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10.08.2021 , 16:05 Uhr
Das gibt es doch nicht: Ein Tag vorher wird der Streik angekündigt. ich kenne Leute, die als Familie mit Kindern innerhalb Deutschlands eine Urlaubsreise machen wollen und morgen die Hinfahrt haben. Die Fahrt geht über sechs Stunden, mit Umstieg. Es ist alles reserviert. Jetzt kommt diese Gewerkschaft und kündigt von heute auf morgen einen Streik an. Was macht diese Famlie? Bläst alles ab.....Sie kann die Tickets für den Zug zurückgeben. Aber die Hotelkosten werden nicht erstattet!! Die Kinder haben sich nach anderthalb Jahren auf den Urlaub gefreut. Und jetzt das.
Es kann sogar sein, dass diese zwei Züge zum urlaubsort fahren, aber die werden überfüllt sein. In Zeiten von Corona mit ungeimpften Kindern, viel Spaß und guten Appetit... besser zurücktreten!
ich solidarisiere mich gerne mit den Beschäftigen und Werktätigen! Aber einen Tag vorher einen Streik anzukündigen, ist schon krass - das ist das Gegenteil von sozial. Wenn sie schon streiken wollen: Warum nicht nächste Woche, damit solche Familien auch eine Alternative bekommen?
Auf wen soll ich stärker wütend sein? Bahn oder GdL?
zum Beitrag23.04.2021 , 17:50 Uhr
Die allermeisten der Denker*innen und Dichter*innen kenne ich nicht. Bei denen, die ich kenne, habe ich meist weggezappt, wenn ich sie auf dem Bildschirm gesehen haben.... Meine Eltern übrigens, 1. Generation-Gastarbeiter*innen, seit November im Lockdown im eigenen Zuhause, kaum noch persönliche Kontakte zu ihren Kindern und Enkeln, warten sehr geduldig, bis sie fertig geimpft sind, kennen keinen von denen, haben nichts verpasst!
zum Beitrag20.04.2021 , 10:53 Uhr
Dann hoffen wir mal, dass - sollte Laschet Bundeskanzler werden - auch im Umgang mit Erdogan, Orban genauso standhaft ist ;-))
zum Beitrag24.03.2021 , 17:11 Uhr
Diffuses Regierungsgeschehen….. Wenn Merkel weg ist: Wer macht es besser? Das Problem ist: Es gibt keine ALLE einigermaßen zufriedenstellenden Lösungen. Wenn die Geschäfte (zurecht) schließen müssen, jammern (zurecht) die Unternehmer*innen, wenn die Schulen (zurecht) zu haben, klagen (zurecht) die Kinderpsycholg*innen, wenn die Schulen (zurecht) aufmachen fürchten sich (zurecht) die Familien und die Lehrer*innen. Dann gibt es noch die Verbände, die Interessen- und Lobbygruppen, die ihre Interessen (zurecht) rausposaunen…. Wenn in Deutschland schnell die Bevölkerung geimpft wird (ein legitimer Wunsch), fehlt der knappe Impfstoff (leider) woanders auf der Welt. Wir haben eine globale KRISE, auf die niemand mit schnellen und einfachen Lösungen reagieren kann. Dieses Auf-und-Ab, dieser Zickzackkurs ist Ausdruck einer Ausweglosigkeit. Eine neue Regierung beendet diese Entwicklung nicht. Die 16 Länderregierungen, die Verbände, Lobby- und Interessengruppen werden an dem Stuhl einer*s neuen Kanzlers*in weiterhacken….. Wer macht es besser? Ich glaube niemand! (Bin kein Merkelianer)
zum Beitrag17.03.2021 , 16:43 Uhr
Die Linken sind keine besseren Menschen! Vorstellbar ist, dass ein höherer innerer sozialer Druck vorherrscht und die Gelegenheitsstrukturen seltener ausgenutzt werden. Ich nehme an (ohne nachweisen zu können), dass der Amts- und Machtbissbrauch vielleicht etwas geringer sind/wären (zumindest bis man sich etabliert hat).
zum Beitrag16.03.2021 , 16:12 Uhr
.... ich habe die Linke gewählt! Kann die SPD mir vorwerfen, ich hätte Grün-Rot verhindert, da ich nicht sie gewählt habe? Auch wenn es auf meine Stimme angekommen wäre - niemals mehr SPD! Habe sie jahrelang gewählt. Von einigen Bekannten, die mit der Kommunalpolitik hier vertraut sind, weiß ich, wie die Wissensvorteile und Wissensvorsprünge, Beziehungen, Klüngelei genutzt werden, um PERSÖNLICHE Vorteile zu sichern (fängt schon bei der "Beschaffung" von Notbetreuung für die Kinder an) oder gar Aufträge zu sichern oder jemanden in Ausschreibungen "gekonnt" auszustechen. Das passiert auch auf der Kommunalebene! Täglich! Glückwunsch Klimaliste!!
Es gab von 2011 bis 2016 eine grün-rote Koalition? Und was hat sie gebracht? Wurde BAWÜ sozialer oder revolutionär klimafreundlicher? Letztlich ging doch auch, was Klimapolitik/Umwelpolitik betrifft auch von der Bundesregierung aus, insbesondere nach Fukushima. Wenn sie so tolle Arbeit gemacht hätte, wäre sie nicht abgewählt!
zum Beitrag02.02.2021 , 16:29 Uhr
....wäre es auch angemessene Mediendemokratie, .....wenn fünf Kanak*innen wie ich einer bin, ein Forum im TV bekommen, die sich über die "Deutschen" lustig machen....? ...... wenn fünf Männer locker-flockig im TV fordern, dass Frauenhausarbeit stärker öffentlich gefördert werden sollte.... wenn fünf Männer fordern, dass ....na, ja, ich will jetzt nicht geschmacksloser werden.
