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„Project 2025“-Manifest in den USAEin autoritärer Herrschaftsplan

Das „Project 2025“ ist eine Blaupause für den grundlegenden Umbau der US-Demokratie. Was genau sieht das Manifest vor?

Protestaktion gegen Donald Trump vor dem Kapitol in Washington D.C.: Chris­t*in­nen haben ein goldenes Kalb aufgestellt Foto: Kevin Wolf/ap

Was ist das „Project 2025“?

Das von der konservativen Heritage Foundation kuratierte und zusammen mit vielen anderen rechten Thinktanks und Lobbyorganisationen veröffentlichte Werk, ist wohl der detaillierteste Plan für eine Regierungsübernahme, der in der US-amerikanischen Geschichte je geschrieben wurde. Auf über 900 Seiten legen die 34 Au­to­r*in­nen – 31 davon Mit­ar­bei­te­r*in­nen der ersten Trump-Regierung – ihre Ideen zur Umgestaltung der Exekutive dar. Kernsätze sind etwa: Nichts ist „wichtiger als der Rückbau des zentralisierten Verwaltungsstaats. Politisch ernannte Beam­te, die dem Präsidenten unterstellt sind und in der Exekutive Entscheidungsbefugnis haben, sind der Schlüssel zu dieser wichtigen Aufgabe. Die nächste Regierung darf diese Autorität nicht an überparteiliche „Experten“ abtreten“.

In politisches Handeln übersetzt heißt das: Statt des bei einem Regierungswechsel üblichen Austauschs von rund 4.000 leitenden Re­gie­rungs­mit­ar­bei­te­r*in­nen auf Bundesebene sollen ungefähr 50.000 Posten innerhalb aller Bereiche der Bundesregierung mit Trump-loyalen Parteigängern besetzt werden. Das wäre die Vollendung des von Trumps früherem Chefstrategen Steve Bannon 2016 vorgegebenen Ziels der Zerstörung des demokratischen Staats von innen. De facto würden damit die Grenzen gesprengt, die ein gefestigtes Ins­ti­tu­tio­nen­sys­tem ex­tre­mis­tischen Regierungsbestrebungen setzt. In der Rhetorik der verschwörungsideologischen Neuen Rechten wird das als Kampf gegen den „Deep State“ markiert.

wochentaz

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Und was bedeutet das jetzt im Detail?

Das „Project 2025“ bringt viele rechts­populistische Talking Points der vergangenen Jahre wieder aufs Tableau – von der angeblichen Übergriffigkeit der Coronamaßnahmen bis zum Kampf für den Verbrennermotor. Sein radikaler Kern besteht aber in der Abschaffung etlicher Bundesinstitutionen, darunter die Bundespolizei FBI, das Heimatschutzministerium, das Bildungsministerium und das Handelsministerium. Die Mittel für das Justizministerium sollen drastisch gekürzt werden.

Damit gehen die Ideen der Au­to­r*in­nen deutlich über Staats- und Regulierungsfeindlichkeit aller bisherigen republikanischen Regierungen hinaus. Schon nach der ersten Präsidentschaft Donald Trumps hatten einige Ministerien, in denen vier Jahre lang etliche Stellen durchaus absichtsvoll unbesetzt geblieben waren, Schwierigkeiten, ihre Funk­tions­fä­hig­keit wiederherzustellen. Würde „Project 2025“ umgesetzt, wäre das tatsächlich ein Zerstörungswerk, was so schnell nicht repariert werden könnte.

Wer sind die Köpfe hinter dem „Project 2025“?

Sichtbarster Kopf ist Kevin Roberts, der Chef der Heritage Foundation, der auch das Vorwort geschrieben hat. Roberts steht seit 2021 an der Spitze des konservativen Thinktanks. Er fordert eine „zweite Amerikanische Revolution, die unblutig bleiben wird, falls die Linke das zulässt“. Seine Gedanken trug er auch in einem in diesem Sommer veröffentlichten Buch unter dem Titel „Washington niederbrennen“ zusammen. Das Vorwort dazu steuerte J. D. Vance bei, Trumps Vizekandidat.

