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09.08.2014 , 12:10 Uhr
"Schreckensszenarien, von denen man dachte, sie mit dem Ende des Kalten Krieges endgültig hinter sich gelassen zu haben, werden plötzlich wieder ganz real"
Was mich immer wieder erheitert (oder den Kopf schütteln lässt), ist genau diese Annahme, auch oder besonders, wenn sie von Leuten wie Frau Pohl und anderen kommt. Irgendwann sollte sich einmal herumsprechen, dass sich Geschichte permanent und konstant in den immer gleichen Szenarien wiederholt. Manchmal dauert es nur 5 Jahre, manchmal 50 oder 150. Und alle verschwundenen Völker und Staaten, die das vor uns geglaubt haben, verwechseln technischen Fortschritt mit menschlichem Fortschritt, oder setzen diese bewußt (aber falsch) gleich. Genau an diesem Punkt stehen wir heute auch, so als ob die digitale Revolution auch gleichzeitig menschliche Verhaltensauffälligkeiten gelöst oder abgeschafft hätte :) Wir sind aber nach wie vor nicht in der Lage, diese Problematik selbstkritisch zu reflektieren, ob nun zu Hause in der Kleinstgemeinschaft der Familie, im Betrieb, der Wirtschaft oder der Politik. Und deshalb gibt es auch keine wesentlichen Entwicklungen im Miteinander, was zu den immer gleichen Ergebnissen führt. Nur die Technik entwickelt sich wirklich weiter und wird zu Anläufen immer gleicher Denkweisen und Strategien genutzt. Der aktuelle Versuch, technischen Totalitarismus als neues Kontrollwerkzeug für uralte Denkweisen zu nutzen, wird daher auch zu den gleichen uralten Ergebnissen führen. Das war beim Rad, der Eisenproduktion oder dem maschinellen Zeitalter bis zur ersten Atombombe auch nicht anders. Da niemand per Knopfdruck und auch nicht per Algorithmus Hirn vom Himmel fallen lässt, bleibt letzlich alles, wie es war. Wir, die wir glauben, durch Technik alles "in den Griff" zu bekommen, können uns nicht eingestehen, dass das für unsere Verhaltensweisen nicht gilt :)
zum Beitrag30.07.2014 , 12:16 Uhr
Das zeigt nur, dass Demokratie ein genauso geduldiges Stück Papier ist, wie z.B. die amerikanische Verfassung. Und dass die Freiheit der Entscheidung/Meinung nur solange möglich ist, wie man damit mächtigen Leuten nicht auf die Füsse tritt und/oder sich an die preussische Hierarchie-Pyramide hält :) Ansonsten gilt "Klappe halten", "loyal sein" und malochen. Dafür darf man dann feiern, reisen und shoppen. So weit der Deal. OK, gegenüber anderen Ländern ist das der kleinere Haufen. Dort wird angeordnet, bestimmt und weggesperrt. Bei uns heisst das Lobbyismus, ist rechtlich abgesichert und läuft ausserhalb der Öffentlichkeit, weshalb man Beiträge zur Aufklärung gar nicht hoch genug einschätzen kann. Wer kannte schon vorher den Kommunikationswissenschaftler Krüger? Was wirklich anödet, ist eine (rechtlich abgesicherte) Zensur, das offensichtliche Bemühen innerdeutsche Mechanismen nicht zu zeigen, damit die breite Masse bloß nicht schnallt, wie sie manipuliert und gelenkt wird. Und diese ständige Brabbelei von Zivilisation und Fortschritt, nur weil jetzt alles digital verkabelt ist und jeder ständig auf nen Display glotzt, (und besser überwacht werden kann). Dieses krampfige Suggerieren, heute wäre alles besser und Dinge würden sich nicht wiederholen, denn man hätte ja gelernt und BlaBla, BlaBlubb :) Im Übrigen fällt eigentlich nur auf, wie bemüht man an entsprechenden Schaltstellen der Lenker und Entscheider bemüht ist, Whistleblower und ungeliebte Querolanten mundtot, oder wenigstens mit dem Verbiegen von Rechtsmitteln unangenehme Themen unsichtbar zu machen. Ob nun bei diesem Thema oder anderswo. Natürlich ist das in anderen Ländern auch nicht anders, aber diese ständige Bankrotterklärung der eigenen Entwicklung und diese Fähigkeit zur Jahrhunderte alten Wiederholung immergleicher Verhaltensauffälligkeiten ist schon aller Satire Wert.
zum Beitrag26.07.2014 , 17:43 Uhr
... und gut ausgebildete Inder, Japaner, Koreaner etc etc und niemand käme auf die Idee gegen diese Nationen auf die Strasse zu gehen. Is auch Blödsinn, denn was da in Frankreich (und anderswo) passiert, ist das Ergebnis von 30 Jahren europäischen Tiefschlafs, was die digitale Neuordnung der Welt(wirtschaft) angeht. Und sie haben bis heute keine Antwort, weil sie ihre nationalen Interessen nicht gebündelt bekommen. Folgerichtig müssten die Franzosen also die Geschäftsführeretagen, Firmen und Politbüros ihrer eigenen Nation stürmen und sich wie bei Asterix untereinander beulen. Und das gilt im Grunde genommen für alle europäischen Länder, die mit diesen neuen Zeiten zu kämpfen haben.
Mich erinnert das stark an die Zeit um 1900 und das Maschinenzeitalter. Das hat viele Leute die Existenz gekostet und zig Betroffene saßen auf der Straße. Mit Folgen, die wir alle kennen. Und im Moment sieht es nicht so aus, als ob wir in diesem Zeitraum irgendwie schlauer geworden wären. So unfähig und anfällig für Manipulationen, Neppern, Schleppern, Bauernfänger wie eh und je. Was einem Sorge bereitet, ist der Eindruck, dass die breite Masse nicht den komplexen Zusammenhang und die Entwicklung von Jahrzehnten sieht, sondern wie eh und je die schnelle, dämliche Propaganda-Erklärung vorzieht. Nicht ungefährlich.
zum Beitrag26.07.2014 , 14:05 Uhr
„Offenbar gibt es viel Verbitterung, und alle suchen einen Sündenbock.“
Genau. Das bringt es auf den Punkt. Und deshalb wiederholt sich Geschichte beständig und immerzu mit den gleichen Szenarien. Das gilt auch für andere Kontinente mit anderen Völkern und Sündenböcken. Denn letzlich tickt der Mensch überall gleich. Und in (digitalen) Zeiten von industriellen Revolutionen und Wirtschaftskriegen, von Orwell-Staat und der Neugestaltung bzw. Zusammenbruch ganzer Wirtschaftsbranchen, (was z.B. noch heftiger wird, wenn der 3D-Drucker erst einmal in die Produktionskette integriert ist), gibt es auch zahlreiche Verlierer und Aussortierte, die dabei unter die Räder kommen.
Dazu kommt noch ein zunehmender wirtschaftlicher Totalitarismus aus Silicon Valley und die damit verlorene nationale Identität, wenn zukünftig nur noch Google, Amazon und Co entscheiden, was "Sie auch interessieren dürfte. Und weil alle diese Zusammenhänge incl. Verlust von Souveränität und Wirtschaftskraft verheerende Folgen für eine Gesellschaft hat, brodelt es unter dem Deckel so lange, bis es sich an Sündenböcken dann entlädt. Sollte die Anzahl der Aussortierten und Verlierer auch bei uns zunehmen, werden wir auch hier die Wiederholung von Geschichte erleben. Das ist nur eine Frage des Anteils von Betroffenen einer Gesellschaft. Nationalität oder Glaubensrichtung von Blitzableitern spielen dabei überhaupt keine Rolle. Sie stehen nur für die Ohnmacht von Veränderungen, die von vielen zwar wahrgenommen werden, gegen die es aber keine eigene Entscheidungsmöglichkeit gibt.
zum Beitrag23.07.2014 , 14:45 Uhr
Da wir ein Volk von Geschäftemachern reinster kapitalistischer Prägung sind, ist zu vermuten, dass Cannabis erst dann legalisiert wird, wenn der Staat es als Einnahmequelle braucht und für sinnvoll hält. Wenn also Steuereinnahmen durch den Handel, eine Alternative zur Maut-Gebühr oder ähnlich unpopulären neuen Geldhähnen wäre, denn ewig kann man MwST und Co nicht erhöhen :-) Da bekanntlich in den USA diverse pleite gegangene Bundesstaaten inzwischen ihre Landeskassen über die Legalisierung des Handels wieder füllen, (und begeistert ob der Höhe der Einnahmen in die Hände klatschen), darf man gespannt sein, ob Friedrich-Wilhelms Geschäftssinn größer ist, als seine Heuchelei (hicks!)
Aber ach, wie erklär ich's meinen alten Stammwählern in ihren Schrebervorgärten? Mit sanierten Strassen, Universitäten und Ganztagskrippenplätzen für alle? Man darf gespannt sein. FF ...
zum Beitrag19.07.2014 , 13:16 Uhr
Was den Fall Hannemann so unangenehm macht (oder den Kampf so wichtig und notwendig), ist der Spiegel einer Gesellschaft, der hochgehalten wird. Und was da zu sehen ist, erinnert in seiner Mentalität an dunkelste Zeiten, von denen immer behauptet wird, wir hätten sie längst hinter uns gelassen. Zum einen also die gezielte Desinformation über die alltäglichen Vorgänge einer Behörde, basierend auf den Entscheidungen und Taten der Wirtschaft und des freien Marktes, die Betroffene zu dieser Behörde bringt. (Nicht ohne Grund war die TAZ überhaupt noch die einzige Medien-Quelle, die über den neusten Stand dieser blamablen Posse noch berichtet. Zum anderen ein Subventionsapparat für bestimmte Branchen, ohne dass das vollmundig verkaufte Ziel des Jobcenters (Rückvermittlung in den 1ten Arbeitsmarkt) je erfüllt wird. Das Bösartigste dabei, ist vielleicht das stille Einverständnis, mit dem dies quer durch alle Parteien gehändelt und durch gezielte Medien-Verschleierung in der Gesellschaft abgesegnet wird. Das passt überhaupt nicht in das Selbstbildnis, was man so gerne von sich hätte. Und das macht die Thematik auch so brisant und diese sture Loyalitätsdiktatur, bis hin zur persönlichen Demontage eines Whistleblowers, so pervers. Wir kennen alle diese Mechanismen und wir wissen auch, was sich daraus entwickelt hat. Aber noch ein paar Generationen weiter und auch das wird vergessen werden. Man kann Frau Hannemann nur wünschen, dass sie ein paar populäre/angesehene Fürsprecher findet, die sie in ihrem Kampf unterstützen. Für so einen Kampf braucht man prominente Unterstützung - vom Musiker bis zum Politiker. Ein schwerer, harter Weg.
zum Beitrag18.07.2014 , 11:42 Uhr
Die Leistung liegt vor allen Dingen darin, ein Schlaglicht auf Praktiken und Mentalitäten von Gesetzgeber und Behörden gegenüber sogenannten "Kunden" (alleine das Wort ist schon reiner Zynismus) geworfen zu haben. Denn es ist schon bedenklich, wie Medien ein BILD (sic!) des Alltags durch immer gleiche Klischees zeichnen und so tun, als ob Betroffene durchgängig Sonderschüler, Arbeitsunwillige, Alkis oder Schmarotzer wären, um die breite Masse nicht zu beunruhigen. Das Perfide an diesem System ist, dass z.B. der Niedriglohnsektor/Lohnverfall und die Generation Praktikum in die Arme der Behörde getrieben wird (Aufstocker) und diese überhaupt nicht die Mittel und Kontakte hat, um Betroffene (zurück) in den 1ten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die Gauckelei, man könne mit 4-Wochen Weiterbildung die geforderte Anforderung der Wirtschaft erfüllen und Leute so qualifizieren, dass sie keine Leistungshilfe mehr brauchen, ist ein Fake, mit dem nur die Schul-Branche durch Steuergelder gefüttert wird. Und weil zunehmend auch Studierte betroffen sind, die ihre Bildung nicht aus der BILD haben, macht diese Situation natürlich krank und kann damit auch zum Tode führen. Es ist extrem schwierig, alleine aus dieser Situation wieder herauszukommen.