Wenn Minderheiten nicht geschützt werden, bringt die beste Demokratie nichts. Und Sinti und Roma sind eine der vulnerabelsten Minderheiten mit einer der schmerzhaftesten Geschichte in Deutschland. Wo sind die ranghohen Politiker*innen, die dieses scheußliche Verhalten der Talkshow-Macher*innen und Teilnehmer*innen aufs Schärfste verurteilen? Nirgendwo, warum? Weil man es sich bei Sinti und Roma erlauben kann, still zu sein.
zum Beitrag02.02.2021 , 10:55 Uhr
Das ist struktureller Rassismus in einer neuen Dimension: In einem öffentlich-rechtlichen Sender wird die „alte Normalität“ eingefordert. Was schmerzt, wir aber uns schon daran „gewöhnt haben“, sind die Auslassungen und Haltungen wie eines Gottschalks oder einer Kunze, diese Haltungen sind Alltag und damit Teil der „Normalität“ Deutschlands - schon immer gewesen. Aber neu und noch schmerzhafter, und das ist der Hauptskandal für mich, dass ein Moderator dies mitmacht, unterstützt, mitlacht. Ebenso die Einspielungen zu Beginn (mit Barbara Schöneberger etc. und der „lustigen Stimme aus dem Off“), die von einem Redaktionsteam erdacht (ersponnen!) und erstellt wurden, von eine*r Redaktionsleiter*in abgesegnet wurden!!! Das ist Gauland-Niveau (Zitat „Mückenschiss“, nach dem Motto: alles halb so wild), das öffentlich rechtlich zelebriert wird! Die Unterhaltungschefin sagt dazu einfach: "Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass wir diese ernsten Themen in einer so unpassenden Gästezusammenstellung produziert und ausgestrahlt haben.“ Sie entschuldigt sich!??? Der Moderator entschuldigt sich?!! Kunze entschuldigt sich!!! Die haben alle nichts begriffen!
zum Beitrag01.02.2021 , 18:26 Uhr
habe mir die ersten 20 Minuten angeschaut. Ist das ernst? Oder parodieren die Teilnehmenden sich selbst? Das ist unglaublich!!! Wer stoppt diese Menschen? Warum werden die nicht alle entlassen, warum kriegen die noch Jobs, Engagements und Auftritte...? Sorry! Schämen die sich nicht? Schämt der WDR sicht nicht? Die ARD sich nicht? Das ist doch Volksverhetzung! Zum Glück war hier keine Minderheitenvertreter*in dabei unter den Talk-Gästen. Der*die wäre so was von niedergemacht worden.
zum Beitrag20.01.2021 , 10:49 Uhr
zu Homeoffice und temporärem Verbot von Bürotätigkeit: wenn eine ordentliche IT-Anbindung mit Ausstattung nicht vorhanden ist, bringt das Arbeitgeber*innen nichts. Er*sie kann ja nicht alle Mitarbeitenden mit Notebooks+Drucker+Internetverbindung+Serverzugang (VPN) + Mobiltelefon ausstatten. Wer bezahlt das? Nicht nur die Geräte und Software, sondern die Einrichtung und Verwaltung..... Das ganze zu organisieren, Fachleute dafür zu finden, ist ein Mordsaufwand, zeitlich, finanziell und sonst.... Wenn es eine Pflicht gäbe, könnte ich meinem AG sagen: So, bitte, sorge dafür, dass ich das alles habe, sonst kann ich nicht arbeiten.... ich würde mich freuen..... Viel Spaß :-)
zum Beitrag11.01.2021 , 16:26 Uhr
Wieso? Ein großer Feind der Gleichheit und der Solidarität sind doch Privilegien. Und erfahrungsgemäß will niemand über seine * ihre Prvilegien sprechen, noch diese abgeben....
Im Dezember habe ich noch einen der letzten Termine bei meinen Frisör "ergattert". Dieser hatte zwar Verständnis, schimpfte aber dennoch über die Corona-Verordnung ("ich kann den Laden bald zumachen"). Ich bin nach Hause gegangen, war glücklich, dass ich nicht in der Situation bin. Aber ich finde es trotzdem ungerecht!!!! Gerne setze ich mit dafür ein, dass die Privilegierten sich solidarisieren, mich inklusive. Ich hätte nichts dagegen, dass die Privilegierten einen einstelligen Prozentsatz ihres Gehaltes abgeben! Ich wäre dabei.
zum Beitrag11.01.2021 , 12:39 Uhr
Unabhängig von Herrn Mecit Uzbay: Man baut sich eine Existenz auf, schuftet, teilweise lebt man am Existenzminimum (nicht nur Einzelhändler*innen, Gastronom*innen, etc., sondern auch Kulturschaffende ….). Dann kommt der Lockdown, und man muss dann seine Kosten decken, geschäftlich wie privat. Die Krise ist sehr persönlich und bedrohlich – und das ganze ohne Eigenverschulden! Dagegen gibt es andere, die privilegierter sind: Beschäftigte im öffentlichen Dienst, Beamte, Berufspolitiker*innen – alles Menschen, die aufgrund ihres Beschäftigungsstatus sich vorerst mal keine Gedanken machen müssen und, im Gegenteil, in der Krise meist Geld sparen können. Ich stelle das einfach mal fest. Warum wird hier nicht die Solidarität ins Spiel geführt? Warum können die Privilegierten nicht einen Teil ihrer Privilegien für eine gewisse Zeit „ruhen lassen“ und einen Teil ihres Gehaltes zugunsten dieser unterprivilegierten Gruppe abtreten? Ich will hier keine Neiddebatte auslösen (ich gehöre eher zur privilegierten Gruppe). Aber einfach anregen, über Privilegien, Gleichheit, Solidarität etc. nachzudenken. (ich höre schon die Stimmen: Spende doch einfach! Aber mir geht es um eine strukturelle Ebene.)
zum Beitrag23.12.2020 , 14:49 Uhr
Kriterien zu definieren kommt dem Versuch der Quadratur des Kreises gleich. Egal, wie man es macht, man macht es falsch.
Vielleicht muss im Falle einer schwerwiegenden Covid-Erkrankung die Frage gestellt werden: Was haben Sie getan, um sich vor einer Ansteckung zu schützen? Welche Möglichkeiten hatten Sie, haben Sie diese umfänglich genutzt…..? Wenn eine alte Person durch Unverschulden an Covid erkrankt ist (z.B. durch die Nachlässigkeit des Pflegeheims: Man ist dem Ganzen ausgeliefert; oder ein Lehrer, der von einem Schüler angesteckt wird; oder der Beschäftigte im Einzelhandel….), ist es doch etwas anderes, als wenn jemand das Tragen einer Maske vernachlässigt, im Alltag andere Personen mit Umarmung oder Handschlag begrüßt, zu mehreren sich privat in einem Raum aufhält etc.
Nehmen wir an: Ein Mensch mit Behinderung erkrankt ohne Selbstverschulden an Covid, hat aber alles unternommen, um sich zu schützen. Im Nachbarzimmer der Klinik liegt ein 25jähriger Mensch, der sich auf einer Party angesteckt hat; daneben ein älterer Mensch, der jetzt an Weihnachten durch die Enkelin, die zu Besuch ist, angesteckt wird. Warum stellt man nicht die Frage nach dem eigenen Verschulden/nach der Verantwortung? Warum muss ich „bestraft“ werden, wenn andere für meine Situation verantwortlich sind? Warum muss ich „belohnt“ werden, obwohl ich leichtsinnig bis grob fahrlässig gehandelt habe?
