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Ausbau der WindenergieGut, aber nicht gut genug

Der Windkraftausbau kommt kräftig voran, bleibt aber hinter den Zielen der Bundesregierung zurück. Vor allem im Süden gibt es nur wenige neue Anlagen.

Rotorblatt im SChwebezustand: Installation einer Windkranftanlage Foto: Paul Langrock

Berlin taz | Der Ausbau der Windenergie an Land kommt zwar enorm voran, liegt aber deutlich unter den Zielen der Bundesregierung. Vor allem im Süden läuft der Ausbau schleppend, kritisieren der Bundesverband Windenergie und der Verband der Energieanlagenbauer, VDMA Power Systems.

Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms in Deutschland aus Erneuerbaren kommen. Die Windenergie spielt dabei eine wichtige Rolle. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht vor, dass bis 2030 an Land Kapazitäten von 115 Gigawatt geschaffen werden. Zurzeit sind etwa 61 Gigawatt vorhanden. 2023 wurden zwar fast doppelt so viele Kapazitäten wie im Vorjahr bei Ausschreibungen bezuschlagt, aber damit wurde nicht einmal die Hälfte des politischen Ziels erreicht.

Nach einer Auswertung der beiden Verbände wurden im vergangenen Jahr 745 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 3.567 Megawatt errichtet. Insgesamt gibt es damit in Deutschland 28.677 Windkraftanlagen. Für 2024 gehen die Verbände von einem Zuwachs von mehr als 4 Gigawatt Leistung aus. Etwa 8 Gigawatt wären erforderlich.

Stark ausgebaut wird die Windenergie vor allem in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. „Die anderen Länder müssen nachziehen, insbesondere die Südländer“, sagte die Präsidentin des Bundesverbands Windenergie, Bärbel Heidebroeck. „Der Süden muss aufwachen und endlich handeln.“ Vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen wurden sehr wenige Windräder errichtet.

Heidebrock glaubt, dass die Ziele trotz des Rückstands bis 2030 erreicht werden können. „Das ist machbar, aber es müssen auch alle wollen“, sagte sie. Das sieht auch der Geschäftsführer von VDMA Power Systems, Dennis Rendschmidt, so: „Aus Sicht der Anlagenbauer ist das Glas eher halb voll als halb leer.“ Allerdings müsse die Politik Hürden abbauen, etwa mehr Flächen für Windkraft ausweisen und für schnellere Genehmigungen sorgen. Das gilt nicht nur für die Anlagen, sondern auch Transporte von Bauteilen. In den Niederlanden werden Genehmigungen dafür in 15 Tagen erteilt. In Deutschland dauert das mehr als zwölf Wochen.

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4 Kommentare

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  • Es gibt gute Gründe, warum die Genehmigung für WKA so lange dauern wie sie dauern. Das ganze Verfahren ist sehr komplex und es sind die unterschiedlichsten Player involviert.

  • Ich bin kein Freund der Windenergie, weil die Landschaft mit den vielen Anlagen zugepflastert wird. Aber!!!! Man kann die Ungetüme wieder abbauen.



    Spätestens, wenn die Kernfusion funktioniertg - also in 50 Jahren.

    Deshalb muss viel mehr Förderung der Geothermie erfolgen. Gleiches gilt für Bio-Kraftwerke. Selbstverständlich auch CCS. Die Zementhersteller in NRW haben endlich einen Anfang gemacht.



    Wintershall ist an einem CCS-Projekt beteiligt, dass jährlich 500.000 t CO2 unter die Nordsee speichern will. Ein britisches Projekt.

    • @Jonny Rotten:

      Bis dahin müssen aber viele Stromtrassen verlegt werden. Mit der laut WSJ dümmsten Energiepolitik der Welt kommen wir - oh Wunder - nicht voran. Warum machen wir es nicht einfach wie alle anderen Länder?

      Apropos: Habe in Spanien gerade unseren Stromtarif umgestellt: 11 Cent netto rund um die Uhr.

      Allein daran kann man schon erkennen, wie abgrundtief dämlich die Energiepolitik in Deutschland ist. Viel Ideologie, wenig Fakten und Physik und ein erhebliches Maß an Realitätsverweigerung.

    • @Jonny Rotten:

      Ich glaube kaum, dass die Kernfusion in 50 Jahren wirtschaftlich und zur Wind- und Solarenergie konkurrenzfähig sein wird (wenn sie denn überhaupt kommen sollte).

      Super damit können wir ja nicht mal die Emissionen tilgen, die durch das Ausbleiben eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen entstehen.