Interessant in diesem Zusammenhang auch, dass Staat und Jobcenter es vorziehen, ihre Klientel lieber bis ans Lebensende zu verwalten und nach gewünschter Verfügung einzusetzen, als z.B. zweite Ausbildungswege mit notwendiger Überbrückung zu unterstützen, selbst wenn diese nur ein Drittel der sonstigen Leistung ausmacht und Betroffene ggf sogar einen Vertrag vorlegen können.
Bei allem gängigen Opportunismus, ist es schon sehr mutig, sich so offen gegen Arbeitgeber zu stellen, denn Loyalität wird hierzulande höher bewertet, als gesunder Menschenverstand oder gar den Willen, Fehler abzustellen oder zu verbessern. Diese Mentalität ist eigentlich seit Kaiser Wilhelms Zeiten ungebrochen und das eigentliche Problem.
zum Beitrag15.07.2014 , 19:08 Uhr
Boah, alles is Kommerz und plattes Ramba-Zamba. Ötzi und Helene als Essenz des Mob- und Mannschaftsgeschmacks ist schon gruselig. Aber wenn ne Fussball- und Mannschafts(!)Feier zur Dauerwerbesendung mutiert, fragt man sich schon, ob da Athleten nicht am Nasenring der Wirtschaft durch die Arena geführt werden. Und dann diese Kommentare, wie zu Zeiten des Volksempfängers .... Klingt, als ob die alle weiss-geschnupfte Nasen hätten :) Bei aller Freude über den Titel (den sie sich auch verdient haben), da ist jede Vereins- und Fan-Kneipenfeier authentischer. Wer irgendwo Mitglied ist, weiß, was ich meine. Vielleicht sollten die Organisatoren mal jemanden einstellen, der ein paar stil- und sinnvolle Ideen für Feiern dieser Art bereithält. Wer im voraus 4-Sterne-Shirts drucken kann, darf sich auch mal darüber Gedanken machen. So droht dir Ohren- und Augenkrebsgefahr und nach 10 Min war die Kiste wieder aus, weil de das auf Dauer nicht aushälst.
zum Beitrag09.07.2014 , 19:10 Uhr
Na und? Mönsch bleibt Mönsch, ob Nationalmannschaft oder lütten Angestellter :) Und wenn die Erwartungshaltung so überzogen ist und regelrecht zelebriert wird, damit der Überlebensalltag wenigstens ein we-nig ertragbar wird, setzt du Leute mehr unter Druck, als sie vertragen. Dann reicht EIN Nadelstich (1:0) und das ganze (mentale) Konstrukt klappt zusammen, wie ein Kartenhaus. Ich hoffe sehr für Brasilien, dass die Folgen nach diesem Debakel nicht weit über den Sport hinaus gehen. Leute schalten schnell auf Aggro, wenn ihnen das wenige genommen wird, was sie haben. Steigerung wäre, wenn die verhasste Konkurrenz aus dem Nachbarland dann auch noch die Meisterschaft gewinnen würde. Dann hätte ARG so dicke Eier, wie ihre Rinder und die Brasis müssten sich das für alle Zeiten ständig anhören :) Wenn wir gegen Holland ran müssen, ist das auch wieder so ne Aufwärmplatte alter Rechnungen .... Das wird noch spannend :)
zum Beitrag09.07.2014 , 12:25 Uhr
Krass!! Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal ein WM-Spiel gesehen zu haben, bei der eine Mannschaft aufgrund der heimischen Mentalität nach einem Gegentor förmlich implodiert ... Die waren so paralysiert, dass sie kaum noch verteidigt haben. Dann klappt natürlich auch (fast) jeder Angriff und die Schlachtplatte beginnt :) ... was die BRD-Leistung nicht schmälern soll, denn sie haben gut gespielt. Trotzdem erklärt sich das Ergebnis natürlich nicht, über Mannschaft und Spielvermögen alleine. Nicht so.
Aber was für ein Lehrstück über Erwartungsdruck, Erwartungshaltung, wenn ein Spiel(!) als Placebo für einen wahrlich nicht einfachen Alltag herhalten muss und einem die eigene Mentalität in der entscheidenden Phase dann das Genick bricht. Sowas gab's tatsächlich noch nie live und so deutlich zu sehen.
zum Beitrag07.07.2014 , 11:03 Uhr
Oh, welche Ernüchterung. Nach 50 Jahren Dauerfreundschaftsberieselung zwischen Winnetou und Old Businesshand, wird klar, dass das Ding mit der Freundschaft doch nur ne Lagerfeuer-Romantik-Legende ist. Und wir wollen wollen wollen doch so gerne glauben, dass uns das Imperium die Hand reicht und brummelt "Lukas, ich werde Dein Vater sein". Tja und jetzt? Jetzt kann man sich nicht mal vernünftig wehren, weil einem sonst Silicon Valley die digitalen Lebensadern einfach abdreht und wir schon dabei sind zu vergessen, wie es auch anders geht :) Und wenn Amazon den letzten unabhängigen Verlag platt gemacht hat und Facebook erfolgreich darin ist, Massen nach Belieben zu steuern und zu manipulieren, (Testphase läuft), wird er klassische deutsch Opportunist sich in einem totalitären System wiederfinden, von dem hier eine kleine Elite profitiert. Denn eigentlich will doch keiner wirklich Ferengis als Freunde :)))) Und es tröstet wenig, dass das in unseren Nachbarländern nicht anders laufen wird.
Spannend wird die Frage, ob es dann eher mehr kracht, weil die Leute anfangen sich zu wehren und ob dieser Aussicht auf die Barrikaden gehen, oder ob der Opportunismus siegt, weil uns die verkabelte Welt längst den Kopf gewaschen hat. Das wird so ne Schizo-Endlosschlaufe, die umso mehr Radikalität provoziert, je mehr sie sich um absolute Kontrolle bemüht. Krasser Sci-Fi-Endzeit Stoff, wie aus einem Film/Buch der 70iger.
zum Beitrag06.07.2014 , 16:37 Uhr
"Die Niedriglöhne in der Textilindustrie sind Teil des Systems: Sie machen die Arbeiter erpressbar"
Das gilt für alle Industrien mit Niedriglöhnen, die dazu führen, dass der Steuerzahler in Form von H4-Aufstockungen dafür subventionieren darf. Vom Mach-das-mal-für-200-Euro-Grafiker bis zum Pfleger. Dafür muss man nicht mal nach Bangladesch schauen, denn - im Vergleich Lohn und Grundkosten - gilt das bei uns auch. Daran wird auch der Mindestlohn nichts ändern. Werden die Kosten für unternehmerische Gesellschaftsverweigerer zu hoch, werden sie einfach (z.B. digital) ausgelagert. Anschließend können sich auch hier immer mehr Leute nichts anderes als Bangladesch-Shirts leisten und der Kreis schliesst sich. Dös is nix Neues und läuft schon seit Ewigkeiten so. Drollig ist dieses Volkstheater, immer so zu tun, als ob das alles janz janz weit weg wäre.
zum Beitrag05.06.2014 , 17:38 Uhr
Das GeEIere mit der Generation Praktikum, ist doch ne Lachnummer an sich, weil mal wieder keiner die Karten auf den Tisch legt und sagt, wie es ist.
Wer schon über 30 oder gar 40 ist, erinnert sich sicherlich noch daran, dass diese Beschäftigungsart die eigentliche, damalige AUSBILDUNG, bzw. das VOLONTARIAT (Weiterbildung/Einarbeitung) abgelöst hat. Und der Grund dafür ist simpel: Die Betriebe sparen dadurch ne Menge Geld - that's it und alles andere ist AugenwischerEi und HeuchelEi. Als Praktikant biste nämlich (im Gegensatz zu den beiden Vorgängern) kein Angestellter des Betriebes - mit allen Vorteilen (für die Industrie), die so etwas bietet: Kündigungsfrist, Sparen von Sozialabgaben, Sparen von Ausbildungsvergütung, Hinhaltemanöver-Taktiken, Druckpotenzial etc etc. Praktikum mit Ausbildung gleichzusetzen ist also an sich schon faktisch falsch. Ganze Ausbildungsberufe und -gänge sind damals durch diese Seuche abgeschafft worden.
Und weil das gefälligst so bleiben soll, isses auch wurscht, wer da in Berlin regiert, denn darauf backt sich die Wirtschaft .... na was wohl :) Inzwischen dürfte wohl niemand mehr so naiv sein zu glauben, dass sich das bei Sozis oder Grünen in der Grundhaltung irgendwie ändert, oder?
Die bittere Wahrheit ist doch auch, dass zig Betriebe dicht machen können, wenn man ihnen die billigen Helferlein nimmt. Praktikanten sind schon längst fester Bestandteil des Niedrig- und Billiglohnsektors und daher unverzichtbar.
zum Beitrag01.06.2014 , 17:35 Uhr
Zieht diesen Ober-Heuchlern, die Hartzler immer gleich mit Ausländern, Alkis mit Sonderschulstatus und Drückebergern gleichsetzen, endlich mal die Hosen runter. Es wird wirklich ALLES dafür getan, dass dieses Klischee sich in den Köpfen einer deutschen Mehrheit festsetzt, damit es keine Unruhe gibt, wenn tatsächlich gesagt wird, wie es läuft. Dazu mal 2 Beispiele:
Insbesondere der freie Markt (Hallo, Medien-Industrie!) zahlt Studienabgängern Einstiegsgehälter, die sie quasi sofort zwingen, sich als Aufstocker bei den Behörden zu melden und sich dort von Steuergeldern existenziell subventionieren zu lassen (von der Generation Praktikum ganz zu schweigen).
Wer dann tatsächlich erkennt, dass der eingeschlagene Berufsweg nicht mehr existenziell trägt und sich z.B. eine zweite Ausbildung für einen Perspektivwechsel erkämpft, wird SOFORT von der SGBII fallen gelassen, obwohl das Ausbildungsgehalt höher (also der Leistungsbezug niedriger) ist, als bei einem 400,-Euro-Jobber. Die werden lieber bis an ihr Lebensende in Behördengängelung gehalten, als dass bei einem tatsächlichen Ausstieg durch eine neue Ausbildung geholfen wird. Ob das Absicht oder System ist, weil man diesen Billiglohnsektor braucht, darüber kann man luschtig spekulieren. Das ist jedenfalls alles meilenweit vom Klischee-Rumänen entfernt und zeigt eine Mentalität, wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten. Im Standardvokabular der Behörden und Verantwortlichen "weist man das zurück" und damit hat es sich, während die Zahl der Betroffenen steigt und steigt.
N' Hallermarsch!
zum Beitrag28.05.2014 , 11:28 Uhr
Geht's darum nicht auch in diesem Beruf? Ich dachte immer, das wäre eine von den Herausforderungen, warum man ihn ergreift :) ... Jedenfalls, wenn man sich Dokus über ehemalige Höhepunkte dieser Branche von Watergate bis Spiegel-Besetzung anschaut.
zum Beitrag27.05.2014 , 17:48 Uhr
"Es geht darum, in verschiedenen Branchen die technischen Standards anzugleichen. Ich verstehe Ihr Misstrauen nicht. Sagen Sie es mir: Was ist eigentlich Ihr Albtraum?"
Oooch, männo, ey .... !!!
SO ne schöne Möglichkeit einmal nen Etablierten über den Verlust von Souveränität und Demokratie in Europa zu konfrontieren. Und vielleicht mal nachzufragen, warum wir eigentlich immer mehr gedisst werden, in einer Welt zu leben, die vor gar nicht langer Zeit noch ne gruselige Warnung von Sci-Fi-Autoren war.
Und was machen die taz-Abgesannten? Sie spulen ihren Fragen-Katalog ab und verpassen die Chance. Schade :-P
zum Beitrag21.05.2014 , 14:01 Uhr
Irgendwie süß. So nach gefühlten x Monaten/Jahren sickert langsam das Bewußtsein durch, dass die Etikettendebatte NSA nichts weiter ist, als ein Dummy, ein gezielter (gewünschter?) Ablenkungsschauplatz mit einem Feindbild weit über dem Atlantik, nebulös und unantastbar.