Weitere wichtige Figuren hinter dem „Project 2025“ sind Trumps ehemaliger Berater Stephen Miller und Paul Dans, der das „Project 2025“ bis Juli 2024 leitete. Dans war unter Trump für Personalentwicklung zuständig – die wichtigsten Ideen zur Ausbildung und Einstellung ideologisch gefestigter Trum­pis­t*in­nen kommen von ihm.

Ist das jetzt offi­ziell Trumps Wahlprogramm?

Nein. Trumps eigenes Wahlprogramm trägt den Namen „Agenda 47“ und ist in großen Teilen auf seiner Website nachzulesen oder in Form von Videos anzuschauen. Auf das „Project 2025“ angesprochen, beteuert Trump stets, er wisse nichts davon, kenne die Au­to­r*in­nen nicht und habe es nicht gelesen.

Nur Letzteres davon ist glaubwürdig – tatsächlich hält es niemand für möglich, dass sich Trump in eine 900-Seiten-Lektüre vertiefen könnte. Inhaltlich allerdings gibt es diverse Überschneidungen zwischen seinem eigenen Wahlprogramm und dem lediglich viel detaillierter ausformulierten „Project 2025“. Und die Heritage Foundation war schon bei Trumps erster Amtszeit politikberatend tätig und sah nach drei Trump-Jahren 64 Prozent ihrer Vorschläge umgesetzt. Die allerdings gingen damals längst nicht so weit wie das „Project 2025“.

Wie reagiert die US-amerikanische Öffentlichkeit?

Im Prinzip könnte es ein großer Pluspunkt für Trump sein, anders als 2016 diesmal vorbereitet anzutreten, mit detaillierten Vorstellungen samt Personaltableau. Aber seit dem ersten Bekanntwerden des „Project 2025“ spricht niemand so viel darüber wie die demokratischen Wahlkämpfer*innen. Schon Joe Biden, der bis Ende Juli noch der designierte Kandidat war, twitterte beständig die Aufforderung, sich mit den Inhalten des konservativen „Mandates for Leadership“ zu befassen.

Auch die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, streut in nahezu jede Wahlkampfrede die Warnung vor „Project 2025“ ein – für sie eine Blaupause für die Zerstörung der US-amerikanischen Demokratie. Die Vorschläge von „Project 2025“, gepaart mit der immer wütenderen Rhetorik Trumps ergeben tatsächlich das Bild einer aufziehenden autoritären Herrschaft. Und wenn Trump schwadroniert, er wolle zur Not das Militär einsetzen, um „Amerikas Feinde im Inland“ zu bekämpfen, etwa so „linksradikale Wahnsinnige“ wie die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, oder den Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses, Adam Schiff, dann scheint jede Warnung berechtigt.

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19 Kommentare

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  • Das Papier - ich habe es auch nicht gelesen😉 - zeigt wohl, dass es auf der rechten Seite einen ausgereiften Plan gibt, wie mit dem Rückbau von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten zu verfahren ist. Die Figur Donald Trump scheint dabei nur ein nützlicher Idiot zu sein, ein Mittel zum Zweck. Putin scheint es wohl auch so zu sehen.



    Die Aktivitäten/Angriffe rechter intellektueller Thinktanks (hier wie dort) erfolgen aber aus dem Herzen der liberalen westlichen Demokratie, sie sind letztlich ein Elitenprojekt. Sie mögen den Interessen Xis, Putins u.a. nützlich sein, verfolgen aber eine andere Agenda: im Kern geht es um die Rettung (und globale Durchsetzung) des Neoliberalismus, notfalls unter Zuhilfenahme faschistischer „Werkzeuge“.



    Und die Hintermänner scheinen ein Interesse daran zu haben, die Wirkungen in der Gesellschaft allein als ein Ergebnis der Desinformation Putins darzustellen. Tatsächlich aber ist es „Fleisch vom Fleische“ des westlichen neoliberalen Verständnisses von Demokratie - Liberale und manche Linke gehen da in der Analyse zuweilen in die Irre.

  • Wie epochal weitreichend und gruselig die Veränderung der USA bei einem Wahlsieg Trumps werden wird, ist kaum zu überschätzen. Ich sehe nicht dass sich die deutsche oder europäische Politik ernsthaft darauf vorbereitet. Aber vielleicht arbeiten sie ja tatsächlich heimlich daran, um zu verhindern, daß sich Panik ausbreitet. Denn es würde extrem übel für Europa werden. Nicht nur für die Ukraine.

