist ihr die Anhängerschaft abhandengekommen – nach links wie rechts. Davon hat sich PASOK nie erholt, auch weil sie an Personal und Rhetorik festgehalten hat, die altbacken wirken. Viele, die politisch mittelinks stehen, haben daher in den sauren Apfel gebissen und die konservative Nea Demokratie als geringeres Übel gewählt, um eine Machtübernahme durch Syriza zu verhindern. Nur deswegen konnte Nea Dimokratia auf einen sehr hohen Stimmenanteil von 41% kommen, obwohl sie am rechten Rand von gleich drei Parteien kannibalisiert wurde. Funktionieren konnte dies nur, weil die Syriza-Partei mit ihrem Anführer Tsipras die „Vernunftwähler“ mit trumpistisch eingefärbten Populismus und unablässiger toxischer Polarisierung nachhaltig verprellt hat. So ist etwa Premierminister Mitsotakis ein liberal-konservativer Politiker alter Schule, eher vergleichbar mit Merkel. Dennoch hat sich Syriza darauf kapriziert ihn als eine Art Trump oder Orban darzustellen, was offenkundig absurd ist. Auch zeugte die laufende Dämonisierung der konservativen Regierung von einem fragwürdigen Demokratieverständnis. Die Abhöraffäre war zweifellos ein großer Skandal, der einen sehr dunklen Schatten auf die Regierungszeit von Mitsotakis geworfen hat. Dennoch konnte Syriza dies nicht für sich nutzen, was wahrscheinlich auch daran lag, dass der Partei schlicht nicht abgenommen wurde, ernsthaft für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu stehen. Eher wirkte es so, dass sie den gleichen oder sogar noch schlimmeren Machtmissbrauch betreiben würde, wenn sich ihr die Gelegenheit dazu böte.
zum Beitrag30.05.2023 , 22:51 Uhr
Es ist schon erschreckend bizarr, wie autoritäre Führer à la Erdogan und Putin ihr altbackenes imperialistisches Großmachtstreben als Antikolonialismus verkaufen. Noch viel schlimmer ist, dass sie sich gewiss sein können, dass Millionen hinter ihnen stehen und nach dem versprochenen Platz an der Sonne lechzen. Das macht die Sache so gefährlich, denn der überschäumende Nationalismus wird auch dann nicht verschwinden, wenn diejenigen abtreten, die derzeit auf seiner Klavieatur spielen. Nichts gegen Diplomatie, aber hoffentlich erschöpft sich die deutschen Außenpolitik nicht erneut in naivem Appeasement. Stattdessen sollte man sich mehr Gedanken darüber machen, wie sich die "verbündete" Türkei einhegen lässt, denn diese tritt im östlichen Mittelmeer immer aggressiver auf, je stärker sie militärisch wird.
zum Beitrag17.05.2023 , 09:59 Uhr
Es ist schon empörend, dass - mal wieder - die Welt nicht am deutschen Wesen genesen möchte.
zum Beitrag15.05.2023 , 10:49 Uhr
Die Linke wurde von den kleinen Leuten gewählt? Die Wahlstatistik zeigt doch, dass sie vorwiegend eine Akademikerpartei ist - so wie die Grünen. Sogar die FDP hat eine deutlich gleichmäßigere Stimmenverteilung zwischen den Bürgern mit unterschiedlichem Bildungsstand.
zum Beitrag29.04.2023 , 17:07 Uhr
In GR hat alles Schöne ein Verfallsdatum. Wenn etwas noch intakt ist, dann nur, weil noch niemand da war, um es zu zerstören - was früher oder später passieren wird. Es ist nur eine Frage der Zeit. Alle Orte meiner Kindheit und Jugend wurden irgendwann massakriert. Und die eigentlich Ursache sind nicht irgendwelche finsteren Kapitalisten, sondern dass die Bevölkerung vor Ort kein Interesse hat, die natürliche Schönheit zu bewahren, und diese aktiv selber zugrunde richtet. Umweltschützer und Aktivisten haben kaum Rückhalt, sie werden eher als Fremdkörper und Störenfriede wahrgenommen.