Aber in Wirklichkeit geht es um den uralten Machtkampf einer etablierten Oberschicht gegen ihre eigenen Bevölkerungen, auch bei uns. Denn die haben längst erkannt, wie praktisch die digitale Entwicklung für eigene Interessen einzusetzen ist, wenn VORHER prüfbar ist, WEN man z.B. beschäftigt, (also welche Meinungen Leute vertreten), eine Wohnung vermietet, einen Kredit gibt, oder sonstwie beeinflussen und manipulieren kann. Und genau dafür wird inzwischen auf zig Websites und in der digitalen Kommunikation gefordert und erwartet, dass komplette Profile (na-tür-lich wg. einer besseren Be-ar-bei-tung:) auf fremden Servern und ohne Zugriff abgelegt und gehortet werden. Sowohl bei Unternehmen, als auch bei Behörden.
Und natürlich wird kein Wort darüber verloren, wieviele Existenzen und Familien inzwischen genau auf dieser Vorgehensweise aufgebaut sind. Wie gewollt dieser Orwell-Staat eigentlich ist und wie dick wir inzwischen im Geschäft mit dem Export solcher Techniken made in Germany selbst vertreten sind.
Was wir derzeit erleben, ist ein Verrat jener Werte und Grundrechte, die noch vor 30 Jahren in zig Schulen vermittelt und gelehrt wurden, weil wir uns dieser Entwicklung inzwischen nicht mehr entziehen können - und daher auch nicht wollen. Interessanterweise gibt es dazu in der Europawahl keine konkreten Aussagen großer Parteien, weil man vermutlich einfach keine Alternativen hat. Eine gefährliche Entwicklung, die Radikalen Tür und Tor öffnet, auch weil mal wieder niemand sagt, wie es eigentlich ist und zig frustrierte Wähler sich erst gar nicht an der Wahl beteiligen werden.
zum Beitrag16.05.2014 , 12:05 Uhr
Mir geht die Instrumentalisierung aktueller politischer Vorgänge, (Wirtschafts)Krisen, neuer Grabenkämpfe und offener Fragen über das zukünftige Zusammenleben auf diesem Globus zunehmend auf den Geist, solange in der Politik NIEMAND einmal tatsächlich konkret erklärt, WIE er/sie z.B. dem drohenden (technischen) Totalitarismus KONKRET entgegen treten will. Und da ist es z.Zt. sch...egal, aus welchem Lager da wer tönt.
Wie soll ich am 25. Mai jemanden wählen, wenn offensichtlich nichts anderes passiert, als dass sich Geschichte (bei stagnierender Unfähigkeit) wiederholt und die Verhaltensauffälligkeiten von links bis rechts seit Jahrzehnten die gleichen sind, wie bei Orwell's Animal's Farm?
Man schaut betroffen,
der Vorhang fällt
und alle Fragen offen :)
zum Beitrag07.05.2014 , 11:12 Uhr
Eine Branche, die durch die digitale Revolution mitten in ihrer gewaltigsten Umstrukturierung, mit immer schnelleren Veränderungen und einem zunehmend krasser werdenden Verdrängungswettbewerb z.B. durch das Internet zu kämpfen hat, verhält sich gemäß menschlicher Verhaltensauffälligkeiten und -standards :)
Und das bedeutet selbstverständlich, dass erst einmal die eigenen Machtbereiche verteidigt und gesichert werden, auch wenn es dadurch zu Lobby-Kooperationen kommt, bei denen sich einem der Magen umdreht. Aber das ist nicht branchenspezifisch. In Zeiten einer neuen Weltordnung mit einer sich rasant entwickelnden Orwell-Gesellschaft stampft der Opportunismus bereits wieder im Stechschritt durch die Strassen. Wir sind schon viel zu abhängig von Silicon Valley, ohne dass auch hier nichts mehr läuft. Wenn z.B. Verlage diesen Druck auf ihre Mitarbeiter und Zulieferer weitergeben und inzwischen erwarten, dass man ehrenamtlich oder auf chinesischem Stundenlohn für sie arbeitet, (oder hey .... macht doch eine Ausschreibung daraus!), darf man sich auch nicht wundern, wenn nach jedem Finanzierungsstrohhalm gegriffen wird, der sich da für den eigenen Überlebenskampf anbietet. Man muss befürchten, dass dabei Objektivität und Qualität früher oder später auf der Strecke bleibt. Also entweder bewerbe ich dann die Grauzonen-Wirtschaft, oder ich gründe eine Social-Network-Plattform, auf der ich dann umsonst der kreativen Branche ihre Ideen und Fähigkeiten rechtlich korrekt durch Veröffentlichung abgreife :)))) So siehts doch aus.
zum Beitrag12.04.2014 , 10:29 Uhr
Huch: Überraschung! Die neuen Werkzeuge der Welt werden missbraucht. Huch: Hochtechnisiert heisst nicht hochzivilisiert - Orwells Schweinchen aus Animal's Farm agieren immer noch genauso, wie vor 100 Jahren (oder länger). Und die kleine Gruppe derer, die sich mit dieser Technik auskennen, haben Oberwasser und weisen autistisch darauf hin, dass man das ja alles lernen könne/solle, denn es steht schließlich alles im Net. Na klar, Hermann und Nicole, die Malocher setzen sich dann nach ihrer Schichtarbeit (oder sonstigen auspowernden Arbeitsverhältnissen) in ihrer Freizeit hin, vergessen die Familienplanung und lernen stattdessen, wie man programmiert, um dem Missbrauch Herr zu werden, höhöhöh. Am besten bauen wir das gleich ins Turbo-Abi mit ein, denn wir haben wenig Zeit zum Lernen. Und so ab 40+ ist das unbedingt notwendig, gelle?
Und Huch: Wir bleiben die StarTrek Ferengies (die mit den großen Ohren) und machen aus jedem Scheiss ein Geschäft, solange der Rubel rollt. Das sehen Versicherungen, Banken, Schufa, Gema, Behörden und Betriebe auch nicht anders, als die NSA und fühlen sich eher durch die langsam durchsickernden Fakten in ihren eigenen Geschäften gestört.
Und die Macher und Entscheider diverser Länder finden diese Kontrolle ihrer Bevölkerung eigentlich auch ganz OK, solange sie nicht selber betroffen sind. (Finger weg von Muddis Smartphone!)
Aber das ist nicht neu, das war schon immer so. Eine zivilisatorische Entwicklung nur basierend auf Technik, wird es so nicht geben :) Willkommen im Zeitalter des technischen Totalitarismus! Entziehen kann sich dem nur, wer analoge Verhaltensweisen beibehält und einen Job hat, bei dem das digitale Zeitalter keine Rolle spielt. Snowden als Blitzableiter für persönliches Befinden zu machen, wird wenig nutzen. Wieso überhaupt Snowden? Frag doch mal den Einzelhandel, warum sie jeden zulabern, ob er schon ne Payback-Card hat :)
zum Beitrag03.04.2014 , 10:46 Uhr
".... verweise ich Sie auf Bafög"
Aha. Schön, aber nicht relevant, denn es geht nicht um 20jährige mit Erstausbildung. Gemeint sind Fälle wie dieser hier:
http://www.elo-forum.org/news-diskussionen-tagespresse/116357-hartz-iv-behoerde-fordert-abbruch-ausbildung-azubi-mutter.html
zum Beitrag02.04.2014 , 17:45 Uhr
Man muss das Volk der
DICHTER und DENKER aktuell einmal völlig neu interpretieren.
Für die Dichter werden die Hürden der selbstbestimmten Existenz immer dichter und die Denker überlegen, wie sie durch Beschlüsse wie diesen, der Wirtschaft einen Billiglohnmarkt zur Verfügung stellen können, dessen Tradition mindestens so alt ist, wie oben angeführter Titel. Und wie man es so verkauft, dass die breite Masse an einen Fortschritt glaubt, der de facto in diversen Bereichen gar nicht stattfindet :) Und sich natürlich per Gesetzesverordnung so absichern, dass alles seine Richtigkeit hat.
zum Beitrag02.04.2014 , 17:22 Uhr
So, so .... Langzeitarbeitslose werden ausgeschlossen. Na prima. Als gesellschaftsuntauglicher Unternehmer verweigere ich also Arbeitssuchenden den existenziellen Lohn, warte ab bis sie sich in ihrer Not bei der SGBII melden (müssen) und setze dann darauf, dass sie früher oder später zu chinesischen Wanderarbeiterlöhnen den gleichen Job machen oder beschäftige die Generation Praktikum. Praktischerweise darf ich das ein halbes Jahr, also genauso lange, wie die vorherrschende Probezeit in Betrieben, höhöhöhö ...
Gleichzeitig verweigern die Jobcenter die Aufstockungsgelder für Leute, die einen Ausbildungsplatz haben, anfangen (wollen) zu arbeiten und entziehen ihnen die Unterstützung für das Existenzminimum - selbst dann, wenn das Lehrgeld höher ausfällt, als z.B. bei einem 400-Euro-Jobber.
Wir sind ja so was von hochzivilisiert :)
zum Beitrag25.03.2014 , 13:25 Uhr
"Dahinter könnte Angst stecken. Eine Angst vor dem Neuen"
Nö, ich denke nicht. Ich komme selber aus dem Print und habe die Entwicklung bis zum Web-Frontend und z.B. der 2D-Animation mitgemacht. Es gibt diverse Gründe für die Grabenkämpfe, aber was gerne verschwiegen und weggedrückt wird, ist die psychologische Komponente der digitalen Entwicklung. Ein grundsätzlicher Fehler liegt alleine schon in der Differenzierung, dem Gegeneinander. Es fehlt am Miteinander, denn eigentlich gehören beide Stränge zusammen. Und da sind wir dann schnell bei menschlichen und wirtschaftlichen Faktoren, durch den diese Front überhaupt erst aufgebaut wird.
Eigentlich müsste die Lebens- und Berufserfahrung der Generation 40+ auch in die digitalen Zeiten mitgenommen werden. Aber das sind Kosten, die die Wirtschaft durch Aus- und Weiterbildung nicht übernehmen will. Umgekehrt haben Online-Schaffende einen aktuell angepassten Berufsweg, bei dem viele wichtige Komponenten aufgrund des nötigen technischen Wissens einfach weg- und fallengelassen werden. Muss auch, denn beide Richtungen zu kombinieren, würde die Ausbildungszeit drastisch erhöhen :) Also entstehen zwei Lager mit unterschiedlichen Kompetenzen, auch mit unterschiedlichen Generationen. Unsere Hierarchie-Denke lässt ein Miteinander so nicht zu. Da führen sich manche auf, wie die Badewannen-Männchen von Loriot. Das ist im Journalismus nicht anders, als z.B. in der Gestaltung, wo das gleiche Problem besteht. Aufgrund immer gleicher Verhaltensauffälligkeiten kann dieses Problem aber nicht gelöst werden. Also werden die Alten wegsterben, die Online-Welt wird übernehmen und anschließend wird man sehen, dass es eigene Dämlichkeit war, wenn man Wissen und Fähigkeiten verliert, weil man sich in der Vergangenheit als nicht teamfähig erwiesen hat und die Wirtschaft zu geizig war, sich diesem Problem zu stellen. Die suchen überall die eierlegende Wollmilchsau und hoffen lieber auf die exportierten Super-Inder :)
zum Beitrag21.03.2014 , 18:31 Uhr
"Kommt die „heute-show“ in ihrer Grundhaltung in diesen Momenten nicht dem Kabarettisten Dieter Hildebrandt und seiner guten, alten Sendung „Scheibenwischer“ sehr nahe?"