Ich weiß, auch dieser Ansatz schafft keine absoluten Klarheiten, stiftet Irritation. In der konkreten Situation einen Fragekatalog zum Alltagsleben zu beantworten ist nicht realisierbar und vielleicht auch nicht realistisch. Aber warum denkt man nicht in diese Richtung weiter? Man müsste den Menschen klar und lange kommunizieren, dass die Entscheidung, ob man eine bestimmte Behandlung vorrangig bekommt oder nicht, von der dem Grad der Eigenverantwortung vor der Erkrankung abhängig gemacht wird.
zum Beitrag22.12.2020 , 12:00 Uhr
Die größten Lobbyisten sind die Verbraucher*innen.
zum Beitrag27.08.2020 , 17:32 Uhr
Zwei Zitate sind anmerkenswert:
Noch-Bildungssenatorin Sandra Scheeres: Bei den sich häufenden Religionskonflikten an Berliner Schulen könnten Kopftuch tragende Lehrerinnen nicht die gebotene überparteiliche Rolle einnehmen; insbesondere Mädchen, die von der Familie und/oder muslimischen MitschülerInnen zum „Tuch“ gedrängt würden, könnten von einer Kopftuch-Lehrerin kaum Hilfe erwarten.
Dann schmeißen wir aus den Schulen (nach dieser Logik) raus: - alle heterosexuellen Lehrer*innen: Sie können auch den homosexuellen und diversen Schüler*innen, die diskriminiert werden nicht helfen, noch weniger beim Coming out unterstützen - alle homosexuellen Lehrer*innen: Sie können die heterosexuellen Schüler*innen nicht verstehen und drängen sie dazu, homosexuell zu werden!
Rechtswissenschaftler Wolfgang Bock von der Uni Gießen stellt darin fest, …... „Das Tragen eines islamischen Kopftuchs (durch Lehrerinnen) ist aber ein vorhersehbarer Faktor für die Entstehung und Beförderung solcher Konflikte“, so Bock bei der Vorstellung.
Wie kann ein Professor so etwas sagen? Ist das selbsterfüllende Prophezeiung? Und noch eine Frage: Wie ist es mit einem nicht-islamischen Kopftuch? Wäre das besser?
Solche Aussagen befördern den Rassismus! Sorry Liebe Frau Scheeres, lieber Herr Prof. Bock!
zum Beitrag27.08.2020 , 17:17 Uhr
Geht es hier um Kollektivrechte oder um Individualrechte (oder so verstehe ich Sie: Kollektivrechte, die im Gewand des Individualrechtes erstritten werden)? Es geht in erster Linie um Individualrechte! Jemand möchte sich so anziehen, wie sie möchte! Und in dieser Kleidung unterrichten. Fertig! Der Glaube ist Teil der Person! Es geht aber nicht darum, ob eine muslim. Gemeinschaft irgendein Kollektivrecht für sich erlangt.
Der Begriff „weltanschaulich-neutral“ ist sehr irreführend. So etwas gibt es nicht. Wir leben in einer parlamentarischen, sozialmarktwirtschatlichen (eigentlich knallhart neoliberal-kaptialistischen), christlich-geprägten (von Politker*innen der Mitte und des rechten Spektrums gerne als christl. oder christl.-jüdisches Abendland gepriesenen) Gesellschaft. Und patriarchalistisch und heteronormativ dazu!
Warum wird diese Gesellschaft als weltanschaulich-neutral verstanden? Um Muslimen zu sagen: ihr seid nicht neutral? Verstehe ich nicht. Das Glockengebimmel ist genauso nervig wie der Muezzin-Ruf in muslimischen Ländern (warum nicht hier?)! Die deutsche Gesellschaft ist so neutral, dass die Moschee in den Hinterhof oder in das Industriegebiet kommt – aus der Kirche aber sonntags die Messen live im öffentlichen TV übertragen werden. Warum nicht mal den Imam? (by the way: ich kann auf beides mehr als freiwillig verzichten, aber es ist Heuchelei hier im Spiel)
Die Kirchen und die christl. Verbände (DW, Caritas, DRK) haben so eine Macht. Als organisierte Verbände greifen sie einen Haufen Kohle ab von Allgemeinressourcen, die ich mit meinen Steuern finanziere! Immer wenn aber eine muslim. Schule gebaut wird, ein Kindergarten, eine Moschee, geht die Welt unter! Aber neutral, dass es in der kath. Kirche keine Pfarrerinnen gibt?
Wovor haben die Menschen Angst? Vor dem schwarzen Mann, vor dem Muselmann? Warum? Ich habe Angst vor Nazis in Polizeiuniformen, vor Rassisten in Lehrerkollegien, vor lachend die Flüchtlinge abschiebenden Politikern…..
zum Beitrag27.08.2020 , 13:27 Uhr
wann können wir mal lernen, dass ein Stück Tuch nur ein Stück Tuch ist..... das gleiche, wie um die Beine, die Arme, den Oberkörper, die Schamregion in Schwimmbad.... Menschen kommen nackt auf die Welt, aber schon sehr früh werden sie dazu erzogen, Kleidung zu tragen. Stimmt nicht? Nacktheit ist trotz Aufklärung, trotz der sexistischen Nacktheit in den Medien immer noch Tabu.... zumindest wird man mehr als schief angeguckt, wenn man im Büro einen zu tiefen Ausschnitt hat als Frau, mit einem Muskelshirt als Mann auftaucht... oder wenn man splitterfasrnacht durch die Straße läuft..... es gab anscheinden mal einen Apfel der Erkenntnis. Leider gibt es keinen Apfel der Heuchelei-Erkenntnis.
So: Was solls, ob jemand ein Kopftuch tragen möchte oder nicht? Es hungert und friert auch niemand freiwillig, da gibt es keine
zum Beitrag27.08.2020 , 13:05 Uhr
Der Schutz vor Corona ist absolut wichtig. Und angesichts der noch nicht mal ansastzweise vollends erforschten Krankheit und der Übertragungswege (Aerosole in der frischen Luft etc.) ist es auch richtig, dass diese Veranstaltung verboten wird.
Die andere Sache ist aber: Muss ich als Innensenator so einen Satz sagen:
"Ich bin nicht bereit, ein zweites Mal hinzunehmen, dass Berlin als Bühne für Corona-Leugner, Reichsbürger und Rechtsextremisten missbraucht wird.“
Inhaltlich und parteipolitisch vielleicht nachvollziebar, aber was sind die sonstigen politischen Folgen dieser Aussage? Das gibt doch den ganzen politisch motivierten Leugnern, Rechtsextrmisten etc. Wind in die Segel - so nach dem Motto: jetzt erst recht! Und die jenigen, die vielleicht tatsächlich an die Verfassugn glauben und von Grundrechten Gebrauch machen wollen, fühlen sich doch in die falsch Ecke gestellt.
Gesundheitsschutz darf nicht für parteipolitisches Gebaren instrumentalisiert werden.