zum Beitrag28.03.2023 , 22:27 Uhr
Die konservative Bauordnung und die normierte Einfallslosigkeit sind nicht von Himmel gefallen, sondern ein Spiegelbild dieses Landes, das Architektur geringschätzt, das immer gleiche Kleinkarierte liebt, den mutigen, innovativen Wurf per se ablehnt und stets nur das Bestehende schützen und konservieren möchte. Diese Haltung ist nicht nur unter hiesigen Bauherren verbreitet, sondern gerade auch im linksgrünen Milieu. Sobald irgendwo etwas abgerissen oder geändert werden soll, selbst die allerschlimmste Architektursünde, ist die Empörungswelle riesig. Aber eine Bürgerbewegungen, die sich stattdessen dafür einsetzt, dass das Alte durch tolle, mutige zeitgenössische Architektur ersetzt wird? Noch nie davon gehört.
zum Beitrag27.03.2023 , 11:01 Uhr
Für Ja haben ca. 17% der Berliner Wahlberechtigten gestimmt. 83% dagegen nicht. Eine Mehrheit für ihre Position, von der Luisa Neubauer fabuliert, gibt es somit nicht.
zum Beitrag27.03.2023 , 02:22 Uhr
Berlin hat 2.4 Mio. Wahlberechtigte. Für Ja haben - stark gerundet - rund 0,4 Mio gestimmt. Wenn der vorliegende Artikel zutrifft, dann leben somit die restlichen 2 Mio. alle mit Vorgarten, SUV und Swimmingpool. Mir war gar nicht klar, dass es der großen Mehrheit der Berliner so prächtig geht.
zum Beitrag21.03.2023 , 15:10 Uhr
Und was genau soll die bessere Alternative zum Kapitalismus sein? Der Sozialismus, der in den letzten Dekaden schon x-mal in allen möglichen Ländern unter verschiedensten Voraussetzungen ausprobiert wurde und ausnahmslos gescheitert ist? Sowohl politisch, weil er stets autoritär und repressive endete, als auch wirtschaftlich, so dass die von ihm beglückten Menschen, früher oder später davon laufen. Der Sozialismus strahlt nur, solange er ein theoretisches Luftschloss ist. Sobald es jedoch ernst wird, Sozialisten die Hebel der Macht in den Händen halten und sich daran machen, ihre Theorien zu operationalisieren, stellen sie früher oder später fest, dass die damit einhergehenden, praktischen Probleme, sich nur durch Zwang und Repression „lösen“ lassen. Die Sachzwänge verwandeln die Idealisten dann schleichend in Monster. Der Kapitalismus kann dagegen mit Diktaturen koexistieren, er muss es aber nicht. Das zeigen die westeuropäischen Demokratien oder auch die USA, die zwar nicht perfekt sind, aber dennoch die freiheitlichsten und wohlhabendsten Gesellschaften sind, die es je gab. Der Beweis, dass der Sozialismus wirtschaftlich erfolgreich sein kann und auch ohne Diktatur funktioniert, steht bislang noch aus. Sollten sich Gesinnungsgenoss*innen von Nancy Fraser daran machen, irgendwo mal wieder eine Neuauflage des Sozialismus zu verproben, bin ich jedenfalls lieber nicht dabei.
zum Beitrag31.01.2023 , 22:47 Uhr
Linke habe es schon immer gewußt: Auch der Hamburger Drittelmix ist nicht sozial genug und neoliberal. Lasst uns endlich wieder so tolle Stadtteile bauen wie Mümmelmannsberg, Steilshoop oder Osdorfer Born mit 100% Sozialbau und alles schön staatlich. Hatte sich damals doch voll bewährt. Schade nur, dass so viele taz-Leser wegen zu hohen Einkommens dort nicht werden hinziehen können, obwohl sie es doch so gerne täten.
