Ranking der Deutschen Umwelthilfe: „Rote Karte“ für Klimaministerium
Setzt ausgerechnet Habecks Ressort auf spritschluckende Dienstwagen? Sein Staatssekretär fühlt sich von der Deutschen Umwelthilfe ungerecht behandelt.
Allerdings nannte Klima-Staatssekretär Sven Giegold das DUH-Ergebnis in einem Tweet „irreführend“. Er und sein Amtskollege Udo Philipp besäßen gar keinen Dienstwagen – beide nutzten stattdessen ihr Dienstfahrrad. Im DUH-Check wurde jedoch beiden ein Dienstwagen mit Dieselantrieb aus dem Ministeriumsfuhrpark angerechnet.
So kommt das Klimaressort auf einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 138 Gramm pro Kilometer. Für eine „Grüne Karte“ wäre ein CO2-Ausstoß unter 95 und für eine „Gelbe“ unter 113 Gramm pro Kilometer nötig. Würde man die beiden Radler mit null Gramm CO2 rechnen, käme das Ministerium auf durchschnittlich 88 Gramm CO2 pro Kilometer – und eine „Grüne Karte“.
So einfach sei das aber nicht, merkt DUH-Sprecher Matthias Walter an. „Auf Nachfrage wurde uns vom Ministerium bestätigt, dass die beiden sehr wohl Autos aus dem Fuhrpark verwenden. Mit einem CO2-Ausstoß bis zu 173 g/km im realen Betrieb – also extrem klimaschädlich.“ Nur wenn die Staatssekretäre nie Autos des Ministeriums nutzten, würden sie auch mit null CO2-Emissionen geführt.
Insgesamt steht die neue Bundesregierung im Dienstwagen-Check besser da als die alte. Dreißig Spitzenpolitiker:innen erhielten von der DUH die „Grüne Karte“, fast doppelt so viele wie im letzten Jahr. Allerdings: Justiz- und Forschungsministerium liegen weit hinten, vor allem wegen der vielen Hybrid-Dienstautos.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Debatte um SPD-Kanzlerkandidatur
Schwielowsee an der Copacabana
BSW und „Freie Sachsen“
Görlitzer Querfront gemeinsam für Putin
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Papst äußert sich zu Gaza
Scharfe Worte aus Rom
Wirtschaftsminister bei Klimakonferenz
Habeck, naiv in Baku
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken