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Übersterblichkeit in Deutschland46.000 Verstorbene mehr

Eine Statistik zeigt, dass seit Ausbruch der Pandemie mehr Menschen gestorben sind. Das lag jedoch nicht nur an den an Covid-19-Toten selbst.

Mehr Todesfälle durch Corona: Sarg in einem Krematorium in Celle Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Die Coronawellen haben in Deutschland zu einer Übersterblichkeit geführt. Das belegt nun eine aktuelle Analyse der Sterbefall-Statistik des Statistischen Bundesamts. Die am Donnerstag vorgestellte Auswertung vergleicht dabei die Todesfälle seit Januar 2020 mit dem Mittelwert der vier Jahre zuvor.

Mit Blick auf das Kalenderjahr 2020 starben insgesamt rund 985.600 Menschen. Das waren 46.000 Verstorbene mehr als im Jahr 2019 – obwohl die Grippewelle äußerst milde ausfiel. Bei rund 5 Prozent aller Verstorbenen 2020 war Covid-19 entweder die Haupttodesursache oder trug als Begleiterkrankung zum Tod bei.

In den ersten zwölf Monate der Pandemie, vom März 2020 bis zum Februar 2021, starben demnach 71.000 Menschen mehr als in den zwölf Monaten davor, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Der höchste Anstieg an Todesfällen war demnach im Zeitraum der zweiten Welle ab Oktober 2020 zu verzeichnen. Er lag deutlich vor dem typischen Anstieg der vorangegangenen vier Jahre durch die Grippe.

Auch die anderen Wellen führten zu untypischen Höchstwerten. Die Analyse berücksichtigt den demografischen Wandel, durch den ein Anstieg der Todeszahlen zu erwarten gewesen sei. Mit der „Alterung der Bevölkerung“ ließe sich aber nicht der gesamte Anstieg erklären, heißt es in einer Presserklärung der Bundesamts.

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Die Daten verdeutlichen jedoch erneut, dass vor allem ältere Menschen an Covid-19 sterben. Mehr als zwei Drittel der Coronatoten waren 80 Jahre alt oder älter. Aber unter den Toten waren auch viele Menschen mit Vorerkrankungen, die zur Risikogruppe zählten. Etwa Menschen mit Herzproblemen, Demenz, einer Niereninsuffizienz oder Diabetes. Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, dass es sich dabei um sogenannte Volkskrankheiten handle, die sehr verbreitet sind.

Planbare Operationen verschoben

Der gesamte Anstieg der Todeszahlen ließe sich aber nur zum Teil durch diejenigen erklären, die mit oder an Corona verstorben seien und deren Zahlen das Robert Koch-Institut veröffentlicht. Verstärkend komme hinzu, dass die Krankenhäuser durch Covid-19-Patient*innen stark ausgelastet seien. Deshalb mussten und müssen planbare Behandlungen und Operationen verschoben werden. Dazu zählen Eingriffe wie Tumor- oder Herzklappenoperationen.

Das Bundesamt für Statistik analysierte auch die Situation in den Krankenhäusern. Demnach wurden 2020 in den Krankenhäusern fast 690.000 Operationen weniger durchgeführt als 2019 – das entspricht einem Rückgang um rund 10 Prozent. Zudem gab es im gleichen Zeitraum in Deutschland fast 2,5 Millionen Krankenhausbehandlungen weniger – das entspricht ­einem Rückgang um 13 Prozent. Rund 176.000 Pa­ti­en­t*in­nen waren mit oder wegen Covid-19 in deutschen Krankenhäusern. Etwa 36.900 von ihnen mussten intensivmedizinisch versorgt werden – rund 21.400 wurden künstlich beamtet.

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10 Kommentare

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  • Kann mir mal Jemand erklären wie die amtliche Sterbestatistik in RLP zu verstehen ist ? Was ist im Februar / März 2018 passiert als die Sterblichkeit so extrem angestiegen ist ?

    www.statistik.rlp..../detail/News/3156/

  • Erstmal: Ja, es gab mehr Tote als statistisch zu erwarten war. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

    Nur waren es etwa 26.000 mehr als auf Grund der Alterung der Bevölkerung zu erwarten war. Auch eine gewichtige Zahl, gewiss. Ein wenig Präzision ist dennoch angebracht.

  • Die Info, auf die ich am neugierigsten wäre, finde ich irgendwie nicht: Wie hoch ist denn die Übersterblichkeit von Februar 2020 bis heute insgesamt? Deckt sie sich ungefähr mit der offiziellen Statistik der Coronatoten (ca. 105.000)?