zum Beitrag31.01.2023 , 13:30 Uhr
Nicht nur die südamerikanische, auch große Teile der europäischen Linken haben Russland stets für eine Fortsetzung der Sowjetunion gehalten - auch als Genosse Putin längst ganz unverhohlen die Rechten dieser Welt unterstützt hat. Der Überfall auf die Ukraine hat dieser russophilen Querfront keinen Abbruch getan. Gemeinsamer Nenner ist das bekannte Narrativ, Nato und Ukraine hätten Russland keine andere Wahl gelassen, als diesen Krieg vom Zaun zu brechen. Herr Lula scheint das ähnlich zu sehen. Dennoch wäre eine Friedensinitistive seinerseits natürlich zu begrüßen, wenn sie zu einem echten Einlenken Russlands führt und sich nicht darin erschöpft, die russische Maximalforderung nach Unterwerfung der Ukraine zur diplomatischen Verhandlungslösung zu verklären.
zum Beitrag14.01.2023 , 19:39 Uhr
Wieso wird mit 9 Euro am Bedarf vorbeigebaut? Auch in Berlin gibt es eine breite Mittelschicht, die zwar keine 20€, aber sehr wohl 9€ je m2 zahlen kann, ohne dass sie dadurch überfordert würde. Wieso soll für diese Gruppe der Preis auf 6,74 runter subventioniert werden? Das Geld sollte besser in den Bau weiterer Wohnungen investiert werden. Im Übrigen bedarf es auch für die 9€ eine durchaus üppige Subvention. Ein Beispiel aus der Praxis: Bei einem mir bekannten Genossenschaftsprojekt ohne Luxus, ohne Förderung und ohne Gewinnabsicht lag die Miete bei 14€ um langfristig auf eine schwarze Null zu kommen. Das Haus wurde 2019 fertig gestellt. Seitdem sind die Baukasten noch erheblich gestiegen.
zum Beitrag10.12.2022 , 22:21 Uhr
Das 49-Euro-Ticket wird vermutlich der Sargnagel für die Qualität des ÖPNV, denn der Anreiz, es durch Abstriche beim Leistungsangebot gegenzufinanzieren, ist einfach zu groß. Kein regierender Politiker wird das jemals eingestehen, aber es wird wahrscheinlich schleichend passieren, diffundiert in zahllose kleinteilige Sparmaßnahmen, die jede für sich genommen nicht weiter auffällt. Und in ein paar Jahren werden sich dann alle wundern, wieso Züge und Bahnen in so schlechtem Zustand sind, so selten kommen und ständig überfüllt sind.
zum Beitrag14.11.2022 , 11:00 Uhr
Der ganze Ablauf ist sehr merkwürdig. Warum sollte der PKK so etwas tun und damit Wasser auf die Mühlen der türkischen Regierung kippen? Die nutzt gerade die Gunst der Stunde und teilt in die üblichen Richtungen aus: Kurden, USA, Griechenland. Es kann ein Terroranschlag gewesen sein, aber ebenso wäre eine false flag Aktion der türkischen Regierung denkbar.
zum Beitrag30.10.2022 , 18:10 Uhr
Ob die Interessen von Wirtschaft und Militär stets rational, einheitlich und wirkungsmächtig sind, daran darf gezweifelt werden. Das konservative Establishment, das eine solch Rationalität vermeintlich repräsentiert, scheint das Feld Populisten und Extremisten überlassen zu haben. Trump hatte sich jedenfalls daran gemacht die NATO und die traditionelle Bündnispolitik der USA zu zerlegen, ohne dass ihm dabei jemand aus Militär und Wirtschaft in den Arm gefallen wäre. Hätte Putin seinen Krieg vom Zaun gebrochen als Trump noch Präsident war, dann wären die USA der Ukraine möglicherweise nicht so tatkräftig zu Hilfe gekommen. In diesem Szenario, an dem wir möglichweise nur knapp vorbeigeschrammt sind, hätte Putin seinen 3-Tage-Krieg bekommen und die russischen Truppen stünden jetzt an der Grenze zu Polen. Die Balten wären dann die nächsten auf dem russischen Menü, während die Europäer machtlos und handlungsfähig dastünden und nur zuschauen würden.