Souverän geht anders!
zum Beitrag21.08.2020 , 11:00 Uhr
Ja, absolut. Ich will den Sexismus in Religionen nicht klein reden. Aber wenn wir über sexistische Praktiken in islamischen Communities sprechen, ist es überzeugender, dies als ein Kettenglied einer gesellschaftsübergreifenden patriarchalen Struktur zu betrachten und nicht als die Kette an sich.
Also wichtig wäre es, folgende Fragen zu stellen: Warum verdienen Frauen im Vergleich zu Männern in ALLEN Wirtschaftsbranchen und Positionen weniger? Warum kommen Frauen seltener an bestimmte Machtpositionen? Warum sind sie in der Politik unterrepräsentiert? Warum gibt es weniger weibliche Chefredakteurinnen? Warum werden so viele Frauen (viel mehr als Männer) aus Osteuropa als Pflegekraft in deutschen Privatwohnungen ausgebeutet? Warum bleiben in Zeiten von Corona Haushaltsaufgaben und Kinderbetreuung etc. vorwiegend an Frauen hängen? Warum gibt es in der kath. Kirche keine Priesterinnen? Wenn die muslimische Frau vom Kopftuch „befreit“ wird, hat sie 1000 andere Probleme. Muslima mit einem nicht-deutschen Namen kommen noch seltener an Machtpositionen als mehrheitsdeutsche Frauen, verdienen noch weniger als mehrheitsdeutsche Frauen…..
In vielen politischen und öffentlichen Debatten hat man aber den Eindruck, dass Muslima nur unter dem Joch der arabischen/türkischen Machokultur leiden. Und für die Befreier*innen ist der Kampf gewonnen, wenn das Kopftuch erstmal abgelegt und verdammt ist. Ich kann die Anprangerung von sexist. Praktiken in islamischen Communities nur unterstützen, wenn ich dies als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Sexismus sehen kann (und damit auch den verborgenen und subtilen Sexismus der weißen Männer in den Fokus rücke)! Und ich glaube, ich kann viel mehr muslimische Frauen (und Männer) gewinnen, wenn ich nicht mit dem Finger auf den Islam zeige. Die Message, die aber meist ankommt ist: „Ihr seid die Bösen (und wir die Guten)“. Das ist Rassismus unter dem Deckmantel eines Pseudo-Antisexismus!
Der Multikulti-Ansatz kulturalisert nur den Sexismus.
zum Beitrag20.08.2020 , 17:54 Uhr
Ja, der Text weist auf einige Problematiken hin: Auf sexistische Praktiken innerhalb islamischer Communities, auf die sich widersprechenden Prinzipien des Kindeswohls/Rechts auf individuelle Entfaltung vs. kollektive Selbstbestimmungsrechte einer religiösen Gruppierung in den USA und auf extremistische mafiös-geprägte Familienbegriffe in Italien. Das sind alles relevante Themen in den jeweiligen Kontexten. Aber wenn wir über Multikulturalismus in Deutschland reden, müssen wir etwas den Fokus erweitern. Multikulturalismus als Begriff und politisch-normative Vorstellung kam in den 1970er, mehr noch in den 1980er Jahren in D auf. Er diente und dient zunächst dazu, die Gesellschaft als ein Zusammen- oder Nebeneinanderleben von kulturellen Einheiten darzustellen: Die Türken, die Muslime, die Italiener, die Afrikaner, die was weiß ich was….. was sich erstmal positiv anhört, ist problematisch: 1. da alle Ausländer/Fremden kulturalisiert-essentialisiert werden, und sie dadurch gleichzeitig entindividualisiert werden; 2. Kollektive Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt/erfunden und diese kulturalisiert werden; 3. „kulturelle“ Unterschiede („die Kultur der Anderen“) als Erklärung für „Missstände“ als alleinige Erklärung dienen und dadurch der Blick auf die sozi-ökonomischen Bedingungen, die rechtlichen Ungleichheiten (Staatsbürgerschaftsrecht, Antidiskriminierungsgesetze etc.) völlig verschwindet.
Die Kulturdebatte verschleiert die Ursachen für die Ungleichheit. Der Multikulturalismus und später die ganze Schei….e mit Interkultur sind Ideen der Mehrheit (teilweise gut gemeint), die der Mehrheit gedient haben, da sie ihren Status sichern (und Privilegien dazu). Bitte: Lasst und über die Frauenrechte im Islam streiten, den Islam oder die Amish kritisieren. Aber fangen wir erstmal bei einem größeren Thema an: RASSISMUS in Deutschland, der Millionen von Menschen hier kleinhält, sie in allen Lebensbereichen an der individuellen Entfaltung hindert - und tötet.
zum Beitrag17.08.2020 , 17:24 Uhr
Frauen an die Macht! Verschiebt die Wahlen. Bekämpft das Virus. Alle sind glücklich, was ist das Problem? Nein nicht alle?
Vielleicht könnte man die provokative These aufstellen, dass es in Deutschland in vielen Bereichen viel besser und menschlicher aussehen würde, wenn es nicht so viele Gockel in der Politik, in Vorstandsetagen und in den Medien und sonst geben würde. Gockel sind ja männlich!
zum Beitrag17.08.2020 , 16:34 Uhr
sorry, ich höre, lese immer wieder, wie sehr viele Biodeutsche/Mehrheitsdeutsche sich an dem Gedanken stören, dass die Biodeutschen und Mehrheitsdeutschen (in ihrer Gesamtheit) rassistisch ist gegenüber Minderheiten. Warum eigentlich? Ich glaube, manche erkennen den Rassismus, tun sich aber schwer, sich selbst dieser Gruppe zuzuordnen. Machen lehnen gar den Begriff Mehrheitsdeutsche ab, als ob es so etwas nicht geben würde. Na ja, für meine Eltern gibt es diesen Begriff auch nicht (1. Generation Kanaken). Früher haben wir alle ja noch von "die Deutschen" gesprochen.....und "die Deutschen" von "den Ausländern". Meine Eltern kennen auch nichts anderes….
Warum der Begriff Biodeutsch dennoch trotz aller Widerstände hier passt: Wir haben bis vor einigen Jahren noch eines der am rückständigsten Staatsbürgerschaftsgesetze unter den westlichen Demokratien gehabt (bis vor kurzem haben wir noch von Ausländern in der dritten Generation gesprochen). Jetzt haben viele dieser „Ausländer“ die deutsche Staatsbürgerschaft erworben (teilweise dafür gekämpft), werden aber immer noch wie Ausländer behandelt (oder wie Migranten, was der politisch korrekte Begriff für Ausländer ist). Man kann sich als erkennbarer Kanake noch so häufig in der Öffentlichkeit deutsch definieren, man muss immer erklären. Was zählt, ist Biodeutsch zu sein, da gibt es keine Probleme. Äh, stimmt nicht ganz: Sehr viele stören sich am Rassismusbegriff und dem tatsächlichen oder zugeschriebenen „Täterstatus“.