    • @Soda:

      Ich finde die Grafik dazu nicht mehr, aber darin stand: D hat leicht



      mehr Coronafälle erfasst als die Übersterblichkeit beträgt. Daraus folgere ich: die Daten sind ziemlich vollständig und in den Lockdowns kam es zu (positiven) gegenläufigen Effekten.

      Es gibt andere Länder, da ist eine massive Untererfassung festzustellen.

    • @Soda:

      Das muss man händisch berechnen: Übersterblichkeitsstatistiken für jeden Monat addieren.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Ob mit oder an, bei Coronatoten füllen sämtliche Patienten die Statistiken. Bei Impftoten ist in jedem Fall die Alterschwäche die Ursache. Rechnet man die Impftoten in Taiwan auf Deutschland hoch, verstecken sich in der deutschen Übersterblichkeit rund 5000 Impftote. Vergleicht man die Anzahl Fälle mit schweren Nebenwirkungen in Deutschland und Schweden, erscheint eine ähnliche Diskrepanz.



    Hinzu kommen die in Deutschland völlig überlasteten Krankenhäuser bei schwindendem Personalbestand, was vermutlich zu wesentlich mehr Todesfällen durch Krankenhauskeime führt.



    Daten werden in Deutschland zu beliebig erhoben und interpretiert, als dass die dargestellten, normalerweise sinnigen Zusammenhänge noch einen fundierten Aussagewert hätten. Sicher haben wir eine Pandemie, sicher sind Menschen an Covid-19 gestorben, nur wieviele findet man ganz sicher nicht aus deutschen Daten heraus.

    • @05653 (Profil gelöscht):

      "Sicher haben wir eine Pandemie, sicher sind Menschen an Covid-19 gestorben, nur wieviele findet man ganz sicher nicht aus deutschen Daten heraus."



      Sondern? Klären Sie uns auf, wo Sie bessere Daten her haben. Bin gespannt.

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Drei Fragen zu Ihren teils kruden Behauptungen.



      a) Die 5000 Impftoten leiten Sie aus der taiwanischen Statistik ab. Hat Taiwan eine ähnliche Altersstruktur wie Deutschland?



      b) Hat Taiwan die selbe Menge an unterschiedlichen Vakzine verimpft?



      c) Was haben Krankenhauskeime mit überlasteten Krankenhauspersonal zu tun? Zumal sich seit etlichen Monaten das Besucheraufkommen durch Zutrittsbeschränkungen stark reduziert hat.

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Hier mal zur Abwechslung kein Blabla: www.nature.com/art...53-9_reference.pdf

      "Unser hochdimensionaler Ansatz identifiziert anfallende Folgeschäden in den Atemwegen und mehreren anderen Organsystemen, einschließlich Nervensystem- und neurokognitiven Störungen, psychische Störungen, Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Schäden [etc]. Wir zeigen eine Zunahme der Folgenutzung mehrerer Therapeutika, einschließlich Schmerzmittel (Opioide und Nichtopioide), Antidepressiva, Anxiolytika, Blutdrucksenker, und orale Blutzuckersenker, und Laborbefunde zu Abnormalitäten in mehreren Organsystemen."

      Leute, die an diesen Erkrankungen sterben, sind Covid-Tote. Das wird in Schwurbelhausen gern ausgeblendet. Mehr noch: bei der CFR und der Wahrscheinlichgkeit vopn Folgeschäden werden die meisten Covid-Toten nicht am primären Infekt zugrundegehen, sondern erst nach monate- oder jahrelangem Leiden an den Folgeschäden.

      Bei den "5000 Impftoten" hätte ich also gern mal nicht nur eine Quelle, sondern darüber hinaus belastbare Daten, wieviele davon "Genesene" waren. Können Sie liefern, oder können Sie nur schwurbeln, während die Krematorien in Sachsen 7-Tage-Wochen mit 12-Stunden-Tagen schieben müssen?

  • Man sieht am zeitlichen Verlauf sehr anschaulich, dass es noch vor den Covid-Sterbewellen (die sich erst nach geraumer Zeit der Hospitalisierung manifestieren) zu einer Häufung von Todesfällen kommt - wie auch bei Grippe (wo die indirekten Virusopfer ein Vielfaches der direkten betragen) sind es die Opfer der schon lange vor offiziellen Triageentscheidungen überlasteten Krankenhäuser: wer ansteckend ist, muss isoliert untergebracht werden, selbst bei unkritischem Krankheitsverlauf. Sobald ein Krankenhauszimmer oder -flur Isolierstation ist, können da noch so viele Betten leerstehen; sie sind für unansteckende Patient*innen verloren.

    Wäre Covid nicht ansteckend, könnte man es getrost der "Eigenverantwortung" überlassen. Aber es ist ziemlich ansteckend.