zum Beitrag30.10.2022 , 12:47 Uhr
Wie soll eine regelgebundene internationale Ordnung entstehen, die den Frieden sichert, wenn Regelverletzungen hingenommen werden? Zudem ist das Argument irreführend, Russland sei nunmehr militärisch geschwächt und damit habe sich das Problem quasi von alleine erledigt. Dies blendet aus, dass militärische Stärke und Expansionsdrang Russlands wieder erstarken können. Zudem sind die USA als Demokratie gefährdet. Bei einem Machtwechsel zugunsten der amerikanischen Rechten könnten sie nicht nur als Sicherheitsgarant ausfallen, sondern sogar die Fronten wechseln. Ebenso wird übersehen, dass es hier nicht nur um Russland geht, sondern dass weitere revisionistische Möchtegerngroßmächte mit den Hufen scharren und Grenzen in Frage stellen, wie etwa die Türkei oder China. Wenn bei denen die Botschaft ankommt, dass Eroberungskriege machbar sind, dann wäre dies fatal.
zum Beitrag03.01.2022 , 14:44 Uhr
Dass nicht nur in Nordgriechenland viele Ortsnamen türkischen, bulgarischen, slawischen, albanischen, walachischen oder sogar italienischen Ursprungs sind, ist nun wahrlich keine Neuigkeiten. In Griechenland läßt man sich darauf zwar nicht so gerne aufmerksam machen, aber eigentlich ist es allgemein bekannt, zumal viele dieser Ortsnamen offensichtlich nicht griechisch klingen.
zum Beitrag26.10.2021 , 17:35 Uhr
Die Regierung räumt weniger der Wirtschaft gegenüber der Umwelt Vorrang ein, sondern vielmehr den sozialen Belangen. Bereits in der Vergangenheit konnten sich viele Haushalte das Heizen nicht leisten, jetzt droht die Lage zu eskalieren. Die meisten Deutschen haben gar keine Vorstellung davon, wie kalt es im Winter in einer schlecht gedämmten und unbeheizten Wohnung in GR werden kann. Weil sie sich das Heizöl nicht leisten konnten, haben während der Krise viele mit ihren Klimaanlagen geheizt, weil Strom günstiger war. Oder sie haben in Kaminen und improvisierten Öfen alles Brennbare verheizt. Athen lag dann bei ungünstigen Windlagen unter einer toxischen Smoghaube. Dank explodierender Preise bei den fossilen Energieträgern droht nun eine Wiederholung dieses Szenarios, diesmal allerdings ohne die mit günstigen Strom betriebene Klimaanlage als Notlösung.
zum Beitrag26.10.2021 , 17:35 Uhr
Die Regierung räumt weniger der Wirtschaft gegenüber der Umwelt Vorrang ein, sondern vielmehr den sozialen Belangen. Bereits in der Vergangenheit konnten sich viele Haushalte das Heizen nicht leisten, jetzt droht die Lage zu eskalieren. Die meisten Deutschen haben gar keine Vorstellung davon, wie kalt es im Winter in einer schlecht gedämmten und unbeheizten Wohnung in GR werden kann. Weil sie sich das Heizöl nicht leisten konnten, haben während der Krise viele mit ihren Klimaanlagen geheizt, weil Strom günstiger war. Oder sie haben in Kaminen und improvisierten Öfen alles Brennbare verheizt. Athen lag dann bei ungünstigen Windlagen unter einer toxischen Smoghaube. Dank explodierender Preise bei den fossilen Energieträgern droht nun eine Wiederholung dieses Szenarios, diesmal allerdings ohne die mit günstigen Strom betriebene Klimaanlage als Notlösung.