Was unerträglich ist: Hinweise, dass die Japaner*innen, Osman*innen, Nordafrikaner*innen usw. usf. auch rassistisch gewesen sind oder immer noch sind! Ja klar ist das so, und gegenwärtig vielleicht noch viel krasser als hier! Das macht den Rassismus in D aber auch nicht erträglicher.
zum Beitrag06.08.2020 , 11:41 Uhr
die Art und Weise, wie er die Alltagsmaske abgelehnt hat (etwas arrogant und herablassend), hatte mich mehr als irritiert ( z.B. „Aber was will man gegen den Überbietungswettbewerb föderaler Landespolitiker mit rationalen Argumenten tun?“ oder : "Aber eine gesetzliche Pflicht für nicht funktionierende Masken, halte ich für ein Armutszeugnis eines Staates.“ )
diese Haltung war arrogant. aber viel schlimmer noch: - gesundheitspolitisch sehr bedenklich, da er als Weltärztepräsident so etwas formuliert. Seine Äußerungen bieten ja vielleicht Orientirung für die Bevölkerung. Und für Politiker*innen weltweit (siehe USA, England, Brasilien etc.). Wenn sich Leute auf ihn berufen haben und keine Maske getragen haben....schlimm. - innenpolitisch gefährlich: Er redet in einer sehr undifferenzierten Haltung über Politik. Und wenn sich dann vielleicht Aluhutträger*innen daran orientieren, dann gute Nacht....
zum Beitrag03.08.2020 , 11:38 Uhr
....ja die guten alten Zeiten, als die Welt noch in Ordnung war. Als man noch Schwulen-Witze machen durfte, als man noch als Mann ein "Anrecht auf den ehelichen Beischlaf" hatte, als die Backpfeife bei Kindern eine pädagogische Wirkung hatte.... Bitte Bärt: Verstehen Sie mich nicht falsch, ich glaube nicht, dass Sie ein Anhänger dieser oben skizzierten diskriminierenden Praktiken sind. Aber der Verweis auf die alten Zeiten ist doch sehr von Nostalgie getrübt und ist meines Erachtens stets ein Ausdruck von Unsicherheit in der neuen Zeit. Und wenn man sich die alten Zeiten mal genauer anschaut, dann kommt doch einiges zutage, was eigentlich Brechzreiz hervorruft.
zum Beitrag30.07.2020 , 12:58 Uhr
Anmerkungen: "Solange es Menschen gibt, die Begriffe wie POC für wichtig halten und diese auch ständig benutzen, wird sich nichts ändern." Heißt es, wir sollten die Bezeichnungen der Mehrheit übernehmen (Ausländer, Fremde, N*, Z*....?
"Menschen sind Menschen und immer gleichwertig". Ja, das ist ein typischer Spruch wie "ich behandle alle gleich". Menschen haben aber unterschiedliche Erfahrungen. Und diese geht es anzuerkennen. Und: warum will man Bereicherung und Spannung? Für wen ist das gut? In erster Linie für die Mehrheitsangehörigen.....Ich als Kanake will definitiv keine Bereicherung sein und auch nicht spannend.
zum Beitrag29.07.2020 , 18:46 Uhr
(2) .....Warum haben wir keine Kultur der Anerkennung, die erstmal von der Legitimität anderer Sichtweisen ausgeht, die man nicht gleich bekämpfen muss? Warum begegnen Sie dem Nachfahren des Osmanen nicht erstmal mit Anerkennung? Warum erkennen Sie nicht an, dass sein erlebter Rassismus ihm nicht gut tut? Warum erkennen Sie nicht an, dass es Menschen gibt, die das „Woher kommst du?“ als ausgrenzend erleben und diese Erfahrungen ihre Beziehung zur deutschen Gesellschaft prägt? Diese Anerkennung wäre der beste Ausgangspunkt für eine konstruktive Auseinandersetzung?
Ja, ich glaube, dass es unter den Migrant*innen, PoCs etc. viele gibt, die gerne die „antirassistische Keule“ schwingen. Aber es ist nicht die gesamte Generation, wie sie das suggerieren. Und außerdem siehe meine Ausführungen.
zum Beitrag29.07.2020 , 18:43 Uhr
(1) Sehr geehrter Herr Tezcan, ich unterstelle, dass Sie das Phänomen Rassimus sehr eindimensional betrachten. Es gibt keine Achse (z.B. -10 bis +10), auf der jemand sich positioniert oder positioniert wird und der Wert der Position etwas darüber aussagt, wie rassistisch oder nicht rassistisch jemand ist. Der gleiche Mensch kann in unterschiedlichen Kontexten andere Rollen haben. Beispiel: Der „Nachfahre des Osmanen“ hat sicherlich Rassismuserfahrungen in Deutschland erlebt und fühlt sich daher zurecht als das Opfer der rassistischen Strukturen hier. Er wird höchstwahrscheinlich die Deutschen nicht mögen. Der gleiche Mensch wird in der Türkei (derzeit, eigentlich aber schon immer) in seiner „Identität“ als Nachfahre des Osmanen durch die Mehrheit oder zumindest einer sehr großen Gruppe (die sich auch als Nachfahren der Osmanen sieht) bestätigt fühlen. In diesen Kontexten ist er genauso ein Rassist, wie ein deutscher Nachfahre der Germanen) – weil die Perspektive der Kurd*innen, Griech*innen, die Alevit*innen, Linken etc. aus seiner Sicht „falsch“ sind, diese lügen oder das türkisch-osmanische Dominanzwesen in Frage stellen. Im schlimmsten Falle sind die Minderheiten Verräter! Dies alles ist rassistisch, unabhängig davon, ob der Nachfahre des Osmanen jemanden beleidigt, schlägt, einfach seine Meinung kundtut oder die andere Perspektive leugnet. Das Leugnen der anderen Perspektive, das Nichtzulassen anderer „Wahrheiten“, die die eigenen Wahrheiten und Überzeugungen in Frage stellen, den eigenen privilegierten Status problematisieren, ist ein gängiges Muster in allen Gesellschaften, in allen „Differenzkategorien“, in denen es um Machterhalt geht.
Die Frage ist: Warum reagieren die meisten Mehrheitsangehörigen immer mit Abwehr und Angriff, Polemik, Selbstherrlichkeit, Beleidigtsein, Empörung, usw.? Egal ob das Deutsche, Männer, Heteros oder was auch immer sind. .........
zum Beitrag18.07.2020 , 18:14 Uhr
ich weiß, die "Gruppe" der Jüd*innen ist sehr heterogen.....mir ist auch bewusst, dass es die Kontingentflüchtlinge gibt.... Nur sollte man aufpassen, dass man nicht DIE JUDEN migrantisiert und so "othert"....Es gibt ja unzählige Beispiele, wo Jüd*innen vor bundesdeutschen Politiker*innen und eigentilch allen Bevölkerungsgruppen sich für die israelische Politik rechtfertigen müssen (bzw. in die Rolle gedrängt werden). Ich habe den Auftritt des Vertreter des Arbeiskreises im Video gleich aus dieser Perspektive wahrgenommen....
zum Beitrag18.07.2020 , 14:17 Uhr
genauso blöd ist es, wenn die Ditib-Gemeinden an den muslimischen Feiertagen durch staatliche Repräsentant*innen gefüllt werden. Das freut Erdogan!!