    • @Monomi:

      Naja, die ganzen Probleme und Verwerfungen der westlichen Demokratien, die wir gerade erleben, werden ja irgendwie auf das „Wirken“ Putins zurückgeführt und nicht als inhärent betrachtet. Auch wenn Autokraten ein Interesse daran haben, dass der Westen schwächelt, so kann ich im westlichen Lager nur wenig Selbstreflexion erkennen. Das führt dazu, globale Entwicklungen und die tatsächlichen Kräfteverhältnisse falsch einzuschätzen - letzten Endes versteht man nicht so richtig, warum Autokratien so erfolgreich sind und immer raumgreifender werden, man empört sich nur ohne Ende.



      Gerade die Grünen stehen heutzutage außenpolitisch für diese Fehleinschätzungen - obwohl ich sie vor rechten, schwurblerischen Diffamierungskampagnen (Ökodiktatur!) immer noch in Schutz nehmen würde.

  • Ich habe gerade im Guardian einen interessanten Artikel gelesen, wonach die Chancen der Kandidatin der Demokraten nicht schlecht seien. - Weite Kreise der Demokratischen Partei seien in Panik geraten, jedoch - so meint es der Guardian - zu Unrecht. Donald Trump habe den Zenit seiner Umfragewerte überschritten.

    www.theguardian.co...ection-polls-close

  • Was für ein erschreckender Bericht!



    Danke für die Information.



    Interessant ist, dass ich, obwohl ich seit Harris Kandidatur so einige Artikel zum US Wahlkampf gelesen habe, an dieser Stelle erstmals davon erfahre.



    Meinungsbilder über Harris angeblich programmatische Schwäche und die Kritik, die Demokraten würden nur mit Anti Trump



    Argumenten Wahlkampf machen, habe ich jedoch in jedem zweiten Artikel gelesen.



    Die Zerstörung der Demokratie von innen ist allerdings ein Thema, das bei einer demokratischen Wahl durchaus thematisiert werden sollte.



    Ich vermute, die "afd" denkt nicht ganz so weit, aber es klingt so, wie man/frau sich eine derartige "Machtübernahme" albträumt.

  • DT ist ja nur ein Tel des Problems. Sollte er gewählt erden gehe ich nicht davon aus das er die 4 Jahre gesundheitlich durchhält und dann kommt Vance.



    In den USA tummeln sich gerade viele die aus den Staaten eine Diktatur machen wollen und ich glaube nicht das sich das alle US-Bürger gefallen lassen würden. Unruhen wären da vorprogramiert.



    Alles keine schöne Entwicklungen da drüben.



    Steve Bannon hat das ganze Arbeit geleistet und die Brunnen vergiftet wie auch in Europa.



    Da die Politik in den USA auch Auswirkungen auf den Rest der Welt hat sind das keine guten Aussichten.



    Und nach allem was man jetzt so aus den USA hört hat DT gute Chancen wiedergewählt zu werden.

  • Tatsächlich ist dieses Programm mehr als ein Plan der Zerstörung. Er soll „Checks and Balances“ ausschalten und alle Institutionen, die ein Funktionieren des Staates unabhängig vom Präsidenten garantieren.



    Kürzer: Es ist ein Masterplan zur faschistischen Gleichschaltung.



    Dazu passt, dass ranghohe ehemalige Mitarbeiter:innen von Trump ihn jüngst offen als „Faschisten“ bezeichnet haben (www.theguardian.co...als-denounce-trump ), allen voran General John Kelly, der das auch sehr detailliert ausführt als diktatorisch, autokratisch, militaristisch, ultranationalistisch, gewalttätig gegenüber jeder Opposition (www.theguardian.co...-president-fascist ).



    Trump möchte ein politischer „Strongman“ sein wie Putin, Xi und dergleichen Diktatoren. Unterstützt wird er dabei von den Multimilliardären des Silicon Valley wie Musk, Thiel, zurückhaltender wohl auch weiteren, und superreiche Anteilseigner nehmen auch bereits Einfluss auf die Presse.