zum Beitrag03.10.2021 , 14:56 Uhr
Zum Gesamtbild gehört allerdings auch, dass Südkorea gerade dabei ist vom vormals beschlossenen Atomausstieg zurückzurudern und - wie andere Länder auch - in die Erforschung und Erprobung von Miniatomreaktoren einsteigt zum Zwecke des Klimaschutzes. Soviel zum Leuchtturm Deutschland.
zum Beitrag26.06.2021 , 00:24 Uhr
Deutschland hat die höchsten Stromkosten des Universums wegen der haarsträubenden wirtschaftlichen Ineffizienz der Energiewende. Initiator war die rotgrüne Koalition, die damit eine der größten und sozialpolitisch skandalösesten Umverteilungspartys der Nachkriegszeit angezettelt hat. Zahnärzte, Rechtsanwälte, Notare, Steuerberater, Geschäftsführer, reiche Erben und so weiter werden es dem damaligen Umweltminister Trittin ewig danken, dass er ihnen mit der EEG-Umlage ermöglichte, ihre hart erwirtschafteten Euros risikolos und mit staatlich garantierter Rendite in Windräder und Solaranlagen zu investieren. Glücklich schätzen dürfen sich natürlich auch Bauern und andere Landeigentümer, die für die Erlaubnis, auf ihrem Grund diese Anlagen aufzustellen, mühelos und üppig abkassieren dürfen. Nicht umsonst werden einige norddeutsche Großbauern auch als Windbarone bezeichnet. Ich habe mal gelesen, dass in guten Lagen sogar 50.000€ jährlich pro Windrad fällig werden. Diesen kostspieligen Sozialismus für Kapitalisten hat die rotgrüne Koalition erfunden, und die nachfolgenden Regierungen haben ihn weiter aufgebläht. Das Ganze hat mittlerweile schwindelerregende Dimensionen erreicht. Um die Zahlungsansprüche von EEG-Anlagenbetreibern zu decken, soll allein in 2021 ein Fördervolumen von rund 27 Mrd. € fällig werden, das mit EEG-Umlage und Bundeszuschuss (=Steuergeld) finanziert werden muss. Auf 10 Jahre hochgerechnet wird so eine Viertelbillion Euro aus den Taschen der Otto-Normal-Stromkunden und der Steuerzahler in die Taschen der Anlagenbetreiber und der dahinterstehenden Investoren umgeleitet. Soviel zur sozial-ökologischen Wende mit Hilfe der EEG-Umlage als grüner Erfindung. Geradezu perfide ist es, dass Wohlhabende, die ihr Geld in derartig staatliche garantierte Ökoinvestments stecken, nicht nur Rendite, sondern auch noch das Gefühl moralischer Überlegenheit kassieren dürfen. Und das ist noch nicht das gesamte Bild, denn hinzu kommen noch die Netzentgelte, die ebenfall
zum Beitrag25.06.2021 , 23:29 Uhr
Treffend auf den Punkt gebracht. Danke!
zum Beitrag17.05.2021 , 12:08 Uhr
Jede zusätzliche Schippe Idealismus, die in die Bauvorschriften gekippt wird, treibt die Kosten noch weiter in die Höhe. Hinterher regt man sich über den "Luxusneubau" auf, obwohl das meistens nur 0815-Gebäude sind, die selbst in ihrer simpelsten Form mittlerweile exorbitant teuer sind, weil sie - unter anderem - immer mehr staatlichen Anforderungen und Vorschriften genügen müssen.
zum Beitrag17.05.2021 , 11:57 Uhr
Im Bekanntenkreis sind mir zwei Haushalte bekannt, die in Neubauten wohnen, die nach allen – aktuellen – Regeln der Kunst gedämmt sind. Nach alter Tradition wird jedoch zu jeder Jahreszeit – gerade auch im Winter - mit offenem Fenster geschlafen, womit die ganze super-teure Dämmerei einschließlich der Dreifachverglasung und des ausgeklügelten Belüftungssystems ad absurdum geführt wird. Dass jetzt die Vermieter des dämmtechnisch ausgereizten Neubaus dieses Verhalten mitfinanzieren dürfen, leuchtet mir nicht so recht ein.
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