Besser wäre: Feiertage von Minderheiten als gesetzliche Feiertage einführen.
zum Beitrag18.07.2020 , 14:12 Uhr
sorry, aber das hört sich an wie: "Meine Damen und Herren, liebe N***" Zitat Heinricht Lübke
Warum kommt ein Vertreter des Arbeitskreises "Migration und Integration" zu Wort???????? Gehts noch?
zum Beitrag18.07.2020 , 13:58 Uhr
QUOTEN!!! Das ist das einzige, was den Hintern (der weißen männlichen) Politiker vom Stuhl lösen kann, die Ellbogen am Körper lässt, Seilschaften wirkungsloser macht....
Vielleicht noch: Mandatszeit auf zwei Wahlperioden beschränken. Warum muss jemand 10 Jahre im Parlament sitzen?
Auch gut: Diäten halbieren. Oder besteuern!
Noch eine Idee: Alle Überhangmandate gehen an Migrant*innen! Hätte auch die Wirkung, dass die CDU/CSU sich für Migrant*innen öffnen müsste (ansonsten wären die Sitze ja leer :-) ).
zum Beitrag17.07.2020 , 17:59 Uhr
sollen wir uns bei anderen Themen an den diskriminierenden "schlechteren Standards" in anderen Ländern orientieren? In manchen Ländern dürfen Frauen ja gar nicht kandidieren.....dürfen Mädchen nicht in die Schule, dürfen Kinder ihre Familiensprache nicht sprechen....?
zum Beitrag17.07.2020 , 17:48 Uhr
dies war eine Antwort auf den Beitrag von Volker Scheunert unten,
zum Beitrag17.07.2020 , 17:13 Uhr
Danke für die Beispiele. Also brauchen wir auch nicht über Parität Mann-Frau in der Politik zu sprechen. Merkel, AKK, Esken, Baerbock, von der Leyen……
Andererseits……ganz viele Quellen zur Diskriminierung von Migrant*innen im Politikbetrieb….
mediendienst-integ...nshintergrund.html
www.migazin.de/201...utschen-landtagen/
www.deutschlandfun...:article_id=478461
www.stimme.de/heil...;art140897,4196984
www.sueddeutsche.d...igranten-1.4744912
zum Beitrag16.07.2020 , 17:46 Uhr
„Und wenn z.B. ein Türke mit deutschem und türkischem Pass von sich behauptet, Türke zu sein, dann ist das völlig unbedenklich.“
> Warum ist ein Mensch mit deutschem und türkischem Pass für Sie gleich automtisch Türke? Nach dem Pass zu urteilen ist er beides. Auch wenn ich nationale Identititätskategorien an sich für recht problematisch halte, habe ich weniger ein Problem, wenn Menschen von sich sagen ,sie sind Türken, Kurden, Deutsche, Bayern oder was auch immer. Also wenn es eine Art Selbstpositionierung widergibt. Das Problem ist die Fremd-„Türkisierung“ oder „Zwangs-Türkisierung“ durch die Mehrheit. Fremd-Ethnisierung ist immer schlimm!
> Was wenn dieser Mensch von sich aber behauptet, Deutscher zu sein? Habe ich tausendmal erlebt, bekomme die Frage zu hören: Wo kommen Sie eigentlich wirklich her? Ich und meinesgleichen, mit welchem Pass auch immer, gehöre eigentlich nicht hierher! Wie auch immer: Es geht um die alltägliche Herstellung/Aufrechterhaltung von hierarchischer Differenz. Rassismus nutzt tatsächliche oder zugeschriebene Differenzen, um Hierarchisierungen aufzubauen. Leider ist jemand, der einen "Migrationshintergrund" hat oder so aussieht, per se anders und different.
zum Beitrag16.07.2020 , 15:18 Uhr
Natürlich schlecht für die Frauen, für symbolische Gleichberechtigung, stattdessen: Zementierung von Männerherrschaft....
Für die Kanak*innen hätte sich sowieso nichts verändert. In der Regel fast keine Chance gegen mehrheitsdeutsche Mitkandidat*innen im Rahmen des Nominierungsverfahrens. Und auch keine Chancen bei den Wähler*innen. Lieber wählt Otto Normalverbraucher den Frank als den Ahmet oder Sergej, lieber die Christine als Fatma oder Roxana....
zum Beitrag16.07.2020 , 01:02 Uhr
In den 80er, insbesondere 90er Jahren haben viele emanzipatorisch denkende (insbesondere migrantischen) Menschen / Gruppen, begonnen von „MigrantInnen“ zu sprechen bzw. sich selbst so zu bezeichnen. Das war eine Abgrenzung zu „AusländerInnen“ und sollte dazu dienen, die Zugehörigkeit zu Deutschland zu betonen. Politisch betrachtet war das damals eine Provokation! Was erleben wir jetzt? Große Teile der Mehrheit greift den Begriff auf und verwendet ihn, meint aber das gleiche wie „Ausländer“….. Was haben wir gelernt? Wenn sich jetzt andere Menschen als PoC bezeichnen, wird in 10 Jahren die Mehrheit diesen Begriff verwenden, nach dem Motto: „Ihr wollt ja das sein, nicht leichter als das! Schön, dass ihr uns die Begriffe liefert, dann haben wir es einfacher, euch zu bezeichnen, müssen uns selbst nichts einfallen lassen! Es lebe die Vielfalt! Es lebe die Differenz, solange ihr uns unseren Status nicht ernsthaft gefährdet!“ Die neuen Begriffe finden dann Eingang in die Strukturen, in scheinbar emanzipatorische Programme aufgenommen und die alten Denkbilder von Differenz reproduziert. Wenn wir mal denken, wie viele staatlichen Programme es gibt, die der „Integration“ von Migrant*innen dienen (sollen) Also: Differenz wird durch Strukturen, durch Gesetze, durch Programme produziert und zementiert Macht. Differenz ist politisch gewollt!
zum Beitrag14.07.2020 , 17:59 Uhr
Wer suchet, der findet immer: Warum geht man nicht bei (insbesondere hier verantwortlichen) Politiker*innen und Polizist*innen ein paar Generationen zurück und sucht dort nach den Ursachen für die gegenwärtigen Haltungen und Praktiken ihrer Nachkommen? Ich glaube, man wird mehr als fündig - Sodele…..ich würde mich auf die Schar von bisher unentdeckten Widerstandskämpfer*innen freuen….
zum Beitrag08.07.2020 , 16:12 Uhr
1. Ich ändere nichts, wenn ich ein Kopftuch wegnehme oder verbiete
2. Bevor man das Kopftuch, das die Trägerinnen als Ausdruck ihrer Frömmigkeit sehen, verbietet, müsste man die Religion verbieten. Die bestimmte Religion (Islam) ist doch das, was in Frage gestellt wird. Zum Glück ist Religionsverbot nicht möglich!!!
