Rechter Angriff in Brandenburg: Mindestens zwei Menschen verletzt
Das Bündnis „Bad Freienwalde ist Bunt“ wollte ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzen. Direkt zu Beginn wurde die Kundgebung am Sonntag von 10 bis 15 Angreifern attackiert.

Die Polizei spricht von 10 bis 15 Angreifern. Noch vor dem Eintreffen der Polizei flüchteten die Täter. Die Verletzten mussten nicht von Rettungskräften behandelt werden. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und bittet Zeugen um Hinweise. Das Bündnis „Bad Freienwalde ist Bunt“ wollte am Sonntag mit einer Sommerkundgebung „gegen Rechtsruck, gegen Hass und Hetze“ demonstrieren. Geplant waren unter anderem ein Kinderprogramm, Livemusik und ein Graffitiworkshop.
Auf dem Instagram-Account mit dem Namen „Bad Freienwalde ist bunt“ heißt es in einem Post, dass drei Menschen verletzt worden seien. Die Polizei sei zur Zeit des Angriffs noch nicht vor Ort gewesen, heißt es weiter. Ein Polizeisprecher sagte, es werde derzeit geklärt, ab wann die Polizei da gewesen sei.
Bereits im Vorfeld hatten die Veranstalter nach Angaben der Polizei von Störungen berichtet. Es seien rund 40 Plakate, die auf die Veranstaltung hinwiesen, im Umkreis der Stadt abgerissen und gestohlen worden.
Innenminister René Wilke veurteilte den Angriff. „Das Recht auf Versammlungen und Demonstrationen ist ein hohes Gut in unserem Land. Das dabei auch die Vielfalt der Meinungen zum Ausdruck kommt, liegt in der Natur der Sache. Wer Menschen attackiert, die ein Familien- und Kinderfest organisieren oder daran teilnehmen, bewegt sich weit außerhalb dessen, was wir als Gesellschaft akzeptieren können und dürfen.“ Die Täter griffen die Gesellschaft selbst an, so Wilke. „Dagegen müssen wir uns – egal welcher politischen Auffassung – mit aller Entschiedenheit zur Wehr setzen.“
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