    Und um das noch einmal deutlich hervorzuheben: Trumps „Burn Washington down“-Kampagne ist Fleisch vom Fleische des deutschen Antiamerikanismus!

    • @Zangler:

      Die Bundesstaaten lassen sich aber nicht so ei fach gleichschalten.

    • @Zangler:

      Den letzten Satz verstehe ich nicht, was soll diese Aussage bedeuten?

      • @Kunoberti:

        Ja, das würde ich den Foristen auch fragen wollen. Allem anderen kann ich zustimmen, aber wenn @Zangler das meint, was ich vermute, ist es (auf gut amerikanisch) Bullshit.

      • @Kunoberti:

        Abgesehen davon, dass Thiel und Trump deutschstämmig sind und Trump Hitler, andere Nazis und Wehrmachts-Generäle verehrt: Was Trump und seine Bewegung „Washington“ vorwerfen, ist genau das, was auch BSW und AgD „Amerika“ vorwerfen. Ginge es nach ihnen, hätte Putin freie Hand in der Ukraine, würden die Angehörigen von Minderheiten dort bleiben oder sogar dahin gehen (auch unfreiwillig), wo sie „hingehören“, würden die bürgerlichen Freiheiten geschleift, weil sie Privilegien der Bankiersfamilien seien usw.

  • " Schon Joe Biden, der bis Ende Juli noch der designierte Kandidat war, twitterte beständig die Aufforderung, sich mit den Inhalten des konservativen „Mandates for Leadership“ zu befassen."

    "...tatsächlich hält es niemand für möglich, dass sich Trump in eine 900-Seiten-Lektüre vertiefen könnte."

    Eben. Wie viele Wähler lesen schon 900 Seiten Pamphlete?

    Auch bei uns gibt es doch nur Wenige, die vor Wahlen komplette Wahlprogramme lesen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Trump ist offensichtlichnicht der Mastermind des politischen Umsturzes. Heißt : Der Umsturz Versuch wird nicht verschwinden, wenn Trump verliert. Sondern die Leute, die diesen 900 Seiten Plan entwickelt haben, werden sich eine neue Frontfigur wählen. Vielleicht Vance, vielleicht Musk, vielleicht jemand weniger verrückt wirkenden, vielleicht eine Frau. Trump wird sich wundern, wie schnell er völlig bedeutungslos wird.



      Aber Harris wird ab Tag 1 gegen die Akteure dieses Plans weiter ankämpfen müssen. Die werden nicht 4 Jahre bis zur nächsten Wahl warten. Jede Nachwahl für den Kongress wird battleground.

  • [Schwurbel-An]



    Vielleicht sollte sich der Donald dann doch in die 900 Seiten einarbeiten und guten Willen kundtun. Wenn man bereits einen Programm-affinen Vize hat sollte man sich im klaren sein, dass ein unwillig und/oder inkompetenter Clown nach dem Aufstoßen des Höllentores für die Erzdämonen nicht länger von Nützen ist...wäre ja nicht der erste Schuss der sich in der hochgepeitschten Atmosphäre löst....[Schwurbel-aus]

    Dieses Machwerk sollte auch bei uns zur Pflichtlektüre werden - wir folgen den Entwicklungen und Trends aus den USA stets mit ein paar Jahren Verzögerung (nehmen es so hin). Denke die 900 Seiten dienen allein der Abschreckung vom "einfachen" Wahlvolk. Wie im Artikel beschrieben wird sich weder dieses noch Trump damit ernsthaft auseinander setzen wollen.

  • Ich nehme weltweit den Trend wahr, dass nur noch die eigene Meinung richtig ist und man das radikal durchsetzen will.



    Sei es die USA, wo wie hier sehr anschaulich beschrieben, aus der Demokratie ein höriger Machtapparat konstruiert werden soll.



    Sei es Italien, wo einfach per Dekret eine richterliche Entscheidung bezüglich der Außenlager in Albanien kassiert werden soll und gleich noch eine Verfassungsänderung hinterher, um "klare Grenzen gegen die roten Richter" zu ziehen.



    Die Idee, radikal die eigene Meinung durchzuboxen ist aber auf der linken Seite weltweit nicht weniger populär, man hat nur gerade nicht das Momentum.



    Stichwort AfD FPÖ RN VOX etc vom politischen Alltag ausgrenzen oder gleich komplett verbieten.