Ein klares NEIN. Sie ist ein Zeitgeistkind ohne die Qualitäten des Kabaretts. Stattdessen wird gebrüllt, gedisst und fremdgeschämt, also ein typisches Spiegelbild der heutigen Zeit - noch dazu ein Ausgeliehendes made in USA. Das hat zwar auch einen (wechselnd qualitativen) Unterhaltungswert, sind aber zwei völlig verschiedene paar Schuhe. Ich teile die Aussage in der "Kabarett, Kabarett"-Doku von Josef Rödl, in der gesagt wird, dass das Kabarett durch die Verwässerung und die Überflutung der TV-Landschaft durch zig Satirchen- und X Comedy-Sendungen seine Wirkung durch diese permantente Beschallung verliert. Die Medienlandschaft heute an sich ist das Problem - nicht eine einzelne Sendung. Der Markt schafft seine alten Qualitäten selber durch diese Reizüberflutung ab und die Kultur von heute darf zudem nix kosten und wird ausgerechnet umsonst auf Websites made in USA als Massenware ausgelegt. Echte Satire, die tatsächlich mehr auslöst, als ein Schenkelklopfer, ist selten geworden.
zum Beitrag20.03.2014 , 11:19 Uhr
Das nicht. Aber die Folgen auf menschliche Standards. Hier gehts nicht mehr um Handwerkliches, wie z.B. beim Auto. Das konnte ich früher auch noch komplett auseinander- und wieder zusammen bauen. Heute braucht es dafür den Fach-Elektroniker.
DAS hier (und andere Tendenzen aus dieser Ecke) haben aber ne neue Dimension. Liest sich wie n Placebo für die Bankrotterklärung eines psychischen Overkills :)
zum Beitrag20.03.2014 , 10:12 Uhr
Sieht so aus, als ob die einst so großartig gestartete digitale Revolution inzwischen nur noch ein Markt für jene Verkümmerten ist, die sie selbst um einfachste menschliche Fähigkeiten durch ihre Entwicklung bringt. Und anschließend dann die digitale "Lösung" anbietet. Is natürlich toll, denn so schafft man auch selbst die Nachfrage für solche Produkte. Genialer Coup von Tellerrand-Sträflingen!
zum Beitrag18.02.2014 , 14:17 Uhr
Ja, das ist wahr. Der heutige Journalismus steht der Fähigkeit der neuen Generation "Denker und Lenker" in nichts nach, wie uns die tägliche Polit-Sendung eindrucksvoll beweist. Aber von denen erwarte ich auch nicht, dass sie hier als Volkes Vertreter für dringend benötigte Veränderungen sorgen :) Irgendwie haben wir ein Nachwuchsproblem - verloren gegangene Fähigkeiten einer ... wie soll man sagen ... Umgangs- und Kommunikationsfähigkeit, die auch bei dummen Fragen souverän (z.B. mit Humor) einen Dialog zustande bringt, bei dem man sich nicht fragen muss, ob die Matrix von Loriot-Männchen gesteuert wird. So unterhaltsam das auch sein kann, graust einem vor der Vision, wie Leute von Heute eigentlich Probleme lösen und Dinge bewegen wollen, wenn sie im Grunde nicht einmal die einfachsten Situationen ohne Anwalt, Fratzengeballer oder andere Auffälligkeiten überstehen.
Fairerweise muss man sagen, dass man dieses Gefühl bei vielen großen Globalplayern der Menschheit zur Zeit auch nicht hat, egal ob sie aus Wirtschaft, Politik oder sonst wo her kommen :)
zum Beitrag18.02.2014 , 12:38 Uhr
Boah, was sind wir doch inzwischen für ein fortschrittliches Land. Vor 30 Jahren schlief alles und jeder vor den politischen Meistern der rhetorischen Luftblase und ihren Dialogen ein.
Heutzutage verhält man sich wie beim Kinderpsychologen, pflegt seinen Negativismus und schafft Arbeitslosigkeit bei Satirikern, die solche Interviews dann anschließend durch kein Drehbuch der Welt mehr toppen können.
Wenn sich dieser Autismus etabliert und möglicherweise bis in die Spitzen internationaler Politik entwickelt, kann man auf Dialoge über die entscheidenden Dinge dieser Welt wieder gespannt sein. Es gibt durchaus eine (journalistische) Berechtigung, solche Entwicklungen zu dokumentieren und festzuhalten.
zum Beitrag13.02.2014 , 11:47 Uhr
Na logo kuscht die EU vor den USA. Und was für die Russen der Gaslieferungsknebel für Nachbarstaaten ist, ist für die USA das Silicon-Valley-Würgeband, ohne das inzwischen in der EU wirtschaftlich, kommunikativ und sozial nichs mehr läuft. Und weil auch bei uns an einer Entwicklung mitverdient werden will, auf die man längst selber keinen Einfluss mehr hat, hören das rhetorische Rumgeeier und die peinlichen Verrenkungen unserer Entscheider und Macher auch nicht auf. Den Gesichtsverlust, die Situation einem Volke zu erklären, gibt sich niemand. Selbst dann nicht, wenn die breite Masse eigentlich längst Bescheid weiß :)
zum Beitrag03.02.2014 , 12:57 Uhr
Tja, so isser der Mensch dieser Gesellschaft: Absolut unfähig, die eigenen Fehler, Schwächen, Vergehen und Auffälligkeiten einmal ordentlich zu reflektieren und sich der eigenen Person zu stellen. Eine innere Feigheit alles, was nicht in das gewünschte Selbstbildnis passt, zu negativieren, zu leugnen und/oder zu verdrängen. Das liegt auch an der heutigen Zeit. Diese dämliche Verklärung des Perfektionismus, diese groteske Huldigung des Makellosen und Fehlerfreien, wo es dergleichen nichts in der Realität gibt :)
Und wenn de dann erwischt wirst, werden die krassesten Klagen und Ablenkungsmanöver aus der Tasche gezogen. Und da dieses Volkstheater alle paar Wochen neu mit Darstellern aus Politik, Wirtschaft und prominenter Oberschicht inszeniert wird, darf sich auch niemand darüber wundern, warum eine Mehrheit glaubt, dass solche Auftritte sowas wie Normalität sind. Und dieses groteske Gebrabbel hinterher auch alternativlos ist.
Genauso erklärt man in diesem Land auch Debatten für beendet, Flughäfen und Opern für gebaut, Überwachung für alle und Doktorarbeiten für bestanden :)
zum Beitrag31.01.2014 , 10:45 Uhr
Nur mal zur Erinnerung: Auch anderswo werden beim Jobcenter, als ausführender Arm von Interessenverbänden aus Wirtschaft und Politik, Leute vor die Tür gesetzt, die es wagen dieses System in Frage zu stellen.
http://altonabloggt.wordpress.com/2013/04/18/hartz-iv-gewollte-armut-inge-hannemann-im-gesprach/
Loyalität bis zur Selbstverleugnung und Groteske, war schon immer eine unserer traditionellen menschlichen Verhaltensauffälligkeiten und erfreut sich bis heute in zahlreichen Betrieben einer reichen Tradition :)
zum Beitrag28.01.2014 , 13:42 Uhr
Guter und richtiger Artikel über eine Verhaltensauffälligkeit, die gerne unter den Teppich gekehrt wird: Interessenverbände aus Politik und Wirtschaft vernebeln dem Volk über ihre Medienorgane und entsprechende Artikel dös Hirn. Die hier aufgezeigten Fälle, wie z.B. der tatsächlichen Arbeitslosenzahlen, zeigen, dass wir systematisch über tatsächliche Fakten belogen werden. Und es ist schon nüüdlich, wie die Verantwortlichen sich echauffieren und aufpumpen, wenn man sie damit konfrontiert.
Nun stellt man sich natürlich nicht hin und gibt es zu. Man bemüht die passende Statistik oder die passenden Hintergrunddaten und bezieht sich auf den Teil, der einem in den Kram passt. Schon wird nicht mehr gelogen, sondern man "vertritt folgende Ergebnisse ..." :)
Manchmal hat man das Gefühl, die halbe Gesellschaft ist n Fall für Psychologiestudenten und wird beherrscht vom Autisten-Stadl. Das Potential von Heinrich Mann's "Untertan" scheint sich seit der Veröffentlichung vervielfacht zu haben. Es wurde nicht als Warnung verstanden, es wurde gepflegt und kultiviert und trägt heute zunehmend dazu bei, dass ein Teil der Bevölkerung meint, sich zunehmend vom Großteil abspalten zu können.
Beim ADAC labert auch alles nur vom "Schummeln". Niemand nennt Betrug und Lügnerei beim Namen, wenn de in der Hierarchie nur hoch genug angesiedelt bist :) Ich habe mich schon als Kind amüsiert, wie sich Erwachsene winden, wenn man sie gezielt nach den Unterschieden löchert :)))
zum Beitrag26.01.2014 , 18:55 Uhr
Wäre ich in diesem Land Machthaber und müsste ich aufgrund meiner Pläne und Entscheidungen für die Zukunft eine Spaltung der Bevölkerung und verstärkte Unruhen befürchten, würde ich auch mehr neue Leute ins Land holen. Denn kann man die Mehrheiten mit der vorhandenen Masse nicht erreichen, muss man eben neue Verhältnisse schaffen.
Die Wirtschaft sieht das genau so. Hauptsache die Kandidaten sind qualifiziert und jung, dann kostet das Ganze nur ein Deutschkurs aus Steuergeldern. Das ist z.B. wesentlich günstiger, als die Generation 40+ (im Zuge der digitalen Entwicklung und eines sich rasant verändernden Arbeitsmarktes + zunehmender Vergreisung) noch einmal neu aus- und weiterzubilden. Genau deshalb gibts solche Vorgänge auch so gut wie gar nicht. Stattdessen machen die hohen Herren Kreiiiisch und rufen nach qualifizierten Migranten.
Es ist schon zynisch, dass mit der geschichtlichen Rassismus-Keule gewunken wird, (selbstverständlich auch zu Recht, denn das ist Wasser auf die rechten Mühlen), allerdings ohne die Eier zu haben, sich zur eigentlichen Problematik zu bekennen. Ganz zu schweigen davon, dass da mal irgendwelche Ausssagen und konkrete Pläne zu hören wären. Solche Themen sind für die Öffentlichkeit tabu. Wie dumm muss man eigentlich sein, das halbe Land zum Billiglohnsektor zu machen (im Namen des freien Marktes) und anschließend mahnend den Zeigefinger zu heben.
zum Beitrag24.01.2014 , 18:23 Uhr
These: Vor 30 Jahren liefen Talksendungen dieser Art noch ab, wie ein Loriot-Trickfilm. Damals lachte alles über diesen hochgehaltenen Spiegel. Heute zeigt so eine Sendung einen Umgang miteinander, wie er in zahlreichen Abteilungen und Bürofluren unserer Gesellschaft auch nicht anders abläuft - jeden Tag. Wenn die Veränderungen und Entgleisungen dieser Entwicklung dann all zu offensichtlich wird, entlädt sich der ganze Frust und schafft einen stellvertretenden Blitzableiter :) Unabhängig davon, ob das Bauernopfer dann bleibt oder geht (und völlig wurscht ob berechtigt oder nicht), löst es das eigentliche Problem nicht. Interessant wäre die Frage, woran das liegt, woher dieser Umgang miteinander eigentlich kommt und warum er sich inzwischen bis in jeden Winkel der Gesellschaft etabliert hat. Zuviel Bildschirm? Zu wenig Kommunikationsfähigkeit? Zu viel Spaltung? Irgendwas muss es ja sein. Vielleicht braucht es ein paar neue Trickfilme. Cartoon-Niveau hat das Ganze :)
zum Beitrag11.01.2014 , 15:39 Uhr
Wenn das hier
http://www.taz.de/Kritischer-Polizist-ueber-Hmburg/!130556/
soweit stimmt, muss man sich fragen, wieso der NDR in seinen Sendern es ignoriert und unentwegt von "Angriffen auf die Davidwache" schwadroniert. Daraus muss man folgern, dass der politische Stempel, den hier diverse Stadtteile verpasst bekommen, von Interessengruppen so gewollt ist, und weit über die Klischee-Suppe "links" gegen "rechts" hinausgeht.
Hier gehts offenbar um die Frage, wer wie wo Veränderungen in der Stadt durchboxt, wer davon profitiert und wer dabei in schwierigen Zeiten unter die Räder kommt. Dafür werden uralte Feindbilder bemüht, so dass man sich vorkommt, als ob man wieder in den 50igern wäre.
