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Ampel streitet um Kinderfreibetrag

Lindner will höheren Kinderfrei­betrag, aber nicht mehr Kindergeld

Die FDP hat Kritik aus der SPD an einer geplanten Erhöhung des Kinderfreibetrages zurückgewiesen. SPD-Parteichef Lars Klingbeil hatte in der Bild die Pläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) als „ungerecht“ kritisiert, weil damit nur Familien mit sehr hohen Einkommen entlastet würden. Denn das Kindergeld für niedrigere Einkommen soll gleich bleiben. Dazu hieß es am Sonntag aus dem FDP-Präsidium, das aktuelle Vorgehen bei Steuerfreibeträgen und Kindergeld gehe auf Kanzler Olaf Scholz (SPD) zurück. Klingbeil solle sich besser mit Scholz abstimmen.

„Es wurde 2022 auf Anregung von Olaf Scholz entschieden, das Kindergeld einmalig überproportional auf 250 Euro zu erhöhen“, hieß es im FDP-Präsidium. „Der Kinderfreibetrag in der Steuer sollte dagegen im üblichen Verfahren nachgezogen werden. Nichts anderes ist geplant.“ Wenn die SPD eine einheitliche Position habe, könne man in der Koalition beraten. Eltern bekommen automatisch entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Das Finanzamt prüft, was für sie vorteilhafter ist. Der Freibetrag lohnt sich oft nur bei höheren Einkommen. Der Freibetrag wurde zum 1. Januar bereits von 6.024 Euro auf 6.384 angehoben und soll nach den Plänen des Finanzministeriums rückwirkend auf 6.612 Euro steigen. Das Kindergeld war 2023 auf einheitlich 250 Euro pro Monat und Kind gestiegen.

Klingbeil sagte der Bild: „Nur Familien mit sehr hohen Einkommen zu entlasten halte ich für ungerecht.“ Gerade diejenigen, die jeden Tag ihr Einkommen hart erarbeiteten und sich nebenbei um ihre Kinder, die Nachbarn und den Verein kümmern, sollten entlastet werden. Auch die Grünen appellierten: „Familien in der Mitte dürfen nicht leer ausgehen.“ (dpa)

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