piwik no script img

Pistorius wird nicht SPD-KanzlerkandidatBoris Pistorius wählt Olaf Scholz

Der Bundesverteidigungsminister wird nicht Kanzlerkandidat der SPD. Scholz sei der bessere, sagte er in einem Video am Donnerstagabend.

Mach du mal: Boris Pistorius und Olaf Scholz Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin taz/rtr/dpa | Der Weg für Olaf Scholz ist frei. Die SPD hatte es spannend gemacht, die letzten Tage waren wie ein Krimi – Scholz oder Pistorius, wer tritt als Kanzlerkandidat an. Umfragen gaben den Spekulationen Auftrieb, eine deutliche Mehrheit der eigenen An­hän­ge­r:in­nen hält Boris Pistorius für den besseren Kanzler.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Um kurz vor acht am Donnerstagabend zerstreute Pistorius die Spekulationen. Auf dem YouTube und dem WhatsApp-Kanal der SPD verbreitete der Verteidigungsminister per Video die Nachricht, dass er nicht zur Verfügung stehe für das Amt des Bundeskanzlers. Das habe er „soeben“ der Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, sagte Pistorius. Der Minister betonte: „Es ist meine souveräne Entscheidung.“

Zugleich stärkte Pistorius dem Kanzler den Rücken: „Wir haben einen hervorragenden Bundeskanzler“. Olaf Scholz stehe für Vernunft und Besonnenheit. „Olaf Scholz ist ein starker Kanzler und er ist der richtige Kanzlerkandidat.“

Pistorius rief dazu auf, die Debatte um die Kanzlerkandidatur, die für Irritationen und Verunsicherung gesorgt habe, nun zu beenden. „Das schadet meiner Partei.“ Seine Bitte: „Kämpfen wir gemeinsam für eine zweite Amtszeit unseres sozialdemokratischen Bundeskanzlers.“

Doch das wird schwer. Umfragen zufolge liegt die SPD nur noch bei 14 Prozent und damit deutlich hinter der Union.

Der erneuten Kanzlerkandidatur von Bundeskanzler Olaf Scholz steht aber nichts mehr im Weg. Die Nominierung soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Montag in einer Sitzung des Parteivorstands erfolgen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • Klingt stabil und macht Mut! Dit brauchen wa ooch langsam mal. Bissl Zusammenhalt und Vernunft, der Winter wird noch hart genug werden.

  • Wenn man die Optionen durchspielt, dann wird Pistorius' Entscheidung nachvollziehbar.



    Option A: Scholz kandidiert, die SPD fährt 14% ein. Scholz zieht sich ins Privatleben zurück. Pistorius als beliebtester Politiker der SPD richtet die Partei neu aus.



    Option B: Pistorius kandidiert, die SPD fährt 17% ein. Scholz zieht sich ins Privatleben zurück. Pistorius ist wegen des traurigen Wahlergebnisses beschädigt. Teile der Partei geben ihm als Königsmörder dafür die Schuld.

  • Endlich, Schluss der Diskussionen.



    Schön ist auch, dass die Chancen für Habeck Punkt für Punkt wachsen, was ich ja eigentlich für ganz schön unwahrscheinlich hielt.

  • Da hat sich die SPD-Linke durchgesetzt. Das Wichtigste war wohl zu vermeiden, dass der Seeheimer Kreis eventuell Aufschwung bekommt. Wieviel Prozentpunkte man bei der Wahl bekommt, ist dagegen gleichgültig, Man wird ja eh kleiner Partner in der kommenden GroKo.

    Und so kann Scholz wieder einen Posten in der Regierung bekommen. Wäre er vorher abgesägt worden, wäre er der Loser.