Irgendwie passend zu unserer Millionen-Oper-Bauruine, mit der man die halbe Stadt hätte sanieren können.
zum Beitrag09.01.2014 , 19:50 Uhr
Ganz klar ein Artikel, der nicht von einem Hamburger kommt :) Was im Kern stimmt, ist der Konflikt zwischen "Dilettanten" (= Durchschnittsbürger und alternative Gesellschaftsgruppen) und "reichen Verwandten" (=Investor) und der stetige Umbau Hamburgs Stadtzentrum in die Wohlfühl-Erlebniswelt einer NDR-Stockfisch-Reportage. Und das reicht von Othmarschen bis nach Barmbek-Süd, wenn man einigen Absichtsbekundungen glauben darf.
Und was ist dabei herausgekommen? HH verkommt zum Rummelplatz für Touris, ohne deren Zureise im 14Tage-Event-Takt es in den glattsarnierten Stadtteilen toter Handelsketten ungefähr so lebendig ist, wie in einer Saturn-Tiefgarage. Und dann stellen sich die Ober-Dilettanten der Optimierer ein Opernhaus-Denkmal für 370 Millionen an den Hafen (was noch nicht mal fertig ist), für dessen Preis man halb Hamburg hätte sarnieren können, plus Ganztagskinderstätte für alle Betroffenen als Dreingabe.
Fragt die Leute endlich mal, was sie sauer macht und wie lange das schon anhält. Geht endlich mal auf die Hintergründe und hört mit dem ewige Linke-Chaoten vs Polizei Nebenschauplatz auf (noch dazu mit offensichtlich falschen Informationen). Das nervt und es geht am Kern vorbei und lenkt von dem ab, worum es hier eigentlich geht.
zum Beitrag08.01.2014 , 14:35 Uhr
Wieso verbreiten die Polizei-Pressestellen Informationen, die offensichtlich falsch sind?
DAS ist die entscheidende Frage. Der Verdacht liegt nahe, dass die Polizei ausführender Arm einer Interessengemeinschaft von Politik und Wirtschaft geworden ist, die gezielt daran arbeitet, in für sie lukrativen Stadtteilen unbeliebte Gesellschaftsteile und unprofitable Lebensräume gezielt in Misskredit zu bringen, um Gründe für eine Neugestaltung eben jener Stadtteile zu bekommen. Dafür arbeitet man dann mit Provokation und hofft, dass die Radikalen so blind sind, den Medien entsprechende Negativschlagzeilen zu liefern, damit es eine rechtliche Begründung für anschliessende Maßnahmen gibt. Und natürlich, um möglichst soviel Empörung und Angst zu verbreiten, dass man eine Mehrheit der Bevölkerung hinter sich bekommt.
Dieses Gerücht gibt es schon länger. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die "Optimierungspläne" für zentrale Sahnestücke der Stadt, mit den dort seit Jahrzehnten ansässigen Bevölkerungsteilen nicht zu machen sind. Also wird nach Möglichkeiten und Taktiken gesucht. Mal ist es dann eben eine "bauamtliche Maßnahme", mal eine Optimierung, mal eine Gefahrenzone.
Die Stadt wird zunehmend gespalten und umgekrempelt. Wer die Entwicklung der letzten 20/30 Jahre kennt, weiß was ich meine. Ob diese Story nur ein neuer Höhepunkt dieser Existenz- und Interessenkämpfe sind, wird sich hoffentlich noch zeigen.
zum Beitrag06.01.2014 , 15:33 Uhr
Ich halte es für saudämlich und gefährlich, dass wir sozusagen wichtige menschliche Fähigkeiten abschaffen, weil wir blind wie die Lemminge jedem Techniktrend hinterherhecheln, ohne über den Tellerrand der Veränderung und Entwicklung hinauszublicken.
Diese Taktik/Politik der Abhängigkeiten, die da geschaffen wird, ist wie ein Krebsgeschwür und es ist perfide, wie die Vorteile ständig beworben und die Nachteile der Entwicklung ständig verschwiegen werden.
Wir müssen realisieren, dass die Vorteile ohne die Nachteile z.Zt. nicht zu haben sind. Und das bedeutet auch NEIN sagen zu müssen. Perverserweise lässt die Marktwirtschaft den Befürwortern JEDE Manipulations- und Werbemöglichkeit, die sie haben will. Man könnte auch sagen, dass unser Rechtssystem versagt, weil das Weglassen von Wahrheiten und die gezielte Bewerbung von Erlebnis und Vorteilen so, wie sie z.Zt. geschieht, keine Straftat ist. Deshalb ist ein dummer Konsument eben auch der beste Konsument und der unaufgeklärte Bürger der am leichtesten Manipulierbare :-)
Das wir diese Entwicklung mit wichtigen menschlichen Fähigkeiten bezahlen, ist allerdings ein Preis, den ich nicht bezahlen möchte. ;-)
zum Beitrag04.01.2014 , 13:26 Uhr
Deshalb sollte man technische Entwicklung nicht mit Zivilisationsentwicklung gleichsetzen :) Denn es zeigt sich, dass das alte Problem darin liegt, keine Alternativen zwischen Business und Hauerei zu kennen. Natürlich wollen diejenigen, die ihre eigene Existenz auf den Markt der Überwachungstechniken und Datenprofile aufbauen, von Regulierung oder gar Abschaffung nichts wissen. Das ist schließlich eine Industrie mit Milliarden-Umsatz.
Wir haben das Problem, dass freie Marktwirtschaft die übelsten Sci-Fi-Visionen inzwischen als Geschäftsmodell umsetzen können und Abhängigkeiten entstehen. Die technische Singularität galoppiert schneller, als sich die Gesellschaft darauf einstellen kann. Das führt zu einer Spaltung und einer neuen Ordnung als Preis für das Leben-auf-Knopfdruck-am-Bildschirm.
Was bleibt ist eine schrittweise Entmündigung aller, die mit dem Tempo dieser Entwicklung nicht mithalten können und auf die Stufe eines blinden Konsumenten reduziert werden. Dummerweise stehen die Folgen für eine Gesellschaft dabei bislang überhaupt nicht zur Debatte. Was passiert tatsächlich z.B. mit dem Autofahrer, dessen Auto von selbst fährt, der aber komplett überwacht werden kann und völlig unfähig ist, sein Fahrzeug selbständig mit einem Satz Schraubenschlüssel zu reparieren, umzubauen oder eigenständig weiter zu entwickeln? Das ist für viele einfach zu abstrakt, um dagegen zu protestieren oder Widerstand zu leisten.
zum Beitrag23.12.2013 , 18:32 Uhr
Wesentlich sinnvoller wäre es, endlich einmal die verschiedenen Stadtteilvergewaltigungen angefangen von St. Pauli über Schanze, Altona etc zu organisieren und zu sammeln. Um gegen den Abbau von Lebens- und Identifikationsplätzen eine vernünftige Opposition zustande zu bekommen, braucht es Repräsentanten und Identifikationsfiguren, die es selbst Springer unmöglich macht, diese mit irgendwelchen Krawallos in einen Topf zu schmeissen. Natürlich macht das Arbeit, aber es stimmt schon: "Man muss die Probleme auf anderen Ebenen lösen". Sehr richtig. Aber bislang gibt es dafür nicht einmal einen vernünftigen Blog oder eine Website. Opposition schwächt man bekanntlich, indem man sie klein hält, indem man sie zersplittert und auf extreme Negativbeispiele und Gewalt reduziert. Solange das gelingt, lässt sich auch nichts bewegen. Man muss die Spielregeln für sich nutzen und nicht versuchen, sie abzuschaffen. Wer das nicht rafft, hat schon verloren.
zum Beitrag23.12.2013 , 12:29 Uhr
Siehste, es geht schon wieder los. Die Medien konzentrieren sich ausschließlich auf die Krawalle und den Schaden. Politiker profilieren sich mit der üblichen Rechtsstaat-Rhetorik und pumpen sich entsprechend auf. Aber die eigentlichen Beweggründe für die Demo werden thematisch maximal in einem Nebensatz erwähnt. Das ist unterm Strich das Ergebnis.
Folglich wird das ganze Remmidemmi als Werkzeug gegen die eigentliche Absicht benutzt, da in einem Rechtsstaat nur Recht bekommt, wer sich damit (und seinen Lücken) auskennt und seine Anwendung bezahlen kann. Und das sind eher seltener jene, die da demonstrieren wollten und schon gar nicht die, um die es geht.
Ob das also die gewollte Schlagzeile ist, die Spaltung der Stadt aufzuhalten, die aus Geschäftsinteresse gesellschaftlichen Teilen ihre Lebens- und Identifikationsplätze nimmt, wird sich zeigen. Aber wäre ich Taktiker der Gegenseite, würde ich mir ob dieser Vorlage die Hände reiben, die Dinge weiter vorantreiben und die Bilder genauso als Dauerargument benutzen, wie das übliche "Terrorismusbekämpfung" beim Orwell-Staat. Mach den Leuten dazu noch ordentlich Angst und es funktioniert so, wie es immer funktioniert hat.
Neeee, das war ein Bärendienst.
zum Beitrag22.12.2013 , 10:35 Uhr
Ehrlich gesagt, warten wir im Netzwerk schon länger auf den großen Knall - der auslösende Grund für etwas, was natürlich vornehm verdrängt und bestritten wird: Die immer krasser zunehmende Spaltung der Stadt, deren Centren Stück für Stück in repräsentative Vorzeige- und Erlebnisplätze der gehobenen Schichten umgebaut, saniert und angepasst werden. Wer hier nicht vom Gesülze des "uns gehts so gut wie nie" betroffen ist, darf dann sehen, wo er als Hamburger bleibt und an die Ghettos am Stadtrand ziehen. Für z.B. ne Malocher-Familie mit 2 Kindern ist HH inzwischen im Innenstadtbereich nicht mehr bezahlbar.
Und diese Entwicklung ist natürlich von diversen Leuten auch so gewollt. Und DAS ist dann der eigentliche Grund, warum es irgendwann knallt. Die Flora ist nur der berühmte Tropfen und wer wie wo anfängt oder wen provoziert, spielt für die Gesamtsituation eigentlich überhaupt keine Rolle. Es ist zu befürchten, dass die Krawalle den Fokus bilden und der eigentliche Konflikt gar nicht registriert wird.
zum Beitrag07.12.2013 , 11:03 Uhr
Die Pädophilie-Debatte ist nur ein künstlich aufgebauschtes Symbol für den Niedergang, etwas was ALLE kapieren, nachvollziehen können und uneingeschränkt Negativ besetzen (= Pfui!)
Aber die Realität sieht anders aus. Die Grünen waren einmal so etwas wie "unser Obama", ein Hoffnungsträger für eine neue Art des Denkens und Handelns in unserem Land. Deshalb wurde ihnen auch politische Macht und Verantwortung übertragen. Und diese Hoffnungen sind enttäuscht und in das Gegenteilige verkehrt worden, sowohl was die Verhaltensweisen diverser Protagonisten angeht, als auch in jenen Agenda-Fakten, die mitgetragen wurden. Unterm Strich verhalten sie sich inzwischen genauso, wie jene Leute, gegen die sie einmal in den 80igern ursprünglich angetreten waren. Sowohl partei- als auch macht- und postenpolititsch.
zum Beitrag02.12.2013 , 12:33 Uhr
Hübsches Beispiel dafür, warum Politikverdrossenheit inzwischen salonfähig geworden ist.
Wie man sieht bleiben trotz aller moderner digitaler Zeiten, die guten alten Todsünden wie Selbstherrlichkeit und Gier durch die Bank weg bei allen sogenannten Repräsentanten erhalten. Unser Problem bleibt nicht die politische Richtung, sondern uralte menschliche Verhaltensauffälligkeiten und das selbst bei jenen, die mal Aushängeschilder für neues Bewußtsein und Denke waren :) Am Ende ist es, wie mit den Borg: Sie werden assimiliert - Widerstand ist zwecklos. Das scheint auch irgendwie unserer aktuellen Mentalität am meisten zu entsprechen. Gefährlich wird's für Gesellschaft und Demokratie, wenn die neuen Generationen von Denkern und Lenkern anfangen, sich solche Storys als Standardschnittmuster für das eigene Leben zu basteln. Das wird die Verdrossenheit noch mehr befeuern und öffnet erst so richtig die Türen für weitaus krassere Entwicklungen.
zum Beitrag25.11.2013 , 15:07 Uhr
Das Perfide an einer Überwachungsgesellschaft ist ihre Manipulation. Jeder, der nur ein wenig Einblick in die Auswertung und Möglichkeiten dieser neuen Welt hat, weiß, wie gut es funktioniert Leuten zu suggerieren, es wäre IHRE eigene Entscheidung, was sie konsumieren, gut finden, welche Meinung sie vertreten etc etc. :)
Krass wird es, wenn die Ergebnisse weitergegeben und ausgetauscht werden und dadurch entschieden wird, ob du einen Job, eine Wohnung, einen Kredit etc bekommst und die Fähigkeit der Erfahrung durch Ausprobieren und selbstbestimmtes Experimentieren abgeschafft wird, also z.B. das eigene Assoziationsvermögen.