    Weltweit sind rechte Hardliner schwer im Aufwind, die Linke fast ausnahmslos in der Defensive. Man könnte das als typische Welle betrachten, gefährlich ist für mich die Tatsache, dass auf beiden Seiten ein absoluter Anspruch besteht allein die einzig wahre Meinung zu haben.



    Man toleriert das Gegenüber nicht mehr, das erinnert schwer an die Zeit vor 100 Jahren wo Linke und Rechte ebenfalls ohne Bandagen gegeneinander kämpften mit katastrophalem Ausgang für die gesamte Welt

    • @Farang:

      Vor 100 Jahren haben nicht "Linke und Rechte gegeneinander gekämpft" was dann zu einem katastrophalen Weltkrieg geführt hat sondern der Faschismus hat diesen Krieg angezettelt. Ähnlich wie heute Putin auch mit Blut-und-Boden Rethorik die Ukraine angreift und die russische Gesellschaft gleichschaltet.

    • @Farang:

      Wie soll ich als überzeugter Republikaner, als Anhänger des sozialen Rechtsstaats mit FDGO und als säkularer „Linker“ obendrein, denn Leute „tolerieren“, die unsere Verfassung abschaffen, unsere Freiheiten schleifen, meine Freund:innen des Landes verweisen (das ist die „Remigration“, auf die auch einige konservative „Demokraten“ aus der Union zu hoffen scheinen), mich ins Gefängnis stecken oder ermorden wollen (Trump hat mit letzterem gedroht: „meine Generäle“ sollen militärisch gegen Schwarze, Latinos und Demokraten im eigenen Land vorgehen)?



      Hören Sie genau hin, was die rechten (und meinetwegen auch einige wenige „linke“) Feinde unserer freiheitlichen Republik so fordern. Das einzig Gefährliche ist, dass manche noch immer glauben, dass die Diktatur der stalinistischen Kader „links“ war und z.B. die Grünen oder die SPD zu gefährlichen „Linken“ erklären.



      Nein: Der Feind steht rechts! Es sind die Vertreter:innen der „Ideologie der Ungleichwertigkeit“ von menschlichem Leben, um es mit Wilhelm Heitmeyer zu sagen.

    • @Farang:

      Das italienische Gericht hat meines Wissens sein Urteil eben vor allem formal begründet: Eine bloße Verwaltungsordnung sei nicht ausreichend für eine solch tiefgreifende Verfahrensänderung. Solche Formfehler erlauben es aber eben auch, ein Verfahren schnell abzuschließen ohne viel kompliziertere Aspekte noch aufwändig abzuwägen. Ein solcher Formfehler kann dann aber eben auch relativ einfach geheilt werden – ohne dass damit geklärt ist, ob es sich überhaupt rechtlich nach Gesetz, Verfassung und bindendem, internationalen (Menschen-)Recht um eine Zulässige Maßnahme handelt.



      Aber sonst bin ich ganz bei Ihnen, auch Kickls (?) Aussage, die Justiz dürfe über politische Entscheidungen nicht urteilen, sind erschreckend typisch für die Debatte.

  • Help, Indeed.



    & wichtig -



    Die rinks-lechts-Parameter 🇺🇸 - sind mit denen der alten Welt - insbesondere Schland nicht vergleichbar!



    Links? Mach Bosse. Gab‘s mal in den fiftys …



    Zunächst: Erinner mich gut - wie einem step by step im verfassungsrechtlichen Seminar bei allen checks and balances dämmerte - daß aufgrund des 🇺🇸 Systems ein Nixon ein Trump möglich - nicht zu verhindern war - sein würde.



    Links? - 🔗 - Demokraten? Spurenelemente.



    Ein Kommilitone stellte als Austauschstudent den Sozialstaat des Grundgesetzes anhand der Freiburger Schule Horst Ehmke Konrad Hesse Peter Häberle et al. dar.



    Der Pastorensohn wurde ernsthaft gefragt - ob er Kommunist sei. (Was im Seminar große Heiterkeit bei seinem Bericht ausgelöste.



    Gut - das war Houston Texas (…nicht Arizona;).



    Aber da waren nicht nur Republikaner unter den Zuhörern. Newahr



    Normal •