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Die WahrheitTraum von einem Baum

Normalerweise ist Donnerstag der Gedichtetag auf der Wahrheit, aber besondere Feste verlangen nach besonderen Gedichten an besonderen Tagen.

Foto: reuters

Armer, armer grüner Baum.

Im Advent gilt: aus der Traum.

In den Ständer reingedrückt.

Wachsbesudelt. Sternbestückt.

Deine Nadeln sind der Grund.

Drum wirst du gesäget, und,

was dir sicher nicht gefällt,

zum Vertrocknen aufgestellt.

Armes, armes Weihnachtstier.

Kriegst zu essen nur dafür,

dass du im Dezember dann

felsenfest musst glauben dran.

Armes, armes Federvieh.

Weihnachten erlebst du nie.

Denn der Duft, der zieht durchs Haus,

geht von dir als Leiche aus.

Armes Kindlein, so ein Mist.

Dich fragt keiner, wie das ist.

Liegst da rum. Im Stall. Im Stroh.

Ochs und Esel ham kein Klo.

Vater weiß nicht, wie’s geschah.

Plötzlich warst du eben da.

Hast nicht mal ein Kinderbett.

Nur am Himmel der Komet.

Mutter schaut zur Tür heraus.

Späht nach fremden Männern aus.

Weise aus dem Morgenland

sollen kommen. Allerhand.

Bist schon ziemlich übel dran,

dass du ausgerechnet an

Weihnachten geboren bist.

Armer, armer Jesus Christ.

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1 Kommentar

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  • TIERE MÜSSEN ES NICHT SEIN



    VEGETARISCH IST AUCH FEIN



    /



    Dieses Jahr nun im Advent



    Fragte ich mich permanent:



    Gibt es gute Argumente



    Gegen Gans oder auch Ente,



    Gegen Braten aus der Pfanne,



    Gegen eine Nordmanntanne,



    Gegen Krippe in dem Stall?



    Weil in diesem "Krisenfall",



    Holger Paetz es annonciert



    Wird ein Umstand adressiert,



    Der mit Tod auch geht einher,



    Was aber nicht nötig wär!



    Nicht bekannt ist vielleicht allen:



    Bäume gibt es auch mit Ballen,



    Braten gibt es auch vegan,



    Mit Nüssen und mit Seitan,



    Dass an Jesus Wiegenfest



    Man das Vieh doch leben lässt.



    /



    Dezember 2025, MR 🪿🌲🦆