Das ist nichts anderes als das Aushebeln von Grundrechten. Dagegen werden Stasi und Gestapo wie kleine Trachtengruppen wirken. Wer das nicht bedenklich findet, gibt einen Schiss auf Geschichte :) Und das ist immer die Voraussetzung für deren Wiederholung.
Vgl. hier
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article122207294/Kreditinstitute-pruefen-Kunden-bei-Facebook-und-Co.html
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/ueberwachung/ein-ueberwachungsselbstversuch-mein-digitaler-verrat-12637886.html
zum Beitrag24.11.2013 , 16:21 Uhr
Gar nicht :)
Gruselig, nicht? Eine verkabelte Welt, in der nichts mehr selbständig machbar oder reparierbar ist, wenn ich kein Elektroniker oder Programmierer bin und man Frl. Regenwetters nur noch am Bildschirm trifft, während irgendeine Spyware dabei deine Mimik aufzeichnet und dir anschließend irgendwelche Em-pfeh-lun-gen aus der Wirtschaft sendet :)))
Was verwundert, ist die anschließende Jammerei der fehlenden Fähigkeiten und Eigenschaften, die man dadurch natürlich verliert. Ich raff nicht, dass die nicht kapieren, dass sie den Ast der Entwicklung absägen, wenn sie uns in solche Welten stürzen.
zum Beitrag23.11.2013 , 16:27 Uhr
Niemand wird freiwillig zurück in die Wildnis gehen :) Denn das bedeutet eine Gefährdung und/oder eine Ausgrenzung der eigenen Existenz. Deshalb ist das blödsinnige Argument "Niemand muss ja ..." eine Farce. Der Missbrauch ist das Problem, nicht die neuen Möglichkeiten, denn niemand bestreitet, das Online-Shopping praktisch, Games daddeln spaßig und Netzwerken schön und wichtig ist. Genau da kriegen sie dich.
Demnächst werden Produkte und Vorgänge des täglichen Lebens gar nicht mehr ohne solche Funktionen hergestellt werden oder zur Verfügung stehen, egal ob Entertainment, Bewerbung, Behördengang, Auto oder Kühlschrank. Und je früher die Zielgruppe gebunden wird, desto wirkungsloser die Warnung derjenigen, die noch die Unterschiede kennen.
Würde man die tatsächlichen Pläne der Macher und Entscheider für die nächsten Jahrzehnte tatsächlich einmal komplett transparent machen, wäre die Unruhe noch sehr viel größer.
zum Beitrag23.11.2013 , 14:02 Uhr
Ein weiterer Baustein hierzu:
http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2013-11/lg-smart-tv-daten-panne
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-12/internet-of-things-web
Wir verlieren unsere Selbstbestimmung und zukünftige Generationen werden das gar nicht anders kennen. Nur eine Frage der Zeit. Hilfe, Spass, Bequemlichkeit sind die Argumente für manipulierte Verhaltens- und Lebensweisen. Eine Wirtschaftsdiktatur, der sich auch die Politik bedient, denn es gibt eine Menge Leute, die sich dafür interessieren, was in bürgerlichen Wohnzimmern und Betten so vor sich geht. Wer sich weigert wird ausgeschlossen oder kurzerhand per verordneter Umrüstung gezwungen.
Fernseher, Auto, Kommunikations- und Fun-IT, soziale Netzwerke, Behördengänge .... Stück für Stück, während Scheingefechte mit der fernen NSA aufgeführt werden, die sowieso keinen Einfluss darauf haben, was tagtäglich passiert. Man fängt an Leute zu beneiden, die inzwischen so alt sind, dass es ihnen egal sein kann.
zum Beitrag20.11.2013 , 13:41 Uhr
Oje .... Mist! Kein guter Tag für dieses Land. Das Blöde ist, dass solche Leute in den heutigen Zeiten von Internet und Pay-TV keine gleichwertigen Nachfolger mehr haben, was einigen gefallen dürfte. Da die Kultur allgemein ums Überleben kämpft, sind solche Karrieren auch nicht zu wiederholen. Was bleibt, ist das mulmige Gefühl eines Zeitenwechsels, in dem Volkes kritische Stimmen der alten Generation nach und nach verschwinden, obwohl sie heutzutage wichtiger denn je wären. Wie wichtig einer wie Hildebrandt war, zeigte sich auch darin, wer sich alles über ihn aufgeregt und welche Reaktionen er in den Jahrzehnten unserer poltitischen Landschaft provoziert hat, wenn unbequeme Wahrheiten so geil-satirisch verpackt wurden. Nach Loriot ein weiterer Spiegel der Gesellschaft, der fehlen wird und ein tiefes Loch reisst.
Man kann nur hoffen, dass sich Geschichte nicht wiederholt, weil in digitalen Optimierungszeiten Kultur etwas geworden ist, was gefälligst umsonst zu sein hat, nix kosten darf und den (hoffentlich kommenden, neuen) Hildebrandts dieser Republik es sehr viel schwerer macht, sich Gehör zu verschaffen.
Es sei ihm herzlich gegönnt, sich darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen zu müssen :)
zum Beitrag13.11.2013 , 16:27 Uhr
Das beweist, dass sich eine Mehrheit der Bevölkerung ANGST machen lässt und dieses auch so gewollt ist. SICHERHEIT und SCHUTZ ist die Pawlowsche Glocke, die alle alles abnicken und befürworten lassen - das ewige Argument für Unwissende und Nichtaufgeklärte.
Über die Nötigung, sich dem aus sozialen, beruflichen oder behördlich angeordneten Gründen anpassen zu MÜSSEN und die Möglichkeiten der persönlichen Manipulation und angeordneter Gängelung durch Internet-Nutzung, wird wie üblich kein Wort gesagt.
Die ganze Entwicklung kann man nur als Katastrophe betrachten. Die positiven Seiten einer globalen, digitalen Wissengesellschaft, wird Stück für Stück durch Entmündigung seitens der Politik und profitierender Wirtschaftszweige durch einen alles durchleuchtenden Überwachungsstaat ersetzt. Und der naive Bürger pflegt weltfremd seinen Garten und mümmelt "Mir egal, ich hab nichts zu verbergen."
Sind die Leute wirklich so unwissend, oder ist das einfach nur der psychologische Vogel-Strauss-Effekt? Ist dieser Negativismus inzwischen wirklich ein Teil unserer Mentalität? Was ist da passiert, in den letzten 30 Jahren? Bequemlichkeit und Konsum liegen inzwischen wie eine bleierne Decke über dem Land. Wir schaffen unsere Errungenschaften ab und konzentrieren uns nur noch auf Optimierung und den Erhalt von Macht und Gewohnheiten. Aus der Geschichte nix gelernt, aber dafür alle Produkte von Media-Markt.
zum Beitrag08.11.2013 , 21:23 Uhr
"Wenn ein hilfsbedürftiger Mensch im Badezimmer ist, kann man ihn überwachen, ohne dass man eine Kamera aufstellen muss"
Auweiha, so sieht also der Untergang von Demokratie und Selbstbestimmung im 21Jh. aus. 80 Jahre nach WK 2 sind junge technisch hochtalentierte Leute soooo weltfremd, soooo naiv und soooo autistisch auf digitale Basteleien fixiert, dass sie nicht wahrhaben wollen, was ihre Entwicklungen TATSÄCHLICH bewirken werden. Ob dieser grenzenlose Verlust über die Folgen ihrer Handlungen und die Natur des Menschen, (wenn man ihm so ein neues Spielzeug serviert), gesteuert wird, oder das Ergebnis eines sorgenfreien Lebens mit einer gehörigen Portion Desinteresse an Geschichte und Realität ist, bleibt dabei völlig nebensächlich. Ich sehe jetzt schon Jungunternehmer begeistert in die Hände klatschen, ob dieses neuen Observierungsgerätes. Und die werden das kaum für hilfebedürftige Ehrenpräsidenten benutzen, die mit 80 nicht vom Chefsessel lassen können :)
Erklärt dieser jungen Generation tatsächlich niemand, wohin das führt?
Oder wollen sie die Natur des Menschen tatsächlich nicht begreifen? Haben die keine Allgemeinbildung um zu checken, was für neue diktaturische Welten sie mit ihren Entwicklungen aus der Taufe heben? Dagegen werden alle Sci-Fi-Utopien der 70iger wie kleine Seifenopern aussehen.
zum Beitrag08.11.2013 , 16:41 Uhr
Was mich langsam anödet, ist diese Instrumentalisierung der Vorgänge, die sich da abzeichnet. DIE Amerikaner ist genauso ne Nebelkerze, wie DER Deutsche. Wenn die Amerikaner so paranoid sind, was ist das dann hier?
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenschutzbeauftragter-warnt-Vermieter-vor-Schnueffelei-2042409.html
http://www.bigbrotherawards.de/2013
Wir müssen schleunigst von diesen abgelutschten Klischeeschubladen runter und mal registrieren, dass das, was da vor unserer Haustür läuft, nicht gesunder Unternehmergeist ist, während alles, was an Bockmist über den großen Teich kommt, paranoid ist. Es geht um Grund- und Menschenrechte im Allgemeinen und für alle, nicht um Nationalitäten. Es geht um Demokratie, Chancengleichheit und Selbstbestimmung. Und da sind unsere Pappenheimer aus Politik und Wirtschaft nicht einen Milimeter anders gestrickt, als in den USA. Und die vorgeschobene Argumentation ist im übrigen die Gleiche: Sicherheit einfordern, Angst machen, Erleichterung und Alternativlosigkeit betonen, Unsicherheit verbreiten um bestimmte Vorgänge durchzusetzen. Und Einnahme- und Observierungsquellen, wenn sie für die Wirtschaft nützlich sind, gewähren lassen.
Wo bleibt der Aufschrei über unsere immer größer werdende Überwachungsgesellschaft? Schnarrt der Lobbyist: "Sie sind naiv - so ist die Welt. Ausserdem ist das geschäftsschädigend und rechtlich einwandfrei." Aha. Wenn dem so ist, kann man Eure Artikel nur als Alibi-Geheule verstehen, solange nicht konsequent und konstant vor der eigenen Tür gekehrt wird. Ihr traut Euch nicht, deshalb ist es einfacher, sich an NSA und Amiland festzubeissen. Was ist mit der eigenen Angst, vor dem, was hier so abgeht? Schockstarre??
zum Beitrag06.11.2013 , 19:06 Uhr
Geiles Eigentor der Macher und Entscheider, denn natürlich WOLLEN sie die totale Erfassung, quer durch alle Parteien und Wirtschaftszweige. Aber was der Gesellschaft zu krass wird, will sie nicht hören, sehen und glauben.
EIN Blick mal hierhin
https://www.bigbrotherawards.de/2013/.biz
(durch alle Jahrgänge) und es wird einem klar, dass es hier nicht nur um durchgeknallte Geheimdienste und ausländische Verhaltensauffälligkeiten geht, sondern um eine neue Ordnung, die Stück für Stück im Stillen vorangetrieben wird, solange sich noch alles über NSA, Google, FB und Co offiziell aufregt.