3. Über viertelstündliches Kirchengeläut steht meines Wissens auch nichts in der Bibel. Mich nervt das Geläute. Wenn ich mich beschwere, ist die Ignoranz der Kirche lauter als das Geläute, daher ignoriere ich das Geläute.
4. Es steht auch nichts in der Bibel darüber, dass katholische Priester asexuell leben müssen.
5.Würde ich davon ausgehen, dass Kopftuchträgerinnen noch zur Demokratie erzogen werden müssten….könnte ich genauso davon ausgehen, dass alle, die kein Kopftuch tragen, super-aufgeklärte, weltoffene, rassismuskritische Menschen sind.
6.Wenn die Kopftuchgegner*innen die Kopftuchträger*innen aus ihrer „Unmündigkeit“ befreien wollen, wer befreit sie von dem Rassismus ihrer Befreier*innen?
7. Bitte nicht vergessen: Aischa ohne Kopftuch macht genauso selten Karriere wie Fatma mit Kopftuch! In Deutschland.
8. Wer wurde von einer Kopftuchträgerin jemals belästigt, eingeschüchtert, diskriminiert, geschlagen? Wann hat eine Kopftuchträgerin jemandem eine Chance verwehrt?
9. Ich bin Atheist.
zum Beitrag07.07.2020 , 18:08 Uhr
Wenn Weiße zu Schwarzen sagen, dass sie die erlebte Ausgrenzung der Schwarzen nicht nachvollziehen können, heißt es doch, dass ihnen zigmal gesagt wurde, dass alles nicht so schlimm ist, das es sich nicht um Diskriminierung handelt, dass sie überempfindlich sind, zu eingenommen..... Waren Weiße einmal verzweifelt darüber, dass sie Schwarze nicht überzeugen konnten?
Wo sind die Weißen, die aufstehen vom Tisch der Brüderlichkeit und den Schwarzen „ihren“ angestammten Platz anbieten? Nicht aus Großzügigkeit! Sondern aus dem Bewusstsein heraus, dass sie diesen Platz sich gewaltsam angeeignet haben? Zur Metapher des Tisches der Brüderlichkeit: Worauf bezieht sie sich? Auf die Tische, an denen politische Entscheidungen getroffen werden? Tische, an denen die Minderwertigkeit von Schwarzen verfestigt wurde? Die Rechtlosigkeit legitimiert wurde? Welche*r Weiße*r hat jemals „seinen*ihren“ Platz geräumt? Glaubt irgendjemand, dass Schwarze irgendwie die Möglichkeit haben, „den Diskurs zu bestimmen“?
Seit einigen Wochen gehen auch in Deutschland Weiße für Menschenrechte auf die Straße, da sie die Beleidigungen, Entwürdigungen, Verletzungen von Schwarzen nicht dulden wollen. Gut so! Warum geht niemand auf die Straße dafür, dass Schwarze/Migrant*innen/Sinti etc. gleichberechtigt in den Parlamenten sitzen, in den Aufsichtsräten, in den Lehrer*innen-Kollegien, in höheren Ebenen der Verwaltungen (auch der Polizei). Sogar im „Tatort“ musste mal ein türkei-stämmiger Kommissar seinen Platz räumen, weil er der weißen Zuhörer*innenschaft nicht vermittelbar war! Ich habe kaum erlebt, dass die Weiße Mitte bereit war, offen über die eigene Privilegien zu sprechen. Noch seltener über ihren Rassismus! Wenn ich das aber als „Kanake“ thematisiere, werde ich schief angeschaut!
Wer verbietet hier wem welches Denken?
Rassismus ist keine Einbahnstraße?
Sorry, der Artikel hätte in Teilen und entschärft auch vom Bundespräsidenten sein können!
zum Beitrag25.06.2020 , 12:48 Uhr
"In einer Pressemitteilung erklärte Seehofer am Donnerstag, er wolle die Chefredaktion der taz einladen, um mit ihr die Wirkung des Textes, in dem Polizisten mit Müll verglichen wurden, zu besprechen."
Liebe taz-ler*innen: bitte sagt nur unter der Bedingung zu, dass die Rechtsanwält*innen der 69 Geflüchteten, deren Abschiebung Seehofer als Geburtstagsgeschenk mals so zufällig "serviert" wurden, auch eingeladen werden. Vielleicht auch die Frage stellen: war das Lachen satirisch gemeint? Und welche Wirkung dieses Lachen auf das Verständnis von Menschenrechten hat.
zum Beitrag24.06.2020 , 16:54 Uhr
wenn es kein Vorurteil ist: woher nehmen Sie die Gewissheit, dass die "'Schutzbedürftigen' ....schon in den Herkunftsländern durch aggressives, asoziales Verhalten auffällig wurden etc.,...keine Motivation haben, auch nur einen Sprachkurs zu absolvieren....."?
Sie unterstellen, dass ein Teil der Schutzbedürftigen in Wirklichkeit schutzbedürftig sei....also in Wirklichkeit sind das dann Träumer ("sechsstelliges Gehalt") oder Abenteurer in bester Karl-May-Tradition (warum durchquert jemandsonst die afrikanischen Wüsten und das "wilde Kurdistan" und paddelt mal schnell durchs Mittelmeer?). Was machen wir mit denen? Was ist Ihre Lösung?
zum Beitrag24.06.2020 , 10:04 Uhr
Ich verstehe Sie. Aus meiner Sicht ist die Aussage von Hengameh Yaghoobifarah grenzwertig im Inhalt. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass sich Polizist*innen angegriffen fühlen. Kontextuell und hermeneutisch betrachtet, kann ich die Message anders lesen. Ich kann den Text als Satire begreifen. Die Freiheit habe ich.
Zu dem Konzept der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit: in den Kategorien von Heitmeyer geht es in erster Linie um strukturell ausgegrenzte Gruppen….Polizist*innen sind hier m.E. nicht darunter gefasst, und genauso wenig wären es Soldat*innen…..Und hier ist ein Unterschied für mich, ob ich sage, Polizist*inenn gehören auf die Müllhalde, Soldat*innen sind Mörder*innen etc. oder sage, die bestimmte Migrant*innen-Gruppen, Homosexuelle etc. sind so oder so…..
Apropos Heitmeyer, das erste Mal, als ich von ihm hörte, das war Mitte der 1990er Jahre etwa, als er die sogenannte Heitmeyer-Studie rausbrauchte: „Verlockender Fundamentalismus“….Das hat in der Migrant*innen-Szene und in linken Kreisen Wirbel und Proteste entfacht.
zum Beitrag24.06.2020 , 10:02 Uhr
Ich gebe Ihnen in best. Punkten gerne Recht. Es ist nicht ganz so einfach. Ich selbst würde solch eine Aussage nicht machen!
Ich wollte es auch nicht vereinfachen. Ich denke, der Staat und seine Institutionen müssen diese Art von Kritik aushalten (anders wäre, wenn ich sage, ein bestimmter Polizist/verantwortliche*r Politiker*in gehört auf den Müll, das geht gar nicht). Zum Aushalten gehört natürlich das Recht, sich zu empören, das abzulehnen etc. Aber was suggeriert hier Seehofer und seinesgleichen? Der arme Staat!
Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen, bzw. die Kanonen werden angedroht, das schüchtert ein (ist Einschüchterung ein legitimes staatliches Instrument zur Machtdurchsetzung oder Aufrechterhaltung der Ordnung?).
Zur Frage der Dankbarkeit eine Analogie: Ich arbeite im Sozialbereich. Hier gibt es strukturellen Rassismus. Das schwierigste ist es, Rassismus als Wort zu nennen (es sei denn, wir reden von offenen Faschos – da schmücken sich alle damit, sich gegen Rassismus zu stellen). Wenn man als Migrant*in/Schwarze*r etc. Rassismus thematisiert, wird man gleich aussortiert und marginalisiert, psychologisiert. Mir sind selten Menschen mit Migrationshintergrund in Führungspositionen begegnet (das trifft auf alle Institutionen, staatliche und nicht staatliche, zu). Warum? U.a.: Weil es einfach ist, sie klein zu halten, dadurch verkleinert sich der Bewerber*innen-Kreis, in den kirchlichen Verbänden haben sie Null-Chancen…….Auch wenn es um das Thema Migration geht, sind Migrant*innen in der Minderheit….Sie sind gut genug für die einfachen Arbeiten, da werden sie als Ressource und Aushängeschild („wir sind vielfältig“) wahrgenommen. ….Ich könnte hier viel mehr ausführen, aber führt am Thema vorbei. Ich würde es mir wünschen, wenn irgendjemand laut rausschreit: „Dieser institutionelle Rassismus in Sozial- und Migrationsarbeit ist unerträglich!“ Ich wäre dankbar, das wäre eine Chance, über Strukturen zu sprechen….
zum Beitrag23.06.2020 , 18:41 Uhr
Hengameh Yaghoobifarah hat keinen einzigen Menschen persönlich diffamiert oder beleidigt. Sie hat sich in ihrer Art gegen die Existenz einer Berufsgruppe ausgesprochen. Wäre ich ein rassismus/kapitalismuskritischer Polizist/Polizeigewerkschaftler/Minister, würde ich sagen: „Hey, Frau Yaghoobifarah macht uns auf Missstände aufmerksam, an denen wir arbeiten sollten. Ihre Beweggründe sind sicherlich berechtigt, mit ihrer Schlussfolgerung bin ich nicht so einverstanden. Aber wir ergründen, was falsch läuft.“…vielleicht wäre ich sogar ein bisschen dankbar. Wäre ich aber selbstverliebt und narzisstisch, nationalistisch, Polizeigewerkschaftler oder Minister noch on the top, würde ich denken: „Jemanden schwächeren finde ich nicht mehr! Und inszeniere Gavid gegen Doliath……"
zum Beitrag22.06.2020 , 12:35 Uhr
....zumindest waren es nicht migrantische oder muslimische (aussehende) Randalierer wie in Köln und vielerorts.... Daher bleibt uns Kanaken wieder eine Diskussion erspart!
Ich würde daher darauf schließen, dass hier ganz viele biodeutsche Mittelschichtsjugendliche beteiligt waren, bestimmt in der Mehrheit. Bestimmt waren sie auch auch die Rädelsführer. Und würde fordern: ABSCHIEBEN, ABSCHIEBEN, ABSCHIEBEN.....(die letzten Worte sind nicht ernst gemeint, alles andere um so ernster!)
zum Beitrag29.05.2020 , 18:28 Uhr
Es gibt auch staatlich angeordnete, staatlich geduldete, staatlich verschleierte, staatlich verharmloste Gewalt gegenüber Menschen in Deutschland, die gerade durch den Staat bzw. die staatlichen Institutionen als nicht volkszugehörig definiert wurden und werden. Viele werden jetzt sagen, es ist doch vieles besser geworden. Sicherlich! Aber durch den kontinuierlichen Verweis auf „Verbesserungen“ kann auch einiges weiter fortlaufen wie bisher. Die sogenannten Verbesserungen bieten einen guten Schutz für die kontinuierliche rassistische Praxis.
Was mir beim Artikel zu kurz kommt bzw. gar nicht thematisiert wird: Die historische Kontinuität des institutionellen Rassismus in Deutschland. Wir haben hier die „Höchstform“ erlebt. Ich möchte die BRD der 2020er Jahr definitiv nicht vergleichen mit der mörderischen Zeit 1933-45. Aber das was 33-45 stattfand, hat doch ein Davor und ein Danach. Es gab davor schon Bedingungen, Vorstellungen, Bilder UND Strukturen, die es mehr als ermöglicht haben, dass insbesondere Jud*innen und Sinti*zze und Roma*nja in der grausamsten Weise durch den Staat (und durch die Polizei) erfolgt und ermordet wurden. Diese Vorstellungen haben doch nach 45 nicht aufgehört, sondern stark nachgewirkt! Die gegenwärtigen Praktiken und Erscheinungsformen der institutionellen Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen in Deutschland, die nicht als „volkszugehörig“ gesehen werden (natürlich auch durch den Staat), muss in einer historischen Kontinuitätslinie betrachtet werden. Daher kann ich der Aussage, rassistische Polizeigewalt und Diskriminierung werde hier im Kontext von Migration verhandelt, nicht zustimmen. Das blendet mir die Diskriminierung autochthoner Minderheiten gänzlich aus.
zum Beitrag19.05.2020 , 17:12 Uhr
das ist ja derb, pauschal, verachtend! ich bin fast seit 30 Jahren Vegetarier (und ohne Illusion, dass ich die Welt nur ein bisschen verbessere). bin kein Veganer, habe Hochachtung vor allen, die auch nur einen einzigen Tag dazu beitragen, Tiere zu schützen. Kann mit Esoterik nichts anfangen. Wer es braucht, und anderen nicht schadet - bitte! Die einen brauchen ihr Pentagramm, die anderen ihre taz!
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