Bin gespannt, wann sich das in den Köpfen einer Mehrheit endlich einmal etabliert und als Fakt wahrgenommen wird. Und wann einmal konstant und laut gefragt wird, ob wir tatsächlich so leben wollen. Die hatten gute Gründe das Thema aus dem letzten Wahlkampf herauszuhalten und für "beendet" zu erklären, logo :)
zum Beitrag05.11.2013 , 18:27 Uhr
"Die Bundesrepublik sieht sich als moralische Gesellschaft. Das Kriegerische und Aggressive passt nicht in ihr Selbstbild"
Ist das an sich nicht schon eine Lebenslüge, ein Wunschbild? Angenommen jemand veröffentlicht hier Internes über Datensammelwut, Manipulation, Konsumlenkung und gesammelte Profile, die von deutschen Firmen mit der Technik von Silicon Valley erstellt werden und er wäre kein Polit-Promi, wie der mutige Herr Snowden. Wäre die Solidarität, der Aufschrei hierzulande dann genauso gross? Oder würde man ihn nicht stattdessen wegen Betriebsschädigung asap vor die Tür setzen, ihn durch einen Opportunisten ersetzen und fix den Dreck unter den Teppich kehren? Spätestens da und dann kann man einmal real begutachten, wie kriegerisch und aggressiv die heutige Gesellschaft tatsächlich ist. Würde so ein Vorfall überhaupt von den Medien registriert werden?
Snowden erscheint trotz allem irgendwie vom Alltag weit weg. Irgendwie ist das auch gefährlich, denn es lenkt den Blick von den inzwischen ganz alltäglichen kleinen Aktivitäten der gleichen Bauart ab, die sich immer mehr ein Tarngesicht der Normalität geben. Dafür muss man nicht in die grauen Zonen von Geheimdienst und Militär gehen, auch wenn das vielleicht die besseren Schlagzeilen liefert. Die jährliche Vergabe des Big-Brother-Award an Firmen der deutschen Wirtschaft schafft es jedenfalls maximal zu 1-2 Artikel und verschwindet dann auf dem Schuttabladeplatz des Journalismus irgendwo zwischen Boulevard und neue Aufreger mit höherer Auflage, oder?
zum Beitrag05.11.2013 , 09:50 Uhr
Natürlich sind wir nicht souverän. Und moralisch sind wir nur für andere, aber nicht mit den Konsequenzen für uns selbst :P Das ist ein Placebo, wie der Kirchenbesuch zu Weihnachten und die Spende an Amnesty International. Aber ansonsten gehen wir den Gleichschritt der Wirtschaft und des Opportunismus.
In einer Zeit der digitalen Revolution und der großen wirtschaftlichen Umbrüche, in der wir längst den Anschluss verloren haben, wo Firmen wie Springer Werbedeals mit Google machen, jeder Betrieb seinen Account in das gemachte Nest von Silicon Valley legt und schon unsere Kinder darauf trainiert werden ihre Lieblingssendungen auf Facebook zu besuchen, kann man auch nicht ernsthaft eine andere Reaktion erwarten. Und niemand, (ausser bei einigen klein-organisierten Online-Aktivisten) verliert bislang über diese Entwicklung auch nur ein moralisch-empörtes Wort. Wir ziehen den Schwanz ein, weil wir uns aus dieser Zwangsjacke nicht befreien können und oft auch wirtschaftlich gar nicht wollen. Es würde Zeit und Geld kosten mit Hilfe von Open Source Technik eigene soziale und wirtschaftliche Netzwerke aufzubauen. Also machen wir weiter mit den gemachten Nestern und je weiter wir uns davon abhängig machen, desto mehr werden wir unsere Gesellschaft und unsere Souveränität verkaufen. Es ist kein Trost, dass es unseren Nachbarn nicht anders ergeht.
zum Beitrag02.11.2013 , 15:33 Uhr
Hoffentlich lässt sich die breite Masse - bei aller Dankbarkeit für die Aktion von Ströbele - nicht von einer reinen "Feindbild" Debatte aufs Glatteis führen. Es wäre begrüßenswert, wenn auch die Spy-Aktionen von Krankenkassen, Deutsche Post, DB, Betrieben und Firmen etc etc genauso kritisch ins Rampenlicht gerückt werden. Sonst verliert sich das Thema im Abstrakten, irgendwo bei der fernen NSA und kalifornischen Wüstenabschnitten. Das wäre aber zu kurz gegriffen. Zur Erinnerung:
"Einig sind sich Experten darin, dass nur Open-Source-Produkten zu trauen ist, also Software, deren Quellcode öffentlich einsehbar ist. Denn so kann jeder Kenner den Code auf Sicherheitslücken und Hintertüren überprüfen - und die Nutzer müssen nicht blind einem Einzelunternehmen vertrauen."
Infos u.a. bei
https://prism-break.org/
http://www.onlineaktivisten.de/index.php
https://digitalegesellschaft.de/
zum Beitrag01.11.2013 , 19:00 Uhr
Boah, wat ham mer gelacht über diesen Coup! Aber irgendwie zeigt es auch ein Dilemma in der deutschen (Berufs)Politiker-Landschaft von heute: Da muss ein alter Mann von fast 75 Jahren einmal demonstrieren, was der Job eines gewählten Volksrepräsentanten ist. Nachfragen, nachhaken und wenn das nichts bringt auch aktiv werden. Genau dafür werden sie gewählt!
Wie peinlich für alle Routine-Aufreger der politischen Bühne, dass das jemand macht, der soviel Lebenserfahrung hat und offenbar genau weiß, worum es bei der Errichtung einer politisch-wirtschaftlichen Orwell geht. Den Mann kann man nach 10 Jahren als Politiker nicht wie andere mit einem Vorstandsposten eines IT-Konzerns o.ä. mehr locken. Und wir müssen uns fragen, wie freiwillig wir von den anderen verkauft werden, die sich da echauffiert verrenken und offiziell empören. Dazu gehören auch die Sozis und diverse Kollegen seiner eigenen Partei.
Und die Piraten müssen sich mal fragen, warum von denen eigentlich niemand auf diese Idee gekommen ist *feix*
Mir gruselt's bei dem Gedanken, was passiert, wenn wir diese Sorte Politiker nicht mehr im Lande haben. Dann wird's düster.
zum Beitrag29.10.2013 , 12:13 Uhr
Ressentiments sind wie Nebelbomben. Schlagzeilen für das einfache Volk, die von den eigentlichen Problemen ablenken. Aber Mozilla ist auch made in USA :) Die Festlegung auf Nationalitäten ist ohnehin ein veralteter Reflex.
Hier geht es eher um Wissende und Unwissende und um alte menschliche Verhaltensauffälligkeiten im Allgemeinen, also z.B. Machtgeilheit und Weltoptimierungswahn. Das ist so alt wie Dschingis Khan, nur dass die aktuelle industrielle Revolution neues Spielzeug geliefert hat. Und hier in Europa gibt es eben inzwischen genügend Macher und Entscheider, die sich ihr eigenes Stück vom Kuchen made in Silicon Valley sichern wollen und als Lobbyisten-Armee rein egoistische Interessen vertreten. So funktioniert der Markt und damit auch die Politik. Da sind wir alle gleich :)
Fragt sich, ob die Schlagzeilen dieser Tage endlich einmal dazu führen, dass die träge Masse des Volkes sich mehr beginnt, für Open Source Technologie zu interessieren, bevor die Europäer ihre eigene kleine Orwell-Welt gebaut haben, so wie hier
http://www.zeit.de/2013/44/ueberwachung-privatsphaere-forschung-eu
Oder ob Informatik als Schulfach eingeführt wird, um sich aus der kommerziellen und politischen Umklammerung zu befreien. Aber bitte dann NICHT MIT DEM MICROSOFT UND APPLE-Kram, sondern basierend auf Open Source Technik!
ES IST ALLES DA UND STEHT ZUR VERFÜGUNG. Es hat schon seine Gründe, warum im ganzen Geheule über Winnetou's Treuebruch wenig bis gar nicht über die grundlegenden Dinge gesprochen wird. Also z.B. dass es die USEurope als Antwort auf diese Entwicklungen nicht gibt, weil es auch dort keine Freundschaften, sondern nur Intessenverbände gibt :) Und das es grundlegender Weichenstellung und Aufklärung bedarf, als sich ständig über die NSA oder "den Ami" aufzuregen.
zum Beitrag28.10.2013 , 13:07 Uhr
Vergleiche auch hier:
http://www.zeit.de/2013/44/ueberwachung-privatsphaere-forschung-eu
zum Beitrag28.10.2013 , 12:59 Uhr
Langsam empfindet man die Heuchelei und die geballte, gewollte Volksverdummung hinter dieser künstlichen Aufregung für bedenklicher, als der eigentliche Datenschnüffelprozess, der da seit Jahren stattfindet.
NATÜRLICH ist das ein Sturm im Wasserglas. Die Verträge der deutschen Industrie, basierend auf Hard- und Software und bereits eingerichteten Internetnet-Dienstleistern made in USA, sind doch schon längst gemacht und laufen. Und sie sind gemacht worden, weil es nichts Gleichwertiges made in Europa auf diesem Gebiet gibt und die Open Source Techniken gewollt oder ungewollt nicht genutzt werden, um sich der markttechnischen Zwangsjacke von Silicon Valley zu entziehen.
Unsere Macher und Entscheider in Politik und Wirtschaft WOLLEN gar keinen Datenschutz für die breite Masse. Denn sie WOLLEN an uns verdienen, sie WOLLEN wissen was wir denken und sie WOLLEN den gläsernen Bürger. Wir werden für die Sicherung von Macht und Interessen einer kleinen Gruppe gemeinschaftlich global verkauft.
Wäre der Protest und die Aufregung echt, müssten konsequenterweise ALLE Politiker, Prominente, Firmen, Konzerne und die komplette Medienlandschaft der BRD eigentlich ihre Sozial-Accounte auf Facebook, Google und Co. löschen und sich um unabhängige, eigene Internet-Netzwerke und entsprechenden Ersatz kümmern :) Und die Werbung amerikanischer Microsoft und Apple-Produkte müsste mit dem Warnungssatz enden:
"Vor Risiken zur Ausspähung und Manipulation Ihrer Person, fragen Sie bitte ihren Admin oder ihre gewählten Repräsentanten"
zum Beitrag26.10.2013 , 12:49 Uhr
Wenn DAS hier so stimmt
http://www.zeit.de/2013/44/ueberwachung-privatsphaere-forschung-eu
ist die ganze Aufregung nur eine riesige Alibi-Aufführung zur Beruhigung des blöden Volkes.
Man bekommt den Eindruck, dass es eigentlich nur darum geht, wer oben auf Pandora's Büchse am Deckel drehen und hantieren darf.
zum Beitrag25.10.2013 , 19:02 Uhr
Eine Medienlandschaft, die ihre eigene Existenz auf die Technik amerikanischer Konzerne aufbaut, kann keine unabhängige Medienlandschaft sein. (Und das gilt im übrigen für alle anderen Wirtschaftszweige auch). Eine Medienlandschaft die selber unentwegt die Werbetrommel für Google und Facebook schlägt, wird bezüglich der Berichterstattung und ihrer Solidarität gegenüber dem modernen Manipulations- und Überwachungsstaat unglaubwürdig.
Ich kenne keine journalistische Fernsehsendung, keine Tageszeitung, keinen Verlag o.ä. der nicht pausenlos und unentwegt Leser und Zuschauer dazu auffordert, sich bei genau jenen Firmen aus Silicon Valley anzumelden, einzuloggen (und damit datentechnisch auszuziehen), registrieren und erfassen zu lassen (besonders durch Meinungsäußerungen und Statements), die für die gleiche Daten- und Info-Schnüffelei bekannt sind, wie sie jetzt eben auch auf Merkels Handy stattgefunden haben. Ist die gleiche Technik, aus dem gleichen Land. Das eine ist im Dienste der Wirtschaft, das andere im Dienste von Politik.
Solange unsere Medien sich nicht unabhängig von diesen Konzernen machen, (und die technischen Möglichkeiten dazu sind bekanntlich gegeben), kann so eine Reaktion nicht wirklich verwundern.
zum Beitrag25.10.2013 , 15:27 Uhr
Wir haben allgemein ein Problem mit unserer Bequemlichkeit und dem Umgang mit dem digitalen Zeitalter. Wird die Technik gegen das blöde Volk so eingesetzt, dass die wirtschaftlichen Interessen gewahrt bleiben, zucken viele unserer gewählten Repräsentanten nicht einmal mit der Augenbraue. Täglich drängen und nötigen einen Firmen, Behörden und Institutionen, sich bei Google, Facebook und Co für bessere existenzielle Chancen (und aus Eigeninteresse) anzumelden und mitzumachen, oder komplette Datenprofile auf zig Servern ohne Zugangs- und Löschmöglichkeit zu speichern - natürlich alles für eine optimierte Bearbeitung und ähnliches BlaBlubb. Und unsere gesamte Medienlandschaft hängt mit dem Kopf im Allerwertesten dieser Konzerne mittendrin, weil sie zu bequem ist, mit vorhandenen Mitteln eigene und unabängige soziale Netzwerke und Geschäftsmodelle aufzubauen und sie eigentlich gerne selber Daten und Infos sammeln wollen. Einfach einklinken ist so viel bequemer, als eigene Strukturen aufzubauen. Kein Verlag, keine Fernsehsendung, die nicht ständig auf die Datensammler der bekannten amerikanischen Industrie hinweist und dafür kostenlos Werbung macht. Deshalb ist das Tam-Tam ungefähr so glaubwürdig, wie ein Hollywood-Film mit penetranter Google- und Apple-Werbeeinblendung.)
Zu meiner Schulzeit war die Literatur von Orwell, Huxley und Heinrich Mann mahnendes Beispiel einer Gesellschaft, wie wir sie nicht haben wollten, und kein gängiges Geschäfts- oder Lebensmodell. Wer so aufgewachsen ist, muss sich fragen, was da schief gelaufen ist. Oder ist diese Literatur einfach nur retro und inzwischen uncool?
Big Brothers Stimme aus dem Off:
"Das kannst Du auch alles als e-book bei Amazon kaufen, auf Facebook diskutieren oder über Dein schickes Smartphone als kostenloses App bei Apple downloaden. Und verlink Dich darüber mit Freunden bei Google+"
Zum Glück ist der Flohmarkt noch nicht abgeschafft :)
zum Beitrag24.10.2013 , 19:50 Uhr
Yeah, sorry for this.
We tested a new PC-roleplayer game with real phone numbers, damit your kiddies have new fun - and wii a new köder for datenprofile.
But believe:
Uns is it really wurscht, who is regiering, as long as half the world is angewiesen of the products of silicon valley, because you schnarchie europeans have verpennt the digital revolution. And now wii have you all in the sack and deshalb will you politics sich winden und labern and am overliebst this theme weit verbannen out of your alltag.
You can not once meet and diss eachother without unser social network, so aufgeschmissen you are :)
So get ruhig! Next week we send Euch Halloween and the newst walking dead zombies to calm down.
Hello taz! Thx for not using open source software and still sending your leser to facebook and other commercial concerns. We love you!
zum Beitrag24.10.2013 , 14:28 Uhr
Big Brother News:
Last Warning!
If you dont stop the geheule of your funny media-organs, wii close your social-network-accounts, so you have to schreib Leserbriefe again with kugelschreiber. Dont forget: without our digital industries, wii blow your arbeitsplätze away to Novosibirsk.
Better relax and watch our new tv-serien, buy auer smartphones and verkabel you in auer clouds to make this world a better place. Make a bit lärm on facebook. We like to know you well!
Wenn not, wii dreh you the saft ab and you can make business wieder on the streets.
Dont worry - we only fight terrorism.
zum Beitrag24.10.2013 , 12:37 Uhr
Yeah! We have you full on your eierchen, because you cant mäk bissniss, without auer digital industry. You cant teach your children, without auer softwär. You cant communicate without our social netwörks. And you cant beriesel your folk, without our tv-serien.
So shut up and dance to our takt! Wii tell this auch the franzmän and the others.
zum Beitrag24.10.2013 , 11:54 Uhr
Schweigt still, you bloody Tschörmäns! Oder wir stellen Euch Facebook ab, schmeissen Eure Firmen aus Google raus und verdoppeln die Kosten Eurer Updates für Apple.
zum Beitrag19.10.2013 , 12:30 Uhr
Da ist was dran. Solange wir das alte preussische Hierarchie-Denken nicht verändern, solange wird es auch keine soziale Gerechtigkeit geben. Solange der Niedriglohnsektor an der Grenze zum Arbeitsrechtsbruch bestehen bleibt, solange wird ein Teil der Gesellschaft fett und zufrieden auf Kosten einer sehr viel größeren Masse leben. Tarifpartner sollen das entscheiden? Na dann gehen wir eben in den freien Markt oder lassen Leute gleich umsonst und freiwillig arbeiten. (Beweist Euch erstmal :) Geben die Grünen dieses Thema auf, ist auch die ökologische Zukunft nicht zu schaffen, weil sie für viele Leute einfach nicht bezahlbar ist. Wer sich dem verweigert, lässt alle Betroffenen gesellschaftlich gewollt fallen. Und da gibt es nichts herum zu labern - das ist Fakt.
zum Beitrag15.10.2013 , 11:35 Uhr
Die Partei löst sich - angekommen im Bürger- und Unternehmertum - in einem Prozess der Anpassung nach und nach auf. Warum sonst wird so vehement auf Öko und Veggie gesetzt und Themen wie Niedriglohnpolitikk, der neue Orwell-Staat, Generation Praktikum und Arbeitsrechtsbruch im freien Markt so krampfig umgangen? Weil diverse Flügel schon selber bis zu den Schultern in diesem Sumpf drin stecken. Man bekommt zunehmend den Eindruck, dass der Öko-Schwerpunkt immer mehr als Placebo für jene Punkte dient, über die auch die Grünen lieber schweigen und wie alle etablierten Parteien den Mund halten, weil die Eisen einfach zu heiss sind.
zum Beitrag01.10.2013 , 12:07 Uhr
Letzlich bekommt man den Eindruck, dass die Grünen Teil jener Gesellschaft geworden sind, die die Generation Praktikum, den unterirdischen und zutiefst inhumanen Niedriglohnsektor des freien Marktes und die damit verbundene Spaltung der Gesellschaft zugunsten ihrer ökologischen Visionen, immer mehr tolerieren. Sie werden assimiliert und Widerstand ist offenbar zwecklos, denn die Partei ist scheinbar längst infiltriert von Interessengruppen, die diese Entwicklung befürworten.
Das bedeutet, dass sie ihre ursprüngliche Bedeutung aus den 80/90igern längst verloren haben, die FDP als Mehrheitsbeschaffer ablösen und wir auf eine neue Partei warten müssen, die sich traut, die tatsächlichen Probleme dieser Zeit auch konkret anzusprechen, Stellung zu beziehen und uns mit dieser Heuchelei verschont, es wäre ja alles in Ordnung und so gut wie nie.
Es wird schwierig in diesem Land, ordentlichen Protest zu wählen, wenn keine Partei aus der Mitte der Gesellschaft dafür in Frage kommt und das offizielle Erscheinungsbild auf Nebenschauplätze ausweicht, die an der Realität vorbeigehen. Wenn die Grünen nicht mehr die Eier haben, diese Rolle zu übernehmen, werden ihnen die selbigen abgerissen werden :)
Ausser der Tatsache, dass sich dadurch allerdings nichts wirklich ändert, die Verweigerung und Verdrängung bleiben wird, ist es fatal, dass man damit extremistischer Parteien jeglicher Richtung von Links bis Rechts in die Hände spielt, weil es an wirklichen Alternativen fehlt.
Noch können die Grünen sich entscheiden, ob sie ihre Bedeutung behalten wollen. Aber viel Zeit bleibt ihnen nicht mehr.
zum Beitrag23.09.2013 , 19:15 Uhr
Das Problem von Rot-Grün ist möglicherweise, dass sie Teil einer Gesellschaft sind, die kollektiv zukunftsweisende Probleme wie
2 Billionen Euro Schulden,
der Orwell-Staat als Realität,
die vergreisende Gesellschaft,
Abhängigkeit von der ausländischen IT,
Spaltung der Gesellschaft,
Generation Praktikum,
Altersarmut,
etc etc
verdrängt, verleugnet und einfach totschweigt. Und damit Teil des eigentlichen Problems ist. Demnächst haken wir uns alle wieder unter und singen "Davon geht die Welt nicht unter", aber niemand der Macher und Entscheider sagt, was Sache ist oder ist bereit, wenigstens einmal eine ehrliche Streitdebatte ANZUFANGEN, wie man die entscheidenden Dinge der Zukunft angeht. Bei soviel Verdrängung, Verweigerung und praktizierter Negativismus muss sich die Opposition fragen, wofür sie eigentlich noch gebraucht wird.
Uns Muddi und Konsorten hat jedenfalls zu all dem auch nichts gesagt und lediglich die Ängstlichen aller Richtungen eingesammelt. Und nun? Jetzt sitzen alle unterm Rock und warten auf den Sturm.
Unterhalte ich mich mit dem Nachbarn, der Familie mit 2 Kindern oder dem Verkäufer von nebenan darüber, sieht das thematisch gleich ganz anders aus. Die gesamte Situation ist irgendwie merkwürdig und surreal. Das Fussvolk wartet darauf, dass es knallt, die Steuerleute sagen nur "Alles ist so gut wie nie".
Nee, isses nicht und eine Mehrheit weiß das auch, wenn sie ihre Bildung nicht aus der BILD hat.
Und was hat Rot-Grün daraus gemacht? NIX! Geschwiegen ham se ... ausser dem Wahl-Film-Satz "In Deutschland läuft was schief" habe ich keine einzige Debatte mit konkreten Themen der unangenehmen Art gehört, keine Konzepte, keine konkreten Pläne oder Statements.
Du greifst dir doch an den Kopf, wenn dann eine Partei glaubt, die Debatte um 1x Gemüsetag pro Woche wäre das dringlichste gesellschaftliches Thema, das wir haben.
zum Beitrag23.09.2013 , 12:35 Uhr
Es ist so lächerlich, wenn Politiker schlechte Ergebnisse versuchen damit zu rechtfertigen, dass andere Schuld hätten oder Inhalte nicht richtig vermittelt wurden. In Wahrheit war das ein Wahlkampf der Jobverweigerung, da niemand die Eier hatte, sich über die unangenehmen und unbeliebten Themen dieser Zeit zu streiten und klare Pläne und Ansagen zu liefern. Dazu gehört genauso das Abhängen und Ausgrenzen ganzer gesellschaftlicher Schichten wie der Generation Praktikum, den Niedriglöhnern des freien Marktes jenseits von Tarifverträgen, der Generation 40+ in Zeiten einer digitalen Revolution, den geschönten Zahlen des AA durch Weiterbildung und anderen Statistik-Tricks, der entstehenden Autokratie gigantischer IT-Weltkonzerne und die deutsche, wirtschaftliche Abhängigkeit von ihr, die Spirale der Lebenshaltungskosten, fehlende Perspektiven für Familienplanung etc etc
Also machen sich die Leute sorgen und flüchten zu Muddi, was irgendwie logisch und konsequent ist. Es ist zu erwarten, dass die entscheidenden existenziellen Fragen auch weiterhin von keiner Partei wirklich angesprochen werden, da alle irgendwie Teil dieser Entwicklung sind, sich ihrer Folgen verweigern oder die eigene Existenz darauf aufgebaut haben. Möglicherweise gibt es eben auch genau deshalb keine starke Opposition.
zum Beitrag23.09.2013 , 11:12 Uhr
Das kommt davon, wenn man einen Wahlkampf führt, der an den Realitäten von Existenz, digitaler/gesellschaftlicher Entwicklung und Zukunftsperspektiven vieler Leute komplett inhaltlich vorbeiläuft. Die Grünen haben den Kontakt zur Strasse für einen erheblichen Teil ihrer Ex-Wähler verloren. Angesichts eines Wahlkampfes, der komplette Jobverweigerung aller Parteien demonstriert hat, (weil niemand die heissen Eisen anfassen will), ist man enttäuscht über eine Partei, die früher für das stand, was keiner ansprechen wollte. Und es geht um entscheidende existienzelle Dinge, und nicht Ernährungsberatung oder Öko-Umbau. Wer sich einredet, das Ergebnis ist Teil von gegnerischen Kampagnen oder schlechter Vermittlung der gewählten Themen, weiß offenbar nicht, was die Leute tatsächlich umtreibt.
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